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Anzahl der Lernziele und -inhalte mit Materialien aus der Materialdatenbank: 6
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Anzahl der Lernziele und -inhalte mit Materialien aus der Materialdatenbank: 6
Lehrplan
Fachschule
Landbau
2011/2014/2017/2021
Der Lehrplan ist ab 1. August 2021 freigegeben.
Der Lehrplan basiert auf der Verordnung des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus und des Sächsischen Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft über die Fachschule im Freistaat Sachsen (Schulordnung Fachschule - FSO) vom 3. August 2017 in der jeweils gültigen Fassung und der Rahmenvereinbarung über Fachschulen (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 7. November 2002 in der jeweils gültigen Fassung).
Der Lehrplan wurde am
Sächsischen Bildungsinstitut
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul
unter Mitwirkung von
Sabine Beck | Freiberg-Zug |
Falk Pansa | Freiberg-Zug |
Kai Pönitz | Freiberg-Zug |
Frank Seifert | Freiberg-Zug |
2011 erarbeitet und 2017 überarbeitet.
Eine teilweise Überarbeitung des Lehrplans erfolgte 2021 durch das
Landesamt für Schule und Bildung
Standort Radebeul
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul
https://www.lasub.smk.sachsen.de
HERAUSGEBER
Sächsisches Staatsministerium für Kultus
Carolaplatz 1
01097 Dresden
https://www.smk.sachsen.de
Die Verfassung des Freistaates Sachsen fordert in Artikel 101 für das gesamte Bildungswesen:
„(1) Die Jugend ist zur Ehrfurcht vor allem Lebendigen, zur Nächstenliebe, zum Frieden und zur Erhaltung der Umwelt, zur Heimatliebe, zu sittlichem und politischem Verantwortungsbewusstsein, zu Gerechtigkeit und zur Achtung vor der Überzeugung des anderen, zu beruflichem Können, zu sozialem Handeln und zu freiheitlicher demokratischer Haltung zu erziehen.“
Das Sächsische Schulgesetz legt in § 1 fest:
„(2) Der Erziehungs- und Bildungsauftrag der Schule wird bestimmt durch das Recht eines jeden jungen Menschen auf eine seinen Fähigkeiten und Neigungen entsprechende Erziehung und Bildung ohne Rücksicht auf Herkunft oder wirtschaftliche Lage.
(3) Die schulische Bildung soll zur Entfaltung der Persönlichkeit der Schüler in der Gemeinschaft beitragen. ...“
Für die Fachschule gilt gemäß § 10 Abs. 1 des Sächsischen Schulgesetzes:
„Die Fachschule hat die Aufgabe, nach abgeschlossener Berufsausbildung und in der Regel praktischer Bewährung oder einer ausreichenden einschlägigen beruflichen Tätigkeit, eine berufliche Weiterbildung mit entsprechendem berufsqualifizierendem Abschluss zu vermitteln.“
Neben diesen landesspezifischen gesetzlichen Grundlagen sind für die Landwirtschaftlichen Fachschulen die in der Rahmenvereinbarung über Fachschulen (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 7. November 2002 in der jeweils gültigen Fassung) festgeschriebenen Ziele umzusetzen.
Die Fachschule in der Fachrichtung Agrartechnik, Schwerpunkt Landbau dient der beruflichen Weiterbildung. Der erfolgreiche Abschluss berechtigt zum Führen der Berufsbezeichnung „Staatlich geprüfter Techniker für Landbau/Staatlich geprüfte Technikerin für Landbau“. Die Ausbildungsdauer umfasst in Vollzeitform drei Jahre und gliedert sich in ein Jahr Praktikum und zwei Jahre berufstheoretische Ausbildung. Eine vor Beginn der Fachschule absolvierte einschlägige Berufstätigkeit von mindestens einem Jahr wird auf Antrag angerechnet. Im Rahmen eines zusätzlichen Bildungsangebotes der Fachschulen besteht die Möglichkeit, die Fachhochschulreife zu erwerben.
Staatlich geprüfte Techniker für Landbau/Staatlich geprüfte Technikerinnen für Landbau werden im Rahmen von Fach- und Führungsaufgaben im mittleren und gehobenen Management von Unternehmen eingesetzt. Im Rahmen der eigenen Selbstständigkeit leiten sie Unternehmen in allen Bereichen der Landwirtschaft.
Der berufliche Einsatz von Staatlich geprüften Technikern für Landbau/Staatlich geprüften Technikerinnen für Landbau kann in vielen Bereichen erfolgen, vor allem in:
Nach erfolgreichem Abschluss ergeben sich für Staatlich geprüfte Techniker für Landbau/Staatlich geprüfte Technikerinnen für Landbau folgende berufliche Tätigkeitsbereiche:
Staatlich geprüfte Techniker für Landbau/Staatlich geprüfte Technikerinnen für Landbau stellen für die Unternehmen aufgrund ihrer umfangreichen berufspraktischen Erfahrungen in Verbindung mit dem durch die Fachschulausbildung erlangten theoretischen Wissen das unentbehrliche Bindeglied zwischen Theorie und Praxis dar.
Sie verfügen über vertieftes Verständnis für produktionstechnisches Entscheiden und Handeln. Auf der Grundlage von umfangreichem, anwendungsorientiertem Wissen planen, organisieren, koordinieren und überwachen sie die betrieblichen Abläufe.
Im Rahmen der beruflichen Weiterbildung erwerben Staatlich geprüfte Techniker für Landbau/Staatlich geprüfte Technikerinnen für Landbau folgende berufliche Qualifikationen:
Staatlich geprüfte Techniker für Landbau/Staatlich geprüfte Technikerinnen für Landbau verfügen über Selbstvertrauen, Zuverlässigkeit und Verantwortungsbewusstsein. Sie sind befähigt, sowohl ihre Arbeits- und Lernprozesse als auch ihre individuellen Wertvorstellungen zu reflektieren und weiterzuentwickeln. Dadurch fördern sie ihre persönliche Motivation für ein erfolgreiches Berufsleben, lebenslanges Lernen und die Übernahme von Verantwortung in der Gesellschaft.
Der Abschluss der beruflichen Weiterbildung zum Staatlich geprüften Techniker für Landbau/zur Staatlich geprüften Technikerin für Landbau ist im Deutschen und Europäischen Qualifikationsrahmen dem Niveau 6 zugeordnet.
Die Realisierung der Bildungs- und Erziehungsziele der Fachschule ist auf die Erweiterung und Vertiefung der in der Berufsausbildung und in der Berufspraxis erworbenen beruflichen Handlungskompetenz gerichtet. Diese entfaltet sich in den Dimensionen von Fach-, Selbst- und Sozialkompetenz sowie in Methoden- und Lernkompetenz. Methoden-, kommunikative und Lernkompetenz sind immanenter Bestandteil von Fach-, Selbst- und Sozialkompetenz. Die beruflichen Handlungen stellen dabei den Ausgangspunkt des Lernprozesses dar.
Die Stundentafel weist einen Pflichtbereich mit einem fachrichtungsübergreifenden und einem fachrichtungsbezogenen Bereich aus. Darüber hinaus werden ein Wahlbereich und die Zusatzausbildung zum Erwerb der Fachhochschulreife aufgezeigt.
Der fachrichtungsbezogene Bereich ist in Lernfelder gegliedert. Die Lernfelder orientieren sich in Zielsetzung und Inhalt an den typischen Tätigkeitsfeldern von Staatlich geprüften Technikern für Landbau/Staatlich geprüften Technikerinnen für Landbau. Die Zielformulierungen innerhalb der Lernfelder beschreiben den Qualifikationsstand und die Kompetenzen am Ende des Lernprozesses. Vor dem Hintergrund der sich schnell entwickelnden beruflichen Anforderungen sind die Inhalte weitgehend offen formuliert. Diese Struktur fördert und fordert den Einbezug neuer Entwicklungen und Tendenzen unter Beachtung des wirtschaftlichen Umfeldes der Region in den Unterricht. Darüber hinaus setzt diese Strukturierung das didaktische Prinzip der Handlungsorientierung um. Lehr- und Lernprozesse basieren auf beruflich relevanten Handlungen. Wissen und Handeln sind aufeinander bezogen.
Die Lernfelder beinhalten vielfältige, unmittelbare Anknüpfungspunkte zur Auseinandersetzung mit globalen Themen, deren sozialen, ökonomischen und ökologischen Aspekten sowie Bezüge zur eigenen Lebens- und Arbeitswelt. Darüber hinaus bieten sich umfassende Möglichkeiten, im Unterricht den sicheren, sachgerechten, kritischen und verantwortungsvollen Umgang mit traditionellen und digitalen Medien zu thematisieren und zu vertiefen.
Ausgehend von den eigenen Lebensweltbezügen und den in der Berufspraxis gesammelten Einsichten, einschließlich ihrer Erfahrungen mit der Vielfalt und Einzigartigkeit der Natur, setzen sich die Fachschülerinnen und Fachschüler mit lokalen, regionalen und globalen Entwicklungen auseinander. Im Rahmen der Bildung für nachhaltige Entwicklung vervollkommnen sie die Fähigkeit, Auswirkungen von Entscheidungen auf das Leben der Menschen, die Umwelt und die Wirtschaft zu erkennen und zu bewerten. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse zielen auf ein bewusstes Eintreten für eine ökologisch, sozial und ökonomisch nachhaltige Entwicklung, für deren Gestaltung sie vielfältige Partizipationsmöglichkeiten kennen und wahrnehmen. Bei Inhalten mit Anknüpfungspunkten zur Bildung für nachhaltige Entwicklung eignen sich insbesondere die didaktischen Prinzipien der Visionsorientierung, des Vernetzenden Lernens sowie der Partizipation. Vernetztes Denken bedeutet hier die Verbindung von Gegenwart und Zukunft einerseits und ökologischen, ökonomischen und sozialen Dimensionen des eigenen Handelns andererseits.
Eine besondere Bedeutung kommt der politischen Bildung als aktivem Beitrag zur Stärkung der Zivilgesellschaft zu. Im Vordergrund stehen dabei die Fähigkeit und Bereitschaft, sich vor dem Hintergrund demokratischer Handlungsoptionen aktiv in die freiheitliche Demokratie einzubringen. Bei Inhalten mit politischem Gehalt werden auch die damit in Verbindung stehenden fachspezifischen Arbeitsmethoden der politischen Bildung eingesetzt. Dafür eignen sich u. a. Rollen- und Planspiele, Streitgespräche, Pro- und Kontra-Debatten, Podiumsdiskussionen oder kriterienorientierte Fall-, Konflikt- und Problemanalysen.
Im Kontext der Medienbildung nutzen die Fachschülerinnen und Fachschüler verstärkt und gezielt traditionelle sowie digitale Medien, um benötigte Informationen zu beschaffen, zu strukturieren und zu bewerten. Dies geschieht insbesondere mit dem Ziel, ihr Wissen zu erweitern, zu vertiefen und anzuwenden. Sie achten dabei auf den Schutz sensibler Daten und agieren sicher. Sie verstehen, bewerten und nutzen Medien selbstständig zum Lernen, erkennen und analysieren Medieneinflüsse und -wirkungen und verstärken ihre medienkritische Reflexion. Informations- und Kommunikationstechnologien setzen die Fachschülerinnen und Fachschüler sachgerecht, situativ-zweckmäßig und verantwortungsbewusst ein und nutzen diese zur kreativen Lösung von Problemen.
Durch das Einbeziehen der Berufserfahrungen der Fachschülerinnen und Fachschüler, von außerschulischen Partnern und Lernorten erfolgt eine beständige Reflexion und Weiterentwicklung der individuellen beruflichen Handlungskompetenz. Die kontinuierliche Abstimmung und Kooperation zwischen den beteiligten Lehrkräften des fachrichtungsübergreifenden und fachrichtungsbezogenen Bereiches ist unabdingbar.
Die Lernfelder sind für den Unterricht durch Lernsituationen, die exemplarisch für berufliche Handlungssituationen stehen, zu untersetzen. Lernsituationen konkretisieren die Vorgaben des Lernfeldes und werden mittels curricularer Analyse aus diesen abgeleitet. Die Umsetzung der Lernfelder ist in den Schulen vor Ort zu leisten. Die Orientierung an den typischen beruflichen Tätigkeiten bedingt die Integration der Informationstechnik in die Lernfelder. Die Umsetzung dieser Zielsetzungen erfordert eine angemessene technische Ausstattung und entsprechende schulorganisatorische Regelungen.
Praktische Anteile gehören unverzichtbar zur Ausbildung. Die Ausprägung beruflicher Handlungskompetenz wird durch handlungsorientierten Unterricht gefördert. Dabei werden über die Lernsituationen Aufgaben- und Problemstellungen aus der beruflichen Praxis im Unterricht aufgegriffen. Das Lernen erfolgt in vollständigen beruflichen Handlungen, bei denen die Fachschülerinnen und Fachschüler die Arbeitsprozesse selbstständig und eigenverantwortlich planen, durchführen, bewerten und reflektieren sowie die Arbeitsergebnisse präsentieren.
Dieses Unterrichten erfordert sowohl die Anwendung moderner Medien bzw. Informations- und Kommunikationssysteme als auch Methodenvielfalt, dabei insbesondere den Einsatz komplexer Lehr-/Lernarrangements wie Projekte oder Fallstudien. Die Fachschülerinnen und Fachschüler werden befähigt, Lern- und Arbeitstechniken anzuwenden und selbstständig weiterzuentwickeln sowie Informationen zu beschaffen, zu verarbeiten und zu bewerten. Es sind zielgerichtet Sozialformen auszuwählen, welche die Entfaltung der Kommunikations-, Kooperations- und Konfliktfähigkeit sowie Empathie und Toleranz fördern.
Der Bildungsgang ist in Fächer und Lernfelder gegliedert. Der Lehrplan für den fachrichtungsbezogenen Bereich ist nach Lernfeldern strukturiert. Lernfelder sind didaktisch aufbereitete berufliche Handlungsfelder. Jedes Lernfeld enthält Ziele, Inhalte und didaktisch-methodische Hinweise zum Unterricht.
Die Ziele beschreiben Handlungskompetenzen laut Qualifikationsprofil in vollständigen beruflichen Handlungen. Die Zielbeschreibungen bilden die entscheidende Grundlage für die didaktisch begründete Gestaltung des Lehrens und Lernens an den berufsbildenden Schulen. Sie geben verbindliche Orientierungen über die Qualität der Leistungs- und Verhaltensentwicklung der Fachschülerinnen und Fachschüler und sind damit die Voraussetzung für die eigenverantwortliche Vorbereitung des Unterrichts durch die Lehrkräfte.
Zentrales Ziel der beruflichen Schularten und damit jedes Lernfeldes ist es, die Entwicklung umfassender Handlungskompetenz zu fördern. Handlungskompetenz entfaltet sich in den Dimensionen von Fach-, Sozial-, Selbstkompetenz, deren immanenter Bestandteil Methodenkompetenz, Lern- und kommunikative Kompetenz sind.2
Die Inhalte werden in Form von stofflichen Schwerpunkten festgelegt und in der Regel nach handlungssystematischen Prinzipien geordnet.
Die didaktisch-methodischen Hinweise zum Unterricht umfassen methodische Vorschläge wie bevorzugte Unterrichtsverfahren und Sozialformen, Beispiele für exemplarisches Lernen, wünschenswerte Schüler- und Lehrerhandlungen sowie Hinweise auf geeignete Unterrichtshilfen (Medien).
Die Ziele und Inhalte sind verbindlich. Didaktisch-methodische Hinweise zum Unterricht haben Empfehlungscharakter. Im Rahmen dieser Bindung und unter Berücksichtigung des sozialen Bedingungsgefüges schulischer Bildungs- und Erziehungsprozesse bestimmen die Lehrkräfte die Themen des Unterrichts und treffen ihre didaktischen Entscheidungen in freier pädagogischer Verantwortung.
In diesem Kontext wird auf die Handreichung "Umsetzung lernfeldstrukturierter Lehrpläne“3 verwiesen. Diese Handreichung bezieht sich auf die Umsetzung des Lernfeldkonzeptes in den Schularten Berufsschule, Berufsfachschule und Fachschule und enthält u. a. Ausführungen
sowie das Glossar.
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2 vgl. KMK [Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland] (2021): Handreichung für die Erarbeitung von Rahmenlehrplänen der Kultusministerkonferenz für den berufsbezogenen Unterricht in der Berufsschule und ihre Abstimmung mit Ausbildungsordnungen des Bundes für anerkannte Ausbildungsberufe. S. 15/16. Verfügbar unter:https://www.kmk.org/fileadmin/veroeffentlichungen_beschluesse/2021/2021_06_17-GEP-Handreichung.pdf.
3 vgl. Landesamt für Schule und Bildung (Hrsg.) (2022): Umsetzung lernfeldstrukturierter Lehrpläne. Radebeul. Verfügbar unter: https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/14750.
Lernfeld 1 | Unternehmen analysieren und führen |
Klassenstufen 1 bis 3
Zeitrichtwert: 500 Ustd. |
---|---|---|
Ziele:Die Fachschülerinnen und Fachschüler analysieren Unternehmen und entwickeln Strategien für unternehmerische Entscheidungen. Sie organisieren deren Umsetzung, kommunizieren diese und führen die Erfolgskontrolle im Unternehmen durch. Sie gestalten eigenständig die Arbeitsprozesse des Unternehmens. Die Fachschülerinnen und Fachschüler planen den Einsatz der Produktionsfaktoren und berechnen deren Kosten. Sie kalkulieren betriebliche Produktionsverfahren bzw. Betriebszweige. Sie bewerten anhand von Kennzahlen die Wirtschaftlichkeit der Verfahren, leiten Gewinnreserven ab und optimieren damit die vorhandenen Betriebszweige. Sie erfassen die Auswirkungen von Veränderungen im Unternehmen, planen und berechnen Investitionen, treffen verantwortungsvoll Entscheidungen im Managementprozess bis hin zur Erfolgskontrolle und kommunizieren diese. Die Fachschülerinnen und Fachschüler nutzen die Buchführung zum Controlling und als Planungsgrundlage. Sie analysieren das Unternehmen unter Verwendung des Jahresabschlusses, ermitteln Kennzahlen zur Rentabilität, Stabilität und Liquidität und leiten daraus das weitere unternehmerische Vorgehen ab. Die Fachschülerinnen und Fachschüler nutzen die Ergebnisse der Buchführungsauswertung und erstellen daraus verschiedene Varianten der Unternehmensentwicklung. Unter Berücksichtigung betrieblicher Erfolgskennzahlen entscheiden sie sich für eine Vorzugsvariante. In die Entscheidungsfindung fließen dabei Finanzierungskonzepte, die Investitionsplanung und Fördermöglichkeiten ein. Sie informieren sich über die aktuelle steuerliche Gesetzgebung und nutzen potentielle Gestaltungsmöglichkeiten. Bei der Lösung betriebswirtschaftlicher Problemstellungen nutzen die Fachschülerinnen und Fachschüler Analyse- und Planungstechniken, Problemlöseverfahren sowie Arbeitsmethoden der Beschaffung, Aufbereitung und Verarbeitung von Informationen. Sie präsentieren ihre Arbeitsergebnisse unter Nutzung moderner Informations- und Kommunikationssysteme. |
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Inhalte:Betrieb und Unternehmen Gestaltung von Arbeitsprozessen
Produktionsfaktoren
Leistungs-Kosten-Rechnung
Buchführung
Buchführungsauswertung
Finanzierung und Investitionen
Unternehmensplanung
Steuern
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Didaktisch-methodische Hinweise:In diesem Lernfeld sollten produktionstechnische Erfahrungen unternehmerisch betrachtet werden. Es empfiehlt sich, aktuelle Branchensoftware und moderne Informationssysteme in die Arbeit einzubeziehen, um den Fachschülerinnen und Fachschülern Hilfen für die Gestaltung ihres unternehmerischen Handelns an die Hand zu geben. Es bietet sich an, dieses Lernfeld mit den Lernfeldern „Rahmenbedingungen analysieren und in die Unternehmensführung integrieren“, „Marktfrüchte und nachwachsende Rohstoffe erzeugen“, „Grundfutter produzieren“, „Rinder züchten und Milch erzeugen“, „Rinder züchten und Fleisch erzeugen“ und „Schweine züchten und mästen“ abzustimmen sowie mit den Lernfeldern „Projekte planen und durchführen sowie Führungsaufgaben übernehmen“ und „Facharbeit erstellen“ zu verknüpfen. |
Lernfeld 2 | Mitarbeiter einstellen und führen |
Klassenstufen 1 bis 3
Zeitrichtwert: 80 Ustd. |
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Ziele:Die Fachschülerinnen und Fachschüler wirken an der Erstellung ressourcenorientierter Konzepte der Personalplanung, -führung und -entwicklung mit. Die Fachschülerinnen und Fachschüler stellen Mitarbeiter ein und begleiten deren Einarbeitung. Sie führen die Mitarbeiter des Unternehmens in Übereinstimmung mit unternehmerischen Zielstellungen sowie dem betrieblichen Gesundheitsmanagement. Die Fachschülerinnen und Fachschüler motivieren und fördern Mitarbeiter und unterstützen deren Qualifikation und Fortbildung. Sie beurteilen Mitarbeiter, führen Mitarbeiter-Vorgesetzten-Gespräche, erstellen Arbeitszeugnisse und beenden gegebenenfalls das Arbeitsverhältnis. In ihrer Führungsverantwortung setzen sie geltendes Arbeits-, Tarif- und Sozialrecht um. Die Fachschülerinnen und Fachschüler führen und unterstützen Teams. Sie setzen sich kontinuierlich mit ihrer individuellen Führungskompetenz auseinander, kommunizieren professionell und gehen angemessen mit Konflikten im Mitarbeiter-Vorgesetzten-Verhältnis sowie im Team um. |
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Inhalte:Mitarbeiterführung und -entwicklung
Arbeits-, Tarif- und Sozialrecht |
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Didaktisch-methodische Hinweise:Ein enger Bezug zur Berufspraxis kann durch die Einbeziehung externer Fachkräfte aus den Bereichen der Personalführung, der Arbeitsmedizin sowie des betrieblichen Gesundheitsmanagements erreicht werden. Zur Einführung in die Problematik des Arbeits-,Tarif- und Sozialrechts wird das Einbeziehen von Fallbeispielen empfohlen, dabei sollte die Arbeit mit aktuellen Rechtsquellen trainiert werden. Geeignete Unterrichtsmethoden und Sozialformen können die eigenständige Auseinandersetzung mit praktischen Beispielen und beruflichen Problemstellungen in Lernsituationen unterstützen. Für das Festigen der sozialen Kompetenzen, insbesondere Führungsverhalten, Motivation und Feedbackgeben, empfiehlt sich Gruppen- und Teamarbeit. Rollenspiele und Videografie unterstützen die Entwicklung eines angemessenen Kommunikations- und Führungsstils. Lern- und Arbeitstechniken sollten ebenso wie Informations- und Kommunikationstechniken unter Einbeziehung vielfältiger Medien stetig trainiert werden. |
Lernfeld 3 | Rahmenbedingungen analysieren und in die Unternehmensführung integrieren |
Klassenstufen 1 bis 3
Zeitrichtwert: 140 Ustd. |
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Ziele:Die Fachschülerinnen und Fachschüler analysieren die rechtlichen, agrarpolitischen und marktwirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Unternehmensführung. Selbstständig gewinnen sie Informationen über die Struktur der vor- und nachgelagerten Bereiche der Landwirtschaft und beurteilen die Marktstellung landwirtschaftlicher Unternehmen. Dazu nutzen sie aktiv die Instrumente des Marketings. Die Fachschülerinnen und Fachschüler führen eigenständig Rechtshandlungen durch. Die Fachschülerinnen und Fachschüler reflektieren aktuelle Fragen der Agrarförderung. Sie erstellen Konzeptionen zur Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen Landwirten und unterschiedlichen Interessensgruppen aus dem ländlichen Raum bei der Landnutzung. Die Fachschülerinnen und Fachschüler diskutieren ihre Entscheidungen ergebnisorientiert und präsentieren diese unter Nutzung moderner Kommunikationsmittel. |
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Recht
Agrarpolitik und Entwicklung des ländlichen Raumes
Markt
Agrarmarketing
Verkauf und Beratung
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Didaktisch-methodische Hinweise:Die rechtlichen Grundlagen sollten hinsichtlich der Anforderungen im mittleren Management auf praktische Anwendungsbeispiele beschränkt werden. Dabei empfiehlt es sich, aktuelle Themen in den Vordergrund zu stellen. Der Besuch von Gerichtsverhandlungen könnte zur Veranschaulichung der Problematik dienen. Es ist empfehlenswert, aktuelle Förderrichtlinien und Antragsunterlagen in den Unterricht zu integrieren. Es bietet sich an, erfolgreiche Marketingkonzepte exemplarisch im Rahmen von Fachexkursionen zu diskutieren. Die themenbezogene Partner- bzw. Gruppenarbeit empfiehlt sich besonders im Bereich Verkauf und Beratung. |
Lernfeld 4 | Landwirtschaftliche Flächen umweltschonend und nachhaltig bewirtschaften |
Klassenstufen 1 bis 3
Zeitrichtwert: 280 Ustd. |
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Ziele:Die Fachschülerinnen und Fachschüler charakterisieren Böden als wichtigste natürliche Produktionsgrundlage. Durch geeignete ackerbauliche Maßnahmen und Düngung erhalten und verbessern sie die Fruchtbarkeit des Bodens und beeinflussen die Nährstoffdynamik im Boden und in der Pflanze. Unter Einhaltung der rechtlichen Bestimmungen bewahren sie den Boden vor schädlichen Einflüssen, setzen Düngemittel umweltgerecht ein, nutzen die darin enthaltenen Nährstoffe effizient und gezielt zum Ertragsaufbau sowie zur Qualitätserzeugung. Die Fachschülerinnen und Fachschüler treffen Anbauentscheidungen und beachten dabei acker- und pflanzenbauliche Gesichtspunkte sowie wirtschaftliche Erwägungen. Sie nutzen gezielt den züchterischen Fortschritt durch entsprechende Sortenwahl und wägen kritisch die Potenziale und Risiken der Biotechnologie und Gentechnik ab. Die Fachschülerinnen und Fachschüler planen Maßnahmen zur Gesunderhaltung von Pflanzenbeständen. Sie setzen gezielt und sachgerecht acker- und pflanzenbauliche Vorsorgemaßnahmen und direkte Pflanzenschutzmaßnahmen ein. Dabei beachten sie deren Wirkungen auf die Umwelt. Die Fachschülerinnen und Fachschüler nutzen verantwortungsbewusst die natürlichen Kreisläufe in Agrarökosystemen und engagieren sich im Natur- und Landschaftsschutz. |
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Inhalte:Boden
Nährstoffe im Boden
Fruchtfolgegestaltung
Pflanzenschutz
Pflanzenzüchtung und Sortenwesen
Ökologie
Agrarmeteorologie |
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Didaktisch-methodische Hinweise:Dieses Lernfeld stellt nicht nur eine Vertiefung der vor der Fachschulausbildung erworbenen Kompetenzen dar, sondern dient dazu, dass die Fachschülerinnen und Fachschüler das Wissen aus der beruflichen Erstausbildung und die Erfahrungen aus der praktischen Tätigkeit verknüpfen. Die Erstellung betrieblicher Humusbilanzen, Nährstoffvergleiche und Düngeplanungen sollte unter Nutzung entsprechender Fachsoftware wie z. B. Schlagkarteien erfolgen. Aktuelle Erkenntnisse, insbesondere Versuchsergebnisse und Warndienstinformationen zu den Themenfeldern können mittels Internetrecherche eingebunden werden. Empfehlenswert ist die Untersetzung der Inhalte durch praktische Übungen im Rahmen von Exkursionen. Es empfiehlt sich, dieses Lernfeld mit den Lernfeldern „Rahmenbedingungen analysieren und in die Unternehmensführung integrieren“, „Marktfrüchte und nachwachsende Rohstoffe erzeugen“ und „Grundfutter produzieren“ abzustimmen sowie mit den Lernfeldern „Projekte planen und durchführen sowie Führungsaufgaben übernehmen“ und „Facharbeit erstellen“ zu verknüpfen. |
Lernfeld 5 | Marktfrüchte und nachwachsende Rohstoffe erzeugen |
Klassenstufen 1 bis 3
Zeitrichtwert: 200 Ustd. |
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Ziele:Die Fachschülerinnen und Fachschüler erstellen Konzepte zur Produktion von Marktfrüchten und nachwachsenden Rohstoffen. Sie entscheiden über die Auswahl geeigneter Produktionsverfahren unter Beachtung der regionalen Standortvoraussetzungen und sich wandelnder Klimabedingungen. Sie gestalten den Anbau von Marktfrüchten und nachwachsenden Rohstoffen entsprechend den Marktanforderungen sowie Verbraucherwünschen. Die Fachschülerinnen und Fachschüler führen selbstständig Getreide-, Ölfrucht-, Eiweiß- und Hackfruchtbestände nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten, beachten gleichwertig die Anforderungen einer intakten Natur und Umwelt und steuern den Produktionsprozess entsprechend den Qualitätsanforderungen der jeweiligen Verwertungsrichtung. Die Fachschülerinnen und Fachschüler informieren sich über die Besonderheiten der Bewirtschaftung von Flächen nach den Prinzipien des ökologischen Landbaus. Die Fachschülerinnen und Fachschüler dokumentieren fortlaufend den Produktionsprozess unter Nutzung von Informatiksystemen und tragen damit den Verbraucherwünschen nach einer transparenten Produktion Rechnung. Sie reflektieren ihre Arbeitsergebnisse kritisch und gehen mit der Kritik konstruktiv um. |
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Inhalte:Getreide, Ölfrüchte, Hackfrüchte, Eiweißpflanzen, weitere nachwachsende Rohstoffe
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Didaktisch-methodische Hinweise:Die Kulturen sollten in die jahreszeitlichen, arbeitswirtschaftlichen und organisatorischen Abläufe des Betriebes eingeordnet werden. Empfehlenswert ist die Untersetzung der Inhalte durch praktische Übungen im Rahmen von Exkursionen. Eigene Praxisberichte können in den Unterrichtsablauf einfließen. Das Lernfeld „Marktfrüchte und nachwachsende Rohstoffe erzeugen“ sollte mit den Lernfeldern „Unternehmen analysieren und führen“, „Rahmenbedingungen analysieren und in die Unternehmensführung integrieren“ und „Landwirtschaftliche Flächen umweltschonend und nachhaltig bewirtschaften“ abgestimmt werden. |
Lernfeld 6 | Grundfutter produzieren |
Klassenstufen 1 bis 3
Zeitrichtwert: 80 Ustd. |
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Ziele:Die Fachschülerinnen und Fachschüler analysieren die wirtschaftliche Bedeutung einer qualitätsgerechten Grundfutterproduktion im eigenen Betrieb, schätzen standortbezogene Möglichkeiten für die Grundfutterproduktion ein und planen diese innerhalb der betrieblichen Abläufe. Sie bauen Ackerfutterpflanzen an, bewirtschaften das Grünland und stimmen die Produktionstechnik auf die Standortverhältnisse ab. Dabei reflektieren und beurteilen sie die verschiedenen Bewirtschaftungsmöglichkeiten im Grünland. Die Fachschülerinnen und Fachschüler ernten die Futtermittel und konservieren diese entsprechend den Qualitätsanforderungen aus der Tierproduktion. Sie bewerten die unterschiedlichen Konservierungsverfahren nach betrieblichen Kriterien und diskutieren die Ergebnisse im Team. |
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Inhalte:Grundfutterproduktion
Ackerfutterbau
Grünlandbewirtschaftung
Futterkonservierung
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Didaktisch-methodische Hinweise:In diesem Lernfeld bietet es sich an, bereits erworbene Kenntnisse aus der Erstausbildung mit praktischen Erfahrungen zu verknüpfen und vertieft in das Gesamtsystem Futterbau einzuordnen. Es bietet sich die Anfertigung eines Grünland- und Beikrautherbariums an. Es ist anzustreben, dieses Lernfeld mit den Lernfeldern „Rinder züchten und Milch erzeugen, „Rinder züchten und Fleisch erzeugen“ sowie „Einkommensalternativen für den Betrieb nutzen“ abzustimmen. Empfehlenswert ist die Untersetzung der Inhalte durch praktische Übungen im Rahmen von Exkursionen. Externe Beratungsangebote sollten im Unterricht genutzt werden. |
Lernfeld 7 | Schweine züchten und mästen |
Klassenstufen 1 bis 3
Zeitrichtwert: 100 Ustd. |
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Ziele:Die Fachschülerinnen und Fachschüler analysieren den Markt, erstellen ein Konzept zur Produktion und Vermarktung von Schweinefleisch und bewerten diesen Betriebszweig unter Beachtung der rechtlichen Vorgaben sowie der regionalen Gegebenheiten. Sie berücksichtigen bei der Erzeugung die Verbraucherwünsche in Hinblick auf die Produkt- und Prozessqualität. Die Fachschülerinnen und Fachschüler entwickeln Fütterungsstrategien, die sowohl bedarfsorientiert als auch ökonomisch und umweltgerecht sind. Fütterungstechnik bewerten sie betriebsindividuell. Die Fachschülerinnen und Fachschüler wenden neueste Zuchtmethoden und Biotechnologien an, nutzen aktuelle Zuchtprogramme und integrieren diese in die Herdenführung. Sie setzen sich mit Verbraucherwünschen zur Tiergesundheit auseinander und beziehen diese in ihre Planungen prophylaktischer und hygienischer Maßnahmen zur Verbesserung der Tiergesundheit ein. Die Fachschülerinnen und Fachschüler erstellen Raum- und Funktionsplanungen unter Berücksichtigung neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse. |
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Inhalte:Marktsituation und Versorgungbilanzen Schweinefütteurng
Tiergesundheit und Tierschutz
Schweinezucht
Ferkelerzeugung und Jungsauenaufzucht
Herdenführung
Schweinemast
Stallbau und Verfahrenstechnik |
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Didaktisch-methodische Hinweise:In diesem Lernfeld bietet es sich an, bereits erworbene Kenntnisse aus der Erstausbildung mit praktischen Erfahrungen zu verknüpfen. Es ist anzustreben, die Bearbeitung der Themen arbeitsteilig in Verbindung mit der Stärkung kommunikativer Fähigkeiten vorzunehmen. Praxiserprobte Softwarelösungen und das Internet sollten in die Unterrichtsgestaltung einbezogen werden. Externe Informationsangebote können im Unterricht genutzt werden. Empfehlenswert ist die Untersetzung der Inhalte durch praktische Übungen im Rahmen von Exkursionen. Es bietet sich an, dieses Lernfeld mit den Lernfeldern „Rinder züchten und Milch erzeugen, „Rinder züchten und Fleisch erzeugen“, „Unternehmen analysieren und führen“, „Rahmenbedingungen analysieren und in die Unternehmensführung integrieren“, „Projekte planen und durchführen sowie Führungsaufgaben übernehmen“ und „Facharbeit erstellen“ sowie „Einkommensalternativen für den Betrieb nutzen“ abzustimmen. |
Lernfeld 8 | Rinder züchten und Milch erzeugen |
Klassenstufen 1 bis 3
Zeitrichtwert: 240 Ustd. |
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Ziele:Die Fachschülerinnen und Fachschüler analysieren Marktdaten zur Milchproduktion. Sie bewerten die Erzeugung und Vermarktung von Kuhmilch als wichtige Einkommensquelle insbesondere für die grünlandbetonten Regionen. Sie entwickeln Fütterungsstrategien für eine nachhaltige und ökonomische Milchproduktion auf Grundlage der ernährungsphysiologischen Besonderheiten des Rindes. Auf der Grundlage der Tierbeobachtung planen sie wirksame Management- und Hygieneprogramme zum Schutz der Tierbestände vor Krankheiten sowie prophylaktische Maßnahmen zur Förderung der Tiergesundheit und evaluieren deren Ergebnisse durch erneute Tierbeobachtungen. Die Fachschülerinnen und Fachschüler integrieren neueste züchterische und biotechnische Verfahren in die Betriebsabläufe. Sie treffen Entscheidungen im Herdenmanagement zur Erschließung produktionstechnischer Reserven und nutzen Precision Farming zur Herdenführung. Die Fachschülerinnen und Fachschüler erstellen Konzepte zur optimalen Kälber- und Jungrinderaufzucht und legen damit den Grundstein für eine erfolgreiche Milchproduktion. Sie erzeugen Qualitätsmilch entsprechend den Erwartungen der Verbraucher an hochwertige Produkte. Die Fachschülerinnen und Fachschüler planen und beurteilen Konzepte für tiergerechte Haltungssysteme verstärkt aus Sicht des Kuhkomforts. Sie setzen Technik arbeitswirtschaftlich sinnvoll ein. |
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Inhalte:Marktsituation und Versorgungsbilanzen Tierernährung und Futtermittelkunde
Tiergesundheit und Tierschutz
Rinderzucht
Kälber- und Jungrinderaufzucht
Milcherzeugung
Stallbau und Verfahrenstechnik
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Didaktisch-methodische Hinweise:Bereits erworbene Kenntnisse aus der Erstausbildung sollten mit neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen und Erfahrungen aus den Betrieben verknüpft werden. Es ist anzustreben, die Bearbeitung der Themen arbeitsteilig in Verbindung mit der Stärkung kommunikativer Fähigkeiten vorzunehmen. Praxiserprobte Softwarelösungen wie z. B. Fütterungs- und Herdenmanagementprogramme sowie das Internet sollten in die Unterrichtsgestaltung einbezogen werden. Fachexkursionen und Projektarbeiten sowie externe Informations- und Beratungsangebote ergänzen gezielt den theoretischen Unterricht. Es bietet sich an, dieses Lernfeld mit den Lernfeldern „Schweine züchten und mästen“, „Rinderzüchten und Fleisch erzeugen“, „Unternehmen analysieren und führen“, „Rahmenbedingungen analysieren und in die Unternehmensführung integrieren“, „Projekte planen und durchführen sowie Führungsaufgaben übernehmen“, „Facharbeit erstellen“ sowie „Einkommensalternativen für den Betrieb nutzen“ abzustimmen. |
Lernfeld 9 | Rinder züchten und Fleisch erzeugen |
Klassenstufen 1 bis 3
Zeitrichtwert: 100 Ustd. |
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Ziele:Die Fachschülerinnen und Fachschüler analysieren den Rindfleischmarkt. Sie bewerten die Erzeugung von Rindfleisch als wichtige Alternative zur Milchproduktion auf Grünlandstandorten. Sie beurteilen die Eignung der Produktionsverfahren der Mutterkuhhaltung in Abhängigkeit vom betrieblichen Standort und tragen somit zum Erhalt der genetischen Vielfalt der Rinderrassen bei. Die Fachschülerinnen und Fachschüler erstellen optimale Fütterungs- und Haltungssysteme und achten dabei auf die Weidehaltung und ein optimales Weidemanagement. Sie treffen Entscheidungen für das Herdenmanagement und beurteilen dieses betriebsindividuell. Die Fachschülerinnen und Fachschüler analysieren und bewerten die Möglichkeiten der Rindermast unter betriebsökonomischen Gesichtspunkten. Die Fachschülerinnen und Fachschüler analysieren und vergleichen betriebliche Vermarktungskonzepte. Dabei berücksichtigen sie im betrieblichen Entscheidungsprozess die Wünsche der Verbraucher nach qualitativ hochwertigen Erzeugnissen sowie tiergerechten und Klima schonenden Haltungsverfahren. |
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Inhalte:Marktsituation und Versorgungsbilanzen Mutterkuhhaltung
Rindermast
Bau- und Funktionsplanung |
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Didaktisch-methodische Hinweise:Bereits erworbene Kenntnisse aus der Erstausbildung sollten mit neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen und Erfahrungen aus den Betrieben verknüpft werden. Es ist anzustreben, die Bearbeitung der Themen arbeitsteilig in Verbindung mit der Stärkung kommunikativer Fähigkeiten vorzunehmen. Praxiserprobte Softwarelösungen und das Internet sollten in die Unterrichtsgestaltung einbezogen werden. Fachexkursionen und Projektarbeiten sowie externe Informationsangebote ergänzen gezielt den theoretischen Unterricht. Es bietet sich an, dieses Lernfeld mit den Lernfeldern „Schweine züchten und mästen“, „Rinder züchten und Milch erzeugen“, „Unternehmen analysieren und führen“, „Rahmenbedingungen analysieren und in die Unternehmensführung integrieren“, „Projekte planen und durchführen sowie Führungsaufgaben übernehmen“, „Facharbeit erstellen“ sowie „Einkommensalternativen für den Betrieb nutzen“ abzustimmen. |
Lernfeld 10 | Einkommensalternativen für den Betrieb nutzen |
Klassenstufen 1 bis 3
Zeitrichtwert: 100 Ustd. |
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Ziele:Die Fachschülerinnen und Fachschüler entwickeln Konzepte, um Einkommensalternativen für den Betrieb zu erschließen. Sie informieren sich über Produktionstechnik, Vermarktungswege sowie die ökonomischen und rechtlichen Rahmenbedingungen. Sie diskutieren Entscheidungen ergebnisorientiert und präsentieren diese unter Nutzung moderner Kommunikationsmittel. |
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Inhalte:Marktanalysen Rechtliche und steuerliche Rahmenbedingungen Faktoransprüche, Faktorausstattung Produktionstechnik Wirtschaftlichkeit |
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Die Inhalte des Lernfeldes sollten entsprechend der Interessen der Fachschülerinnen und Fachschüler ausgestaltet werden. Dafür bieten sich u. a. Themen wie sonstige regionaltypische Tierhaltung, Sonderkulturen, Dienstleistungen, Urlaub auf dem Bauernhof, Alternative Energiegewinnung und Waldwirtschaft an. Externe Informationsangebote sollen genutzt werden. Erarbeitete Inhalte können durch Exkursionen veranschaulicht und vertieft werden. Der verstärkte Einsatz von Gruppen- und Partnerarbeit sollte dazu dienen, die heterogenen Kenntnisstrukturen der Fachschülerinnen und Fachschüler zielorientiert einzusetzen und dabei entstehende Synergieeffekte zu nutzen. Projektarbeiten sowie externe Beratungsangebote ergänzen gezielt den theoretischen Unterricht. Es empfiehlt sich, Bezüge zu den Lernfeldern „Unternehmen analysieren und führen“ und „Rahmenbedingungen analysieren und in die Unternehmensführung integrieren“ herzustellen. Weiterhin ist eine enge Abstimmung mit konkreten Projekten im Lernfeld „Projekte planen und durchführen sowie Führungsaufgaben übernehmen“ erforderlich. |
Lernfeld 11 | Berufsnachwuchs ausbilden |
Klassenstufen 1 bis 3
Zeitrichtwert: 120 Ustd. |
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Ziele:Die Fachschülerinnen und Fachschüler entwickeln ein umfassendes Bewusstsein, dass nur durch eine qualitativ wie quantitativ hochwertige berufliche Bildung die weitere Entwicklung von landwirtschaftlichen Unternehmen gesichert ist und erfassen die gesellschaftliche, betriebliche und individuelle Dimension von beruflicher Bildung. Sie informieren sich über die Rechtsgrundlagen der Berufsbildung und übernehmen in ihren Betrieben Aufgaben der Lehrausbildung. Aufgrund ihrer beruflichen Handlungskompetenz führen sie Auszubildende kompetent und überzeugend. |
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Inhalte:Ausbildungsvoraussetzungen
Ausbildungsvorbereitung und Einstellung von Auszubildenden Ausbildung
Ausbildungsabschluss |
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Didaktisch-methodische Hinweise:Die Ausbildungsmethoden Kurzvortrag, Präsentation, Lehrgespräch, Vier-Stufen-Methode, Rollenspiel, Projektmethode, Leittextmethode und Moderation sollten, entsprechend ihrer Bedeutung in der praktischen Ausbildung, vorgestellt und hervorgehoben werden. Die Inhalte können sich an den gesetzlichen Grundlagen zur Erlangung der Ausbildereignung orientieren. Es empfiehlt sich die Arbeitsunterweisung mit praktischen Übungen zu untersetzen. Das Lernfeld sollte mit dem Lernfeld „Mitarbeiter einstellen und führen“ verknüpft werden. Die Abstimmung mit dem Lehrplan „Ausbildung für Ausbilderinnen und Ausbilder“ der Fachschulen in den Fachbereichen Technik und Wirtschaft ist empfehlenswert. |
Lernfeld 12 | Projekte planen und durchführen sowie Führungsaufgaben übernehmen |
Klassenstufen 1 bis 3
Zeitrichtwert: 220 Ustd. |
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Ziele:Unter Beachtung der Einflussfaktoren Zeit, Kapazität, Kosten und Qualität bearbeiten die Fachschülerinnen und Fachschüler vorwiegend in Teamarbeit komplexe projektorientierte Aufgabenstellungen. Sie entwickeln kreative Projektideen und Lösungsvorschläge, die sie vorbereiten, strukturieren und realisieren. Hierbei beachten sie nicht nur die Zielvorgaben, sondern insbesondere auch Probleme des Zeitmanagements, Personaleinsatzes, Betriebsmitteleinsatzes und der Finanzierung. Die Fachschülerinnen und Fachschüler arbeiten konzeptionell, ergebnisorientiert und präsentieren die Arbeitsergebnisse sicher und überzeugend. Die Fachschülerinnen und Fachschüler übernehmen Leitungsaufgaben in landwirtschaftlichen Unternehmen. Sie organisieren betriebliche Aufgaben und erarbeiten betriebsinterne Lösungen. Sie planen und organisieren den Mitarbeitereinsatz und die Schulungen des Personals im Einsatzbereich. Die Fachschülerinnen und Fachschüler dokumentieren, bewerten und präsentieren ausgewählte Teilbereiche. |
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Inhalte:Projekte
Betriebliche Aufgabenstellungen
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Didaktisch-methodische Hinweise:Die Fachschülerinnen und Fachschüler sollten selbstständig bzw. im Team jeweils ein komplexes Projekt mit allen Phasen des Projektmanagements bearbeiten. Die Auswahl des Themas erfolgt unter Anwendung von Kreativitätstechniken. Es empfiehlt sich die Projektergebnisse in geeigneter Form zu präsentieren. Die Fachschülerinnen und Fachschüler können selbstständig geeignete Betriebe auswählen. Sie sollten bei ihrem Einsatz im Betrieb einen möglichst breiten Einblick in alle Bereiche des Unternehmens erhalten. Der Einsatz im mittleren betrieblichen Management sollte angestrebt werden. |
Lernfeld 13 | Facharbeit erstellen |
Klassenstufen 1 bis 3
Zeitrichtwert: 80 Ustd. |
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Ziele:Die Fachschülerinnen und Fachschüler lösen im Rahmen der zu erstellenden Facharbeit eine fachbereichs- und praxisbezogene Problemstellung. Dabei beziehen sie wissenschaftsorientierte Ansätze ein. Die Fachschülerinnen und Fachschüler analysieren die Problemstellung, leiten aus dieser Fragestellungen und Ziele für ihre Arbeit ab und planen die einzelnen Arbeitsphasen verantwortungsvoll und selbstständig. Bei der Umsetzung der einzelnen Arbeitsschritte nutzen sie verschiedene Arbeitstechniken. Die Fachschülerinnen und Fachschüler erstellen einen Ablaufplan und nutzen diesen gezielt für die Bearbeitung der Facharbeit. Dabei planen sie Termine für Konsultationen und Beratungen. Sie wählen Arbeitsmittel, dokumentieren und steuern Arbeitsprozesse und überprüfen die Qualität kontinuierlich. Die Fachschülerinnen und Fachschüler informieren sich aus verschiedenen Quellen, analysieren diese kritisch auf Verlässlichkeit, Aktualität sowie Themenbezug und wählen Informationen entsprechend des notwendigen Umfangs der Facharbeit aus. Bei der Informationsrecherche kommunizieren sie mit relevanten Experten. In schriftlicher Form stellen die Fachschülerinnen und Fachschüler Zusammenhänge dar, zeigen Wechselwirkungen auf, argumentieren unter Anwendung von Fachtermini und überzeugen durch kompetente ergebnisorientierte Schlussfolgerungen. Sie halten die formalen Anforderungen der Facharbeit ein und wählen einen logischen Aufbau. Im Rahmen des fachlichen Gespräches präsentieren die Fachschülerinnen und Fachschüler mediengestützt Kernpunkte und Lösungen ihrer Facharbeit. Dabei treten sie verbal und nonverbal überzeugend unter Verwendung zielgruppenadäquater und situationsangemessener Kommunikationstechniken auf. Die Fachschülerinnen und Fachschüler reflektieren ihr methodisches Vorgehen und setzen sich selbstkritisch mit ihren Arbeitsprozessen und Ergebnissen auseinander. |
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Inhalte:Methoden der Informationsgewinnung und -verarbeitung Zeitmanagement Arbeitsorganisation Problemlösetechniken Kommunikationstechniken Präsentationstechniken Formale Anforderungen der Facharbeit Urheberrecht |
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Didaktisch-methodische Hinweise:Die Themenfindung kann unter Anwendung von Kreativitätstechniken erfolgen. In der Einstiegsphase der Erarbeitung der Facharbeit empfiehlt sich zudem die Analyse von vorhandenen Facharbeiten. Nach der Themensetzung sollte durch die Fachschülerinnen und Fachschüler ein Exposé der Facharbeit formuliert und vorgelegt werden. Pflichtkonsultationen sollten vor der Themensetzung, weitere Konsultationen bei Bedarf mit eingeschränkter Hilfestellung, insbesondere unter inhaltlichen und formalen Aspekten, erfolgen. Es empfiehlt sich, einen Ablaufplan bis zum ersten Konsultationstermin erstellen zu lassen und Konsultationen in Gruppen unter Erstellung eines Nachweisprotokolls durchzuführen. Wird die Facharbeit in Gruppenarbeit erstellt, sollte die entsprechende Problemstellung in Form eines Projekts bearbeitet werden. Dabei sind entsprechende Anforderungen an die Planung, Durchführung und Auswertung von Projektarbeit sowie an Teamarbeit zu beachten. Die Anforderungen beziehen sich dabei beispielsweise auf den Prozess der Bildung von Arbeitsgruppen und die Festlegung von Verantwortungsbereichen innerhalb dieser, auf eine arbeitsteilige und kooperative Zusammenarbeit, eine kontinuierliche Kontrolle und Steuerung der gemeinsamen Arbeitsprozesse sowie auf die Reflexion des Projekts und der Teamarbeit. Bei der Präsentation sollte auf ein entsprechendes Design und ein überzeugendes Auftreten Wert gelegt werden. Die Anforderungen an die Facharbeit richten sich an den Vorgaben der Schulordnung Fachschule sowie an der Handreichung zur Erstellung der Facharbeit an Fachoberschulen aus. Zwischen den beteiligten Lehrkräften des fachrichtungsübergreifenden und fachrichtungsbezogenen Bereichs ist eine kontinuierliche Abstimmung notwendig. Dies betrifft insbesondere die Umsetzung der Ziele und Inhalte des Faches Deutsch. |