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Anzahl der Lernziele und -inhalte mit Materialien aus der Materialdatenbank: 5
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Anzahl der Lernziele und -inhalte mit Materialien aus der Materialdatenbank: 5
Lehrplan
Berufsschule - duale Berufsausbildung
Forstwirt / Forstwirtin
2005/2020
Der Lehrplan ist ab 1. August 2020 freigegeben.
Der Lehrplan basiert auf der Verordnung über die Berufsausbildung zum Forstwirt/ zur Forstwirtin vom 23. Januar 1998 (BGBl. I Nr. 7) und dem Rahmenlehrplan für den Ausbildungsberuf Forstwirt/Forstwirtin (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 5. Dezember 1997).
Der Lehrplan wurde am
Sächsischen Staatsinstitut für Bildung und Schulentwicklung
Comenius-Institut
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul
unter Mitwirkung von
Ulrich Meisinger | Morgenröthe-Rautenkranz |
Torsten Nimsch | Morgenröthe-Rautenkranz |
2005 überarbeitet.
Eine teilweise Überarbeitung des Lehrplans erfolgte 2020 durch das
Landesamt für Schule und Bildung
Standort Radebeul
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul
HERAUSGEBER
Sächsisches Staatsministerium für Kultus
Carolaplatz 1 01097
Dresden
Die Verfassung des Freistaates Sachsen fordert in Artikel 101 für das gesamte Bildungswesen:
„(1) Die Jugend ist zur Ehrfurcht vor allem Lebendigen, zur Nächstenliebe, zum Frieden und zur Erhaltung der Umwelt, zur Heimatliebe, zu sittlichem und politischem Verantwortungsbewusstsein, zu Gerechtigkeit und zur Achtung vor der Überzeugung des anderen, zu beruflichem Können, zu sozialem Handeln und zu freiheitlicher demokratischer Haltung zu erziehen.“
Das Sächsische Schulgesetz legt in § 1 fest:
„(2) Der Erziehungs- und Bildungsauftrag der Schule wird bestimmt durch das Recht eines jeden jungen Menschen auf eine seinen Fähigkeiten und Neigungen entsprechende Erziehung und Bildung ohne Rücksicht auf Herkunft oder wirtschaftliche Lage.
(3) Die schulische Bildung soll zur Entfaltung der Persönlichkeit der Schüler in der Gemeinschaft beitragen. …“
Für die Berufsschule gilt gemäß § 8 Abs. 1 des Sächsischen Schulgesetzes:
„Die Berufsschule hat die Aufgabe, im Rahmen der Berufsvorbereitung, der Berufsausbildung oder Berufsausübung vor allem berufsbezogene Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten zu vermitteln und die allgemeine Bildung zu vertiefen und zu erweitern. Sie führt als gleichberechtigter Partner gemeinsam mit den Ausbildungsbetrieben und anderen an der Berufsausbildung Beteiligten zu berufsqualifizierenden Abschlüssen.“
Neben diesen landesspezifischen gesetzlichen Grundlagen sind die in der „Rahmenvereinbarung über die Berufsschule“ (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 12. März 2015 in der jeweils geltenden Fassung) festgeschriebenen Ziele umzusetzen.
Der Ausbildungsberuf Forstwirt/Forstwirtin ist ein anerkannter Ausbildungsberuf nach dem Berufsbildungsgesetz. Das Berufsbild verlangt Qualifikationen, die auf naturwissenschaftlichen, mathematischen, technischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lerninhalten basieren. Dem Forstwirt/der Forstwirtin obliegt die Durchführung praktischer Aufgaben, die zur Begründung, Erhaltung und Pflege der Wälder, zur Erzeugung und Ernte hochwertigen Holzes und anderer Walderzeugnisse erforderlich sind. Der Forstwirt/die Forstwirtin arbeitet nach Arbeitsaufträgen des Forstunternehmers oder Waldbesitzers bzw. seiner Beauftragten selbstständig planend, vorbereitend und ausführend bei Eigenkontrolle.
Typische Tätigkeitsbereiche sind:
Die berufliche Tätigkeit erfordert:
Ziele der Ausbildung sind insbesondere:
Der Forstwirt/die Forstwirtin erwirbt mit Bestehen der Abschlussprüfung den Sachkundenachweis für die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln.
Die Ausbildung ist dreijährig und kann in Form von wöchentlichem Teilzeitunterricht oder als Blockunterricht erfolgen.
Die Stundentafel enthält den berufsübergreifenden Bereich und den berufsbezogenen Bereich sowie den Wahlbereich. Der berufsbezogene Bereich der Stundentafel weist Vorgaben für „Experimentelle Fachkunde“. Diese ergänzt obligate Unterrichtsfächer und wird im Wesentlichen handlungsorientiert und - soweit die personellen und materiellen Bedingungen dies ermöglichen - in Form des Gruppenunterrichtes durchgeführt. Die Unterrichtsstunden für „Experimentelle Fachkunde“ sind pro Klassenstufe und Fach in der Stundentafel in Klammern ausgewiesen.
Der berufsbezogene Unterricht knüpft an das Alltagswissen und an die Erfahrungen des Lebensumfeldes an und bezieht die Aspekte der Medienbildung, der Bildung für nachhaltige Entwicklung sowie der politischen Bildung ein. Die Unterrichtsfächer bieten umfassende Möglichkeiten, den sicheren, sachgerechten, kritischen und verantwortungsvollen Umgang mit traditionellen und digitalen Medien zu thematisieren. Sie beinhalten vielfältige, unmittelbare Möglichkeiten zur Auseinandersetzung mit globalen, gesellschaftlichen und politischen Themen, deren sozialen, ökonomischen und ökologischen Aspekten sowie Bezüge zur eigenen Lebens- und Arbeitswelt. Die Umsetzung der Lernsituationen unter Einbeziehung dieser Perspektiven trägt aktiv zur weiteren Lebensorientierung, zur Entwicklung der Mündigkeit der Schülerinnen und Schüler, zum selbstbestimmten Handeln und damit zur Stärkung der Zivilgesellschaft bei.
Bei Inhalten mit politischem Gehalt werden auch die damit in Verbindung stehenden fachspezifischen Arbeitsmethoden der politischen Bildung eingesetzt. Dafür eignen sich u. a. Rollen- und Planspiele, Streitgespräche, Pro- und Kontradebatten, Podiumsdiskussionen oder kriterienorientierte Fall-, Konflikt- und Problemanalysen.
Bei Inhalten mit Anknüpfungspunkten zur Bildung für nachhaltige Entwicklung eignen sich insbesondere die didaktischen Prinzipien der Visionsorientierung, des Vernetzenden Lernens sowie der Partizipation. Vernetztes Denken bedeutet hier die Verbindung von Gegenwart und Zukunft einerseits und ökologischen, ökonomischen und sozialen Dimensionen des eigenen Handelns andererseits. Die Themenbereiche Recycling und ggf. die umweltgerechte Entsorgung von Reststoffen werden an geeigneter Stelle einbezogen.
Fragen der Arbeitssicherheit und des Umweltschutzes sind integraler Bestandteil aller Lehrplaneinheiten.
Die Digitalisierung und der mit ihr verbundene gesellschaftliche Wandel erfordern eine Vertiefung der informatischen Bildung. Ausgehend von den Besonderheiten des Bildungsganges und unter Beachtung digitaler Arbeits- und Geschäftsprozesse ergibt sich die Notwendigkeit einer angemessenen Hard- und Softwareausstattung und entsprechender schulorganisatorischer Regelungen.
Die Schülerinnen und Schüler werden befähigt, Lern- und Arbeitstechniken anzuwenden und selbstständig weiterzuentwickeln sowie Informationen zu beschaffen, zu verarbeiten und zu bewerten. Darüber hinaus ist bei den Schülerinnen und Schülern das Bewusstsein zu entwickeln, dass Bereitschaft und Fähigkeit zum selbstständigen und lebenslangen Lernen wichtige Voraussetzungen für ein erfolgreiches Berufsleben sind.
Unterrichtsfächer und Handlungsbereiche | Wochenstunden in den Klassenstufen | Gesamt | ||
---|---|---|---|---|
1 | 2 | 3 | ||
Pflichtbereich | 12 | 12 | 12 | |
Berufsübergreifender Bereich | 41 | 5 | 5 | - |
Deutsch/Kommunikation | 1 | 1 | 1 | - |
Englisch | 1 | - | - | - |
Gemeinschaftskunde | 1 | 1 | 1 | - |
Wirtschaftskunde | 1 | 1 | 1 | - |
Evangelische Religion, Katholische Religion oder Ethik | 1 | 1 | 1 | - |
Sport | - | 1 | 1 | - |
Berufsbezogener Bereich | 8 | 7 | 7 | - |
Mensch und Waldarbeit | 1 | - | - | - |
Waldbau | 2,5 (0,5)2 | 2 | 1,5 | - |
Wald- und Umweltschutz | 1,5 | 1,5 | 1,5 (0,25) | - |
Holzernte und Forsttechnik | 2 (0,5) | 2,5 | 3 (0,25) | - |
Berufsbezogene Datenverarbeitung | 1 | 1 | 1 | - |
Wahlbereich3 | 2 | 2 | 2 | - |
Jeder Einzellehrplan enthält eine Kurzcharakteristik sowie eine Darstellung der Lehrplaneinheiten (LPE) mit Zeitrichtwerten in Unterrichtsstunden (Ustd.), Zielen, Inhalten und Hinweisen zum Unterricht.
Die Ziele bilden die entscheidende Grundlage für die didaktisch begründete Gestaltung des Lehrens und Lernens an den berufsbildenden Schulen. Sie geben verbindliche Orientierungen über die Qualität der Leistungs- und Verhaltensentwicklung der Schülerinnen und Schüler und sind damit eine wichtige Voraussetzung für die eigenverantwortliche Vorbereitung des Unterrichtes durch die Lehrkräfte.
Es werden drei wesentliche Dimensionen von Zielen berücksichtigt:
Diese drei Dimensionen sind stets miteinander verknüpft und bedingen sich gegenseitig. Ihre analytische Unterscheidung im Lehrplan ist insbesondere mit Blick auf die Unterrichtsplanung sinnvoll, um die Intentionen von Lehr- und Lernprozessen genauer zu akzentuieren.
Die Inhalte werden in Form von stofflichen Schwerpunkten festgelegt und in der Regel nach berufssystematischen und/oder fachsystematischen Prinzipien geordnet. Zusammenhänge innerhalb einer Lehrplaneinheit und Verbindungen zu anderen Lehrplaneinheiten werden ausgewiesen.
Die Hinweise zum Unterricht umfassen methodische Vorschläge wie bevorzugte Unterrichtsverfahren und Sozialformen, Beispiele für exemplarisches Lernen, wünschenswerte Schüler- und Lehrerhandlungen sowie Hinweise auf geeignete Unterrichtshilfen (Medien). Des Weiteren werden unterrichtspraktische Erfahrungen in Form kurzer didaktischer Kommentare wissenschaftlich reflektiert weitergegeben.
Die Ziele und Inhalte sind verbindlich. Zeitrichtwerte der einzelnen Lehrplaneinheiten sind Empfehlungen und können, soweit das Erreichen der Ziele gewährleistet ist, variiert werden. Hinweise zum Unterricht haben gleichfalls Empfehlungscharakter. Im Rahmen dieser Bindung und unter Berücksichtigung des sozialen Bedingungsgefüges schulischer Bildungs- und Erziehungsprozesse bestimmen die Lehrkräfte die Themen des Unterrichtes und treffen ihre didaktischen Entscheidungen in freier pädagogischer Verantwortung.
Für die Gestaltung der Lehrplaneinheiten wird folgende Form gewählt:
Inhalte |
Hinweise zum Unterricht |
Das Unterrichtsfach „Mensch und Waldarbeit“ bildet mit seinen Inhalten eine wesentliche Grundlage für die Ausübung des Berufes. Das naturwissenschaftliche Basiswissen zu Bau und Lebensvorgängen im menschlichen Körper wird vertieft und erweitert, um die Gestaltung von Arbeitsprozessen zu optimieren.
Die Schülerinnen und Schüler lernen die Bedeutung ergonomischer Gestaltung der Arbeitsprozesse kennen und nutzen ihr Wissen bewusst sowohl zur Leistungssteigerung als auch zur Vermeidung von Gesundheitsrisiken durch Überforderungen.
Sie setzen sich mit typischen Belastungen und Gefährdungen durch die Waldarbeit auseinander und bestimmen die Möglichkeiten ihrer Vermeidung oder Reduzierung durch technische und organisatorische Maßnahmen. Im Wissen um die Bedeutung von Festlegungen und Maßnahmen zur Vermeidung von Unfällen werden sie befähigt, diese in der Betriebspraxis anzuwenden.
Die Schülerinnen und Schüler werden über die Notwendigkeit der Leistungsbewertung nach festgelegten Kriterien informiert und verstehen diese zunehmend als wichtige Voraussetzung für die Entlohnung.
Die gezielte Verknüpfung mit dem Unterricht in den Fächern „Holzernte und Forsttechnik“ sowie „Wald- und Umweltschutz“ ist unverzichtbar für die Entwicklung komplexer Sichtweisen. Zu Fragen der ersten Hilfe bei Arbeitsunfällen ist die Abstimmung mit dem Ersthelferlehrgang der zuständigen Stelle vorzusehen.
Zeitrichtwert |
||
1. Ausbildungsjahr |
40 Ustd. | |
Lernbereich 1 | Menschliche Arbeit | 10 Ustd. |
Lernbereich 2 | Organisation und Gestaltung der Arbeit | 10 Ustd. |
Lernbereich 3 | Ermittlung und Bewertung der Arbeitsleistung | 10 Ustd. |
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise | 10 Ustd. |
Die Schülerinnen und Schüler kennen den menschlichen Körper, die in ihm ablaufenden Prozesse und das Bedingungsgefüge zur menschlichen Arbeit. Durch sinnvolles Anwenden dieses Wissens gelingt es ihnen zunehmend effektiv zu arbeiten. Sie beachten und nutzen die physischen und psychischen Faktoren für eine gesundheitsbewusste Lebensführung und für eine positive Motivation der Leistungsbereitschaft. Sie wenden bewusst ergonomische Erkenntnisse an, um auch bei hoher Arbeitsleistung die Belastung und den Verschleiß des Körpers zu minimieren.
Der Lernbereich hat einen generellen Bezug zum Unterricht der Oberschule, Biologie, Klassenstufen 7 und 8.
Skelett und Muskulatur |
|
Aufbau und Funktion |
|
Gewichtsbelastungen |
richtiges Tragen und Heben |
Nervensystem |
|
Aufbau und Funktion |
|
Lärmgefährdung |
Schutz vor Gehörschädigungen |
Atmung und Blutkreislauf |
|
Aufbau und Funktion |
|
Belastungen durch Schwingungen |
Schutz beim Betrieb von Fahrzeugen vor Vibrationen von Motoren und Schwingungen durch Bodenunebenheiten |
Gefährdung durch Abgase |
Diskussionsansatz: Minimierung von Schadstoffen |
Belastung der Gesundheit durch die Witterung |
Diskussionsansatz: zweckmäßige Kleidung Demonstration zweckmäßiger Kleidung |
Die Schülerinnen und Schüler kennen und beachten organisatorische, technische und gesetzliche Maßnahmen und vermeiden damit Arbeitsunfälle. Sie ergänzen ihr Wissen aus dem Ersthelferlehrgang und helfen fachkundig bei Unfällen.
Arbeitsorganisation |
|
Arbeitsschutzvorschriften |
Arbeit mit ausgewählten, aktuellen Vorschriften und Gesetzen |
Unfallanzeige |
Arbeit mit Dokumentationsmaterial |
Arbeitsgestaltung |
|
Arbeitsplatz |
|
Pausenregime |
|
Energiebedarf und Arbeit |
Diskussionsansatz: Kausalität zwischen Arbeit und Ernährung |
Individuum und Arbeit |
Arbeit mit forstlichen Beispiele |
Teamarbeit |
|
Einzelarbeit |
Die Schülerinnen und Schüler analysieren und planen Arbeitsprozesse. Sie unterscheiden die verschiedenen Methoden der Arbeitszeiterfassung. Sie kennen Lohnformen und ordnen diese bewusst ihren vielfältigen Tätigkeiten zu.
Der Lernbereich hat einen genereller Bezug zum Unterrichtsfach Wirtschaftskunde, Klassenstufe 1.
Planen, Durchführen und Kontrollieren von Betriebsarbeiten |
Entwicklung des komplexen Denkens |
Prioritätenliste |
angeleitetes Erstellen einer Prioritätenliste |
Arbeitsplan |
Arbeit mit Dokumenten |
Arbeitsauftrag |
|
Kontrolle |
Diskussionsansatz: Selbst- und Fremdkontrolle, ergebnisorientierte Kontrolle |
Arbeitsstudien |
forstliche Arbeitssysteme, Gestaltungsbeispiele |
Arbeitsorganisation |
|
Organisationselemente |
|
Controllingsysteme |
Philosophie des Vorausdenkens |
Arbeitszeit, Arbeitsbewertung und Arbeitsentgelt im Kontext |
Das Unterrichtsfach „Waldbau“ belegt eine zentrale Stellung in der beruflichen Erstausbildung und ist mit seinen Inhalten immanenter Bestandteil der beruflichen Zwischen- und Abschlussprüfung. Aufbauend auf dem Wissen der Oberschule zu Inhalten der Unterrichtsfächer Biologie, Chemie und Physik werden wesentliche Kenntnisse zur Pflege forstlicher Standortfaktoren und zur kontrollierten Erhaltung der Waldflora vermittelt.
Die Schülerinnen und Schüler lernen die Prozesse der Bodenbildung, Bodeneigenschaften und die Zusammensetzung der Waldböden kennen, um deren Eignung als Pflanzenstandort zu beurteilen. Sie verstehen den Boden als eines der wichtigsten Naturreichtümer und erkennen den Schutz des Bodens als einen wesentlichen Bestandteil des Umweltschutzes. Sie werden zum verantwortungsvollen Umgang mit der Natur motiviert. Ein ausbaufähiges Wissen zu Aspekten der Erhaltung und Förderung von Bodenfruchtbarkeit im Kontext zum umweltgerechten, kostenbewussten Umgang mit dem Produktionsmittel Waldboden ist unverzichtbar für die Erhaltung der Wirtschaftlichkeit forstlicher Betriebe.
Die Schülerinnen und Schüler werden an die Bestimmung von Pflanzen und deren Zuordnung zu differenzierten Waldstandorten herangeführt. Sie erlernen die Beschreibung von Waldgesellschaften, Betriebsarten und Waldbautechniken und die Differenzierung zwischen natürlicher und künstlicher Verjüngung im Waldbau. Darauf aufbauend werden Begründungsverfahren beschrieben und Geräte, Maschinen sowie Betriebsmittel zugeordnet.
Eine enge Verbindung besteht zu den Unterrichtsfächern „Holzernte und Forsttechnik“ sowie „Wald- und Umweltschutz“.
Die „Experimentelle Fachkunde“ umfasst Demonstrationen, praktische Tätigkeiten und Exkursionen, ggf. auch in Nutzung des Lehrpfades, zur Veranschaulichung und Vertiefung der Fachinhalte. Zur Realisierung dieses betont handlungsorientierten Unterrichtes ist - soweit die personellen und materiellen Bedingungen dies ermöglichen - die Teilung der Klasse bzw. Gruppenarbeit vorzusehen.
Die Nutzung einschlägiger traditioneller und digitaler Medien in methodisch-didaktischer Modifizierung des Unterrichtes und als Anregung selbstständiger Fachinformationsgewinnung ist anwendungsbezogen zu integrieren.
Zeitrichtwert |
||
1. Ausbildungsjahr |
100 Ustd. | |
Lernbereich 1 | Vorbereiten und Pflegen von Waldstandorten | 32 Ustd. |
Lernbereich 2 | Begründen und Verjüngen von Waldbeständen | 28 Ustd. |
Lernbereich 3 | Experimentelle Fachkunde | 20 Ustd. |
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise | 20 Ustd. | |
2. Ausbildungsjahr |
80 Ustd. | |
Lernbereich 4 | Pflegen von Kulturen und Jungbeständen | 64 Ustd. |
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise | 16 Ustd. | |
3. Ausbildungsjahr |
60 Ustd. | |
Lernbereich 5 | Durchforsten von Waldbeständen | 32 Ustd. |
Lernbereich 6 | Wertästung | 12 Ustd. |
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise | 16 Ustd. |
Die Schülerinnen und Schüler kennen die Bedeutung forstlicher Standortfaktoren für das Pflanzenwachstum. Sie beherrschen den Wasser- und Nährstoffkreislauf der Pflanzen und die Steuerung von Bodenreaktionen. Ihnen ist die Notwendigkeit der Erschließung von Wäldern als Grundlage ordnungsgemäßer Forstwirtschaft bewusst. Sie besitzen Verständnis für kontinuierliche Pflege- und Instandhaltungsmaßnahmen an Waldwegen.
Klima und Wetter |
Bezug zur LPE 3 - Experimentelle Fachkunde: Wetterbeobachtung |
Waldböden und Humusformen |
|
Gesteine und Mineralien |
Bestimmungsübungen |
Zusammensetzung des Bodens |
Diskussionsansatz: Kausalität zwischen Böden und Pflanzen |
Bodenarten und Körngrößen |
Demonstrationsexperimente: Absiebprobe, Abschlemmprobe |
mineralische und organische Bestandteile |
Demonstrationsexperiment: Humusglühprobe |
bodenbildende Prozesse |
Bezug zum Unterricht der Oberschule Chemie und Physik, ab Klassenstufe 8 |
Verwitterungsarten |
|
Bodenprofile und Bodentypen |
|
Bodenkolloide |
|
Humusformen |
|
Bodenreaktionen |
|
Bodenfruchtbarkeit |
|
Lage von Waldstandorten |
Diskussionsansatz: Kausalität von Lage und Pflanzenwachstum |
Basiserschließung |
Diskussionsansatz: Walderschließung und Forstwirtschaft |
Wegeinstandhaltung |
Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen |
Biologische und mechanische Waldbodenpflege |
Diskussionsansatz: Möglichkeiten der Bodenbearbeitung in der Forstwirtschaft |
Flächenräumung und Nährstoffkreislauf |
Vergleiche mit der Landwirtschaft |
Maschine und Geräte |
Arbeit mit Dokumenten |
Unfallverhütung und Arbeitsschutz |
|
Wirtschaftlichkeitsbeurteilung |
|
Umweltschutz |
Die Schülerinnen und Schüler erkennen den Zusammenhang von Bau und Funktion der Pflanzen und den daraus resultierenden Ansprüchen. Sie verstehen die Lebensvorgänge pflanzlichen Wachstums und leiten die Bedeutung der pflanzlichen Stoffwechselvorgänge ab. Dabei stehen sie den Belangen des Umweltschutzes aufgeschlossen gegenüber. Die Schülerinnen und Schüler bestimmen ausgewählte Pflanzen. Sie ordnen unter Einbeziehung von Weiserpflanzen den unterschiedlichen Waldstandorten Baumarten und Sträucher nach ökologischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu. Sie kennen verschiedene Begründungsverfahren und ordnen diesen die notwendigen Geräte, Maschinen und Betriebsmittel zu.
Leben der Waldflora |
|
Pflanzenorgane und ihre Aufgaben |
Arbeit mit Modellen |
Wachstum und Fortpflanzung |
Bezug zum Unterricht der Oberschule, Biologie, ab Klassenstufe 6 |
pflanzliche Stoffwechselvorgänge |
|
chemische Bestandteile der organischen Stoffe |
|
Ökosysteme |
Diskussionsansatz: ökologisches Gleichgewicht |
Baumarten und Pflanzenbestimmung |
Arbeit am realen Objekt und mit Bestimmungsliteratur |
Herbarien |
Anfertigung einer Pflanzensammlung nach Vorgaben |
Standortansprüche und Konkurrenzverhalten ausgewählter Laub- und Nadelbaumarten |
|
Forstliches Vermehrungsgut |
|
Saatguternte, -aufbereitung und -lagerung |
Saatgutbestimmungsübungen |
Forstpflanzenproduktion |
|
Waldgesellschaften |
Arbeit mit Dokumentationsmaterialien der sächsischen Landesforstverwaltung |
Betriebsarten |
Herstellen historischer Bezüge und Ausblick |
Entwicklungsstufen, Zusammensetzung und Bestockungsaufbau von Beständen |
|
Waldbauziele |
Leitgedanke: aktuelle Waldbaurichtlinien des Freistaates Sachsen |
Waldbautechniken |
|
Verjüngungsverfahren |
|
Flächenvermessung und -berechnung |
Berechnungsübungen Bezug zur LPE 3 - Experimentelle Fachkunde |
Pflanzverbände |
|
Mischungen |
Diskussionsansatz: naturnahe Waldwirtschaft |
Waldränder |
|
Wirtschaftlichkeitsbetrachtung |
Bezug zum Unterrichtsfach „Mensch und Waldarbeit“, LPE 3: Ermittlung und Bewertung der Arbeitsleistung |
Die Schülerinnen und Schüler kennen ergonomische Grundanforderungen an Werkstatt und Arbeitsplatz sowie die üblichen Werkzeuge zur Bearbeitung von Werkstoffen. In Nutzung von Holzverbindungen fertigen sie einfache Holzkonstruktionen. Die Schülerinnen und Schüler ergänzen ihr theoretisches Wissen zu Gefügeformen, Bodenarten und zur Bodenbewertung durch praktische Untersuchungen. Sie legen Bodengruben an und leiten Eigenschaften des Bodens vom Bodenprofil ab. In Ergänzung von Standortanalysen beobachten sie das Wetter.
Betriebswerkstatt |
Besichtigung der Schulwerkstatt Belehrungen zum Arbeits- und Unfallschutz Dokumentation zur Werkstatt des Ausbildungsbetriebes |
Anfertigen einer einfachen Holzkonstruktion |
Nistkasten-, Fledermauskastenbau |
Bodenprofile |
Anlegen von Bodengruben - Interpretationsübungen |
Wetterkunde |
Wetterbeobachtungen Arbeit mit der Wetterstation |
Die Schülerinnen und Schüler kennen die Notwendigkeit der Kultur- und Jungbestandespflege im Sinne einer ergebnisorientierten Forstwirtschaft. Dabei respektieren sie prinzipielle ökonomische, ökologische und ergonomische Erfordernisse. Sie kennen die Wuchsklassen der Wälder und ordnen Pflege- und Erziehungsmaßnahmen zu. Sie wissen um die Bedeutung einer kontinuierlichen Holzproduktion bei gleichzeitiger Erfüllung aller Waldfunktionen. Sie erkennen die Bedeutung der Waldrandgestaltung und -pflege für gesunde und widerstandsfähige Wälder.
Kulturpflege |
Leitgedanke: Waldentwicklung und Zusammenhänge zwischen natürlichen und künstlichen Sukzessionen |
Planung und Vorbereitung |
|
Pflegeziele |
|
Pflegemaßnahmen |
|
Unfallverhütung und Arbeitsschutz |
|
Maßnahmen und Verfahren der Jungwuchspflege |
Leitgedanke: Wuchsraumregulierung bzw. Zuwachsstimulierung durch Stammzahlreduzierung |
Jungbestandespflege |
Vorgaben der Landesforstverwaltung Sachsen |
Unfallverhütung und Arbeitsschutz |
Die Schülerinnen und Schüler kennen die Durchforstungsziele und leiten Durchforstungsmaßnahmen ab. Sie lesen Arbeitsaufträge und analysieren sowie interpretieren diese bezüglich Arbeitsorganisation, Schlagordnung und Vorbereitung sowie Erschließung der Durchforstungsbestände. Sie stellen Pflegetechniken dar und ordnen den Verfahren notwendige Maschinen und Geräte zu. Die Schülerinnen und Schüler planen Maßnahmen der schematischen und selektiven Entnahme, der negativen und positiven Auslese und der Mischwuchsregulierung im Rahmen der Pflegeaufträge und stellen diese im Ablauf dar. Sie bewerten diese Arbeiten nach ökologischen, ökonomischen sowie ergonomischen Gesichtspunkten und im Kontext zu den Erfordernissen des Arbeits- und Unfallschutzes.
Ziele und Wirkung der Bestandespflege |
Bezug zu LPE 4 - Pflege von Kulturen und Jungbeständen |
Arbeitsorganisation |
Diskussionsansatz: Notwendigkeit der Planung von Arbeitsabläufen Übung zum Lesen verschiedener Arbeitsaufträge Arbeit mit Dokumenten |
Bestandeserschließung |
Bezug zu LPE 4 - Pflege von Kulturen und Jungbeständen |
Durchforstungsarten |
|
Baumklassen nach KRAFT |
|
Hochdurchforstung |
|
Niederdurchforstung |
|
Durchforstungsregeln |
|
Maschinen und Geräte |
Arbeits- und Unfallschutz |
Die Schülerinnen und Schüler kennen die Wertästung als eine der wichtigsten Voraussetzungen zur Erziehung von Wertholz. Sie erkennen die Interaktion von Aufwand und Nutzen und beachten diese bei der Auswahl bzw. Zuordnung von Maschinen und Geräten. Sie wissen um die Erfordernisse des umweltschonenden Einsatzes der Technik und sind bereit, ihr berufliches Handeln darauf auszurichten.
Ziele und Wirkung der Ästung |
Diskussionsansatz: Kausalität zwischen Ästigkeit und Holzqualität |
Arbeitsorganisation |
Arbeit mit Dokumenten |
Ästungswürdigkeit |
Wirtschaftlichkeitsbetrachtung |
Grünästung und Trockenästung |
|
Ästungsstufen |
|
Ästungszeitpunkt |
|
Maschinen und Geräte |
Diskussionsansatz: umweltschutzgerechtes Verhalten bei der Wertästung |
Ästungstechniken |
Unfallverhütung |
Das Unterrichtsfach „Wald- und Umweltschutz“ belegt eine zentrale Stellung in der beruflichen Erstausbildung und wird über alle drei Klassenstufen geführt. Sämtliche Inhalte sind immanenter Bestandteil der beruflichen Zwischen- und Abschlussprüfung.
Die Schülerinnen und Schüler lernen Schadsymptome an Pflanzen zu erkennen, zu beschreiben und Ursachen zuzuordnen. Sie werden befähigt Ursachen und Wirkungen von Immissionen und Waldbränden, das Ausmaß der wirtschaftlichen und ökologischen Schäden sowie deren Abwehr zu erklären. Damit wird die Grundlage für ein zunehmendes Verständnis für den Schutz der Umwelt und für die Gesetzmäßigkeiten im Ökosystem Wald gelegt. Sie erlangen Wissen über rechtliche Rahmenbedingungen des Pflanzenschutzes, um diesen umweltbewusst und im Interesse der menschlichen Gesundheit anzuwenden und weisen damit die Sachkunde für den Umgang mit Pflanzenschutzmitteln nach.
Die Schülerinnen und Schüler üben sich im Erkennen ökologischer Zusammenhänge, um auf die Wirkung von Störfaktoren zu schließen. Sie setzen sich mit der Vernetzung ökologischer, ökonomischer und gesellschaftlicher Einflüsse auseinander.
Die Schülerinnen und Schüler werden in die Lage versetzt, umweltrechtliche Bestimmungen zu erklären und diese auf Problemstellungen zu beziehen. Dadurch erlangen sie die Bereitschaft und Einsicht zum pfleglichen Umgang mit der Natur.
Die Schülerinnen und Schüler erhalten einen Überblick zum Jagdbetrieb, um Wild umsichtig zu hegen, Wildbestände zu regulieren und Aufgaben als Jagdhelfer wahrzunehmen.
Demonstrationen, Übungen und Exkursionen der „Experimentellen Fachkunde“ führen zur Vertiefung und Veranschaulichung. Dabei soll - soweit die personellen und materiellen Bedingungen dies ermöglichen - Gruppenunterricht angestrebt werden.
Zeitrichtwert |
||
1. Ausbildungsjahr |
60 Ustd. | |
Lernbereich 1 | Umweltschutz | 30 Ustd. |
Lernbereich 2 | Pflanzenschutzsachkunde | 18 Ustd. |
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise | 12 Ustd. | |
2. Ausbildungsjahr |
60 Ustd. | |
Lernbereich 3 | Schadeinflüsse und Schutzmaßnahmen im Wald | 26 Ustd. |
Lernbereich 4 | Naturschutz | 18 Ustd. |
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise | 16 Ustd. | |
3. Ausbildungsjahr |
60 Ustd. | |
Lernbereich 5 | Jagdbetrieb | 10 Ustd. |
Lernbereich 6 | Landschaftspflege | 28 Ustd. |
Lernbereich 7 | Experimentelle Fachkunde | 10 Ustd. |
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise | 12 Ustd. |
Die Schülerinnen und Schüler sind mit den Wechselbeziehungen zwischen Mensch und Umwelt vertraut. Sie kennen Umweltrisiken als Folge moderner Land- und Forstwirtschaft in der Industriegesellschaft und leiten Schlussfolgerungen für den Schutz der Umwelt ab. Sie diskutieren in der Öffentlichkeit fundiert Ansätze zur Dezimierung von Umweltbelastung und die Bedeutung des Ökosystems Wald als Hort der Erholung und Gesunderhaltung des Menschen. Die Schülerinnen und Schüler besitzen einen Überblick zu Bestimmungen des Umweltrechtes.
Mensch und Umwelt |
Einordnung des Menschen in das biologische System |
Ökologie |
Arbeit mit Fachtermini |
Ökosysteme |
|
Lebensräume |
|
Bedeutung der Umweltfaktoren |
|
Schutz von Wasser, Luft und Boden |
Bezug zum Unterrichtsfach „Waldbau“, LPE 1 - Vorbereiten und Pflegen von Waldstandorten |
Gefährdungen |
Diskussionsansatz: Vermeidung von Belastungen |
Selbstschutzvermögen und Eigendynamik |
|
Abfallvermeidung und -entsorgung in der modernen Industriegesellschaft |
Bezug zum Unterrichtsfach Gemeinschaftskunde, Klassenstufen 1 – 3 |
Umweltprobleme durch moderne Landund Forstwirtschaft |
Diskussionsansatz: Dezimierung der Umweltbelastungen |
Monokultur und Schädlinge |
|
Formen naturgemäßer Land- und Forstwirtschaft |
|
Waldfunktionen und deren Kartierung |
|
Nutzfunktion |
|
Schutzfunktion |
|
Erholungsfunktion |
|
historische Entwicklung und Ausblick |
|
Öffentlichkeitsarbeit |
Entwicklung eines Konzeptes für ein fiktives Forum |
Möglichkeiten und Formen |
|
Zielgruppenorientierung |
|
Umweltrecht |
Arbeit mit Gesetzestexten |
europa- und bundesrechtliche Vorschriften |
|
landesrechtliche Vorschriften |
Die Schülerinnen und Schüler kennen Möglichkeiten der direkten Bekämpfung von Krankheiten und Schädigungen der Pflanzen. Sie beherrschen die rechtlichen Grundlagen des Pflanzenschutzes und wissen um die Bedeutung umweltschonender Verfahren. Sie gehen mit Pflanzenschutzmitteln sachkundig und unter Beachtung der Vorschriften zum Natur- und Umweltschutz um.
Gesetzliche Grundlagen |
Arbeit mit ausgewählten Gesetzen und Verordnungen |
Notwendigkeit von Pflanzenschutzmaßnahmen |
|
Anwender-, Verbraucherschutz |
|
Umweltschutz |
|
Gesundheits-, Arbeitsschutz |
|
Zulassung und Kennzeichnung von Pflanzenschutzmitteln |
|
Gefahrensymbole und -bezeichnung |
Übung mit Gefahrensymbolen |
Zulassungsverfahren |
|
Eigenschaften und Wirkungen von Pflanzenschutzmitteln |
Darstellung an ausgewählten Wirkstoffen |
Integrierter Pflanzenschutz |
Arbeit mit forstlichen Beispielen |
Vor- und Nachteile |
|
Wirtschaftlichkeitsbetrachtung |
|
Applikation von Pflanzenschutzmitteln |
|
Dosierberechnungen |
|
Lagerung und Umgang mit Pflanzenschutzmitteln |
|
Wartung und Pflege der Applikationstechnik |
ausgewählte forstliche Verfahren |
Die Schülerinnen und Schüler kennen die Lebensweise ausgewählter im Wald lebender Tiere und Pflanze und ordnen Schadbildern an Pflanzen entsprechende Schadursachen zu. Sie leiten Schutzmaßnahmen gegen tierische und pflanzliche Schadorganismen ab, bewerten die Waldbewirtschaftung kritisch und hinterfragen Waldschäden.
Abiotische Schadursachen |
Entwicklung komplexer Denkweisen |
negative Witterungseinflüsse |
Arbeit mit forstlichen Fallbeispielen |
problematische Bodenverhältnisse |
|
Luftverunreinigung |
|
Waldbrand |
|
Biotische Schadursachen |
Arbeit mit forstlichen Fallbeispielen |
Viren und Bakterien |
Bezug zum Unterrichtsfach „Waldbau“, LPE 2 - Begründen und Verjüngen von Waldbeständen |
Pilze |
|
Konkurrenzvegetation |
|
Insekten |
|
Mäuse |
|
Wildschäden |
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Schäden durch fehlerhafte Waldbewirtschaftung |
Bezug zum Unterrichtsfach „Waldbau“, LPE 2 - Begründen und Verjüngen von Waldbeständen |
standortwidrige Baumartenwahl |
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Einsatz nicht geeigneter Forsttechnik |
|
Schutzmaßnahmen |
forstliche Arbeitsverfahren |
biologisch |
Bezug zur LPE 2 – Pflanzenschutzsachkunde |
mechanisch |
|
chemisch |
Die Schülerinnen und Schüler erkennen die Bedeutung des Waldes für das Biotop und den Artenschutz. Sie kennen und beschreiben schützenswerte Biotope nach dem sächsischen Naturschutzgesetz. Sie vergleichen Norm und Realität des Waldbaus bei der ökologisch wirksamen Pflege von Lebensräumen sowie bei der Arterhaltung und empfehlen Maßnahmen der Optimierung.
Ökologie |
Bezug zum Unterricht der Oberschule, Biologie |
Grundlagen des Naturschutzes |
Arbeit mit Dokumenten |
biologische Grundlagen |
Arbeit mit Fachtermini |
Beziehungen der Lebewesen |
|
Autoökologie |
|
Populationsökologie |
|
Synökologie |
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schützenswerte Biotope nach dem sächsischen Naturschutzgesetz |
Darstellung ausgewählter Beispiele |
Au-, Bruch-, Moorrand- bzw. Sumpfwälder |
|
Wälder auf trockenarmen Standorten |
|
Wechselbeziehungen in Waldökosystemen |
Arbeit mit forstlichen Beispielen |
Pflege der Lebensgemeinschaft Wald |
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Erzeugen |
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Verbrauchen |
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Zersetzen |
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Biotoppflege im Wald |
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Höhlenbäume |
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Alt- und Totholz |
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Waldränder |
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integrierter Waldschutz |
Bezug zu LPE 2 - Pflanzenschutzsachkunde: integrierter Pflanzenschutz |
Walderschließung und Biotoppflege |
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Waldbodenpflege |
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Artengefährdung und Artenschutz |
Arbeit mit forstlichen Fallbeispielen |
Schutzgebiete |
Thematik der Schutzgebiete erarbeiten und diskutieren lassen |
Flora - Fauna - Habitate (FFH-Gebiete) |
Die Schülerinnen und Schüler erkennen ihre Verantwortung für die Regulierung von Wildbeständen. Sie wissen um die Erfordernisse von Jagd und Hege als Maßnahmen der Betreuung von Wildbeständen. Sie verhalten sich im Jagdbetrieb umsichtig und nehmen Aufgaben als Jagdhelfer wahr.
Jagdbetrieb |
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Jagdgesetz |
Vorstellung ausgewählter Passagen |
Hege und Jagd |
Bezug zur LPE 7 - Experimentelle Fachkunde: Winterfütterung |
Wildarten |
Bestimmungsübungen Visualisierung durch Bildtafeln und Präparate |
Notwendigkeit, Arten sowie Bau und Unterhaltung von jagdlichen Einrichtungen |
Arbeiten mit Bauanleitungen Bezug zur LPE 7 - Experimentelle Fachkunde: Reviereinrichtungen |
Verhalten im Jagdbetrieb |
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Gesellschaftsjagdarten im Wald |
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Verhalten als Jagdhelfer und Treiber |
Ausrüstung der Jagdhelfer |
Versorgung des erlegten Wildes und jagdliches Brauchtum |
Bezug zur LPE 7 - Experimentelle Fachkunde: Jagd |
Die Schülerinnen und Schüler kennen Verfahren der Landschaftspflege, die zum Erhalt und zur Entwicklung einer vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt eingesetzt werden. Sie realisieren Maßnahmen zur Erschließung von Waldgebieten für den Erholungsverkehr und stellen die Funktionen und Leistungen des Waldes für die Erhaltung und Entwicklung einer ausgewogenen Umwelt dar.
Landschaftspflege als Teilgebiet der Landespflege |
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Magerrasen |
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Erhaltung, Schutz und Neuanlage von Wiesen, Weiden und Feuchtgrünland |
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Moore und Heiden |
Arbeit mit regionalen Beispielen |
Stadien der Moorbildung |
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Wiedervernässung, Renaturierung und Regeneration |
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Brachflächen und Wegraine |
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Hecken und Gehölze |
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Pflegemaßnahmen |
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Notwendigkeit und Möglichkeiten von Neuanlagen |
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Pflege von Einzelbäumen, Baumreihen und Obstwiesen |
Besonderheit: Streuobstwiesen |
Pflege der Gewässer und Uferzonen |
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Gewässerbiotope und deren ökologische Bedeutung |
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Schutz und Neuanlage |
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Gefährdungspotenzial: Wasserverschmutzung |
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Erhalt und Pflege besonderer Waldbiotope und Waldgesellschaften |
exemplarische Arbeit mit forstlich bedeutsamen Beispielen |
Buchen- und Buchenmischwälder |
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Ahorn- und Lindenmischwälder |
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hainbuchenreiche Laubmischwälder |
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eschen- und erlenreiche Laubmischwälder |
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Naturnahe Waldwirtschaft |
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Pflegemaßnahmen |
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Bedeutung für den Natur- und Artenschutz |
Die Schülerinnen und Schüler planen und bauen Reviereinrichtungen und sind mit der Betreuung von Winterfütterungen vertraut. Sie versorgen und prüfen erlegtes Wild indem sie das Wildbret und die verwertbaren Organe hygienisch einwandfrei gewinnen, auf das Vorliegen bedenklicher Merkmale untersuchen und bis zum Verbrauch vor dem Verderben bewahren.
Reviereinrichtungen |
Exkursion |
Materialbedarfsplanung durchführen und Kosten berechnen |
jagdliche Reviereinrichtungen herstellen |
Winterfütterung |
Futterzusammensetzung |
Jagd |
Versorgen des erlegten Wildes üben |
Das Unterrichtsfach „Holzernte und Forsttechnik“ führt die Inhalte über alle drei Klassenstufen und besitzt als integraler Bestandteil komplexer Themenstellungen Prüfungsrelevanz.
Die Schülerinnen und Schüler erwerben Kenntnisse über Organisation und Durchführung des Holzeinschlages in Abhängigkeit von möglichen Technologien und der geplanten Sortimentsstruktur. Dabei entwickeln sie Verständnis für die Wertschöpfungsmöglichkeiten aus dem Rohstoff Holz bei richtiger Sortierung. Sie werden befähigt, Bezüge zu waldbaulichen, ertragskundlichen und betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten der Holzernte und -nutzung abzuleiten und zu erläutern.
Die Schülerinnen und Schüler erwerben Kenntnisse zu grundlegenden Eigenschaften ausgewählter Werkstoffe und deren daraus resultierenden Verwendungsmöglichkeiten. Sie werden im Rahmen ihrer beruflichen Aufgaben befähigt, mit Betriebsmitteln und Energieträgern umweltschonend und kostenbewusst umzugehen.
Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit Maschinenelementen sowie dem Bau und der Arbeitsweise von Verbrennungsmotoren auseinander. Sie werden mit Funktionsweise und Einsatzbereichen forstlicher Klein- und Großmaschinen vertraut gemacht und erwerben Grundlagen für Pflege-, Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten.
Durch die Nutzung moderner Medien werden die Schülerinnen und Schüler befähigt, aktuelle Trends zu erkennen und in den Verfahren entsprechend einzusetzen. Die „Experimentelle Fachkunde“ umfasst Demonstrationen, Versuche und Exkursionen zur Veranschaulichung und Vertiefung der Fachinhalte. Eine Teilung der Klasse in Gruppen ist - soweit die personellen und materiellen Bedingungen dies ermöglichen - anzustreben.
Zeitrichtwert |
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1. Ausbildungsjahr |
80 Ustd. | |
Lernbereich 1 | Vermessen und Sortieren von Rohholz, Teil 1 | 16 Ustd. |
Lernbereich 2 | Arbeiten mit Holz und anderen Werkstoffen | 14 Ustd. |
Lernbereich 3 | Motorentechnik | 14 Ustd. |
Lernbereich 4 | Experimentelle Fachkunde | 20 Ustd. |
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise | 16 Ustd. | |
2. Ausbildungsjahr |
100 Ustd. | |
Lernbereich 5 | Ernten von Waldbäumen, Teil 1 | 28 Ustd. |
Lernbereich 6 | Vermessen und Sortieren von Rohholz, Teil 2 | 18 Ustd. |
Lernbereich 7 | Kleinmaschinen | 24 Ustd. |
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise | 30 Ustd. | |
3. Ausbildungsjahr |
120 Ustd. | |
Lernbereich 8 | Ernten von Waldbäumen, Teil 2 | 20 Ustd. |
Lernbereich 9 | Bringen und Lagern des Holzes | 18 Ustd. |
Lernbereich 10 | Verwenden von Forsterzeugnissen | 24 Ustd. |
Lernbereich 11 | Großmaschinen | 20 Ustd. |
Lernbereich 12 | Experimentelle Fachkunde | 10 Ustd. |
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise | 28 Ustd. |
Die Schülerinnen und Schüler besitzen Wissen zu den Grundlagen der Holzverarbeitung. Sie schätzen und bestimmen Holzvolumen an liegenden sowie stehenden Bäumen. Darüber hinaus entwickeln sie Grundkenntnisse zur Vorratsermittlung von Waldbeständen und wissen um die Kausalität von Holzvorrat und Nutzungsmöglichkeiten.
Vermessen liegenden Holzes |
generell Rechenübungen |
Längen- und Durchmesser- sowie Festgehaltsermittlung bei Einzelstämmen und Stammholzabschnitten |
Vorstellen von Messmitteln und Messgeräten Vernetzung mit dem Unterrichtsfach „Berufsbezogene Datenverarbeitung“ |
Messung von Schichtholz |
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Messfehler |
Kausalität Messfehler - Ökonomie Eichung |
Schätzverfahren |
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Kennzeichnung von Rohholz |
Demonstration von Forstgeräten |
Gewichts- bzw. Massebestimmung |
atro- und lutro-Gewicht erläutern |
Vermessung stehender Bäume |
generell Rechenübungen |
Durchmesserermittlung und Baumhöhenmessung von Einzelbäumen |
Demonstration von Messgeräten Vernetzung mit dem Unterrichtsfach „Berufsbezogene Datenverarbeitung“ |
Bestimmung des Einzelbaumvolumens |
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Altersbestimmung und Zuwachsermittlung |
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Ertragstafeln |
Arbeit mit Tabellen |
Die Schülerinnen und Schüler kennen Eigenschaften ausgewählter Werkstoffe und verwenden diese adäquat. Dabei bilden die Bearbeitung und Verwendung von Holz den Schwerpunkt. Sie wissen um die Bedeutung und Kausalität von ökologischem und ökonomischem Umgang mit Betriebsmitteln und Energieträgern.
Eigenschaften von Werkstoffen und Materialprüfung |
Verwendungsmöglichkeiten in Abhängigkeit der physikalisch-technischen Eigenschaften |
Holz |
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Metalle |
Diskussionsansatz: Rohstoffressourcen |
Kunststoffe |
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mineralische Baustoffe |
Bezug zum Unterrichtsfach „Waldbau“, LPE 1 - Vorbereiten und Pflegen von Waldstandorten |
Bearbeitung von Werkstoffen |
Bezug zur LPE 4 - Experimentelle Fachkunde |
Betriebsmittelbeschaffung |
Vernetzung mit dem Unterrichtsfach „Berufsbezogene Datenverarbeitung“ |
Ausschreibung |
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Vergabe von Aufträgen |
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bargeldloser Zahlungsverkehr |
Bezug zum Unterrichtsfach Wirtschaftskunde, ab Klassenstufe 1 |
Rabatte und Skonti |
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Werkzeuge, Werkzeugpflege und -instandsetzung |
Demonstration von Holzbearbeitungswerkzeugen Diskussionsansatz: Kausalität von Materialbeschaffenheit und Werkzeugwahl Ergonomie |
Kraft- und Schmierstoffen |
Bezug zum Unterricht der Oberschule, Chemie, ab Klassenstufe 8 |
Vergaser- und Dieselkraftstoffe |
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Schmierstoffe und Motorenöle |
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Getriebeöle und Fette |
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Hydrauliköle |
Die Schülerinnen und Schüler entwickeln ihr technisches Grundverständnis. Sie kennen Bau- und Arbeitsweise von Verbrennungsmotoren und führen wichtige Pflege- und Wartungsmaßnahmen, Einstellungsarbeiten und einfache Reparaturen nach Betriebsanleitung fachgerecht und sicher aus.
Motorenkunde |
generelle Arbeit mit Modellen und realen Objekten |
Verbrennungsmotoren |
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Ottomotor |
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Dieselmotor |
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Versorgungssysteme |
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Elektromotoren |
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Hydraulik |
Bezug zum Unterricht der Oberschule, Physik, ab Klassenstufe 8 |
Die Schülerinnen und Schüler vermessen Holz und führen Schätzungen durch. Sie ermitteln anhand ausgewählter Methoden in entsprechenden Beständen die Vorratsfestmeter. Sie führen mit dem Werkstoff Holz geplante Vorhaben aus und schließen anhand analytischer Methoden auf die Bauelemente und die Funktionsweise der Motorkettensägen.
Holzvermessung |
Lernort Natur Demonstrationen Einsatz von EDV |
liegende Bäume |
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Ertragstafeln |
Arbeit mit Tabellenwerken |
Stapelmessung |
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stehende Bäume |
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Vorratsermittlung |
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Arbeit mit Holz und anderen Werkstoffen |
praktische Holzarbeiten |
Motortechnik der Motorkettensäge |
Analyse - Synthese Systembetrachtung (Kybernetik) Bezug zur LPE 3 - Motortechnik |
Die Schülerinnen und Schüler bereiten Hiebsmaßnahmen in Waldbeständen unter Berücksichtigung der nachfolgenden Technologien wie der Rückung vor. Sie kennen motormanuelle und mechanisierte Fäll- und Aufarbeitungstechniken, deren Abhängigkeit von Holzstärke sowie Standort und die Anforderungen an Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz. Sie erkennen selbstständig die möglichen Spannungsverhältnisse an stehenden und liegenden Bäumen und leiten daraus die richtigen motormanuellen Arbeitstechniken ab. Sie bewerten Arbeitsverfahren betriebswirtschaftlich.
Vorbereitung von Beständen |
genereller Bezug zum Unterrichtsfach „Mensch und Waldarbeit“ |
Schlagordnung |
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Erschließung |
komplexes (prophylaktisches) Denken Bezug zum Unterrichtsfach „Waldbau“ - Inhalte zur Walderschließung Berechnungen zur Anlage des Gassennetzes |
Auszeichnen von Beständen |
Diskussionsansatz: Wertschöpfung und Vor- sowie Nachteile von Auszeichnungsmethoden in Abhängigkeit von Bestandesdaten |
Motormanuelle Holzernte |
Arbeit mit realen Objekten |
Schneidetechniken |
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Fälltechniken |
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Entastungstechniken |
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Entrindungstechniken |
Bezug zum Unterrichtsfach „Wald- und Umweltschutz“ |
Sortimentseinschnitt |
Arbeit mit Beispielen für wertschöpfende Holzhaushaltung |
Arbeit an unter Spannung befindlichen Holz |
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Zubehör für den Holzeinschlag |
Arbeit mit realen Objekten |
Fällhilfsmittel |
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Schutz des Holzes vor Aufreißen |
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Behandlung von Fäll- und Rückeschäden |
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Kosten, Löhne und Leistung |
Diskussionsansätze: Leistung und Lohn, Leistung und Arbeitsvorbereitung, Leistung und Sortimente |
Kostenkalkulation für die motormanuelle Holzernte |
Berechnungsübungen |
mögliche Verlohnungsformen |
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Leistung des auszuhaltenden Sortimentes und Arbeitsvorbereitung |
Aufbauend auf Kenntnissen zur Holzvermessung entwickeln die Schülerinnen und Schüler Grundlagenwissen zum Sortieren des Rohholzes. Sie kennen die für den Freistaat Sachsen verbindliche Sortierungsvorschrift. Ihnen ist die Kausalität zwischen Holzvermessung und Lohn- sowie Holzrechnung bewusst.
Sortieren von Rohholz |
Arbeit mit Dokumenten |
Stärkesortierung |
Reaktion auf marktwirtschaftliche Erfordernisse |
Gütesortierung |
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Schichtholz |
HKS (Handelsklassensortierung Sachsen) |
Sortierung nach dem besonderen Verwendungszweck |
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Holzfehler |
Arbeit mit realen Objekten Diskussionsansatz: Holzfehler - Holzsortierung |
Messfehler |
Bezug zu LPE 1 - Vermessen und Sortieren von Rohholz, Teil 1 |
Holzaufnahmeverfahren und Datenverarbeitung |
Diskussionsansatz: Rationalisierung in der Forstwirtschaft |
Die Schülerinnen und Schüler kennen Funktionsweise und Einsatzbereiche forstlicher Kleinmaschinen. Sie entwickeln Wissen zum umweltschonenden und kostensparenden Umgang mit diesen Arbeitsmaschinen und -geräten. Sie besitzen Grundkenntnisse für einfache Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten.
Motorsägen, Freischneider und Anbaugeräte |
Arbeit mit Prospekten, Bedienungs- und Pflegeanleitungen |
Seilzüge und Kleinseilwinden |
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Sä- und Pflanzmaschinen |
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Pflüge, Grubber, Fräsen |
Die Schülerinnen und Schüler kennen, aufbauend auf Klassenstufe 2, Holzernteverfahren und schätzen diese aus umwelt- und bestandespfleglicher, ergonomischer und betriebswirtschaftlicher Sicht ein. Sie erwerben insbesondere Grundwissen zu hochmechanisierten Holzerntemaßnahmen.
Motormanuelle Holzernte |
Bezug zur LPE 5 - Ernten von Waldbäumen, Teil 1 |
Maschinelle Holzernteverfahren |
Einsatz audiovisueller Unterrichtsmittel |
teilmechanisierte Holzernte |
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hochmechanisierte Holzernte mit Prozessoren und Harvestern |
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Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz und Unfallverhütung in der maschinellen Holzernte |
Arbeit mit Dokumenten |
Die Schülerinnen und Schüler kennen Erschließungsmaßnahmen für die Bringung und Lagerung von Holz. Sie beherrschen die Rückeverfahren und -technologien für alle entsprechenden Holzsortimente und leiten entsprechende Anforderungen an Polterund Lagerplätze ab. Sie ordnen den Vorgängen des Rückens und Polterns die erforderlichen Maschinen, Geräte und Betriebsmittel sowie die zu berücksichtigenden Normen von Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz zu.
Erschließung |
Diskussionsansatz: Technik und Erschließungsstruktur |
Groberschließung in das Rückewege- und Abfuhrnetz |
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Feinerschließung durch Rückegassen und Seillinien |
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Bringung |
Diskussionsansatz: Holzsortimente und Rückung |
Bringungsgrundsätze |
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Bringungsverfahren |
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Bringungsmittel |
Diskussionsansatz: Kausalität Standort - Holzsortiment - Bringungsmittel Arbeit mit audiovisuellen Unterrichtsmitteln und Maschinenprospekten |
Bringungsstufen |
Diskussionsansatz: Kausalität durch Kopplungsverfahren |
Rücke- und Wegeschäden einschließlich Wegeinstandhaltung |
Bezug zum Unterrichtsfach „Waldbau“, LPE 1 - Vorbereitung und Pflege von Waldstandorten |
Lagerung |
Diskussionsansatz: Holzlagerung im Wald als Kopplungselement zur Holzabfuhr |
Einrichtung von Lager- und Polterplätzen |
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Trockenlagerung |
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Nasslagerung |
Bezug zum Unterrichtsfach „Wald- und Umweltschutz“, LPE 3 - Schadeinflüsse und Schutzmaßnahmen im Wald |
Chemokonservierung |
Dosierberechnungen |
Die Schülerinnen und Schüler vergleichen Holzaufkommen und -verbrauch und stellen im Zusammenhang mit der Wertschöpfung Veredlungsstufen und -produkte dar. Sie ordnen, aufbauend auf den erworbenen Kenntnissen in Vermessung und Sortierung, die jeweiligen Verwendungsmöglichkeiten zu. Sie erläutern Holzverkaufsverfahren, beschreiben die Präsentation von Rohholz bei besonderen Verkaufsverfahren und kennen die Tätigkeiten bei der Vorbereitung des Angebots. Sie kennen grundlegende Möglichkeiten des Holzschutzes in Bauwerken sowie handwerkliche und industrielle Technologien der Holzverarbeitung. Sie stellen einfache Holzkonstruktionen rechnerisch sowie zeichnerisch dar und erläutern deren Bauausführung. Sie stellen Möglichkeiten forstlicher Nebennutzungen dar und bewerten diese aus betriebswirtschaftlicher Sicht.
Holzbilanz in Deutschland und der EU |
Arbeit mit Dokumenten |
Wald- und Holzartenverteilung |
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Holzgeräte |
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Holzaufkommen und -verbrauch |
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Grundlagen des Holzhandels und -verkaufs |
Rentabilitätsbetrachtung |
Holzartenkenntnis |
Arbeit mit Holzproben |
Anatomie des Holzes |
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Holzbestimmung nach makroskopischen Merkmalen |
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Verwendung und Verarbeitung von Holz |
Begriff Holz im biologischen und chemischen Sinn erläutern lassen wichtige Verwendungs- und Verarbeitungsmöglichkeiten nennen |
Holzwerk- und Holzhalbstoffe |
Arbeit mit Materialproben |
Verwenden und Verarbeiten von Holz |
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als Chemierohstoff |
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zur Energieerzeugung |
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als Baustoff |
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einfache Entwurfszeichnungen und Materialbedarfsermittlungen |
Zeichenübungen |
Holzbearbeitung |
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Werkzeuge und Geräte zur Holzbearbeitung |
Werkzeugdemonstration |
Holzschutzmaßnahmen in Bauwerken |
Dokumente, geltendes Recht |
Holzverkauf |
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Nebennutzungen und -produktionen |
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Schmuckreisig |
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Weihnachtsbäume |
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Jagd |
Die Schülerinnen und Schüler kennen Funktionsweise und Einsatzbereiche forstlicher Großmaschinen und sind mit Verfahren der seilgestützten Holzrückung mittels Forstschlepper oder anderer Bringemittel vertraut. Sie wissen um die grundlegenden Sicherheitsbestimmungen im Umgang mit Forstmaschinen.
Forstschlepper und Anbaugeräte |
Modellanalyse |
Universal- und Spezialschlepper |
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Anbaugeräte |
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Forstspezialmaschinen |
Diskussionsansatz: hochmechanisierte Technologien und effiziente Betriebsführung |
Harvester und Prozessoren |
Einsatz audiovisueller Unterrichtsmittel |
Forwarder |
Arbeit mit Prospekten |
Seilkräne |
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Entrindungsmaschinen |
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Hackmaschinen |
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Inspektion, Wartung und Instandhaltung |
Betriebsanleitungen, Wartungsdokumente |
Holzausformung auf Holzhöfen und Sägewerken |
Die Schülerinnen und Schüler verifizieren ihre theoretischen Kenntnisse über Holzernteverfahren durch praktische Beobachtungen und diskutieren diese vor Ort. Sie vertiefen und optimieren anhand von Fallbeispielen und unter Einbeziehung des Gesundheits- und Arbeitsschutzes das Bringen und Lagern des Holzes. Durch Exkursionen intensivieren die Schülerinnen und Schüler ihre Kenntnisse über verschiedene Holzverarbeitungsmöglichkeiten und überprüfen ihre Anwendbarkeit in der Praxis. Sie nutzen ihr Wissen um verschiedene Holzverarbeitungsmöglichkeiten zur Bewertung der Verfahren.
Ernte und Bringung von Waldbäumen mit forstlichen Großmaschinen |
Exkursion zum Einsatz moderner/multifunktionaler Forsttechnik; Holzverarbeitende Industrie |
Herstellung von Forstprodukten |
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Verarbeitung von Rohholz |
Basierend auf dem an der Oberschule erworbenen Wissen und Können vertiefen die Schülerinnen und Schüler berufsorientiert mathematische Kenntnisse und lernen digitale Medien als Informationsquelle nutzen. Das Unterrichtsfach besitzt Prüfungsrelevanz.
Anhand berufsbezogener Aufgabenstellungen werden die Schülerinnen und Schüler befähigt, geeignete Berechnungsverfahren selbstständig und sicher zu nutzen.
Der Computer wird zur Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Informationsbeschaffung und -aufbereitung sowie zur Präsentation genutzt. Die Anwendung von Branchensoftware eröffnet den Bezug zur Berufspraxis.
Die Inhalte des Unterrichtsfaches „Berufsbezogene Datenverarbeitung“ sollten in jedem Unterrichtsfach Anwendung und Untersetzung finden. Überschlägiges Rechnen bedarf des kontinuierlichen Trainings und muss im Besonderen bei Kalkulationen Anwendung finden.
Die Lehrplaneinheiten „Arbeit mit Standardsoftware“, „Berufsspezifische Hard- und Software, Teil 1“ und „Berufsspezifische Hard- und Software, Teil 2“ sind als Gruppenunterricht zu organisieren.
Zeitrichtwert |
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1. Ausbildungsjahr |
40 Ustd. | |
Lernbereich 1 | Mathematische Objekte im Beruf | 12 Ustd. |
Lernbereich 2 | Arbeit mit Standardsoftware | 20 Ustd. |
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise | 8 Ustd. | |
2. Ausbildungsjahr |
40 Ustd. | |
Lernbereich 3 | Berufsspezifische Berechnungen, Teil 1 | 12 Ustd. |
Lernbereich 4 | Berufsspezifische Hard- und Software, Teil 1 | 20 Ustd. |
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise | 8 Ustd. | |
3. Ausbildungsjahr |
40 Ustd. | |
Lernbereich 5 | Berufsspezifische Berechnungen, Teil 2 | 12 Ustd. |
Lernbereich 6 | Berufsspezifische Hard- und Software, Teil 2 | 20 Ustd. |
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise | 8 Ustd. |
Die Schülerinnen und Schüler wenden grundlegende Rechenarten in der betrieblichen Praxis an. Sie realisieren selbstständig Dreisatz-, Prozent- sowie Zinsrechnungen und nutzen Maßstäbe für Flächen- und Volumenberechnungen. Sie kalkulieren auch ohne Rechenhilfen überschlägig und werten Rechenergebnisse.
Maßstäbe und Streckenberechnungen |
Arbeit mit forstlichem Kartenwerk |
Flächen |
generell Übungen an Praxisbeispielen |
Längen und Flächeneinheiten und deren Umrechnung |
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einfache, regelmäßig und unregelmäßig geformte geometrische Flächen |
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Flächeninhalt |
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Umfang |
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Körper |
generell Übungen an Praxisbeispielen |
Raum- und Hohlmaße und deren Umrechnung |
Diskussionsansatz: Zusammenhänge zwischen Flächen und Körpern |
einfache geometrische Körper |
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Rauminhalt |
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Oberfläche |
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Masse- und Dichteberechnungen |
Übungen zu verschiedenen Holzarten |
Dreisatzrechnung |
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einfacher und zusammengesetzter Dreisatz |
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direktes und indirektes Verhältnis |
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Zinsrechnung |
Übungen zu Krediten und Finanzierung forstwirtschaftlicher Geräte und Maschinen |
einfache Zinsrechnung |
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Zinsen und Zinsfluss |
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Berechnung des Kapitals |
Diskussionsansatz: Tages-, Monats- und Jahreszinsen |
Die Schülerinnen und Schüler nutzen zunehmend Personalcomputer als Hilfs- und Arbeitsmittel in der Forstwirtschaft. Sie bereiten Texte auf, sichern und präsentieren diese. Sie kennen Kalkulationsprogramme, setzen mit Standardsoftware zur Tabellenbearbeitung einfache Kalkulationsbeispiele um und visualisieren diese in Graphiken. Die Schülerinnen und Schüler pflegen und aktualisieren ausgewählte forstliche Datenbanksysteme. Sie kennen Standardsoftware zur Präsentation und stellen zielgruppenorientierte Fachpräsentationen her.
Textverarbeitung |
Bezug zum Unterricht der Oberschule, Informatik |
Texte eingeben, ändern und korrigieren |
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Texte formatieren, speichern und drucken |
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Serienbriefe |
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Tabellenkalkulation |
komplexe forstliche Aufgabenstellungen |
graphische Darstellung von forstbetrieblichen Daten |
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Änderung und Korrektur sowie Speichern und Laden von Tabellen |
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Text-, Wert- und Formeleingabe |
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Datenbanksysteme |
Bezug zum Unterricht der der Oberschule, Informatik, ab Klassenstufe 9 |
Aufbau und Struktur |
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Pflege und Aktualisierung |
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Präsentation von Fachthemen mit Hilfe von Präsentationssoftware |
Projektarbeit in Zusammenarbeit mit dem Unterrichtsfach Deutsch/Kommunikation |
Aufbau, Struktur und Darstellungsweise |
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Einbinden von multimedialen Effekten |
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zielgruppenorientierte Präsentation |
Erarbeiten und Vorstellen einer Präsentation zu einem aktuellen Thema |
Die Schülerinnen und Schüler wenden ihr mathematisches Basiswissen bei praxisbezogenen Problemstellungen an. Sie werten die errechneten Ergebnisse hinsichtlich einer wirtschaftlichen Betriebsführung.
generelle Berechnungsübungen aus der forstlichen Praxis
Unregelmäßige Flächen |
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Planskizzen |
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Nutz-, Wege- und Anbauflächen |
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Pflanzverbände und Bedarf an forstlichem Pflanzgut |
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Eng- und Weitverbände |
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Quadrat-, Rechteck- und Dreieckverband |
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Pflanzenausfall und Mehrbedarf |
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Festgehalt |
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liegende Bäume |
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stehende Bäume |
Mittelflächenformeln anwenden und Umfangsmessungen durchführen |
Brusthöhendurchmesser und Formzahlen |
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Vorratsermittlung von Beständen |
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der Mittelstamm |
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Vorratsermittlung nach Bitterlich |
Übungen mit Bitterlichstab |
Inhaltsberechnung von Schichtholzpoltern |
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Scheitel- bzw. Setzhöhe |
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Umrechnungszahlen |
Die Schülerinnen und Schüler bedienen forstspezifische Hardware und wenden die dazugehörige Software an. Sie nutzen das Internet zunehmend zur Gewinnung von Fachinformationen sowie zur Kommunikation und begreifen digitale Medien als Hilfsmittel und aktuelle Informationsquelle auch im Hinblick auf berufsbegleitendes, lebenslanges Lernen.
Mobile Datenerfassung am Beispiel eines in der Forstwirtschaft üblicherweise verwendeten Gerätes |
Projekt- und Gruppenarbeit |
grundlegende Bedienung, Wartung und Pflege des Gerätes |
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Menüstruktur |
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Einstellungen |
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Anlegen eines Holzaufnahmebuches |
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Eingabe der Kopfdaten |
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Holzaufnahmedaten |
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Kontroll- und Korrekturmöglichkeiten |
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Datenübertragung |
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Datenflussplan und Auswirkungen der eingespielten Daten auf andere forstliche EDV-Programme |
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Zusammenstellen von Holzlosen |
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Auswertungsmöglichkeiten und Ausdrucke |
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Internetrecherche |
Bezug zum Unterricht der Oberschule Informatik |
Arbeit mit Adresseinträgen |
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Arbeit mit Suchmaschinen |
Die Schülerinnen und Schüler lösen selbstständig berufsbezogene Aufgabenstellungen mit geeigneten Berechnungsverfahren. Sie realisieren Materialverbrauchs- und Dosierberechnungen sowie Messungen und Berechnungen ausgewählter Klimafaktoren. Sie ermitteln den Lohn- und Kostenaufwand bei Betriebsarbeiten und beschreiben Finanzierungen von Maschinen.
generelle Berechnungsübungen aus der forstlichen Praxis
Materialverbrauch für mechanische Schutzmaßnahmen |
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Einzelschutz |
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Flächenschutz |
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Sprüh-, Streich- und Spritzmittelberechnungen |
Mittelkonzentration und Aufwandmengen/ha nach Anwendungsvorschriften |
Niederschlag und Lufttemperatur |
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Niederschlags-, Temperaturmessung |
|
Wasser- und Beregnungsmengenberechnung |
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Maschinenkosten |
Arbeit mit KWF-Unterlagen (Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik e. V.) |
Kalkulationen nach vorgegebenen Schemata |
|
Listenpreise, Rabatte, Skonti |
|
Lohnberechnungen |
Bezug zum Unterrichtsfach Wirtschaftskunde |
verschiedene forstliche Lohnformen |
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tarifliche Zuschläge |
aktuelle Gesetze und Tarifverträge |
Lohnnebenkosten |
Die Schülerinnen und Schüler wenden forstspezifische Hardware- und Softwarelösungen an. Sie vermessen mit der elektronischen Kluppe am liegenden und stehenden Holz, erfassen die Daten auf Datenträger, übertragen diese und bewerten die ausgedruckten Protokolle.
Elektronische Kluppe |
Projekt- und Gruppenarbeit |
grundlegende Bedienung, Wartung und Pflege des Gerätes |
Datenerfassung am Waldort Übungen |
Menüstruktur |
|
Einstellungen |
|
Anlegen einer Holzaufnahmeliste |
|
Eingabe der Kopfdaten |
|
Festlegen des Messverfahrens |
|
Vermessung liegendes Holz |
|
Vermessung stehendes Holz |
|
Verfahren Vollkluppierung |
|
Probekreisverfahren |
|
Mantelvermessung |
|
Datenerfassung |
|
Kontroll- und Korrekturmöglichkeiten |
|
Datenübertragung |
|
Prüfsumme |
|
Alibiprotokoll |
|
Auswertungsmöglichkeiten und Ausdrucke |
|
Erstellen einer Hiebskalkulation |
In diesem Kontext wird auf die Handreichung „Umsetzung lernfeldstrukturierter Lehrpläne“ (vgl. LaSuB 2022) verwiesen.
Diese Handreichung bezieht sich auf die Umsetzung des Lernfeldkonzeptes in den Schularten Berufsschule, Berufsfachschule und Fachschule und enthält u. a. Ausführungen
sowie das Glossar.