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Arbeitsmaterial

Berufsschule - duale Berufsausbildung

Feinwerkmechaniker / Feinwerkmechanikerin

2002/2012/2020

 

Impressum

Das Arbeitsmaterial ist ab 1. August 2020 freigegeben.

Das Arbeitsmaterial basiert auf dem Rahmenlehrplan für den Ausbildungsberuf Fein­werkmechaniker/Feinwerkmechanikerin (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 14. Mai 2002 i. d. F. vom 25. Februar 2010), der mit der Verordnung über die Be­rufs­ausbildung zum Feinwerkme­chaniker und zur Feinwerkmechanikerin vom 7. Juli 2010 (BGBl I 2010, S. 888) abgestimmt ist.

Das Arbeitsmaterial wurde am

Sächsischen Staatsinstitut für Bildung und Schulentwicklung
Comenius-Institut 
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul

unter Mitwirkung von

Oliver Bergner Chemnitz
Ute Hase  Chemnitz
Günter Schetelich Leipzig
Jörg Tamme Dippoldiswalde/Glashütte
Dr. Frank Wehrmeister Dresden

2002 erarbeitet und durch das Sächsische Bildungsinstitut 2012 redaktionell überarbeitet.

Eine teilweise Überarbeitung des Arbeitsmaterials erfolgte 2020 durch das

Landesamt für Schule und Bildung
Standort Radebeul
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul

https://www.lasub.smk.sachsen.de

 

HERAUSGEBER

Sächsisches Staatsministerium für Kultus 
Carolaplatz 1
01097 Dresden

https://www.smk.sachsen.de

Vorbemerkungen

Die Verfassung des Freistaates Sachsen fordert in Artikel 101 für das gesamte Bildungswesen:

„(1) Die Jugend ist zur Ehrfurcht vor allem Lebendigen, zur Nächstenliebe, zum Frieden und zur Erhaltung der Umwelt, zur Heimatliebe, zu sittlichem und politischem Verantwortungsbewusstsein, zu Gerechtigkeit und zur Achtung vor der Überzeugung des anderen, zu beruflichem Können, zu sozialem Handeln und zu freiheitlicher demokratischer Haltung zu erziehen.“

Das Sächsische Schulgesetz legt in § 1 fest:

„(2) Der Erziehungs- und Bildungsauftrag der Schule wird bestimmt durch das Recht eines jeden jungen Menschen auf eine seinen Fähigkeiten und Neigungen entsprechende Erziehung und Bildung ohne Rücksicht auf Herkunft oder wirtschaftliche Lage.

(3) Die schulische Bildung soll zur Entfaltung der Persönlichkeit der Schüler in der Gemeinschaft beitragen. …“

Für die Berufsschule gilt gemäß § 8 Abs. 1 des Sächsischen Schulgesetzes:

„Die Berufsschule hat die Aufgabe, im Rahmen der Berufsvorbereitung, der Berufsausbildung oder Berufsausübung vor allem berufsbezogene Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten zu vermitteln und die allgemeine Bildung zu vertiefen und zu erweitern. Sie führt als gleichberechtigter Partner gemeinsam mit den Ausbildungsbetrieben und anderen an der Berufsausbildung Beteiligten zu berufsqualifizierenden Abschlüssen.“

Neben diesen landesspezifischen gesetzlichen Grundlagen sind die in der „Rahmenvereinbarung über die Berufsschule“ (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 12. März 2015 in der jeweils geltenden Fassung) festgeschriebenen Ziele umzusetzen.

Kurzcharakteristik des Bildungsganges

Der anerkannte Ausbildungsberuf Feinwerkmechaniker/Feinwerkmechanikerin ent­stand als neues Gewerbe aus der Zusammenlegung der Berufe Feinmechaniker, Dre­her, Werkzeugmacher und Maschinenbaumechaniker bei der Novellierung der Hand­werksordnung im Jahre 1998. Er ist dem Berufsbereich Metalltechnik zugeordnet.

Gegenüber den vier bisherigen Berufen weist der Beruf Feinwerkmechaniker folgende inhaltliche Neuerungen und Ergänzungen auf:

  • Bearbeiten von Kundenaufträgen
  • Qualitätsmanagement
  • Anwendung innovativer Technologien 
  • Erweiterung der berufsbezogenen Sprachkompetenz 
  • wirtschaftliches Denken

Der Einsatz von Feinwerkmechanikern erfolgt vorrangig in Betrieben des Metallhand­werkes bei der Herstellung, Wartung und Instandsetzung von Maschinen, Geräten, Systemen und Anlagen.

Typische berufliche Handlungsabläufe sind:

  • Planen und Steuern von Arbeitsabläufen sowie Kontrollieren und Bewerten der Ar­beitsergebnisse
  • Messen und Prüfen mechanischer und physikalischer Größen
  • Herstellen von Werkstücken und Bauteilen durch manuelle und maschinelle Ferti­gungsverfahren
  • Bedienen numerisch gesteuerter Maschinen, Geräte oder Anlagen und Erstellen und Optimieren von Programmen
  • Montieren, Demontieren und Inbetriebnehmen von Maschinen, Geräten, Vorrichtun­gen, Systemen und Anlagen einschließlich der Steuerungs- und Re­geleinrichtungen und Einweisen der Kunden 
  • Durchführen von Wartungsarbeiten sowie Fehler- und Störungssuche und Instand- set­zen von Maschinen, Geräten, Vorrichtungen, Systemen und Anlagen ein­schließ- lich der Steuerungs- und Regeleinrichtungen 
  • Anwenden von Normen und Richtlinien zur Sicherung der Produktqualität verbun­den mit der Optimierung von betrieblichen Arbeitsabläufen.

Die Ausbildung erfolgt in den drei Schwerpunkten:

  • Maschinenbau 
  • Feinmechanik
  • Werkzeugbau

Der Schwerpunkt Maschinenbau ist gekennzeichnet durch die Planung und Fertigung von Schweißkonstruktionen, die Montage, Demontage und Inbetriebnahme von techni­schen Systemen und automatisierten Maschinensystemen sowie durch Aufgaben der Programmierung und Instandhaltung.

Der Schwerpunkt Feinmechanik ist gekennzeichnet durch die Planung, Fertigung, Pro­grammierung und Instandhaltung von feinmechanischen Systemen. 

Der Schwerpunkt Werkzeugbau ist gekennzeichnet durch die Planung, Fertigung und Instandhaltung von Werkzeugen der Stanz-, Form- und Erodiertechnik. 

Der berufsbezogene Unterricht beinhaltet folgende übergreifende Ziele:

  • Pünktlichkeit, Sauberkeit und Ordnung am Arbeitsplatz
  • konsequente Orientierung am Kundenauftrag 
  • Nutzen moderner Informations- und Kommunikationssysteme, auch in englischer Sprache
  • Arbeit im Team, Anwenden verschiedener Kommunikationsmethoden zur Problemlösung, zur Dokumentation und zur Präsentation
  • verantwortungsbewusstes Beachten der Bestimmungen des Gesundheits-, Arbeits-, und Umweltschutzes
  • Anwenden der Methoden des Qualitätsmanagements 

Den Ausgangspunkt des Lernens bilden berufliche Handlungen. Diese Handlungen sollen im Unterricht als Lernhandlungen

  • gedanklich nachvollzogen oder exemplarisch selbst ausgeführt werden.
  • selbstständig geplant, durchgeführt, überprüft, ggf. korrigiert und schließlich bewer­tet werden.
  • ein ganzheitliches Erfassen der beruflichen Wirklichkeit fördern und technische, si­cherheitstechnische, ökonomische, ökologische und rechtliche Aspekte integrie­ren.
  • die berufspraktischen Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler nutzen.
  • soziale Prozesse, z. B. der Interessenklärung oder der Konfliktbewältigung, berück­sichtigen. 

Der berufsbezogene Unterricht ist nach Lernfeldern geglie­dert. Lernfelder werden hin­sichtlich der Leistungsbewertung und der Auswei­sung auf den Zeugnissen wie Unter­richtsfächer behandelt. Bei dem Beruf Fein­werk­mechaniker/Feinwerk­mechani­kerin sind die Lernfelder mit den Lernfeldern des Rahmenlehrplanes der Kultus­minis­ter­kon­ferenz identisch. Mit Beginn des Schuljahres 2020/2021 sind die Vorgaben der KMK für den berufsbezogenen Bereich in die sächsische Stundentafel übernommen worden. 

Die berufsbereichsbreite Grundbildung in der Grundstufe umfasst vier Lernfelder. Die Ausbildung in der Fachstufe umfasst neun gemeinsame und bis zu drei schwer­punkt­bezogene Lernfelder. Mit den schwerpunktbezogenen Lernfeldern werden die spezifi­schen Berufsinhalte umgesetzt. Die Abfolge der Lernfelder ist schulorganisatorisch unter Berücksichtigung der Prü­fungsanforderungen zu regeln. Die schulischen Leistungsanforderungen sind inhaltlich mit den Prüfungsanforderungen abzustimmen. 

Die in einem Lernfeld erreichte Endnote ist zugleich eine Abschlussnote der Be­rufs­schule. Dies ist bei der Planung des Schuljahresablaufes und der Planung von Lern­situationen zu beachten.

Bei der Planung der Lernsituationen muss die Präzisierung der Inhalte und die Aus­wahl der Themenstellungen für den Unterricht dem Entwicklungsstand von Wirtschaft, Wissenschaft und Technik entsprechen.

Berufsbezogene fremdsprachige Inhalte sind integrativ zu vermitteln.

Die berufsbezogene mathematisch-naturwissenschaftliche Durchdringung der techni­schen und technologischen Sachverhalte ist bei Sicherung gefestigter Grundlagen­kenntnisse ein wichtiger Bestandteil des Unterrichts. Besonderes Anliegen des berufsbezogenen Unterrichts ist es, die praktische Berufs­ausbildung und das berufliche Handeln zu unterstützen. Dazu sollen im Rahmen der schulischen Ausbildung unter anderem anwendungsorientierte Aufga­benstellungen und Fallbeispiele bearbeitet werden.

Der berufsbezogene Unterricht knüpft an das Alltagswissen und an die Erfahrungen des Lebensumfeldes an und bezieht die Aspekte der Medienbildung, der Bildung für nachhaltige Entwicklung sowie der politischen Bildung ein. Die Lernfelder bieten umfassende Möglichkeiten, den sicheren, sachgerechten, kritischen und verantwortungsvollen Umgang mit traditionellen und digitalen Medien zu thematisieren. Sie beinhalten vielfältige, unmittelbare Möglichkeiten zur Auseinandersetzung mit globalen, gesellschaftlichen und politischen Themen, deren sozialen, ökonomischen und ökologischen Aspekten sowie Bezüge zur eigenen Lebens- und Arbeitswelt. Die Umsetzung der Lernsituationen unter Einbeziehung dieser Perspektiven trägt aktiv zur weiteren Lebensorientierung, zur Entwicklung der Mündigkeit der Schülerinnen und Schüler, zum selbstbestimmten Handeln und damit zur Stärkung der Zivilgesellschaft bei. 

Bei Inhalten mit politischem Gehalt werden auch die damit in Verbindung stehenden fachspezifischen Arbeitsmethoden der politischen Bildung eingesetzt. Dafür eignen sich u. a. Rollen- und Planspiele, Streitgespräche, Pro- und Kontradebatten, Podiumsdiskussionen oder kriterienorientierte Fall-, Konflikt- und Problemanalysen. 

Bei Inhalten mit Anknüpfungspunkten zur Bildung für nachhaltige Entwicklung eignen sich insbesondere die didaktischen Prinzipien der Visionsorientierung, des Vernetzenden Lernens sowie der Partizipation. Vernetztes Denken bedeutet hier die Verbindung von Gegenwart und Zukunft einerseits und ökologischen, ökonomischen und sozialen Dimensionen des eigenen Handelns andererseits.

Die Digitalisierung und der mit ihr verbundene gesellschaftliche Wandel erfordern eine Vertiefung der informatischen Bildung. Ausgehend von den Besonderheiten des Bildungsganges und unter Beachtung digitaler Arbeits- und Geschäftsprozesse ergibt sich die Notwendigkeit einer angemessenen Hard- und Softwareausstattung und entsprechender schulorganisatorischer Regelungen.

Die selbstständige Arbeit der Schülerinnen und Schüler als Beitrag zur Herausbildung von Handlungskompetenz ist mit dafür geeigneten Unterrichtsmethoden zu fördern. Bis zu 25 % der Unterrichtsstunden des berufsbezogenen Unter­richts in jedem Ausbildungsjahr können für den anwendungsbezogenen gerätegestützten Unterricht genutzt werden, wobei Gruppenunterricht möglich ist. Die konkrete Planung obliegt der Schule.

Stundentafeln

Schwerpunkt Maschinenbau

Unterrichtsfächer und Lernfelder Wochenstunden in den Klassenstufen
1 2 3 4
Pflichtbereich 12 12 12 12
Berufsübergreifender Bereich 41 5 5 5
Deutsch/Kommunikation 1 1 1 1
Englisch 1 - - -
Gemeinschaftskunde 1 1 1 1
Wirtschaftskunde 1 1 1 1
Evangelische Religion, Katholische Religion oder Ethik 1 1 1 1
Sport - 1 1 1
Berufsbezogener Bereich 8 7 7 7
1 Fertigen von Bauelementen mit handgeführten Werkzeugen 2 - - -
2 Fertigen von Bauelementen mit Maschinen 2 - - -
3 Herstellen von einfachen Baugruppen 2 - - -
4 Warten technischer Systeme 2 - - -
5 Herstellen von Dreh- und Frästeilen - 1 - -
6 Programmieren und Fertigen auf numerisch gesteuerten Werkzeugmaschinen - 1,5 - -
7 Herstellen technischer Teilsysteme - 2 - -
8 Planen und Inbetriebnehmen steuerungstechnischer Systeme - 1,5 - -
9 Instandhalten von Funktionseinheiten - 1 - -
10 Feinbearbeiten von Flächen - - 1 -
11 Herstellen von Bauteilen und Baugruppen aus Kunststoff - - 1 -
12 Planen und Organisieren rechnergestützter Fertigung - - 2 -
13 Instandhalten technischer Systeme - - 1 2
14 Fertigen von Schweißkonstruktionen - - 0,5 1
15 Montieren, Demontieren und Inbetriebnehmen technischer Systeme - - 0,5 2
16 Programmieren automatisierter Systeme und Anlagen - - 1 2
Wahlbereich2 2 2 2 2
 
  • 1
    Es obliegt den Schulen im Rahmen ihrer Eigenverantwortung, in welchem Fach des berufsübergreifenden Be-reiches in der Klassenstufe 1 unter Beachtung der personellen und sächlichen Ressourcen Unterricht um eine Wochenstunde gekürzt wird. In Abhängigkeit von der vorgenommenen Kürzung verringert sich die Anzahl der Gesamtausbildungsstunden nach Dauer der Ausbildung in dem jeweiligen Fach. In der Summe der Ausbildungsstunden aller Fächer im berufsübergreifenden Bereich ist dies bereits berücksichtigt. Eine Reduzierung in den Fächern Englisch und Gemeinschaftskunde soll nicht erfolgen. Des Weiteren ist sicherzustellen, dass die zum Bestehen der Abschlussprüfung Wirtschafts- und Sozialkunde notwendigen Inhalte im Unterricht vermittelt werden.
  • 2
    Der Wahlbereich steht den Schulen im Rahmen ihrer Eigenverantwortung zur Vertiefung der berufsbezogenen Inhalte sowie zur weiteren Spezialisierung und Förderung zur Verfügung. Die Möglichkeit, das Fach Sport im Wahlbereich der Klassenstufe 1 anzubieten, ist ebenso gegeben.

Schwerpunkt Feinmechanik

Unterrichtsfächer und Lernfelder Wochenstunden in den Klassenstufen
1 2 3 4
Pflichtbereich 12 12 12 12
Berufsübergreifender Bereich 43 5 5 5
Deutsch/Kommunikation 1 1 1 1
Englisch 1 - - -
Gemeinschaftskunde 1 1 1 1
Wirtschaftskunde 1 1 1 1
Evangelische Religion, Katholische Religion oder Ethik 1 1 1 1
Sport - 1 1 1
Berufsbezogener Bereich 8 7 7 7
1 Fertigen von Bauelementen mit handgeführten Werkzeugen 2 - - -
2 Fertigen von Bauelementen mit Maschinen 2 - - -
3 Herstellen von einfachen Baugruppen 2 - - -
4 Warten technischer Systeme 2 - - -
5 Herstellen von Dreh- und Frästeilen - 1 - -
6 Programmieren und Fertigen auf numerisch gesteuerten Werkzeugmaschinen - 1,5 - -
7 Herstellen technischer Teilsysteme - 2 - -
8 Planen und Inbetriebnehmen steuerungstechnischer Systeme - 1,5 - -
9 Instandhalten von Funktionseinheiten - 1 - -
10 Feinbearbeiten von Flächen - - 1 -
11 Herstellen von Bauteilen und Baugruppen aus Kunststoff - - 1 -
12 Planen und Organisieren rechnergestützter Fertigung - - 2 -
13 Instandhalten technischer Systeme - - 1 2
14 Herstellen von feinmechanischen Systemen - - 1 3
15 Programmieren automatisierter Systeme und Anlagen - - 1 2
Wahlbereich4 2 2 2 2
 
  • 3
    Es obliegt den Schulen im Rahmen ihrer Eigenverantwortung, in welchem Fach des berufsübergreifenden Bereiches in der Klassenstufe 1 unter Beachtung der personellen und sächlichen Ressourcen Unterricht um eine Wochenstunde gekürzt wird. In Abhängigkeit von der vorgenommenen Kürzung verringert sich die Anzahl der Gesamtausbildungsstunden nach Dauer der Ausbildung in dem jeweiligen Fach. In der Summe der Ausbildungsstunden aller Fächer im berufsübergreifenden Bereich ist dies bereits berücksichtigt. Eine Reduzierung in den Fächern Englisch und Gemeinschaftskunde soll nicht erfolgen. Des Weiteren ist sicherzustellen, dass die zum Bestehen der Abschlussprüfung Wirtschafts- und Sozialkunde notwendigen Inhalte im Unterricht vermittelt werden.
  • 4
    Der Wahlbereich steht den Schulen im Rahmen ihrer Eigenverantwortung zur Vertiefung der berufsbezogenen Inhalte sowie zur weiteren Spezialisierung und Förderung zur Verfügung. Die Möglichkeit, das Fach Sport im Wahlbereich der Klassenstufe 1 anzubieten, ist ebenso gegeben.

Schwerpunkt Werkzeugbau

Unterrichtsfächer und Lernfelder Wochenstunden in den Klassenstufen
1 2 3 4
Pflichtbereich 12 12 12 12
Berufsübergreifender Bereich 45 5 5 5
Deutsch/Kommunikation 1 1 1 1
Englisch 1 - - -
Gemeinschaftskunde 1 1 1 1
Wirtschaftskunde 1 1 1 1
Evangelische Religion, Katholische Religion oder Ethik 1 1 1 1
Sport - 1 1 1
Berufsbezogener Bereich 8 7 7 7
1 Fertigen von Bauelementen mit handgeführten Werkzeugen 2 - - -
2 Fertigen von Bauelementen mit Maschinen 2 - - -
3 Herstellen von einfachen Baugruppen 2 - - -
4 Warten technischer Systeme 2 - - -
5 Herstellen von Dreh- und Frästeilen - 1 - -
6 Programmieren und Fertigen auf numerisch gesteuerten Werkzeugmaschinen - 1,5 - -
7 Herstellen technischer Teilsysteme - 2 - -
8 Planen und Inbetriebnehmen steuerungstechnischer Systeme - 1,5 - -
9 Instandhalten von Funktionseinheiten - 1 - -
10 Feinbearbeiten von Flächen - - 1 -
11 Herstellen von Bauteilen und Baugruppen aus Kunststoff - - 1 -
12 Planen und Organisieren rechnergestützter Fertigung - - 2 -
13 Instandhalten technischer Systeme - - 1 2
14 Herstellen von Werkstücken durch Abtragen - - 1 -
15 Herstellen von Werkzeugen der Stanztechnik - - 0,5 2
16 Herstellen von Werkzeugen der Formentechnik - - 0,5 3
Wahlbereich6 2 2 2 2
 
  • 5
    Es obliegt den Schulen im Rahmen ihrer Eigenverantwortung, in welchem Fach des berufsübergreifenden Bereiches in der Klassenstufe 1 unter Beachtung der personellen und sächlichen Ressourcen Unterricht um eine Wochenstunde gekürzt wird. In Abhängigkeit von der vorgenommenen Kürzung verringert sich die Anzahl der Gesamtausbildungsstunden nach Dauer der Ausbildung in dem jeweiligen Fach. In der Summe der Ausbildungsstunden aller Fächer im berufsübergreifenden Bereich ist dies bereits berücksichtigt. Eine Reduzierung in den Fächern Englisch und Gemeinschaftskunde soll nicht erfolgen. Des Weiteren ist sicherzustellen, dass die zum Bestehen der Abschlussprüfung Wirtschafts- und Sozialkunde notwendigen Inhalte im Unterricht vermittelt werden
  • 6
    Der Wahlbereich steht den Schulen im Rahmen ihrer Eigenverantwortung zur Vertiefung der berufsbezogenen Inhalte sowie zur weiteren Spezialisierung und Förderung zur Verfügung. Die Möglichkeit, das Fach Sport im Wahlbereich der Klassenstufe 1 anzubieten, ist ebenso gegeben.

Hinweise zur Umsetzung

In diesem Kontext wird auf die Handreichung „Umsetzung lernfeldstrukturierter Lehrpläne“ (vgl. LaSuB 2022) verwiesen.

Diese Handreichung bezieht sich auf die Umsetzung des Lernfeldkonzeptes in den Schul­arten Berufsschule, Berufsfachschule und Fachschule und enthält u. a. Ausführungen

  1. zum Lernfeldkonzept,
  2. zu Aufgaben der Schulleitung bei der Umsetzung des Lernfeldkonzeptes, wie
    • Information der Lehrkräfte über das Lernfeldkonzept und über die Ausbildungs­dokumente,
    • Bildung von Lehrerteams,
    • Gestaltung der schulorganisatorischen Rahmenbedingungen,
  3. zu Anforderungen an die Gestaltung des Unterrichts, insbesondere zur
    • kompetenzorientierten Planung des Unterrichts,
    • Auswahl der Unterrichtsmethoden und Sozialformen

sowie das Glossar. 

Zur Veranschaulichung des Übergangs vom Unterrichtsfach zum Lernfeld wird zu­sätz­lich auf die folgende Übersicht verwiesen:

Beispiele für Lernsituationen

Die dargestellten Lernsituationen haben Beispielcharakter. Entsprechend den schulischen und betrieblichen Bedingungen sind geeignete Lernsituationen zu wählen. 

Lernfeld 1 Fertigen von Bauelementen mit handgeführten Werkzeugen
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
1.1
Herstellen eines Bügels für eine Umlenkrolle
40 Ustd.
1.2
Herstellen der Einzelteile für einen Anschlagwinkel
40 Ustd.
Lernsituation
1.1
Herstellen eines Bügels für eine Umlenkrolle
40 Ustd.
Auftrag

Für eine Umlenkrolle soll der Bügel gefertigt werden. Die Umlenkrolle hat die Aufgabe, die Richtung eines gespannten Seiles zu verändern. 

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
1.1.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Technische Darstellungen als Planungsinstrument nutzen 

20

Notwendigkeit 

Funktion technischer Dokumentationen 

Zeichnungsarten

Begriffe der technischen Kommunikation anwenden 

LF 2, 4 

Schrift, Linien, Blatt, Maßstab 

Grundlagen der Bemaßung am ebenen Bauteil (Bügel gestreckt) 

Allgemeintoleranzen 

Den Werkstoff wählen, Varianten diskutieren und mit weiteren technischen Unterlagen arbeiten 

Einteilung der Werkstoffe (Eisen-, NE-Metalle, Kunststoffe) 

Werkstoffeigenschaften 

Verwendung, Bezeichnung, Tabellen 

Flachstahl, Bezeichnung 

1.1.2 Entscheiden/
Durchführen

Das günstigste Biegeverfahren auswählen 

14

LF 1, Lernsituation 1.2 Zuschnitt, Feilen (Radius) 

Informationsgewinnung mit Fachliteratur 

Lernprogramme 

Zuschnittsmaße ermitteln 

LF 2 
Bohren 

mathematische Grundlagen, Tabellen 

Maßeinheiten, Umrechnungen, Längenmaße, Teilung 

Biegerohlängen für Biegen mit Radius, scharfkantiges Biegen, abgerundetes Biegen 

Einflussfaktoren auf das Biegen nutzen 

elastische, plastische Verformung 

Rückfederung 

Werkstoffbeanspruchung 

Ein Biegeverfahren unter Berücksichtigung der Arbeitssicherheit anwenden 

Biegen, freies Biegen 

Werkzeuge, Hilfsmittel, Vorrichtungen 

Sicherheitsregeln im Umgang mit Maschinen 

1.1.3 Bewerten/
Reflektieren

Eigene Ergebnisse dokumentieren und die Arbeitsschritte beschreiben 

6

Verantwortung für Qualität erkennen 

Selbstkritik 

Präsentationstechniken

Lernsituation
1.2
Herstellen der Einzelteile für einen Anschlagwinkel
40 Ustd.
Auftrag

Die Einzelteile für einen Anschlagwinkel sollen nach Zeichnung gefertigt werden. 

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
1.2.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Technischen Darstellungen anwenden 

20

LF 2, 4 

Skizze 

Bemaßung

Begriffe der technischen Kommunikation anwenden 

Darstellung in Ansichten, Projektionsarten 

Zusammenbauzeichnung 

Schnittdarstellung

Selbstständig mit technischen Unterlagen arbeiten 

LF 3, Lernsituation 3.1 Verbindungselemente 

Stückliste 

Arbeitspläne 

1.2.2 Entscheiden/
Durchführen

Werkzeuge nach einer begründeten Auswahl nutzen 

14

LF 2 
Bohren 

Handhabung 

Anreißen, Körnen 

Sägen mit Handbügelsäge, Freischneiden 

Feilen, Feilenarten und Verwendung 

Arbeitssicherheit 

Werkzeugkeil 

Selbstständig mit Tabellen arbeiten und verschiedene Lösungswege anwenden 

Formeln umstellen 

Fläche, Volumen und Masse 

längenbezogene Masse 

Prozentrechnung 

Stückzahl- und Materialkostenberechnung 

1.2.3 Bewerten/
Reflektieren

Prüfmittel auswählen und anwenden 

6

Längen- und Winkelmessung 

Maßhaltigkeit 

Prüfprotokolle 

Lernfeld 2 Fertigen von Bauelementen mit Maschinen
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
2.1
Herstellen eines Anschlagwinkels
40 Ustd.
2.2
Herstellen einer Buchse für die Umlenkrolle
40 Ustd.
Lernsituation
2.1
Herstellen eines Anschlagwinkels
40 Ustd.
Auftrag

Für den Anschlagwinkel soll eine Verbindung zweckmäßig hergestellt werden. 

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
2.1.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Technische Unterlagen als Planungsinstrument verwenden 

16

Teil-, Gruppenzeichnungen 

Anordnungspläne 

Stücklisten 

Begriffe der technischen Kommunikation anwenden 

Oberflächenangaben 

ISO-Toleranzen für Stiftverbindungen 

Bohrung, Senkung 

Selbstständig mit technischen Unterlagen arbeiten 

LF 3, Lernsituation 3.1 
Verbindungselemente 

Stückliste 

Arbeitspläne

2.1.2 Entscheiden/
Durchführen

Maschinen und Werkzeuge entsprechend dem Einsatz auswählen 

14

LF 4 
Wartung, Verschleiß, Kühl- und Schmiermittel 

Bohren, Senken, Reiben 

Fräsen 

Maschinen und Werkzeuge 

Kühl-, Schmierstoffe 

Arbeitshinweise 

Werkstoffbezogene Fertigungsdaten ermitteln 

Schnittgeschwindigkeit, Drehzahl 

Vorschub 

Standzeit 

2.1.3 Bewerten/
Reflektieren

Die Einflüsse des Fertigungsprozesses auf Maße und Oberflächengüte beachten und die Produktqualität prüfen 

10

Prüfmittelauswahl 

Messfehler 

Fertigungszeit und Kosten 

Grundlagen des Qualitätsmanagements 

Lernsituation
2.2
Herstellen einer Buchse für die Umlenkrolle
40 Ustd.
Auftrag

Die Buchse für eine Umlenkrolle ist herzustellen. Es ist zu prüfen, welcher Werkstoff und welches Fertigungsverfahren in Abhängigkeit der Funktion zu wählen ist. 

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
2.2.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Technische Unterlagen als Planungsinstrument verwenden 

16

Darstellung von Drehteilen 

Schnittdarstellungen 

Werkstoff entsprechend der Fertigungsaufgabe wählen 

Eisengusswerkstoffe 

Buntmetalle 

Sinterwerkstoffe 

Kunststoffe 

2.2.2 Entscheiden/
Durchführen

Maschine, Drehverfahren und Werkzeuge entsprechend dem Einsatz auswählen 

14

LF 4 
Wartung, Verschleiß, Kühl- und Schmiermittel 

Längs- und Plandrehen 

Winkel und Flächen am Drehmeißel 

Drehmeißelarten

Schneidstoffe 

Werkstoffbezogene Fertigungsdaten ermitteln 

Schnittgeschwindigkeit, Drehzahl 

Vorschub 

Standzeit 

2.2.3 Bewerten/
Reflektieren

Die Einflüsse des Fertigungsprozesses auf Maße und Oberflächengüte, Herstellungspreis und Produktqualität beachten 

10

Prüfmittelauswahl 

Messfehler 

Hauptnutzungszeit 

Kosten 

Lernfeld 3 Herstellen von einfachen Baugruppen
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituation
3.1
Montage eine Parallelschraubstockes
80 Ustd.
Auftrag

Für die Montage des Parallelschraubstockes sind geeignete Fügeverfahren zu finden und funktionsbezogen auszuwählen. Der Montageablauf soll erarbeitet werden. Dafür notwendige Werkzeuge und Vorrichtungen sind festzulegen. 

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
3.1.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Funktionszusammenhänge der Baugruppen aus Anordnungsplänen und Gesamtzeichnungen erkennen 

20

Anordnungspläne und Gesamtzeichnungen lesen 

LF 1 
Zeichnungsarten 

Stücklisten lesen und vervollständigen 

Darstellen von Verbindungen (bildliche und vereinfachte Darstellung) 

Normbezeichnungen für Schrauben, Muttern, Sicherungselemente, Stifte, Passfedern 

Verständnis für die Notwendigkeit optimaler Montageabläufe für Qualität und Wirtschaftlichkeit entwickeln 

Montagepläne entwickeln 

Fachstufe

Steuerungstechnik 

Werkzeuge und Vorrichtungen wählen 

Montagebeschreibungen lesen und Arbeitsabläufe organisieren 

Den Zusammenhang zwischen Werkstoffeigenschaften und Werkstoffeinsatz erkennen 

Werkstoffbezeichnungen für unlegierten und legierten Stahl 

Werkstoffeigenschaften: Härte und Verschleißfestigkeit 

Kennzeichnung des Behandlungszustandes von Stählen: vergütet, gehärtet 

3.1.2 Entscheiden/
Durchführen

Die Fügeverfahren nach ihren Wirkprinzipien unterscheiden und anwendungsbezogen zuordnen 

50

Grundlagen des form-, kraft- und stoffschlüssigen Fügens 

LF 2 
Bohren, Senken, Reiben 

Gewindearten und Bezeichnung

Schraubenverbindung 

Anwendung von Schrauben, Muttern, Sicherungselementen 

Arten von Stift-, Feder-, Keilverbindungen und deren Anwendung 

anwendungsbezogener gerätegestützter Unterricht: 
Herstellen einer Passstiftverbindung 

Erforderliche Verbindungselemente selbstständig auswählen 

Informieren mit Fachliteratur 

Anwenden von Lernprogrammen 

Arbeit mit technischen Unterlagen 

Mathematische Zusammenhänge erkennen und Kenngrößen an Schrauben und Keilverbindungen ermitteln 

Hebelgesetz 

Schiefe Ebene 

Kraft und Drehmoment 

Neigung, Neigungsverhältnis 

3.1.3 Bewerten/
Reflektieren

Den Herstellungsprozess einer Baugruppe im Team beurteilen 

10

Möglichkeiten der Optimierung erkennen 

Lösungsvarianten diskutieren 

Montagekosten und Wirtschaftlichkeit berücksichtigen 

Lernfeld 4 Warten technischer Systeme
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
4.1
Instandhalten einer Säulenbohrmaschine
60 Ustd.
4.2
Maßnahmen gegen Verschleiß und Korrosion
20 Ustd.
Lernsituation
4.1
Instandhalten einer Säulenbohrmaschine
60 Ustd.
Auftrag

Nach Instandhaltungsplan wird die Säulenbohrmaschine inspiziert und gewartet. Defekte Teilsysteme werden instand gesetzt. 

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
4.1.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Ihr Verständnis für die Notwendigkeit der technischen Darstellung als Planungsinstrument für Instandhaltungsmaßnahmen entwickeln 

20

LF 2, Lernsituation 2.1 
Bohrmaschine 

Funktionsbeschreibung 

Funktionsbeschreibungen in englischer Sprache 

Kraft- und Energiefluss 

Maschinenelemente darstellen und Instandhaltungsmaßnahmen planen 

LF 3, Lernsituation 3.1 
Stückliste 
LF 3, Lernsituation 3.1 
Normbezeichnung und Darstellung von Normteilen 

Zahnradgetriebe 

Riementrieb

Stückliste

Funktionsprüfung 

Größen im elektrischen Stromkreis 

Schaltkreise 

Gefahren des elektrischen Stromes

4.1.2 Entscheiden/
Durchführen

Mögliche Instandhaltungsmaßnahmen bewerten 

25

LF 1, Lernsituation 1.1 
Allgemeintoleranzen 
LF 2, Lernsituation 2.2 
Passungen 
LF 2, Lernsituation 2.1 
Oberflächenangaben 
LF 3, Lernsituation 3.1 
Verbindungsarten 
LF 4, Lernsituation 4.2 
Kühlschmierstoffe 

Grundbegriffe der Instandhaltung 

Wartung 

Inspektion 

Instandhaltung 

Instandhaltungsstrategien 

Wartungsarbeiten an einer Säulenbohrmaschine durchführen und die Notwendigkeit einer verantwortungsbewussten Wartung technischer Systeme reflektieren 

Reibung und Verschleiß 

Reibungsarten, Merkmale 

Verschleißursachen, Schadensanalyse und Verschleißuntersuchung am Beispiel der Bohrmaschine 

einfache Übersetzung 

Energieverbrauch, Größen im elektrischen Stromkreis 

Instandhaltungs- und Ausfallkosten 

4.1.3 Bewerten/
Reflektieren

Ihre Ergebnisse präsentieren und die Arbeitsschritte zusammenfassend beschreiben 

15

Selbstkritik 

Fachterminus (auch in englischer Sprache) 

Aussagegehalt 

Lernsituation
4.2
Maßnahmen gegen Verschleiß und Korrosion
20 Ustd.
Auftrag

Es soll untersucht werden, wie die Umlenkrolle gegen Verschleiß und Korrosion geschützt werden kann. 

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
4.2.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Den Einsatz von Schmierstoffen und Kühlschmierstoffen unterscheiden 

5

LF 4, Lernsituation 4.1 
Kühlschmierstoffe 
LF 2, Lernsituation 2.1 
Kühlschmierstoffe 

Schmierstoffe 

Kühlschmierstoffe 

Erkennen von unterschiedlichen Korrosionsursachen und -erscheinungen 

4.2.2 Entscheiden/
Durchführen

Anwendungsbezogen Schmierstoffarten auswählen 

9

Schmierstoffe 

Eigenschaften und Verwendung 

Funktionsgerecht Korrosionsschutz festlegen 

Korrosionsarten und -ursachen 

Korrosionsschutzmaßnahmen 

4.2.3 Bewerten/
Reflektieren

Normen und Verordnungen zum Umgang mit Schmierstoffen und Korrosionsschutzmitteln mit dem Arbeitsergebnis vergleichen 

6

Umweltschutz 

Betriebsorganisation

Entsorgung 

Umlenkrolle

Berufsbezogenes Englisch

Berufsbezogenes Englisch bildet die Integration der Fremdsprache in die Lernfelder ab. 

Der Englischunterricht im berufsübergreifenden Bereich gemäß den Vorgaben der Stundentafel und der Unterricht im berufsbezogenen Englisch stellen eine Einheit dar. Es werden gezielt Kompetenzen entwickelt, die die berufliche Mobilität der Schülerinnen und Schüler in Europa und in einer globalisierten Lebens- und Arbeitswelt unterstützen.

Der Englischunterricht orientiert auf eine weitgehend selbstständige Sprachverwendung mindestens auf dem Niveau B1 des KMK-Fremdsprachenzertifikats7, das sich an den Referenzniveaus des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen: lernen, lehren, beurteilen (GeR) orientiert. Dabei werden die vorhandenen fremd­sprachlichen Kompetenzen in den Bereichen Rezeption, Produktion, Mediation und Interaktion um berufliche Handlungssituationen erweitert.8 Leistungsstarke Schülerinnen und Schüler sollten motiviert werden, sich den Anforderungen des Niveaus B2 zu stellen.

Grundlage für den berufsbezogenen Englischunterricht bilden die in den Lernfeldern des KMK-Rahmenlehrplans formulierten fremdsprachlichen Aspekte. Der in den Lernfeldern integrativ erworbene Fachwortschatz wird in vielfältigen Kommunikationssituationen angewandt sowie orthografisch und phonetisch gesichert. Relevante grammatische Strukturen werden aktiviert. Der Unterricht strebt den Erwerb grundlegender interkultureller Handlungsfähigkeit mit dem Ziel an, mehr Sicherheit im Umgang mit fremdsprachigen Kommunikationspartnern zu entwickeln. Damit werden die Schülerinnen und Schüler befähigt, im beruflichen Kontext erfolgreich zu kommunizieren. 

Der Unterricht im berufsbezogenen Englisch ist weitgehend in der Fremdsprache zu führen und handlungsorientiert auszurichten. Dies kann u. a. durch Projektarbeit, Gruppenarbeit und Rollenspiele geschehen. Dazu sind die Simulation wirklichkeitsnaher Situationen im Unterricht, die Nutzung von Medien und moderner Informations- und Kommunikationstechnik sowie das Einüben und Anwenden von Lern- und Arbeitstechniken eine wesentliche Voraussetzung. 

Vertiefend kann berufsbezogenes Englisch im Wahlbereich angeboten werden. Empfehlungen dazu werden in den berufsgruppenbezogenen Modulen des Lehrplans Englisch für die Berufsschule/Berufsfachschule gegeben.

Die Teilnahme an den Prüfungen zur Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen Niveau B1 oder Niveau B2 in der beruflichen Bildung in einem berufsrelevanten Bereich kann von den Schülerinnen und Schülern in Abstimmung mit der Lehrkraft für Fremdsprachen individuell entschieden werden.

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7    Rahmenvereinbarung über die Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen in der beruflichen Bildung unter https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/veroeffentlichungen_beschluesse/1998/1998_11_20-Fremdsprachen-berufliche-Bildung.pdf

8    Kompetenzbeschreibungen der Anforderungsniveaus siehe Anhang

Anhang

Die Niveaubeschreibung des KMK-Fremdsprachenzertifikats9 weist folgende Anforderungen in den einzelnen Kompetenzbereichen aus:

Rezeption:  Gesprochenen und geschriebenen fremdsprachigen Texten Informationen entnehmen

Hör- und Hörsehverstehen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können geläufigen Texten in berufstypischen Situationen Einzelinformationen und Hauptaussagen entnehmen, wenn deutlich und in Standard­sprache gesprochen wird. 

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können komplexere berufstypische Texte global, selektiv und detailliert verstehen, wenn in natürlichem Tempo und in Standardsprache gesprochen wird, auch wenn diese leichte Akzentfärbungen aufweist. 

Leseverstehen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können geläufigen berufstypischen Texten zu teilweise weniger vertrauten Themen aus bekannten Themenbereichen Einzelinformationen und Hauptaussagen entnehmen. 

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können komplexe berufstypische Texte, auch zu wenig vertrauten und abstrakten Themen aus bekannten Themenbereichen, global, selektiv und detailliert verstehen. 

Produktion:  Fremdsprachige Texte erstellen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung elementarer und auch komplexer sprachlicher Mittel geläufige berufstypische Texte zu vertrauten Themen verfassen. 

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung vielfältiger, auch komplexer sprachlicher Mittel berufstypische Texte aus bekannten Themenbereichen verfassen. 

Mediation:   Textinhalte in die jeweilige Sprache übertragen und in zweisprachigen Situationen vermitteln

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können fremdsprachlich dargestellte berufliche Sachverhalte aus bekannten Themenbereichen sinngemäß und adressatengerecht auf Deutsch wiedergeben. Sie können unter Verwendung elementarer und auch komplexer sprachlicher Mittel in deutscher Sprache dargestellte Sachverhalte aus bekannten Themenbereichen sinngemäß und adressatengerecht in die Fremdsprache übertragen. 

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können den Inhalt komplexer fremdsprachlicher berufsrelevanter Texte aus bekannten Themenbereichen sinngemäß und adressatengerecht auf Deutsch sowohl wiedergeben als auch zusammenfassen. Sie können unter Verwendung vielfältiger, auch komplexer sprachlicher Mittel den Inhalt komplexer berufsrelevanter Texte aus bekannten Themenbereichen in deutscher Sprache sinngemäß und adressatengerecht in die Fremdsprache sowohl übertragen als auch zusammenfassen. 

Interaktion:  Gespräche in der Fremdsprache führen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung elementarer und auch komplexer sprachlicher Mittel geläufige berufsrelevante Gesprächssituationen, in denen es um vertraute Themen geht, in der Fremdsprache weitgehend sicher bewältigen, sofern die am Gespräch Beteiligten kooperieren, dabei auch eigene Meinungen sowie Pläne erklären und begründen. 

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung vielfältiger, auch komplexer sprachlicher Mittel berufsrelevante Gesprächssituationen, in denen es um komplexe Themen aus bekannten Themenbereichen geht, in der Fremdsprache sicher bewältigen, dabei das Gespräch aufrechterhalten, Sachverhalte ausführlich erläutern und Standpunkte verteidigen. 

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9    Rahmenvereinbarung über die Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen in der beruflichen Bildung unter https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/veroeffentlichungen_beschluesse/1998/1998_11_20-Fremdsprachen-berufliche-Bildung.pdf

Hinweise zur Literatur

KMK – Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bun­des­republik Deutschland: Handreichung für die Erarbeitung von Rahmenlehrplänen der Kultusministerkonferenz für den berufsbezogenen Unterricht in der Berufsschule und ihre Abstimmung mit Ausbildungsordnungen des Bundes für anerkannte Ausbildungs­berufe. Bonn. Stand: Juni 2021.
https://www.kmk.org/fileadmin/veroeffentlichungen_beschluesse/2021/2021_06_17-GEP-Handreichung.pdf 

Landesamt für Schule und Bildung: Umsetzung lernfeldstrukturierter Lehrpläne. 2022.
https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/14750 

Landesamt für Schule und Bildung: Operatoren in der beruflichen Bildung. 2021.
https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/39372 

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