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Lehrplan

Berufsschule - duale Berufsausbildung

Fachangestellter für Bäderbetriebe / Fachangestellte für Bäderbetriebe

2008/2020

 

Impressum

Der Lehrplan ist ab 1. August 2020 freigegeben.

Dem Lehrplan liegt der KMK-Rahmenlehrplan für den Ausbildungsberuf Fachangestellter/Fachangestellte im Bäderbetrieb (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 21.11.1996) und die Verordnung über die Berufsausbildung zum/zur Fachangestellten für Bäderbetriebe vom 26.03.1997 (BGBl I 1997, S. 740 vom 03.04.1997) zugrunde.

Der Lehrplan wurde auf der Grundlage des Erprobungslehrplans von 1998 am

Sächsischen Bildungsinstitut
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul

unter Mitwirkung von

Jutta Bley  Regierungspräsidium Leipzig
Katrin Glöckner Chemnitz 
Klaus-Dieter Helm  Regierungspräsidium Chemnitz
Dagmar Kutzbach Chemnitz 
Michael Schmidt Chemnitz 
Danny Uhlmann Regierungspräsidium Chemnitz

2008 erarbeitet.

Eine weitere teilweise Überarbeitung des Lehrplans erfolgte 2020 durch das

Landesamt für Schule und Bildung
Standort Radebeul
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul

www.lasub.smk.sachsen.de

HERAUSGEBER

Sächsisches Staatsministerium für Kultus
Carolaplatz 1
01097 Dresden
www.smk.sachsen.de

 

Vorbemerkungen

Die Verfassung des Freistaates Sachsen fordert in Artikel 101 für das gesamte Bildungswesen:

„(1) Die Jugend ist zur Ehrfurcht vor allem Lebendigen, zur Nächstenliebe, zum Frieden und zur Erhaltung der Umwelt, zur Heimatliebe, zu sittlichem und politischem Verantwortungsbewusstsein, zu Gerechtigkeit und zur Achtung vor der Überzeugung des anderen, zu beruflichem Können, zu sozialem Handeln und zu freiheitlicher demokratischer Haltung zu erziehen.“

Das Sächsische Schulgesetz legt in § 1 fest:

„(2) Der Erziehungs- und Bildungsauftrag der Schule wird bestimmt durch das Recht eines jeden jungen Menschen auf eine seinen Fähigkeiten und Neigungen entsprechende Erziehung und Bildung ohne Rücksicht auf Herkunft oder wirtschaftliche Lage.

(3) Die schulische Bildung soll zur Entfaltung der Persönlichkeit der Schüler in der Gemeinschaft beitragen. …“

Für die Berufsschule gilt gemäß § 8 Abs. 1 des Sächsischen Schulgesetzes:

„Die Berufsschule hat die Aufgabe, im Rahmen der Berufsvorbereitung, der Berufsausbildung oder Berufsausübung vor allem berufsbezogene Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten zu vermitteln und die allgemeine Bildung zu vertiefen und zu erweitern. Sie führt als gleichberechtigter Partner gemeinsam mit den Ausbildungsbetrieben und anderen an der Berufsausbildung Beteiligten zu berufsqualifizierenden Abschlüssen.“

Neben diesen landesspezifischen gesetzlichen Grundlagen sind die in der „Rahmenvereinbarung über die Berufsschule“ (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 12. März 2015 in der jeweils geltenden Fassung) festgeschriebenen Ziele umzusetzen.

Kurzcharakteristik des Bildungsganges

Fachangestellte für Bäderbetriebe arbeiten in öffentlich und privatwirtschaftlich geführten Schwimm- und Freizeitbädern. Die Berufsausübung erfordert neben einer guten körperlichen Konstitution die Fähigkeit zu einem vernetzen Denken und Handeln und selbständigem, eigenverantwortlichen Arbeiten.

Die zentralen Aufgabenbereiche der Fachangestellten für Bäderbetriebe sind die Organisation und Beaufsichtigung des Badebetriebes, Betreuung der Badegäste, Erteilung von Schwimmunterricht, Ausübung von Wasserrettungs- und Erste-Hilfe-Maßnahmen sowie die Kontrolle und Sicherung des technischen Betriebsablaufes unter ökonomischen und ökologischen Aspekten. Darüber hinaus übernehmen sie Verwaltungsarbeiten des Bäderbetriebes.

Die berufliche Handlungskompetenz der Fachangestellten für Bäderbetriebe ist sowohl durch die spezifische Ausrichtung auf den Beruf als auch durch rechtliche und betriebswirtschaftliche Grundkenntnisse geprägt. Sie erwerben die Fähigkeit, die Auswirkungen ihrer Tätigkeit auf betriebliche Abläufe zu beurteilen. Darüber hinaus erfordert die Erfüllung ihrer betrieblichen Aufgaben sichere Kommunikations- und Kooperationsfähigkeiten mit den Badegästen, Mitarbeitern und Geschäftspartnern aus anderen Berufsbranchen. Sie sind mitverantwortlich für einen angenehmen und sicheren Aufenthalt der Besucher und reagieren in Notfallsituationen kompetent.
Fachangestellte für Bäderbetriebe verfügen über ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein, Eigeninitiative, Selbstständigkeit und Flexibilität.

Im Rahmen der Ausbildung erwerben die Fachangestellten für Bäderbetriebe folgende berufliche Qualifikationen:

  • Badebetrieb beaufsichtigen und Badegäste betreuen
  • in Notfallsituationen Rettungs-, Erste-Hilfe- und Wiederbelebungsmaßnahmen durchführen
  • Badegäste über gesunde und aktive Freizeitgestaltung informieren und entsprechende Spiel- und Sportarrangements anbieten und umsetzen 
  • Schwimmunterricht für Anfänger und Fortgeschrittene erteilen
  • Bäderhygiene kontrollieren und entsprechende Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen planen und durchführen
  • bädertechnische Anlagen steuern, kontrollieren und warten, Störungen beseitigen sowie Betriebsdaten dokumentieren
  • verantwortungsvoll für betriebswirtschaftlich sinnvolle und umweltfreundliche Betriebsabläufe sorgen
  • Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit und Werbung entwickeln und umsetzen
  • innerbetriebliche Verwaltungstätigkeiten selbstständig durchführen 
  • moderne Informations- und Kommunikationssysteme aufgabenorientiert anwenden
  • Gesetze, Verordnungen und Vorschriften beim Betreiben von Bädern einhalten

Der KMK-Rahmenlehrplan für den Ausbildungsberuf Fachangestellter/Fachangestellte für Bäderbetriebe ist nach Lerngebieten gegliedert. Im berufsbezogenen Bereich des sächsischen Lehrplanes für die Berufsschule „Fachangestellter/Fachangestellte für Bäderbetriebe“ finden sich diese Lerngebiete in den drei Handlungsbereichen

  • Betreuung und Beaufsichtigung der Badegäste,
  • Chemische und technische Prozesse im Bäderbetrieb sowie
  • Badebetrieb und wirtschaftliche Führung von Bädern

wieder. 

Die Kurzcharakteristiken der drei Handlungsbereiche sowie die Ziele der Lehrplaneinheiten beschreiben den Qualifikationsstand und die Kompetenzen am Ende des Lernprozesses. Konkretisiert durch die Inhalte der Lehrplaneinheiten umfassen sie den Mindestumfang zu vermittelnder Kompetenzen.
Vor dem Hintergrund der sich schnell entwickelnden gesellschaftlichen und beruflichen Anforderungen sind die Inhalte weitgehend offen formuliert. Die Einbeziehung neuer Entwicklungen und Tendenzen in den Unterricht wird dabei ebenso gefördert und gefordert wie die Einsicht der Schülerinnen und Schüler, sich ständig weiterzubilden.

Die Realisierung der Bildungs- und Erziehungsziele der Berufsschule ist auf die Entwicklung und Ausprägung von beruflicher Handlungskompetenz gerichtet. Diese entfaltet sich in den Dimensionen von Fach-, Human- und Sozialkompetenz sowie in Methoden- und Lernkompetenz.

Die Ausprägung beruflicher Handlungskompetenz wird durch handlungsorientierten Unterricht gefördert. Davon ausgehend orientiert sich der Lernprozess an exemplarischen Aufgabenstellungen aus der beruflichen Praxis. Das Lernen ist auf vollständige Handlungen ausgerichtet, bei denen die Schülerinnen und Schüler das Vorgehen selbstständig planen, durchführen, überprüfen, gegebenenfalls korrigieren und schließlich bewerten. Dieses Unterrichten erfordert den Einsatz vielfältiger Sozialformen und Methoden.

Der berufsbezogene Unterricht knüpft an das Alltagswissen und an die Erfahrungen des Lebensumfeldes an und bezieht die Aspekte der Medienbildung, der Bildung für nachhaltige Entwicklung sowie der politischen Bildung ein. Die Handlungsfelder bieten umfassende Möglichkeiten, den sicheren, sachgerechten, kritischen und verantwortungsvollen Umgang mit traditionellen und digitalen Medien zu thematisieren. Sie beinhalten vielfältige, unmittelbare Möglichkeiten zur Auseinandersetzung mit globalen, gesellschaftlichen und politischen Themen, deren sozialen, ökonomischen und ökologischen Aspekten sowie Bezüge zur eigenen Lebens- und Arbeitswelt. Die Umsetzung der Lehrplaneinheiten unter Einbeziehung dieser Perspektiven trägt aktiv zur weiteren Lebensorientierung, zur Entwicklung der Mündigkeit der Schülerinnen und Schüler, zum selbstbestimmten Handeln und damit zur Stärkung der Zivilgesellschaft bei.

Bei Inhalten mit politischem Gehalt werden auch die damit in Verbindung stehenden fachspezifischen Arbeitsmethoden der politischen Bildung eingesetzt. Dafür eignen sich u. a. Rollen- und Planspiele, Streitgespräche, Pro- und Kontradebatten, Podiumsdiskussionen oder kriterienorientierte Fall-, Konflikt- und Problemanalysen.

Bei Inhalten mit Anknüpfungspunkten zur Bildung für nachhaltige Entwicklung eignen sich insbesondere die didaktischen Prinzipien der Visionsorientierung, des Vernetzenden Lernens sowie der Partizipation. Vernetztes Denken bedeutet hier die Verbindung von Gegenwart und Zukunft einerseits und ökologischen, ökonomischen und sozialen Dimensionen des eigenen Handelns andererseits.

Die Digitalisierung und der mit ihr verbundene gesellschaftliche Wandel erfordern eine Vertiefung der informatischen Bildung. Ausgehend von den Besonderheiten des Bildungsganges und unter Beachtung digitaler Arbeits- und Geschäftsprozesse ergibt sich die Notwendigkeit einer angemessenen Hard- und Softwareausstattung und entsprechender schulorganisatorischer Regelungen. Auf Grund der Ausrichtung des Unterrichts an beruflichen Handlungen wird berufsbezogene Informationsverarbeitung in die Handlungsbereiche integriert. Die Klassen können in Abhängigkeit von den zur Verfügung stehenden Plätzen in Werkstätten, Laborräumen, PC-Kabinetten und anderen Fachräumen in Gruppen geteilt werden. 

Zur Vermittlung berufsbezogener Englischkenntnisse werden die Unterrichtsstunden aus dem berufsübergreifenden Bereich der Stundentafel genutzt. In der Klassenstufe 1 sind 40 Unterrichtsstunden für Sachfachunterricht in der Fremdsprache "Integriertes Inhalts- und Sprachenlernen") vorzusehen1 . In Umsetzung des geltenden EnglischLehrplans ist auch die berufsspezifische Fachlexik zu vermitteln (insb. Fachwortschatz zu Gefahrenhinweisen, Sicherheitsvorschriften, zum menschlichen Körper und zu bädertypischen Erkrankungen).

Handlungsorientierte Lehr-/Lernarrangements wie Projekte sollen auch einzelne Lehrplaneinheiten in unterschiedlicher Breite und Tiefe verbinden. Die Reihenfolge der Lehrplaneinheiten ist daher nicht als zeitliche Gliederung zu betrachten, da die Schülerinnen und Schüler in der Berufspraxis ebenfalls gleichzeitig mit den Prozessen konfrontiert werden. Es ist eine kontinuierliche Abstimmung zwischen den beteiligten Lehrkräften des berufsübergreifenden und berufsbezogenen Bereichs sowie der in den Handlungsbereichen unterrichtenden Lehrkräfte notwendig.

Die Schülerinnen und Schüler werden darin unterstützt, Lern- und Arbeitstechniken sowie Problemlösungsstrategien in verschiedenen Lehrplaneinheiten übergreifend anzuwenden und selbstständig weiterzuentwickeln. Dabei werden sie befähigt, Informationen zu beschaffen, zu verarbeiten und zu bewerten. Darüber hinaus ist bei den Schülerinnen und Schülern das Bewusstsein zu entwickeln, dass Bereitschaft und Fähigkeit zum selbstständigen und lebenslangen Lernen wichtige Voraussetzungen für ein erfolgreiches Berufsleben sind. 

___________________________________

1 vgl. Lehrplan Englisch für Berufsschule/Berufsfachschule, Modul 2

Stundentafel

Unterrichtsfächer und Lernfelder Wochenstunden in den Klassenstufen
1 2 3
Pflichtbereich 12 12 12
Berufsübergreifender Bereich 42 5 5
Deutsch/Kommunikation 1 1 1
Englisch 2 1 1
Gemeinschaftskunde 1 1 1
Evangelische Religion, Katholische Religion oder Ethik 1 1 1
Sport - 1 1
Berufsbezogener Bereich 8 7 7
Betreuung und Beaufsichtigung der Badegäste 3 3,53 3,53
Chemische und technische Prozesse im Bäderbetrieb 3 2,53 2,53
Badebetrieb und wirtschaftliche Führung von Bädern 2 1 1
Wahlbereich4 2 2 2
 
  • 2
    Den Schulen obliegt im Rahmen ihrer Eigenverantwortung die Entscheidung, in welchen Fächern des berufsübergreifenden Bereichs und mit welcher Stundenzahl in der Klassenstufe 1 unter Beachtung der personellen und sächlichen Ressourcen Unterricht erteilt wird. In Abhängigkeit von der vorgenommenen Kürzung verringert sich die Anzahl der Gesamtausbildungsstunden nach Dauer der Ausbildung in dem jeweiligen Fach. In der Summe der Ausbildungsstunden aller Fächer im berufsübergreifenden Bereich ist dies bereits berücksichtigt. Eine Reduzierung im Fach Gemeinschaftskunde soll nicht erfolgen
  • 3
    Die Zeitrichtwerte wurden aufgrund der Änderungen in der Rahmenstundentafel für die Berufsschule – Berufsausbildung in den Berufen des Berufsbereiches Wirtschaft und Verwaltung im Freistaat Sachsen angepasst.
  • 4
    Der Wahlbereich steht den Schulen im Rahmen ihrer Eigenverantwortung zur Vertiefung der berufsbezogenen Inhalte sowie zur weiteren Spezialisierung und Förderung zur Verfügung. Die Möglichkeit, das Fach Sport im Wahlbereich der Klassenstufe 1 anzubieten, ist ebenso gegeben.

Aufbau und Verbindlichkeit der Einzellehrpläne

Jeder Einzellehrplan enthält eine Kurzcharakteristik sowie eine Darstellung der Lehrplaneinheiten (LPE) mit Zeitrichtwerten in Unterrichtsstunden (Ustd.), Zielen, Inhalten und Hinweisen zum Unterricht.

Die Ziele bilden die entscheidende Grundlage für die didaktisch begründete Gestaltung des Lehrens und Lernens an den berufsbildenden Schulen. Sie geben verbindliche Orientierungen über die Qualität der Leistungs- und Verhaltensentwicklung der Schülerinnen und Schüler und sind damit eine wichtige Voraussetzung für die eigenverantwortliche Vorbereitung des Unterrichts durch die Lehrkräfte.

Es werden drei wesentliche Dimensionen von Zielen berücksichtigt:

  • Kenntnisse (Wissen)
  • Fähigkeiten und Fertigkeiten (intellektuelles und praktisches Können) 
  • Verhaltensdispositionen und Wertorientierungen (Wollen)

Diese drei Dimensionen sind stets miteinander verknüpft und bedingen sich gegenseitig. Ihre analytische Unterscheidung im Lehrplan ist insbesondere mit Blick auf die Unterrichtsplanung sinnvoll, um die Intentionen von Lehr- und Lernprozessen genauer zu akzentuieren.

Die Inhalte werden in Form von stofflichen Schwerpunkten festgelegt und in der Regel nach berufssystematischen und/oder fachsystematischen Prinzipien geordnet. Zusammenhänge innerhalb einer Lehrplaneinheit und Verbindungen zu anderen Lehrplaneinheiten werden ausgewiesen.

Die Hinweise zum Unterricht umfassen methodische Vorschläge wie bevorzugte Unterrichtsverfahren und Sozialformen, Beispiele für exemplarisches Lernen, wünschenswerte Schüler- und Lehrerhandlungen sowie Hinweise auf geeignete Unterrichtshilfen (Medien). Des Weiteren werden unterrichtspraktische Erfahrungen in Form kurzer didaktischer Kommentare wissenschaftlich reflektiert weitergegeben.

Die Ziele und Inhalte sind verbindlich. Zeitrichtwerte der einzelnen Lehrplaneinheiten sind Empfehlungen und können, soweit das Erreichen der Ziele gewährleistet ist, variiert werden. Hinweise zum Unterricht haben gleichfalls Empfehlungscharakter. Im Rahmen dieser Bindung und unter Berücksichtigung des sozialen Bedingungsgefüges schulischer Bildungs- und Erziehungsprozesse bestimmen die Lehrkräfte die Themen des Unterrichts und treffen ihre didaktischen Entscheidungen in freier pädagogischer Verantwortung.

Für die Gestaltung der Lehrplaneinheiten wird folgende Form gewählt:

Lehrplaneinheit Zeitrichtwert Ustd.

Ziele

Inhalte

Hinweise zum Unterricht

Einzellehrpläne

Betreuung und Beaufsichtigung der Badegäste

Kurzcharakteristik

Der Handlungsbereich Betreuung und Beaufsichtigung der Badegäste umfasst insbesondere Fragen der Wasserrettung und Ersten Hilfe, der Sicherheit, der Hygiene sowie der gesunden und aktiven Freizeitgestaltung.

Die Schülerinnen und Schüler verfügen über Kenntnisse der Anatomie/Physiologie des menschlichen Organismus sowie der Mikrobiologie im Überblick. Die Kenntnisse dienen der zielgerichteten Nutzung bei notwendigen Rettungsmaßnahmen sowie der Gesundheitsförderung und der Prävention von bädertypischen Infektionen. In den Klassenstufen 2 und 3 vertiefen die Schülerinnen und Schüler ihre in Klassenstufe 1 erworbenen Kenntnisse und Fertigkeiten auf den Gebieten der Gesundheits- und Krankheitslehre sowie der Ersten Hilfe.

Um den vielfältigen Anforderungen in der Badegastbetreuung gerecht zu werden, sind pädagogisch-psychologische Grundkenntnisse notwendig, damit die Schülerinnen und Schüler auf die Bedürfnisse der Badegäste situationsgerecht reagieren können. Die Schülerinnen und Schüler werden befähigt, die Notwendigkeit einer gewissenhaften Arbeitsweise im Bäderbetrieb anhand rechtlicher Bestimmungen zu begründen und diese beim Umgang mit den verschiedenen Besuchergruppen zu berücksichtigen.

Die Schülerinnen und Schüler erwerben Fertigkeiten und Kenntnisse zur Analyse und Beschreibung von Bewegungsabläufen der Sportschwimmtechniken und deren wettkampfmäßige Nutzung. Sie sind in der Lage, pädagogisch-methodische Grundsätze im Schwimmunterricht, im Schwimmtraining sowie in der Wassergymnastik selbstständig zu planen, umzusetzen und auszuwerten. Die Entwicklung von schwimmerischen Fertigkeiten, konditionellen Fähigkeiten sowie Maßnahmen der Wasserrettung und Ersten Hilfe erfordern ein kontinuierliches Training während der gesamten Ausbildungszeit. Darüber hinaus sind die Animation von Badegästen sowie die Planung und Durchführung von Spielen und Sportfesten in diesem Handlungsbereich von Bedeutung.

Bei der Bearbeitung komplexer Problemstellungen und der Präsentation der Lösungsvorschläge ist der Einsatz geeigneter Informations- und Kommunikationssysteme erforderlich. Die Nutzung moderner Medien ist integrativer Unterrichtsgegenstand.

Abstimmungen mit anderen Handlungsbereichen sowie Unterrichtsfächern des berufsübergreifenden Bereiches sind erforderlich. Dies gilt insbesondere für die Handlungsbereiche Chemische und technische Prozesse im Bäderbetrieb (Klassenstufe 1, Lehrplaneinheit 2), Badebetrieb und wirtschaftliche Führung von Bäderbetrieben (Klassenstufe 1, Lehrplaneinheit 4 sowie Klassenstufe 2, Lehrplaneinheit 6) sowie die Fächer Deutsch/Kommunikation und Englisch.
Die Lehrplaneinheit 14 beinhaltet ca. 20 Unterrichtsstunden für zusätzlichen Projektunterricht (vgl. Projektvorschlag im Anhang).

Übersicht über die Lernbereiche und Zeitrichtwerte

Zeitrichtwert

1. Ausbildungsjahr

120 Ustd.
Lernbereich 1 Grundlagen der Gesundheits- und Krankheitslehre des menschlichen Körpers - Teil 1 20 Ustd.
Lernbereich 2 Notfälle, Sofortmaßnahmen und weiterführende Erste Hilfe - Teil 1 20 Ustd.
Lernbereich 3 Gesprächsführung und Umgang mit Badegästen unter Berücksichtigung rechtlicher Bestimmungen 15 Ustd.
Lernbereich 4 Sportschwimmtechniken, Wasserspringen und Tauchen, Wettkampfbestimmungen und Schwimmprüfungen 40 Ustd.
Lernbereich Vertiefung Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 25 Ustd.

2. Ausbildungsjahr

140 Ustd.
Lernbereich 5 Grundlagen der Gesundheits- und Krankheitslehre des menschlichen Körpers - Teil 2 20 Ustd.
Lernbereich 6 Notfälle, Sofortmaßnahmen und weiterführende Erste Hilfe - Teil 2 20 Ustd.
Lernbereich 7 Bewegungssystem und Einsatz der Wassergymnastik in der Prävention von Haltungs- und Bewegungsstörungen 20 Ustd.
Lernbereich 8 Pädagogisch-psychologische Grundsätze beim Umgang mit Badegästen 10 Ustd.
Lernbereich 9 Voraussetzungen und Bedingungen für den Schwimmunterricht, pädagogische Grundsätze des Schwimmunterrichts 15 Ustd.
Lernbereich 10 Wasserrettung und Einsatz von ABC-Geräten beim Tauchen 35 Ustd.
Lernbereich Vertiefung Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 20 Ustd.

3. Ausbildungsjahr

140 Ustd.
Lernbereich 11 Grundlagen der hygienisch-mikrobiologischen Anforderungen in Schwimmbädern zur Vermeidung von Infektionen 15 Ustd.
Lernbereich 12 Notfälle, Sofortmaßnahmen und weiterführende Erste Hilfe - Teil 3 20 Ustd.
Lernbereich 13 Methodische Übungsreihen, Trainings- und Unterrichtsentwürfe 15 Ustd.
Lernbereich 14 Anfängerschwimmen, Wassergymnastik und -animation, Spiel- und Sportfeste 60 Ustd.
Lernbereich 15 Konfliktbewältigung 10 Ustd.
Lernbereich Vertiefung Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 20 Ustd.

1. Ausbildungsjahr

Lernbereich 1: Grundlagen der Gesundheits- und Krankheitslehre des menschlichen Körpers - Teil 1 20 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler sind sich der Ursachen für eine gesundheitsgefährdende Lebensweise bewusst. Sie reflektieren Gesundheit und Krankheit als instabile, beeinflussbare Zustände des Lebens und ordnen die Bedeutung der Zelle in diesen Zusammenhang ein.
Die Schülerinnen und Schüler zeigen grundlegende anatomische, physiologische und pathologische Zusammenhänge des Atmungs-, Blut-, Herz- und Kreislaufsystems auf und leiten davon typische Symptome für krankhafte Störungen ab. 

Gesundheit und Krankheit als subjektive Zustände des Menschen 

Definitionen

Gleichgewicht zwischen Gesundheit und Krankheit

Risikofaktoren 

gesellschaftsbedingte Risikofaktoren als Krankheitsursachen

Aufbau und Funktionen der Zelle 

Zellvermehrung
Visualisierung mit verschiedenen Medien

Anatomie und Physiologie des Atemsystems im Überblick  

vgl. LPE 2: Sofortmaßnahmen der Ersten Hilfe

Atemtypen 

typische Symptome bei Atemstörungen 

ausgewählte Erkrankungen wie Erkältung, Asthma bronchiale, Bronchitis
Visualisierung mit verschiedenen Medien

Anatomie und Physiologie des Herz-Kreislaufsystems 

Visualisierung mit verschiedenen Medien vgl. LPE 2: Lebensbedrohliche Zustände

Krankhafte Störungen des Herz-Kreislaufsystems 

ausgewählte Krankheitsbilder

  • Angina pectoris
  • Herzinfarkt

vgl. LPE 2: Lebensbedrohliche Zustände

Lernbereich 2: Notfälle, Sofortmaßnahmen und weiterführende Erste Hilfe - Teil 1 20 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler führen ausgewählte Erste-Hilfe-Maßnahmen begründet durch. Sie erkennen Situationen, die Erste Hilfe erfordern. Die Schülerinnen und Schüler erfassen lebensbedrohliche Zustände und handeln situationsgerecht. Dabei versorgen Sie Blutungen und Wunden. Sie ordnen akute Krankheitssymptome organspezifisch ein und reagieren entsprechend. 

Allgemeine und rechtliche Grundlagen der Ersten Hilfe  

StGB
Rettungskette

Situationen, die Erste-Hilfe-Maßnahmen erfordern

praktische Übungen als Rollenspiel, Lagerungsarten
Fallbeispiele

Maßnahmen zur Rettung aus dem Gefahrenbereich 

vgl. LPE 10: Wasserrettung

Lebensbedrohliche Zustände

Fallsituationen erstellen

Schocklagerung

  • Schock

stabile Seitenlage

  • Bewusstlosigkeit

Reanimation

  • Herz-Kreislauf-Stillstand
  • Atemstillstand

Blutungen und Wunden

Fallbeispiele mit realistischer Wunddarstellung (Collagen)

Akute Krankheitssymptome

vgl. LPE 1: Grundlagen der Gesundheit- und Krankheitslehre des menschlichen Körpers

akutes Atemnotsyndrom

akutes Koronarsyndrom

Lernbereich 3: Gesprächsführung und Umgang mit Badegästen unter Berücksichtigung rechtlicher Bestimmungen 15 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler kommunizieren situationsangemessen mit Badegästen und berücksichtigen dabei die rechtlichen Grundsätze.  

Grundlagen der Gesprächsdurchführung mit unterschiedlichen Gesprächspartnern

Deutsch/Kommunikation, Englisch 

Einzelpersonen verschiedener Zielgruppen

Jugendliche, Senioren, Ausländer, Behinderte
Rollenspiele

Menschentypen

Sanguiniker, Choleriker, Melancholiker, Phlegmatiker

Rechtliche Grundlagen

StGB, BGB
Schüleraufträge, Schülervorträge

Notwehr

Nothilfe

Notstand

Gefahr

Straftaten in Bädern und Regelungen des Strafrechts

Voraussetzungen für die Strafbarkeit von Handlungen (Deliktfähigkeit)

Voraussetzungen für die vorläufige Festnahme von Personen 

Beweissicherung 

Strafantrag, Strafanzeige

Hausfriedensbruch, Unterschlagung, Diebstahl, unterlassene Hilfeleistung

Fachvorträge zur Gewaltprävention
Besuch einer Gerichtsverhandlung

Lernbereich 4: Sportschwimmtechniken, Wasserspringen und Tauchen, Wettkampfbestimmungen und Schwimmprüfungen 40 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler beherrschen die Sportschwimmtechniken, das Tief- und Streckentauchen und das Wasserspringen unter Berücksichtigung des Anforderungsprofils und der Wettkampfbestimmungen. Sie analysieren schwimmsportliche Bewegungsabläufe und nehmen Fehlerkorrekturen vor. Sie sind über die physikalischen Eigenschaften des Wassers informiert und nutzen diese für die Weiterentwicklung ihrer Techniken. Sie setzen Trainingsmethoden situationsgerecht ein. Die Schülerinnen und Schüler führen unter Anleitung Schwimmprüfungen durch. 

Physikalische Eigenschaften des Wassers

Einsatz von Modellen 

Dichte, Wasserdruck

statischer und dynamischer Auftrieb

Gesetz des Archimedes

3. Newtonsches Gesetz: Aktion-Reaktion 

Wasser- und Schwimmwiderstände

Wärmeleitfähigkeit, Kalorienverbrauch

Sportschwimmtechniken

Klassenteilung: praktische Übungen in Gruppen

Brust-, Kraul-, Rückenkraul-, Delphinschwimmen

Startsprünge und Wenden

Wettkampfbestimmungen 

Lagenschwimmen

Einzel

Staffel 

Techniken des Tauchens

Sicherheitsbestimmungen beachten

Tieftauchen

Streckentauchen

Schlüssellochtauchzug

Technik des Wasserspringens

Einsatz von traditionellen und digitalen Medien

volkstümliche Sprünge

Kunst- und Turmspringen

Schwimmprüfungen 

Trainingsmethoden und Trainingsplanung im Schwimmsport

2. Ausbildungsjahr

Lernbereich 5: Grundlagen der Gesundheits- und Krankheitslehre des menschlichen Körpers - Teil 2 20 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler setzen Strategien zur Prävention von Krankheiten unter Berücksichtigung von Organsystemen und deren Bedeutung für den menschlichen Organismus ein. Sie sind mit den Voraussetzungen zur Erhaltung der Gesundheit vertraut. Sie ermitteln Vitalfunktionen des menschlichen Körpers, erkennen Abweichungen vom Normbereich und reagieren entsprechend. 

Puls, Blutdruck, Temperatur, Atmung

vgl. LPE 1
praktische Übungen als Gruppenarbeit, Kontrolle der Vitalwerte: Puls, Blutdruck und Temperatur
vgl. LPE 2

Definition

Normalwerte

physiologische und pathologische Abweichungen

Sofortmaßnahmen bei Störung der Vitalfunktionen

Zusammensetzung und Funktionen des Blutes

vgl. LPE 2

Verdauungsorgane

Anatomie 

Physiologie

Verdauungsstörungen

Prävention, Aufklärung, gesunde Ernährung

gesellschaftsbedingte Risikofaktoren als Krankheitsursachen
normales Körpergewicht und pathologische Abweichungen, Bulimie, Anorexia, Adipositas
BMI
Besuch Gesundheitsamt
Gestaltung von Informationstafeln, Rollenspiel

Harnorgane  

Anatomie

Physiologie

Erkrankungen im Uro-Genitalsystem 

Zystitis, Pyelonephritis

Körperhygiene

Saunaregeln, gesundheitliche Aspekte

Sinnessystem und Haut

Anatomie

vgl. LPE 6 

Physiologie

Psychohygiene 

Zivilisationskrankheiten
Mobbing, Burnout

Lernbereich 6: Notfälle, Sofortmaßnahmen und weiterführende Erste Hilfe - Teil 2 20 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler führen Maßnahmen der Ersten Hilfe situationsgerecht, begründet und eigenständig durch. Dabei reagieren sie insbesondere auf lebensbedrohliche Zustände bei Ausfall der Vitalfunktionen, thermische Verletzungen, Vergiftungen und Verätzungen. 

Lebensbedrohliche Zustände bei Ausfall der Vitalfunktionen

vgl. LPE 2 und 5 Klassenteilung: praktische Übungen als Rollenspiel in Kleingruppen

vgl. LPE 2: Reanimation Schock, Herz-Kreislaufstillstand Lagerungsarten Besonderheiten im Kindesalter

Puls

Blutdruck

Atmung

Bewusstsein 

Temperatur 

Thermische Verletzungen

vgl. LPE 5

Fallsituationen erstellen
Klassenteilung: praktische Übungen in Kleingruppen
Besonderheiten im Kindesalter 

Verbrennungen

Verbrühungen

Hitzschlag

Hitzeerschöpfung

Sonnenstich

Unterkühlungen

Erfrierungen

Vergiftungen, Verätzungen

vgl. HB Chemische und technische Prozesse im Bäderbetrieb, LPE 13: Unfälle mit Gefahrstoffen Warnhinweise

Fallbeispiele mit realistischer Wunddarstellung (Collagen)

Lernbereich 7: Bewegungssystem und Einsatz der Wassergymnastik in der Prävention von Haltungs- und Bewegungsstörungen 20 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler verschaffen sich einen grundlegenden Überblick über den Bau und die Funktionsweise des Bewegungssystems. Sie erfassen den Zusammenhang zwischen gesellschaftlich bedingten Risikofaktoren der heutigen Zeit und der steten Zunahme von Haltungs- und Bewegungsstörungen. Die Schülerinnen und Schüler sind für das eigene Gesundheitsverhalten sensibilisiert und sich ihrer beruflichen Verantwortung im Rahmen gesellschaftlicher Präventionsprogramme bewusst. Sie planen und führen die Wassergymnastik selbstständig unter Berücksichtigung gesundheitsfördernder Prinzipien für das Bewegungssystem durch.

Einteilung des Bewegungssystems

Überblick 

aktiver Teil 

passiver Teil

Grundlegende Funktionen des Bewegungssystems

vgl. LPE 1: Risikofaktoren, Bewegungsformen, Bewegungsmangel, Körperstatik, physiologische Haltung

dynamische Funktion

statische Funktion

Anatomie und Physiologie des Bewegungssystems

Überblick, verschiedene Visualisierungsmöglichkeiten einsetzen 

Knochensystem

Gelenke und Bänder

Muskeln und Hilfseinrichtungen

Häufig auftretende Störungen am Bewegungssystem 

einfache praktische Tests

Struktur- und Funktionsstörungen an Knochen, Gelenken, Muskeln

Ursachen und Folgen
vgl. LPE 5: Zivilisationskrankheiten

Haltungsstörungen

Arbeitsunfähigkeit, Berufsunfähigkeit, praktische Übungen zur eigenen Körperwahrnehmung

pathologische Haltungsformen 

Bildmaterial einsetzen

Wassergymnastik im Rahmen der Gesundheitsförderung

vgl. LPE 1: Gleichgewicht zwischen Gesundheit und Krankheit

Bedeutung in der Prävention

Präventionsstufen, Indikationen

Wasserwirkung auf das Bewegungssystem

Wasserwirkungsfaktoren
vgl. LPE 10: Gefahren des Wassers

gesundheitsgefährdende Übungen

vgl. LPE 2, 6 und 12: Verweis auf Notfallsituationen

Planung und Durchführung der Wassergymnastik

Klassenteilung
vgl. LPE 9: Grundstruktur einer Übungsstunde
vgl. LPE 13: Unterrichtsentwürfe, schriftliche Planungsentwürfe und praktische Übungen im Bewegungsbad mit exemplarischer Zielstellung

Lernbereich 8: Pädagogisch-psychologische Grundsätze beim Umgang mit Badegästen 10 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler stellen Kontakte zu Badegästen her, analysieren Meinungen und Wünsche und ziehen daraus Schlussfolgerungen für den Bäderbetrieb. Sie sind sicher im Umgang mit Gästen und reagieren angemessen auf Stresssituationen sowie aggressives Verhalten von Badegästen. 

Grundsätze des Umganges mit Gästen

Verhaltensweisen von Gruppen 

Gruppenbildung, Arten von Gruppen

typische Merkmale, Rangordnung

spezifische Verhaltensformen

Kontaktaufnahme mit Gästen 

Gruppenarbeit

Gestaltung des Eingangsbereiches

Schülervorträge, Praxisbeispiele Vorstellen des eigenen Bades 

Informations- und Anzeigetafeln 

Wünsche und Erwartungen

mündliche und schriftliche Befragungen 

Bewältigung von Stresssituationen

stressauslösende Faktoren

positiver, negativer Stress

Bedeutung der Aggression

Formen und Arten der Aggression

Reaktion auf Beleidigungen

Verhaltensrichtlinien in den Verhältnissen Badegast-Personal, Badegast-Badegast, Personal-Personal

Lernbereich 9: Voraussetzungen und Bedingungen für den Schwimmunterricht, pädagogische Grundsätze des Schwimmunterrichts 15 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler erteilen Schwimmunterricht unter Einhaltung der entsprechenden pädagogischen Grundsätze. 

Information über die Leistungsanforderungen der Zwischenprüfung

Schwimmen

Retten

Erstversorgung

Didaktisch-methodische Grundsätze

motorisches Lernen 

methodische Hilfen

Organisations- und Betriebsformen

Grundstruktur einer Übungsstunde

Ziele und Inhalte

Anforderungen an den Übungsleiter

Erarbeiten von Lehrprobenvorbereitungen 

Gruppenarbeit

Lernbereich 10: Wasserrettung und Einsatz von ABC-Geräten beim Tauchen 35 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler führen die Wasserrettung sachgemäß durch und leiten die damit verbundenen Rettungsmaßnahmen ein. Sie setzen dabei entsprechende Rettungs- und ABC-Geräte ein.

Wasserrettung 

Einsatz von traditionellen und digitalen Medien

Ablauf einer Wasserrettung

vgl. LPE 2 

Auffinden einer bewusstlosen Person

Herz-Lungen-Wiederbelebung

Übungspuppe einsetzen

Selbst- und Fremdrettung 

vgl. LPE 3: Unterlassene Hilfeleistung

Gefahren des Wassers

körperliche und gesundheitliche Mängel

Verhalten bei erfolgter Umklammerung (Befreiungsgriffe) 

Einsatz von Rettungsgeräten 

Klassenteilung: praktische Übungen im Wasser 

Todesarten im Wasser

Phasen des Ertrinkens, Schutzreflexe

Ertrinkungstod, Badetod

Einsatz von ABC-Geräten

Klassenteilung: praktische Übungen mit Maske, Schnorchel und Flossen

Grundkenntnisse

Anwendungsmöglichkeiten

Tauchregeln, Pflichtzeichen für das ABC-Tauchen

3. Ausbildungsjahr

Lernbereich 11: Grundlagen der hygienisch-mikrobiologischen Anforderungen in Schwimmbädern zur Vermeidung von Infektionen 15 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler treffen vorbeugenden Maßnahmen zur Vermeidung von bädertypischen Infektionen. 

Begriff Mikrobiologie

Geschichte der Mikrobiologie im Überblick 

Infektionskette

Bakterien, Pilze, Viren und Protozoen

vgl. HB Chemische und technische Prozesse im Bäderbetrieb, LPE 2

Begriffe

Aufbau

Formen

Schwimmbadrelevante Keime

vgl. HB Chemische und technische Prozesse im Bäderbetrieb, LPE 4 und 9: Anforderungen an das Badewasser, LPE 2: Flächendesinfektion

Bädertypische Infektionen

Mykosen, Legionärskrankheit, Pontiac-Fieber

Vorbeugende Maßnahmen

berufsbezogene Informationsverarbeitung: Info-Tafeln erstellen, Vermeidung von Fußpilz

Lernbereich 12: Notfälle, Sofortmaßnahmen und weiterführende Erste Hilfe - Teil 3 20 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler führen Maßnahmen der Ersten Hilfe situationsgerecht, begründet und eigenständig durch. Sie behandeln Notfälle und koordinieren die Hilfsmaßnahmen entsprechend der Dringlichkeit. Dabei reagieren Sie insbesondere auf lebensbedrohliche Zustände bei einer Störung bzw. einem Ausfall des Bewusstseins, der Atmung und des Herz/Kreislaufsystems sowie gynäkologische Notfälle. Sie führen eine sachgemäße Dokumentation durch.

Notfälle Bewusstsein 

Bewusstseinsstörungen

apoplektischer Insult

hypoglykämischer Schock

Koma Diabetikum

epileptischer Anfall

Notfälle Atmung

Besonderheiten im Kindesalter beachten

Aspiration von Fremdkörpern

Asthma bronchiale

Hyperventilation

Pneumothorax

Reizgasvergiftungen 

vgl. HB Chemische und technische Prozesse im Bäderbetrieb, LPE 8: Chlorgasunfälle

Notfälle Herz/Kreislauf

Automatische Externe Defibrillation (AED)

Herzrhythmusstörungen

Herzinfarkt

Lungenödem 

Notfälle Gynäkologie

Blutungen aus der Scheide

Notgeburt

Frakturen/Gelenkverletzungen

Verbände/Notverbände anlegen

vgl. LPE 2 und 6
Klassenteilung: vertiefende praktische Übungen, Fallsituationen, Rollenspiele

Lernbereich 13: Methodische Übungsreihen, Trainings- und Unterrichtsentwürfe 15 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler planen den Schwimmunterricht, führen ihn durch und analysieren die Ergebnisse. Sie erarbeiten Trainings- und Unterrichtsentwürfe. 

Unterrichtsentwürfe

Gruppenarbeit

Gliederung

Bedeutung der einzelnen Stundenteile

Stundenentwürfe

Lehrproben

Methodische Übungsreihen

Trainingsentwürfe

einfache Trainingsprinzipien auswählen

Lernbereich 14: Anfängerschwimmen, Wassergymnastik und -animation, Spiel- und Sportfeste 60 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler planen und entwickeln praktische Übungen im Anfängerschwimmunterricht sowie in der Wassergymnastik und -animation für unterschiedliche Anlässe und Altersgruppen und führen diese durch. Dabei beachten sie die pädagogisch-methodischen Grundregeln und halten die Ordnungs- und Sicherheitsbestimmungen ein. Sie organisieren Spiel- und Sportfeste, führen diese selbstständig durch und werten sie aus.

Informationen über die Leistungsanforderungen der Abschlussprüfung  

Pädagogisch-methodische Grundregeln im Anfängerschwimmen

Ziele und Inhalte der ersten und zweiten Etappe der schwimmerischen  Grundausbildung

methodische Reihen/Lernschrittfolgen 

methodisch-didaktische Prinzipien

allgemeine Maßnahmen der Fehlerkorrektur - Fehleranalyse

Phasenstruktur der Sportschwimmtechniken

Einteilung in Haupt- und Zwischenphasen

Vor- und Nachteile der Sportschwimmtechniken als Erstschwimmtechnik 

Ordnungs- und Sicherheitsbestimmungen während eines Schwimmkurses

Wasseranimation

Aufgaben, Ziele und Inhalte

Anforderungen an den Kursleiter (Fach-, Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenz)

Zielgruppen

rechtliche Aspekte der Animation 

Übungsprogramme im Flach- und Tiefwasser mit und ohne Auftriebshilfen

Klassenteilung: praktische Übungen in Gruppen, Einsatz von CDs und digitalen Datenträgern

Belastungsgestaltung

Auswirkungen auf den menschlichen Organismus

Indikationen, Kontraindikationen

Spiel- und Sportfeste

Gruppen- und Projektarbeit in Verbindung mit der betrieblichen Ausbildung
vgl. Projektvorschlag im Anhang

Lernbereich 15: Konfliktbewältigung 10 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler entwickeln Lösungsstrategien zur Konfliktbewältigung und nutzen diese in der Praxis. Sie reagieren angemessen auf aggressives Verhalten im Badebetrieb.

Begriff Konflikt

Entstehung von Konflikten

Konflikte in Bädern, Praxisbeispiele, Schülervorträge

Reaktion auf Konflikte

Beleidigungen, Lügen 

Verhalten des Personals

Rollenspiele

Konfliktlösungen, Konfliktbewältigung

Chemische und technische Prozesse im Bäderbetrieb

Kurzcharakteristik

Die Schülerinnen und Schüler erwerben in diesem Handlungsbereich Kenntnisse über die betriebs- und sicherheitstechnische Einrichtung und Ausstattung der verschiedenen Bereiche eines Bades sowie Fertigkeiten zur Überwachung und Steuerung technischer Prozesse und Anlagen. Der Handlungsbereich fördert die Ausprägung verantwortungsbewussten Handelns der Schülerinnen und Schüler hinsichtlich der Sicherheit der Badegäste sowie des Betriebes von Bädern aus ökologischer und ökonomischer Sicht.

Sie sind in der Lage, entsprechende Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen zu treffen. Die Schülerinnen und Schüler eignen sich Wissen über die Wirkung chemischer Mittel, die Funktionsweise technischer Anlagen sowie die damit verbundenen ökologischen und ökonomischen Wechselwirkungen an.

Ausgehend von Kenntnissen über normative Anforderungen an das Badewasser sind die Schülerinnen und Schüler in der Lage, den Wasseraufbereitungsprozess sowie die Wasserqualität zu überwachen. Dies umfasst die Nutzung entsprechender Mess-, Steuer- und Regeltechnik.

Die Schülerinnen und Schüler erkennen die Bedeutung moderner Informations- und Kommunikationssysteme zur Steuerung und Dokumentation des betriebstechnischen Ablaufes und nutzen diese im Rahmen beruflicher Aufgabenstellungen. Der Einsatz von Informations- und Kommunikationssystemen ist integrativer Unterrichtsgegenstand.

Mathematisch-naturwissenschaftliche und technische Grundkenntnisse und -fertigkeiten werden im Unterrichtsverlauf kontinuierlich und situationsbezogen vertieft bzw. genutzt.

Abstimmungen mit anderen Handlungsbereichen sowie Unterrichtsfächern des berufsübergreifenden Bereiches sind erforderlich. Dies gilt insbesondere für die Handlungsbereiche Betreuung und Beaufsichtigung der Badegäste (Klassenstufe 3, Lehrplaneinheit 11) und Badebetrieb und wirtschaftliche Führung von Bädern (Klassenstufe 2, Lehrplaneinheit 6) sowie das Fach Deutsch/Kommunikation.

Übersicht über die Lernbereiche und Zeitrichtwerte

Zeitrichtwert

1. Ausbildungsjahr

120 Ustd.
Lernbereich 1 Prinzipien des Bäderbaus 40 Ustd.
Lernbereich 2 Reinigung und Flächendesinfektion 20 Ustd.
Lernbereich 3 Wasser als Rohstoff 10 Ustd.
Lernbereich 4 Grundzüge der Badewasseraufbereitung 20 Ustd.
Lernbereich Vertiefung Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 30 Ustd.

2. Ausbildungsjahr

100 Ustd.
Lernbereich 5 Hydraulische Systeme 30 Ustd.
Lernbereich 6 Chemische Prozesse der Badewasseraufbereitung 25 Ustd.
Lernbereich 7 Anlagen für die Flockung und Filtration 25 Ustd.
Lernbereich Vertiefung Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 20 Ustd.

3. Ausbildungsjahr

100 Ustd.
Lernbereich 8 Anlagen für die Desinfektion und pH-Wert-Einstellung 30 Ustd.
Lernbereich 9 Überwachung der Wasserqualität 20 Ustd.
Lernbereich 10 Mess-, Steuer- und Regeltechnik 15 Ustd.
Lernbereich 11 Heizungs- und Lüftungsanlagen 15 Ustd.
Lernbereich Vertiefung Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 20 Ustd.

1. Ausbildungsjahr

Lernbereich 1: Prinzipien des Bäderbaus 40 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler verschaffen sich einen Überblick über Bäderarten, deren Einrichtungen, Installationsanlagen und bauliche Durchbildungen. Sie erfassen Planungs- und Gestaltungsprinzipien im Bäderbau sowie deren ökonomische, ökologische und soziale Auswirkungen. Sie beachten wichtige Normen und Richtlinien des Bäderbaus sowie sicherheitstechnische Anforderungen und deren Einhaltung. Sie begründen die Verwendung bädertypischer Werkstoffe. Sie sind über Korrosionsprozesse und deren Auswirkungen informiert und treffen entsprechende Schutzmaßnahmen. Die Schülerinnen und Schüler sind sich ihrer Verantwortung bei der Kontrolle und Wartung der technischen Anlagen bewusst. Die Schülerinnen und Schüler erkennen Gefahren im betriebstechnischen Bereich und leiten Maßnahmen zur Vermeidung von Notfällen ab. 

Normen, Regeln und Richtlinien im Bäderbau 

vgl. Gesetze und Verordnungen, DIN-Normen, KOK-Richtlinien

Bäderarten, Bedarfsplanung

regionaler Versorgungsstand

Einrichtungen von Bädern, Funktionsbereiche  

vgl. KOK-Richtlinien

Beckenarten, Bemessung der Becken

Klassenteilung
berufsbezogene Informationsverarbeitung: Wasserfläche, Nennbelastung berechnen, Tabellenkalkulation 

Konstruktion und Ausbildung von Beckenanlagen

vgl. LPE 5: Durchströmungs- und Beckenrandsysteme

Bauliche Gestaltung von speziellen Beckenanlagen

Sprunganlage, Wellenanlage, Hubboden, Attraktionen, Wasserrutschen 

Erste-Hilfe-Räume, Rettungsausstattung

Schließ- und Kassenanlagen

Klassenteilung
berufsbezogene Informationsverarbeitung: Organisationsbeispiele unter Einsatz von PC 

Elektroinstallationsanlagen, elektrische Geräte und Einrichtungen, elektrotechnische Schutzmaßnahmen 

naturwissenschaftliche Grundlagen: Strom, Stromstärke, Spannung
vgl. VDE-Bestimmungen

Sanitärinstallationen

Sicherheitstechnische Anforderungen an die Anlagen

vgl. Unfallverhütungsvorschriften: GUV-R 1/111 „Sicherheitsregeln für Bäder

Eigenschaften und Verwendung von Werkstoffen

Beckenauskleidungen aus Kunststoff, Keramik oder Edelstahl 

Korrosion und Korrosionsschutz 

Unterscheidung passiver und aktiver Maßnahmen: Opferanode 

Ökonomische und ökologische Aspekte der Objektplanung

Betriebserkundung

Lernbereich 2: Reinigung und Flächendesinfektion 20 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler begründen die Notwendigkeit der Reinigung und Flächendesinfektion im Bäderbetrieb. Sie sind über die Zusammensetzung und die Eigenschaften gebräuchlicher Reinigungs- und Desinfektionsmittel sowie deren Wirkung informiert und beurteilen die Mittel unter ökonomischem und ökologischem Aspekt. Die Schülerinnen und Schüler setzen wichtige Reinigungs- und Desinfektionsmethoden ein und wählen die dafür geeigneten Geräte und Mittel aus. Sie beachten die Regeln zum Arbeits- und Gesundheitsschutz.

Reinigungsbereiche, Verschmutzungsarten

Erstellen eines Reinigungsplanes

Reinigungsmittel

naturwissenschaftliche Grundlagen: pH-Wert, Säure, Base, Tenside
vgl. Liste geprüfter Reinigungsmittel 

Reinigungsmethoden, manuelle und maschinelle Verfahren

Aufstellen von Arbeitsregeln, Berechnung von Konzentrationen, Mischungsrechnen 

Krankheitserreger, Flächendesinfektion 

vgl. Betreuung und Beaufsichtigung, LPE 10: Unterscheidung Bakterien, Pilze, Viren, 

Desinfektionsmittel 

Wahl des Flächen-Desinfektionsmittels, vgl. DGHM-Liste

Desinfektionsmethoden, manuelle und maschinelle Verfahren

Aufstellen von Arbeitsregeln

Ökonomische, ökologische und ergonomische Aspekte

persönliche Schutzausrüstung anlegen

Lernbereich 3: Wasser als Rohstoff 10 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler sind sich der Bedeutung des Wassers als lebensnotwendiger natürlicher Rohstoff bewusst und reflektieren Umweltzusammenhänge. Sie beachten die Anforderungen an das verwendete Füllwasser.

Chemische und physikalische Eigenschaften des Wassers

naturwissenschaftliche Grundlagen: Wasserkreislauf, Wasser als Lösungsmittel, Wasserhärte, pH-Wert

Gewinnung und Aufbereitung von Trinkwasser und Füllwasser 

vgl. Trinkwasserverordnung
Exkursion Wasserwerk

Füllwasserzusatz, Anforderungen an das Füllwasser 

vgl. DIN 19643

Ökonomische und ökologische Aspekte

Lernbereich 4: Grundzüge der Badewasseraufbereitung 20 Ustd.

Ausgehend von den Anforderungen an die Qualität des Schwimm- und Badebeckenwassers reflektieren die Schülerinnen und Schüler die Verfahrensschritte des Wasseraufbereitungsprozesses. Sie verschaffen sich einen Überblick über die erforderlichen technischen Anlagen und protokollieren die erforderlichen Betriebsdaten. 

Anforderungen an das Rein- und Beckenwasser

vgl. Badewasserverordnung, DIN 19643
Verweis auf Badegewässer

Verfahrensstufen, Verfahrenskombinationen

vgl. DIN 19643
Klassenteilung: Demonstrationen und praktische Übungen in Gruppen (Modellanlage nutzen)

Aufbereitungsleistung, Belastbarkeitsfaktor 

Berechnung des Volumenstromes

Betriebliche Überwachungen

Klassenteilung
berufsbezogene Informationsverarbeitung: Führen eines Betriebsbuches unter Einsatz von PC

2. Ausbildungsjahr

Lernbereich 5: Hydraulische Systeme 30 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler verschaffen sich einen Überblick über die Einrichtungen zur Aufrechterhaltung des Wasserkreislaufes innerhalb der Schwimm- und Badebeckenwasseraufbereitung. Sie erfassen die Funktion der einzelnen Anlagenteile und sind sich ihrer Verantwortung bei deren Kontrolle und Wartung bewusst. Sie ermitteln wichtige Kenngrößen mit dem Ziel eines rationellen Energieeinsatzes.

Beckenhydraulik 

vgl. LPE 1: Ausbildung von Beckenanlagen 

Beckendurchströmung

Überlaufrinnen

Leitungen für den Volumenstrom

Berechnung von Querschnitt und Fließgeschwindigkeit, vgl. LPE 4: Berechnung des Volumenstromes;
Werkstoffauswahl und Herstellung von Rohrverbindungen, vgl. LPE 1: Eigenschaften und Verwendung von Werkstoffen

Dimensionierung 

Kennzeichnung

Werkstoffe und Armaturen 

Anforderungen an den Wasserspeicher Niveauregelungen

Berechnung des Behältervolumens, Klassenteilung: praktische Übungen (Modellanlage nutzen)

Betrieb und Wartung der Umwälzpumpen Pumpenkennlinien rationeller Energieeinsatz

Fördermenge, Förderdruck, Leistung, Wirkungsgrad ermitteln
Möglichkeiten der Frequenzsteuerung, vgl. LPE 1: Elektroinstallationen 

Lernbereich 6: Chemische Prozesse der Badewasseraufbereitung 25 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler begründen die einzelnen Verfahrensstufen bei der Aufbereitung von Schwimm- und Badebeckenwasser unter Beachtung unterschiedlicher Belastungsstoffe. Sie informieren sich über die Zusammensetzung und Wirkungsweise zugelassener Mittel zur chemischen Behandlung des Badewassers und beurteilen diese unter ökonomischem und ökologischem Aspekt. Sie beachten die Regeln zum Arbeits- und Gesundheitsschutz.

Verunreinigungen des Badewassers

Unterscheidung in grobe, grobdisperse Stoffe, Kolloide und echt gelöste Stoffe

Herkunft der Verunreinigungen 

Auswirkungen für den Badegast

Einstellung der Säurekapazität (Wasserhärte)
pH-Wert-Einstellung

vgl. LPE 3: Chemische und physikalische Eigenschaften des Wassers

Chemische Vorgänge bei der Flockung zugelassene Flockungsmittel 

vgl. DIN 19643 

Desinfektion mit Chlor

vgl. LPE 2: Krankheitserreger

zugelassene Desinfektionsmittel

vgl. DIN 19643,

freies und gebundenes Chlor

Hinweis auf Nebenprodukte der Chlorung (AOX/THM-Problematik), Umgang mit Chlor 

Desinfektion mit Ozon

Lernbereich 7: Anlagen für die Flockung und Filtration 25 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler stellen den Aufbau und die Funktion von Dosieranlagen in der Bädertechnik dar und sind sich ihrer Verantwortung bei der Kontrolle und Wartung der Anlagen bewusst. Sie verschaffen sich einen Überblick über unterschiedliche Filterarten und deren Aufbau. Sie planen die Verwendung von Filtermaterialien in Schwimmbadfiltern. Die Schülerinnen und Schüler begründen die Notwendigkeit von Filterspülungen und leiten entsprechende Maßnahmen ein. Sie beachten die Regeln zum Arbeits- und Gesundheitsschutz. 

Anlagen für die Flockung

Kontrolle und Wartung von Kolbenmembranpumpen/Schlauchpumpen
Gestaltung der Reaktionsstrecke, Klassenteilung: praktische Übungen (Modellanlage nutzen)
vgl. LPE 6: Chemische Prozesse

Dosiertechnik 

Dosierpumpen

Anforderungen an die Dosierung

Pulver-Aktivkohle-Dosierung

Filtrationsvorgänge und Filtermaterialien

vgl. DIN 19643

Arten

Eigenschaften

Filteranlagen

Klassenteilung
berufsbezogene Informationsverarbeitung: Filtergeschwindigkeit, Spülwassergeschwindigkeit und Spülwassermenge berechnen

offene und geschlossene Filter 

Festbettfilter

Anschwemmfilter

Kontrolle und Wartung der Anlagen

Hinweis auf Filtersanierungen, Austausch des Filtermaterials

Filterspülung

Klassenteilung: praktische Übungen in Gruppen (Modellanlage nutzen), Kontrolle der Abläufe

Häufigkeit und Zeitpunkt

Ablauf des Spülprogrammes

Schlammwasserbehandlung
Ultramembranfiltration

Hinweis auf neue Technologien

3. Ausbildungsjahr

Lernbereich 8: Anlagen für die Desinfektion und pH-Wert-Einstellung 30 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler erfassen den Aufbau und die Funktion von Desinfektionsanlagen und Anlagen für die pH-Wert-Einstellung des Schwimm- und Badebeckenwassers und sind sich ihrer Verantwortung bei der Kontrolle und Wartung der Anlagen bewusst. Sie verschaffen sich einen Überblick über unterschiedliche Chlorungsverfahren und planen die Verwendung von Desinfektionsmitteln sowie Mitteln für die pH-Korrektur. Sie beachten die Regeln zum Arbeits- und Gesundheitsschutz.

Desinfektionsanlagen mit Chlorgas

Klassenteilung:
Dosierleistung berechnen, Bedienung und Wartung der Anlagen, Umgang mit Chlorbehältern, Flaschenwechsel praktisch durchführen, Verhalten bei Chlorgasaustritt, Alarmplan aufstellen
vgl. HB Betreuung und Beaufsichtigung der Badegäste, LPE 12

Chlorgasverfahren

Chlorgasdosieranlagen

Anforderungen an Chlorgasräume

Prüfung der Anlagen

pH-Einstellung durch Säureabbau (Marmorkiesturm)

Desinfektionsanlagen mit Natrium- und Calziumhypochlorit

Bedienung und Wartung der Anlagen, persönliche Schutzausrüstung

Natriumhypochloritverfahren 

Calziumhypochloritverfahren 

pH-Einstellung durch Säuredosierung

Chlorelektrolyseanlagen

berufsbezogene Informationsverarbeitung: Betriebskostenanalyse durchführen

Ozonanlagen

Einsatz des Ozons im Schwimmbad 

Unfallverhütungsregeln
vgl. DIN 19643, Teile 3 und 4

Ozonerzeugung

Ozonverfahren

Methodische Erläuterungen

Hinweis auf sonstige Desinfektionsverfahren: Chlordioxidanlage, UV-Anlage

vgl. LPE 6: Chemische Prozesse

Lernbereich 9: Überwachung der Wasserqualität 20 Ustd.

Ausgehend von den Anforderungen an die Wasserqualität des Schwimm- und Badebeckenwassers führen die Schülerinnen und Schüler die vorgeschriebenen Wasseranalysen mit unterschiedlichen Messverfahren selbstständig durch. Dabei analysieren sie typische Messfehler und protokollieren Messergebnisse. Sie sind sich der Überwachungspflichten der Aufsichtsbehörde sowie der betriebseigenen Überwachung bewusst und veranlassen die notwendigen Kontrollen. Sie beachten die Regeln zum Arbeits- und Gesundheitsschutz.

Gesetzliche Grundlagen 

vgl. Infektionsschutzgesetz, Schwimm- und Badebeckenwasserverordnung

vgl. LPE 4: Anforderungen an das Rein- und Beckenwasser, Führen des Betriebstagebuches

behördliche und betriebseigene Kontrolle der Wasserqualität

Probenentnahme

Messgeräte und Messverfahren

Klassenteilung:
Bestimmung von pH-Wert-, Chlor, Redox-Spannung, Säurekapazität, Messfehler analysieren, Messtechnik prüfen und warten

kolorimetrische Messungen

fotometrische Messungen

elektrometrische Messungen

Lernbereich 10: Mess-, Steuer- und Regeltechnik 15 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler sind sich der Bedeutung der Mess-, Steuer- und Regeltechnik bei der Automatisierung von technischen Abläufen in Bädern bewusst und verschaffen sich einen Überblick über deren Funktion. Sie nutzen bewusst die Möglichkeiten moderner Informationstechnik zur Optimierung der technischen Prozesse und erkennen ökonomische und ökologische Auswirkungen. 

Messwerterfassung

Klassenteilung:
berufsbezogene Informationsverarbeitung: Arbeit mit Programmen zur computergestützten Messdatenerfassung

Druck, Temperatur, Feuchtigkeit

Volumenströme, Flüssigkeitsstände

Chlorgehalt, pH-Wert, Redoxspannung

Elektrizität 

Steuer- und Regeltechnik

praktische Beispiele: Zeitschaltungen, Chlorregelung, Füllstandsregelung

Betriebserkundung: moderne Prozessleittechnik  

Steuerkette, Regelkreis

Reglerverhalten (PID)

Automatisierungssysteme

Datenmanagement und Fernzugriff

ökonomische und ökologische Aspekte

Lernbereich 11: Heizungs- und Lüftungsanlagen 15 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler sind sich der Bedeutung des Raumklimas für die Behaglichkeit der Badbesucher sowie der Erhaltung der Bausubstanz bewusst und verschaffen sich einen Überblick über die erforderlichen heizungs- und lüftungstechnischen Anlagen eines Bades. Sie erkennen die Notwendigkeit und Möglichkeiten eines rationellen Energieeinsatzes und reflektieren Umweltzusammenhänge.

Heizungsanlagen 

naturwissenschaftliche Grundlagen: Wärme, Temperatur, Wärmemenge

Lüftungs- und Klimaanlagen

absolute und relative Luftfeuchte Auswirkungen auf den Badebetrieb
vgl. LPE 10: Regelungen 

Warmwasserbereitungsanlagen, Maßnahmen gegen Legionellen

vgl. HB Betreuung und Beaufsichtigung der Badegäste, LPE 11

Rationeller Energieeinsatz 

Wirkungsgrad von Anlagen berechnen

Brennwerttechnik

Kraft-Wärme-Kopplung

bewusster Umgang mit Energie,

Wärmerückgewinnung

Nutzung alternativer Energien

Solarenergie

ökonomische und ökologische Aspekte

Badebetrieb und wirtschaftliche Führung von Bädern

Kurzcharakteristik

Der Handlungsbereich Badebetrieb und wirtschaftliche Führung von Bädern umfasst ein Spektrum ökonomischen, kundenorientierten und rechtlichen Entscheidens und Handelns im Badebetrieb unter Beachtung der entsprechenden Rahmenbedingungen.

Die Schülerinnen und Schüler sind aufgrund der vermittelten Kenntnisse in der Lage, in Einzel- und Teamarbeit betriebswirtschaftliche Prozesse zu analysieren, Ergebnisse zu begründen und diese zu präsentieren. Dies erfordert die Aneignung von Wissen über die betrieblichen Funktionsbereiche sowie deren Wechselwirkungen, die Grundlagen des Vertragsrechts und mögliche Rechtsformen der Unternehmung.

Die Schülerinnen und Schüler erwerben Kenntnisse des Berufsbildungs- und Arbeitsrechts, um ihre Rechte und Pflichten im Zusammenwirken mit den Vorgesetzten, den Mitarbeitern im Bäderbetrieb und in der Berufsschule wahrnehmen zu können.

Darüber hinaus sind die Schülerinnen und Schüler in der Lage, Bestimmungen des Vertrags-, Haftungs- und Eigentumsrechts auf die konkrete Haus- und Badeordnung zu übertragen und sich dabei sachgerecht gegenüber Badegästen zu verhalten.

Ausgehend von der Stellung des Betriebes im Wirtschaftssystem werden die Schülerinnen und Schüler dazu befähigt, das Verhalten von Marktteilnehmern und des Staates in gesamtwirtschaftliche Prozesse einzuordnen und in konkrete Entscheidungen und Handlungen des Badebetriebes abzuleiten.
Dies umfasst sowohl die Durchführung grundlegender Verwaltungstätigkeiten als auch die Gestaltung von Marketingmaßnahmen.

Bei der Bearbeitung komplexer Problemstellungen und der Präsentation der Lösungsvorschläge ist der Einsatz geeigneter Informations- und Kommunikationssysteme erforderlich. Die Nutzung moderner Medien ist integrativer Unterrichtsgegenstand.

Abstimmungen mit anderen Handlungsbereichen sowie Unterrichtsfächern des berufsübergreifenden Bereiches sind erforderlich. Dies gilt insbesondere für die Handlungsbereiche Betreuung und Beaufsichtigung der Badegäste (Klassenstufe 1, Lehrplaneinheit 3), Chemische und technische Prozesse im Bäderbetrieb (Klassenstufe 1, Lehrplaneinheit 1) sowie die Fächer Gemeinschaftskunde und Deutsch/Kommunikation. 

Übersicht über die Lernbereiche und Zeitrichtwerte

Zeitrichtwert

1. Ausbildungsjahr

80 Ustd.
Lernbereich 1 Rechtlicher Rahmen der Ausbildung im Badebetrieb und berufliche Perspektiven 15 Ustd.
Lernbereich 2 Betriebliche Leistungserstellung aus der Sicht eines Badebetriebes 10 Ustd.
Lernbereich 3 Grundlagen des Vertragsrechts 10 Ustd.
Lernbereich 4 Grundlagen des Haftungsrechts und Prinzipien für Haus- und Badeordnungen 15 Ustd.
Lernbereich 5 Bäderbetriebe im Kontext von Markt und Preis 10 Ustd.
Lernbereich Vertiefung Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 20 Ustd.

2. Ausbildungsjahr

40 Ustd.
Lernbereich 6 Haftungs-, Aufsichts- und Verhaltensregeln in Bäderbetrieben, Dienst- und Betriebsanweisungen 15 Ustd.
Lernbereich 7 Arbeitsrecht 15 Ustd.
Lernbereich Vertiefung Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 10 Ustd.

3. Ausbildungsjahr

40 Ustd.
Lernbereich 8 Öffentliche Aufgaben und deren Finanzierung im Rahmen einer Sozialen Marktwirtschaft 10 Ustd.
Lernbereich 9 Geschäftsgänge im Bäderbetrieb 10 Ustd.
Lernbereich 10 Marketing in Bädern 10 Ustd.
Lernbereich Vertiefung Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 10 Ustd.

1. Ausbildungsjahr

Lernbereich 1: Rechtlicher Rahmen der Ausbildung im Badebetrieb und berufliche Perspektiven 15 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler sind sich der neuen Lebenssituation im Ausbildungsbetrieb bewusst und erkennen die Notwendigkeit von Rechtsnormen für die Wahrnehmung ihrer Rechte und Pflichten. Sie setzen sich dabei mit den einschlägigen Gesetzen und Verordnungen auseinander.
Die Schüler reflektieren persönliche Bedürfnisse und Potentiale. Sie informieren sich über Möglichkeiten beruflicher Entwicklung sowie Unterstützungssysteme auch im Hinblick auf eine berufliche Selbstständigkeit. Ihnen ist die Notwendigkeit lebenslangen Lernens bewusst. 

Berufsbildungsgesetz 

Verordnung über die Berufsausbildung 

Jugendarbeitsschutz

Ausbildungsvertrag

Sozialer Arbeitsschutz
Jugendschutzgesetz

Mutterschutzgesetz
Schwerbehindertengesetz

Lebenslanges Lernen

Wandlung der Arbeitswelt

Berufs- und Lebensplanung

Leben, Lernen und Arbeiten in Europa

Bezug zum Badebetrieb

Lernbereich 2: Betriebliche Leistungserstellung aus der Sicht eines Badebetriebes 10 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler erkennen den Bäderbetrieb als organisierte Wirtschaftseinheit. Sie erschließen die zur Leistungserstellung notwendigen Produktionsfaktoren und leiten Konsequenzen für die Arbeitsteilung im Badebetrieb ab. Die Schülerinnen und Schüler ordnen ihre eigene Tätigkeit in das betriebliche Funktionssystem ein. Sie begreifen die Notwendigkeit organisatorischer Regelungen von innerbetrieblichen Geschäftsabläufen. Sie erarbeiten Kriterien, mit deren Hilfe sie vergleichende Aussagen über die Vielfalt betrieblich-organisatorischer Erscheinungsformen im Bäder- und Freizeitbereich treffen können. Sie überblicken relevante Rechtsformen der Unternehmung. Sie ermitteln betriebswirtschaftliche Kennziffern und interpretieren die unterschiedlichen Zielsetzungen erwerbswirtschaftlicher und öffentlicher Betriebe.

Betrieb und Unternehmung 

Begriffe

Aufbau- und Ablauforganisation

Organigramme
Ausbildungsbetrieb in seiner Struktur skizzieren

Rechtsformen der Unternehmung

Exemplarik beachten

Betriebsarten

Finanzierung von Bäderbetrieben

vgl. LPE 5

Bedeutung der Gesamtkosten für die Wirtschaftlichkeit des Betriebes

vgl. HB Chemische und technische Prozesse im Bäderbetrieb, LPE 10 und 11: Kostenrechnung 

Lernbereich 3: Grundlagen des Vertragsrechts 10 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler bearbeiten Vertragsangelegenheiten unter Beachtung rechtlicher Regelungen. Bei Leistungsstörungen reagieren sie angemessen.  

Voraussetzungen für den Abschluss von Rechtsgeschäften

Rechts- und Geschäftsfähigkeit

natürliche und juristische Personen

Entstehung von Rechtsgeschäften 

Übersicht über Vertragsarten

insbesondere Kauf-, Miet-, Pacht-, Werk- und Dienstvertrag 

Leistungsstörungen

Fallbeispiele 

Mahn- und Klageverfahren

Lernbereich 4: Grundlagen des Haftungsrechts und Prinzipien für Haus- und Badeordnungen 15 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler formulieren Haus- und Badeordnungen mit Hilfe einschlägiger Rechtsnormen und Verwaltungsvorschriften öffentlich- und privatrechtlicher Bäderbetriebe.
Sie regeln Haftungsfragen im Badebetrieb. Die Schülerinnen und Schüler erfassen die Haus- und Badeordnung als Konkretisierung der Bestimmungen des Vertrags-, Haftungs- und Eigentumsrechts.
Sie wenden die Bestimmungen des BGB auf den Badevertrag und weitere Vertragsarten an. Sie verhalten sich sachgerecht bei Schadenersatzforderungen von und gegenüber Badegästen. 

Rechtsnormen und Verwaltungsvorschriften für Bäderbetriebe

BGB, StGB
UV-Vorschriften 

Grundprinzipien für die Ausgestaltung von Haus- und Badeordnungen 

Aufsichtspflichtregelungen, Fundsachenrecht, Abstimmung mit Besucherbetreuung

Bäderspezifische Verträge

vgl. LPE 2: Miet-, Pacht-, Nutzungsvertrag, gemischter Vertrag

Haftung im Bäderbetrieb

Fallbearbeitung in Abstimmung mit der Besucherbetreuung

Lernbereich 5: Bäderbetriebe im Kontext von Markt und Preis 10 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler erfassen in der Auseinandersetzung mit volks- und betriebswirtschaftlichen Problemstellungen die Marktstrukturen und -mechanismen, den Zusammenhang von Markt und Preis und den Einfluss des Staates als Ordnungsfaktor. Sie analysieren Probleme, die sich aus dem Wirtschaften von Menschen in sozialen Gebilden ergeben und übertragen die ökonomischen Zusammenhänge sowohl auf gesamtwirtschaftliche als auch betriebswirtschaftliche Sachverhalte des Badebetriebes. 

Ökonomisches Grundproblem

Bezug zum Badebetrieb 

Marktformen 

vollkommener Markt

unvollkommener Markt

Markt und Preis

Preisbildung bei

Preisbildung im Badebetrieb unter Einbezug kommunaler Zuschüsse sowie der Wettbewerbssituation in der Freizeitbranche

vollkommenem Markt

unvollkommenem Markt

Marktarten

2. Ausbildungsjahr

Lernbereich 6: Haftungs-, Aufsichts- und Verhaltensregeln in Bäderbetrieben, Dienst- und Betriebsanweisungen 15 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler führen im Badebetrieb Aufsicht und klären Haftungsfragen. Dabei berücksichtigen sie Aufsichtskriterien, Verhaltensregeln und rechtliche Regelungen.
Die Schülerinnen und Schüler analysieren die Verwaltungsstruktur von Bäderbetrieben und unterscheiden zwischen öffentlich-rechtlicher und privat-rechtlicher Trägerschaft. Sie beachten die entsprechenden Strukturen bei der Erfüllung der Rechenschaftspflicht und der Einhaltung von Weisungsbefugnissen im Badebetrieb.
Die Schülerinnen und Schüler verhalten sich sachgemäß und angemessen in Gefahrensituationen und berücksichtigen dabei die entsprechenden Dienst- und Betriebsanweisungen in Bäderbetrieben.

Haftungsfragen im Bäderbetrieb 

vgl. LPE 4: Verkehrssicherungspflicht, Fallbeispiele: unterschiedliche Haftungsarten, Organisationsverschulden 

Aufsichtsführung

gefahrenträchtige Einrichtungen

Aufsichtspflicht

Aufsichtsmaßnahmen und Verhaltensregeln

Aufsichtskriterien

Planung Personaleinsatz 

Rechtsformen von Bäderbetrieben

Verwaltungsstruktur von Bäderbetrieben

Struktur des eigenen Betriebes grafisch darstellen

Dienstanweisungen

Begründung

Inhalte

Muster einer Dienstanweisung, 

Verhalten in Gefahrensituationen und bei Gewaltandrohung 

Alarmpläne  

Betriebsanweisungen

vgl. Gefahrstoffverordnung, allgemeine und spezielle Betriebsanweisungen, Hinweis auf persönliche Schutzausrüstung/Schutzkleidung

Lernbereich 7: Arbeitsrecht 15 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler sind mit grundlegenden Regelungen des Arbeitsrechts und den sich daraus ergebenden Rechten und Pflichten vertraut. Sie nutzen die Möglichkeiten der Mitwirkung und Mitbestimmung im Betrieb. Die Schülerinnen und Schüler reflektieren Tarifverhandlungen als Interessenausgleich zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern und sind sich der Auswirkungen von Tarifverhandlungen und Arbeitskampfmaßnahmen bewusst.
Die Schülerinnen und Schüler diskutieren Grundsätze der Entlohnung. Sie prüfen ihre Lohnabrechnung.

Einzelarbeitsvertrag

Pflichten der Arbeitgeber und Arbeitnehmer 

Ziele

Form, Inhalt

Beendigung, Kündigung

Besuch einer Arbeitsgerichtsverhandlung

Arbeitszeugnis

Tarifverträge
Tarifverhandlungen und Arbeitskampf 

Arbeitsrecht im öffentlichen Dienst  

Mitbestimmungsrechte des Arbeitnehmers

Betriebsverfassungsgesetz und Personalvertretungsgesetz einbeziehen 

Lohnformen, Lohngruppen

Vor- und Nachteile, soziale Aspekte

Grundsätze der Lohnberechnung

berufsbezogene Informationsverarbeitung:
Lohn- und Gehaltslisten, Lohn-, Kirchensteuer, Arbeitnehmerbeiträge zur Sozialversicherung berechnen

Brutto-, Nettoverdienst

gesetzliche Abzüge

3. Ausbildungsjahr

Lernbereich 8: Öffentliche Aufgaben und deren Finanzierung im Rahmen einer Sozialen Marktwirtschaft 10 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler erkennen den Zusammenhang zwischen Abgaben und Finanzierung öffentlicher Aufgaben. Sie verschaffen sich einen Überblick über Grundsätze der Besteuerung und die Berechnung der Einkommens- und Lohnsteuer sowie die Möglichkeiten des Versicherungsschutzes. Sie gewinnen Verständnis für die Pflichtmitgliedschaft der Arbeitnehmer in der Sozialversicherung. Ihnen ist der Sinn von Solidargemeinschaft und Generationenvertrag bewusst. 

Steuerpolitik

Staatseinnahmen

auf Gefahr der Staatsverschuldung hinweisen

Notwendigkeit

Arten 

Steuern als Haupteinnahmequelle des Staates

Steuer, Zoll, Gebühr, Beitrag

Einkommens- und Lohnsteuer 

Einkommensarten

Steuerklassen

Steuertarif

Einkommenssteuerausgleich

nur beispielhaft am Musterformular des Finanzamtes erklären

Unternehmensbesteuerung

am Beispiel eines Bäderbetriebes

Sozial- und Individualversicherungen

Begriffe und Unterschiede 

Gesetzliche Pflichtversicherungsarten

nach Träger, Beitrag, Leistung und Mitgliedschaft unterscheiden

Krankenversicherung

Arbeitslosenversicherung

Rentenversicherung

Unfallversicherung

Pflegeversicherung

Individualversicherungen 

auf Abschluss von Verträgen und Leistungen eingehen

Personenversicherungen

Lebensversicherung

Sachversicherungen 

Hausratsversicherung

Vermögensversicherungen

Haftpflichtversicherung

Grenzen öffentlicher Leistungen
Eigenverantwortung
Bezug zur sozialen Marktwirtschaft als bestehende Wirtschaftsordnung
vgl. LPE 5

Lernbereich 9: Geschäftsgänge im Bäderbetrieb 10 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler führen grundlegende Verwaltungstätigkeiten eines Bades verantwortungsvoll aus. Dabei beachten sie die entsprechenden rechtlichen Regelungen.

Geschäftsgänge im Bäderbereich

Postein- und -ausgang 

Führung und Verwaltung von Schriftgut

berufsbezogene Informationsverarbeitung
Briefe, Akten, Dienstpläne, Betriebsbücher, Unfallmeldungen, Berichte
Deutsch/Kommunikation

Zahlungsarten und Zahlungsmöglichkeiten

Barzahlung

halbbare Zahlung

bargeldlose Zahlung

Gefahr des Missbrauchs

elektronische Systeme im Zahlungsverkehr

Lernbereich 10: Marketing in Bädern 10 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler erkennen die Notwendigkeit der Anpassung des eigenen Badebetriebes an die gegenwärtigen und künftigen Erfordernisse des Marktes. Sie erkennen, dass der Badegast mit seinen Nutzungsansprüchen im Mittelpunkt stehen muss. Sie gestalten ein Marketingkonzept für ihr Bad.

Marketing

vgl. LPE 5

Begriff

externes, internes Marketing

Öffentlichkeitsarbeit, Werbung, Corporate Identity (CI), Corporate Image, Kundenzufriedenheit

Klassenteilung
berufsbezogene Informationsverarbeitung: Erstellung von Werbemitteln, vgl. Projektvorschlag im Anhang
ökonomische und ökologische Probleme einbeziehen

Bade- und Freizeitverhalten

Schülervorträge, Erfahrungen aus eigenem Bad 

Dienstleistungsunternehmen Bad

Marketingregelkreis, Marketingkonzept

Hinweise zur Umsetzung

In diesem Kontext wird auf die Handreichung „Umsetzung lernfeldstrukturierter Lehr­pläne“ (LaSuB 2022) verwiesen.

Diese Handreichung bezieht sich auf die Umsetzung des Lernfeldkonzeptes in den Schul­arten Berufsschule, Berufsfachschule und Fachschule und enthält u. a. Ausführungen

  1. zum Lernfeldkonzept,
  2. zu Aufgaben der Schulleitung bei der Umsetzung des Lernfeldkonzeptes, wie
    • Information der Lehrkräfte über das Lernfeldkonzept und über die Ausbildungsdokumente,
    • Bildung von Lehrerteams,
    • Gestaltung der schulorganisatorischen Rahmenbedingungen,
  3. zu Anforderungen an die Gestaltung des Unterrichts, insbesondere zur
    • kompetenzorientierten Planung des Unterrichts,
    • Auswahl der Unterrichtsmethoden und Sozialformen

sowie das Glossar.

Anhang

Projektvorschlag

  1. Thema:
    Planung und Gestaltung eines Erlebnistages für „Jung und Alt“ in einem Bad
  2. Einordnung in den Lehrplan:
    Handlungsbereich: Betreuung und Beaufsichtigung der Badegäste, Klassenstufe 3
  3. Zielstellung:
    Durch das Projekt soll sowohl die Zusammenarbeit im Team und die Übernahme von Verantwortung als auch der Erwerb von Methodenkompetenz gefördert werden. Dabei planen die Schülerinnen und Schüler selbstständig den zeitlichen, inhaltlichen und organisatorischen Ablauf eines Erlebnistages und bringen eigene Gestaltungswünsche ein. Sie setzen ihre Kenntnisse und Fähigkeiten bei der Betreuung der Badegäste aktiv um.
  4. Planung/Vorbereitung: 
    • Formulierung der Problemstellung und Ableitung der Ziele für die Projektarbeit
    • Festlegung der Zielgruppen, evtl. Einbeziehung von Grund- oder Mittelschulen als Teilnehmer, Kooperation mit Bäderbetrieben der Region
    • Planung des Ablaufs des Erlebnistages und der Maßnahmen zur Zielerreichung
    • Festlegung des Zeitplanes
    • Planung von Arbeitsgruppen und Festlegung der Verantwortungsbereiche, z. B. für Erarbeitung und Gestaltung von Infomaterial für Öffentlichkeitsarbeit/Werbung, für Planung und Gestaltung von Wassergymnastik, Spielen und Staffelwettbewerben im und am Wasser, Modenschauen
    • Erkundung in Bädern über mögliche Veranstaltungen und vorhandenes Informationsmaterial, evtl. unter Einbezug von Krankenkassen 
    • Beschaffung benötigter Arbeitsmaterialien, z. B. Material für Plakate/Infoblätter, Computer/Drucker, Kleidung/Musik für Modenschauen, Geräte/Hilfsmittel für Wassergymnastik, Spiele, Wettbewerbe (evtl. kleine Preise)
    • Erkunden vorhandener Freizeitangebote
    • Präsentation und Auswertung der Planung des Erlebnistages 
  5. Durchführung:
    • Umsetzung der geplanten Maßnahmen 
    • individuelle Planung und Erprobung von Freizeitangeboten im Ausbildungsbetrieb
    • Gestaltung eines Erlebnistages in Arbeitsgruppen
    • Durchführung der Veranstaltung nach Möglichkeit in einem regionalen Bäderbetrieb (evtl. Simulation mit Probanden im Übungsbad) 
    • kooperative Zusammenarbeit in den jeweiligen Arbeitsgruppen, sach- und adressatengerechte Kommunikation
  6. Präsentation und Auswertung:
    • Erarbeitung einer Dokumentation (Texte, Fotos, Videos, digitale Visualisierung), evtl. auch Pressebericht
    • Präsentation der Arbeitsergebnisse
    • Bewertung der Arbeitsprozesse und -ergebnisse
    • Reflektieren der eigenen Erfahrungen
    • Ableitung von Konsequenzen für zukünftige Projektarbeit
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