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Arbeitsmaterial

Berufsschule - duale Berufsausbildung

Elektroniker für Gebäudesystemintegration / Elektronikerin für Gebäudesystemintegration

2021

 

Impressum

Das Arbeitsmaterial ist ab 1. August 2023 freigegeben.

Das Arbeitsmaterial basiert auf dem Rahmenlehrplan für den Ausbildungsberuf Elektroniker für Gebäudesystemintegration und Elektronikerin für Gebäudesystemintegration (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 18. Dezember 2020) und der Verordnung zur Neuordnung der Ausbildung in handwerklichen Elektroberufen vom 30. März 2021), Artikel 3 (BGBl. Teil I, Nr. 15 vom 9. April 2021).

 

Das Arbeitsmaterial wurde am

Landesamt für Schule und Bildung
Standort Radebeul
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul

www.lasub.smk.sachsen.de

 

unter Mitwirkung von

Torsten Schmeil Leipzig
Sebastian Windt Leipzig
Michael Ahlemann Radeberg
Annette Gehrenz Plauen
René Hahn Chemnitz
Uwe Herrbruck Pirna
Jens Nestler Zwickau
Thomas Schafferus Radeberg
Mathias Wagner Riesa
Uwe Walther Chemnitz

ab 2021 erarbeitet.

 

HERAUSGEBER

Sächsisches Staatsministerium für Kultus
Carolaplatz 1
01097 Dresden

www.smk.sachsen.de

Inhaltsverzeichnis

Vorbemerkungen

Die Verfassung des Freistaates Sachsen fordert in Artikel 101 für das gesamte Bildungswesen:

„(1) Die Jugend ist zur Ehrfurcht vor allem Lebendigen, zur Nächstenliebe, zum Frieden und zur Erhaltung der Umwelt, zur Heimatliebe, zu sittlichem und politischem Verantwortungsbewusstsein, zu Gerechtigkeit und zur Achtung vor der Überzeugung des anderen, zu beruflichem Können, zu sozialem Handeln und zu freiheitlicher demokratischer Haltung zu erziehen.“

Das Sächsische Schulgesetz legt in § 1 fest:

„(2) Der Erziehungs- und Bildungsauftrag der Schule wird bestimmt durch das Recht eines jeden jungen Menschen auf eine seinen Fähigkeiten und Neigungen entsprechende Erziehung und Bildung ohne Rücksicht auf Herkunft oder wirtschaftliche Lage.

(3) Die schulische Bildung soll zur Entfaltung der Persönlichkeit der Schüler in der Gemeinschaft beitragen. …“

Für die Berufsschule gilt gemäß § 8 Abs. 1 des Sächsischen Schulgesetzes:

„Die Berufsschule hat die Aufgabe, im Rahmen der Berufsvorbereitung, der Berufsausbildung oder Berufsausübung vor allem berufsbezogene Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten zu vermitteln und die allgemeine Bildung zu vertiefen und zu erweitern. Sie führt als gleichberechtigter Partner gemeinsam mit den Ausbildungsbetrieben und anderen an der Berufsausbildung Beteiligten zu berufsqualifizierenden Abschlüssen.“

Neben diesen landesspezifischen gesetzlichen Grundlagen sind die in der „Rahmenvereinbarung über die Berufsschule“ (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 12. März 2015 in der jeweils geltenden Fassung) festgeschriebenen Ziele umzusetzen.

Kurzcharakteristik des Bildungsganges

Technologische, wirtschaftliche und strukturelle Veränderungen erforderten 2021 die Neuordnung der Berufsausbildungen im Elektrohandwerk. Im Zusammenhang mit der fortschreitenden Digitalisierung aller Lebensbereiche zeichnet sich besonders im Bereich der Gebäude- und Infrastruktursysteme eine umfassende und mit hoher Geschwindigkeit verlaufende Entwicklung ab. Um den dafür notwendigen Fachkräftebedarf abzusichern, entstand der neue Ausbildungsberuf Elektroniker für Gebäudesystemintegration/Elektronikerin für Gebäudesystemintegration.

Elektroniker für Gebäudesystemintegration/Elektronikerinnen für Gebäudesysteminte­gration wirken bei der Planung und Projektierung neuer Anlagen sowie bei Anlagenänderungen in den Bereichen Wärme-, Energieerzeugungs- und Energiemanagement sowie Gebäudesystemintegration mit. Sie stellen die Verbindung zu den Entwicklern und Planern intelligenter Gebäudetechnik her und integrieren Angebote aus den Bereichen Smart Home und Smart Building in den Bereich der elektrohandwerklichen Dienstleistung.

Der Einsatz von Elektronikern für Gebäudesystemintegration/Elektronikerinnen für Gebäudesystemintegration erfolgt vornehmlich im Installationsbereich. Kennzeichnend ist die Zusammenarbeit mit verschiedenen Gewerken und Auftraggebern sowie der Kontakt mit Kunden. Sie sind für die Integration von Komponenten und Funktionen unterschiedlicher Gewerke in ein gemeinsames gebäudetechnisches System verantwortlich. Dazu benötigen sie Kenntnisse auf den Gebieten Beleuchtungstechnik, Sicherheitstechnik und Energiemanagement sowie Heizungs- und Klimatechnik in gebäudetechnischen Anlagen. Darüber hinaus sind wesentliche IT-Kompetenzen und -Kenntnisse zu Hard- und Software, insbesondere auf dem Gebiet der Datensicherheit erforderlich, da gebäudetechnische Systeme in der Regel über digitale Schnittstellen und Bussysteme verbunden werden.

Die berufliche Tätigkeit des Elektronikers für Gebäudesystemintegration/der Elektronikerin für Gebäudesystemintegration erfordert neben fundiertem Fachwissen, vernetztem und analytischem Denken insbesondere Eigenschaften wie Selbstständigkeit, Eigeninitiative, Selbstorganisation, Flexibilität, Empathie, Teamfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit, Konfliktfähigkeit, Verantwortungsbewusstsein und Zuverlässigkeit.

Im Rahmen der Ausbildung zum Elektroniker für Gebäudesystemintegration/zur Elektronikerin für Gebäudesystemintegration werden insbesondere folgende berufliche Qualifikationen erworben:

  • Arbeitsabläufe planen, steuern und abstimmen, Arbeitsabläufe und Zuständigkeiten am Einsatzort berücksichtigen, Qualitätsmanagementsysteme anwenden, Auftragsdurchführung dokumentieren
  • bei der Organisation und Durchführung der Arbeit technische, betriebswirtschaftliche und ökologische Aspekte beachten
  • unter Nutzung aktueller Möglichkeiten der Informationsverarbeitung betrieblich und technisch kommunizieren
  • technische Unterlagen in deutscher Sprache und in der Fremdsprache auswerten
  • Kunden beraten und betreuen
  • gebäudetechnische Systeme analysieren
  • physikalische Kennwerte an Gebäudesystemtechnik messen und analysieren
  • gebäudetechnische Anlagen und Systeme montieren und installieren
  • Integration gebäudetechnischer Anlagen und Systeme konzipieren und projektieren
  • gewerkeübergreifende technische Planung und Integration gebäudetechnischer Anlagen und Systeme durchführen
  • Komponenten und Funktionen an gebäudetechnischen Anlagen und Systemen inte­grieren
  • gebäudetechnische Anlagen und Systeme parametrieren, in Betrieb nehmen und übergeben
  • Funktion und Sicherheit prüfen und dokumentieren, Normen und Spezifikationen zur Qualität und Sicherheit der Systeme beachten sowie Ursachen von Fehlern und Mängeln systematisch suchen und beheben
  • Software programmieren, einrichten und testen
  • Projekte übergeben und dokumentieren, Fachauskünfte auch unter Verwendung englischer Fachbegriffe erteilen
  • gebäudetechnische Anlagen und Systeme warten, instand halten und optimieren
  • Datenschutz- und Informationssicherheitskonzepte prüfen und einhalten
  • Sicherheit von elektrischen Anlagen und Betriebsmitteln beurteilen und elektrische Schutzmaßnahmen prüfen
  • allgemeine und berufsspezifische Vorschriften von Arbeits- und Gesundheitsschutz, Sicherheitsregeln, Unfallverhütungsvorschriften und Umweltschutzbestimmungen einhalten

Entsprechend den einschlägigen Vorschriften der Deutschen Gesellschaft für Unfall­versicherung (DGUV) bzw. von DIN VDE gelten Elektroniker für Gebäude­system­integration/Elektronikerinnen für Gebäudesystemintegration als Elektrofachkraft.

Die Realisierung der Bildungs- und Erziehungsziele der Berufsschule ist auf den Erwerb beruflicher Handlungskompetenz gerichtet. Diese entfaltet sich in den Dimensionen von Fach-, Selbst- und Sozialkompetenz sowie in Methoden- und Lernkompetenz. Den Ausgangspunkt des Unterrichts und des Lernens der Schülerinnen und Schüler bilden berufliche Handlungen. Diese Handlungen sollen im Unterricht didaktisch reflektiert als Lernhandlungen gedanklich nachvollzogen oder exemplarisch ausgeführt, selbstständig geplant, durchgeführt, überprüft, ggf. korrigiert und schließlich bewertet werden. Damit fördern sie ein ganzheitliches Erfassen der beruflichen Wirklichkeit und integrieren technische, sicherheitstechnische, ökonomische, ökologische und rechtliche Aspekte, nutzen die berufspraktischen Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler und berücksichtigen soziale Prozesse, z. B. der Interessenklärung oder der Konfliktbewältigung.

Der KMK-Rahmenlehrplan des Ausbildungsberufes ist vor diesem Hintergrund nach Lernfeldern gegliedert. Die Stundentafel des Bildungsganges gliedert sich in den Pflichtbereich mit dem berufsübergreifenden Bereich und dem berufsbezogenen Bereich sowie den Wahlbereich.

Die Lernfelder der sächsischen Stundentafel sind mit den Lernfeldern des KMK-Rah­men­lehrplanes identisch.

Für die vom wöchentlichen Teilzeitunterricht abweichenden Organisationsformen Blockunterricht und 2-2-1-Modell ist die Stundentafel für den berufsbezogenen Bereich basierend auf der VwV Stundentafeln bbS in der jeweils geltenden Fassung von den Schulen in eigener Verantwortung anzupassen.

Die Struktur der Lernfelder orientiert sich in Aufbau und Zielsetzung an Arbeitsprozessen der Branche. Die Zielformulierungen innerhalb der Lernfelder des KMK-Rahmen­lehrplanes beschreiben den Qualifikationsstand und die Kompetenzen am Ende des Lern­prozesses. Ergänzt durch die Inhalte umfassen sie den Mindestumfang zu vermittelnder Kompetenzen.

Auf Grund der sich schnell entwickelnden beruflichen Anforderungen sind die Inhalte weitgehend offen formuliert. Diese Struktur fördert und fordert die Einbeziehung neuer Entwicklungen und Tendenzen des Elektrohandwerks in den Unterricht.

Die Lernfelder sind logisch angeordnet und bauen spiralcurricular aufeinander auf. Die Umsetzung sowie die zeitliche Abfolge der Lernfelder sind unter Beachtung des spiralcurricularen Aufbaus im Lehrerteam abzustimmen.

Die Ausbildung wird durch die aus zwei Teilen bestehende Gesellenprüfung in zwei Ausbildungsphasen gegliedert. Die Lernfelder 1 bis 6 sind Grundlage für den Teil 1 der gestreckten Abschlussprüfung. Die Abgrenzung zwischen den Ausbildungsjahren ist hinsichtlich der zeitlichen Planung in der Ausbildungsordnung und in Bezug auf die Prüfungen einzuhalten.

Die Lernfelder 1 bis 4 des 1. Ausbildungsjahres sind für alle handwerklichen Elektroberufe einheitlich und entsprechen inhaltlich den Lernfeldern für alle industriellen Elektroberufe. Eine gemeinsame Beschulung kann deshalb im 1. Ausbildungsjahr bei Berücksichtigung der jeweiligen berufstypischen Anforderungen erfolgen. Die Ausgestaltung der Lernfelder mit berufsspezifischen Lernsituationen ermöglicht dabei die nötige Binnendifferenzierung. Die im vorliegenden Arbeitsmaterial formulierten Lernsituationen für die Lernfelder 1 bis 4 stellen eine Weiterentwicklung und Alternative zu jenen in den Arbeitsmaterialien für die industriellen Elektroberufe dar.

Die Ausgestaltung und Umsetzung der Lernfelder des KMK-Rahmenlehrplanes ist in den Schulen vor Ort zu leisten. Die Lernfelder sind für den Unterricht durch Lernsituationen, die exemplarisch für berufliche Handlungssituationen stehen, zu untersetzen. Lernsituationen konkretisieren die Vorgaben des Lernfeldes und werden mittels curricularer Analyse aus diesen abgeleitet.

Der berufsbezogene Unterricht knüpft an das Alltagswissen und an die Erfahrungen des Lebensumfeldes an und bezieht die Aspekte der Medienbildung, der Bildung für nachhaltige Entwicklung sowie der politischen Bildung ein. Die Lernfelder bieten umfassende Möglichkeiten, den sicheren, sachgerechten, kritischen und verantwortungsvollen Umgang mit traditionellen und digitalen Medien zu thematisieren. Sie beinhalten vielfältige, unmittelbare Möglichkeiten zur Auseinandersetzung mit globalen, gesellschaftlichen und politischen Themen, deren sozialen, ökonomischen und ökologischen Aspekten sowie Bezügen zur eigenen Lebens- und Arbeitswelt. Die Umsetzung der Lernsituationen unter Einbeziehung dieser Perspektiven trägt aktiv zur weiteren Lebens­orientierung, zur Entwicklung der Mündigkeit der Schülerinnen und Schüler, zum selbstbestimmten Handeln und damit zur Stärkung der Zivilgesellschaft bei.

Inhalte mit politischem Gehalt werden mit den damit in Verbindung stehenden fachspezifischen Arbeitsmethoden der politischen Bildung umgesetzt. Dafür eignen sich u. a. Rollen- und Planspiele, Streitgespräche, Pro- und Kontra-Debatten, Podiumsdiskussionen oder kriterienorientierte Fall-, Konflikt- und Problemanalysen.

Bei Inhalten mit Anknüpfungspunkten zur Bildung für nachhaltige Entwicklung eignen sich insbesondere die didaktischen Prinzipien der Visionsorientierung, des Vernetzenden Lernens sowie der Partizipation. Vernetztes Denken bedeutet hier die Verbindung von Gegenwart und Zukunft einerseits und ökologischen, ökonomischen und sozialen Dimensionen des eigenen Handelns andererseits.

Die Digitalisierung und der mit ihr verbundene gesellschaftliche Wandel erfordern eine Vertiefung der informatischen Bildung. Ausgehend von den Besonderheiten des Bildungsganges begründet der Charakter der beruflichen Qualifikationen einen permanenten Einsatz moderner Informations- und Kommunikationstechnik sowie berufs­bezogener Software, die zur Entwicklung beruflicher Handlungskompetenz erforderlich sind. 

Unter Beachtung digitaler Arbeits- und Geschäftsprozesse ergibt sich die Notwendigkeit einer angemessenen Hard- und Softwareausstattung und entsprechender schulorganisatorischer Regelungen. Bis zu 25 % der Unterrichtsstunden des berufsbezogenen Unterrichtes in jedem Ausbildungsjahr können für den anwendungsbezogenen gerätegestützten Unterricht genutzt werden, wobei eine Klassenteilung möglich ist. Die konkrete Planung obliegt der Schule.

Die Ausprägung beruflicher Handlungskompetenz wird durch handlungsorientierten Unterricht gefördert. Dabei werden beispielhafte Aufgabenstellungen aus der beruflichen Praxis im Unterricht aufgegriffen. Das Lernen erfolgt in vollständigen Handlungen, bei denen die Schülerinnen und Schüler das Vorgehen selbstständig planen, durchführen, überprüfen, gegebenenfalls korrigieren und schließlich bewerten.

Dieses Unterrichten erfordert vielfältige Sozialformen und Methoden, insbesondere den Einsatz komplexer Lehr-/Lernarrangements wie Projektarbeit oder kooperatives Lernen. Des Weiteren ist eine kontinuierliche Abstimmung zwischen den beteiligten Lehrkräften des berufsübergreifenden und berufsbezogenen Bereiches sowie der in einem Lernfeld unterrichtenden Lehrkräfte notwendig.

Die Schülerinnen und Schüler werden befähigt, Lern- und Arbeitstechniken anzuwenden und selbstständig weiterzuentwickeln sowie Informationen zu beschaffen, zu verarbeiten und zu bewerten. Darüber hinaus ist bei den Schülerinnen und Schülern das Bewusstsein zu entwickeln, dass Bereitschaft und Fähigkeit zum selbstständigen und lebenslangen Lernen wichtige Voraussetzungen für ein erfolgreiches Berufsleben sind.

Stundentafel

Unterrichtsfächer und Lernfelder Wochenstunden in den Klassenstufen
1 2 3 4
Pflichtbereich 12 12 12 12
Berufsübergreifender Bereich 41 5 5 5
Deutsch/Kommunikation 1 1 1 1
Englisch 1 - - -
Gemeinschaftskunde 1 1 1 1
Wirtschaftskunde 1 1 1 1
Evangelische Religion, Katholische Religion oder Ethik 1 1 1 1
Sport - 1 1 1
Berufsbezogener Bereich 8 7 7 7
1 Elektrotechnische Systeme analysieren, Funktionen prüfen und Fehler beheben 2 - - -
2 Elektrische Systeme planen und installieren 2 - - -
3 Steuerungen und Regelungen analysieren und realisieren 2 - - -
4 Informationstechnische Systeme bereitstellen 2 - - -
5 Elektroenergieversorgung und Sicherheit von gebäudetechnischen Systemen und Geräten gewährleisten - 2 - -
6 Gebäudetechnische Systeme analysieren und Änderungen vornehmen - 1,5 - -
7 Komponenten und Funktionen in gebäudetechnische Systeme integrieren - 2 - -
8 Schnittstellen von Komponenten analysieren und gewerkeübergreifende Funktionen realisieren - 1,5 - -
9 Software von gebäudetechnischen Systemen einrichten, erweitern und anpassen - - 2,5 -
10 Daten und Dienste gebäudetechnischer Systeme sicher bereitstellen - - 2 -
11 Gebäudetechnische Systeme gewerkeübergreifend projektieren - - 2,5 -
12 Gebäudetechnische Systeme warten und instand setzen - - - 3
13 Gebäudetechnische Systeme anpassen und optimieren - - - 4
Wahlbereich2 2 2 2 2
 
  • 1
    Es obliegt den Schulen im Rahmen ihrer Eigenverantwortung, in welchem Fach des berufsübergreifenden Bereiches in der Klassenstufe 1 unter Beachtung der personellen und sächlichen Ressourcen der Unterricht um eine Wochenstunde gekürzt wird. In Abhängigkeit von der vorgenommenen Kürzung verringert sich die Anzahl der Gesamtausbildungsstunden nach Dauer der Ausbildung in dem jeweiligen Fach. In der Summe der Ausbildungsstunden aller Fächer im berufsübergreifenden Bereich ist dies bereits berücksichtigt. Eine Reduzierung in den Fächern Englisch und Gemeinschaftskunde soll nicht erfolgen. Des Weiteren ist sicherzustellen, dass die zum Bestehen der Abschlussprüfung Wirtschafts- und Sozialkunde notwendigen Inhalte im Unterricht vermittelt werden
  • 2
    Der Wahlbereich steht den Schulen im Rahmen ihrer Eigenverantwortung zur Vertiefung der berufsbezogenen Inhalte sowie zur weiteren Spezialisierung und Förderung zur Verfügung. Die Möglichkeit, das Fach Sport im Wahlbereich der Klassenstufe 1 anzubieten, ist ebenso gegeben.

Hinweise zur Umsetzung

In diesem Kontext wird auf die Handreichung „Umsetzung lernfeldstrukturierter Lehrpläne“ (LaSuB 2022) verwiesen.

Diese Handreichung bezieht sich auf die Umsetzung des Lernfeldkonzeptes in den Schul­arten Berufsschule, Berufsfachschule und Fachschule und enthält u. a. Ausführungen

1. zum Lernfeldkonzept,

2. zu Aufgaben der Schulleitung bei der Umsetzung des Lernfeldkonzeptes, wie

  • Information der Lehrkräfte über das Lernfeldkonzept und über die Ausbildungs­dokumente,
  • Bildung von Lehrerteams,
  • Gestaltung der schulorganisatorischen Rahmenbedingungen,

3. zu Anforderungen an die Gestaltung des Unterrichts, insbesondere zur

  • kompetenzorientierten Planung des Unterrichts,
  • Auswahl der Unterrichtsmethoden und Sozialformen

sowie das Glossar.

 

Beispiele für Lernsituationen

Lernfeld 1 Elektrotechnische Systeme analysieren, Funktionen prüfen und Fehler beheben
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
1.1
Lichttechnische Anlage prüfen und analysieren
30 Ustd.
1.2
Defekte Kochplatte mit Vier-Takt-Schaltung und optischer Anzeige des Ein-Zustands prüfen und Fehler einschätzen
30 Ustd.
1.3
Bauelemente aus einem Elektroniklager nach Geschäftsaufgabe testen und katalogisieren
20 Ustd.
Lernsituation
1.2
Defekte Kochplatte mit Vier-Takt-Schaltung und optischer Anzeige des Ein-Zustands prüfen und Fehler einschätzen
30 Ustd.
Auftrag

In Ihrem Elektrounternehmen ist die Kochplatte in der Mitarbeiterküche defekt. Ihr Meister beauftragt Sie mit der Untersuchung der im Gerät befindlichen elektrischen Bauteile und einer Fehlersuche. Leider liegen im Unternehmen zu dem Gerät keine Herstellerunterlagen vor.

Um sich zunächst einen Überblick über den Aufbau der Kochplatte und deren Funktionen zu verschaffen, erstellen Sie eine Übersicht zu den Baugruppen mit ihren Funktionen und den dazugehörigen technischen Parametern.

Entscheiden Sie auf der Grundlage von Messungen, ob eine Reparatur sinnvoll ist oder das Gerät ersetzt werden muss.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
1.2.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Auftrag des Meisters analysieren

8

Notwendige Eigenschaften der Kochplatte beschreiben

Normalbetrieb

gestörter Betrieb

Fehler eingrenzen

Funktions- und Wirkungsprinzipien der Bauelemente erfassen

Gruppenarbeit mit arbeits­teiligen Stationen
Fachsprache

Vorgehensweise zur messtechni­schen Prüfung der Schaltung fest­legen 

elektronische Medien

Sich über Methoden zur Messung informieren 

Spannungen

Ströme

Leistungen

Sicherheitsregeln für das Arbeiten in und an elektrischen Anlagen zusammenstellen

5 Sicherheitsregeln

Kennlinien aufnehmen

Wertetabellen
Temperaturabhängigkeit
berufsbezogenes Englisch 

Widerstand

Glimmlampe

Schaltplan der Kochplatte recher­chieren

berufsbezogene Informationsverarbeitung

Messschaltungen zum Prüfen der Kochplatte entwerfen

Zur rechnerischen Überprüfung der Messwerte recherchieren

Tabellenbuch

1.2.2 Entscheiden/
Durchführen

Schaltung aufbauen

20

Sicherheitsregeln beachten

Messungen vornehmen 

Messwerte tabellarisch erfassen

Messergebnisse durch Berech­nungen verifizieren

Messwerte mit Herstellerangaben auf dem Typenschild vergleichen

Schlussfolgerungen zu möglichen Fehlern ziehen

Fehler verständlich beschreiben

Fachsprache
Kommunikation als Rollenspiel

Nach ökonomischen und ökolo­gischen Aspekten für Reparatur oder Ersatz des Gerätes entscheiden

Kosten für Ersatzteile, Neugerät

1.2.3 Bewerten/
Reflektieren

Planmäßigkeit des Vorgehens einschätzen

2

Arbeitsorganisation im Team reflektieren

Selbstreflexion, Kritik, Verbesserungsvorschläge

Lernfeld 2 Elektrische Systeme planen und installieren
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
2.1
Rekonstruktion der Elektroinstallation einer Küche vorbereiten
18 Ustd.
2.2
Elektroinstallation einer Wohnung nach Grundrissveränderung pla-nen
40 Ustd.
2.3
Anlage errichten und an den Kunden übergeben
12 Ustd.
2.4
Wallbox errichten und den Kunden in die Nutzung einweisen
10 Ustd.
Lernsituation
2.1
Rekonstruktion der Elektroinstallation einer Küche vorbereiten
18 Ustd.
Auftrag

Sie arbeiten in einem Elektrounternehmen, das vorwiegend Elektroinstallationen in Wohn- und Zweckgebäuden ausführt. Eine Familie hat sich an Ihr Unternehmen ge­wandt, weil sie plant, die Elektroinstallation in ihrer Küche zu erneuern.

Ihr Meister beauftragt Sie, in Vorbereitung der Angebotserstellung mit dem Kunden ein erstes Gespräch vor Ort zu führen, um dessen Vorstellungen einzugrenzen, den aktuellen Stand der vorhandenen Elektroinstallation und den zukünftigen Energie­bedarf zu erfassen. Dokumentieren Sie die vorhandene Elektroanlage, planen Sie die gewünschten Erweiterungen und erstellen Sie eine Materialliste sowie einen Kostenplan. Präsen­tieren Sie dem Meister Ihre Ergebnisse.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
2.1.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

8

Arbeitsplan erstellen

Arbeitsschritte

Verantwortlichkeiten

Gruppenarbeit, Arbeitspakete

Terminabsprache mit Kunden

Kundengespräch vorbereiten

Deutsch/Kommunikation

vorhandene und geplante Geräte

Anzahl und Lage der Steckdosen

Anzahl und Belastbarkeit der elektrischen Anschlüsse

Verteilung

Vorgehensweise und Berechnungen

Küchenplan

Energiebedarf der Geräte

Sich über Gefahren des elektrischen Stroms informieren

5 Sicherheitsregeln

Sich mit Aufbau und Inhalten eines Kostenplanes vertraut machen

Symbole für Installationsplan recherchieren und zusammenstellen

2.1.2 Entscheiden/
Durchführen

Kundengespräch führen

8

Rollenspiel Auftraggeber - Auftragnehmer

Installationsplan der Bestandsanlage zeichnen

Erweiterungen einfügen

Leitungen auswählen

Belastbarkeit, Leiterzahl

Materialliste erstellen

Kostenplan aufstellen

Kalkulationsprogramm
Wirtschaftlichkeit
Energieeffizienzklasse

2.1.3 Bewerten/
Reflektieren

Planungsergebnisse präsentieren

2

Probleme diskutieren

Erneuerung der Leitungen

Umbauarbeiten in der Verteilung

Sicherheitsaspekte

Installationszonen

Arbeitsorganisation im Team reflektieren

Selbstreflexion, Kritik, Verbesserungsvorschläge

Lernfeld 3 Steuerungen und Regelungen analysieren und realisieren
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
3.1
Torsteuerung analysieren und dokumentieren
20 Ustd.
3.2
Steuerung für Kleinlastenaufzüge realisieren und in Betrieb nehmen
30 Ustd.
3.3
Transportsteuerung in eine Folgesteuerung umwandeln
30 Ustd.
Lernsituation
3.3
Transportsteuerung in eine Folgesteuerung umwandeln
30 Ustd.
Auftrag

Sie arbeiten in einem Elektrounternehmen, das Steuerungen nach Kundenwunsch realisiert und wartet.

Eine Agrargenossenschaft im Umland betreibt mehrere Getreideanlagen. Diese befördern das gelieferte Getreide in entsprechende Silos. Dafür werden die Motoren der einzelnen Anlagenteile nacheinander ein- bzw. ausgeschaltet.

Aufgrund eines Brandes in einer dieser Anlagen muss die Steuerung erneuert werden. Den Flammen sind der Schaltschrank und die dazugehörigen Schaltungs­unterlagen zum Opfer gefallen. Die Anlage selbst und das dazugehörige Bedienpult waren nicht betroffen.

Die Agrargenossenschaft beauftragt Ihr Unternehmen mit der Erneuerung der zerstörten Steuerung. Damit das Personal nicht neu geschult werden muss, soll das Bedienpult erhalten bleiben. Das Zu- und Abschalten der Motoren soll als Folgesteuerung realisiert werden. Sie sollen diese mit Ihrem Unternehmen planen und errichten. Übergeben Sie die Anlage und die vollständige Dokumentation der erneuerten Steuerung an den Kunden und weisen Sie ihn in die Bedienung ein.

Beraten Sie den Auftraggeber außerdem zu einer möglichen Erweiterung für die Kontrolle der Füllstände der Silos. 

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
3.3.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag und Anlagenschema analysieren

12

Arbeitsplan erstellen

Gruppenarbeit, Arbeitspakete

Arbeitsschritte

Verantwortlichkeiten

Informationsquellen

Wirkungskette für die Änderung in eine Folgeschaltung mit mehreren Transportbändern entwickeln

Blockschaltplan erstellen

Funktionen der Komponenten beschreiben

Ein- und Ausschaltabhängigkeit beachten

Arbeitsphasen zur Änderung und Anpassung der Anlagensteuerung entwickeln

Steuerungskomponenten auswählen

Laststromkreis und Steuerstromkreis unterscheiden

Normen, Vorschriften und Regeln einhalten

Sicherheitsregeln

Sich über Gefahrenbereiche der Anlage informieren

Gefährdungsbeurteilung

Form und Umfang der Dokumen­tation festlegen

Anzahl und Ausführung der Betriebsmittel

Schaltplan

Anschlussplan

Klemmenplan

3.3.2 Entscheiden/
Durchführen

Komponenten einfügen und anpassen

16

Tabellenkalkulation

Materialliste erstellen

Kosten ermitteln

Gesamtkosten aufstellen

Steuerung simulieren, aufbauen und testen

Steuerung in Betrieb nehmen und Funk­tionen prüfen

Notwendige Einstellungen vornehmen

Fehler suchen und beheben

Betriebswerte messtechnisch erfassen und dokumentieren

Technische Dokumentation zusammenstellen

Fachsprache
Deutsch/Kommunikation
berufsbezogenes Englisch
Sorgfalt

Geänderte Steuerung und Dokumentation an den Kunden übergeben

Deutsch/Kommunikation

Dem Kunden die Funktion demon­strieren und diesen in die Nutzung einweisen

Dem Kunden eine Erweiterung der  Anlage um eine Zweipunkt-Regelung  zur Kontrolle der Füllstände der Silos vorschlagen

3.3.3 Bewerten/
Reflektieren

Arbeitsergebnisse beurteilen

2

Feedback

Arbeitsorganisation im Team reflektieren

Selbstreflexion, Kritik

Vorschläge zur Prozessoptimierung unterbreiten und diskutieren

Lernfeld 4 Informationstechnische Systeme bereitstellen
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
4.1
Installation und Konfiguration eines IT-Systems planen, erneuern und ausführen
40 Ustd.
4.2
IT-System in ein bestehendes Netzwerk zur Datenkommunikation integrieren
40 Ustd.
Lernsituation
4.1
Installation und Konfiguration eines IT-Systems planen, erneuern und ausführen
40 Ustd.
Auftrag

Ein im Bereich der Gebäudeinstallation tätiges Unternehmen plant seine Erweiterung. In diesem Zusammenhang soll das Rechnersystem, welches für die Fachplanung der Elektroinstallation und für die Fakturierung der Aufträge genutzt wird, erneuert werden. Sofern möglich, möchte der Auftraggeber vorhandene Soft- und Hardware­komponenten weiter nutzen. Anderenfalls soll das gesamte Rechnersystem ersetzt werden.

Sie arbeiten als Elektroniker in einem Unternehmen für IT-Service, das vom Kunden beauftragt wurde, die beiden Lösungsvarianten zu diskutieren. Prüfen Sie im Rahmen der Auftragsbearbeitung beide Möglichkeiten der Rechnerinstallation und -konfigu­ration, unterbreiten Sie dem Kunden Ihren Lösungsvorschlag und begründen Sie Ihre Entscheidung.

Führen Sie die Installation nach Kundenwunsch durch und übergeben Sie dem Kunden das Rechnersystem sowie eine Dokumentation.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
4.1.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

16

Sich über Grundsätze von Team­arbeit informieren

Teamtypen

Teamregeln

Faktoren erfolgreicher Teamarbeit

Auftrag entgegennehmen

Gruppeneinteilung
Aufgabenverteilung durch Teamleiter

Vorhandenes Rechnersystem vor Ort besichtigen

Terminabstimmung
Rollenspiel

Inhalt und Umfang des Auftrags mit dem Kunden abstimmen

Nutzung vorhandener Komponen­ten und Zukauf neuer Geräte

Austausch des gesamten Rechner­systems

Variante Weiterverwendung oder Austausch favorisieren

Kundenwünsche im Lastenheft dokumentieren

Pflichtenheft erstellen

Arbeitspakete festlegen

Teamleiter, Gruppe
Projektstrukturplan

Sich zu Hardware-Komponenten informieren

berufsbezogene Informationsverarbeitung: Internet
Gruppenarbeit
berufsbezogenes Englisch

Mainboards

Schnittstellen

Peripherie

Speichermedien

Vorhandene Software analysieren

Betriebssysteme

Anwendersoftware

Vorhandene Hard- und Softwarekomponenten mit den Anforderungen des Pflichtenheftes vergleichen

Entscheidung über Verwendung vorhandener Komponenten unter Berücksichtigung ökonomischer und umweltverträglicher Aspekte treffen

Teambesprechung

Bedarf an neuen Hard- und Softwarekomponenten ermitteln

Lieferbarkeit der neuen Komponenten prüfen

Dem Kunden die Entscheidung erläutern

Kostenschätzung

Mit dem Kunden die zeitliche Vor­gehensweise, auch bei laufendem Betrieb, abstimmen

Projektablaufplan

Kosten kalkulieren und Angebot erstellen

Kalkulationsprogramm
berufsbezogenes Englisch 

Auftrag in abschließendem Kundengespräch annehmen

Deutsch/Kommunikation

4.1.2 Entscheiden/
Durchführen

Hard- und Softwarekomponenten beschaffen

20

Gruppenarbeit
gerätegestützter Unterricht

Hardwarekomponenten installieren und konfigurieren

entsprechend der Entscheidung über Weiter­verwendung oder Austausch

Mainboard

Netzteil

Speichermodule

Datenträger

Schnittstellen

Monitor

Drucker

Softwarekomponenten installieren und konfigurieren

Betriebssystem

Standardsoftware

Kalkulationsprogramme, Textverarbeitung

branchenbezogene Software

Elektroplanung, CAD, Fakturierung

Rechner und periphere Geräte in Betrieb nehmen und testen

Fehler analysieren und beseitigen

Dokumentation zusammenstellen

Gerätebeschreibungen

Einstellungen

Rechnersystem dem Kunden über­geben

Kundeneinweisung

Angebote zur Kundenbindung unterbreiten

Fortbildungsangebot

Wartungsvertrag

4.1.3 Bewerten/
Reflektieren

Eigene Arbeitsergebnisse und die der Teammitglieder einschätzen

4

Selbstreflexion, Kritikfähigkeit

Arbeitsorganisation für künftige Aufgaben optimieren

Verbesserungsvorschläge
Bereitstellung von Material, Werkzeuge, Maschinen am Arbeitsort
Abstimmung mit anderen Gewerken und dem Kunden
Baustellenbegleitende Sicht- und Funktionsprüfungen für notwendige neue elektrische Anlagen und Betriebsmittel, Prüfprotokolle

Lernfeld 5 Elektroenergieversorgung und Sicherheit von gebäudetechnischen Systemen und Geräten gewährleisten
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
5.1
Laborraum einer Schule mit Elektroenergie versorgen
36 Ustd.
5.2
Elektrische Sicherheit im Laborraum gewährleisten
44 Ustd.
Lernsituation
5.2
Elektrische Sicherheit im Laborraum gewährleisten
44 Ustd.
Auftrag

Sie haben mit Ihrem Unternehmen in einer Schule an der Modernisierung der elektrischen Anlage eines Laborraumes in einer Schule mitgewirkt. Die Anlage soll nach der Fertigstellung in Betrieb genommen und an den vom Schulträger beauftragten Mitarbeiter der Schule übergeben werden.

Sie erhalten den Auftrag, die Funktionsweise der Anlage zu prüfen, die erforderlichen Dokumente über die Erstprüfung der Schutzmaßnahmen zu fertigen und den Auftraggeber der Modernisierung in den Betrieb der Anlage einzuweisen. Bereiten Sie die Dokumentation zur Inbetriebnahme und die Prüfprotokolle zur Übergabe vor.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
5.2.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

18

Sich über Schutzmaßnahmen für elektrische Anlagen informieren

LF 2
DIN VDE 0100, Technische Anschlussbedingungen (TAB)

Netzsysteme, Netzformen

Schutzarten

Schutzeinrichtungen, Schaltgeräte

Schutzklassen

Isolationsklassen

Blitz- und Überspannungs­schutz, Erdungsanlagen

Brandschutz

Prüffristen für elektrische Anlagen und elektrische Geräte recherchieren

Vorschriften der Berufs­genossenschaften
Vorschriften der gesetz­lichen Unfallversicherung (DGUV-Vorschriften)

ortsfest

ortsveränderlich

Sich mit Funktionsprinzipien, Bedienung und Handhabung von Mess- und Prüfmitteln vertraut machen

berufsbezogenes Englisch

Arbeitsschritte festlegen

Besichtigen

Messen

Prüfen

Inbetriebnahme

Dokumentieren

Prüfprotokolle, Prüfsiegel

Übergabe

5.2.2 Entscheiden/
Durchführen

Normen, Vorschriften und Regeln bei Errichtung, Inbetriebnahme und Instandhaltung der Elektroanlagen beachten

20

LF 2
DGUV

Schutz gegen elektrischen Schlag

Arbeitsschutz

Unfallverhütung

vorbeugender Brandschutz

Anlage besichtigen

Anlage in Betrieb nehmen

Funktionsprüfung vornehmen

Ortsfeste und ortveränderliche Betriebsmittel prüfen

DGUV
Technische Regeln für Betriebssicherheit (TRBS)
TAB Mitteldeutschland
Gefährdungsbeurteilung

Isolationsmessung

Schleifenimpedanzmessung

Abschaltzeiten messen

Schutzleitermessung

Ableitstrommessung

Erdungsmessung

Messwerte dokumentieren

berufsbezogene Informationsverarbeitung

Messwerte beurteilen

Normen

Dokumentation zur Inbetriebnahme und der Prüfprotokolle zusammenstellen

Nutzer adressatengerecht in das Betreiben der Anlage einweisen

Fachsprache
Deutsch/Kommunikation
Rollenspiel

5.2.3 Bewerten/
Reflektieren

Prüfergebnisse interpretieren

6

Kundeneinweisung einschätzen

Vorgehensweise bei der Auftrags­bearbeitung reflektieren

Vorschläge zur Optimierung der Auftragsbearbeitung diskutieren 

Lernfeld 6 Gebäudetechnische Systeme analysieren und Änderungen vornehmen
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 60 Ustd.
Lernsituationen
6.1
Beleuchtungsanlage im Aufenthaltsraum einer Feuerwache modernisieren
28 Ustd.
6.2
Aufenthaltsraum der Feuerwache mit einer intelligenten Heizungsregelung ausstatten
20 Ustd.
6.3
Konzept für die Einbindung weiterer gebäudetechnischer Systeme erstellen
12 Ustd.
Lernsituation
6.1
Beleuchtungsanlage im Aufenthaltsraum einer Feuerwache modernisieren
28 Ustd.
Auftrag

Im Zuge des Umbaus einer Feuerwache soll der Aufenthaltsraum modernisiert werden. Geplant ist eine Aufteilung in verschiedene Funktionsbereiche: einen Ruhe- und Lesebereich, eine PC-Arbeitsecke und eine Fernsehecke. Die Beleuchtung soll an die veränderte Nutzung angepasst werden. Außerdem ist geplant, den Raum malermäßig zu renovieren und die Funktionsbereiche farblich voneinander abzugrenzen.

Ihr Unternehmen ist beauftragt, einen Realisierungsvorschlag für die Umstellung auf moderne Leuchtmittel zu erstellen. Dieser soll die Option beinhalten, später ein Lichtmanagementsystem für die gesamte Feuerwache zu realisieren.

Ihr Meister überträgt Ihnen die Verantwortung für diesen Auftrag. Erstellen Sie die notwendigen Planungsunterlagen und bereiten Sie die Umsetzung des Auftrags vor.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
6.1.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Auftrag analysieren

14

Anforderungen an die Beleuch­tungstechnik

Pflichtenheft

Anforderung durch Lichtmanage­ment

Sich informieren über

Gruppenarbeit mit arbeits­teiligen Stationen
Fachsprache
elektronische Medien
berufsbezogene Informationsverarbeitung

biologisch wirksames Licht, Einfluss auf den Menschen

Eigenschaften des sichtbaren Lichts, Farbspektrum

Farbwiedergabe bei künstlichem Licht, Farbwiedergabeindex

Farbtemperatur, Farbtemperatur­stufen

Vor- und Nachteile von Leucht­stofflampen und LED-Technologie

Vorhandene Beleuchtungsanlage untersuchen

Schaltungsart, Erweiterbarkeit

Grundriss Raum

Lichtleistung, Helligkeit der Lichtquelle

Lichtausbeute

Tabellenbuch

Lichtstärke, Lichtverteilungskurven

Beleuchtungsstärke

Leuchtdichte

Reflexionsgrad

Sich mit Malerunternehmen zu Farbkonzept und zum zeitlichen Ablauf verständigen

Verschiedene Umsetzungsvarianten diskutieren

Varianten dem Meister und dem Auftraggeber zur Auswahl vorstellen

6.1.2 Entscheiden/
Durchführen

Planung der zu erneuernden Beleuchtungsanlage realisieren

12

notwendige Erweiterung

Anforderungen durch Lichtmanagementsystem

Regelung von Farbtempera­tur und Beleuchtungsstärke im Tagesverlauf

Innenraumbeleuchtung mit Wirkungsgradmethode

Art der Leuchtmittel

Leuchtstofflampen, LED-Retrofit

Leuchtmittel auswählen

Entscheidung für LED
Wartungsfaktorberechnung

Sich für ein Steuerungssystem entscheiden

Digital Addressable Lighting Interface (DALI)

Schaltung entwerfen

Planungsunterlagen erstellen

Realisierung mit dem Meister und dem Auftraggeber abstimmen

Steuerung algorithmieren

LF 11

Notwendige Messungen festlegen

Tabellarische Dokumentation vor­bereiten

Protokoll

6.1.3 Bewerten/
Reflektieren

Planmäßigkeit des Vorgehens einschätzen

2

Arbeitsorganisation im Team reflektieren

Selbstreflexion, Kritik, Verbesserungsvorschläge

Lernfeld 7 Komponenten und Funktionen in gebäudetechnische Systeme integrieren
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
7.1
Die Installation eines Geräteraumes um eine kohlenstoffdioxidabhängige Belüftungssteuerung erweitern
34 Ustd.
7.2
Die Räume der Feuerwache mit einer Gefahrenmeldeanlage ausstatten
34 Ustd.
7.3
Konzept für die Sicherstellung von Datenschutz und Datensicherheit kritischer Infrastrukturen erstellen
12 Ustd.
Lernsituation
7.1
Die Installation eines Geräteraumes um eine kohlenstoffdioxidabhängige Belüftungssteuerung erweitern
34 Ustd.
Auftrag

Sie sind in einem Handwerksbetrieb tätig, der den Auftrag erhalten hat, den Geräteraum einer Feuerwache mit einer Lüftungsanlage auszustatten. Die Steuerung der vorhandenen Beleuchtungsanlage erfolgt bereits mit einem BUS-System. Dieses soll zukünftig auch die Steuerungsaufgaben der Lüftungsanlage übernehmen. Die Frischluftzufuhr soll in Abhängigkeit eines Kohlenstoffdioxidmesswertes geregelt werden.

Entwerfen und installieren Sie die Lüftungsanlage und weisen Sie den Gebäudeverantwortlichen ein.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
7.1.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Auftrag analysieren

16

Lastenheft

Funktionen und Komponenten des vorhandenen gebäudetechnischen Systems erfassen

Anforderungen der Erweiterung ableiten

BUS-Systeme 

leitungsgebunden, funk­basiert

Sensoren und Aktoren

Stromkreisverteiler

analoge und digitale Signale

physikalische Größen und Messwerte

digitale Datentypen und Daten­formate

Datenpunktlisten und Funktions­zuordnungen

Sich informieren über

Grundprinzipien der Lüftungs­technik

CO2-Sensoren

Schaltaktoren

Lüftungsmotoren

gesetzliche und normative Vorgaben

Unterlagen zum Objekt beschaffen

gewerkeübergreifend

Grundriss

Installationspläne

Integrationsmöglichkeiten der Lüftungsanlage ermitteln

Pflichtenheft erstellen

Arbeitsschritte festlegen

zeitliche und technische Abläufe bei der Installation 

funktionale Integration in das vorhandene System

Arbeitsplan aufstellen

7.1.2 Entscheiden/
Durchführen

Material unter Berücksichtigung von Wirtschaftlichkeit und Datensicherheit auswählen

16

Herstellerkataloge, elektro­nische Medien
berufsbezogene Informationsverarbeitung

Materialliste erstellen

Material beschaffen

Schaltung entwerfen

Komponenten installieren

Softwaretechnische Integration realisieren

Anbindung an vorhandenen BUS, Protokoll

Systemdokumentation erstellen

Datenpunktlisten

Funktionszuordnungen

Objektunterlagen anpassen

Schutzmaßnahmen der elektrischen Anlage überprüfen und beurteilen

Funktion des gebäudetechnischen Systems testen

Arbeitsschritte dokumentieren

Aufmaß

Anwender in die Anlagenfunktion einweisen

Kundenkommunikation

Anlage und Dokumentation an Kunden übergeben

7.1.3 Bewerten/
Reflektieren

Vernetzung von bestehenden und ergänzten Systemen reflektieren

2

Kompatibilität

Programmierung

Datensicherheit

Verschiedene Realisierungsvarianten vergleichen

Verbesserungsvorschläge

Eigenes Vorgehen einschätzen

Selbstreflexion, Kritik

Lernfeld 8 Schnittstellen von Komponenten analysieren und gewerkeübergreifende Funktionen realisieren
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 60 Ustd.
Lernsituationen
8.1
Heizungsanlage an eine vorhandene kohlenstoffdioxidabhängige Belüftungssteuerung anpassen
25 Ustd.
8.2
Heizungsanlage durch Bussystem erweitern und vorhandene Peripherie einbinden
25 Ustd.
8.3
Gebäudetechnische Schnittstellen untersuchen und auf gewerke- und systemübergreifende Kompatibilität prüfen
10 Ustd.
Lernsituation
8.1
Heizungsanlage an eine vorhandene kohlenstoffdioxidabhängige Belüftungssteuerung anpassen
25 Ustd.
Auftrag

Die Städtische Feuerwache beauftragt Ihren Handwerksbetrieb, die Heizungsanlage im Geräteraum an die vorhandene kohlenstoffdioxidabhängige Belüftungssteuerung anzupassen. Bisher wird bei zu hoher Kohlenstoffdioxidkonzentration ein Lüfter zugeschaltet, der unmittelbar Frischluft zuführt. Um Energiekosten zu sparen, soll künftig die Heizleistung für die Dauer der Frischluftzufuhr reduziert werden.

Der Meister erteilt Ihnen den Auftrag, eine Steuerung für die Heizungsanlage zu entwickeln und zu installieren sowie den Gebäudeverantwortlichen einzuweisen.

Weiterhin ist zu prüfen, ob der Luftaustausch optimal erfolgt oder eine automatisierte Fensteröffnung ergänzt werden muss.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
8.1.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

6

Mit Kunden Details des Auftrages im Gespräch klären

LS 7.1

Dokumentation der bestehenden Anlage sichten

Besonderheiten der technischen Anlage ermitteln

elektrische Installationen

gebäudespezifische Gegeben­heiten

Vorhandene Heizungsanlage erkunden

Deckenheizung

Sich informieren über vorhandene

Datenblätter, Recherche
berufsbezogenes Englisch

Sensoren

Aktoren

Notwendige Sensoren für die vorgesehene Erweiterung berücksichtigen

Reed-Kontakte, Temperaturfühler

Umsetzungsvarianten der gewerke­übergreifenden Funktionen verglei­chen

Schützsteuerung

Kleinsteuerung

Einsatz eines BUS-Systems diskutieren

8.1.2 Entscheiden/
Durchführen

Art der Steuerung begründet auswählen

15

Kleinsteuerung
LF 3

Ein- und Ausgangsgrößen festlegen

Anschlussplan skizzieren

Algorithmus entwerfen

Hysterese

Steuerung programmieren

Programmablauf simulieren und dokumentieren

Steuerung vor Ort installieren und testen

Luftparameter messen

Annahme: Luftparameter außerhalb der Vorgaben

Automatisierte Fensteröffnung in das Programm einbinden

Gewerkeübergreifende Absprache mit Fensterbauer treffen

Zusätzliche Betriebsmittel installieren und an Steuerung anschließen

CO2-Sensor

Fensterkontakt

Aktor für Fensterantrieb

Lüftungssteuerung testen

Dokumentation ergänzen

Kunden in die Anlage einweisen

Erneuerte Anlage und Dokumentation dem Kunden übergeben

8.1.3 Bewerten/
Reflektieren

Auftragserledigung reflektieren

4

Gewerkeübergreifende Feedback­gespräche führen

Möglichkeiten der Kommunikations- und Prozessoptimierung ableiten

Lernfeld 9 Software von gebäudetechnischen Systemen einrichten, erweitern und anpassen
3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 100 Ustd.
Lernsituationen
9.1
Temperatursensoren in Systemarchitektur einbinden und Daten im gebäudetechnischen Netzwerk verfügbar machen
40 Ustd.
9.2
Daten gebäudetechnischer Systeme in relationalen Datenbanken speichern
28 Ustd.
9.3
Aktive Netzwerkkomponenten in gebäudetechnischen Systemen parametrieren und in Betrieb nehmen
32 Ustd.
Lernsituation
9.2
Daten gebäudetechnischer Systeme in relationalen Datenbanken speichern
28 Ustd.
Auftrag

Beim Umbau einer städtischen Feuerwache wurde die gesamte Infrastruktur des Gebäudes modernisiert. Durch den bereits erfolgten Einsatz eines BUS-Systems besteht die Möglichkeit, Funktionen und Betriebszustände vieler Systeme individuell anzupassen.

Ihr Unternehmen wird beauftragt, zum nachhaltigen Betreiben von Heizungs- und Klimatechnik ein Konzept zur Einbindung von Temperatur­sensoren in mehreren Räumen zu entwickeln. Die Datenspeicherung soll über das vorhandene Netzwerk in einer eigenen Datenbank realisiert werden.

Stellen Sie Ihre Planung dem Kunden vor und passen Sie diese gegebenenfalls nach Kundenwünschen an. Setzen Sie den Auftrag um und übergeben Sie das Produkt an den Kunden.

Schätzen Sie in der Nachbesprechung im Unternehmen die Qualität der entwickelten Softwarelösung in Bezug auf mögliche Angriffsszenarien ein und reflektieren Sie Ihr Vorgehen wirtschaftlich.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
9.2.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

8

Bedarfe des Kunden ermitteln

Lastenheft, Kundengespräch

Details der Anbindung an die Datenbank

Art der Speicherung

Aufbau Datenbankmanagementsystem (DBMS)
Cloudspeicher

Sich über Möglichkeiten von Datenmodellen informieren

Oberflächen von Datenbanken vergleichen

relationale Datenbank

Dokumentationen zu bestehenden gebäudetechnischen Systemen sichten

LS 6.3, LS 9.1

Besonderheiten der Systeme ermitteln

berufsbezogenes Englisch

Datenstruktur

Übertragungstechnik

XML, JSON, CSV

Übertragungsprotokoll

Darstellungsform festlegen

ER-Modell

Maßnahmen der Datensicherheit konkretisieren

LF 4, LF 7

Schutzziele

BSI-Grundschutzkatalog

spezielle Anforderungen für Datenbankanbindung

9.2.2 Entscheiden/
Durchführen

Datenbankmanagementsystem auswählen

16

Dienst auswählen

Webbrowser

branchenspezifisch

Konzept zur Realisierung der Datenbank entwerfen

Lösung mit Kunden abstimmen

Pflichtenheft

Erforderliche Konzept-Anpassungen vornehmen

Daten zusammentragen

Tabellenbeziehungen anlegen

Testsensor anschließen und konfigurieren

Funktionen der Verbindung testen

Datensicherheit der Lösung prüfen

Dokumentation erstellen

Bedienungsanleitung in digitaler Form bereitstellen

Tutorial
berufsbezogene Informationsverarbeitung

Lösung und Tutorial dem Kunden übergeben und ihn in die Bedienung einweisen

Deutsch/Kommunikation

9.2.3 Bewerten/
Reflektieren

Prozess der Bearbeitung des Kundenauftrages beurteilen und Schlussfolgerungen ziehen

4

Kundenevaluation
Verbesserungsvorschläge

Wirtschaftlichkeit des Vorgehens reflektieren

Selbstreflexion, Kritik

Qualität der Datensicherheit der Softwarelösung einschätzen

mögliche Angriffsszenarien
Gefährdungseinschätzung

Lernfeld 10 Daten und Dienste gebäudetechnischer Systeme sicher bereitstellen
3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
10.1
Checkliste für Maßnahmen zur Datensicherheit zusammenstellen
12 Ustd.
10.2
Beleuchtungsanlage einer Feuerwache visualisieren
40 Ustd.
10.3
Beleuchtungsanlage einer Feuerwache für Fernzugriff verfügbar machen
28 Ustd.
Lernsituation
10.2
Beleuchtungsanlage einer Feuerwache visualisieren
40 Ustd.
Auftrag

Beim Umbau einer städtischen Feuerwache wurde die gesamte Beleuchtungs­anlage modernisiert. Durch den bereits erfolgten Einsatz eines BUS-Systems besteht die Möglichkeit, Funktionen und Betriebszustände der Beleuchtungsanlage zu visualisieren.

Ihr Unternehmen wird beauftragt, unter Berücksichtigung von Kundenwünschen ein Konzept zur Umsetzung der Visualisierung zu entwickeln.

Stellen Sie dieses dem Kunden vor und passen es gegebenenfalls nach seinen Vorstellungen an. Setzen Sie die Visualisierung nach Auftragserteilung um und übergeben Sie das Produkt an den Kunden.

Beurteilen Sie Ihre Kommunikation mit dem Kunden und schätzen Sie dessen Zufriedenheit mit der Visualisierungslösung ein.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
10.2.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

20

Bedarfe des Kunden ermitteln

Lastenheft, Kunden­gespräch

zu visualisierende Details

An/Aus, Lichtszene, Dimmungsgrad

Art der Darstellung

Sich über Möglichkeiten der Visualisierung informieren

Oberfläche

tabellarisch, 2-D, 3-D
animiert

Menüstruktur

Bedienelemente

Hilfe für Anwender zur Oberflächenbedienung

Anzeigeelemente

Dokumentation zu bestehender Beleuchtungsanlage sichten

Besonderheiten der Beleuchtungs­anlage ermitteln

berufsbezogenes Englisch

BUS-System

Übertragungsprotokoll

DALI, KNX
IP, TP, Funk

Datenpunkte festlegen

physikalisch

virtuell

Maßnahmen der Datensicherheit konkretisieren

LF 4, LF 7, LF 9

Schutzziele

BSI-Grundschutzkatalog

spezielle Anforderungen für physikalische Datenpunkte

spezielle Anforderungen für virtuelle Datenpunkte

10.2.2 Entscheiden/
Durchführen

Gerät zur Visualisierung festlegen

16

Smartphone

Handheld

Touchpanel

Laptop

Dienst auswählen

Webbrowser

branchenspezifisch

Konzept zur Visualisierung zusammenstellen

Lösung mit Kunden abstimmen und gegebenenfalls Anpassungen vornehmen

Pflichtenheft

Controller auswählen und in bestehende Anlage einbinden

Visualisierungsgerät anschließen und konfigurieren

Funktionen der Visualisierung testen

Datensicherheit der Lösung prüfen

Dokumentation erstellen

Bedienungsanleitung in digitaler Form bereitstellen

Tutorial
berufsbezogene Informationsverarbeitung

Lösung und Tutorial dem Kunden übergeben und ihn in die Bedienung einweisen

10.2.3 Bewerten/
Reflektieren

Kundenzufriedenheit einschätzen

4

Kundenevaluation

Zielerreichung

Kommunikation mit Kunden

Planmäßigkeit und Wirtschaftlichkeit des Vorgehens reflektieren

Selbstreflexion, Kritik, Verbesserungsvorschläge

Lernfeld 11 Gebäudetechnische Systeme gewerkeübergreifend projektieren
3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 100 Ustd.
Lernsituationen
11.1
Anforderungsanalyse für die gewerkeübergreifende Steuerung der Gebäudetechnik durchführen und dokumentieren
8 Ustd.
11.2
Pflichtenheft zur gewerkeübergreifenden Steuerung der Gebäudetechnik in einer Feuerwache entwickeln
40 Ustd.
11.3
Pflichtenheft zur gewerkeübergreifenden Steuerung der Gebäudetechnik umsetzen
32 Ustd.
11.4
Gewerkeübergreifende Steuerung der Gebäudetechnik testen, dokumentieren und an den Kunden übergeben
20 Ustd.
Lernsituation
11.3
Pflichtenheft zur gewerkeübergreifenden Steuerung der Gebäudetechnik umsetzen
32 Ustd.
Auftrag

Ihr Unternehmen hat Aufträge zur Modernisierung der gebäudetechnischen Anlagen einer städtischen Feuerwache abgeschlossen. Der Auftraggeber wünscht zusätzlich eine gewerkeübergreifende Steuerung und Kontrolle der Anlagen. Aufgrund der guten Erfahrungen soll Ihr Unternehmen als Generalauftragnehmer die Koordination der Realisierung dieses Auftrages übernehmen.

Es wurden bereits die Anforderungen analysiert, geklärt und dokumentiert sowie das Pflichtenheft und die Projektunterlagen, wie Projektstrukturplan, Meilensteine, Arbeitspakete, Terminplanung, erstellt und abgestimmt.

Sie sind als Projektleiter für die Umsetzung des Pflichtenheftes verantwortlich, sollen die Gewerke koordinieren und dabei auf die Einhaltung der geforderten Leistung, der abgestimmten Termine und des vorgegebenen Budgets achten. Führen Sie außerdem ein aktives Risikomanagement durch. 

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
11.3.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

12

Vorhandene Unterlagen sichten

Pflichtenheft

Building Information Modeling (BIM)

LS 6.1

Projektstrukturplan

Meilensteine

Arbeitspakete

Terminplanung

Risikoanalyse

Technischen und zeitlichen Ablaufplan prüfen auf Verfügbarkeit von

gerätetechnischen Ressourcen

personellen Ressourcen

Sich während der Umsetzung mit dem Kunden abstimmen zu

Statusabstimmung
fehlende Ressourcen

Fortschrittsgrad

Terminplan

Qualität der Leistung

Mit dem Projektteam und den beteiligten Gewerken Festlegungen treffen zu

Bedingungen für Start der Umsetzung

Arbeitsteilung

Terminen

Vorgehensweise

11.3.2 Entscheiden/
Durchführen

Gebäudetechnische Komponenten zur gewerkeübergreifenden Steuerung und Kontrolle integrieren für

18

LF 6, LF 7, LF 8
Bussysteme

Beleuchtung

Gefahrenmeldeanlagen

Heizung

Klima

Lüftung

Bei der Integration der gebäudetechnischen Komponenten beachten

Funktion und Leistung

Kompatibilität

Wirtschaftlichkeit

Umweltverträglichkeit

Verfügbarkeit

Mit den beteiligten Gewerken regelmäßig kommunizieren zu

Vorliegen der erforderlichen Voraussetzungen für die auszuführenden Arbeiten

Arbeitspakete

Auftreten ungeplanter Heraus­forderungen

Risikomanagement

Arbeitsergebnisse mit Projektzielen vergleichen und den Fortschritt der Arbeiten proaktiv überwachen

Fortschrittsgradmessung für Projektcontrolling

Leistungserfüllung

Termineinhaltung

Wirtschaftlichkeit

Verfügbarkeit prüfen von

Risikomanagement
Risikoliste

Material

Personal

Spezialwerkzeugen

Messtechnik

Risiken mit hoher Eintrittswahrscheinlichkeit und gravierender Auswirkung auf die Umsetzung abschätzen und managen

Sich mit dem Kunden regelmäßig abstimmen zu

Pflichtenheft
Projektziele
Projektcontrolling

Arbeitsfortschritt

bestehenden Herausforderungen

fehlenden Mitwirkungsleistungen

Klärungsbedarfen

sich ergebenden Änderungen am Pflichtenheft

Probebetrieb mit den beteiligten Gewerken organisieren und veranlassen

11.3.3 Bewerten/
Reflektieren

Kundenkommunikation einschätzen

2

Deutsch/Kommunikation
berufsbezogenes Englisch

Kommunikation mit beteiligten Gewerken unter dem Aspekt einer erneuten Kooperation beurteilen

Planmäßigkeit und Wirtschaftlichkeit des Vorgehens reflektieren

Selbstreflexion, Kritik, Verbesserungsvorschläge

Lernfeld 12 Gebäudetechnische Systeme warten und instand setzen
4. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 60 Ustd.
Lernsituationen
12.1
Wartungs- und Instandhaltungsmaßnahmen in einer gebäudetechnischen Anlage planen
10 Ustd.
12.2
Störungs- und Fehlermeldungen gebäudetechnischer Anlagen aufnehmen und auswerten
24 Ustd.
12.3
Gebäudetechnische Anlage nach Fehlerbild instand setzen
26 Ustd.
Lernsituation
12.2
Störungs- und Fehlermeldungen gebäudetechnischer Anlagen aufnehmen und auswerten
24 Ustd.
Auftrag

Nach der Modernisierung der gebäudetechnischen Anlagen einer städtischen Feuerwache und bisher störungsfreiem Betrieb treten erste Störungs- und Fehlermeldungen auf.

Da Ihr Unternehmen einen Wartungs- und Servicevertrag für diese Anlagen mit der städtischen Feuerwache abgeschlossen hat, werden Sie beauftragt, die aufgelaufenen Störungs- und Fehlermeldungen aufzunehmen und auszuwerten. Listen Sie mögliche Störungs- und Fehlerursachen für den Servicetechniker auf.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
12.2.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

10

Sich über Strategien und Dokumente zur Ursachensuche informieren

6-W-Fragetechnik

wer, was, wann, wo, warum, wie

Schaltpläne, Störungsmatrix oder FAQ der Hersteller

Fehlerprotokolle

Histogramme

Prozessbeeinflussung durch mehrere Faktoren

Verlaufsdiagramme

Fehler in Abhängigkeit von einer physikalischen Größe

Korrelationsdiagramme

Im Gespräch mit dem Auftraggeber die Störungen und Fehler konkre­tisieren

Kommunikationsfähigkeit
Konfliktfähigkeit
Umgangsformen

Möglichkeiten des Fernzugriffs für Beschaffung weiterer Informationen nutzen

Sich über Möglichkeiten der Erfassung von Störungs- und Fehlermeldungen informieren

Deutsch/Kommunikation

12.2.2 Entscheiden/
Durchführen

Störungs- und Fehlermeldungen erfassen und dokumentieren

12

Ursachen und Schwere von Störungen identifizieren

systematische Methode
berufsbezogenes Englisch

gewerkeübergreifende Ursachen

Fehlermeldungen und Log-Dateien von Software und Geräten

ähnliche frühere Fehlerbilder

Verhalten von baugleichen Schaltungen oder Anlagen

vergleichende Methode

Fehlerquellen ermitteln und Fehlerursachen eingrenzen

defekte Feinsicherung

defekter Sensor

kalte Lötstelle

Kabelbruch

Softwarefehler/Inkompatibilität nach Update

Bedienfehler

Bedienanleitung

Abhängigkeiten der Gesamtfunktion aller Anlagen beachten

Liste möglicher Störungs- und Fehlerursachen erstellen

Deutsch/Kommunikation

Priorisierung der Störungen und Fehler vornehmen

vom Einfachen zum Komplizierten, Wahrscheinlichkeiten

Abhängigkeiten von anderen Gewerken berücksichtigen

Andere Gewerke bei Bedarf einbeziehen

12.2.3 Bewerten/
Reflektieren

Kundenzufriedenheit und Kommunikation mit Kunden einschätzen

2

Selbstreflexion
Verbesserungsvorschläge

Schlüssigkeit des Vorgehens bei der Ermittlung der Störungs- und Fehlerursachen reflektieren

Selbstreflexion

Lernfeld 13 Gebäudetechnische Systeme anpassen und optimieren
4. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
13.1
Konzept zur Optimierung der Gebäudesystemtechnik entwerfen und Kunden beraten
40 Ustd.
13.2
Umsetzung des Konzepts planen und Kostenkalkulation erstellen
20 Ustd.
13.3
Optimierung des gebäudetechnischen Systems umsetzen und Kunden einweisen
20 Ustd.
Lernsituation
13.1
Konzept zur Optimierung der Gebäudesystemtechnik entwerfen und Kunden beraten
40 Ustd.
Auftrag

Nach der Modernisierung der gebäudetechnischen Anlagen einer städtischen Feuerwache und deren längeren Betrieb möchte der Kunde Änderungen der Bedienbarkeit, Visualisierung, Energieeffizienz und Verfügbarkeit der Anlagen vornehmen.

Da Ihr Unternehmen einen Wartungs- und Servicevertrag für diese Anlagen mit der städtischen Feuerwache abgeschlossen hat, werden Sie beauftragt, die Kundenwünsche aufzunehmen, auszuwerten und ihn zu beraten.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
13.1.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

18

Kundenwünsche erfassen, dokumentieren und ordnen

Deutsch/ Kommunikation
Lastenheft
6-W-Fragetechnik
LS 12.2

Zu Aktualisierungen der beim Kunden eingesetzten Hard- und Software recherchieren

Machbarkeit der Kundenwünsche prüfen

Mögliche technische Verbesserungen der Systeme untersuchen

leistungsfähigere Sensoren

erweiterte Virtualisierungen

Energieeffizienz

Notstromversorgung

Förderprogramme

Einfluss der Anpassungen von Hard- und Software auf Systeme abschätzen

Simulation

Möglichkeiten des Fernzugriffs für Umsetzung der Anpassungen der Software prüfen

LS 10.3

13.1.2 Entscheiden/
Durchführen

Maßnahmen priorisieren hinsichtlich

18

Machbarkeit

Kosten

Fördermöglichkeiten

Auswirkungen auf andere Systeme

Folgen der Änderungen auf die Bedienbarkeit abschätzen

Technisch notwendige Abfolge bei Umsetzung der Anpassungen beachten

Verfügbarkeitsanalyse des Systems

Abhängigkeiten von anderen Gewerken berücksichtigen und diese bei Bedarf einbeziehen

Konzept für Maßnahmen zur Verbesserung der Gebäudesystemtechnik zusammenstellen

Austausch von Hardware

Softwareaktualisierung

Verfügbarkeit

Virtualisierung

Visualisierung

Messwerte, Anlagenzustände

Fernzugriff

Energieeffizienz

Kostenabschätzung

zeitlicher Ablauf

Dem Auftraggeber das Konzept vorstellen

Kommunikationsfähigkeit
Konfliktfähigkeit
Umgangsformen

Auf Fragen des Auftraggebers fachlich richtig und verständlich eingehen

13.1.3 Bewerten/
Reflektieren

Kommunikation mit Kunden und Kundenzufriedenheit einschätzen

4

Selbstreflexion
Verbesserungsvorschläge

Schlüssigkeit des Vorgehens bei der Ermittlung der Softwareupdates und Anpassungen reflektieren

Selbstreflexion
Nachhaltigkeit
Wirtschaftlichkeit

Berufsbezogenes Englisch

Berufsbezogenes Englisch bildet die Integration der Fremdsprache in die Lernfelder ab. Der Englischunterricht im berufsübergreifenden Bereich gemäß den Vorgaben der Stundentafel und der Unterricht im berufsbezogenen Englisch stellen eine Einheit dar. Es werden gezielt Kompetenzen entwickelt, die die berufliche Mobilität der Schülerinnen und Schüler in Europa und in einer globalisierten Lebens- und Arbeitswelt unterstützen.

Der Englischunterricht orientiert auf eine weitgehend selbstständige Sprachverwendung mindestens auf dem Niveau B1 des KMK-Fremdsprachenzertifikats7, das sich an den Referenzniveaus des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen: lernen, lehren, beurteilen (GeR) orientiert. Dabei werden die vorhandenen fremdsprachlichen Kompetenzen in den Bereichen Rezeption, Produktion, Mediation und Interaktion um berufliche Handlungssituationen erweitert.8 Leistungsstarke Schülerinnen und Schüler sollten motiviert werden, sich den Anforderungen des Niveaus B2 zu stellen.

Grundlage für den berufsbezogenen Englischunterricht bilden die in den Lernfeldern des KMK-Rahmenlehrplans formulierten fremdsprachlichen Aspekte. Der in den Lernfeldern integrativ erworbene Fachwortschatz wird in vielfältigen Kommunikationssituationen angewandt sowie orthografisch und phonetisch gesichert. Relevante grammatische Strukturen werden aktiviert. Der Unterricht strebt den Erwerb grundlegender interkultureller Handlungsfähigkeit mit dem Ziel an, mehr Sicherheit im Umgang mit fremdsprachigen Kommunikationspartnern zu entwickeln. Damit werden die Schülerinnen und Schüler befähigt, im beruflichen Kontext erfolgreich zu kommunizieren.

Der Unterricht im berufsbezogenen Englisch ist weitgehend in der Fremdsprache zu führen und handlungsorientiert auszurichten. Dies kann u. a. durch Projektarbeit, Gruppenarbeit und Rollenspiele geschehen. Dazu sind die Simulation wirklichkeitsnaher Situationen im Unterricht, die Nutzung von Medien und moderner Informations- und Kommunikationstechnik sowie das Einüben und Anwenden von Lern- und Arbeitstechniken eine wesentliche Voraussetzung.

Vertiefend kann berufsbezogenes Englisch im Wahlbereich angeboten werden. Empfehlungen dazu werden in den berufsgruppenbezogenen Modulen des Lehrplans Englisch für die Berufsschule/Berufsfachschule sowie nachfolgend in diesem Arbeitsmaterial gegeben.

Die Teilnahme an den Prüfungen zur Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen Niveau B1 oder Niveau B2 in der beruflichen Bildung in einem berufsrelevanten Bereich kann von den Schülerinnen und Schülern in Abstimmung mit der Lehrkraft für Fremdsprachen individuell entschieden werden.

7  Rahmenvereinbarung über die Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen in der beruflichen Bildung unter

  https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/veroeffentlichungen_beschluesse/1998/1998_11_20-Fremdsprachen-berufliche-Bildung.pdf

8  Kompetenzbeschreibungen der Anforderungsniveaus siehe Anhang

1. Ausbildungsjahr

Berufsbezogenes Englisch mit Bezug zu
Lernfeld 1 Elektrotechnische Systeme analysieren, Funktionen prüfen und Fehler beheben

Inhalte:

Die Schülerinnen und Schüler beschreiben elektrische Vorgänge in einfachen Schaltungen. Sie bezeichnen sowohl elektrische Größen (Spannung, Strom, Widerstand; Kapazität, Induktivität; Gleich- und Wechselgrößen) als auch übliche elektrische Betriebsmittel (Bauteile in Gleich- und Wechselstromkreisen) in der Fremdsprache fachlich korrekt.

Sie entnehmen aus englischen Arbeitsunterlagen Informationen zum fachgerechten Einsatz von Betriebsmitteln (Schutzmaßnahmen und -einrichtungen) und zur Bedienung von Mess- und Prüfmitteln.

Didaktisch-methodische Hinweise:

Im Fokus steht der Aufbau eines Wortschatzes mit fachspezifischem Vokabular. Der Grundwortschatz kann durch die Arbeit mit englischsprachigen Bedienungsanleitungen und Servicehandbüchern gefestigt werden. Neben dem Erwerb fachspezifischer Lexik empfiehlt sich die Erarbeitung und Präsentation von Fachvorträgen.

Berufsbezogenes Englisch mit Bezug zu
Lernfeld 4 Informationstechnische Systeme bereitstellen

Inhalte:

Die Schülerinnen und Schüler entnehmen aus englischsprachigen Quellen Informationen zu Hard- und Softwarekomponenten (Funktion, Leistung, Einsatzgebiet, Kompatibilität, Ökonomie, Umweltverträglichkeit). Sie vergleichen technische Merkmale von Hardwarekomponenten (Prozessorkennzahlen; Speichergröße, Zugriffszeit, Bandbreite; Schnittstellenausprägung; Lebensdauer; Fehlerkorrektur) und bezeichnen diese fachsprachlich korrekt.

Die Schülerinnen und Schüler nutzen Datenverarbeitungssysteme zur Kommunikation adressaten­gerecht. Sie informieren sich über englische Begriffe und Abkürzungen in der Software und verwenden die entsprechenden Programme sachgerecht. Aus englischsprachigen Handbüchern entnehmen sie Lösungshilfen.

Die Schülerinnen und Schüler informieren sich über Strukturen und Komponenten von Netzwerken (Aufbau und Funktion von Komponenten, Installation und Inbetriebnahme, Bedienung, Service, Pflege und Wartung) und erfassen deren Eigenschaften und Standards. Dafür werten sie technische Dokumentationen in der Fremdsprache aus.

Didaktisch-methodische Hinweise:

Der fortlaufende Aufbau eines Wortschatzes mit fachspezifischem Vokabular sollte den Schwerpunkt bilden. Der Grundwortschatz kann durch kurze Beschreibungen von Computerarbeitsplätzen und deren Komponenten gefestigt werden.

Zum Erwerb fachspezifischer Lexik zu Netzwerken wird empfohlen, englischsprachige Bedienungsanleitungen und Servicehandbücher zu nutzen.

2. Ausbildungsjahr

Berufsbezogenes Englisch mit Bezug zu
Lernfeld 5 Elektroenergieversorgung und Sicherheit von gebäudetechnischen Systemen und Geräten gewährleisten

Inhalte:

Die Schülerinnen und Schüler informieren sich in englischsprachiger Fachliteratur zu typischen Betriebsmitteln zur Elektroenergieversorgung. Sie ermitteln Anschluss- und Kennwerte von Transformatoren aus Datenblättern.

Die Schülerinnen und Schüler recherchieren in englischsprachigen Quellen zu Sicherheitsregeln für elektrische Anlagen. Sie nutzen typische Begriffe der Energieversorgung in der Fremdsprache (Netzsysteme, Netzformen, Schutzarten, Schutzeinrichtungen, Schaltgeräte, Schutzklassen, Isolationsklassen, Blitz- und Überspannungsschutz, Erdungsanlagen, vorbeugender Brandschutz). 

Sie verwenden englischsprachige Bedienanleitungen von Mess- und Prüfmitteln und leiten daraus deren Bedienung und Handhabung zur Prüfung von Schutzmaßnahmen und der Sicherheit elektrischer Betriebsmittel ab.

Didaktisch-methodische Hinweise:

Das Verstehen von Arbeitsdokumenten wie Bedienungsanleitungen oder Produktbeschreibungen in der Fremdsprache dient der Festigung der Fachlexik und dem Textverständnis. Daher ist das Erwerben und Festigen von Texterschließungstechniken (Skimming, Scanning, Translating, Mediation) als wesentlicher Bestandteil des Unterrichts anzusehen. Es ist besonders auf das Erkennen von Standardformulierungen und Passivkonstruktionen zu achten. Empfohlen wird, bei der Erschließung der Texte mit Blick auf die berufliche Tätigkeit im Außeneinsatz insbesondere Apps auf mobilen Geräten einzusetzen.

Empfehlenswert ist es, die erarbeitete Lexik in Form von Lückentexten sowie im dialogischen Sprechen zu nutzen. Letzteres ermöglicht auch das Formulieren von Arbeitsschutzanweisungen im jeweiligen Arbeitsumfeld. Hierbei sollte auf die korrekte Aussprache und die Anwendung des Imperativs Wert gelegt werden.

Berufsbezogenes Englisch mit Bezug zu
Lernfeld 6 Gebäudetechnische Systeme analysieren und Änderungen vornehmen
Lernfeld 8 Schnittstellen von Komponenten analysieren und gewerkeübergreifende Funktionen realisieren

Inhalte:

Die Schülerinnen und Schüler informieren sich über die Funktion gebäudetechnischer Komponenten in Steuerungen und Regelungen (Komponenten der Steuerungs- und Regelungstechnik, Sensoren, Aktoren, Bussysteme). Dazu recherchieren sie zielgerichtet Herstellerunterlagen in englischer Sprache. Diese analysieren, interpretieren, übersetzen und bewerten sie.

Sie ordnen physikalische Kennwerte (Temperatur, Beleuchtungsstärke, Feuchtigkeit, Spannung, Strom) den technischen Prozessen gebäudetechnischer Anlagen (Heizungs- und Klimaregelung, Beschattung, Lichtmanagement, Sicherheit, Energiemanagement) zu. Sie erklären die grundlegende Wirkungsweise üblicher gebäudetechnischer Anlagen und verwenden dabei englische Termini korrekt.

Didaktisch-methodische Hinweise:

Neben der Festigung von Grundvokabular ist es wichtig, auch fachspezifische Wörter zu integrieren. Englische Originaltexte als Ausgangsoption sind empfehlenswert. Bei der Erschließung der Texte können traditionelle und digitale Medien, wie Wörterbücher, Internet oder Apps auf Smartphones, genutzt werden.

Neben der Textarbeit sollte ein Schwerpunkt ebenso auf mündliche Formate gelegt werden: Vorträge, Diskussionen und Gespräche zu den o. g. Themen in der englischen Fachsprache helfen den Schülerinnen und Schülern, flüssig und sicher über fachspezifische Inhalte zu sprechen.

3. Ausbildungsjahr

Berufsbezogenes Englisch mit Bezug zu
Lernfeld 10 Daten und Dienste gebäudetechnischer Systeme sicher bereitstellen

Inhalte:

Die Schülerinnen und Schüler vergleichen die technischen Merkmale von Netzwerkkomponenten und Diensten (Übertragungsmedien, Kopplungselemente, Endgeräte; Protokolle). Sie bezeichnen sowohl informationstechnische Geräte und Kenngrößen als auch übliche Netzwerkkomponenten in der Fremdsprache fachlich korrekt. Sie entnehmen aus englischsprachigen Quellen Informationen zum fachgerechten Betrieb (Adressierung) und sowie zu deren Ergonomie und Nachhaltigkeit. Sie informieren Kunden zu Aspekten der Sicherheit in Netzen (Freigaben, Benutzerrechte, Datensicherheit, Datenschutz). Sie ordnen Abkürzungen den fremdsprachlichen Begriffen zu.

Didaktisch-methodische Hinweise:

Für die Netzwerktechnik sollte der Aufbau eines Wortschatzes mit fachspezifischem Vokabular im Fokus stehen. Der Grundwortschatz kann durch kurze Beschreibungen von Eigenschaften und Funktionsweise der Netzwerkkomponenten und der in der Gebäudesystemtechnik relevanten Protokolle in mündlicher und schriftlicher Form gefestigt werden.

Es wird empfohlen, englische Ausgangstexte als Grundlage für die Erarbeitung inhaltlicher und sprachlicher Schwerpunkte einzusetzen. Fachwörterbücher sowie Internetquellen können ebenso dazu genutzt werden. Zur Informationsgewinnung bietet es sich darüber hinaus an, mit originalen Netzwerkplänen, Datenblättern und Produktbeschreibungen zu arbeiten.

Anhang

Die Niveaubeschreibung des KMK-Fremdsprachenzertifikats9 weist folgende Anforderungen in den einzelnen Kompetenzbereichen aus:

Rezeption:  Gesprochenen und geschriebenen fremdsprachigen Texten Informationen entnehmen

Hör- und Hörsehverstehen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können geläufigen Texten in berufstypischen Situationen Einzelinformationen und Hauptaussagen entnehmen, wenn deutlich und in Standard­sprache gesprochen wird.

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können komplexere berufstypische Texte global, selektiv und detailliert verstehen, wenn in natürlichem Tempo und in Standardsprache gesprochen wird, auch wenn diese leichte Akzentfärbungen aufweist.

Leseverstehen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können geläufigen berufstypischen Texten zu teilweise weniger vertrauten Themen aus bekannten Themenbereichen Einzelinformationen und Hauptaussagen entnehmen.

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können komplexe berufstypische Texte, auch zu wenig vertrauten und abstrakten Themen aus bekannten Themenbereichen, global, selektiv und detailliert verstehen.

Produktion:  Fremdsprachige Texte erstellen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung elementarer und auch komplexer sprachlicher Mittel geläufige berufstypische Texte zu vertrauten Themen verfassen.

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung vielfältiger, auch komplexer sprachlicher Mittel berufstypische Texte aus bekannten Themenbereichen verfassen.

Mediation:   Textinhalte in die jeweilige Sprache übertragen und in zweisprachigen Situationen vermitteln

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können fremdsprachlich dargestellte berufliche Sachverhalte aus bekannten Themenbereichen sinngemäß und adressatengerecht auf Deutsch wiedergeben. Sie können unter Verwendung elementarer und auch komplexer sprachlicher Mittel in deutscher Sprache dargestellte Sachverhalte aus bekannten Themenbereichen sinngemäß und adressatengerecht in die Fremdsprache übertragen.

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können den Inhalt komplexer fremdsprachlicher berufsrelevanter Texte aus bekannten Themenbereichen sinngemäß und adressatengerecht auf Deutsch sowohl wiedergeben als auch zusammenfassen. Sie können unter Verwendung vielfältiger, auch komplexer sprachlicher Mittel den Inhalt komplexer berufsrelevanter Texte aus bekannten Themenbereichen in deutscher Sprache sinngemäß und adressatengerecht in die Fremdsprache sowohl übertragen als auch zusammenfassen.

Interaktion: Gespräche in der Fremdsprache führen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung elementarer und auch komplexer sprachlicher Mittel geläufige berufsrelevante Gesprächssituationen, in denen es um vertraute Themen geht, in der Fremdsprache weitgehend sicher bewältigen, sofern die am Gespräch Beteiligten kooperieren, dabei auch eigene Meinungen sowie Pläne erklären und begründen.

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung vielfältiger, auch komplexer sprachlicher Mittel berufsrelevante Gesprächssituationen, in denen es um komplexe Themen aus bekannten Themenbereichen geht, in der Fremdsprache sicher bewältigen, dabei das Gespräch aufrechterhalten, Sachverhalte ausführlich erläutern und Standpunkte verteidigen.

 

9 Rahmenvereinbarung über die Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen in der beruflichen Bildung unter:     https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/veroeffentlichungen_beschluesse/1998/1998_11_20-Fremdsprachen-berufliche-Bildung.pdf

Hinweise zur Literatur

KMK – Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bun­des­republik Deutschland: Handreichung für die Erarbeitung von Rahmenlehrplänen der Kultusministerkonferenz für den berufsbezogenen Unterricht in der Berufsschule und ihre Abstimmung mit Ausbildungsordnungen des Bundes für anerkannte Ausbildungs­berufe. Bonn. Stand: Juni 2021.
https://www.kmk.org/fileadmin/veroeffentlichungen_beschluesse/2021/2021_06_17-GEP-Handreichung.pdf 

Landesamt für Schule und Bildung: Umsetzung lernfeldstrukturierter Lehrpläne. 2022.
https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/14750 

Landesamt für Schule und Bildung: Operatoren in der beruflichen Bildung. 2021.
https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/39372 

 

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