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Arbeitsmaterial

Berufsschule - duale Berufsausbildung

Friseur / Friseurin

2009/2020/2021/2022

 

Impressum

Das Arbeitsmaterial ist ab 1. August 2022 freigegeben.

Das Arbeitsmaterial basiert auf dem Rahmenlehrplan für den Ausbildungsberuf Friseur/Friseurin (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 10. April 2008 i. d. F. vom 10. Juni 2022), der mit der Verordnung über die Berufsausbildung zum Friseur/zur Friseurin vom 21. Mai 2008 (Bundesgesetzblatt Jahrgang 2008 Teil I vom 26. Mai 2008) und der Ersten Verordnung zur Änderung der Verordnung über die Berufs­ausbildung zum Friseur/zur Friseurin vom 30. April 2021 (Bundesgesetzblatt Jahrgang 2021 Teil I vom 7. Mai 2021) sowie mit der Zweiten Verordnung zur Änderung der Ver­ord­nung über die Berufsausbildung zum Friseur/zur Friseurin vom 5. Juli 2021 (Bundesgesetzblatt Jahrgang 2022 Teil I vom 11. Juli 2022) abgestimmt ist. 

Das Arbeitsmaterial wurde am

Sächsischen Bildungsinstitut
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul

unter Mitwirkung von

Gabriele Engel (Beraterin) Dresden
Sylvia Horn Bautzen
Jens Kretschmer Leipzig
Ute Schuhknecht Zwickau
Heike Welker Chemnitz
Ursula Zschau (Leiterin) Dresden

2009 erarbeitet.

Eine teilweise Überarbeitung des Arbeitsmaterials erfolgte 2020, 2021 und 2022 durch das 

Landesamt für Schule und Bildung
Standort Radebeul
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul

www.lasub.smk.sachsen.de

HERAUSGEBER

Sächsisches Staatsministerium für Kultus
Carolaplatz 1
01097 Dresden

www.smk.sachsen.de

Vorbemerkungen

Die Verfassung des Freistaates Sachsen fordert in Artikel 101 für das gesamte Bildungswesen:

„(1) Die Jugend ist zur Ehrfurcht vor allem Lebendigen, zur Nächstenliebe, zum Frieden und zur Erhaltung der Umwelt, zur Heimatliebe, zu sittlichem und politischem Verantwortungsbewusstsein, zu Gerechtigkeit und zur Achtung vor der Überzeugung des anderen, zu beruflichem Können, zu sozialem Handeln und zu freiheitlicher demokratischer Haltung zu erziehen.“

Das Sächsische Schulgesetz legt in § 1 fest:

„(2) Der Erziehungs- und Bildungsauftrag der Schule wird bestimmt durch das Recht eines jeden jungen Menschen auf eine seinen Fähigkeiten und Neigungen entsprechende Erziehung und Bildung ohne Rücksicht auf Herkunft oder wirtschaftliche Lage.

(3) Die schulische Bildung soll zur Entfaltung der Persönlichkeit der Schüler in der Gemeinschaft beitragen. …“

Für die Berufsschule gilt gemäß § 8 Abs. 1 des Sächsischen Schulgesetzes:

„Die Berufsschule hat die Aufgabe, im Rahmen der Berufsvorbereitung, der Berufsausbildung oder Berufsausübung vor allem berufsbezogene Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten zu vermitteln und die allgemeine Bildung zu vertiefen und zu erweitern. Sie führt als gleichberechtigter Partner gemeinsam mit den Ausbildungsbetrieben und anderen an der Berufsausbildung Beteiligten zu berufsqualifizierenden Abschlüssen.“

Neben diesen landesspezifischen gesetzlichen Grundlagen sind die in der „Rahmenvereinbarung über die Berufsschule“ (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 12. März 2015 in der jeweils geltenden Fassung) festgeschriebenen Ziele umzusetzen.

Kurzcharakteristik des Bildungsganges

Die Berufsausbildung zum Friseur/zur Friseurin wurde 2008 durch Erlass einer neuen Ausbildungsordnung und Beschluss über einen neuen, lernfeldstrukturierten Rahmen­lehrplan modernisiert. 

Mit Beginn des Schuljahres 2020/2021 sind die Vorgaben der KMK für den berufs-bezogenen Bereich in die sächsische Stundentafel übernommen worden. Lernfelder, bei denen Stundenanpassungen erfolgten, sind in der Stundentafel gekennzeichnet. Bei der Umsetzung dieser Lernfelder sind die unter „Beispiele für Lernsituationen“ vorgeschlagenen Zeitrichtwerte in den Schulen vor Ort eigenverantwortlich anzu­pas­sen.

Aufgrund der Ersten Verordnung zur Änderung der Verordnung über die Berufsaus­bildung zum Friseur/zur Friseurin vom 30. April 2021 (BGBl. I S. 861) sind die berufs­bezogenen Vorbemerkungen sowie die Lernfelder im Rahmenlehrplan insbesondere hinsichtlich der Aspekte zu Nachhaltigkeit, Datenschutz und Datensicherheit sowie der digitalisierten Arbeitswelt angepasst worden. 

Aufgrund der Änderung der Ausbildungsordnung durch die Zweite Verordnung zur Än­derung der Verordnung über die Berufsausbildung zum Friseur/zur Friseurin vom 11. Juli 2022 (BGBl. I S. 1070) sind Änderungen in den Lernfeldern 4 und 11 des Rah­menlehrplanes vorgenommen worden. Die Planung des Gestaltens und Färbens der Augenbrauen und Wimpern wurde wegen der Relevanz für Teil 1 der Gesel­lenprüfung aus Lernfeld 11 in Lernfeld 4 vorgezogen.

Der Friseur/die Friseurin als traditionelles Handwerk ist ein Dienstleistungsberuf mit moderner unternehmerischer Ausrichtung. Der Einsatz erfolgt überwiegend in Friseur­salons unterschiedlicher Eigentumsformen, Betriebsgrößen und Spezialisierungen.

Zu den wesentlichen Aufgaben des Friseurs/der Friseurin gehört die Beratung von Kunden zu Friseur- und Kosmetikdienstleistungen unter Berücksichtigung ästhetischer Aspekte, der Kopf- und Gesichtsform, der Gesamterscheinung sowie modischer Trends. Sie unterbreiten individuelle Vorschläge und setzen sie um. Sie betreuen Kunden vor, während und nach der Behandlung.

Der Friseur und die Friseurin sind qualifiziert, marktorientierte und kaufmännisch-verwal­tende Aufgaben in Unternehmen zu planen, durchzuführen und zu kontrollieren. Sie erfassen dienstleistungsbezogene Daten und erstellen kundenorientierte Angebote. Als kompetente Mitarbeiter fördern sie wesentlich den wirtschaftlichen Erfolg ihres Unter­nehmens.

Die berufliche Tätigkeit erfordert die Realisierung umfassender friseurspezifischer Dienst­leistungen sowie den Verkauf von Kosmetika.

Der Friseur/die Friseurin erwirbt im Rahmen seiner/ihrer Ausbildung folgende berufliche Qualifikationen:

  • Haar und Kopfhaut reinigen und pflegen
  • Haare mit klassischen und modernen Techniken schneiden
  • Struktur- und Farbveränderungen von Haaren durchführen
  • Frisuren planen, formen und gestalten 
  • Beratungsgespräche mit Kunden führen
  • Kunden betreuen
  • Haarverlängerungen und -verdichtungen durchführen 
  • Frisuren mit Haarersatz gestalten
  • friseurspezifische Kosmetikdienstleistungen durchführen
  • Behandlungsabläufe planen und realisieren
  • bei der Organisation von Betriebsabläufen mitwirken
  • Terminplanungen überwachen
  • Kunden bei der Produktauswahl und Produktanwendung beraten
  • Waren präsentieren und verkaufen
  • Marketingmaßnahmen unterstützen
  • Vorschriften und Richtlinien des Gesundheits- und Umweltschutzes anwenden
  • Reklamationen bearbeiten 
  • Datenschutz und Datensicherheit beachten
  • digitale Medien zur Informationsbeschaffung und -bearbeitung sowie zur Kommuni­kation nutzen
  • Berufs- und Fachsprache situations- und adressatengerecht einsetzen
  • Umweltschutz und Nachhaltigkeit berücksichtigen

Die berufliche Tätigkeit des Friseurs und der Friseurin erfordert Eigeninitiative, Selbst­ständigkeit, Flexibilität, Teamfähigkeit, Konfliktfähigkeit und Verantwortungsbewusst­sein sowie die Fähigkeit, das eigene Entscheiden und Handeln reflektieren und weiter­entwickeln zu können. Besonderen Stellenwert haben Kreativität, ästhetisches Emp­finden, gute Umgangsformen sowie die Beachtung gesellschaftlicher Werte und Normen.

Die Realisierung der Bildungs- und Erziehungsziele stellt auf den Erwerb beruflicher Handlungskompetenz in den Dimensionen von Fach-, Selbst- und Sozialkompetenz sowie Methoden-, kommunikative und Lernkompetenz ab. Dabei sind die beruflichen Handlungen der Ausgangspunkt des Lernprozesses.

Der KMK-Rahmenlehrplan des Bildungsganges Friseur/Friseurin ist vor diesem Hinter-grund nach Lernfeldern gegliedert. Die Stundentafel des Bildungs­ganges gliedert sich in den Pflichtbereich mit berufsübergreifendem und berufs­bezogenem Bereich sowie den Wahlbereich. Die Lernfelder der sächsischen Stundentafel sind mit den Lern­feldern des KMK-Rahmenlehrplanes identisch.

Es wird eine an Dienstleistungsprozessen orientierte Ausbildung realisiert, die den Schülerinnen und Schülern ermöglicht, Teilprozesse zu erkennen und selbstständig zu verknüpfen, um so zu einem prozessorientierten Handeln zu gelangen. 

Dementsprechend orientiert sich die Struktur der Lernfelder in Aufbau und Zielsetzung an Dienstleistungsprozessen in der Friseurbranche. Dabei soll die Kundenorientierung kontinuierlich aufgegriffen werden, da sie in jeder Phase der Dienstleistung bedeutsam ist. Aktuelle Medien, branchenübliche und berufsbezogene Software werden dann einbe­zogen, wenn es aufgrund der jeweiligen Situation erforderlich und sinnvoll ist.

Um dem sich ständig verändernden Serviceangebot der Friseurbranche Rechnung zu tragen, sind die Zielformulierungen innerhalb der Lernfelder weitgehend offen formu­liert. Damit ist die Lehrerin/der Lehrer gefordert und in der Lage, neue Entwicklungen und Tendenzen im Friseurberuf und in der Mode sowohl innerhalb der Europäischen Union als auch in globalen Zusammenhängen in den Unterricht einzubeziehen. Die Zielformulierungen innerhalb der Lernfelder beschreiben den Qualifikationsstand und die Kompetenzen am Ende des Lernprozesses.

Die Lernziele des KMK-Rahmenlehrplanes, ergänzt um den Mindestumfang der zu ver­mittelnden Inhalte, bilden die Grundlage für die Unterrichtsgestaltung, in deren Ergeb­nis berufliche Handlungskompetenz ausgeprägt wird. Bei der Anordnung der Lern­felder wurde eine logische Reihenfolge zugrunde gelegt, die zwingend einzuhalten ist, da diese aufeinander aufbauen.

Die Vermittlung der Lerninhalte erfolgt spiralcurricular. Die Lernfelder 1 bis 7 sind in den ersten 18 Monaten der Ausbildung zu unterrichten, da sie Gegenstand des Teil 1 der gestreckten Gesellenprüfung sind.

Die Ausgestaltung und Umsetzung der Lernfelder des KMK-Rahmenlehrplanes sind in den Schulen vor Ort zu leisten. Die Lernfelder sind für den Unterricht durch Lernsitua­tionen, die exemplarisch für berufliche Handlungssituationen stehen, zu untersetzen. Lernsituationen konkretisieren die Vorgaben des Lernfeldes und werden mittels curri­cularer Analyse aus diesen abgeleitet.

Der berufsbezogene Unterricht knüpft an das Alltagswissen und an die Erfahrungen des Lebensumfeldes an und bezieht die Aspekte der Medienbildung, der Bildung für nachhaltige Entwicklung sowie der politischen Bildung ein. Die Lernfelder bieten um­fassende Möglichkeiten, den sicheren, sachgerechten, kritischen und verantwortungs­vollen Umgang mit traditionellen und digitalen Medien zu thematisieren. Sie beinhalten vielfältige, unmittelbare Möglichkeiten zur Auseinandersetzung mit globalen, gesell­schaftlichen und politischen Themen, deren sozialen, ökonomischen und ökologischen Aspekten sowie Bezüge zur eigenen Lebens- und Arbeitswelt. Die Umsetzung der Lernsituationen unter Einbeziehung dieser Perspektiven trägt aktiv zur weiteren Lebens­orientierung, zur Entwicklung der Mündigkeit der Schülerinnen und Schüler, zum selbstbestimmten Handeln und damit zur Stärkung der Zivilgesellschaft bei. 

Inhal­ten mit politischem Gehalt werden mit den damit in Verbindung stehenden fachspezi­fischen Arbeitsmethoden der politischen Bildung umgesetzt. Dafür eignen sich u. a. Rollen- und Planspiele, Streitgespräche, Pro- und Kontra-Debatten, Podiums­diskussio­nen oder kriterienorientierte Fall-, Konflikt- und Problemanalysen. 

Bei Inhalten mit An­knüpfungspunkten zur Bildung für nachhaltige Entwicklung eignen sich insbesondere die didaktischen Prinzipien der Visionsorientierung, des Vernetzenden Lernens sowie der Partizipation. Vernetztes Denken bedeutet hier die Verbindung von Gegenwart und Zukunft einerseits und ökologischen, ökonomischen und sozialen Dimensionen des eigenen Handelns andererseits.

Die Digitalisierung und der mit ihr verbundene gesellschaftliche Wandel erfordern eine Vertiefung der informatischen Bildung. Ausgehend von den Besonderheiten des Bildungsganges begründet der Charakter der beruflichen Qualifikationen einen perma­nenten Einsatz moderner Informations- und Kommunikationstechnik sowie berufs­bezogener Software, die zur Entwicklung beruflicher Handlungskompetenz erforderlich sind. 

Unter Beachtung digitaler Arbeits- und Geschäftsprozesse ergibt sich die Notwendig­keit einer angemessenen Hard- und Softwareausstattung und entsprechender schul­organisatorischer Regelungen. Bis zu 25 % der Unterrichtsstunden des berufs­bezo­ge­nen Unterrichtes in jeder Klassenstufe können für den anwendungsbezogenen geräte­gestützten Unterricht genutzt werden, wobei eine Klassenteilung möglich ist. Die konkrete Planung obliegt der Schule.

Die Ausprägung beruflicher Handlungskompetenz wird durch handlungsorientierten Unter­richt gefördert. Dabei werden beispielhafte Aufgabenstellungen aus der beruf­lichen Praxis im Unterricht aufgegriffen. Das Lernen erfolgt in vollständigen Handlungen, bei denen die Schülerinnen und Schüler das Vorgehen selbstständig planen, durch­führen, überprüfen, gegebenenfalls korrigieren und schließlich bewerten.

Dieses Unterrichten erfordert vielfältige Sozialformen und Methoden, insbesondere den Einsatz komplexer Lehr-/Lernarrangements wie Projektarbeit oder kooperatives Lernen. Des Weiteren ist eine kontinuierliche Abstimmung zwischen den beteiligten Lehrkräften des berufsübergreifenden und berufsbezogenen Bereiches sowie der in einem Lernfeld unterrichtenden Lehrkräfte notwendig.

Die Schülerinnen und Schüler werden befähigt, Lern- und Arbeitstechniken anzu­wenden und selbstständig weiterzuentwickeln sowie Informationen zu beschaffen, zu verarbeiten und zu bewerten. Darüber hinaus ist bei den Schülerinnen und Schülern das Bewusstsein zu entwickeln, dass Bereitschaft und Fähigkeit zum selbstständigen und lebenslangen Lernen wichtige Voraussetzungen für ein erfolgreiches Berufsleben sind.

Stundentafel

Unterrichtsfächer und Lernfelder Wochenstunden in den Klassenstufen
1 2 3
Pflichtbereich 12 12 12
Berufsübergreifender Bereich 41 5 5
Deutsch/Kommunikation 1 1 1
Englisch 1 - -
Gemeinschaftskunde 1 1 1
Wirtschaftskunde 1 1 1
Evangelische Religion, Katholische Religion oder Ethik 1 1 1
Sport - 1 1
Berufsbezogener Bereich 8 7 7
1 In Ausbildung und Beruf orientiert 1,5 - -
2 Kunden empfangen und betreuen 1 - -
3 Haare und Kopfhaut pflegen 2 - -
4 Frisuren empfehlen 2 - -
5 Haare schneiden 1,5 - -
6 Frisuren erstellen - 1,5 -
7 Haare dauerhaft umformen - 1,5 -
8 Haare tönen - 22 -
9 Haare färben und blondieren - 22 -
10 Hände und Nägel pflegen und gestalten - - 1
11 Haut dekorativ gestalten - - 2
12 Betriebliche Prozesse mitgestalten - - 2
13 Komplexe Friseurdienstleistungen durchführen - - 22
Wahlbereich3 2 2 2
 
  • 1
    Es obliegt den Schulen im Rahmen ihrer Eigenverantwortung, in welchem Fach des berufsübergreifenden Bereiches in der Klassenstufe 1 unter Beachtung der personellen und sächlichen Ressourcen Unterricht um eine Wochenstunde gekürzt wird. In Abhängigkeit von der vorgenommenen Kürzung verringert sich die Anzahl der Gesamtausbildungsstunden nach Dauer der Ausbildung in dem jeweiligen Fach. In der Summe der Ausbildungsstunden aller Fächer im berufsübergreifenden Bereich ist dies bereits berücksichtigt. Eine Reduzierung in den Fächern Englisch und Gemeinschaftskunde soll nicht erfolgen. Des Weiteren ist sicherzustellen, dass die zum Bestehen der Abschlussprüfung Wirtschafts- und Sozialkunde notwendigen Inhalte im Unterricht vermittelt werden.
  • 2
    Der Zeitrichtwert für dieses Lernfeld wurde an die aktuelle Stundentafel lt. KMK-Rahmenlehrplan angepasst. Bei der Ausgestaltung und Umsetzung des Lernfelds sind die unter „Beispiele für Lernsituationen“ vorgeschlagenen Stundenzahlen in den Schulen vor Ort eigenverantwortlich anzupassen.
  • 3
    Der Wahlbereich steht den Schulen im Rahmen ihrer Eigenverantwortung zur Vertiefung der berufsbezogenen Inhalte sowie zur weiteren Spezialisierung und Förderung zur Verfügung. Die Möglichkeit, das Fach Sport im Wahlbereich der Klassenstufe 1 anzubieten, ist ebenso gegeben.

Hinweise zur Umsetzung

In diesem Kontext wird auf die Handreichung „Umsetzung lernfeldstrukturierter Lehr­pläne“ (LaSuB 2022) verwiesen.

 

Diese Handreichung bezieht sich auf die Umsetzung des Lernfeldkonzeptes in den Schul­arten Berufsschule, Berufsfachschule und Fachschule und enthält u. a. Ausführungen

1.  zum Lernfeldkonzept,

2.  zu Aufgaben der Schulleitung bei der Umsetzung des Lernfeldkonzeptes, wie

  • Information der Lehrkräfte über das Lernfeldkonzept und über die Ausbildungs­dokumente,
  • Bildung von Lehrerteams,
  • Gestaltung der schulorganisatorischen Rahmenbedingungen,

3.  zu Anforderungen an die Gestaltung des Unterrichts, insbesondere zur

  • kompetenzorientierten Planung des Unterrichts,
  • Auswahl der Unterrichtsmethoden und Sozialformen

sowie das Glossar.

Zur Veranschaulichung des Übergangs vom Unterrichtsfach zum Lernfeld wird zusätzlich auf die folgende Übersicht verwiesen:

Beispiele für Lernsituationen

Lernfeld 1 In Ausbildung und Beruf orientieren
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 60 Ustd.
Lernsituationen
1.1
Historische Entwicklung und aktuelle Anforderungen an den Handwerks- und Dienstleistungsberuf Friseur/Friseurin vorstellen
20 Ustd.
1.2
Ausbildungsbetrieb präsentieren
20 Ustd.
1.3
Stellung der Auszubildenden verdeutlichen
20 Ustd.
Lernsituation
1.1
Historische Entwicklung und aktuelle Anforderungen an den Handwerks- und Dienstleistungsberuf Friseur/Friseurin vorstellen
20 Ustd.
Auftrag

Stellen Sie den Handwerks- und Dienstleistungsberuf Friseur/Friseurin zum „Tag der offenen Tür“ vor.
Informieren Sie Interessenten anschaulich über das Berufsbild und dessen Historie.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
1.1.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

8

Informationen beschaffen und kritisch prüfen

Print- und Internetrecher­chen
Urheberrecht

Berufsbild

Historie

Präsentationsmöglichkeiten 

Digitale Medien und informationstechnische Systeme auswählen und nutzen

Allgemeine und betriebliche Regelungen zum Datenschutz und zur Datensicherheit beachten

Ausbildungsbetrieb
Internet

1.1.2 Entscheiden/Durchführen

Bild- und Textmaterial strukturieren und konzeptionell bearbeiten

8

Copyright
berufsbezogene Informationsverarbeitung

Berufsbild

Historie

Präsentationsmöglichkeiten auswählen und umsetzen

Flyer, Präsentations­programm, Ausstellung

1.1.3 Bewerten/Reflektieren

Ergebnisse präsentieren und beurteilen

4

Gruppenarbeit

Risiken bei der Nutzung digitaler Medien einschätzen

Diskussion
Deutsch/Kommunikation

Lernfeld 2 Kunden empfangen und betreuen
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 40 Ustd.
Lernsituationen
2.1
Telefonate führen und Termine vereinbaren
20 Ustd.
2.2
Kunden während des Salonbesuches betreuen
20 Ustd.
Lernsituation
2.1
Telefonate führen und Termine vereinbaren
20 Ustd.
Auftrag

Der Chef ist morgen nicht im Salon. Sie übernehmen den Telefondienst, vereinbaren Termine und leiten Informationen weiter.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
2.1.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

6

Kommunikationsmodelle recherchieren und auswählen

Deutsch/Kommunikation

Geltende Regeln zum Telefonieren recherchieren und auswählen

Begrüßungsformen

Aspekte der Terminvereinbarung recher­chieren

Gesprächsnotizen
Ausbildungsbetrieb

Formen und Inhalte von Gesprächs­notizen erfassen und beurteilen

Kundentypen

Zeitliche Planung betrieblicher Abläufe erfassen 

Bestellbuch
berufsbezogene
Informationsverarbeitung

2.1.2 Entscheiden/
Durchführen

Ein Kommunikationsmodell anwenden und dokumentieren

12

besondere Form der Kom­munikation am Telefon 

Informationsblatt zum Telefonieren erstellen

Gesprächsnotizen
Terminvereinbarung
digital, handschriftlich berufsbezogene Informationsverarbeitung

Vorbereitung

Realisierung

Dokumentation

Checkliste zur Terminvergabe erstellen

Bestellbuch, PC, betriebli­che Abläufe in Abhängig­keit von der Salonphiloso­phie

Telefonate adressatengerecht, ressourcenschonend und effektiv führen

Kunde 
Geschäftspartner

Termine vereinbaren 

Kunde 
Geschäftspartner

Informationen weiterleiten

2.1.3 Bewerten/Reflektieren

Handlungen und Ergebnisse analysieren und einschätzen

2

Aufzeichnung
Selbstreflexion 

Telefongesprächsführung

Terminvereinbarung

Erstellte Hilfsmittel präsentieren und beurteilen

Gruppenauswertung
Feedback

Informationsblatt

Checkliste

Vor- und Nachteile von Onlinebuchungssystemen diskutieren

digitale Medien als Organisationsmittel

Lernfeld 3 Haare und Kopfhaut pflegen
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
3.1
Salonschulung zur Haar- und Kopfhautpflege planen und realisieren
60 Ustd.
3.2
Haarersatz pflegen
20 Ustd.
Lernsituation
3.1
Salonschulung zur Haar- und Kopfhautpflege planen und realisieren
60 Ustd.
Auftrag

Realisieren Sie für die Einführung neuer Präparate zur Haar- und Kopfhautpflege eine Mitarbeiterschulung in Ihrem Salon.

Diese Schulung umfasst:

  • Vorstellung der Präparate zur Reinigung und Pflege von Haar und Kopfhaut
  • Anwendung der Präparate unter Beachtung von Haar- und Kopfhautzuständen
  • Arbeitsplatzgestaltung
  • Dokumentation in der analogen oder digitalen Kundenkartei
  • Thematisierung von Datenschutz und Datensicherheit
  • Berechnungen zu Strom- und Wasserverbrauch sowie zu Verbrauchsmaterialien
Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
3.1.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

15

Präsentationstechniken recherchieren

Informationen zu Aussehen und Struktur des Haares und zu Kopfhautzuständen beschaffen

Untersuchungsmethoden
Fachliteratur
Internet
Ausbildungsbetrieb

Übersicht zu Präparaten für die Haar- und Kopfhautpflege erstellen

Internet
berufsbezogene Informationsverarbeitung

Möglichkeiten zum nachhaltigen und wirtschaftlichen Umgang mit Ressourcen ermitteln

3.1.2 Entscheiden/Durchführen

Beschaffte Informationen strukturieren

40

Haarbeschaffenheit

Kopfhautzustände

Wirkstoffe

Präparate

Salonschulung materiell und organisato­risch vorbereiten

differenzierte Gruppen­arbeit
berufsbezogene Informationsverarbeitung
Flyer

Präparatbereitstellung

Handlungsablauf

Präsentationsmaterial

Berechnungsformulare

Karteivorlage

Auswertungsbogen

Salonschulung realisieren

3.1.3 Bewerten/Reflektieren

Salonschulung reflektieren

5

Auswertungsbogen

Bedeutung von Datenschutz und Datensicherheit bei der Erfassung und Verarbeitung personenbezogener Daten hervorheben

Lernfeld 4 Frisuren empfehlen
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
4.1
Beratungskonzept für verschiedene Kundenwünsche erstellen
40 Ustd.
4.2
Dienstleistungsangebote des Salons um ein Zweithaarstudio erweitern
30 Ustd.
4.3
Männer zur Bartgestaltung beraten
10 Ustd.
Lernsituation
4.2
Dienstleistungsangebote des Salons um ein Zweithaarstudio erweitern
30 Ustd.
Auftrag

Gestalten Sie ein Informationsmaterial zu verschiedenen Arten und Qualitätsmerk­malen von Haarersatz und setzen Sie dieses in Ihrem Zweithaarstudio ein.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
4.2.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

10

Informationen zum Haarausfall recher­chieren und dokumentieren

Fachliteratur
Internet

Arten

Ursachen

Behandlungsverfahren

Kriterien für Behandlungspläne ermitteln

Informationen zum Haarersatz recher­chieren und dokumentieren

Exkursion

Arten

Qualitätsmerkmale

Kosten

Darstellungsmöglichkeiten zur Informa­tion über Haarausfälle recherchieren  und auswählen

Präsentations­programm, Aufsteller, Video
Medieneinsatz

4.2.2 Entscheiden/Durchführen

Informationsmaterial gestalten 

15

Gruppenarbeit
berufsbezogene Informationsverarbeitung

dauerhafter Haarausfall

vorübergehender Haarausfall

Haarfülle

Arten von Haarersatz

Preisvergleich

Informationsmaterial zur adressatengerechten Kundenberatung einsetzen

Rollenspiel
analoge und digitale Medien
Deutsch/Kommunikation

Störungen im Kommunikationsprozess identifizieren und angemessen reagieren

4.2.3 Bewerten/Reflektieren

Informationsmaterial hinsichtlich Praxis­eignung beurteilen

5

Überarbeitungshinweise
Feedback

Umgang mit Kommunikationsstörungen reflektieren

Lernfeld 5 Haare schneiden
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 60 Ustd.
Lernsituationen
5.1
Basishaarschnitte ausführen
20 Ustd.
5.2
Individuelle Haarschnitte und Bartformungen planen und ausführen
40 Ustd.
Lernsituation
5.1
Basishaarschnitte ausführen
20 Ustd.
Auftrag

Gestalten Sie im Auftrag eines Fachbuchautors ein Portfolio und führen Sie die Basis­haarschnitte an Modellen aus.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
5.1.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

5

Arbeitsmittel recherchieren

Fachliteratur
Internet
Quellendokumentation

Handhabung

Merkmale

Pflege

Entsorgung

Merkmale von Basishaarschnitten ermitteln

Schnittsysteme

Analoge und digitale Anschauungsmittel nutzen

Kriterien zur Gestaltung des Portfolios festlegen

Bewertungskriterien

Schnittformen und Struktur

Terminologie

Qualitätsmerkmale

Fotodokumentation

5.1.2 Entscheiden/Durchführen

Basishaarschnitte erstellen

10

Schnittergebnisse dokumentieren

Fehleranalyse

Arbeitsmittel reinigen und pflegen

Eingesetzte Materialien unter Beachtung von Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Arbeitssicherheit recyceln und entsorgen

Portfolio gestalten

Bewertungskriterien

5.1.3 Bewerten/Reflektieren

Portfolio präsentieren und diskutieren

5

Selbstbewertung

Notwendigkeit der Kreislaufwirtschaft thematisieren

Klimawandel
Ressourcenknappheit

Lernfeld 6 Frisuren erstellen
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 60 Ustd.
Lernsituation
6.1
Basishaarschnitte ausführen
60 Ustd.
Auftrag

Eine Kundin wünscht eine Frisur, die zu verschiedenen Anlässen variabel gestaltet werden kann.
Erstellen und realisieren Sie das Beratungskonzept mit Bildvorlagen einschließlich des Behandlungsplanes.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
6.1.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

20

Arbeitsmittel recherchieren

Quellendokumentation

Funktion

Qualitätsmerkmal

Arbeitsschutz

Informationen beschaffen und auswählen

Fachliteratur
Internet

Bindungen im Haarkeratin

Umformungsprozess im Haarkeratin

Saugfähigkeit

Hygroskopizität

Dehnbarkeit

Einlege-, Frisier- und Finishtechniken recherchieren

Historienbezug
Ausbildungsbetrieb

Einlege-, Styling-, Finish- und Pflege­präparate nach Inhalt und Wirkung systematisieren

Kostenarten ermitteln

6.1.2 Entscheiden/Durchführen

Übersicht über Arbeitsmittel und Präpa­rate erstellen

36

berufsbezogene Informationsverarbeitung

Kunden anhand der Bildvorlagen beraten und Vorgang der Umformung beschreiben

Deutsch/Kommunikation

Behandlungsplan aufstellen und doku­mentieren

Einlege-, Styling- und Finishtechniken dokumentieren 

Behandlungsplan umsetzen und in der Kundenkartei dokumentieren

Arbeitsmittel reinigen und pflegen

Umweltschutz
Arbeitssicherheit
Hygienevorschriften

Eingesetzte Materialien recyceln und entsorgen

Bedienpreise erläutern

6.1.3 Bewerten/Reflektieren

Erstellte Frisur mit Bildvorlage verglei­chen und beurteilen

4

Fehleranalyse vornehmen

Korrekturmöglichkeiten aufzeigen

Alternativen und Optimierungsmöglichkeiten hinsichtlich Wirtschaftlichkeit, Umsetzbarkeit, Nachhaltigkeit, Arbeitsschutz und Ergonomie diskutieren

Deutsch/Kommunikation

Lernfeld 7 Haare dauerhaft umformen
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 60 Ustd.
Lernsituationen
7.1
Dauerhafte Umformung planen und durchführen
40 Ustd.
7.2
Mit Kundeneinwänden und Reklamationen umgehen
20 Ustd.
Lernsituation
7.2
Mit Kundeneinwänden und Reklamationen umgehen
20 Ustd.
Auftrag

Entwickeln Sie ein Informationsblatt mit allgemeinen Regeln für den Umgang mit Kunden­einwänden und Reklamationen und setzen Sie dieses im Kundengespräch ein. 

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
7.2.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

7

Fehlerquellen bei der dauerhaften Umformung von Haaren aufzeigen und systematisieren

Gruppenarbeit

Sich über Auswirkungen und Möglichkeiten der Vermeidung von Fehlern informieren

Rechtliche Grundlagen für Reklamations­bearbeitung recherchieren

Internet

Kriterien für Kundenkommunikation festlegen

7.2.2 Entscheiden/Durchführen

Informationen auswählen und strukturieren

8

Informationsblatt anfertigen

berufsbezogene Informationsverarbeitung
LF 2
LF 12

Checkliste

Verhaltensregeln

Informationsblatt im Kundengespräch einsetzen

Rollenspiele
Deutsch/Kommunikation

Kundenzufriedenheit dokumentieren

7.2.3 Bewerten/Reflektieren

Informationsblatt hinsichtlich der Praxiseignung beurteilen

5

Gruppenauswertung

Vollständigkeit

Sachlichkeit

Handhabbarkeit

Bewertung des Kommunikationsergebnisses anhand ausgewählter Kriterien vornehmen

Lernfeld 8 Haare tönen
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 100 Ustd.
Lernsituationen
8.1
Kunden zu Farbveränderungen beraten
40 Ustd.
8.2
Haare mit Tönungsmitteln färben
60 Ustd.
Lernsituation
8.1
Kunden zu Farbveränderungen beraten
40 Ustd.
Auftrag

Beraten Sie Kunden zu Farbveränderungen anhand einer Illustration, die das Ord­nungssystem der Farben und deren Ausdruckstendenzen darstellt.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
8.1.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

10

Phasen eines Beratungsgespräches ermitteln

Deutsch/Kommunikation

Illustrationsmöglichkeiten mit Hilfe analoger und digitaler Medien recherchieren

Fachliteratur
Internet

Illustration konzipieren

Farbkarte, Collage

Form

Inhalt

Bewertung

Informationsquellen analysieren und dokumentieren

Grundlagen der Farbwahrnehmung

ästhetische Farbenlehre

Ordnung und Benennung von Haarfarben

Modetendenzen in Erfahrung bringen

Internet
berufsbezogenes Englisch

Preiskalkulation eruieren

8.1.2 Entscheiden/Durchführen

Illustration zur Farbberatung erstellen

20

Farbanwendung

Farbkarte, Collage

differenziertes Mischen

Farbauftragstechniken

Grauleiter, Trüb- und Pastellfarben

Zielfarbe ermitteln

Kundengespräch
Deutsch/Kommunikation

Farbberatung unter Berücksichtigung von Ausgangsfarbe und Haarqualität realisieren

Farbpflegepräparate
Kalkulation 
LS 8.2

Preiskalkulation dem Kunden erläutern

8.1.3 Bewerten/Reflektieren

Illustration präsentieren und beurteilen

10

Arbeitsprozess reflektieren

Lernfeld 9 Haare färben und blondieren
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 100 Ustd.
Lernsituationen
9.1
Haare durch Blondieren aufhellen
25 Ustd.
9.2
Behandlungspläne zur dauerhaften Farbveränderung von Haaren aufstellen
50 Ustd.
9.3
Unerwünschte Farbergebnisse von Haarbehandlungen korrigieren
25 Ustd.
Lernsituation
9.2
Behandlungspläne zur dauerhaften Farbveränderung von Haaren aufstellen
50 Ustd.
Auftrag

Erarbeiten und realisieren Sie Behandlungspläne für Haarbehandlungen mit dauer­hafter Farbveränderung. Fertigen Sie zur Kundenberatung eine Farbfibel an, die alle dauerhaften farbverändernden Haarbehandlungen beinhaltet.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
9.2.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

20

Mediale Umsetzung der Farbfibel erkun­den

analog und digital

Präparate systematisieren

LF 8
Gruppenarbeit

Inhaltsstoffe

Wirkungsweise

Applikationstechniken

Veränderungen des Haares durch oxidativ wirkende Präparate und den daraus abgeleiteten Pflegebedarf recherchieren

Recherche unter Nutzung verschiedener Medien

Mischungsverhältnisse berechnen

Farbpräparate für die Farbfibel auswählen

Zwischenmeeting
Nachhaltigkeit

Modetendenzen erläutern

Deutsch/Kommunikation
berufsbezogenes Englisch

Werbeaussagen kritisch einschätzen

Layout und Zeitleiste festlegen

Kriterien für Praxistauglichkeit der Farb­fibel festlegen

Beurteilungsbogen

9.2.2 Entscheiden/Durchführen

Farbfibel erstellen

25

berufsbezogene Informationsverarbeitung

Behandlungspläne erarbeiten und ein­setzen

Kunden beraten

Rollenspiel
Deutsch/Kommunikation
berufsbezogenes Englisch

9.2.3 Bewerten/Reflektieren

Farbfibel präsentieren

5

Beurteilungsbogen

Praxistauglichkeit beurteilen

Farbfibel

Behandlungsplan

Kundenberatung reflektieren

Kritik und Selbstkritik

Lernfeld 12 Betriebliche Prozesse mitgestalten
3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
12.1
Am Wettbewerb einer Fachzeitschrift zum Salon des Jahres teilnehmen
40 Ustd.
12.2
Marketingmaßnahmen gestalten und Kundenorientierung verbessern
20 Ustd.
12.3
Interne Betriebsabläufe planen, organisieren und gestalten
20 Ustd.
Lernsituation
12.2
Marketingmaßnahmen gestalten und Kundenorientierung verbessern
20 Ustd.
Auftrag

In der Betriebsversammlung wurde der Jahresabschluss präsentiert. Es wurde fest­gestellt, dass insbesondere sinkende Umsatzzahlen zu einem Verlust geführt haben. 
Es ist Ihre Aufgabe, bei der Planung und Gestaltung des Marketings des Salons mit­zuwirken. Unterbreiten Sie in diesem Zusammenhang Vorschläge zur Verbesserung der Kundenorientierung des Salons bzw. zur Realisierung von Marketingmaßnahmen, damit der Salon in Zukunft wieder schwarze Zahlen schreibt.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
12.2.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

6

Sich über Salonkonzepte informieren

analoge und digitale Medien

Eigenes Salonkonzept und unternehmerische Situation eruieren

Projekt
Problemanalyse
Gruppenarbeit

Ist-Zustand erfassen

Marktinformationen erfassen und bewer­ten

Kaufkraft

Bekanntheitsgrad

Wahrnehmungen

Kundenzufriedenheit

Kunden befragen und adressatengerecht kommunizieren

Fragebogen
Onlinebefragung

Kundenanregungen aufgreifen

Grundsätze des Datenschutzes und der Datensicherheit beachten

Marketingziele setzen und Soll-Zustand festlegen

Projektziele

Im Salonteam im Sinne einer ökonomischen, ökologischen und sozial nachhaltigen Entwicklung zusammenarbeiten

Zielgruppen bestimmen

Zeitschiene, Verantwortlichkeiten und Bewertungskriterien festlegen

Bewertungsbogen

12.2.2 Entscheiden/Durchführen

Salon am Markt positionieren

9

Exkursion, Marktanalyse

Vorschläge zur Verbesserung der Kundenorientierung entwickeln

Gruppenarbeit

Marketinginstrumente zur Kundengewin­nung und -bindung einsetzen

Produktpolitik

Preispolitik

LS 12.3

Kommunikationspolitik

LS 12.1
LF 2

Standortentscheidung (Distribution) hinterfragen

Preise für Friseurdienstleistungen und Verkauf kosten-, konkurrenz- und kun­denorientiert kalkulieren

LS 12.3
berufsbezogene Informationsverarbeitung

Auswirkung der Preisgestaltung auf die Wirtschaftlichkeit des Friseurbetriebes analysieren

Umweltschutz
Nachhaltigkeit

Marketingmix ausgewogen gestalten

analoge und digitale Marketinginstrumente

Wettbewerbsrecht beachten

Vorschläge dokumentieren

konzeptionelle Vorstel­lungen, Anzeige, Werbe­brief, PR-Text, Materialien zur Verkaufsförderung, Salongestaltung
berufsbezogene Informationsverarbeitung  Deutsch/Kommunikation

Informations- und Kommunikationssysteme nutzen

Vorschläge im Salonteam inhaltlich und organisatorisch abstimmen

Arbeitsprozesse und Zeitmanagement steuern

Steuerung der Projektarbeit

12.2.3 Bewerten/Reflektieren

Vorschläge präsentieren

5

berufsbezogene Informationsverarbeitung

Eigenes Verhalten und Arbeitsergebnisse an Qualitätsvorgaben messen

Soll-Ist-Vergleich

Arbeitsprozesse und Zeitmanagement reflektieren

Reflexion der Projektarbeit
Feedback

Konsequenzen zur Verbesserung der Kundenzufriedenheit bzw. Kundenorientierung ableiten

Lernsituation
12.3
Interne Betriebsabläufe planen, organisieren und gestalten
20 Ustd.
Auftrag

In der Betriebsversammlung wurde der Jahresabschluss präsentiert. Es wurde fest­gestellt, dass insbesondere sinkende Umsatzzahlen zu einem Verlust geführt haben. Es ist Ihre Aufgabe, bei der Planung, Organisation und Gestaltung von internen Be­triebs­abläufen mitzuwirken. Unterbreiten Sie in diesem Zusammenhang Vorschläge zur Optimierung der Betriebsabläufe im Salon, damit dieser in Zukunft wieder schwar­ze Zahlen schreibt.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
12.3.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

6

Eigenes Salonkonzept und interne Betriebsabläufe untersuchen und Ist-Zustand erfassen

Projekt
Problemanalyse
Gruppenarbeit
LS 12.2

Betriebsinterne Informationen zusammentragen

Qualitäts- und Zeitvorgaben 

Kommunikation

Arbeitsklima

Organisation und Arbeitsabläufe

Wareneingang, Lagerhaltung

Wirtschaftlichkeit

Kostenstellen

Grundsätze des Datenschutzes und der Datensicherheit beachten

Warenbestand ermitteln

Inventur

Unternehmensziele setzen und Soll-Zustand festlegen

Projektziele

Zeitschiene und Verantwortlichkeiten festlegen

12.3.2 Entscheiden/Durchführen

Vorschläge zur Optimierung der internen Betriebsabläufe in Salon und Lager ent­wickeln

8

Gruppenarbeit

Interne Betriebsabläufe im eigenen Verantwortungsbereich und im Team planen

Warenbeschaffung/-bestand optimieren

Teamentwicklung im Salon fördern

Sich gegenseitig Feedback geben

Deutsch/Kommunikation

Vorschläge dokumentieren

konzeptionelle Vorstel­lungen, Mitarbeitermotiva­tion, Salongestaltung
berufsbezogene Informationsverarbeitung 

Informations- und Kommunikationssysteme nutzen

analog und digital

Vorschläge im Salonteam inhaltlich und organisatorisch abstimmen

Zur Optimierung der Betriebsorganisation und der Kostensituation beitragen

Arbeitsprozesse und Zeitmanagement steuern

Steuerung der Projektarbeit

12.3.3 Bewerten/Reflektieren

Vorschläge präsentieren

6

berufsbezogene Informationsverarbeitung

Eigenes Verhalten und Arbeitsergebnisse an Qualitätsvorgaben messen

Soll-Ist-Vergleich

Arbeitsprozesse und Zeitmanagement reflektieren

Reflexion der Projektarbeit
Feedback

Konsequenzen für die Verbesserung der Mitarbeiter- und Kundenzufriedenheit sowie zur Optimierung der Arbeitsabläufe ableiten

Lernfeld 13 Komplexe Friseurdienstleistungen durchführen
3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 120 Ustd.
Lernsituationen
13.1
Historische Frisuren gestalten
60 Ustd.
13.2
Modische Frisuren gestalten
60 Ustd.
Lernsituation
13.1
Historische Frisuren gestalten
60 Ustd.
Auftrag

Für ein Firmenjubiläum sind Frisuren für Mitarbeiter und Servicekräfte im historischen Kontext zu gestalten. Planen und realisieren Sie darüber hinaus die Auswahl und Be­schaffung von Kostümen und Accessoires. Betreiben Sie für diese besondere Dienst­leistung des Salons Werbung. Erfassen Sie die Kosten und den Erfolg der gewählten Maßnahmen.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
13.1.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

20

Konzeptionelle Vorstellungen entwickeln, dokumentieren und diskutieren 

Brainstorming

Stilepochen recherchieren, erfassen und auswählen

Fachliteratur
Internet

Sich über kulturelle und religiöse Einflüsse informieren

Gestaltungsrichtlinien für Frisuren abstimmen

Deutsch/Kommunikation

Auswahlkriterien festlegen

Kostüme

Accessoires

Sich für zu erstellende analoge und digitale Anschauungsmaterialien entscheiden

Kostenbereiche recherchieren

Auftragskosten

Erstellungskosten

Werbekosten

Zeitschiene und Verantwortlichkeiten festlegen

Netzplan
Ablaufplan

13.1.2 Entscheiden/Durchführen

Analoge und digitale Werbemittel auswählen und gestalten

30

LF 12
berufsbezogenes Englisch
berufsbezogene Informationsverarbeitung
Wirtschaftskunde

Kosten erfassen

Kostüme und Accessoires zusammen­stellen

Historische Frisuren im Kontext adressatengerecht präsen­tieren

Video

13.1.3 Bewerten/Reflektieren

Ergebnisse beurteilen

10

Frisuren, Kostüme und Accessoires

Wirtschaftlichkeit

Nachhaltigkeit

Effizienz 

Eigene Arbeitsweise und Arbeit im Team einschätzen

Kritik und Selbstkritik

Berufsbezogenes Englisch

Berufsbezogenes Englisch bildet die Integration der Fremdsprache in die Lernfelder ab. Der Englischunterricht im berufsübergreifenden Bereich gemäß den Vorgaben der Stun­dentafel und der Unterricht im berufsbezogenen Englisch stellen eine Einheit dar. Es werden gezielt Kompetenzen entwickelt, die die berufliche Mobilität der Schü­lerinnen und Schüler in Europa und in einer globalisierten Lebens- und Arbeitswelt unterstützen.

Der Englischunterricht orientiert auf eine weitgehend selbstständige Sprachverwen­dung mindestens auf dem Niveau B1 des KMK-Fremdsprachenzertifikats7, das sich an den Referenzniveaus des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Spra­chen: lernen, lehren, beurteilen (GeR) orientiert. Dabei werden die vorhandenen fremd­sprachlichen Kompetenzen in den Bereichen Rezeption, Produktion, Mediation und Interaktion um berufliche Handlungssituationen erweitert.8 Leistungsstarke Schü­lerin­nen und Schüler sollten motiviert werden, sich den Anforderungen des Ni­veaus B2 zu stellen.

Grundlage für den berufsbezogenen Englischunterricht bilden die in den Lernfeldern des KMK-Rahmenlehrplans formulierten fremdsprachlichen Aspekte. Der in den Lern­feldern integrativ erworbene Fachwortschatz wird in vielfältigen Kommu­ni­ka­tions­situationen angewandt sowie orthografisch und phonetisch gesichert. Relevante gram­matische Strukturen werden aktiviert. Der Unterricht strebt den Erwerb grundlegender interkultureller Handlungsfähigkeit mit dem Ziel an, mehr Sicherheit im Umgang mit fremdsprachigen Kommunikationspartnern zu entwickeln. Damit werden die Schü­lerinnen und Schüler befähigt, im beruflichen Kontext erfolgreich zu kommunizieren. 

Der Unterricht im berufsbezogenen Englisch ist weitgehend in der Fremdsprache zu führen und handlungsorientiert auszurichten. Dies kann u. a. durch Projektarbeit, Gruppenarbeit und Rollenspiele geschehen. Dazu sind die Simulation wirklich­keits­naher Situationen im Unterricht, die Nutzung von Medien und moderner Infor­mations- und Kommunikationstechnik sowie das Einüben und Anwenden von Lern- und Arbeits­techniken eine wesentliche Voraussetzung. 

Vertiefend kann berufsbezogenes Englisch im Wahlbereich angeboten werden. Em­pfeh­lungen dazu werden in den berufsgruppenbezogenen Modulen des Lehrplans Englisch für die Berufsschule/Berufsfachschule sowie nachfolgend exemplarisch in diesem Arbeitsmaterial gegeben.

Die Teilnahme an den Prüfungen zur Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen Niveau B1 oder Niveau B2 in der beruflichen Bildung in einem berufsrelevanten Be­reich kann von den Schülerinnen und Schülern in Abstimmung mit der Lehrkraft für Fremdsprachen individuell entschieden werden.

                                       
7
   Rahmenvereinbarung über die Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen in der beruflichen Bildung unter 
https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/veroeffentlichungen_beschluesse/1998/1998_11_20-Fremdsprachen-berufliche-Bildung.pdf
8    Kompetenzbeschreibungen der Anforderungsniveaus siehe Anhang

2. Ausbildungsjahr

Berufsbezogenes Englisch mit Bezug zu
Lernfeld 8 Haare tönen

Die Schülerinnen und Schüler recherchieren in analogen und digitalen Medien zu aktuellen Modetrends, Tönungs- und Pflegepräparaten. Sie dokumentieren ihre Er­geb­nisse in der Fremdsprache und ver­wenden diese für das Kundengespräch.

Im Interesse einer nachhaltigen Kundenbindung machen sie sich gezielt mit Inhalten der adressatengerechten Gesprächsführung (Begrüßung, Terminvereinbarung, Ver­ab­schiedung) und der Lexik des Smalltalks (Befinden, Wetter, Interessen, Hobbys) vertraut.

Die Schülerinnen und Schüler ermitteln im Kundengespräch die gewünschte Zielfarbe und informieren über Modetrends. Sie erläutern die kundenspezifische Behandlung und empfehlen ergänzende Pflegeprodukte, auch unter Beachtung ökologischer Aspekte. Dabei setzen sie die Fachlexik (kalte und warme Farben, Farbtypen, Haarqualität, Wirkung von Farben, Harmonie, Kontraste) sicher ein.

Die Schülerinnen und Schüler übertragen unter Berücksichtigung von Daten­schutz und Datensicherheit relevante Daten in die Kun­denkartei bzw. Kundendatei.

Didaktisch-methodische Hinweise:

Im Rahmen der Recherche sollte die Arbeit mit (Fach-)Wörterbüchern geübt und rele­vante grammatische Strukturen wiederholt und vertieft werden.

Für die Erarbeitung von Inhalten für das Kundengespräch empfiehlt sich Gruppen- oder Partnerarbeit. Der Umgang mit den verschiedenen Kundentypen sollte in viel­fältigen Rollenspielen – zunächst stark gelenkt – geübt und ausgewertet werden.

Die jeweiligen Rollenkarten für den Friseur/die Friseurin bzw. den Kunden/die Kundin (Flow­charts mit deutschsprachigen „Regieanweisungen“) können ebenfalls in Grup­pen- oder Part­nerarbeit von den Schülerinnen und Schülern selbst erarbeitet wer­den. Dabei sollte die entsprechende Lexik und der Smalltalk berücksichtigt wer­den.

Berufsbezogenes Englisch mit Bezug zu
Lernfeld 9 Haare färben und blondieren

Die Schülerinnen und Schüler recherchieren mit Hilfe analoger und digitaler Medien zu aktuellen Modetrends, Färbe- und Blondierpräparaten. Sie bewerten Werbeaussagen kritisch, dokumentieren ihre Ergebnisse in der Fremdsprache und verwenden diese für die Kundenberatung.

Die Schülerinnen und Schüler ermitteln im Beratungsgespräch zunächst den Kundenwunsch und geben beratende Hinweise (Haar- und Kopfhautdiagnose). Sie erläutern anschließend die geplante Behandlung und empfehlen Pflegepräparate.

Die Schülerinnen und Schüler übertragen unter Berücksichtigung von Daten­schutz und Datensicherheit relevante Daten in die Kundenkartei bzw. Kundendatei. Insbesondere im Hinblick auf Kundenzufriedenheit und Kundenbindung verhalten sie sich bei Reklamationen situations- und adressatengerecht.

Didaktisch-methodische Hinweise:

Im Rahmen des Erschließens von relevanten Inhalten (globales bzw. detailliertes Lesen, ggf. auch Hörverstehen) können die Zusammenfassung wesentlicher Fakten, Mediation und Präsentation geübt sowie die Arbeit mit (Fach-)Wörterbüchern (auch online) vertieft werden. Für die Lexikarbeit empfiehlt sich insbesondere das Erstellen von Wortfeldern, Ausfüllen von Lückentexten und das Paraphrasieren ausgewählter Begriffe. 

Für das dialogische Sprechen eignen sich Rollenspiele, die die berufliche Praxis simu­lieren und insbesondere das Eingehen auf den Kundenwunsch, das Reagieren bei Reklamation bzw. Kundenunzufriedenheit trainieren. Dabei sollten insbesondere Höflich­keitskonventionen bzw. Tabus beachtet sowie der Grad der Lenkung variiert werden. Es empfiehlt sich, den Smalltalk im Beratungsgespräch weiterhin zu vertiefen.

3. Ausbildungsjahr

Berufsbezogenes Englisch mit Bezug zu
Lernfeld 13 Komplexe Friseurdienstleistungen durchführen

Die Schülerinnen und Schüler informieren die Kunden mündlich und schriftlich über das Dienstleistungsangebot des Salons (Behandlungsmöglichkeiten, Behandlungskon­zepte, Nachhaltigkeit) und erläutern dieses adressatengerecht. 

Die Schülerinnen und Schüler ermitteln den Kundenwunsch, führen Beratungs­gespräche (Gesprächsrahmen, Regeln für die Interaktion, Fachlexik) zu Behand­lungsmög­lichkeiten und stellen ihr Konzept für die typ- oder anlassbezogene Verän­derung des äußeren Erscheinungsbildes von Kunden unter Nutzung von analogen und digitalen Anschauungsmitteln vor. Sie beachten kulturelle und religiöse Identitäten.

Didaktisch-methodische Hinweise:

Die Kompetenzen Rezeption, Produktion und Mediation sollen weiterentwickelt werden. Es empfiehlt sich Mappen, Flyer etc., die das Dienstleis­tungsangebot der Einrichtung bzw. diverse Behandlungsmöglichkeiten vorstellen und erläutern, anzufertigen. 

Für das Beratungsgespräch könnte ein Leitfaden erstellt werden, auf dessen Grund­lage die zielführende Interaktion geübt werden kann.

Für die adressatengerechte Durchführung des Beratungsgesprächs ist es hilf­reich, zu ausgewählten Kulturen und Religionen eine Literatur- oder/und Internetrecherche durchzuführen und die Ergebnisse beispielsweise in Form einer Dokumentation und/oder Schülervortrages darzustellen. In diesem Kontext empfiehlt es sich, eine Präsentation zu entwickeln und vorzustellen.

Anhang

Die Niveaubeschreibung des KMK-Fremdsprachenzertifikats9 weist folgende Anfor­derungen in den einzelnen Kompetenzbereichen aus:

Rezeption:  Gesprochenen und geschriebenen fremdsprachigen Texten Infor­mationen entnehmen

Hör- und Hörsehverstehen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können geläufigen Texten in berufstypischen Situationen Einzelinformationen und Hauptaussagen entnehmen, wenn deutlich und in Standard­sprache gesprochen wird. 

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können komplexere berufstypische Texte global, selektiv und detailliert verstehen, wenn in natürlichem Tempo und in Standardsprache gespro­chen wird, auch wenn diese leichte Akzentfärbungen aufweist. 

Leseverstehen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können geläufigen berufstypischen Texten zu teilweise weniger vertrauten Themen aus bekannten Themenbereichen Einzelinformationen und Hauptaussagen entnehmen. 

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können komplexe berufstypische Texte, auch zu wenig vertrauten und abstrakten Themen aus bekannten Themenbereichen, global, selektiv und detailliert verstehen. 

Produktion:  Fremdsprachige Texte erstellen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung elementarer und auch kom­plexer sprachlicher Mittel geläufige berufstypische Texte zu vertrauten Themen ver­fassen. 

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung vielfältiger, auch komplexer sprachlicher Mittel berufstypische Texte aus bekannten Themenbereichen verfassen. 

Mediation:   Textinhalte in die jeweilige Sprache übertragen und in zwei­spra­chigen Situationen vermitteln

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können fremdsprachlich dargestellte berufliche Sach­verhalte aus bekannten Themenbereichen sinngemäß und adressatengerecht auf Deutsch wiedergeben. Sie können unter Verwendung elementarer und auch komplexer sprachlicher Mittel in deutscher Sprache dargestellte Sachverhalte aus bekannten Themenbereichen sinngemäß und adressatengerecht in die Fremdsprache übertragen. 

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können den Inhalt komplexer fremdsprachlicher berufs­relevanter Texte aus bekannten Themenbereichen sinngemäß und adressatengerecht auf Deutsch sowohl wiedergeben als auch zusammenfassen. Sie können unter Ver­wendung vielfältiger, auch komplexer sprachlicher Mittel den Inhalt komplexer berufs­relevanter Texte aus bekannten Themenbereichen in deutscher Sprache sinngemäß und adressatengerecht in die Fremdsprache sowohl übertragen als auch zusammen­fassen. 

Interaktion:  Gespräche in der Fremdsprache führen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung elementarer und auch komplexer sprachlicher Mittel geläufige berufsrelevante Gesprächssituationen, in denen es um vertraute Themen geht, in der Fremdsprache weitgehend sicher be­wäl­tigen, sofern die am Gespräch Beteiligten kooperieren, dabei auch eigene Meinungen sowie Pläne erklären und begründen. 

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung vielfältiger, auch komplexer sprachlicher Mittel berufsrelevante Gesprächssituationen, in denen es um komplexe Themen aus bekannten Themenbereichen geht, in der Fremdsprache sicher bewäl­tigen, dabei das Gespräch aufrechterhalten, Sachverhalte ausführlich erläutern und Standpunkte verteidigen. 

                    

9    Rahmenvereinbarung über die Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen in der beruflichen Bildung unter 
https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/veroeffentlichungen_beschluesse/1998/1998_11_20-Fremdsprachen-berufliche-Bildung.pdf

Hinweise zur Literatur

KMK – Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bun­des­republik Deutschland: Handreichung für die Erarbeitung von Rahmenlehrplänen der Kultusministerkonferenz für den berufsbezogenen Unterricht in der Berufsschule und ihre Abstimmung mit Ausbildungsordnungen des Bundes für anerkannte Ausbildungs­berufe. Bonn. Stand: Juni 2021.
https://www.kmk.org/fileadmin/veroeffentlichungen_beschluesse/2021/2021_06_17-GEP-Handreichung.pdf 

Landesamt für Schule und Bildung: Umsetzung lernfeldstrukturierter Lehrpläne. 2022.
https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/14750 

Landesamt für Schule und Bildung: Operatoren in der beruflichen Bildung. 2021.
https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/39372 

 

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