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Lehrplan

Berufsschule - duale Berufsausbildung

Fachangestellter für Medien- und Informationsdienste / Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste

2004/2020

 

Impressum

Der Lehrplan ist ab 1. August 2020 freigegeben.

Der Lehrplan basiert auf dem Rahmenlehrplan für den Ausbildungsberuf Fachangestellter/Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 27. März 1998 i. d. F. vom 10. Dezember 1999), der mit der Verordnung über die Berufsausbildung zum Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste/ zur Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste vom 3. Juni 1998, zuletzt geändert durch Verordnung vom 15. März 2000 (BGBl. I Nr. 10) abgestimmt ist.

Der Lehrplan wurde am

Sächsischen Staatsinstitut für Bildung und Schulentwicklung
Comenius-Institut
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul

unter Mitwirkung von

Elke Binder Leipzig
Regina Bruch Leipzig
Katrin Hein Leipzig
Brigitte Herrmann Leipzig
Christine Kaminski Leipzig
Dr. Thekla Kluttig Dresden
Anja Leupe  Leipzig
Friedhelm Schlüter Leipzig

2004 erarbeitet.

Eine teilweise Überarbeitung des Lehrplans erfolgte 2020 durch das

Landesamt für Schule und Bildung
Standort Radebeul
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul

www.lasub.smk.sachsen.de

 

HERAUSGEBER

Sächsisches Staatsministerium für Kultus
Carolaplatz 1
01097 Dresden

www.smk.sachsen.de

Vorbemerkungen

Die Verfassung des Freistaates Sachsen fordert in Artikel 101 für das gesamte Bildungswesen:

„(1) Die Jugend ist zur Ehrfurcht vor allem Lebendigen, zur Nächstenliebe, zum Frieden und zur Erhaltung der Umwelt, zur Heimatliebe, zu sittlichem und politischem Verantwortungsbewusstsein, zu Gerechtigkeit und zur Achtung vor der Überzeugung des anderen, zu beruflichem Können, zu sozialem Handeln und zu freiheitlicher demokratischer Haltung zu erziehen.“

Das Sächsische Schulgesetz legt in § 1 fest:

„(2) Der Erziehungs- und Bildungsauftrag der Schule wird bestimmt durch das Recht eines jeden jungen Menschen auf eine seinen Fähigkeiten und Neigungen entsprechende Erziehung und Bildung ohne Rücksicht auf Herkunft oder wirtschaftliche Lage.

(3) Die schulische Bildung soll zur Entfaltung der Persönlichkeit der Schüler in der Gemeinschaft beitragen. …“

Für die Berufsschule gilt gemäß § 8 Abs. 1 des Sächsischen Schulgesetzes:

„Die Berufsschule hat die Aufgabe, im Rahmen der Berufsvorbereitung, der Berufsausbildung oder Berufsausübung vor allem berufsbezogene Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten zu vermitteln und die allgemeine Bildung zu vertiefen und zu erweitern. Sie führt als gleichberechtigter Partner gemeinsam mit den Ausbildungsbetrieben und anderen an der Berufsausbildung Beteiligten zu berufsqualifizierenden Abschlüssen.“

Neben diesen landesspezifischen gesetzlichen Grundlagen sind die in der „Rahmenvereinbarung über die Berufsschule“ (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 12. März 2015 in der jeweils geltenden Fassung) festgeschriebenen Ziele umzusetzen.

Kurzcharakteristik des Bildungsganges

Der Fachangestellte/die Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste kann in den Fachrichtungen Archiv, Bibliothek, Information und Dokumentation, Bildagentur und Medizinische Dokumentation ausgebildet werden. Dabei erfolgt die Ausbildung zu einem Drittel der Ausbildungszeit in einer der genannten Fachrichtungen.

Die Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste sind in Unternehmen des öffentlichen Dienstes und der Privatwirtschaft, die Medien- und Informationsdienste anbieten, tätig. Sie nehmen in der Informationsgesellschaft eine Mittlerfunktion wahr. Dabei kommt der Herausbildung einer bürger- und kundenorientierten Kommunikationsfähigkeit besondere Bedeutung zu. Typische Einsatzgebiete für die Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste sind Medien- und Pressearchive, Rundfunk und Fernsehen, Kommunal- und Staatsarchive, öffentliche und wissenschaftliche Bibliotheken, Firmenbibliotheken, Informationsvermittler, Informations- und Dokumentationsstellen, andere Datenbankanbieter, Bildagenturen, Bildstellen und Museen sowie Einrichtungen der Medizinischen Dokumentation. In allen Einrichtungen der Medien- und Informationsdienste werden sie in den Arbeitsbereichen Beschaffung, Erschließung, Vermittlung und Bereitstellung von Medien und Informationen tätig.

Fachangestellter/Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste ist ein Dienstleistungsberuf. Die Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste erteilen Auskünfte, beraten Benutzer und Kunden und reagieren sachkundig und situationsgerecht. In diesem Zusammenhang ist insbesondere die Fähigkeit zur eigenverantwortlichen Organisation von Arbeitsabläufen unter Nutzung technischer und organisatorischer Hilfsmittel zu entwickeln.

Analytisches Denkvermögen, Team- und Kommunikationsfähigkeit, geistige Flexibilität und Mobilität sowie die Bereitschaft zur ständigen Fort- und Weiterbildung sind unabdingbare Bestandteile der zu fördernden Handlungskompetenz.

Die Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste tragen eine wesentliche Verantwortung für den reibungslosen, pünktlichen und sicheren Ablauf der von ihnen organisierten und erbrachten Leistungen. Die Befähigung der Auszubildenden, sachgerecht und aufgabenbezogen die Lern- und Arbeitstechniken für die Lösung der Aufgaben zu nutzen, ist durchgängiges Unterrichtsprinzip. Lern- und Arbeitstechniken sind so zu fundieren, dass ein lebenslanges und selbstständiges Lernen möglich wird. Die Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste sollen in der Lage sein, sich an jedem Arbeitsplatz zu organisieren und sich möglichst schnell in neue Aufgabenstellungen einzuarbeiten. Voraussetzung hierfür sind nicht in erster Linie Detailkenntnisse zu bestimmten Regelwerken oder Softwareprogrammen, sondern die Fähigkeit, Regelwerke zu nutzen und sich mit der Anwendung neuer Software selbstständig vertraut zu machen.

Für diesen Ausbildungsberuf sind die berufsübergreifenden und -spezifischen Erziehungs- und Bildungsziele des fachtheoretischen Bereichs, die das schulische Lernen an beruflichem Handeln ausrichten, in folgenden Handlungsbereichen enthalten:

  • Informations- und Mediendienste in der Gesamtwirtschaft
  • Beschaffung, Übernahme und Erhaltung von Medien und Informationen 
  • Erschließung von Medien und Informationen
  • Recherche, Bereitstellung und Vermittlung von Medien und Informationen 
  • Rechnungswesen und Controlling
  • Berufsbezogene Fremdsprache

Die Realisierung der Erziehungs- und Bildungsziele ist auf die Entwicklung und Ausprägung der Handlungskompetenz ausgerichtet. Sie erfolgt anwendungs- und projektorientiert an exemplarischen Aufgabenstellungen, wobei die Systematisierung des erworbenen Wissens permanenter Bestandteil der Ausbildung sein muss. Daher stehen bei der Unterrichtsgestaltung schülerzentrierte Unterrichtsformen und ganzheitliches Lernen im Vordergrund.

Der berufsbezogene Unterricht knüpft an das Alltagswissen und an die Erfahrungen des Lebensumfeldes an und bezieht die Aspekte der Medienbildung, der Bildung für nachhaltige Entwicklung sowie der politischen Bildung ein. Die Handlungsbereiche bieten umfassende Möglichkeiten, den sicheren, sachgerechten, kritischen und verantwortungsvollen Umgang mit traditionellen und digitalen Medien zu thematisieren. Sie beinhalten vielfältige, unmittelbare Möglichkeiten zur Auseinandersetzung mit globalen, gesellschaftlichen und politischen Themen, deren sozialen, ökonomischen und ökologischen Aspekten sowie Bezüge zur eigenen Lebens- und Arbeitswelt. Die Umsetzung der Lernsituationen unter Einbeziehung dieser Perspektiven trägt aktiv zur weiteren Lebensorientierung, zur Entwicklung der Mündigkeit der Schülerinnen und Schüler, zum selbstbestimmten Handeln und damit zur Stärkung der Zivilgesellschaft bei.

Bei Inhalten mit politischem Gehalt werden auch die damit in Verbindung stehenden fachspezifischen Arbeitsmethoden der politischen Bildung eingesetzt. Dafür eignen sich u. a. Rollen- und Planspiele, Streitgespräche, Pro- und Kontra-Debatten, Podiumsdiskussionen oder kriterienorientierte Fall-, Konflikt- und Problemanalysen.

Bei Inhalten mit Anknüpfungspunkten zur Bildung für nachhaltige Entwicklung eignen sich insbesondere die didaktischen Prinzipien der Visionsorientierung, des Vernetzenden Lernens sowie der Partizipation. Vernetztes Denken bedeutet hier die Verbindung von Gegenwart und Zukunft einerseits und ökologischen, ökonomischen und sozialen Dimensionen des eigenen Handelns andererseits.

Die Digitalisierung und der mit ihr verbundene gesellschaftliche Wandel erfordern eine Vertiefung der informatischen Bildung. Ausgehend von den spezifischen Erfordernissen des Bildungsganges und unter Beachtung digitaler Arbeits- und Geschäftsprozesse ergibt sich die Notwendigkeit einer angemessenen Hard- und Softwareausstattung und entsprechender schulorganisatorischer Regelungen.

Der Lehrplan Fachangestellter/Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste ist an typischen Handlungsabläufen im Betrieb sowie der beruflichen Erfahrungswelt der Schülerinnen und Schüler ausgerichtet. Die jeweiligen Ziele und Inhalte sind nach den ausbildungsprägenden beruflichen Tätigkeiten angeordnet. Die Ziele und Inhalte der Handlungsbereiche stehen untereinander in Beziehung.

Aus diesem Grund wurden für die Vermittlung der Kenntnisse aus den Bereichen der Datenverarbeitung, Wirtschaftsmathematik und Statistik keine eigenen Handlungsbereiche gebildet. Die entsprechenden Kenntnisse sind in die Handlungsbereiche integriert und somit bei den jeweiligen Handlungssituationen einzubeziehen.

Fachsprache und Grundlagenwissen werden während der gesamten Ausbildung handlungsbereichsübergreifend vermittelt.

Die im jeweiligen Handlungsbereich zu vermittelnden Inhalte sind offen formuliert. Damit ist die unterrichtende Lehrkraft in der Lage und gefordert, neue technische und technologische Entwicklungen im Medienbereich, die zu Veränderungen des Arbeitsablaufes und der Aufgaben der künftigen Einsatzgebiete der Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste führen, in den Unterricht einzubeziehen.

40 Unterrichtsstunden pro Jahr dienen der integrativen Vermittlung berufsbezogener englischsprachiger Inhalte in den relevanten Handlungsbereichen bzw. Lehrplaneinheiten. Das zu erreichende Abschlussniveau entspricht dem Niveau B1 des KMKFremdsprachenzertifikats1 , das sich an den Referenzniveaus des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen: lernen, lehren, beurteilen (GeR) orientiert, und zielt auf eine selbstständige Sprachverwendung. Dabei werden Fähigkeiten und Fertigkeiten in den Kompetenzbereichen Rezeption, Produktion, Mediation und Interaktion auf der Grundlage anwendungsbereiter sprachlicher Kenntnisse (Lexik, Grammatik, Orthografie, Phonetik und Intonation) vertieft. Eine Abstimmung mit dem Unterrichtsfach Englisch im berufsübergreifenden Bereich ist erforderlich.

In Übereinstimmung mit dem Rahmenlehrplan wird in den Klassenstufen 1 und 2 Grundlagenwissen in den fünf Fachrichtungen gemeinsam vermittelt. Die Fachangestellten für Medien und Informationsdienste sind zu befähigen, das erworbene Grundlagenwissen der Arbeitsbereiche Beschaffung, Erschließung, Vermittlung und Bereitstellung auf alle fünf Fachrichtungen anzuwenden. Sie erhalten einen Einblick in die Aufgaben und Arbeitsweisen aller fünf Fachrichtungen. Die Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste kennen deren Dienstleistungsangebote und die grundlegenden Ordnungs- und Verzeichniskriterien. Dabei sollen in der Klassenstufe 2 in Abhängigkeit von der Zusammensetzung der Klasse fachrichtungsspezifische Kenntnisse einbezogen werden.

In der Klassenstufe 3 weist der Lehrplan eine Differenzierung für die Fachrichtungen Archiv, Bibliothek und medizinische Dokumentation aus. Die Fachrichtungen Bildagentur sowie Information und Dokumentation sind nicht differenziert ausgewiesen, da im Freistaat Sachsen derzeit keine Auszubildenden in diesen Fachrichtungen beschult werden. Es werden nach Fachrichtungen differenziert spezifische Kenntnisse vermittelt und das bisher erworbene Grundlagenwissen erfährt eine weiterführende und vertiefende Behandlung. Dabei wird auf Themen wie Kundenorientierung, Öffentlichkeitsarbeit oder Marketing besonderer Wert gelegt.

Die Schülerinnen und Schüler werden befähigt, Lern- und Arbeitstechniken anzuwenden und selbstständig weiterzuentwickeln sowie Informationen zu beschaffen, zu verarbeiten und zu bewerten. Darüber hinaus ist bei den Schülerinnen und Schülern das Bewusstsein zu entwickeln, dass Bereitschaft und Fähigkeit zum selbstständigen und lebenslangen Lernen wichtige Voraussetzungen für ein erfolgreiches Berufsleben sind. 

___________________________________________

Rahmenvereinbarung über die Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen in der beruflichen Bildung unter https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/veroeffentlichungen_beschluesse/1998/1998_11_20-Fremdsprachen-berufliche-Bildung.pdf

Stundentafel

Unterrichtsfächer und Handlungsbereiche Wochenstunden in den Klassenstufen
1 2 3
Pflichtbereich 12 12 12
Berufsübergreifender Bereich 42 5 5
Deutsch/Kommunikation 1 1 1
Englisch 2 1 1
Gemeinschaftskunde 1 1 1
Evangelische Religion, Katholische Religion oder Ethik 1 1 1
Sport - 1 1
Berufsbezogener Bereich 8 7 7
Informations- und Mediendienste in der Gesamtwirtschaft 2 1,5 1
Beschaffung, Übernahme und Erhaltung von Medien und Informationen 2 1 1/1,53
Erschließung von Medien und Informationen 1 1,5 1,5
Recherche, Bereitstellung und Vermittlung von Medien und Informationen 1 1 1,5/13
Rechnungswesen und Controlling 1 1 1
Berufsbezogenes Englisch 1 1 1
Wahlbereich4 2 2 2
 
  • 2
    Es obliegt den Schulen im Rahmen ihrer Eigenverantwortung, in welchem Fach des berufsübergreifenden Bereiches in der Klassenstufe 1 unter Beachtung der personellen und sächlichen Ressourcen Unterricht um eine Wochenstunde gekürzt wird. In Abhängigkeit von der vorgenommenen Kürzung verringert sich die Anzahl der Gesamtausbildungsstunden nach Dauer der Ausbildung in dem jeweiligen Fach. In der Summe der Ausbildungsstunden aller Fächer im berufsübergreifenden Bereich ist dies bereits berücksichtigt. Eine Reduzierung im Fach Gemeinschaftskunde soll nicht erfolgen.
  • 3
    Der jeweils 2. Wert gilt für die Fachrichtung Archiv.
  • 4
    Der Wahlbereich steht den Schulen im Rahmen ihrer Eigenverantwortung zur Vertiefung der berufsbezogenen Inhalte sowie zur weiteren Spezialisierung und Förderung zur Verfügung. Die Möglichkeit, das Fach Sport im Wahlbereich der Klassenstufe 1 anzubieten, ist ebenso gegeben.

Hinweise für den Benutzer

Die berufsbezogene Fremdsprache Englisch ist mit den nachfolgend aufgeführten Ustd. in die Handlungsbereiche integriert: 

Handlungsbereich  Klassenstufen
1 2 3
Informations- und Mediendienste in der Gesamtwirtschaft - - 10 Ustd.
Beschaffung, Übernahme und Erhaltung von Medien und Informationen 15 Ustd. - -
Erschließung von Medien und Informationen 10 Ustd. - -
Recherche, Bereitstellung und Vermittlung von Medien und Informationen 15 Ustd. 40 Ustd. 30 Ustd.

 

Aufbau und Verbindlichkeit der Lehrpläne

Jeder Einzellehrplan enthält eine Kurzcharakteristik sowie eine Darstellung der Lehrplaneinheiten (LPE) mit Zeitrichtwerten in Unterrichtsstunden (Ustd.), Zielen, Inhalten und Hinweisen zum Unterricht.

Die Ziele bilden die entscheidende Grundlage für die didaktisch begründete Gestaltung des Lehrens und Lernens an den berufsbildenden Schulen. Sie geben verbindliche Orientierungen über die Qualität der Leistungs- und Verhaltensentwicklung der Schülerinnen und Schüler und sind damit eine wichtige Voraussetzung für die eigenverantwortliche Vorbereitung des Unterrichts durch die Lehrkräfte.

Es werden drei wesentliche Dimensionen von Zielen berücksichtigt:

  • Kenntnisse (Wissen)
  • Fähigkeiten und Fertigkeiten (intellektuelles und praktisches Können) 
  • Verhaltensdispositionen und Wertorientierungen (Wollen)

Diese drei Dimensionen sind stets miteinander verknüpft und bedingen sich gegenseitig. Ihre analytische Unterscheidung im Lehrplan ist insbesondere mit Blick auf die Unterrichtsplanung sinnvoll, um die Intentionen von Lehr- und Lernprozessen genauer zu akzentuieren.

Die Inhalte werden in Form von stofflichen Schwerpunkten festgelegt und in der Regel nach berufssystematischen und/oder fachsystematischen Prinzipien geordnet. Zusammenhänge innerhalb einer Lehrplaneinheit und Verbindungen zu anderen Lehrplaneinheiten werden ausgewiesen.

Die Hinweise zum Unterricht umfassen methodische Vorschläge wie bevorzugte Unterrichtsverfahren und Sozialformen, Beispiele für exemplarisches Lernen, wünschenswerte Schüler- und Lehrerhandlungen sowie Hinweise auf geeignete Unterrichtshilfen (Medien). Des Weiteren werden unterrichtspraktische Erfahrungen in Form kurzer didaktischer Kommentare wissenschaftlich reflektiert weitergegeben.

Die Ziele und Inhalte sind verbindlich. Zeitrichtwerte der einzelnen Lehrplaneinheiten sind Empfehlungen und können, soweit das Erreichen der Ziele gewährleistet ist, variiert werden. Hinweise zum Unterricht haben gleichfalls Empfehlungscharakter. Im Rahmen dieser Bindung und unter Berücksichtigung des sozialen Bedingungsgefüges schulischer Bildungs- und Erziehungsprozesse bestimmen die Lehrkräfte die Themen des Unterrichts und treffen ihre didaktischen Entscheidungen in freier pädagogischer Verantwortung.

Für die Gestaltung der Lehrplaneinheiten wird folgende Form gewählt:

Lehrplaneinheit Zeitrichtwert Ustd.

Ziele

Inhalte

Hinweise zum Unterricht

Einzellehrpläne

Informations- und Mediendienste in der Gesamtwirtschaft

Kurzcharakteristik

Ziel des Unterrichts im Handlungsbereich „Informations- und Mediendienste in der Gesamtwirtschaft“ ist es, den Schülerinnen und Schülern grundlegende wirtschaftliche, rechtliche, organisatorische und bürowirtschaftliche Kenntnisse zu vermitteln, die für die Lösung der Aufgaben in allen Einrichtungen für Medien- und Informationsdienste des öffentlichen Dienstes und der Privatwirtschaft relevant sind. Darüber hinaus sind die Schülerinnen und Schüler in die Lage zu versetzen, ihre insbesondere zu den Formen des Verwaltungshandeln erworbenen Grundkenntnisse bei der Lösung der Aufgaben für Unternehmen des öffentlichen Dienstes zu nutzen. Sie sollen befähigt werden, die für das Handeln in den Einrichtungen der Medien- und Informationsdienste rechtlich und vertraglich relevanten Rahmenbedingungen zu bewerten und anzuwenden.

Die Schülerinnen und Schüler nutzen die Möglichkeiten der Mitwirkung und Mitbestimmung und zeigen beim Auftreten von Interessengegensätzen ein angemessenes Konfliktverhalten. Sie bewerten das System der sozialen Sicherung.

Die Schülerinnen und Schüler überblicken die Einrichtungen für Medien- und Informationsdienste, deren Aufgaben sowie die Aufbau- und Ablauforganisation. Sie ordnen die eigene Tätigkeit in den betrieblichen Funktionszusammenhang ein.

Die Schülerinnen und Schüler können persönliche Entwicklungsmöglichkeiten einschätzen. Sie können Arbeits- und Organisationsmittel, insbesondere Bürotechnik, Formulare, Karteien und andere Nachrichtenmittel ordnungsgemäß einsetzen und anwenden. Die Schülerinnen und Schüler können verwaltungsspezifische Aufgaben mit Hilfe der Standardsoftware lösen. Sie wenden die 10-Finger-Tastmethode bei der Textgestaltung an.

Übersicht über die Lernbereiche und Zeitrichtwerte

Zeitrichtwert

1. Ausbildungsjahr

80 Ustd.
Lernbereich 1 Berufsausbildung im Rahmen des Rechtssystems 8 Ustd.
Lernbereich 2 Grundlagen unternehmerischen Handelns 8 Ustd.
Lernbereich 3 Voraussetzungen für die Teilnahme am Rechtsverkehr 14 Ustd.
Lernbereich 4 Rolle des Arbeitnehmers im Unternehmen (Teil 1) 10 Ustd.
Lernbereich 5 Aufbau- und Ablauforganisation 10 Ustd.
Lernbereich 6 Organisatorische und wirtschaftliche Abläufe im Büro (Teil 1) 20 Ustd.
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 10 Ustd.

2. Ausbildungsjahr

60 Ustd.
Lernbereich 7 Funktionale Zusammenhänge in der öffentlichen Verwaltung 18 Ustd.
Lernbereich 8 Markt und Preisbildung 8 Ustd.
Lernbereich 9 Rolle des Arbeitnehmers im Unternehmen (Teil 2) 6 Ustd.
Lernbereich 10 Zahlungsverkehr 6 Ustd.
Lernbereich 11 Organisatorische und wirtschaftliche Abläufe im Büro (Teil 2) 14 Ustd.
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 8 Ustd.

3. Ausbildungsjahr

40 Ustd.
Lernbereich 12 Vertragsrecht und Vertragsgestaltung 12 Ustd.
Lernbereich 13 Marketing und Öffentlichkeitsarbeit 22 Ustd.
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 6 Ustd.

1. Ausbildungsjahr

Lernbereich 1: Berufsausbildung im Rahmen des Rechtssystems 8 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler kennen wesentliche Anforderungen des Berufslebens. Sie wenden die für ihre Berufsausbildung wesentlichen Rechtsvorschriften an und erschließen mit Hilfe der für die Berufsausbildung relevanten Gesetze ihre Rechtsposition. Die Schülerinnen und Schüler können persönliche Entwicklungsmöglichkeiten bewerten.

Duales Ausbildungssystem

Berufsbildungsgesetz

BBiG

Berufsausbildungsvertrag

Einsatz von Gesetzestexten
Arbeit mit der Musterprüfungsordnung

Form und Inhalt

Probezeit, Abmahnung und Kündigung

Beendigung

Zuständigkeit der Kammern 

Berufliche Fortbildung und Umschulung

Ziele

Möglichkeiten

Fördermaßnahmen

Mensch und Arbeit

innere und äußere Einflüsse auf die Arbeitsleistung herausarbeiten

Sozialer Arbeitsschutz

Einsatz von Gesetzestexten

Technischer Arbeitsschutz

vgl. Gemeinschaftskunde

Lernbereich 2: Grundlagen unternehmerischen Handelns 8 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler kennen die verschiedenen Ziele unternehmerischen Handelns und mögliche Zielkonflikte. Sie sind in der Lage, ihre ausbildende Einrichtung in den Wirtschaftskreislauf einzuordnen und können das wirtschaftliche Ziel ihres Betriebes definieren. 

Grundbegriffe des Wirtschaftens 

Bedürfnisse

Bedarf

Güter

ökonomisches Prinzip

Spannungsverhältnis Ökonomie und Ökologie

Produktionsfaktoren

einfacher Wirtschaftskreislauf

Ziele der erwerbs- und gemeinwirtschaftlichen sowie öffentlichen Betriebe

Sachleistungsbetriebe und Dienstleistungsbetriebe

Lernbereich 3: Voraussetzungen für die Teilnahme am Rechtsverkehr 14 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler gehen mit Gesetzestexten um und können ausgewählte Vorschriften anwenden. Sie verstehen die Notwendigkeit von verbindlichen Regelungen für den privaten Geschäftsverkehr. Die Schülerinnen und Schüler kennen den Verpflichtungscharakter von Verträgen und begreifen die Bedeutung des Grundsatzes der Vertragsfreiheit mit seinen Einschränkungen. Sie beschaffen sich nach den Bestimmungen des Verbraucherschutzes Informationen und handeln danach.

Rechtsquellen

Rechtssubjekte und Rechtsobjekte

Zustandekommen von Rechtsgeschäften Rechtsgeschäfte

Formvorschriften für Rechtsgeschäfte

Verpflichtungsgeschäft

Erfüllungsgeschäft

Nichtigkeit

Anfechtbarkeit

Vor- und Nachteile der Vertragsfreiheit

Vertragsverletzungen

Kaufmännisches und gerichtliches Mahnverfahren

Verbraucherschutz

Lernbereich 4: Rolle des Arbeitnehmers im Unternehmen (Teil 1) 10 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler kennen die wichtigsten gesetzlichen Regelungen der Mitbestimmung. Sie besitzen Überblickwissen über die Unternehmungsformen hinsichtlich Gründung, Geschäftsführung und Haftung. Sie kennen die Aufgaben der Gewerkschaften. 

Unternehmungsformen 

Personengesellschaften

Kapitalgesellschaften

Mitwirkung und Mitbestimmung der Arbeitnehmer im Unternehmen

gesetzliche Grundlagen: BetrVerfG, MitbestG, ArbGG, ArbZO, SächsPersVG, BAT 

Tarifautonomie

Sozialpartner

Tarifvertrag

Betriebsrat, Personalrat

Arbeitskampf und Schlichtung

Lernbereich 5: Aufbau- und Ablauforganisation 10 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler erkennen, dass ein aufgabengerechter, übersichtlicher Organisationsaufbau die Voraussetzung für eine erfolgreiche Unternehmensführung ist. Sie können die betriebliche Aufbau- und Ablauforganisation der Einrichtungen der Informations- und Mediendienste im Überblick darstellen. 

Betriebliche Organisation

Aufbauorganisation

Aufbau des eigenen Ausbildungsbetriebes erläutern

Stellen und Abteilungsbildung

Stellenbeschreibung

Leitungssysteme 

Organigramme erläutern

Führungsstile und Führungstechniken

Ablauforganisation

Lernbereich 6: Organisatorische und wirtschaftliche Abläufe im Büro (Teil 1) 20 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler kennen die verschiedenen Arten der Kommunikation im Betrieb. Sie sind unter Berücksichtigung des Wirtschaftlichkeitsaspekts fähig, ein für die Lösung der Aufgabe geeignetes Telekommunikationsgerät auszuwählen, einzusetzen und sachgerecht zu bedienen. Sie können Posteingänge und -ausgänge bearbeiten und weiterleiten. Sie sind in der Lage, den Arbeitsplatz unter Beachtung ergonomischer, wirtschaftlicher und ökonomischer Aspekte zu gestalten.
Die Schülerinnen und Schüler sind mit der Tastatur als Eingabemedium vertraut, d. h. alle Buchstabentasten und die wichtigsten Satzzeichen, und sind fähig, kurze zusammenhängende Texte nach der 10-Finger-Tastmethode und unter Beachtung der DIN zu schreiben.

Grundlagen der Kommunikation

Kommunikationsformen 

sprachliche Kommunikationsmodelle 

Kommunikationsstörungen

Telekommunikation 

Telekommunikation des Ausbildungsbetriebes herausarbeiten

Wirtschaftliches Telefonieren: Gesprächsvorbereitung, -durchführung und -nachbereitung
Arbeitsabläufe beim analogen und digitalen Posteingang und -ausgang

Ergonomie

Arbeitsplatzgestaltung

Anforderungen an einen Bildschirmarbeitsplatz

2. Ausbildungsjahr

Lernbereich 7: Funktionale Zusammenhänge in der öffentlichen Verwaltung 18 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler besitzen einen Überblick über die Träger und Behörden der öffentlichen Verwaltung und kennen die Merkmale eines Verwaltungsaktes sowie Grundsätze seines Aufbaus und seiner Erstellung.
Die Schülerinnen und Schüler besitzen einen Einblick in das Widerspruchsverfahren und die wesentlichen verwaltungsgerichtlichen Klagearten. Sie kennen Aufgaben und Aufbau der Verwaltungsgerichtsbarkeit. 

Öffentliches Recht und Privatrecht

Verwaltungsrecht als Bestandteil des öffentlichen Rechts

Arten der öffentlichen Verwaltung

Rechtsträger

Aufgaben und Ziele

Rechtsform

Formen und Arten des Verwaltungshandelns

Verwaltungshandeln nach außen

Verwaltungshandeln nach innen

Grundsätze des Verwaltungshandelns

Verwaltungsakt

Inhalt und Form

Rücknahme und Widerruf

Vollstreckung

Widerspruchsverfahren

Verwaltungsgerichtsbarkeit

Lernbereich 8: Markt und Preisbildung 8 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler kennen die Marktmechanismen und begreifen den Einfluss des Wettbewerbs auf die Preisbildung. 

Marktformen

Preisbildung auf dem vollkommenen Markt

Auswertung grafischer Darstellungen und Zahlentabellen

Staatliche Preisfestsetzung

Auswerten der aktuellen Wirtschaftsnachrichten

Lernbereich 9: Rolle des Arbeitnehmers im Unternehmen (Teil 2) 6 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler erkennen die Bedeutung der Personalplanung und Entwicklung für die langfristige Unternehmensentwicklung. Sie kennen wesentliche Regelungen des Arbeitsschutzes.
Die Schülerinnen und Schüler haben Kenntnisse über gesetzliche Grundlagen, Aufbau und Wirkungsweise der Sozialversicherung. Sie können verschiedene Formen der Entlohnung unterscheiden.

Ziele und Aufgaben des Personalwesens

Rechtliche Rahmenbedingungen

vgl. Gemeinschaftskunde

Gesetzliche Sozialversicherung

Individualversicherung

Formen der Entlohnung

Lernbereich 10: Zahlungsverkehr 6 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler sind fähig, Entwicklung, Wesen und Funktionen des Geldes zu überblicken. Sie sind über Währungssysteme informiert und können Störungen im Geldverkehr darstellen. Sie kennen verschiedene Zahlungsformen.

Arten und Funktion des Geldes

Zahlungsformen

Barzahlung

halbbare Zahlung

bargeldlose Zahlung

Lernbereich 11: Organisatorische und wirtschaftliche Abläufe im Büro (Teil 2) 14 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler ordnen und speichern Informationen und legen ordnungsgemäß Akten nach Aktenplan an. Die Schülerinnen und Schüler organisieren mit Hilfe der Terminplanung einen reibungslosen Ablauf des betrieblichen Geschehens. Sie setzen Informations- und Kommunikationssysteme berufsbezogen und situationsgerecht ein. 

Briefgestaltung und Briefformulierung

Nutzung von Formularen, Vordrucken und Formatvorlagen

Schriftgutverwaltung

Ordnungssysteme

3. Ausbildungsjahr

Lernbereich 12: Vertragsrecht und Vertragsgestaltung 12 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler überblicken die gesetzlichen Regelungen in der Medienbranche. Sie kennen die Bedeutung des Urheberrechts im Online-Dienst und beachten dessen Regelungen. Die Schülerinnen und Schüler unterscheiden verschiedene Vertragsarten und kennen die Allgemeinen Geschäftsbedingungen bei der Vertragsgestaltung.

Gesetzliche Grundlagen im Medienbereich

Urheber- und Verwertungsrechte

am Beispiel Fotorecht erläutern

Vermiet- und Verleihrecht

Vertragsrecht und Vertragsgestaltung

vgl. LPE 3 

Kenntnisse vor Vertragsabschluss

allgemeine Geschäftsbedingungen

Ausgewählte Verträge der Medienbranche

Lernbereich 13: Marketing und Öffentlichkeitsarbeit 22 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler stellen die Bedeutung des Marketings und der Öffentlichkeitsarbeit für Anbieter von Informations- und Mediendiensten dar. Sie lernen Methoden der Erfolgskontrolle kennen und begründen ihre Notwendigkeit. Die Schülerinnen und Schüler erkennen Kundenorientierung und Servicequalität als ein wesentliches strategisches Ziel für die Unternehmensführung.
Sie sind in der Lage, die gängige Geschäftskorrespondenz ihrer Branche in englischer Sprache zu erledigen sowie situations- und adressatengerecht in schriftlicher und mündlicher Form zu reagieren.

Öffentlichkeitsarbeit

Begriff

Notwendigkeit

Ziele 

Methoden

Marktforschung

Distributionspolitik

Englisch (10 Ustd.)

Branchentypische Korrespondenz in der Fremdsprache 

insbesondere für Erwerb und Leihe

Textsorten 

strukturelle Merkmale und inhaltliche Besonderheiten von Anfragen, Bestellungen, Mahnungen etc.

stilistische und formale Besonderheiten

typische Redewendungen

Erarbeitung von Musterschreiben 

als Brief, Fax oder E-Mail

Auswahl in Abhängigkeit von der Fachrichtungsspezifik:

  • Bestellungen, Vorbestellungen, Benachrichtigungen
  • Anfragen/Antwortschreiben auf Anfragen, Angebote
  • Mahnungen, Beschwerden, Reklamationen

auch formalisierte Schreiben/Vordrucke

Beschaffung, Übernahme und Erhaltung von Medien und Informationen

Kurzcharakteristik

Die Schülerinnen und Schüler kennen die historische Bedeutung der Medien und die Veränderungen, die neue Medien- und Informationsangebote bewirken. Sie stellen die Entwicklung von Schrift, Satz und Druck bis hin zu Multimediaprodukten dar. Sie kennen den Einfluss und die Macht der Medien und bewerten sie.

Die Schülerinnen und Schüler geben einen Überblick über das aktuelle Medienangebot. Sie kennen unterschiedliche Auswahl- und Bewertungskriterien sowie Beschaffungswege und führen auf dieser Basis den Beschaffungsvorgang durch. Sie nutzen dabei Branchen- und Standardsoftware.

Die Schülerinnen und Schüler kennen die Grundlagen und wichtigsten Prinzipien der Ordnungslehre und haben einen Einblick in die Regelwerke und Richtlinien aller Fachrichtungen. Sie sind fähig, Medien und Informationen nach formalen und inhaltlichen Kriterien zu erfassen und zu erschließen.

Die Schülerinnen und Schüler sind dafür sensibilisiert, dass im Umgang mit Medien gesetzliche Regelungen zu beachten sind, insbesondere im Hinblick auf den Datenschutz.

Die Schülerinnen und Schüler kennen die technischen Voraussetzungen und Geräte für die verschiedenen Medienformen und nutzen diese. Sie führen Analysen zur Mediengestaltung durch und setzen Informations- und Kommunikationssysteme berufsbezogen und situationsgerecht ein. Sie erläutern die Anforderungen an die Gestaltung entsprechender Arbeitsplätze. 

Übersicht über die Lernbereiche und Zeitrichtwerte

Zeitrichtwert

1. Ausbildungsjahr

80 Ustd.
Lernbereich 1 Entwicklung und Grundlagen des Medienund Informationsangebotes 34 Ustd.
Lernbereich 2 Informationsquellen und Beschaffungswege 34 Ustd.
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 12 Ustd.

2. Ausbildungsjahr

40 Ustd.
Lernbereich 3 Bestandserhaltung, technische Bearbeitung und Bestandspflege 34 Ustd.
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 6 Ustd.

3. Ausbildungsjahr

Lernbereich 4 Erfassung, Bewertung und Übernahme von Schriftgut und anderen Informationsträgern (FR Archiv) 50 Ustd.
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 10 Ustd.
Lernbereich 4 Arbeitsvorgänge bei der Erwerbung in Bibliotheken (FR Bibliothek) 34 Ustd.
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 6 Ustd.
Lernbereich 4 Rechtliche Grundlagen (FR Medizinische Dokumentation) 10 Ustd.
Lernbereich 5 Dokumentationsaufgaben in Einrichtungen des Gesundheitswesens (FR Medizinische Dokumentation) 14 Ustd.
Lernbereich 6 Datenerfassung (FR Medizinische Dokumentation) 10 Ustd.
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 6 Ustd.

1. Ausbildungsjahr

Lernbereich 1: Entwicklung und Grundlagen des Medienund Informationsangebotes 34 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler besitzen einen allgemeinen Überblick über Aufgaben und Strukturen von Informationseinrichtungen. Sie stellen die historische Entwicklung der Medien bis hin zu Multimediaprodukten dar. Sie haben einen Überblick über das aktuelle Medien- und Informationsangebot, bewerten kritisch den Einfluss der Medien und sind dafür sensibilisiert, dass im Umgang mit Medien gesetzliche Regelungen zu beachten sind.
Die Schülerinnen und Schüler kennen die technischen Voraussetzungen und Geräte für die verschiedenen Medienformen und nutzen diese. 

Informationseinrichtungen 

regionale Einrichtungen und Bestimmungen berücksichtigen

Zuständigkeiten 

Aufgaben

rechtliche Grundlagen

Geschichte und Entwicklung der Medien

Exkursion in die Deutsche Bibliothek Leipzig

Schriftkunde und Leseübungen Deutsche Schrift 

Aktuelles Medien- und Informationsangebot

Publikationsformen

Literaturarten

Archivaliengattungen

Einfluss der Medien auf das öffentliche Leben

Lernbereich 2: Informationsquellen und Beschaffungswege 34 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler können die Möglichkeiten zur Beschaffung von Medien und Informationen beschreiben. Sie kennen unterschiedliche Informationsquellen, Erwerbungsarten und Beschaffungswege für Medien und Informationen sowie ihre Bedeutung in den verschiedenen Fachrichtungen.
Die Schülerinnen und Schüler beherrschen die wichtigsten branchentypischen Termini in Englisch und sind in der Lage, fremdsprachige Informationsquellen/Standardtexte für das Auffinden und das Verfügbarmachen von Informationen in effektiver Form zu nutzen.

Funktion des Bestandsaufbaus in Bibliotheken, Archiven, IuD-Einrichtungen, Bildagenturen, medizinischen Einrichtungen

Inhalt von bibliothekarischen Bestandskonzeptionen 

Archivische Auswahl- und Bewertungskriterien 

Beschaffungsarten

gesetzliche Regelung zur Preisbindung im Buchhandel

Kauf

Übernahme 

Tausch 

Pflichtexemplar

Schenkungen 

am Beispiel der Nachlasserwerbung erläutern

Deposita

Englisch (15 Ustd.)

Grundwortschatz Englisch im Bereich der Medien- und Informationsdienste (Teil 1) 

Erarbeitung auf der Grundlage der deutschen Fachlexik

Absicherung der korrekten Aussprache und Intonation sowie Orthografie

mündliche und schriftliche Übungs- und Anwendungsmöglichkeiten

Erfassen und Erschließen englischsprachiger Informationsquellen/Standardtexte

Hinweise auf relevante Print- und Non-Printmedien

Medienformen und Informationsquellen

Aktivierung relevanter grammatischer Strukturen

Informationsdienste

informationsdienstleistende Einrichtungen

Schüleraufträge zu konkreten Recherchearbeiten im Internet oder Erkundung vor Ort

2. Ausbildungsjahr

Lernbereich 3: Bestandserhaltung, technische Bearbeitung und Bestandspflege 34 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler kennen die Rahmenbedingungen für die Bestandserhaltung einschließlich der optimalen Lagerungsbedingungen und Verpackungstechniken. Sie können den technischen Bearbeitungsprozess vom Zugang bis hin zur Bereitstellung für die Benutzung darstellen und führen technisch-pflegerische Arbeiten durch. Die Schülerinnen und Schüler kennen die Kriterien für die Bestandskontrolle und wenden sie an. Sie begründen die Notwendigkeit von Konservierung und Restaurierung und kennen entsprechende unterschiedliche Maßnahmen. Sie können Schadensbilder erkennen und die geeigneten Maßnahmen zu deren Behebung einleiten.
Die Schülerinnen und Schüler stellen Verfahren zur Herstellung von Sicherheits- und Ersatzkopien dar und beachten die Maßnahmen der Datensicherung.

Bedeutung von Lagerung und Nutzungsverhalten für den Erhalt von Bibliotheks- und Archivgut

Konservierung und Restaurierung 

Exkursion

Technische Bearbeitung von Bibliotheksgut 

Hilfsmittel vorstellen

Technische Bearbeitung von Archivgut

Bestandspflege

Exkursion in Einbandstelle oder Buchbinderwerkstatt 

Bestandskontrolle 

Reprografische Verfahren

Demonstration ausgewählter Verfahren in der Einrichtung und Exkursion

Datensicherung

3. Ausbildungsjahr

Fachrichtung Archiv 

Lernbereich 4: Erfassung, Bewertung und Übernahme von Schriftgut und anderen Informationsträgern (FR Archiv) 50 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler können Strukturen und Aufgaben der anbietungspflichtigen Stellen ermitteln und diese Kenntnisse bei der Erfassung und Sichtung von Schriftgut und anderen Informationsträgern anwenden. Sie sind in der Lage, Unterlagen auszusondern und zwischenarchivisch zu bearbeiten.
Die Schülerinnen und Schüler beherrschen die organisatorische Vorbereitung und Durchführung der Übernahme von Schriftgut und anderer Informationsträger von anbietungspflichtigen Stellen. Sie kennen die Bedeutung ergänzender archivischer Sammlungen und können solche in Zusammenarbeit mit Privatpersonen, Vereinen und Verbänden etc. aufbauen und fortführen.

Strukturen und Aufgaben der anbietungspflichtigen Stellen

vgl. „Informations- und Mediendienste in der Gesamtwirtschaft“, LPE 4

Ermittlung von Aufbau- und Ablauforganisation

Exkursion in eine anbietungspflichtige Stelle (z. B. Behörde)

Ermittlung der Aufgaben

Grundregeln der Zusammenarbeit

Erfassung und Sichtung von Registraturgut 

vgl. „Informations- und Mediendienste in der Gesamtwirtschaft“, LPE 11 

Organisation der Schriftgutverwaltung

Gestaltung von Aussonderungsverzeichnissen

Bewertung von Unterlagen

Projekt: Bewertungsübung

Kriterien für Archivwürdigkeit

Bewertungsverfahren

Verfahren der Kassationsbeantragung und -durchführung

Zwischenarchivische Bearbeitung 

Funktionen von Altregistraturen und Zwischenarchiven

Aufbewahrungsfristen

Übernahme von Schriftgut und anderen Informationsträgern in Kooperation mit den anbietungspflichtigen Stellen

Projekt: Vollständige Durchführung einer Übernahme planen/begleiten 

organisatorische Vorbereitung und technische Durchführung 

Erstellung und Überprüfung von Ablieferungslisten und Übergabeprotokollen

Übernahmerevision und Einlagerung

Aufbau und Ergänzung von archivischen Sammlungen 

Kriterien

Formen der Kooperation mit Privatpersonen, Vereinen und Verbänden etc. 

Fachrichtung Bibliothek

Lernbereich 4: Arbeitsvorgänge bei der Erwerbung in Bibliotheken (FR Bibliothek) 34 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler kennen Bestandskonzeptionen und Medienangebote. Sie führen den Beschaffungsvorgang für verschiedene Medien unter Beachtung von Auswahl- und Bewertungskriterien durch. Sie nutzen branchenspezifische sowie Standardsoftware. 

Sichtung und Bewertung des Medienangebots unter Einbeziehung von Branchensoftware

Kriterien für die Zusammenarbeit zwischen Buchhandel und Bibliotheken

„Dritte Empfehlung für den Geschäftsverkehr zwischen wissenschaftlichen Bibliotheken und Buchhandel“

„Empfehlungen für die Zusammenarbeit zwischen öffentlichen Bibliotheken und Buchhandlungen“ 

Erwerbung unterschiedlicher Medien

Arbeitsvorgänge bei der Erwerbung

konventionelle und Online-Verfahren erläutern und durchführen

Projektarbeit

Vorakzession, Übernahme von Fremddaten, Bestellung, Überwachung und Mahnung 

Akzessionierung, Inventarisierung, Rechnungsprüfung

Fachrichtung Medizinische Dokumentation

Lernbereich 4: Rechtliche Grundlagen (FR Medizinische Dokumentation) 10 Ustd.

Den Schülerinnen und Schülern sind die Aufgabenbereiche und die Notwendigkeit der Medizinischen Dokumentation vertraut. Unter Berücksichtigung der gesetzlichen Grundlagen erkennen sie die besondere Bedeutung der Dokumentations-, Melde- und Schweigepflicht sowie des Datenschutzes. 

Aufgaben, Ziele und Notwendigkeit der Medizinischen Dokumentation

in den folgenden Bereichen erläutern

  • Patientenversorgung
  • administrativer und rechtlicher Bereich
  • klinisch-wissenschaftlicher Bereich
  • Bereich der Qualitätssicherung und des -managements 

Rechtliche Grundlagen

Berufsordnung für die deutschen Ärzte, Röntgen- und Strahlenschutzverordnung, Behandlungsvertrag

Dokumentationspflicht

Meldepflicht 

Bundesseuchengesetz, Sozialgesetzbuch V und VI

Leistungsstatistiken

Bundespflegesatzverordnung, Krankenhausstatistikverordnung, Krebsregistergesetz, Operationsschlüssel (OPS-301)

Schweigepflicht

Strafgesetzbuch, Musterberufsordnung der deutschen Ärzte

Datenschutz

Europäische Datenschutzrichtlinie, Bundesdatenschutzgesetz, Sächsisches Landesdatenschutzgesetz

weitere Bestimmungen 

Sächsisches Krankenhausgesetz, Archivgesetz, Signaturgesetz, Signaturverordnung

Organisation 

Deutscher Verband Medizinischer Dokumentare (DVMD), International Federation of Health Records Organization (IFHRO), Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (GMDS), Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG), Weltgesundheitsorganisation (WHO)

Normen

DIN

ISO

auf ISO 9000 eingehen

Abrechnungsrichtlinien für die ambulante und stationäre Versorgung

EBM, GOÄ, BMÄ
Fallpauschalen und Sonderentgelte

Lernbereich 5: Dokumentationsaufgaben in Einrichtungen des Gesundheitswesens (FR Medizinische Dokumentation) 14 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler kennen die wichtigsten Dokumentationsbereiche im Gesundheitswesen und können ihre Hauptaufgaben erläutern.

Kooperation zwischen den Partner berücksichtigen

insbesondere auf die Dokumentation der Daten und Softwarenutzung eingehen

Krankenhäuser

Verwaltung von Patientendaten, Abrechnung von Leistungen

Struktur

Arbeitsabläufe

Rehabilitationskliniken

Arztpraxen 

Alten- und Pflegeheime 

Kassenärztliche Vereinigungen (KBV, Sächsische KV und KV für die Regierungsbezirke)

Sicherung der kassenärztlichen Versorgung, Abrechnung der kassenärztlichen Leistungen mit den Krankenkassen, Gewährleistung der Wirtschaftlichkeit und Qualität der ärztlichen Behandlung 

Krankenkassen (Primär- und Ersatzkassen, private Versicherungen)

Gesundheitsvorsorge, Krankenhilfe, Rehabilitation, Leistungsabrechnung 

Gesetzliche Rententräger 

Gewährung von Renten (Alters-, Waisen-, Witwen- und Berufsunfähigkeitsrente)

Gesundheitsämter

Überwachung des Gesundheitszustandes der Bevölkerung, Gesundheitsberichterstattung, Seuchenhygiene, Statistik über Mortalität und Morbidität, Gutachtertätigkeit

Pharmazeutische Unternehmen (Apotheken, Pharmagroßhandel, Pharmazeutische Industrie) 

Sicherung der Arzneimittelversorgung, Arzneimittelzulassung, Klinische Forschung

Universitäten, Forschungsinstitute

Bundesministerium für Gesundheit und Soziales

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte

Arzneimittelzulassung nach Stufenplan 

Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI)

Erfassung von Literatur, Datenbankerstellung, Epidemiologische Untersuchungen

Robert-Koch-Institut

Lebensmittelmonitoring

Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin 

Bewertung der Gesundheitsgefährlichkeit von Chemikalien

Lernbereich 6: Datenerfassung (FR Medizinische Dokumentation) 10 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler sind fähig, konventionelle und computergestützte Methoden der Datenerfassung zu handhaben. 

Dokumentationswürdigkeit

Objekt

Merkmal 

Merkmalsart

Merkmalsausprägung

Skalenniveau

quantitative Merkmalsarten

Verhältnisskala

Intervallskala

qualitative Merkmalsarten 

Ordinalskala

Nominalskala

Datenfluss 

DIN 66001

Speichermethoden

konventionelle

Kartei, Register, Mikrofilm etc.

online, offline

digitale Medien und Datenträger 

Formale Erfassung von medizinischen Daten

Datenerhebungsbogen

Erschließung von Medien und Informationen

Kurzcharakteristik

Die Schülerinnen und Schüler kennen die Grundlagen und wichtigsten Prinzipien der Ordnungslehre sowie verschiedene Ordnungssysteme. Sie haben einen Überblick über die Regelwerke und Richtlinien der formalen und inhaltlichen Erschließung von Medien und Informationen in den unterschiedlichen Fachrichtungen.

Die Schülerinnen und Schüler analysieren Medien und Informationen nach formalen Kriterien und erstellen mit Hilfe von fachspezifischen Regelwerken Titelaufnahmen. Sie wenden Methoden und Verfahren zur sachlichen Erschließung an und verstehen die Notwendigkeit von Normen und Standards als Voraussetzung für den Austausch von Daten. Die Schülerinnen und Schüler nutzen Möglichkeiten der Fremddatenübernahme und stellen die Funktionsweise der Verbundsysteme dar.

Übersicht über die Lernbereiche und Zeitrichtwerte

Zeitrichtwert

1. Ausbildungsjahr

40 Ustd.
Lernbereich 1 Grundlagen der Erschließung von Medien und Informationen 34 Ustd.
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 6 Ustd.

2. Ausbildungsjahr

60 Ustd.
Lernbereich 2 Formale Erfassung und Erschließung von Medien 28 Ustd.
Lernbereich 3 Verbale inhaltliche Erschließung von Medien 12 Ustd.
Lernbereich 4 Ordnungsprinzipien und -systeme 12 Ustd.
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 8 Ustd.

3. Ausbildungsjahr

60 Ustd.
Lernbereich 5 Fachspezifisches Grundlagenwissen (FR Archiv) 26 Ustd.
Lernbereich 6 Ordnung und Verzeichnung von Archivgut (FR Archiv) 26 Ustd.
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise (FR Archiv) 8 Ustd.
Lernbereich 5 Formale Erfassung und Erschließung von speziellen Medien (FR Bibliothek) 24 Ustd.
Lernbereich 6 Klassifikatorische inhaltliche Erschließung von Medien (FR Bibliothek) 14 Ustd.
Lernbereich 7 Verbale inhaltliche Erschließung von Medien (FR Bibliothek) 14 Ustd.
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise (FR Bibliothek) 8 Ustd.
Lernbereich 5 Medizinische Dokumentationssysteme (FR Medizinische Dokumentation) 14 Ustd.
Lernbereich 6 Medizinische Ordnungssysteme (FR Medizinische Dokumentation) 18 Ustd.
Lernbereich 7 Erstellen von medizinischen Dokumentations- und Ordnungssystemen (FR Medizinische Dokumentation) 20 Ustd.
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise (FR Medizinische Dokumentation) 8 Ustd.

1. Ausbildungsjahr

Lernbereich 1: Grundlagen der Erschließung von Medien und Informationen 34 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler kennen die Grundlagen und wichtigsten Prinzipien der Ordnungslehre sowie verschiedene Ordnungssysteme als Voraussetzung zur Bearbeitung von Medien und Informationen. Sie haben einen Einblick in die Regelwerke und Richtlinien der Erschließung in den unterschiedlichen Fachrichtungen und erkennen deren Bedeutung.
Sie können Titelaufnahmen verschiedener Fachrichtungen gegenüberstellen und sind fähig, die enthaltenen Elemente zu identifizieren. Die Schülerinnen und Schüler sind über die Möglichkeiten von Fremddatenübernahme und Verbundsystemen informiert und nutzen sie. Sie wirken an der Erstellung von Katalogen und Findmitteln mit.
Die Schülerinnen und Schüler erweitern ihren Wortschatz zum Erschließen englischsprachiger Medien und Informationen. Sie sind in der Lage, authentische fachrichtungsspezifische Informationsquellen/Texte in vielfältiger Form auszuwerten. 

Arten und Formen der Bestandserschließung in Bibliotheken

Tektonik von Archiven

Arten von archivischen Findmitteln

Kataloge

Verzeichnung von Bibliotheksgut und Archivgut

Regelwerke für die Formalerschließung in unterschiedlichen Fachrichtungen

Regelwerke für die archivische Verzeichnung

Regelwerk RAK-WB

Aufbau, Grundbegriffe

Gruppen der bibliografischen Beschreibung

Wesen der Verbundkatalogisierung

Bibliotheksverbünde in Deutschland

Fremddatenübernahme 

Verbundsysteme, Datennetze

Englisch (10 Ustd.)

Grundwortschatz Englisch im Bereich der Medien- und Informationsdienste (Teil 2)

Erarbeitung unter Beachtung der korrekten Aussprache sowie Orthografie

kontextuelle Übung und Anwendung

Erfassen und Erschließen authentischer englischer Informationsquellen/Standardtexte 

Hinweise auf relevante Datenbanken, Suchsysteme, Fachinformationszentren

Aktivierung weiterer relevanter grammatischer Strukturen

Schüleraufträge zu konkreten Recherchearbeiten

2. Ausbildungsjahr

Lernbereich 2: Formale Erfassung und Erschließung von Medien 28 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler können Medien und Informationen nach formalen Gesichtspunkten unter Verwendung fachspezifischer Regelwerke und branchenspezifischer Software erfassen und erschließen.
Die Schülerinnen und Schüler haben einen Überblick über vorhandene Normdateien und verstehen die Notwendigkeit von Normen und Standards als Voraussetzung für den Austausch von Daten. Sie nutzen Möglichkeiten der Fremddatenübernahme und stellen die Funktionsweise von Verbundsystemen dar. 

Regelwerk RAK-WB

Gruppenarbeit 

Regeln für die Eintragung unterschiedlicher Werke

Erstellung der Einheitsaufnahme für unterschiedliche Werke

Regeln für die Ansetzung von Personennamen und Sachtiteln

Regeln für die Ordnung der Eintragungen

Übungen zur Ordnung der Eintragungen

Normdateien 

Personennamendatei (PND)

Gemeinsame Körperschaftsdatei (GKD)

Zeitschriftendatenbank (ZDB)

Archivische Ordnungstechniken

Archivische Titelaufnahmen

Verzeichnungstiefe

inhaltliche Gestaltung

formale Gestaltung

Lernbereich 3: Verbale inhaltliche Erschließung von Medien 12 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler kennen die verschiedenen Verfahren zur inhaltlichen Erschließung von Medien und Informationen. Sie kennen die Grundprinzipien der verbalen Sacherschließung von Bibliotheksgut. Die Schülerinnen und Schüler haben einen Überblick über fachspezifische Regelwerke und Normdateien und verstehen die Notwendigkeit von Normen und Standards als Voraussetzung für den Austausch von Daten. Sie besitzen aktenkundliche Grundkenntnisse für die Erschließung von Archivgut.

Vermittlung von Grundkenntnissen der Schlagwortvergabe

Gruppenarbeit mit den Regeln für den Schlagwortkatalog (RSWK)

Synonym, Homonym, Begriff und Benennung

Beispiele aus den verschiedenen Fachrichtungen erläutern 

Arten von Schlagwörtern 

Schlagwortketten

Regelwerke 

zur Schlagwortvergabe in Bibliotheken

Übungen unter Berücksichtigung der RSWK

zur archivischen Erschließung

Aktenkunde

Geschäftsgang

Enstehungsstufen 

Bearbeitungsvermerke 

Normdatei

Lernbereich 4: Ordnungsprinzipien und -systeme 12 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler kennen die unterschiedlichen Systeme, in denen Medien und Informationen geordnet werden können. Sie haben einen Überblick über die klassifikatorische Sacherschließung in Bibliotheken und häufig verwendete Systematiken in den verschiedenen Fachrichtungen. Sie kennen Grundbegriffe der archivischen Ordnungslehre und wesentliche Ordnungsprinzipien.

Ordnungsprinzipien

hierarchische Klassifikation

Facettenklassifikation

Register

Begriffskombinationen

Tektonik von Archiven

Bestandsbildung und -bereinigung

Prinzipien der Bestandsbildung

Vor- und Fremdprovenienzen

Innere Ordnung von Beständen

Innere Ordnung von Akteneinheiten 

Systematiken für Bildagenturen

3. Ausbildungsjahr

Fachrichtung Archiv

Lernbereich 5: Fachspezifisches Grundlagenwissen (FR Archiv) 26 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler können handschriftliche und gedruckte deutsche Texte des 19. und 20. Jahrhunderts lesen und kennen Registratur- und Aktenordnungen sowie Registraturhilfsmittel. Sie kennen die wichtigsten Formen behördlicher Unterlagen des 19. und 20. Jahrhunderts und können verschiedene Formen der Erschließung umsetzen. Ihre Kenntnis der sächsischen Landes- und Verwaltungsgeschichte befähigt sie, provenienzgerechte Bestandsbildungen vorzunehmen.

Schriftkunde

Leseübungen an deutschen handschriftlichen und gedruckten Texten des 19. und 20. Jahrhunderts 

Aktenkunde

genetische Aktenkunde

systematische Aktenkunde

Besondere Archivaliengattungen

Behördliche Schriftgutverwaltung

Sächsische Landesgeschichte ab dem 16. Jahrhundert

Sächsische Verwaltungsgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts

Lernbereich 6: Ordnung und Verzeichnung von Archivgut (FR Archiv) 26 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler können Archivgut des 19. und 20. Jahrhunderts ordnen und verzeichnen. Sie sind in der Lage, provenienzgerechte Bestandsbildungen vorzunehmen. Sie differenzieren zwischen der einfachen und intensiven Verzeichnung und können bestandsgerechte Findmittel erstellen. Sie kennen fachspezifische EDV-Erschließungsprogramme und nutzen die EDV zur Erstellung von Findmitteln.

Ordnung von Archivgut des 19. und 20. Jahrhunderts: Schriftgut und besondere Archivaliengattungen

Provenienzprinzip und Pertinenzprinzip

Tektonik und Bestandsbildung

innere Ordnung von Beständen

Verzeichnung von Archivgut des 19. und 20. Jahrhunderts

Verzeichnungsmethoden

Verzeichnungsregeln

Register

Erschließung mittels fachspezifischer Erschließungsprogramme oder Standardsoftware

Vorführung von und Übung mit Hilfe von einschlägiger Software

Technische Bearbeitung des Archivguts während der Erschließung

vgl. „Beschaffung, Übernahme und Erhaltung von Medien und Informationen“, LPE 3 

Planung und Dokumentation einer Erschließungsmaßnahme

Vorstellung einer Erschließungsmaßnahme aus dem Ausbildungsbetrieb 

Bearbeitungsplan 

Bearbeitungsbericht

Fachrichtung Bibliothek

Lernbereich 5: Formale Erfassung und Erschließung von speziellen Medien (FR Bibliothek) 24 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler sind in der Lage, spezielle Medien nach formalen Gesichtspunkten unter Verwendung fachspezifischer Regelwerke zu erschließen. Sie nutzen vorhandene Normdateien und wenden die Möglichkeiten der Fremddatenübernahme an.

Regelwerk RAK-WB 

Gruppenarbeit zur praktischen Anwendung der Regelwerke

Regeln für die Ansetzung von Körperschaften

Nutzung der GKD

Sonderfälle von Haupt- und Nebeneintragungen

Regelwerke zur Erschließung spezieller Medien

Beispiele für Titelaufnahmen von Tonträgern, Videos, Zeitschriftenaufsätzen u. a. erläutern

RAK-Musik

RAK-NBM

RAK-UW

Lernbereich 6: Klassifikatorische inhaltliche Erschließung von Medien (FR Bibliothek) 14 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler kennen Aufbau und Methodik ausgewählter bibliothekarischer Klassifikationssysteme. Sie sind in der Lage, an einfachen Beispielen die inhaltliche Zuordnung nachzuvollziehen.

Aufbau und Methodik der Klassifikation für Allgemeinbibliotheken (KAB)

Gruppenarbeit mit der KAB/E zu Aufbau- und Zuordnungsprinzipien

Aufbau und Methodik der Dezimalklassifikation (DK) 

Exkursion in die Hochschulbibliothek der HTWK Leipzig

Aufbau und Methodik der Regensburger Verbundklassifikation (RVK) 

Exkursion in die UB Leipzig

Lernbereich 7: Verbale inhaltliche Erschließung von Medien (FR Bibliothek) 14 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler sind in der Lage, fachspezifische Regelwerke und Normdateien zu nutzen. Sie wenden an einfachen Beispielen die Methoden und Verfahren der Schlagwortvergabe an.

Regeln für den Schlagwortkatalog (RSWK) und die Schlagwortnormdateien (SWD)

Gruppenarbeit mit den RSWK

Methodik der Schlagwortvergabe

Inhaltsanalyse

Begriffsfindung für den Inhalt

Terminologiekontrolle

regelgerechte Ansetzung

Verwendung und Ansetzung einzelner Schlagwortkategorien

Übungen zur Ansetzung der einzelnen Schlagwortkategorien

Personenschlagwörter

geografische/ethnografische Schlagwörter

Sachschlagwörter

Zeitschlagwörter

Formschlagwörter

Reihenfolge der Schlagwörter in der Schlagwortkette, Permutationen

Bildung von Schlagwortketten üben

Sonderregeln für AV-Materialien, elektronische Publikationen u. a.

ausgewählte Beispiele zu Sonderregeln für spezielle Medien erläutern

Fachrichtung Medizinische Dokumentation 

Lernbereich 5: Medizinische Dokumentationssysteme (FR Medizinische Dokumentation) 14 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler kennen medizinische Dokumentationssysteme. Sie können deren Inhalte erläutern und Unterschiede herausarbeiten.
Die Schülerinnen und Schüler kennen die Phasen der Arzneimittelprüfung. 

Eigenschaften

patientenbezogen/patientenübergreifend

standardisiert/freitext

vertikal/horizontal

direkt/indirekt

rechnerbasiert/nicht rechnergestützt

Basisdokumentation

Befund- und Verlaufsdokumentation

Pflegedokumentation

Tumordokumentation

Typische Dokumentationssysteme

Krankenakte 

konventionelle

elektronische

Krankenaktenarchiv

Tumorzentren

vgl. epidemiologische Register

Register

klinische

epidemiologische

Krebs-, Mukoviszidose-, Bluthochdruck- oder Echinokokkoseregister

mit besonderen Aufgaben

Transplantationsregister

klinische Studien 

Interventionsstudien

Therapiestudien, Arzneimittelstudien

Beobachtungsstudien

Kohortenstudien, Fall-Kontroll-Studien 

Krankenhausinformationssysteme

Dokumentationssystem

Dokumentationsprotokoll

dokumentierende Einrichtung

Mitarbeiter

Gegenstand und Motivation

Dokumentationsziel 

Fragestellung

Auswertungskollektiv

Präsentation der Daten

Daten

 Aufzeichnung der Daten, Erhebungsbögen

Einsatz des PC

Datenschutz- und -sicherheit

Studienprotokoll 

Kenntnisstand und Fragestellung

Studientyp 

Untersuchungskollektiv

Störgrößen 

Randomisierung

Blindversuche, Placebo

Fallzahl, Therapieabbrecher, Dauer der Therapie

Grundsätze der statistischen Auswertung 

Datenerhebungsbögen

Formulartypen (Aufnahme-, Erstuntersuchungs-, Operations-, monatlicher Berichts-, Nachsorge-, Konsiliar- und Abschlussbogen)

Monitoring

Lernbereich 6: Medizinische Ordnungssysteme (FR Medizinische Dokumentation) 18 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler können den formalen Aufbau von medizinischen Ordnungssystemen beschreiben und einem Ordnungsprinzip zuordnen sowie dessen Vor- und Nachteile aufzählen.
Sie sind in der Lage, das richtige Ordnungssystem für eine bestimmte Fragestellung auszuwählen. 

Semantische Dimensionen von medizinischen Klassifikationen, Facettenklassifikationen und Nomenklaturen 

aktuelle Revisionen, Benutzung fachspezifischer Software

Topografie

Morphologie 

Nosologie

Ätiologie

Krankheiten

Internationale Klassifikation der Krankheiten (ICD)

ICD-Onkologie (ICD-O)

Lokalisationsschlüssel

Morphologieschlüssel 

Klassifikation maligner Tumore (TNM)

Prozeduren

Internationale Klassifikation der Prozeduren in der Medizin (ICPM)

Systematisierte Nomenklatur der Medizin (SNOMED)

Lernbereich 7: Erstellen von medizinischen Dokumentations- und Ordnungssystemen (FR Medizinische Dokumentation) 20 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler kennen den Arbeitsprozess zur Erstellung eines Ordnungs- und Dokumentationssystems. Sie kennen den Aufbau und die wichtigsten Elemente von Studien- und Dokumentationsprotokollen.

Ordnungssystem

Struktur eines Ordnungssystems, vgl. HB 3, LPE 4

anhand eines medizinischen Themengebietes die Erstellung eines medizinischen Ordnungssystemen üben

Vorarbeiten

Abgrenzung des Sachgebietes, Anzahl der Dokumentationseinheiten und Suchfragen, Ordnungsprinzip, Anzahl der Äquivalenzklassen, Einführung einer Notation etc. 

Wörtersammlung

Zusammenfassen der Quellen

Bildung von Äquivalenzklassen

Festlegen der Vorzugsbenennungen

systematisches Ordnen

Grundsätze quantitativer und qualitativer Daten einbeziehen

Einbringen von Erläuterungen und assoziativen Verweisen

Einführung der Notation 

Erstellen des systematischen Teils

Erstellen des alphabetischen Teils

Erprobung

Formulieren des Textteils

Revision

Dokumentationssystem

Dokumentationsprotokoll

dokumentierende Einrichtung

Mitarbeiter

Gegenstand und Motivation

Dokumentationsziel

Fragestellung

Auswertungskollektiv

Präsentation der Daten

Daten

Aufzeichnung der Daten, Erhebungsbögen

 Einsatz des PC

Datenschutz- und -sicherheit

Studienprotokoll

Kenntnisstand und Fragestellung

Studientyp

Untersuchungskollektiv

Störgrößen

Randomisierung

Blindversuche, Placebo

Fallzahl, Therapieabbrecher, Dauer der Therapie

Grundsätze der statistischen Auswertung

Datenerhebungsbögen 

Formulartypen (Aufnahme-, Erstuntersuchungs-, Operations-, monatlicher Berichts-, Nachsorge-, Konsiliar- und Abschlussbogen)

Monitoring

Recherche, Bereitstellung und Vermittlung von Medien und Informationen

Kurzcharakteristik

Die Schülerinnen und Schüler kennen die organisatorischen Abläufe bei der Bereitstellung und Vermittlung von Medien und Informationen und wenden sie an. Sie haben einen Überblick über konventionelle Informations- und Auskunftsmittel sowie Informations- und Kommunikationssysteme und entwickeln geeignete Suchstrategien. In der Funktion eines Dienstleisters erteilen sie Auskünfte und beraten Benutzer und Kunden.

Die Schülerinnen und Schüler sind unter Beachtung rechtlicher, ökonomischer und ökologischer Gesichtspunkte sowie spezieller Informationsbedürfnisse fähig, Informationsdienste für unterschiedliche Zielgruppen herzustellen und zu gestalten.

Die Schülerinnen und Schüler kennen den technischen Bearbeitungsprozess der Medien vom Zugang bis zur Bereitstellung für die Benutzung. Sie führen technisch-pflegerische Arbeiten und Bestandskontrollen durch.

Übersicht über die Lernbereiche und Zeitrichtwerte

Zeitrichtwert

1. Ausbildungsjahr

40 Ustd.
Lernbereich 1 Informieren und Beraten von Kunden/Nutzern 32 Ustd.
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 8 Ustd.

2. Ausbildungsjahr

40 Ustd.
Lernbereich 2 Bereitstellung von Medien und Informationen 10 Ustd.
Lernbereich 3 Recherchieren und Aufbereiten von Medien und Informationen 14 Ustd.
Lernbereich 4 Herstellen und Gestalten von Informationsdiensten 8 Ustd.
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 8 Ustd.

3. Ausbildungsjahr

Lernbereich 5 Auskunftserteilung und Benutzerdienst (FR Archiv) 34 Ustd.
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise (FR Archiv) 6 Ustd.
Lernbereich 5 Informationsvermittlung und Benutzerdienst (FR Bibliothek) 28 Ustd.
Lernbereich 6 Recherche von Medien und Informationen (FR Bibliothek) 12 Ustd.
Lernbereich 7 Öffentlichkeitsarbeit und Werbung (FR Bibliothek) 12 Ustd.
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise (FR Bibliothek) 8 Ustd.
Lernbereich 5 Literaturrecherche (FR Medizinische Dokumentation) 20 Ustd.
Lernbereich 6 Recherche in medizinischen Ordnungssystemen (FR Medizinische Dokumentation) 20 Ustd.
Lernbereich 7 Präsentation von Daten/Formularerstellung (FR Medizinische Dokumentation) 14 Ustd.
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise (FR Medizinische Dokumentation) 6 Ustd.

1. Ausbildungsjahr

Lernbereich 1: Informieren und Beraten von Kunden/Nutzern 32 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler kennen die Bedingungen, zu denen die entsprechenden Dienstleistungen angeboten werden. Sie sind in der Lage, Informations- und Auskunftsmittel situationsgerecht anzuwenden. Sie können Auskünfte erteilen und Benutzer und Kunden beraten. Die Schülerinnen und Schüler sind vertraut mit den organisatorischen Abläufen, die bei der Bearbeitung von Anfragen und bei der Nutzung anfallen. Sie sehen sich als Dienstleister und stellen dar, wie sie nutzerorientiert arbeiten. Die Schülerinnen und Schüler berücksichtigen rechtliche Vorgaben und werten vorhandene Daten unter fachlichen und wirtschaftlichen Aspekten aus. Sie nutzen die Möglichkeiten der modernen Informations- und Kommunikationstechnik.
Die Schülerinnen und Schülern sind in der Lage, Auskünfte über Dienstleistungen ihrer Einrichtung auch in englischer Sprache zu geben. Sie können unter Berücksichtigung von interkulturellen Aspekten sachkundig und höflich mit Nutzern und Kunden umgehen.

Dienstleistungsangebote von Bibliotheken, Archiven, IuD-Einrichtungen, Bildagenturen

Rechtliche Grundlagen der Benutzung

Präsenzsystem

Ausleihsystem 

Benutzungsmethoden

Vor- und Nachbereitung der Ausleihe

Funktion des Auskunftsdienstes

Formen der Auskunft 

Auskunftsmittel

Archivische Auskunftserteilung und Benutzerberatung

Erteilung von Auskünften und Beratung

Umgang mit Kunden

mündlicher Ausdruck

Englisch (15 Ustd.)

Benutzungs- und Auskunftsdienste

Rollenspiele (Beraten, Empfehlen, Vorschlagen) unter Beachtung unterschiedlicher Konventionen

Anmeldung

u. a. Formulare ausfüllen

Benutzungsordnung

Erläuterungen zu Bestandsaufstellungen und Katalogen

Präsenzbestand, Zettel- und Online-Kataloge, Standort, Hilfe beim Finden von Informationen, ggf. Führung

Hinweise zur Bedienung von Geräten

PC, Lesegerät, Kopierer usw.

Telefonieren

typische Redewendungen

Beantwortung von Anfragen

Übungen im Buchstabieren/zu Zahlen, Telefonnummern, Daten (Terminen), Preisen

Rückruf und Bitte um Rückruf

Weiterleitung an zuständigen Mitarbeiter oder zuständige Einrichtung

Übungen im Agieren und Reagieren (Interaktion) 

2. Ausbildungsjahr

Lernbereich 2: Bereitstellung von Medien und Informationen 10 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler kennen die verschiedenen Formen der Bereitstellung von Medien und unterscheiden Auswahlkriterien für die jeweilige Bestandspräsentation. Sie kennen unterschiedliche Aufbewahrungssysteme von Bestandsgruppen. Die Schülerinnen und Schüler stellen die im Magazin durchzuführenden Verwaltungsarbeiten dar. Sie kennen die verschiedenen Arten der Sicherungstechnik zur Bestandssicherung.

Aufstellungsarten

Magazinaufstellung

Anforderungen an Magazine 

Magazinarten

Magazineinrichtung und Kapazität 

Magazinverwaltung

Heraussuchen und Wiedereinstellen der Medien/Aushebung und Reponierung

Revisionsarbeiten u. a.

Lager- und Transporttechnik

Vertikaltransport

Horizontaltransport

Aufbewahrung besonderer Bestandsgruppen oder Archivaliengattungen

Freihandaufstellung

Anforderungen bei der Aufstellung

Ordnung der Bestände

dreigeteilte Bibliothek

fraktale Bibliothek

Sicherungstechnik

Lernbereich 3: Recherchieren und Aufbereiten von Medien und Informationen 14 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler kennen verschiedene Informationsangebote und sind fähig, geeignete Sucheinstiege auszuwählen. Sie können Suchstrategien entwickeln und Recherchen sowohl mit Hilfe von konventionellen Informationsmitteln als auch Informations- und Kommunikationssystemen durchführen.
Die Schülerinnen und Schüler ermitteln Informationen und zugehörige Quellen und bereiten sie den Anforderungen entsprechend auf.
Die Schülerinnen und Schüler beherrschen die wichtigsten Termini zum Erschließen englischsprachiger Medien und Informationen. Sie sind in der Lage, authentische fachrichtungsspezifische Informationsquellen/Texte in vielfältiger Form auszuwerten. 

Grundlagen der Recherche

Relevanz 

Vollständigkeit 

Aktualität

Verfügbarkeit 

Typologie der Informationsdienste

klassische Informationsdienste

Online-Dienste

Datenbanken 

Informationsdienste für Bibliotheken, Archive, IuD-Einrichtungen und Bildagenturen 

konventionelle Informationsdienste

elektronische Informationsdienste

Suchstrategien

Gruppenarbeit anhand ausgewählter Verzeichnisse aus allen Fachrichtungen

Archivische Recherchetechnik

Englisch (10 Ustd.)

Erwerbungsarten, Bestellverfahren und Speichermethoden 

Erarbeitung der englischen Terminologie, Übung und Anwendung

Erschließung

Erfassung fachrichtungsspezifischer Beispiele in Gruppenarbeit

Vorstellen der Beispiele und ihrer Besonderheiten (Tonträger, Videos, Zeitschriften, Klassifikationen in der Medizin)

Hinweise auf nützliche Datenbanken und Software (digitale Datenträger)

Auswertung fachrichtungsspezifischer englischsprachiger Quellen/Texte 

Verdeutlichen von Besonderheiten an Beispieltexten

Internetrecherchen/Nutzen von Online-Diensten (fremdsprachige Suchmasken, Begriffe)

Inhaltszusammenfassung (Abstract), ggf. Übersetzung, auch grafische oder tabellarische Darstellung

Lernbereich 4: Herstellen und Gestalten von Informationsdiensten 8 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler stellen Informationsdienste ihrer Einrichtung vor. Sie beschreiben die Struktur und Inhalte sowie Herstellungstechniken und Vertriebswege. Sie sind fähig, die Herstellung und Gestaltung von Informationsdiensten unter Beachtung ökonomischer und ökologischer Gesichtspunkte zu planen.
Die Schülerinnen und Schüler können Texte sachlich und sprachlich richtig formulieren. Sie sind in der Lage, sie sinnvoll zu gliedern und Tabellen, Grafiken und Bilder zu integrieren. Sie nutzen dazu Datenbankinhalte. Die Schülerinnen und Schüler sind in der Lage, die angebotenen Informationsdienste für ausländische Kunden und Nutzer sachlich korrekt und ansprechend in der Fremdsprache darzustellen und zu erläutern.

Methodik der Erarbeitung traditioneller und elektronischer Informationsdienste

Durchführung der Arbeitsschritte am konkreten Beispiel 

Ermittlung des Informationsbedarfs

Recherche

Fremddatenübernahme

formale und inhaltliche Erschließung

Gliederung und Register

Informationsmittel als Form der Öffentlichkeitsarbeit 

Erstellung von Informationsdiensten entsprechend des Profils der Praxiseinrichtung und der Informationsbedürfnisse spezieller Zielgruppen

Archivische Informationsdienste

Gestaltung von Bestandsübersichten, Findbüchern (Repertorien), Inventare

Bestandsübersichten

Findmittel 

Grafische Gestaltung von Informationsdiensten

Einsatz von Textverarbeitungsprogrammen

Weitergabe und Verbreitung von Informationsdiensten 

Preiskalkulation und Gebührenberechnung

Einsatz eines Tabellenkalkulationsprogramms

Englisch (20 Ustd.)

Visuelle/auditive Darstellung von Informationsdiensten

Erarbeiten von Textbeispielen in Englisch und Einbeziehen sonstiger Fremdsprachenkenntnisse 

Informationsvermittlung

Erstellen von Übersichten, Schautafeln, Prospekten etc. und Präsentation

Benutzerdienste

Informationsdienstleistungen

Verbale Darstellung von Statistiken und grafischen Materials

Beschreiben und Vergleichen von Balken-, Säulen- und Kreisdiagrammen

Erläutern statistischer Angaben

in der Fachrichtung Medizinische Dokumentation, ggf. als Schwerpunkt

3. Ausbildungsjahr

Fachrichtung Archiv

Lernbereich 5: Auskunftserteilung und Benutzerdienst (FR Archiv) 34 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler kennen Wege der archivischen Recherche und können das dafür notwendige Grundwissen über sächsische Landes- und Verwaltungsgeschichte sowie Archivgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts anwenden. Sie sind in der Lage, mündliche und schriftliche Auskünfte zu erteilen und beachten die rechtlichen Grundlagen. Sie können den Benutzerdienst (Lesesaal und Ausleihe) organisieren und kennen Formen und Methoden der archivischen Öffentlichkeitsarbeit. Sie kennen verschiedene Benutzergruppen und -interessen und können adäquat Informationen vermitteln. Die Schülerinnen und Schüler können Kunden und Nutzer kompetent unter Beachtung interkultureller Besonderheiten in der Fremdsprache beraten. Sie sind in der Lage, situations- und adressengerecht mit externen und ausländischen Partnern mündliche und schriftliche Absprachen zu treffen. 

Rechtliche Grundlagen der Benutzung

Archivgesetze, Datenschutzgesetze, Archivsatzung, Benutzungsordnung, Gebührenordnung 

Sächsische Archivgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts

Recherchetechnik 

Auskunftserteilung

Findmittel

Berücksichtigung des Arbeitsaufwands

Beachtung von Formvorschriften

Benutzerdienst 

Exkursion in ein Archiv mit entsprechender Ausstattung

Organisation

technische Geräte 

Ausleihen

Fernleihen

Rückleihen

Formen und Methoden der Öffentlichkeitsarbeit 

Kooperation mit externen Einrichtungen

Englisch (30 Ustd.)

Beraten und Betreuen von Kunden/Nutzern

Beratungsgespräche

Literatur- bzw. Informationssuche, Katalogbenutzung, Beschaffungs­möglichkeiten von Literatur oder Unterlagen, die nicht in eigener Einrichtung vorhanden sind

Rollenspiele

Führung durch die Einrichtung

Simulation typischer Situationen: Erläute­rung des Bestands, von Katalogen, Da­tenbanken, Benutzungsbedingungen

Kooperieren mit externen/ausländischen Partnern

andere Archive, Bibliotheken, Dienste, Lieferanten, Verlage, Ausstatter, Kultureinrichtungen, Ämter

adressatengerechtes und situations- adäquates Telefonieren

Absprachen, Leihe/Austausch, sonstiger Service

Rollenspiele

adressatengerechtes und situationsadäquates Korrespondieren

Benachrichtigungen, Bestellungen, Stornierungen, Reklamationen

Abfassen und Bearbeiten entsprechender Korrespondenz

Projektarbeit

Vorbereitung einer Ausstellung:
thematische Ausstellung, Neuerwerbun­gen, seltene archivarische Stücke/Doku­mente

Idee/Vorgabe

Brainstorming, Brainwriting, Mindmapping

Sammlung und Aufbereitung

Übersichten, Poster, Beschriftung

Einladung (Teilnehmerkreis, Termin, Ort)

Präsentation

Kurzvortrag unter Einbeziehung zweck­dienlicher Medien, Erläuterung, Beant­worten von Fragen

auch in der Fremdsprache

Realisierung, siehe Projekt 1

Fachrichtung Bibliothek

Lernbereich 5: Informationsvermittlung und Benutzerdienst (FR Bibliothek) 28 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler stellen die ermittelten Informationen und Medien zur Verfügung. Sie sind mit den organisatorischen Abläufen bei der Nutzung vertraut. 

Vor- und Nachbereitung der Ausleihe

Anmeldung und Benutzerregistrierung

Verwaltung der Benutzerdaten 

Bestellverfahren

Ausleihkontrollverfahren

Mahnverfahren

Gebühren

Präsenzbenutzung

Arten von Lesesälen und Lesesaaleinrichtungen

Lesesaalorganisation 

Benutzung technischer Geräte

Leihverkehr (Bibliotheken) 

aktuelle Empfehlungen für den deutschen Leihverkehr (LVO)

Leihverkehrsebenen

Leihverkehrsregionen

Zentralkataloge und Verbundsysteme

Leihverkehrsstatistik 

Dokumentenliefersysteme unter Einsatz von branchenspezifischer Software

Zugangssysteme

rechtliche Regelungen und Gebühren

Bestellungen, Lieferart, Lieferzeit 

Reprografische Dienste

Fotodienst

Kopierdienst

Lernbereich 6: Recherche von Medien und Informationen (FR Bibliothek) 12 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler verfügen über Kenntnisse der verschiedenen Informationsangebote. Sie führen Recherchen zu speziellen Medien und Informationen sowohl mit Hilfe von konventionellen Informationsmitteln als auch Informations- und Kommunikationssystemen durch. 

Aufbau, Methodik und Benutzung spezieller Informationsdienste und -mittel sowohl konventioneller als auch elektronischer Art, deutschsprachig als auch fremdsprachig

Gruppenarbeit

Durchführung einer umfangreichen thematischen Recherche 

Projektarbeit 

Lernbereich 7: Öffentlichkeitsarbeit und Werbung (FR Bibliothek) 12 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler kennen die Bedeutung der Öffentlichkeitsarbeit und Werbung in Bibliotheken. Sie kennen die verschiedenen Nutzer- und Zielgruppen und stimmen die Methoden der Öffentlichkeitsarbeit und Werbung darauf ab. Die Schülerinnen und Schüler können Kunden und Nutzer kompetent unter Beachtung interkultureller Besonderheiten in der Fremdsprache beraten. Sie sind in der Lage, situations- und adressengerecht mit externen und ausländischen Partnern mündliche und schriftliche Absprachen zu treffen. 

Methoden der Öffentlichkeitsarbeit

Veranstaltungen

Ausstellungen

Bibliotheksführungen

Benutzereinführungen

Benutzerschulungen 

Kontaktarbeit

Methoden der Werbung

Werbematerialen

Informationsdienste

Englisch (30 Ustd.)

Beraten und Betreuen von Kunden/ Nutzern

Beratungsgespräche 

Literatur- bzw. Informationssuche, Katalogbenutzung, Beschaffungsmöglichkeiten von Literatur oder Unterlagen, die nicht in eigener Einrichtung vorhanden sind 

Rollenspiele

Führung durch die Einrichtung

Simulation typischer Situationen: Erläuterung des Bestands, von Katalogen, Datenbanken, Benutzungsbedingungen

Kooperieren mit externen/ausländischen Partnern 

andere Archiven, Bibliotheken, Dienste, Lieferanten, Verlage, Ausstatter, Kultureinrichtungen, Ämter

adressatengerechtes und situationsadäquates Telefonieren 

Absprachen, Leihe/Austausch, sonstiger Service

Rollenspiele

adressatengerechte und situationsadäquate Korrespondenz

Benachrichtigungen, Bestellungen, Stornierungen, Reklamationen

Abfassen und Bearbeiten entsprechender Korrespondenz

Projektarbeit

Durchführung einer Veranstaltung: Lesung, Autorenporträt, spezielles literarisches Genre oder Medienprojekt mit Mitschülern/Eltern/Lehrern

Idee/Vorgabe

Sammlung und Aufbereitung

Präsentation 

Kurzvortrag unter Einbeziehung zweckdienlicher Medien, Erläuterung, Beantworten von Fragen

auch in der Fremdsprache

Fachrichtung Medizinische Dokumentation

Lernbereich 5: Literaturrecherche (FR Medizinische Dokumentation) 20 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler kennen die wichtigsten klassischen und modernen Informationsdienste aus dem Bereich der Medizin. Sie können sie unter Beachtung ihres Aufbaus, Inhaltes und Berichtszeitraumes sinnvoll nutzen. Die Schülerinnen und Schüler sind in der Lage, neue Informationsangebote zu erkennen und zu nutzen. 

Suchstrategien und Recherchetechniken

Bibliografische Übungen mit medizinischen Themen

Zielgruppen (Ärzte, Pflegepersonal, Forscher, Studenten)

unterschiedliche Bedürfnisse beachten

Medienangebot in der Medizin

Fachzeitschriften, Datenbanken, Verlage mit speziell medizinischer Literatur

Datenbasen-Hersteller

National Library of Medicine, Bethesda, Maryland, USA (MEDLINE)

Datenbank-Anbieter

Silverplatter, DIMDI 

Retrievalsprachen

Vielfalt erläutern

Recherche in klassischen (gedruckten) Informationsdiensten

Current Contents of Medicine

Index Medicus 

Recherche auf CD-ROM/MEDLINE

Recherche in Online-Diensten

auch auf Internet-Suchmaschinen eingehen

Embase 

BIOSIS

MEDLINE 

Lernbereich 6: Recherche in medizinischen Ordnungssystemen (FR Medizinische Dokumentation) 20 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler können mit den medizinischen Ordnungssystemen Diagnosen und Prozeduren in der Medizin verschlüsseln und erkennen deren Bedeutung in der Abrechnung erbrachter medizinischer Leistungen. 

Einfache Rechercheübungen anhand ausgewählter Diagnosen und Prozeduren

ICD

Infektionserkrankung, Diabetes mellitus, Fraktur, AIDS, Gastritis, maligner Tumor, Arzneimittelallergie

ICD-O

maligner Tumor mit genauer Lokalisation und histologischen Angaben

TNM

maligner Tumor mit Lymphknoten- und Fernmetastasen

ICPM

Reposition einer Fraktur, Magenresektion, Biopsie, Verbandswechsel 

Lernbereich 7: Präsentation von Daten/Formularerstellung (FR Medizinische Dokumentation) 14 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler sind in der Lage, mit fachspezifischer Software zu arbeiten und gewonnene Ergebnisse repräsentativ darzustellen. Sie können Kunden und Nutzer unter Beachtung interkultureller Besonderheiten in der Fremdsprache beraten. Sie sind in der Lage, situations- und adressengerecht mit externen und ausländischen Partnern mündliche und schriftliche Absprachen zu treffen sowie Präsentationen, ggf. auch in der Fremdsprache, zu bewältigen. 

Informations- und Kommunikationssysteme

Anwendung von Statistiksoftware, Datenbanksoftware, Desktop Publishing oder Tabellenkalkulation

Präsentation auch in englischer Sprache

Aufbereiten und Gestalten medizinischer Daten

Projektarbeit (z. B. bei einem „Tag der offenen Tür“)

Gestaltung von

Studienprotokollen

Erhebungsbögen

Formularen

Patienteninformationen

Englisch (30 Ustd.)

Beraten und Betreuen von Kunden/ Nutzern

Informationsvermittlung

Simulieren von Kundengesprächen

Informationsdienstleistung

Datenbankrecherchen, englisch-sprachige Informationsdienste

Kooperieren mit externen/ausländischen Partnern 

andere Einrichtungen/Agenturen/ Firmen, Presse, Funk- und Fernsehen des In- und Auslands 

adressatengerechtes und situationsadäquates Telefonieren

Absprachen, Konzepte, Projekte

Rollenspiele, Telefoninterview

adressatengerechte und situationsadäquate Korrespondenz

Angebots- und Auftragserstellung

Abfassen und Bearbeiten entsprechender Korrespondenz

Projektarbeit

Die Schülerinnen und Schüler können das Projekt wählen. 

Projekt 1: Zusammenstellung von Statistiken und Informationsdienstleistungen 

Die Realisierung erfolgt in Gruppenarbeit von der Idee über die Planung bis zur Präsentation.

oder

Projekt 2: Öffentlichkeitsarbeit/Werbung

als Auftragsarbeit oder Angebot für Ausbildungsbetrieb/Unternehmen

zielgruppengerechte Vorbereitung und Durchführung der Präsentation, Auswahl von Unterstützungsmitteln, Ergebnissicherung

Präsentation auch in der Fremdsprache

Rechnungswesen und Controlling

Kurzcharakteristik

Ziel des Unterrichts im Handlungsbereich „Rechnungswesen und Controlling“ ist die Herausarbeitung der zentralen Rolle von Buchführung, Kosten- und Leistungsrechnung sowie Controlling als den Instrumenten der kaufmännischen Unternehmungsführung. Die Schülerinnen und Schüler haben einen Überblick über die Rechtsquellen und Grundsätze des Haushaltsrechts und kennen die Prinzipien zur Aufstellung des Haushaltsplanes. Die Schülerinnen und Schüler beachten das Prinzip der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit bei der Budgetierung.

Sie können die Ziele und Inhalte der kameralistischen und doppelten Buchführung unterscheiden. Die Schülerinnen und Schüler kennen die Grundsätze und Elemente der Verwaltungsbuchführung.

Aufbauend auf die allgemeinen und berufsspezifischen Rechtsgrundlagen werden die Schülerinnen und Schüler befähigt, die Bedeutung des Rechnungswesens bei der Vermögens- und Kapitalveränderung zu erkennen. Die Schülerinnen und Schüler kennen die Bücher der Buchführung, buchen Vermögens- und Kapitalveränderungen, bearbeiten erfolgswirksame Vorgänge und schließen die Konten im Rahmen des Jahresabschlusses ab. Sie wenden Kenntnisse über Rechtsvorschriften, Bewertungsgrundsätze und Wertmaßstäbe bei der Erstellung des Jahrsabschlusses von Betrieben des Medien- und Informationsdienstes an. Die Schülerinnen und Schüler stellen die Bestandteile des Jahresabschlusses dar und analysieren sie zukunftsorientiert. Sie besitzen Kenntnisse über Ziele, Verfahren und Prinzipien der Kosten- und Leistungsrechnung. Die Schülerinnen und Schüler erkennen die kurzfristige Erfolgsrechnung als Grundlage für die Ermittlung der Wirtschaftlichkeit während der Rechnungsperiode. Sie erwerben Fertigkeiten bei der Berechnung statistischer Kenngrößen, bei der Anfertigung von Tabellen und Grafiken sowie bei der Berechnung und Darstellung von Verläufen und Verteilungen.

Übersicht über die Lernbereiche und Zeitrichtwerte

Zeitrichtwert

1. Ausbildungsjahr

40 Ustd.
Lernbereich 1 Einführung in die Buchführung 10 Ustd.
Lernbereich 2 Kameralistik 8 Ustd.
Lernbereich 3 Grundlagen Haushaltswesen 8 Ustd.
Lernbereich 4 Statistik als Entscheidungshilfe 8 Ustd.
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 6 Ustd.

2. Ausbildungsjahr

40 Ustd.
Lernbereich 5 Buchung typischer Geschäftsfälle 10 Ustd.
Lernbereich 6 Jahresabschluss 10 Ustd.
Lernbereich 7 Statistik als Entscheidungshilfe 10 Ustd.
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 10 Ustd.

3. Ausbildungsjahr

40 Ustd.
Lernbereich 8 Kosten- und Leistungsrechnung (FR Archiv u. Bibliothek) 34 Ustd.
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 6 Ustd.
Lernbereich 8 Wahrscheinlichkeitsrechnung (FR Medizinische Dokumentation) 34 Ustd.
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 6 Ustd.

1. Ausbildungsjahr

Lernbereich 1: Einführung in die Buchführung 10 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler kennen die Aufgaben des Rechnungswesens in Unternehmen des öffentlichen Dienstes und der Privatwirtschaft. Sie sind in der Lage, Abrechnungen durchzuführen, Bestände aufzunehmen und einfache Geschäftsvorfälle nach dem System der doppelten Buchführung zu buchen. 

Inventur - Inventar - Bilanz

Bilanzveränderung

Buchungssatz

Eröffnung und Abschluss der Bilanzkonten 

Lernbereich 2: Kameralistik 8 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler kennen die Grundsätze und Elemente der Verwaltungsbuchführung. Sie haben einen Überblick über die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der doppelten Buchführung und der kameralistischen Buchführung. Die Schülerinnen und Schüler kennen die Aufgaben kommunaler Kassen und unterscheiden die Arten der Kassenanordnungen. Sie sind in der Lage, Bücher der Kameralistik zu unterscheiden und können die Notwendigkeit der Rechnungsprüfung begründen. Die Schülerinnen und Schüler sind fähig, geeignete kaufmännische Rechenverfahren für berufliche Vorgänge auszuwählen und anzuwenden. 

Grundsätze der Verwaltungsbuchführung

vgl. „Kameralistische Buchführung und doppelte Buchführung“

Ziele hervorheben

Grundlagen des Kassenwesens

Aufgaben und Stellung der Kasse

Arten der Kassenanordnungen

Ausführung der Kassenanordnungen

vgl. „Informations- und Mediendienste in der Gesamtwirtschaft“, LPE 10

Bücher der Buchführung

Zeitbuch

 Sachbuch

weitere Büche

Abschluss der Bücher 

Tagesabschluss

Zwischenabschluss

Jahresabschluss 

Jahresrechnung, Rechnungsprüfung, Entlastung

Lernbereich 3: Grundlagen Haushaltswesen 8 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler kennen die Notwendigkeit und den Zweck der Haushaltsplanung. Sie können die Haushaltsgrundsätze anwenden, die Einnahmequellen erklären und die Verwendung der Haushaltsmittel darstellen. 

Haushaltsplanung bei privaten und öffentlichen Haushalten

Grundsätze des Haushaltsrechts 

Rechtsquellen

  • Haushaltsgrundsatzgesetz (HGrG)
  • Sächsische Haushaltsordnung (SäHO)
  • Gemeindehaushaltsverordnung (GemHVO)
  • Gemeindekassenverordnung (GemKVO)

Prinzipien für die Aufstellung eines Haushaltsplans

Jährlichkeit und Vorherigkeit

Einheit und Vollständigkeit

Gesamtdeckung

Prinzipien für den Vollzug des Haushalts

Zweckbindung

Fälligkeit

Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit

Lernbereich 4: Statistik als Entscheidungshilfe 8 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler haben einen Überblick über die Stufen der beschreibenden Statistik. Sie kennen die grundlegenden Methoden der beschreibenden Statistik und sind in der Lage, Material für Statistiken zielgerichtet zu erheben, um dieses dann statistisch aufzubereiten. Sie wenden die Darstellungstechniken situationsbezogen mit einer statistischen Software an.

Grundlagen der Statistik

Stufen der Statistik im Überblick erklären

Vorbereitung

Grundbegriffe der Statistik an aktuellen Beispielen erläutern

Grundgesamtheit, Vollerhebung, Teilerhebung (Stichproben)

Merkmalsträger, Merkmal, Merkmalsausprägung

qualitative und quantitative Merkmale

Organisation und Durchführung der Erhebung

Methoden der statistischen Erfassung gegenüberstellen

Experiment und Erhebung

Unterschiede herausarbeiten 

Aufbereitung des Datenmaterials

Sinn und Zweck des Erhebungsbogens erkennen

Möglichkeiten und Anwendungsgebiete im Überblick darstellen

praktische Beispiele aus den verschiedenen Fachrichtungen

Informations- und Kommunikationssysteme

2. Ausbildungsjahr

Lernbereich 5: Buchung typischer Geschäftsfälle 10 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler sind fähig, typische Geschäftsfälle zu buchen und verstehen das Prinzip der Umsatzsteuer. Die Schülerinnen und Schüler können Beschaffungs-, Absatz- und Zahlungsvorgänge buchhalterisch erfassen. 

Gewinn- und Verlustrechnung

Buchen von Vermögens- und Kapitalveränderungen 

Buchen erfolgswirksamer Vorgänge

Abschluss der Erfolgskonten über Konto Gewinn und Verlust 

Abschluss des Kontos Gewinn und Verlust zum Eigenkapitalkonto 

Geschäftsgang mit Bestands- und Erfolgskonten

Belegwesen

Mehrwertsteuer 

kaufmännisches Rechnen, UStG 

Vorsteuer

Umsatzsteuer

Ermittlung der Zahllast

Lernbereich 6: Jahresabschluss 10 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler überblicken die Jahresabschlussarbeiten und können an deren Vorbereitung und Durchführung mitwirken. Sie sind in der Lage, statistisches Zahlenmaterial aus dem Jahresabschluss aufzubereiten und auszuwerten. Die Schülerinnen und Schüler erkennen die Bedeutung der Analyse für wichtige unternehmerische Entscheidungen. 

Aufgaben und Grundsätze des Jahresabschlusses

Einsatz von Branchensoftware

Bewertungsprinzipien

Auswertung des Jahresabschlusses

Beurteilung der Kapitalstruktur

Beurteilung der Liquidität

Beurteilung der Aufwands- und Ertragsstruktur

Wirtschaftlichkeit

Finanzkraft

Lernbereich 7: Statistik als Entscheidungshilfe 10 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler sind in der Lage, statistisches Zahlenmaterial aufzubereiten und zu gestalten. Sie wenden grafische Darstellungen berufsbezogen an. Sie kennen die Bedeutung statistischer Messzahlen. Die Schülerinnen und Schüler erkennen die Bedeutung der Analyse für wichtige unternehmerische Entscheidungen. 

Darstellung

eingliedrige und mehrgliedrige Tabellen

Übungen aus den verschiedenen Fachgebieten Bibliothek, Archiv, Medizinische Dokumentation

Diagrammarten

Ermittlung statistischer Messzahlen

kaufmännische Rechenverfahren

Auswertung von Zeitreihen

rechnerische Auswertung von Zeitreihen 

Bestimmungsfaktoren von Zeitreihen

der Trend und seine Bestimmung

Konjunkturschwankungen

Saisonschwankungen

irreguläre Einflüsse

3. Ausbildungsjahr

Fachrichtung Archiv und Fachrichtung Bibliothek

Lernbereich 8: Kosten- und Leistungsrechnung (FR Archiv u. Bibliothek) 34 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler kennen die Bereiche der Kosten- und Leistungsrechnung und deren Ziele innerhalb eines Unternehmens. Sie kalkulieren den Kostenträger und liefern Ergebnisse für Entscheidungen in der Produkt- und Preispolitik. Sie sind in der Lage, eine kurzfristige Betriebsergebnisrechnung durch Gegenüberstellung der Kosten und Leistungen aus dem Medienbereich zu präsentieren. 

Aufgaben der Kosten- und Leistungsrechnung im Rahmen des betrieblichen Rechnungswesens

Hauptbereiche der Kosten- und Leistungsrechnung

mögliche Kostenstellengliederung am Ausbildungsbetrieb erklären 

Kosten- und Leistungsrechnung in Dienstleistungsbetrieben 

BAB als kombinierte Kosten- und Betriebsergebnisrechnung

Kalkulation im Handelsbetrieb

Budgetierung im kommunalen Bereich

bessere Wirtschaftlichkeit durch output-orientierte Steuerung/erweiterte Kameralistik erklären

Honorare und Bearbeitungskosten

Bildagentur
Honorarübersicht der Mittelstandsgemeinschaft (MFM)

Gebühren und Beiträge

Nutzungsordnung in Bibliotheken

Fachrichtung Medizinische Dokumentation

Lernbereich 8: Wahrscheinlichkeitsrechnung (FR Medizinische Dokumentation) 34 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler kennen die Bedeutung der Wahrscheinlichkeit in der Medizin und sind in der Lage, Wahrscheinlichkeiten zusammengesetzter Ereignisse zu berechnen. 

Kombinatorik

Permutationen

Variationen

Kombinationen

Relative Häufigkeit

anhand von berufstypischen Beispielen erläutern

Wahrscheinlichkeit zusammengesetzter Ereignisse

Summensatz

Komplementärsatz

Multiplikationssatz

bedingte Wahrscheinlichkeit

Bedeutung für Prognose und Risikoabschätzung darstellen

Zufallsvariable 

Verteilung

Wahrscheinlichkeitsverteilung 

Dichtefunktion 

Verteilungsfunktion

Gauß-Verteilung

Erwartungswert unter Berücksichtigung diskreter Zufallsvariablen

Anhang

Hinweise zur Umsetzung

In diesem Kontext wird auf die Handreichung „Umsetzung lernfeldstrukturierter Lehrpläne“ (vgl. LaSuB 2022) verwiesen.

Diese Handreichung bezieht sich auf die Umsetzung des Lernfeldkonzeptes in den Schul­arten Berufsschule, Berufsfachschule und Fachschule und enthält u. a. Ausführungen

  1. zum Lernfeldkonzept,
  2. zu Aufgaben der Schulleitung bei der Umsetzung des Lernfeldkonzeptes, wie
    • Information der Lehrkräfte über das Lernfeldkonzept und über die Ausbildungsdokumente,
    • Bildung von Lehrerteams,
    • Gestaltung der schulorganisatorischen Rahmenbedingungen,
  3. zu Anforderungen an die Gestaltung des Unterrichts, insbesondere zur 
    • kompetenzorientierten Planung des Unterrichts,
    • Auswahl der Unterrichtsmethoden und Sozialformen.

sowie das Glossar.

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