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Lehrplan

Gymnasium

Ethik

2004/2009/2011/2019

 

Impressum

Die überarbeiteten Lehrpläne für das Gymnasium treten am 1. August 2019 in Kraft.  

Für den Lehrplan im Fach Gemeinschaftskunde/Rechtserziehung/Wirtschaft (G/R/W) gilt folgende Regelung:  

für die Klassenstufen 7 und 8               am 1. August 2019
für die Klassenstufe 9                           am 1. August 2020
für die Klassenstufe 10                         am 1. August 2021
für die Jahrgangsstufe 11                     am 1. August 2022
für die Jahrgangsstufe 12                     am 1. August 2023

Die Lehrpläne traten 2004 bis 2009 in Kraft und wurden durch Lehrerinnen und Lehrer der Gymnasien in Zusammenarbeit mit dem Sächsischen Staatsinstitut für Bildung und Schulentwicklung - Comenius-Institut - erstellt.  

Eine teilweise Überarbeitung der Lehrpläne von Lehrerinnen und Lehrern der Gymnasien erfolgte im Rahmen der Weiterentwicklung der gymnasialen Oberstufe 2007 und nach Abschluss der Phase der begleiteten Lehrplaneinführung 2009 und 2011 sowie 2019 in Zusammenarbeit mit dem Sächsischen Bildungsinstitut bzw. dem  

Landesamt für Schule und Bildung
Standort Radebeul
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul
www.lasub.smk.sachsen.de/

Herausgeber:
Sächsisches Staatsministerium für Kultus 
Carolaplatz 1
01097 Dresden
www.smk.sachsen.de 

Teil Grundlagen

Aufbau und Verbindlichkeit der Lehrpläne

Grundstruktur

Im Teil Grundlagen enthält der Lehrplan Ziele und Aufgaben des Gymnasiums, Aussagen zum fächerverbindenden Unterricht sowie zur Entwicklung von Lernkompetenz.

Im fachspezifischen Teil werden für das Fach die allgemeinen fachlichen Ziele ausgewiesen, die für eine Klassen- bzw. Jahrgangsstufe oder für mehrere Klassen- bzw. Jahrgangsstufen als spezielle fachliche Ziele differenziert beschrieben sind und dabei die Prozess- und Ergebnisorientierung sowie die Progression des schulischen Lernens ausweisen.

Lernbereiche, Zeitrichtwerte

In jeder Klassenstufe sind Lernbereiche mit Pflichtcharakter im Umfang von 25 Wochen verbindlich festgeschrieben. In der Jahrgangsstufe 11 sind 26 Wochen verbindlich festgelegt, in der Jahrgangsstufe 12 sind es 22 Wochen. Zusätzlich kann in jeder Klassen- bzw. Jahrgangsstufe ein Lernbereich mit Wahlcharakter im Umfang von zwei Wochen bearbeitet werden.

Entscheidungen über eine zweckmäßige zeitliche Reihenfolge der Lernbereiche innerhalb einer Klassenstufe bzw. zu Schwerpunkten innerhalb eines Lernbereiches liegen in der Verantwortung des Lehrers. Zeitrichtwerte können, soweit das Erreichen der Ziele gewährleistet ist, variiert werden.

tabellarische Darstellung der Lernbereiche

Die Gestaltung der Lernbereiche erfolgt in tabellarischer Darstellungsweise.

Bezeichnung des Lernbereiches Zeitrichtwert

Lernziele und Lerninhalte

Bemerkungen

Verbindlichkeit der Lernziele und Lerninhalte

Lernziele und Lerninhalte sind verbindlich. Sie kennzeichnen grundlegende Anforderungen in den Bereichen Wissenserwerb, Kompetenzentwicklung und Werteorientierung.

Im Sinne der Vergleichbarkeit von Lernprozessen erfolgt die Beschreibung der Lernziele in der Regel unter Verwendung einheitlicher Begriffe. Diese verdeutlichen bei zunehmendem Umfang und steigender Komplexität der Lernanforderungen didaktische Schwerpunktsetzungen für die unterrichtliche Erarbeitung der Lerninhalte.

Bemerkungen

Bemerkungen haben Empfehlungscharakter. Gegenstand der Bemerkungen sind inhaltliche Erläuterungen, Hinweise auf geeignete Lehr- und Lernmethoden und Beispiele für Möglichkeiten einer differenzierten Förderung der Schüler. Sie umfassen Bezüge zu Lernzielen und Lerninhalten des gleichen Faches, zu anderen Fächern und zu den überfachlichen Bildungs- und Erziehungszielen des Gymnasiums.

Verweisdarstellungen

Verweise auf Lernbereiche des gleichen Faches und anderer Fächer sowie auf überfachliche Ziele werden mit Hilfe folgender grafischer Elemente veranschaulicht:

➔ LB 2

Verweis auf Lernbereich des gleichen Faches der gleichen Klassenstufe

 

➔ Kl. 7, LB 2

Verweis auf Lernbereich des gleichen Faches einer anderen Klassenstufe

 

➔ MU, Kl. 7, LB 2

Verweis auf Klassenstufe, Lernbereich eines anderen Faches

 

⇒ Lernkompetenz

Verweise auf ein überfachliches Bildungs- und Erziehungsziel des Gymnasiums (s. Ziele und Aufgaben des Gymnasiums)

 
Wahlpflichtbereich

Im Wahlpflichtbereich wählt der Schüler entweder ein schulspezifisches Profil (Lehrplan Schulspezifisches Profil) oder eine dritte Fremdsprache.

Beschreibung der Lernziele

Einblick gewinnen

Begegnung mit einem Gegenstandsbereich/Wirklichkeitsbereich oder mit Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden als grundlegende Orientierung, ohne tiefere Reflexion

Kennen

über Kenntnisse und Erfahrungen zu Sachverhalten und Zusammenhängen, zu Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden sowie zu typischen Anwendungsmustern aus einem begrenzten Gebiet im gelernten Kontext verfügen

Übertragen

Kenntnisse und Erfahrungen zu Sachverhalten und Zusammenhängen, im Umgang mit Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden in vergleichbaren Kontexten verwenden

Beherrschen

Handlungs- und Verfahrensweisen routinemäßig gebrauchen

Anwenden

Kenntnisse und Erfahrungen zu Sachverhalten und Zusammenhängen, im Umgang mit Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden durch Abstraktion
und Transfer in unbekannten Kontexten verwenden

Beurteilen/Sich positionieren

begründete Sach- und/oder Werturteile entwickeln und darstellen, Sach und/ oder Wertvorstellungen in Toleranz gegenüber anderen annehmen oder ablehnen, vertreten, kritisch reflektieren und ggf. revidieren

Gestalten/Problemlösen

Handlungen/Aufgaben auf der Grundlage von Wissen zu komplexen Sachverhalten und Zusammenhängen, Lern- und Arbeitstechniken, geeigneten Fachmethoden sowie begründeten Sach- und/oder Werturteilen selbstständig planen, durchführen, kontrollieren sowie zu neuen Deutungen und Folgerungen gelangen

Abkürzungen

In den Lehrplänen des Gymnasiums werden folgende Abkürzungen verwendet:

GS Grundschule
OS Oberschule
GY Gymnasium
FS Fremdsprache
Kl. Klassenstufe/n
LB Lernbereich
LBW Lernbereich mit Wahlcharakter
Gk Grundkurs
Lk Leistungskurs
SE Schülerexperiment
Ustd. Unterrichtsstunden
AST Astronomie
BIO Biologie
CH Chemie
CHI Chinesisch
DaZ Deutsch als Zweitsprache
DE Deutsch
EN Englisch
ETH Ethik
FR Französisch
G/R/W Gemeinschaftskunde/Rechtserziehung/Wirtschaft
GEO Geographie
GE Geschichte
GR Griechisch
INF Informatik
ITA Italienisch
KU Kunst
LA Latein
MA Mathematik
MU Musik
PHI Philosophie
PH Physik
POL Polnisch
P Schulspezifisches Profil
RE/e Evangelische Religion
RE/j Jüdische Religion
RE/k Katholische Religion
RU Russisch
SOR Sorbisch
SPA Spanisch
SPO Sport
TC Technik/Computer
TSC Tschechisch

Die Bezeichnungen Schüler und Lehrer werden im Lehrplan allgemein für Schülerinnen und Schüler bzw. Lehrerinnen und Lehrer gebraucht.

Ziele und Aufgaben des Gymnasiums

Bildungs- und Erziehungsauftrag

Das Gymnasium ist eine eigenständige Schulart. Es vermittelt Schülern mit entsprechenden Begabungen und Bildungsabsichten eine vertiefte allgemeine Bildung, die für ein Hochschulstudium vorausgesetzt wird; es schafft auch Voraussetzungen für eine berufliche Ausbildung außerhalb der Hochschule. Der achtjährige Bildungsgang am Gymnasium ist wissenschaftspropädeutisch angelegt und führt nach zentralen Prüfungen zur allgemeinen Hochschulreife. Der Abiturient verfügt über die für ein Hochschulstudium notwendige Studierfähigkeit. Die Entwicklung und Stärkung der Persönlichkeit sowie die Möglichkeit zur Gestaltung des eigenen Lebens in sozialer Verantwortung und die Befähigung zur Mitwirkung in der demokratischen Gesellschaft gehören zum Auftrag des Gymnasiums.

Den individuellen Fähigkeiten und Neigungen der Schüler wird unter anderem durch die Möglichkeit zur eigenen Schwerpunktsetzung entsprochen. Schüler entscheiden sich zwischen verschiedenen schulspezifischen Profilen oder der 3. Fremdsprache, treffen die Wahl der Leistungskurse und legen ihre Wahlpflicht- sowie Wahlkurse fest.

Bildungs- und Erziehungsziele

Vertiefte Allgemeinbildung, Wissenschaftspropädeutik und allgemeine Studierfähigkeit sind Ziele des Gymnasiums.

Das Gymnasium bereitet junge Menschen darauf vor, selbstbestimmt zu leben, sich selbst zu verwirklichen und in sozialer Verantwortung zu handeln. Im Bildungs- und Erziehungsprozess des Gymnasiums sind

der Erwerb intelligenten und anwendungsfähigen Wissens,

die Entwicklung von Lern-, Methoden- und Sozialkompetenz und

die Werteorientierung

in allen fachlichen und überfachlichen Zielen miteinander zu verknüpfen.

Die überfachlichen Ziele beschreiben darüber hinaus Intentionen, die auf die Persönlichkeitsentwicklung der Schüler gerichtet sind und in jedem Fach konkretisiert und umgesetzt werden müssen.

Eine besondere Bedeutung kommt der politischen Bildung als aktivem Beitrag zur Entwicklung der Mündigkeit junger Menschen und zur Stärkung der Zivilgesellschaft zu. Im Vordergrund stehen dabei die Fähigkeit und Bereitschaft, sich vor dem Hintergrund demokratischer Handlungsoptionen aktiv in die freiheitliche Demokratie einzubringen.

Als ein übergeordnetes Bildungs- und Erziehungsziel des Gymnasiums ist politische Bildung im Sächsischen Schulgesetz verankert und muss in allen Fächern angemessen Beachtung finden. Zudem ist sie integrativ insbesondere in den überfachlichen Zielen Werteorientierung, Bildung für nachhaltige Entwicklung, Reflexions- und Diskursfähigkeit sowie Verantwortungsbereitschaft enthalten.

Ausgehend vom Abschlussniveau der Grundschule werden überfachliche Ziele formuliert, die in allen Fächern zu realisieren sind.

Die Schüler eignen sich systematisch intelligentes Wissen an, das von ihnen in unterschiedlichen Zusammenhängen genutzt und zunehmend selbstständig angewendet werden kann. [Wissen]

Sie entwickeln Kommunikations- und Teamfähigkeit. Sie lernen, sich adressaten-, situations- und wirkungsbezogen zu verständigen und erkennen, dass Kooperation für die Problemlösung zweckdienlich ist. [Kommunikationsfähigkeit]

 Sie erwerben Wissen über die Gültigkeitsbedingungen spezifischer Erkenntnismethoden und lernen, dass Erkenntnisse von den eingesetzten Methoden abhängig sind. Dabei entwickeln sie ein differenziertes Weltverständnis. [Methodenbewusstsein]

Die Schüler erwerben Lernstrategien, die selbstorganisiertes und selbstverantwortetes Lernen unterstützen und auf lebenslanges Lernen vorbereiten. [Lernkompetenz]

Sie entwickeln die Fähigkeit, effizient mit Zeit und Ressourcen umzugehen, sie lernen, Arbeitsabläufe zweckmäßig zu planen und zu gestalten sowie geistige und manuelle Operationen zu automatisieren. [Arbeitsorganisation]

Sie erwerben Problemlösestrategien. Sie lernen, planvoll zu beobachten und zu beschreiben, zu analysieren, zu ordnen und zu synthetisieren. Sie entwickeln die Fähigkeit, problembezogen deduktiv oder induktiv vorzugehen, Hypothesen zu bilden sowie zu überprüfen und gewonnene Erkenntnisse zu transferieren. Sie lernen in Alternativen zu denken, Phantasie und Kreativität zu entwickeln und zugleich Lösungen auf ihre Machbarkeit zu überprüfen. [Problemlösestrategien]

Die Schüler lernen, Informationen zu gewinnen, einzuordnen und zu nutzen, um ihr Wissen zu erweitern, neu zu strukturieren und anzuwenden. Sie entwickeln Fähigkeiten, moderne Informations- und Kommunikationstechnologien sicher, sachgerecht, situativ-zweckmäßig und verantwortungsbewusst zu nutzen. Sie kennen deren Funktionsweisen und nutzen diese zur kreativen Lösung von Problemen. [informatische Bildung]

Sie erweitern und vertiefen ihre Kenntnisse über Medien sowie deren Funktions-, Gestaltungs- und Wirkungsweisen. Sie lernen Medien selbstständig für das eigene Lernen zu nutzen und mediengeprägte Probleme zu erfassen, zu analysieren und ihre medienkritischen Reflexionen zu verstärken. [Medienbildung]

Sie üben sich im interdisziplinären Arbeiten, bereiten sich auf den Umgang mit vielschichtigen und vielgestaltigen Problemen und Themen vor und lernen, mit Phänomenen mehrperspektivisch umzugehen. [Interdisziplinarität, Mehrperspektivität]

Die Schüler entwickeln die Fähigkeit zu Empathie und Perspektivwechsel und lernen, sich für die Rechte und Bedürfnisse anderer einzusetzen. Sie lernen unterschiedliche Positionen und Wertvorstellungen kennen und setzen sich mit ihnen auseinander, um sowohl eigene Positionen einzunehmen als auch anderen gegenüber Toleranz zu entwickeln. Sie entwickeln interkulturelle Kompetenz, um offen zu sein, sich mit anderen zu verständigen und angemessen zu handeln. [Empathie und Perspektivwechsel]

Die Schüler entwickeln eigene Wertvorstellungen auf der Grundlage der freiheitlichen demokratischen Grundordnung, indem sie Werte im schulischen Alltag erleben, kritisch reflektieren und diskutieren. Dazu gehören insbesondere Erfahrungen der Toleranz, der Akzeptanz, der Anerkennung und der Wertschätzung im Umgang mit Vielfalt sowie Respekt vor dem Leben, dem Menschen und vor zukünftigen Generationen. Sie entwickeln die Fähigkeit und Bereitschaft, sich vor dem Hintergrund demokratischer Handlungsoptionen aktiv in die freiheitliche Demokratie einzubringen. [Werteorientierung]

Die Schüler setzen sich, ausgehend von den eigenen Lebensweltbezügen, einschließlich ihrer Erfahrungen mit der Vielfalt und Einzigartigkeit der Natur, mit lokalen, regionalen und globalen Entwicklungen auseinander. Sie lernen, Auswirkungen von Entscheidungen auf das Leben der Menschen, die Umwelt und die Wirtschaft zu bewerten. Sie setzen sich bewusst für eine ökologisch, sozial und ökonomisch nachhaltige Entwicklung ein und wirken gestaltend daran mit. Dabei kennen und nutzen sie Partizipationsmöglichkeiten. [Bildung für nachhaltige Entwicklung]

Sie entwickeln vertiefte Reflexions- und Diskursfähigkeit, um ihr Leben selbstbestimmt und verantwortlich zu führen. Sie lernen, Positionen, Lösungen und Lösungswege kritisch zu hinterfragen. Sie erwerben die Fähigkeit, differenziert Stellung zu beziehen und die eigene Meinung sachgerecht zu begründen. Sie eignen sich die Fähigkeit an, komplexe Sachverhalte unter Verwendung der entsprechenden Fachsprache sowohl mündlich als auch schriftlich stringent darzulegen. [Reflexions- und Diskursfähigkeit]

Sie entwickeln eine persönliche Motivation für die Übernahme von Verantwortung in Schule und Gesellschaft. [Verantwortungsbereitschaft]

Gestaltung des Bildungs- und Erziehungsprozesses

Der Bildungs- und Erziehungsprozess ist individuell und gesellschaftsbezogen zugleich. Die Schule als sozialer Erfahrungsraum muss den Schülern Gelegenheit geben, den Anspruch auf Selbstständigkeit, Selbstverantwortung und Selbstbestimmung einzulösen und Mitverantwortung bei der gemeinsamen Gestaltung schulischer Prozesse zu tragen.

Die Unterrichtsgestaltung wird von einer veränderten Schul- und Lernkultur geprägt. Der Lernende wird in seiner Individualität angenommen, indem seine Leistungsvoraussetzungen, seine Erfahrungen und seine speziellen Interessen und Neigungen berücksichtigt werden. Dazu ist ein Unterrichtsstil notwendig, der beim Schüler Neugier weckt, ihn zu Kreativität anregt und Selbsttätigkeit und Selbstverantwortung verlangt. Das Gymnasium bietet den Bewegungsaktivitäten der Schüler entsprechenden Raum und ermöglicht das Lernen mit allen Sinnen. Durch unterschiedliche Formen der Binnendifferenzierung wird fachliches und soziales Lernen optimal gefördert. Ein vielfältiger Einsatz von traditionellen und digitalen Medien befähigt die Schüler, diese kritisch für das selbstständige Lernen zu nutzen.

Der altersgemäße Unterricht im Gymnasium geht von der kontinuierlichen Zunahme der Selbsttätigkeit der Schüler aus, ihren erweiterten Erfahrungen und dem wachsenden Abstraktionsvermögen. Die Schüler werden zunehmend an der Unterrichtsgestaltung beteiligt und übernehmen für die zielgerichtete Planung und Realisierung von Lernprozessen Mitverantwortung. Das verlangt von allen Beteiligten Engagement, Gemeinschaftsgeist und Verständnis für andere Positionen.

In den Klassenstufen 5 und 6 werden aus der Grundschule vertraute Formen des Unterrichts aufgenommen und erweitert. Der Unterricht ist kindgerecht, lebensweltorientiert und anschaulich. Durch entsprechende Angebote unterstützt die Schule die Kinder bei der Suche nach ihren speziellen Stärken, die ebenso gefördert werden wie der Abbau von Schwächen. Sie lernen zunehmend selbstständig zu arbeiten.

Die Selbsttätigkeit der Schüler intensiviert sich in den Klassenstufen 7 bis 10. Sie übernehmen zunehmend Verantwortung für die Gestaltung des eigenen Lernens. Der Unterricht knüpft an die Erfahrungs- und Lebenswelt der Jugendlichen an und komplexere Themen und Probleme werden zum Unterrichtsgegenstand.

Der Eintritt in die gymnasiale Oberstufe ist durch das Kurssystem nicht nur mit einer veränderten Organisationsform verbunden, sondern auch mit anderen, die Selbstständigkeit der Schüler fördernden Arbeitsformen. Der systematische Einsatz von traditionellen und digitalen Medien fördert das selbstgesteuerte, problemorientierte und kooperative Lernen. Unterricht bleibt zwar lehrergesteuert, doch im Mittelpunkt steht die Eigenaktivität der jungen Erwachsenen bei der Gestaltung des Lernprozesses. In der gymnasialen Oberstufe lernen die Schüler Problemlöseprozesse eigenständig zu organisieren sowie die Ergebnisse eines Arbeitsprozesses strukturiert und in angemessener Form zu präsentieren. Ausdruck dieser hohen Stufe der Selbstständigkeit kann u. a. die Anfertigung einer besonderen Lernleistung (BELL) sein.

Eine von Kooperation und gegenseitigem Verständnis geprägte Lernatmosphäre an der Schule, in der die Lehrer Vertrauen in die Leistungsfähigkeit ihrer Schüler haben, trägt nicht nur zur besseren Problemlösung im Unterricht bei, sondern fördert zugleich soziale Lernfähigkeit.

Unterricht am Gymnasium muss sich noch stärker um eine Sicht bemühen, die über das Einzelfach hinausgeht. Die Lebenswelt ist in ihrer Komplexität nur begrenzt aus der Perspektive des Einzelfaches zu erfassen. Fachübergreifendes und fächerverbindendes Lernen trägt dazu bei, andere Perspektiven einzunehmen, Bekanntes und Neuartiges in Beziehung zu setzen und nach möglichen gemeinsamen Lösungen zu suchen.

In der Schule lernen und leben die Schüler gleichberechtigt miteinander. Der Schüler wird mit seinen individuellen Fähigkeiten, Eigenschaften, Wertvorstellungen und seinem Lebens- und Erfahrungshintergrund respektiert. In gleicher Weise respektiert er seine Mitschüler. Unterschiedliche Positionen bzw. Werturteile können geäußert werden und sie werden auf der Basis der demokratischen Grundordnung zur Diskussion gestellt.

Wesentliche Kriterien eines guten Schulklimas am Gymnasium sind Transparenz der Entscheidungen, Gerechtigkeit und Toleranz sowie Achtung und Verlässlichkeit im Umgang aller an Schule Beteiligten. Wichtigste Partner sind die Eltern, die kontinuierlich den schulischen Erziehungsprozess begleiten und aktiv am Schulleben partizipieren sollen sowie nach Möglichkeit Ressourcen und Kompetenzen zur Verfügung stellen.

Die Schüler sollen dazu angeregt werden, sich über den Unterricht hinaus zu engagieren. Das Gymnasium bietet dazu genügend Betätigungsfelder, die von der Arbeit in den Mitwirkungsgremien bis hin zu kulturellen und gemeinschaftlichen Aufgaben reichen.

Das Gymnasium öffnet sich stärker gegenüber seinem gesellschaftlichen Umfeld und bezieht Einrichtungen wie Universitäten, Unternehmen, soziale und kommunale Institutionen in die Bildungs- und Erziehungsarbeit ein. Kontakte zu Kirchen, Organisationen und Vereinen geben neue Impulse für die schulische Arbeit. Besondere Lernorte entstehen, wenn Schüler nachbarschaftliche bzw. soziale Dienste leisten. Dadurch werden individuelles und soziales Engagement bzw. Verantwortung für sich selbst und für die Gemeinschaft verbunden.

Schulinterne Evaluation muss zu einem selbstverständlichen Bestandteil der Arbeitskultur der Schule werden. Für den untersuchten Bereich werden Planungen bestätigt, modifiziert oder verworfen. Die Evaluation unterstützt die Kommunikation und die Partizipation der Betroffenen bei der Gestaltung von Schule und Unterricht.

Jedes Gymnasium ist aufgefordert, unter Einbeziehung aller am Schulleben Beteiligten ein gemeinsames Verständnis von guter Schule als konsensfähiger Vision aller Beteiligten zu erarbeiten. Dazu werden pädagogische Leitbilder der künftigen Schule entworfen und im Schulprogramm konkretisiert.

Ganztägige Bildung und Erziehung bietet vielfältige Möglichkeiten, auf Kinder und Jugendliche und deren Interessen und Begabungen individuell einzugehen und die Persönlichkeitsentwicklung zu fördern. Jedes Gymnasium sollte eigenverantwortlich und gemeinsam mit außerschulischen Partnern ein schulspezifisches Ganztagskonzept als Teil des Schulprogrammes entwickeln.

Die Inhalte der Ganztagsangebote begründen sich in den schulspezifischen Schwerpunkten und Zielen und tragen zur Profilierung der Schule bei. Sie können unterrichtsergänzende leistungsdifferenzierte Bildungsangebote, freizeitpädagogische Angebote und offene Angebote im Rahmen der Schulklubarbeit umfassen. Gerade im sportlichen und musisch-künstlerischen Bereich können pädagogisch wertvolle unterrichtsergänzende Angebote in Kooperation mit regionalen Verbänden und Vereinen einen wichtigen Beitrag zur ganzheitlichen Bildung leisten. Die Angebote sollten schülerorientiert und bedarfsgerecht gestaltet werden. Sie berücksichtigen die Heterogenität der Schüler.

Fächerverbindender Unterricht

 

Während fachübergreifendes Arbeiten durchgängiges Unterrichtsprinzip ist, setzt fächerverbindender Unterricht ein Thema voraus, das von einzelnen Fächern nicht oder nur teilweise erfasst werden kann.

Das Thema wird unter Anwendung von Fragestellungen und Verfahrensweisen verschiedener Fächer bearbeitet. Bezugspunkte für die Themenfindung sind Perspektiven und thematische Bereiche. Perspektiven beinhalten Grundfragen und Grundkonstanten des menschlichen Lebens:

Perspektiven

Raum und Zeit
Sprache und Denken
Individualität und Sozialität
Natur und Kultur

thematische Bereiche

Die thematischen Bereiche umfassen:

Verkehr
Medien
Kommunikation
Kunst
Verhältnis der Generationen
Gerechtigkeit
Eine Welt

Arbeit
Beruf
Gesundheit
Umwelt
Wirtschaft
Technik

Politische Bildung, Medienbildung und Digitalisierung sowie Bildung für nachhaltige Entwicklung sind besonders geeignet für den fächerverbindenden Unterricht.

Konzeption

Jede Schule kann zur Realisierung des fächerverbindenden Unterrichts eine Konzeption entwickeln. Ausgangspunkt dafür können folgende Überlegungen sein:

  1. Man geht von Vorstellungen zu einem Thema aus. Über die Einordnung in einen thematischen Bereich und eine Perspektive wird das konkrete Thema festgelegt.
  2. Man geht von einem thematischen Bereich aus, ordnet ihn in eine Perspektive ein und leitet daraus das Thema ab.
  3. Man entscheidet sich für eine Perspektive, wählt dann einen thematischen Bereich und kommt schließlich zum Thema.

Nach diesen Festlegungen werden Ziele, Inhalte und geeignete Organisationsformen bestimmt.

Lernen lernen

Lernkompetenz

Die Entwicklung von Lernkompetenz zielt darauf, das Lernen zu lernen. Unter Lernkompetenz wird die Fähigkeit verstanden, selbstständig Lernvorgänge zu planen, zu strukturieren, durchzuführen, zu überwachen, ggf. zu korrigieren und abschließend auszuwerten. Zur Lernkompetenz gehören als motivationale Komponente das eigene Interesse am Lernen und die Fähigkeit, das eigene Lernen zu steuern.

Strategien

Im Mittelpunkt der Entwicklung von Lernkompetenz stehen Lernstrategien. Diese umfassen:

  • Basisstrategien, welche vorrangig dem Erwerb, dem Verstehen, der Festigung, der Überprüfung und dem Abruf von Wissen dienen
  • Regulationsstrategien, die zur Selbstreflexion und Selbststeuerung hinsichtlich des eigenen Lernprozesses befähigen
  • Stützstrategien, die ein gutes Lernklima sowie die Entwicklung von Mo-tivation und Konzentration fördern
Techniken

Um diese genannten Strategien einsetzen zu können, müssen die Schüler konkrete Lern- und Arbeitstechniken erwerben. Diese sind:

  • Techniken der Beschaffung, Überprüfung, Verarbeitung und Aufbereitung von Informationen (z. B. Lese-, Schreib-, Mnemo-, Recherche-, Strukturierungs-, Visualisierungs- und Präsentationstechniken)
  • Techniken der Arbeits-, Zeit- und Lernregulation (z. B. Arbeitsplatzgestaltung, Hausaufgabenmanagement, Arbeits- und Prüfungsvorbereitung, Selbstkontrolle)
  • Motivations- und Konzentrationstechniken (z. B. Selbstmotivation, Entspannung, Prüfung und Stärkung des Konzentrationsvermögens)
  • Kooperations- und Kommunikationstechniken (z. B. Gesprächstechniken, Arbeit in verschiedenen Sozialformen)
Ziel

Ziel der Entwicklung von Lernkompetenz ist es, dass Schüler ihre eigenen Lernvoraussetzungen realistisch einschätzen können und in der Lage sind, individuell geeignete Techniken und Medien situationsgerecht zu nutzen und für das selbstbestimmte Lernen einzusetzen.

Konzeption

Schulen entwickeln eigenverantwortlich eine Konzeption zur Lernkompetenzförderung und realisieren diese in Schulorganisation und Unterricht.

Für eine nachhaltige Wirksamkeit muss der Lernprozess selbst zum Un-terrichtsgegenstand werden. Gebunden an Fachinhalte sollte ein Teil der Unterrichtszeit dem Lernen des Lernens gewidmet sein. Die Lehrpläne bieten dazu Ansatzpunkte und Anregungen.

Teil Fachlehrplan Ethik

Ziele und Aufgaben des Faches Ethik

Beitrag zur allgemeinen Bildung

Das Fach Ethik hat in einer modernen Gesellschaft, in der ein breites Spektrum an Meinungen und Bekenntnissen herrscht und eine Vielzahl von Angeboten für die Lebensgestaltung existiert, eine wichtige Aufgabe. Es dient der Sensibilisierung für den Wertepluralismus und der qualifizierten Auseinandersetzung mit Wertekonflikten und ethischen Problemen. Es ermöglicht die Beantwortung philosophischer Fragestellungen für die Wirklichkeitsdeutung. Indem das Fach ein Bewusstsein für religiös und weltanschaulich begründete Wertvorstellungen entwickelt, tritt es der Gefahr eines ethischen Relativismus entgegen. Die Schüler erwerben im Fach Ethik grundlegendes Wissen und die Fähigkeit der ethischen Reflexion, mit deren Hilfe sie die unterschiedlichen Weltanschauungen und Angebote kritisch prüfen und hinterfragen können. Dies versetzt sie besser in die Lage, begründete Urteile zu fällen und verantwortlich für sich selbst und andere zu handeln. Das beinhaltet sowohl die Beschäftigung mit ausgewählten, für ethische Fragestellungen bedeutsamen Traditionen und gegenwärtig diskutierten Positionen der Ethik als auch das Wissen um deren kulturhistorische Bedingtheit und Bedeutung im aktuellen politischen Diskurs. Gegenstand der Auseinandersetzung sind vor allem solche Probleme, die für das Zusammenleben in der Gesellschaft von besonderer Bedeutung sind und deshalb oft kontrovers dargestellt und beurteilt werden.

Die Herausbildung ethischer Reflexionsfähigkeit als spezifischer Beitrag des Faches zur Allgemeinbildung erfordert zudem, dass die Schüler im Unterricht die in einer demokratischen Gesellschaft existierenden Möglichkeiten zum Meinungsaustausch, zur Diskussion und zur Konfliktlösung verstehen und anwenden lernen, so dass sie selbst sich als mündige Bürger am gesellschaftlichen Diskurs beteiligen können. Lösungsansätze sollten eine nachhaltige Entwicklung ermöglichen und damit zu zukunftsfähigem Denken und Handeln anregen. Die Situation des Dialogs erzieht dabei zu einer sittlichen Haltung, die grundlegend für das menschliche Zusammenleben ist. Nur in konkreten Handlungsvollzügen können die Fähigkeiten des Zuhörens, der Empathie und des Perspektivwechsels erworben werden. So können die Schüler sowohl fremden Standpunkten tolerant begegnen als auch eine kritische Distanz gegenüber der eigenen Position einnehmen.

Das Fach Ethik sollte Erfahrungen ermöglichen, die Werte wie Achtung, Toleranz und Verantwortung für den Mitmenschen und die Natur als konstitutiv für den Grundkonsens einer pluralistischen Gesellschaft begreifbar machen. Damit verbindet sich die Erwartung, dass letztlich nur die eigene Einsicht und die freie Entscheidung zum moralischen Handeln motivieren. Das fördert die Persönlichkeitsentwicklung, die Selbstständigkeit und die Eigenverantwortung der Schüler.

allgemeine fachliche Ziele

Die Bereitschaft und die Fähigkeit, verantwortlich zu handeln, sollen durch folgende allgemeine fachliche Ziele gefördert werden:

Die Schüler erwerben religionskundliches Wissen und setzen sich mit religiös geprägten Welterklärungs- und Lebenskonzepten, grundlegenden philosophischen Deutungsmustern und daraus abgeleiteten Werten und Normen auseinander (interkulturelle Kompetenz).

Sie lernen, eigenständig begründete moralische Urteile zu fällen (moralische Urteilsfähigkeit).

Sie entwickeln die Fähigkeit, ethische Fragestellungen kritisch reflektierend zu diskutieren (ethische Diskursfähigkeit).

Strukturierung

Die Lernbereiche thematisieren zentrale ethische Probleme aus vier grundlegenden Perspektiven auf die menschliche Existenz:

  • Sprache, Denken, Wirklichkeit
  • Religion
  • Individuum und Gesellschaft
  • Natur und Kultur

Innerhalb dieser Perspektiven werden die verschiedenen Aspekte ethischer Grundprobleme altersangemessen und vertiefend reflektiert. Aufgrund der zunehmenden Komplexität der Unterrichtsgegenstände wird das Strukturprinzip in der gymnasialen Oberstufe aufgegeben, um die gleichzeitige Betrachtung aus mehreren Perspektiven zu ermöglichen.

In den Zielen für die Klassenstufen werden die jeweils für zentral erachteten fachlichen Schwerpunkte vorangestellt.

Der Lehrplan ist für einen Unterricht mit zwei Wochenstunden konzipiert. Kann der Unterricht nur mit einer Wochenstunde erteilt werden, muss vom Lehrer in jedem Lernbereich eine angemessene, den fachlichen Zielen entsprechende Reduzierung vorgenommen werden.

Die Angaben der Bibelstellen erfolgen nach den Loccumer Richtlinien

didaktische Grundsätze

Das Fach Ethik ist im besonderen Maße durch seinen diskursiven Charakter geprägt. Das von der Grundschule ausgewiesene Ziel einer Dialoggemeinschaft, an welches auch im Gymnasium angeschlossen wird, erfordert die Bereitschaft der Schüler zu einer konstruktiven Mitarbeit. Es kann nur verwirklicht werden, wenn der Unterricht an die Lebenswelt der Schüler anknüpft und reale Konflikte aus ihrem Lebensumfeld aufgegriffen werden bzw. ein Zusammenhang mit zentralen ethischen Fragestellungen hergestellt werden kann. Das Prinzip der Schülerorientierung erfordert damit eine exemplarische Auswahl zu thematisierender Probleme, die es den Schülern ermöglicht, eigene Meinungen zu formulieren und zu vertreten. Die Schüler verorten sich dabei in einer Welt der zunehmenden politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Globalisierung.

Damit sind auch solche Themen von Bedeutung, die nicht aus dem Erfahrungshorizont der Schüler stammen, sondern zum Problemkreis öffentlicher Debatten über drängende Fragen der Lebensführung gehören. Das schließt die Problematik der Verantwortung in den Wissenschaften ebenso ein wie solche Konfliktfelder, die von der Gesellschaft bewusst ausgeblendet und verdrängt werden.

Den Schülern wird ein Zugang zu religiösen Fragen eröffnet. Dabei sollte der Unterricht über den bloßen Wissenserwerb hinaus eigene Erfahrungen mit unterschiedlichen Erscheinungsformen des religiösen Lebens ermöglichen.

Grundsätzlich orientiert sich die Auswahl der Unterrichtsinhalte an Grundfragen der menschlichen Existenz, die in der philosophischen Tradition und in den Weltreligionen eine bedeutsame Rolle spielen. Die unterschiedlichen ethischen Ansätze und Lösungsmöglichkeiten verweisen nicht nur auf konkurrierende Welterklärungsmodelle, sondern auch auf die prinzipielle Offenheit solcher Fragestellungen, die keine endgültigen Antworten erlauben. Die Fähigkeit, mit Dissens und Ungewissheit umgehen zu können, wird in diesem Zusammenhang gefördert.

Neben der problemorientierten Auswahl der Unterrichtsinhalte ist der Ethikunterricht auch dem Konzept der Handlungsorientierung verpflichtet. Bei Inhalten mit Anknüpfungspunkten zur Bildung für nachhaltige Entwicklung sind die didaktischen Prinzipien der Visionsorientierung, des Vernetzenden Lernens sowie der Partizipation handlungsleitend. Das selbstständige Handeln in der gemeinsamen Praxis fördert die Eigenverantwortung der Schüler und macht wertbesetzte Erfahrungen im Unterricht selbst möglich.

Eine Vielfalt an Unterrichtsmethoden und Sozialformen macht die Schüler kontinuierlich mit fachspezifischen Methoden der Gesellschaftswissenschaften vertraut. Diese lernen sie selbstständig anzuwenden und kritisch zu reflektieren. Analytische und kreative Herangehensweisen an ein ethisches Problem kommen dabei angemessen und gleichberechtigt zum Einsatz.

Übersicht über die Lernbereiche und Zeitrichtwerte

Zeitrichtwert

Klassenstufe 5

Lernbereich 1 Fragen an die Welt 10 Ustd.
Lernbereich 2 Mythische und religiöse Erklärungen der Welt 12 Ustd.
Lernbereich 3 Der Mensch in der Gemeinschaft 16 Ustd.
Lernbereich 4 Von und mit der Natur leben 12 Ustd.

Lernbereiche mit Wahlcharakter

Wahlbereich 1 Ich und meine Zukunft
Wahlbereich 2 Aus Misserfolgen lernen
Wahlbereich 3 Demokratie in der Schule

Klassenstufe 6

Lernbereich 1 Wahrnehmung und Wahrheit 16 Ustd.
Lernbereich 2 Judentum 18 Ustd.
Lernbereich 3 Urteil und Vorurteil 16 Ustd.

Lernbereiche mit Wahlcharakter

Wahlbereich 1 Gerechtigkeit in der Schule
Wahlbereich 2 Die Welt anders wahrnehmen
Wahlbereich 3 Glück

Klassenstufe 7

Lernbereich 1 Verstehen und Verständigung 12 Ustd.
Lernbereich 2 Christentum 16 Ustd.
Lernbereich 3 Medien: Ein Spiegel der Wirklichkeit 12 Ustd.
Lernbereich 4 Mensch und Tier 10 Ustd.

Lernbereiche mit Wahlcharakter

Wahlbereich 1 Wege zur Identität
Wahlbereich 2 Armut und Reichtum
Wahlbereich 3 Ernährung und Persönlichkeit

Klassenstufe 8

Lernbereich 1 Ethisches Argumentieren 16 Ustd.
Lernbereich 2 Islam 14 Ustd.
Lernbereich 3 Auf der Suche nach Sinn und Orientierung 20 Ustd.

Lernbereiche mit Wahlcharakter

Wahlbereich 1 Religiöse Sondergemeinschaften
Wahlbereich 2 Okkultismus
Wahlbereich 3 Die Macht des Konsums

Klassenstufe 9

Lernbereich 1 Entscheidungen treffen 12 Ustd.
Lernbereich 2 Hinduismus und Buddhismus 14 Ustd.
Lernbereich 3 Das Phänomen Liebe 10 Ustd.
Lernbereich 4 Reflexionen über den Tod 14 Ustd.

Lernbereiche mit Wahlcharakter

Wahlbereich 1 Ausflug in eine fremde Kultur
Wahlbereich 2 Das Bewusste und das Unbewusste
Wahlbereich 3 Von Ayurveda bis Zen

Klassenstufe 10

Lernbereich 1 Wissenschaft, Technik und Verantwortung 26 Ustd.
Lernbereich 2 Religion in der Gegenwart 14 Ustd.
Lernbereich 3 Utopien 10 Ustd.

Lernbereiche mit Wahlcharakter

Wahlbereich 1 Gewalt im Alltag
Wahlbereich 2 Die Satansgestalt in Kunst und Literatur
Wahlbereich 3 Gibt es einen gerechten Krieg?

Jahrgangsstufen 11/12 - Grundkurs

Lernbereich 1 Fragen nach der Freiheit 24 Ustd.
Lernbereich 2 Fragen nach dem guten Handeln 48 Ustd.
Lernbereich 3 Fragen nach der Gerechtigkeit 24 Ustd.

Lernbereiche mit Wahlcharakter

Wahlbereich 1 Existenzialistische Literatur
Wahlbereich 2 Kritik der Ethik
Wahlbereich 3 Ethische Grenzfälle in der Medizin
Wahlbereich 4 Mit dem Tode strafen

Klassenstufe 5

Ziele

interkulturelle Kompetenz:

Die Schüler werden für philosophische und religiöse Fragestellungen sensibilisiert. Sie erkennen, dass die Auseinandersetzung mit Sinnfragen Menschen unabhängig von ihrer kulturellen Herkunft betrifft.

moralische Urteilsfähigkeit:

Die Schüler lernen elementare philosophische Methoden kennen. In der Beschäftigung mit Alltagssituationen erfassen sie die Bedeutung von Regeln für das Leben in einer Gemeinschaft. Anhand konkreter Beispiele können sie die Funktion von Regeln erklären und deren Zweckmäßigkeit beurteilen.

ethische Diskursfähigkeit:

Die Schüler sind in der Lage einander zuzuhören, fremde Standpunkte wiederzugeben und die eigene Meinung zu begründen. Sie erkennen, dass es sinnvoll ist, Gesprächsregeln für die Diskussion in einer Gruppe aufzustellen und diese bewusst einzuhalten.

Lernbereich 1: Fragen an die Welt 10 Ustd.

Einblick gewinnen in philosophische Fragen der eigenen Lebenswelt

Woher – Wohin – Wozu

Infragestellen vertrauter Bedingungen

Traum und Wirklichkeit

Raum und Zeit

Körper und Geist

Wortspiele

Kennen ausgewählter philosophischer Methoden

Gedankenexperiment

Schiff des Theseus

Begriffsanalyse

Begriffe definieren und in neue Zusammenhänge stellen

Wortfelduntersuchung

Begriffspyramide

Sokratisches Gespräch

Lernbereich 2: Mythische und religiöse Erklärungen der Welt 12 Ustd.

Kennen verschiedener Schöpfungsmythen

Griechen, Römer, Kelten, Germanen, Indianer

biblische Schöpfungsgeschichte

Texterschließung mit Anleitung

Kennen von Merkmalen ausgewählter Mythen

Aussage über das Werden und Sein der Welt

Schöpfer

Ordnung

Stellung des Menschen

Ursprung von Gut und Böse

Sich positionieren zu verschiedenen Vorstellungen von der Entstehung der Welt

Plausibilität, Verständlichkeit

Vereinbarkeit mit eigenen Vorstellungen

Fishbowl

Lernbereich 3: Der Mensch in der Gemeinschaft 16 Ustd.

Kennen des Menschen als soziales Wesen

Bedürfnis nach Gemeinschaft

Formen und Funktionen von Gemeinschaft

Robinsonaden

Kennen unterschiedlicher Bewertungen des menschlichen Lebens in der Gemeinschaft

Arthur Schopenhauer: „Die Stachelschweine"

Bedürfnis nach Alleinsein

Texterschließung mit Anleitung

Beurteilen der Notwendigkeit von Regeln in der Gemeinschaft

Funktion von Regeln

Entstehung von Regeln

Ordnung, Orientierung, Minderheitenschutz

Umgang mit Regeln

Auseinandersetzung mit Regeln in der Gemeinschaft (Rechte und Pflichten)

Sind alle Regeln notwendig bzw. sinnvoll?

Akzeptanz, Konsens, Zustimmung

Sanktionen

Rollenspiel

Gestalten eigener Gemeinschaftsregeln

Klassenordnung, Klassenchatregeln

„Knigge“ für Schüler, Lehrer und Eltern

Lernbereich 4: Von und mit der Natur leben 12 Ustd.

Kennen verschiedener Deutungen von Natur

Das Unberührte

Das Belebte und das Unbelebte

Das nicht vom Menschen Geschaffene

Kulturlandschaft

Schönheit, Macht und Bedrohung

Philosophieren mit Bildern

Sich positionieren zum Umgang mit der Natur

Mensch als Teil der Natur und als Herrscher über die Natur

individuell

eigenes Umweltbewusstsein

Tagesablauf, Konsumverhalten, Urlaubsgestaltung

Verkehrsmittel

gesellschaftlich

Naturschutz, Landschaftsgestaltung, Nachhaltigkeit, Verschmutzung, bedrohte Arten

Ursachen von Naturkatastrophen

Stationenlernen

Wahlbereich 1: Ich und meine Zukunft

Einblick gewinnen in Fragen an mein Ich

Wer bin ich?

Was ist mir wichtig?

Was geht in mir vor?

Wie soll meine Zukunft aussehen?

Gestalten eigener Zukunftsvorstellungen

kreatives Schreiben

Plakat oder Collage

Wahlbereich 2: Aus Misserfolgen lernen

Kennen der Ursachen von Misserfolgen

Selbst- und Fremdeinschätzung

besondere Lebenssituationen

Ängste, Unsicherheiten, Resignation

Fallstudie

Übertragen auf den Umgang mit Misserfolgen anderer

Tipps und Strategien für erfolgreiches Lernen

Zuhören, Mutmachen, Helfen, Trösten

Ratgeberseiten in einer Schülerzeitung

szenisches Darstellen

Wahlbereich 3: Demokratie in der Schule

Gestalten eines demokratischen Entscheidungsprozesses

Rechte und Pflichten der Schüler

Schülermitwirkung und Schülervertretungen

Inhalte und Verfahren der Demokratie

Expertengespräch: Einladen eines Schülersprechers

Podiumsdiskussion

Klassenstufe 6

Ziele

interkulturelle Kompetenz:

Die Schüler lernen wesentliche Aspekte der jüdischen Religion kennen. In der Auseinandersetzung mit dem jüdischen Gottes- und Menschenbild und den daraus abgeleiteten ethischen Forderungen erfahren sie exemplarisch, wie die Zugehörigkeit zu einer Religion die Wertvorstellungen und die Handlungsweisen von Menschen prägen kann.

Den Schülern werden die Auswirkungen von Vorurteilen bewusst und sie lernen, wie Vorurteile überwunden werden können.

moralische Urteilsfähigkeit:

In der Auseinandersetzung mit dem Problem des Lügens erkennen die Schüler, dass ethische Fragen nicht von der Lebenswirklichkeit zu trennen sind. Sie erfassen, dass ein bloßer Austausch von Meinungen nicht genügt, sondern dass Meinungen und Handlungsentscheidungen begründet werden müssen. Die Schüler erweitern ihre Urteilsfähigkeit, indem sie lernen, ihre eigene Einstellung durch die Formulierung von mehreren Gründen zu stützen.

ethische Diskursfähigkeit:

Die Schüler wenden Gesprächsregeln konsequent an und können unterschiedliche Positionen innerhalb einer Diskussion selbstständig erfassen und benennen. Sie beurteilen Begründungen und nicht Meinungen. Dabei üben sie auch den Wechsel der Perspektive und lernen so, sich in andere Menschen einzufühlen.

Lernbereich 1: Wahrnehmung und Wahrheit 16 Ustd.

Kennen der Relativität der menschlichen Wahrnehmung

Sinneserfahrungen

Sinnestäuschungen

Wahrnehmungsspiele

Übertragen auf den Umgang mit der eigenen Wahrnehmung

verschiedene Seiten eines Sachverhalts betrachten

Irrtümer vermeiden durch:
Prüfen und Verknüpfen von Sinneswahrnehmungen, Einbeziehen von Wissen und Erfahrungen, Austausch mit anderen

Handeln verlangt Wahrhaftigkeit als Maßstab

Gerüchte als Verfälschung der Wahrheit

Geschichte: Die Blinden und der Elefant

Fallstudie

Sich positionieren zum Umgang mit Unwahrheit

Irren, Lügen und Betrügen

Verfälschen: Verschweigen und Hinzudichten

Gibt es Notlügen?

Folgen des Lügens für das Zusammenleben

Gedankenexperiment: Was wäre, wenn alle lügen würden ...?

Begriffsanalyse

Lernbereich 2: Judentum 18 Ustd.

Einblick gewinnen in die frühe Geschichte des Judentums

Die Väterzeit

Versklavung in Ägypten

Moses

Exodus

Königszeit

Diaspora

Kennen des Gottes- und Menschenbildes

Monotheismus

Schöpfung und Schöpfergott

Der Mensch als Ebenbild Gottes

Bilderverbot

Bund Gottes mit dem Volk Israel

Verhältnis zu Nichtjuden

Kennen der jüdischen Geschichtsauffassung

Teleologie

Messiaserwartung

Reich Gottes auf Erden

Kennen ethischer Forderungen des Judentums

Erfüllung des Gesetzes

Pflichten gegenüber Gott, Familie, Freunden und Fremden

Sabbatgebot

Speisevorschriften

Talionsprinzip

Quellen jüdischer Ethik: Thora, Prophetenbücher

Kennen ausgewählter Riten, Symbole und Traditionen des Judentums

Gottesdienst

Gebet

Kultgegenstände

Feste, hohe Feiertage und feierliche Gedenktage

Beschneidung

Exkursion: Synagoge

Stationenlernen

Einblick gewinnen in das Leben der Juden in der Diaspora

Juden in der mittelalterlichen Stadt

Ghettoisierung

Juden in Sachsen

Recherche in der Stadtchronik

Zionismus und der moderne Staat Israel

Exkursion: Jüdischer Friedhof

Lernbereich 3: Urteil und Vorurteil 16 Ustd.

Kennen der Entstehung von Vorurteilen

Unwissenheit

Angst vor dem Fremden

Ablehnung des Andersseins

Gruppenzwang und Mobbing

Unzufriedenheit

Aggressionsverschiebung

Orientierungsbedürfnis

Schutzfunktion

Anteil der Medien an der Entstehung von Vorurteilen

Begriffsanalyse: Urteil und Vorurteil

Übertragen auf Lösungsansätze zum Abbau von Vorurteilen

vom Vorurteil zum Urteil:
das Fremde kennen lernen, Ängste überwinden und abbauen, den anderen verstehen lernen, das Neue in das Vertraute einbeziehen, Wissen

Karikaturen, Comics und Geschichten

Übertragen der Kenntnisse über Vorurteile auf das Beispiel der Judenverfolgung

Der „schwarze Tod“, Ritualmordlegenden

Vertreibung der Juden aus Europa

Antijudaismus, Antisemitismus

Massenmord an Juden: Shoa, Holocaust

Rassismus

Grundgesetz Artikel 3

Richter: „Damals war es Friedrich“

Dokumentationen

Wahlbereich 1: Gerechtigkeit in der Schule

Kennen von Problemen der Gerechtigkeit in der Schule

Fairness in der Schule:
Sport, Bewertung, Hausaufgaben

Schreibgespräch

Placemat

Gestalten eines Verbesserungsvorschlags

Präsentation mit digitalen Medien, Videoclip

Brief an den Schulleiter

Wahlbereich 2: Die Welt anders wahrnehmen

Sich positionieren zum Umgang mit Menschen mit Wahrnehmungsstörungen

Blindenschrift

Gebärdensprache

Fördermöglichkeiten

Integration

Fallbeispiele von Menschen mit Behinderungen in Kunst, Wissenschaft und Sport

Expertengespräch

Interview

Wahlbereich 3: Glück

Kennen verschiedener Glücksvorstellungen

persönliches Glück

soziales Glück

materielles Glück

Flüchtigkeit des Glücksempfindens

eigener Anteil am Erreichen des Glücks

Glück des anderen als eigenes Glück

Philosophieren mit Märchen

Gestalten eigener Glücksvorstellungen

kreatives Schreiben

Malen

Collage

Klassenstufe 7

Ziele

interkulturelle Kompetenz:

Die Schüler lernen die christliche Religion als eine Wurzel der abendländischen Kultur kennen und setzen sich mit der zentralen Rolle von Jesus Christus auseinander. Sie erfassen die ethischen Forderungen des Christentums und deren Bedeutung für unsere Lebenswelt.

Die Schüler ergründen unterschiedliche Ursachen von Konflikten. Dabei wird ihnen bewusst, dass Konflikte auch entstehen können, weil in Religionen und Weltanschauungen voneinander abweichende Wertvorstellungen vertreten werden.

moralische Urteilsfähigkeit:

Die Schüler lernen kritisches Reflektieren des eigenen Standpunktes als Grundvoraussetzung begründeter moralischer Urteile kennen. Die Schüler hinterfragen in diesem Kontext den Einfluss von Medien auf die Meinungsbildung. Die Schüler erkennen die Bedeutung medialer Vermittlungsformen für das Verständnis von Wirklichkeit. Sie hinterfragen, welche Folgen für die eigene Lebenswelt daraus resultieren.

ethische Diskursfähigkeit:

Die Schüler reflektieren, wie menschliche Kommunikation funktioniert und welche Rolle diese bei der Entstehung und Bewältigung von Konflikten spielt. Sie können Konflikte erkennen, analysieren und gemeinsam nach Lösungsmöglichkeiten suchen.

Die Schüler sind in der Lage, die Vielfalt von Meinungen und Begründungen zu einer Thematik selbstständig zu erfassen.

Lernbereich 1: Verstehen und Verständigung 12 Ustd.

Einblick gewinnen in Konfliktursachen

unterschiedliche Interessen und Bedürfnisse

Wut, Frustration, Eifersucht, Neid

Missverständnisse

fundamentalistische Ausprägungen von Religionen und Weltanschauungen

Machtstreben

Eisbergmodell

Sozialkompetenz

Kennen von Kommunikationsstörungen als eine Ursache von Konflikten

Konflikte in der Schule, in der Familie, im Freundeskreis, in der digitalen Kommunikation

Loriot: Sketche

nonverbale Kommunikation

Bedeutung von Gestik, Mimik und Körperhaltung

verbale Kommunikation

Schulz von Thun: Die vier Seiten einer Nachricht

Thomas Gordon: Du-Botschaften, Ich-Botschaften

Watzlawick: „Anleitung zum Unglücklichsein“

Pantomime

Rollen- und Kommunikationsspiele

Gestalten von Konfliktlösungen

kreatives Schreiben

Figurentheater

Lernbereich 2: Christentum 16 Ustd.

Einblick gewinnen in den historischen Ursprung des Christentums

Historische Situation der Juden zur Zeitenwende

Jerusalem, Palästina

Messiaserwartung

Selbstverständnis des Christentums

Verhältnis des Christentums zum Judentum

Kennen der Bedeutung von Jesus von Nazareth

historische Person

Herkunft

Tätigkeit als Wanderprediger

Tod am Kreuz

Gottessohn und Erlöser

Geburt Jesu nach Lukas und Matthäus

Messias

Wirken in der Öffentlichkeit, Mt 3,13-17; Lk 5,1-11; Mk 11,15-19

Leiden, Sterben, Auferstehung, Lk 22-24

Erlösung, Kol 2

Lieder

Musical: Jesus Christ Superstar

Kennen ausgewählter Aspekte des christlichen Gottes- und Menschenbildes

Offenbarung

Menschwerdung Gottes

Gott als Vater, Sohn und Heiliger Geist

Der Mensch als Ebenbild und als Kind Gottes

Der Mensch als freies und verantwortliches Wesen

Der Mensch als Sünder und Erlöster

Der verlorene Sohn, Lk 15,11-32

Die Arbeiter im Weinberg, Mt 20,1-16

Der reiche Mann und der arme Lazarus, Lk 16,19-31

Das Senfkorn, Mt 13,31f.

Eigenständiges Texterschließen mit Anleitung

Sich positionieren zur zentralen ethischen Forderung der Nächstenliebe

Bergpredigt, Mt 5-7

Doppelgebot der Liebe, Lk 10,25-28

Der barmherzige Samariter, Lk 10,29-37

Kennen christlicher Lebensweisen

Ordensleben

soziales Engagement

Engagement für den Frieden

Fundamentalismus

Exkursion: Kloster

Lernbereich 3: Medien: Ein Spiegel der Wirklichkeit 12 Ustd.

Kennen von Formen und Funktionen der Medien in der Demokratie

traditionelle und digitale Medien

allgemeine Funktionen von Medien:
Kommunikation, Information, Unterhaltung, Werbung

politische Funktionen von Medien: Information, Meinungsbildung, Thematisierung, Kontrolle

Pressefreiheit, Art. 5 GG

Kennen der Manipulation durch Medien

objektives Ereignis und subjektiver Bericht

Fernsehen als Leitmedium?

Streamingdienste

absichtliche und unabsichtliche Verfälschung:
Auswahl der Bilder, Fotomontage, Perspektive, Schnitt

Zusammenstellung von Wort und Bild

Macht der Sprache

Beeinflussung durch Werbung

Werbung für Suchtmittel

Medien im Dienst der Propaganda

Fallstudie

Beurteilen der Wirkung des Internets

Meinungsbildung und Manipulation in sozialen Netzwerken

Veränderung der Kommunikationsformen, Emoticons

Informationsüberflutung, Sucht und Abhängigkeit

Vermischung von Realität und Virtualität

Gefahren im digitalen Raum, Cybermobbing, Cybergrooming, Darknet

Gestalten eigener Medienbeiträge

Homepage, Blog

Nachrichtensendung

Videoclips, Explainity

Hörspiel

Beiträge zu Themen anderer LB möglich

Lernbereich 4: Mensch und Tier 10 Ustd.

Kennen des Verhältnisses von Mensch und Tier

Unterschiede von Mensch und Tier

Gen 1, 26-29

Tiere als (Mit)geschöpfe, Tiere als Ressource, heilige Tiere

Albert Schweitzer: „Ehrfurcht vor dem Leben“

Ursula Wolf: „Das Tier in der Moral“

Begriffsanalyse: Mensch, Tier

Sich positionieren zu ausgewählten Problemen des Tierschutzes

Sokratisches Gespräch:
Warum essen wir Fleisch, obwohl wir Tiere gern haben? Zoos – sinnvolle Einrichtungen oder Tierquälerei?

Gedankenexperiment:
Stell dir vor, es kämen Außerirdische und wollten uns als Nutztiere verwenden?

Wahlbereich 1: Wege zur Identität

Sich positionieren zum Verhalten Jugendlicher auf der Suche nach Identität

den eigenen Stil finden:

Jugendkulturen und -szenen

Frisuren, Kleidung, Sprache, Tattoos, Piercing

Identität durch Konsum?

Wohlfahrtsgesellschaft und Nachhaltigkeit

Engagement Jugendlicher für Umwelt, Frieden, Solidarität und Gerechtigkeit

Rodari: „Die Geschichte vom jungen Krebs“

Akrostichon: Identität

Collage

Wahlbereich 2: Armut und Reichtum

Einblick gewinnen in das Leben von Menschen in Armut und Reichtum

Dimensionen der Globalisierung

Armut und Reichtum als relative Begriffe

Menschliche Armut im materiellen Überfluss

Wege aus der Armut durch Bildung

Möglichkeiten der Freizeitgestaltung

Übertragen der Kenntnisse auf persönliche Einstellungen und Verhaltensweisen

Übernahme von sozialer Verantwortung

Notwendigkeit nachhaltigen Handelns

Expertengespräch: Örtliche und internationale Hilfsorganisationen

Wahlbereich 3: Ernährung und Persönlichkeit

Sich positionieren zum Zusammenhang von Ernährung und Persönlichkeit

Ernährungsstile und Ernährungstrends

Krankheiten durch Ernährung

Suchtformen: Magersucht und Bulimie

rituelles Fasten

Askese

Gesundheitsbewusstsein

Klassenstufe 8

Ziele

interkulturelle Kompetenz:

Die Schüler lernen Grundzüge des Islam kennen. Ausgehend vom islamischen Gottes- und Menschenbild und den daraus abgeleiteten ethischen Forderungen reflektieren sie, wie wir der islamischen Kultur begegnen. Die Schüler beschäftigen sich mit religiös motivierten Konfliktsituationen, ergründen deren Ursachen und diskutieren Lösungsmöglichkeiten.

moralische Urteilsfähigkeit

In der Auseinandersetzung mit eigenen und fremden Lebensentwürfen prüfen die Schüler unterschiedliche Sinnangebote und Wertvorstellungen in ihrer Bedeutung für die individuelle Lebensgestaltung. Sie erfassen, dass sie ein ethisches Problem aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten und Begründungen analysieren müssen, um fundiert moralisch urteilen zu können. Die Schüler entwickeln die Fähigkeit, Distanz zur eigenen Position einzunehmen, um diese kritisch hinterfragen zu können.

ethische Diskursfähigkeit:

Die Schüler entwickeln die Fähigkeit, ethische Fragestellungen sachlich fundiert und sprachlich überzeugend zu diskutieren. Sie lernen zu argumentieren und Argumentationen nachzuvollziehen und zu bewerten. Die Schüler wissen, wie konsensfähige Entscheidungen erarbeitet werden können, sind aber auch in der Lage, Dissens auszuhalten.

Lernbereich 1: Ethisches Argumentieren 16 Ustd.

Einblick gewinnen in Grundelemente der Logik

klassischer Syllogismus

Deduktion

Induktion

Wahrheitstabellen

Kennen von Grundbegriffen des Argumentierens

Tatsache, Gefühl, Folgen, moralische Autoritäten, Gewissen

Argumente und ihre Stützungen

moralische Normen

Argumentation

Argumente sammeln, gewichten, verknüpfen und vergleichen

Argumentationsstrukturen erkennen, verfolgen, auf ihre Schlüssigkeit prüfen

Argumentationsspiele

Thesenreflexion

Anwenden der Kenntnisse in Handlungsbegründungen

Diebstahl

Schwarzfahren

Organspende

Ökologie vs. Konsumgesellschaft

Flucht und Migration

Metagespräch

Gestalten einer ethischen Argumentation

Konsens und Dissens

Unterscheidung zwischen ethischer Argumentation und politischer Entscheidung

Sokratisches Gespräch

Pro- und Kontra-Debatte

Podiumsdiskussion

Lernbereich 2: Islam 14 Ustd.

Einblick gewinnen in Erscheinungsformen des Islam und in die islamisch geprägte Kultur

Verbreitung

gemeinsamer Ursprung der monotheistischen Weltreligionen

islamische Architektur und Kunst

Literatur und Wissenschaft

Darstellung des Islam in den Medien

Dokumentationen

Kennen wichtiger Lebensstationen und der Bedeutung des Propheten Mohammed

Leben Mohammeds als Vater und Kaufmann

Mohammed als Prophet

fktives Interview mit Mohammed

Kennen des islamischen Gottes- und Menschenbildes

Bedeutung des Wortes „Islam“

Sure 1

Bilderverbot

Mensch als Diener Gottes

Kennen ausgewählter Glaubensüberzeugungen und religiöser Pflichten

Koran, Sunna und Hadith

rechtliche und religiöse Praxis

Scharia

die fünf Säulen des Islam

Speisevorschriften

Alkoholverbot

Rolle der Frau

Sich positionieren zu Aspekten der Begegnung mit der islamischen Religion und Kultur

Muslime in Deutschland

Vorurteilen und Islamfeindlichkeit entgegentreten

Gespräche mit Muslimen

Verhältnis der monotheistischen Weltreligionen

internationale Konflikte

Fundamentalismus

Internetrecherche

Lernbereich 3: Auf der Suche nach Sinn und Orientierung 20 Ustd.

Sich positionieren zu Beispielen moderner Lebensgestaltung

Orientierung an Idealen, sozialen Gruppen, religiösen Gemeinschaften, Vorbildern, Idolen, Konsum und Karriere

Kennen des Zusammenhangs von Lebensgestaltung und Sinnsuche

Notwendigkeit von Orientierung

Sinnsuche als persönliche Aufgabe zur Identitätsfindung

Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Lebens ist vorläufig, individuell, kulturbedingt

Begriffsanalyse: Orientierung, Sinn

Kennen der Notwendigkeit von Orientierung in Krisensituationen

Krise als Chance und Bedrohung

Selbsterkenntnis, Eigenverantwortung, Neuanfang

Hoffnungs- und Orientierungslosigkeit bei Verlust, Misserfolg, Krankheit

Umgang mit Gewalt

Beurteilen von persönlichkeitsgefährdendem Krisenverhalten

Entstehung von Abhängigkeiten:
Drogensucht, „Workaholics“, Magersucht, Bulimie, Spielsucht, maßloses Verhalten

Medien im Spannungsverhältnis zwischen Information und Abhängigkeit

aggressives Verhalten gegen sich und andere

Sinnverneinung, Verdrängungsmechanismen

Mirjam Pressler: „Bitterschokolade“

Film

Kennen ausgewählter philosophischer und religiöser Orientierungs- und Sinnangebote

Glück, Lust, Pflicht, Nutzen, Mitleid

Hingabe an Gott

Freundschaft, Familie, Gemeinschaft

eigenständiges Texterschließen mit Anleitung

Thesenreflexion

Wahlbereich 1: Religiöse Sondergemeinschaften

Beurteilen von Sinnangeboten und Werbepraktiken ausgewählter religiöser Sondergemeinschaften

Begriffsklärung: „Sekten“, Sondergruppen, Psychogruppen, destruktive Kräfte

Analyse von Zeitschriften, Flugblättern und Internetauftritten

Mittel und Wege der Mitgliedergewinnung

„Love – Bombing“, Psychoterror, psychische Manipulation, Kritikverbot

Begriffsanalyse

Expertengespräch: Beratungsstellen für Weltanschauungsfragen

Wahlbereich 2: Okkultismus

Sich positionieren zu okkulten Praktiken

Pendeln, Gläserrücken, Tarot-Karten

Satanismus

rationale Erklärung scheinbar übersinnlicher Phänomene

psychische Abhängigkeit von okkulten Weltdeutungen

self-fulfilling-prophecy

Pygmalion-Effekt

Wahlbereich 3: Die Macht des Konsums

Beurteilen des Zusammenhangs von Konsumverhalten und persönlicher Lebensgestaltung

Konsum als Lebensinhalt

Wirkung der Werbung auf das Kaufverhalten

Kaufsucht

Markenzwang

Nachhaltiger Konsum, Sharing Economy

Analyse von Werbung

Fallstudie

Klassenstufe 9

Ziele

interkulturelle Kompetenz:

Die Beschäftigung mit fernöstlicher Religiosität eröffnet den Schülern die Möglichkeit, sich mit Wertvorstellungen, Normen und Lebensentwürfen auseinander zu setzen, die sich wesentlich vom Denken in unserem Kulturkreis unterscheiden. Ihnen wird die Vielfalt an Lebensformen innerhalb einer Religion deutlich. Das fördert ein Bewusstsein für die Notwendigkeit, das Fremde genauer kennen zu lernen, um differenziert urteilen zu können.

moralische Urteilsfähigkeit:

Die Schüler reflektieren die Rolle des Gewissens und die Bedeutung von Werten und Normen in Entscheidungsprozessen. Ihnen wird bewusst, dass ihr eigenes moralisches Urteilen von diesen Faktoren abhängig ist. Die Schüler reflektieren grundlegende ethische Fragen, um sich der Motive des eigenen Denkens und Handelns bewusst zu werden, begründet zu urteilen und Verantwortung dafür übernehmen zu können.

ethische Diskursfähigkeit:

Die Schüler beherrschen das Argumentieren und lernen, Begründungszusammenhänge nach ihrer Stringenz zu bewerten. Anhand aktueller Wertediskussionen erfassen sie, dass ethischem Argumentieren immer eine Deutung von Wirklichkeit zugrunde liegt, sodass sich unterschiedliche Grundpositionen gegenüberstehen können.

Lernbereich 1: Entscheidungen treffen 12 Ustd.

Kennen unterschiedlicher Wege zur Entscheidung

das eigene Handeln planen, ausführen und bewerten

eigenes Gewissen

vor, während und nach der Handlung

Vereinbarkeit mit Werten und Normen

Begriffsanalyse: Werte und Normen

Dilemmata

Übertragen der Kenntnisse über verschiedene Modelle vom Gewissen auf Entscheidungssituationen

Gewissen als Bewusstseinsinstanz

Verinnerlichung der gesellschaftlichen Werte und Normen im Gewissen

Es – Ich – Über-Ich

Gewissen als innerer Gerichtshof

Beurteilen von Entscheidungen

Gruppenzwang

Zivilcourage

Verantwortung in Politik, Forschung, Internet und Technik

Befehlsnotstand

Milgram-Experiment

Sokratisches Gespräch

Einblick gewinnen in aktuelle Wertediskussionen

Wertewandel oder Werteverfall

Wertepluralismus oder Wertebeliebigkeit

Generationenkonflikt

Minoritäten

Interview

Lernbereich 2: Hinduismus und Buddhismus 14 Ustd.

Einblick gewinnen in den Zusammenhang von Glauben und Leben im Hinduismus

Identität von rechtem Handeln, religiösen Pflichten und rechten Sitten

Weltverständnis und Zeitauffassung

Bedeutung der Sexualität

Yoga, verschiedene Wege der Vereinigung mit Gott

Leben in Ritualen: Hausandachten, Tempelkult, Bäder im Heiligen Fluss, Bestattungsrituale

Kennen wichtiger Lebensstationen von Siddharta Gautama

historische Person und Legendengestalt

Geburt

Die vier Ausfahrten

Weg zur Erleuchtung

Wanderschaft, Predigt von Benares, Mönchsorden

Herrmann Hesse: „Siddharta“

Film

Kennen der Karma-Samsara-Konzeption

Rad des Lebens

Taten des Menschen und deren Folgen

Die Vier edlen Wahrheiten

Der Achtfache Pfad

Paranirvana, Nirvana

Kennen ethischer Forderungen des Buddhismus

Laien- und Mönchsethik

Beurteilen ausgewählter Aspekte europäischer Lebensweise aus buddhistischer Sicht

Bequemlichkeit

Hektik

Individualitätswahn

Ernährungsweise

Stationenlernen

Lernbereich 3: Das Phänomen Liebe 10 Ustd.

Einblick gewinnen in Darstellungen der Liebe in der Kunst

Abaelardus: „Der Briefwechsel mit Heloisa“

Tullia d’Aragona: „Über die Unendlichkeit der Liebe“

Philosophieren mit Bildern, Musik und Gedichten aus verschiedenen Kulturen

Kennen unterschiedlicher Arten der Liebe

Elternliebe, Geschwisterliebe, partnerschaftliche Liebe, Selbstliebe

Kennen unterschiedlicher Deutungen von Liebe

religiöse Deutungen: Nächstenliebe, Liebe zu Gott

philosophische Deutungen: Platon: „Das Gastmahl“, Montaigne: „Essays“, Fromm: „Die Kunst des Liebens“

eigenständiges Texterschließen mit Anleitung

Sich positionieren zu sexueller Vielfalt in einer pluralistischen Gesellschaft

Hetero- und Homosexualität, Intersexualität

sexuelle Selbstbestimmung

soziale Normierung, internationaler Vergleich

Prostitution, Abhängigkeiten, Cybergrooming

Sich positionieren zum verantwortungsvollen Umgang mit Sexualität

Lust, Liebe, Neugier, Selbsterfahrung, Kinderwunsch

Macht, Gruppenzwang

Zuneigung und gegenseitige Achtung der Partner

Mach’s mit – Schutz vor AIDS

Expertengespräch

Lernbereich 4: Reflexionen über den Tod 14 Ustd.

Kennen verschiedener Vorstellungen von Leben und Tod

medizinisch/psychologisch

Lebensphasen

Sterben

Wann ist der Mensch tot?

Nahtoderfahrungen

Todesängste und Grenzsituationen

Begriffsanalyse

philosophisch/religiös

Ende der Existenz, Tod als Ende der Person, Leben nach dem Tod

Ewiges Leben

Seelenwanderung, Wiedergeburt, Nirvana

Einblick gewinnen in die Auseinandersetzung mit dem Tod

Vanitas, Jenseitsdarstellungen, Personifizierung des Todes

Bildende Kunst und Musik, traditionelle und digitale Medien

Sich positionieren zum individuellen und gesellschaftlichen Umgang mit dem Tod

Umgang mit dem Tod in verschiedenen Kulturen

Tabuisierung in der Gesellschaft

aktuelle politische Kontroversen: Sterbehilfe, Organspende

künstlerische Auseinandersetzung

Begräbnis- und Trauerrituale

Sich positionieren zur eigenen Endlichkeit

Konsequenzen für die Lebensführung

Gedankenexperiment: Stell dir vor, die Menschen wären unsterblich ...

kreatives Schreiben

Einblick gewinnen in Formen der Sterbebegleitung

Sterbephasen

Trost finden und spenden

Hospizbewegung

Seelsorge

Expertengespräch

Wahlbereich 1: Ausflug in eine fremde Kultur

Kennen von Gemeinsamkeiten und Unterschieden zwischen dem Alltagsleben unserer und einer fremden Kultur

Reiseerfahrungen der Schüler

typischer Verlauf von Kindheit und Jugend, Pflichten, Rechte, Bildungschancen, Freizeitmöglichkeiten

Rollenverteilung in einer Familie oder Lebensgemeinschaft

Leben in Sri Lanka, Mocambique, Vietnam, Türkei, Indien

Internetrecherche

Wahlbereich 2: Das Bewusste und das Unbewusste

Kennen des Einflusses von Bewusstem und Unbewusstem auf das Handeln

Handeln als reflektierte und willentliche Tätigkeit:
Reflexion, Wille, Planung, Folgenabschätzung

unwillkürliches Verhalten:
Reflexe, Instinkte, Triebe, Affekt

Es – Ich – Über-Ich

Operantes Konditionieren

Rollenspiel

Wahlbereich 3: Von Ayurveda bis Zen

Sich positionieren zu fernöstlichen Einflüssen auf unseren Alltag

Formen westlicher Adaption:
Gesundheit, Wellness, Esoterik

Ayurveda, Feng-Shui, Tai-Chi, Yoga, Zen

Expertengespräch

Klassenstufe 10

Ziele

interkulturelle Kompetenz:

Die Schüler setzen sich mit der Bedeutung von Religion in der Gegenwart auseinander. Sie erfassen grundlegende Merkmale von Religion und beurteilen Typen der Religionskritik. Die Schüler analysieren verschiedene utopische Entwürfe und wissenschaftlich-technische Problemkreise und erfassen die Zukunftsfrage als existentiell bedeutsam für das Menschsein.

moralische Urteilsfähigkeit:

Ethische Probleme in Wissenschaft und Technik werden von den Schülern selbstständig erfasst und benannt. In ihre Urteilsbildung beziehen sie verstärkt Texte ein. Sie lernen, diese selbstständig zu erörtern und als Grundlage für die eigene Meinungsbildung zu nutzen. Der Textbezug hilft den Schülern, ihre eigene Position kritisch zu reflektieren, sie um Argumente zu erweitern oder sie zu verändern.

ethische Diskursfähigkeit:

In der Auseinandersetzung mit gesellschaftlich kontrovers diskutierten ethischen Problemen gelingt es den Schülern, Argumente und Gegenargumente selbstständig zu formulieren und abzuwägen. Sie hinterfragen Voraussetzungen von Thesen und Argumenten. Die Schüler sind sich bewusst, wie grundlegend die Entscheidung ethischer Probleme unser Leben beeinflussen kann. Sie erfassen, dass solche Entscheidungsprozesse die gesamte Gesellschaft betreffen und nicht nur in der Verantwortung von Experten liegen.

Lernbereich 1: Wissenschaft, Technik und Verantwortung 26 Ustd.

Kennen von Motiven und Zielen in der Wissenschaft

Erkenntniserweiterung, Neugier befriedigen, Lebensqualität erhöhen, Ressourcen erschließen, Macht gewinnen, Geld verdienen, Anerkennung erlangen

Einblick gewinnen in die historische Entwicklung der Wissenschaften

Ursprünge der Wissenschaften

Verhältnis von Philosophie und Einzelwissenschaften

Trennung von Geistes- und Naturwissenschaften

Kennen ausgewählter Paradigmenwechsel in den Wissenschaften

Auswirkungen auf Sprache, Denken, Wissenschaft

Antike

vom Mythos zum Logos; Vorsokratiker

frühe Neuzeit

vom religiösen zum wissenschaftlichen Weltbild; kopernikanische Wende

20./21. Jahrhundert

Mechanik, Quantentheorie, Relativitätstheorie

Revolutionen in der Medizin, Digitalisierung

Beurteilen der Verantwortung des Menschen in Wissenschaft und Technik

Bioethik: Stammzellen- und Embryonenforschung, künstliche Befruchtung, Klonen, Pränatale Diagnostik, Apparatemedizin, Transplantation, Faszination Cyborg

gentechnisch veränderte Lebensmittel

Probleme der Energiegewinnung

Digitalisierung und Künstliche Intelligenz

militärische Forschung

Verantwortung des Wissenschaftlers

eigenständiges Texterschließen mit Anleitung

Expertenbefragung

Lernbereich 2: Religion in der Gegenwart 14 Ustd.

Kennen unterschiedlicher Bedeutungen von Religion

Abgrenzung von Aberglaube und Ideologie

Glaubensgemeinschaften und Sondergemeinschaften

Begriffsanalyse

Sich positionieren zu einer ausgewählten Religionskritik

szientifisch: Comte, Russell

anthropologisch-moralisch: Feuerbach, Nietzsche

soziologisch-politisch: Marx

psychologisch: Freud

eigenständiges Texterschließen mit Anleitung

Kennen des Konflikts zwischen wissenschaftlichen und religiösen Welterklärungsmodellen

Inquisition

Aufklärung

Kreationismus versus Evolutionstheorie

Suche nach dem Göttlichen in den modernen Wissenschaften

Beurteilen der Bedeutung von Religion in der Gegenwart

Anteil religiöser Menschen an der Weltbevölkerung

Rolle von Religionen in politischen Konflikten, religiöser Fundamentalismus

Wechselwirkung von Religion, Kirche und Gesellschaft im öffentlichen Leben

moderne Formen des Religionsersatzes

Glaube in der digitalen Welt

Expertengespräch

Lernbereich 3: Utopien 10 Ustd.

Kennen des Utopiebegriffs

private und kollektive Wunschträume

Utopie und Dystopie als Gedankenexperimente

Begriffsanalyse

Sich positionieren zu ausgewählten Utopien

Menschenbild, Gerechtigkeitsvorstellung, Gesellschaftsform

Rolle der Technik, Verhältnis der Geschlechter, Gestalt der Umwelt

Platon: „Staat“

Thomas Morus: „Utopia“

Huxley: „Schöne neue Welt“

Orwell: „1984“

Harari: „Homo Deus“

Gestalten eines eigenen Zukunftsentwurfs für die globale Gesellschaft

Einfluss von Digitalisierungs- und Globalisierungsprozessen auf das menschliche Zusammenleben

Phantasiereise: Leben im Jahr 2050

Zukunftswerkstatt

kreatives Schreiben

Wahlbereich 1: Gewalt im Alltag

Kennen der Formen von Gewalt in einer globalisierten und digitalisierten Welt

körperliche, seelische, digitale und verbale Gewalt

Aggressionserklärungsmodelle

staatlich legitimierte Gewalt

soziale Ausgrenzung, verschärfte Verteilungskonflikte, globale Kriminalität

Sich positionieren zum Umgang mit Gewalt in alltäglichen Situationen

Gewalt unter Schülern

Gewalt von Autoritäten

Gewalt im Internet

Filme und Computerspiele als Auslöser von Gewalt?

Rhue: „Ich knall euch ab“

Projektunterricht

Pro- und Kontra-Debatte

Wahlbereich 2: Die Satansgestalt in Kunst und Literatur

Einblick gewinnen in ausgewählte Darstellungen der Satansgestalt in Kunst und Literatur

Satan als Diener Gottes (Hiob)

Satan als Versucher (NT)

Augustinus, Manichäismus: Satan als Gegenspieler Gottes

Mephisto als „Teil von jener Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft.“

Luzifer als gefallener Engel

Milton: „Das verlorene Paradies“

Philosophieren mit Bildern

Zusammenarbeit mit KU

Wahlbereich 3: Gibt es einen gerechten Krieg?

Sich positionieren zur Frage nach dem gerechten Krieg

Legitimationen für den Krieg: Eroberungskrieg, Verteidigungskrieg, Präventivkrieg, „Heiliger Krieg“

Glucksmann: „Philosophie der Abschreckung“

Tugendhat: „Ethik und Politik“

Habermas: „Dürfen wir Menschenrechte mit Gewalt erzwingen?“

Fallbeispiele

Sokratisches Gespräch

Pro- und Kontra-Debatte

Jahrgangsstufen 11/12 - Grundkurs

Ziele

interkulturelle Kompetenz:

Die Schüler lernen unterschiedliche Theorien der Moralbegründung kennen, reflektieren diese anhand konkreter ethischer Probleme. Die Schüler erfassen die religiösen und philosophischen Wurzeln des Naturrechtsdenkens und erörtern den Universalitätsanspruch der Menschenrechte. Ihnen wird bewusst, dass damit Rahmenbedingungen formuliert werden, innerhalb derer eine große Vielfalt an Wertvorstellungen und Lebenskonzepten verwirklicht werden kann.

moralische Urteilsfähigkeit:

Die Schüler formulieren geeignete Kriterien zur Beurteilung von Handlungsentscheidungen und ihrer Begründbarkeit und überprüfen deren Wirksamkeit. Die Schüler können Texte selbstständig analysieren, erörtern und vergleichen. Sie erkennen zugrunde liegende ethische Ansätze und sind in der Lage, sich darauf zu beziehen und ihre eigene Position überzeugend darzustellen.

ethische Diskursfähigkeit:

Im Diskurs können die Schüler konkrete moralische Probleme aus dem Blickwinkel unterschiedlicher ethischer Grundpositionen betrachten und die Lösungsansätze der verschiedenen Konzepte miteinander vergleichen und beurteilen. Sie finden dadurch zu einer eigenen reflektierten Position, die sie argumentativ darstellen und verteidigen. Die Schüler können Diskussionen selbstständig vorbereiten, durchführen und auswerten.

Lernbereich 1: Fragen nach der Freiheit 24 Ustd.

Kennen von verhaltensbestimmenden Faktoren menschlichen Handelns

aus biologischer Sicht

Instinkte, Reflexe, Geschlecht

genetische Anlagen, neurobiologische Aspekte

aus psychologischer Sicht

Ängste, Triebe, Gewissen

Konditionierung

Stationenlernen

Expertenmethode

aus soziologischer Sicht

Sozialisationsinstanzen, Institutionen, Normen, Gesetze, soziale und ökonomische Verhältnisse, religiöse Traditionen

Kennen ausgewählter philosophischer Positionen zum Freiheitsproblem

Willensfreiheit und Handlungsfreiheit

Gewissensfreiheit

Freiheit von äußeren und inneren Zwängen

Autonomie, Selbstbestimmung

Freiheit und Naturgesetze

Freiheit und Schicksal

politische Freiheit

Kennen eines religiösen Freiheitsverständnisses

Prädestination

Theodizee

Versuchung und Schuld

Augustinus: „Bekenntnisse“

Luther: „Vom unfreien Willen“

Calvin: „Christliche Unterweisung“

Spaemann: „Grenzen. Zur ethischen Dimension des Handelns“

Sich positionieren zum Spannungsfeld von Freiheit und Verantwortung

unbedingte Verantwortung des Menschen für sein Leben

Sartre: „Ist der Existentialismus ein Humanismus?“

Jonas: „Das Prinzip Verantwortung“

philosophischer Essay

Begriffsanalyse: Verantwortung

Fallstudien

Lernbereich 2: Fragen nach dem guten Handeln 48 Ustd.

Kennen des Zusammenhangs von Verantwortung und moralischer Rechtfertigung

Zunahme von Entscheidungs- und Wahlmöglichkeiten in einer globalisierten Welt

Thesenreflexion

Schreibgespräch

deontologische Ethik

religiöse Gebotsethik

Humanität als Ziel

Pflicht und Neigung bei Kant

Pflichten gegen sich selbst, gegenüber anderen hypothetischer und kategorischer Imperativ

Kritik an der Pflichtethik: Rigorismus, Praktikabilität, Motivation

teleologische Ethik

Handlungsfolgen als Ziel

Utilitarismus

Verantwortungsethik

Gestalten eines eigenen ethischen Diskurses zu aktuellen ethischen Problemen

weitere ethische Grundpositionen:

christliche Ethik

weitere religiöse Ethiken

Tugendethik

Mitleidsethik

Vertragsethik

Diskursethik

selbstständiges Texterschließen

Selbstmord, Euthanasie, Organspende, Lüge, Sklaverei, Gentechnologie, Wehrpflicht oder sozialer Pflichtdienst, Umweltschutz, Tierversuche, Vegetarismus, Veganismus

Energiewende

Planspiel

Pro- und Kontra-Debatte

Beurteilen der ethischen Diskurse in der pluralen Gesellschaft

politische Entscheidungsprozesse

Zusammensetzung von Ethikkommissionen

Werteverfall und Wertewandel

Beziehung von Wissenschaft, Technik und Ethik

Integrationsdebatte

Wirtschaftsethik, verantwortungsvoller Umgang mit den natürlichen Ressourcen und der Umwelt, Postwachstumsökonomie

Funktion der Medien

Sokratisches Gespräch

Rollenspiel

Lernbereich 3: Fragen nach der Gerechtigkeit 24 Ustd.

Sich positionieren zu Vorstellungen von Recht und Gerechtigkeit

Alltagsvorstellungen

Fallstudie: aktuelle Rechtsfälle

Aristoteles: „Nikomachische Ethik“

Perelman: „Über die Gerechtigkeit“

Rollenspiel

Pro- und Kontra-Debatte

Kennen von Gerechtigkeitstheorien

Orientierung an:

Natur, Gott, Gefühl, Vernunft, Verträgen

Platon: „Politeia“

Thomas von Aquin: „Summa Theologica”

Hobbes: „Leviathan“

Smith: „Theorie der ethischen Gefühle“

Rousseau: „Der Gesellschaftsvertrag“

Rawls: „Eine Theorie der Gerechtigkeit“

kommunitaristische Kritik an Rawls

selbstständiges Texterschließen

Gedankenexperiment

Kennen der Unterscheidung von Naturrecht und positivem Recht

religiöse oder philosophische Ableitungen des Naturrechts

Funktion des positiven Rechts

Rechtspositivismus

Grundrechte als Nahtstelle von Naturrecht und positivem Recht

Radbruch: „Rechtsphilosophie“

Begriffsanalyse

Sich positionieren zu Konflikten zwischen Naturrecht und positivem Rech

Rechtsprechung im Nationalsozialismus

Widerstandsrecht

Befehlsnotstand

Sophokles: „Antigone“

Sich positionieren zum Anspruch der Menschenrechte auf universelle Geltung

Geschichte der Menschenrechte

Menschenrechtsverletzungen

Sind Menschenrechte eurozentrisch?

Podiumsdiskussion: Krieg für Menschenrechte

Beurteilen verschiedener Straftheorien

Schuld, Sühne, Rache, Strafe, Gnade

Begriffsanalyse

kulturhistorische Grundlagen

Folter, Pranger

Vergeltung: Blutrache, Ehrenmorde, Talionsprinzip

christliche Grundaussagen

Vergebung: Gnade, Begnadigung

christliche Perspektive der Gnade und religiöses Freiheitsverständnis

absolute Straftheorien

Vergeltung und Schuldausgleich

Kant: „Metaphysische Anfangsgründe der Rechtslehre“

relative Straftheorien

General- und Spezialprävention

von Liszt: „Zweckgedanken im Strafrecht“

Wahlbereich 1: Existenzialistische Literatur

Einblick gewinnen in den Zusammenhang von existenzialistischer Philosophie und literarischem Wirken anhand eines ausgewählten Werkes

Schicksal, Freiheit und Verantwortung

Sartre: „Die Fliegen“, „Bariona oder Sohn des Donners“, „Die Troerinnen des Euripides“

Camus: „Die Pest“

Wahlbereich 2: Kritik der Ethik

Sich positionieren zu ausgewählten Kritiken der Ethik

Begründung ethischen Handelns:
Machtstreben,
verdrängte Triebe,
ökonomische Interessen

Texterschließung mit Anleitung

Wahlbereich 3: Ethische Grenzfälle in der Medizin

Kennen unterschiedlicher Grenzbereiche medizinischer Entscheidungen

Feststellung des Todeszeitpunkts

Gehirntod und klinischer Tod

aktive und passive „Sterbehilfe“

Komapatientenversorgung

Organspende und Spenderorganverteilung

Euthanasie

moralische und rechtliche Grundlagen

Hippokratischer Eid

Expertengespräch

Gestalten eines Entscheidungsprozesses

Gründe für Entscheidungen

Rolle des Krankentestaments

Recht und Ethik

Leben retten um jeden Preis?

Expertenrunde

Pro- und Kontra-Debatte

Wahlbereich 4: Mit dem Tode strafen

Sich positionieren zur Todesstrafe

Verbreitung und Formen

Zweck der Todesstrafe

Menschenwürde und Strafe

Grundgesetz Artikel 1, 2, 102

Fallstudien

Film: „Dekalog, Fünf“, „Dead Man Walking“

Pro- und Kontra-Debatte

Internetrecherche

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