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Lehrplan

Gymnasium

Katholische Religion

2004/2011/2019

 

Impressum

Die überarbeiteten Lehrpläne für das Gymnasium treten am 1. August 2019 in Kraft.  

Für den Lehrplan im Fach Gemeinschaftskunde/Rechtserziehung/Wirtschaft (G/R/W) gilt folgende Regelung:  

für die Klassenstufe 7 und 8                 am 1. August 2019
für die Klassenstufe 9                           am 1. August 2020
für die Klassenstufe 10                         am 1. August 2021
für die Jahrgangsstufe 11                     am 1. August 2022
für die Jahrgangsstufe 12                     am 1. August 2023

 

Die Lehrpläne traten 2004 bis 2009 in Kraft und wurden durch Lehrerinnen und Lehrer der Gymnasien in Zusammenarbeit mit dem Sächsischen Staatsinstitut für Bildung und Schulentwicklung - Comenius-Institut - erstellt.

Eine teilweise Überarbeitung der Lehrpläne von Lehrerinnen und Lehrern der Gymnasien erfolgte im Rahmen der Weiterentwicklung der gymnasialen Oberstufe 2007 und nach Abschluss der Phase der begleiteten Lehrplaneinführung 2009 und 2011 sowie 2019 in Zusammenarbeit mit dem Sächsischen Bildungsinstitut bzw. dem  

Landesamt für Schule und Bildung
Standort Radebeul
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul
www.lasub.smk.sachsen.de/  

Herausgeber:
Sächsisches Staatsministerium für Kultus 
Carolaplatz 1
01097 Dresden
www.smk.sachsen.de

 

Teil Grundlagen

Aufbau und Verbindlichkeit der Lehrpläne

Grundstruktur

Im Teil Grundlagen enthält der Lehrplan Ziele und Aufgaben des Gymnasiums, Aussagen zum fächerverbindenden Unterricht sowie zur Entwicklung von Lernkompetenz.

Im fachspezifischen Teil werden für das Fach die allgemeinen fachlichen Ziele ausgewiesen, die für eine Klassen- bzw. Jahrgangsstufe oder für mehrere Klassen- bzw. Jahrgangsstufen als spezielle fachliche Ziele differenziert beschrieben sind und dabei die Prozess- und Ergebnisorientierung sowie die Progression des schulischen Lernens ausweisen.

Lernbereiche, Zeitrichtwerte

In jeder Klassenstufe sind Lernbereiche mit Pflichtcharakter im Umfang von 25 Wochen verbindlich festgeschrieben. In der Jahrgangsstufe 11 sind 26 Wochen verbindlich festgelegt, in der Jahrgangsstufe 12 sind es 22 Wochen. Zusätzlich kann in jeder Klassen- bzw. Jahrgangsstufe ein Lernbereich mit Wahlcharakter im Umfang von zwei Wochen bearbeitet werden.

Entscheidungen über eine zweckmäßige zeitliche Reihenfolge der Lernbereiche innerhalb einer Klassenstufe bzw. zu Schwerpunkten innerhalb eines Lernbereiches liegen in der Verantwortung des Lehrers. Zeitrichtwerte können, soweit das Erreichen der Ziele gewährleistet ist, variiert werden.

tabellarische Darstellung der Lernbereiche

Die Gestaltung der Lernbereiche erfolgt in tabellarischer Darstellungsweise.

Bezeichnung des Lernbereiches Zeitrichtwert

Lernziele und Lerninhalte

Bemerkungen

Verbindlichkeit der Lernziele und Lerninhalte

Lernziele und Lerninhalte sind verbindlich. Sie kennzeichnen grundlegende Anforderungen in den Bereichen Wissenserwerb, Kompetenzentwicklung und Werteorientierung.

Im Sinne der Vergleichbarkeit von Lernprozessen erfolgt die Beschreibung der Lernziele in der Regel unter Verwendung einheitlicher Begriffe. Diese verdeutlichen bei zunehmendem Umfang und steigender Komplexität der Lernanforderungen didaktische Schwerpunktsetzungen für die unterrichtliche Erarbeitung der Lerninhalte.

Bemerkungen

Bemerkungen haben Empfehlungscharakter. Gegenstand der Bemerkungen sind inhaltliche Erläuterungen, Hinweise auf geeignete Lehr- und Lernmethoden und Beispiele für Möglichkeiten einer differenzierten Förderung der Schüler. Sie umfassen Bezüge zu Lernzielen und Lerninhalten des gleichen Faches, zu anderen Fächern und zu den überfachlichen Bildungs- und Erziehungszielen des Gymnasiums.

Verweisdarstellungen

Verweise auf Lernbereiche des gleichen Faches und anderer Fächer sowie auf überfachliche Ziele werden mit Hilfe folgender grafischer Elemente veranschaulicht:

➔ LB 2

Verweis auf Lernbereich des gleichen Faches der gleichen Klassenstufe

 

➔ Kl. 7, LB 2

Verweis auf Lernbereich des gleichen Faches einer anderen Klassenstufe

 

➔ MU, Kl. 7, LB 2

Verweis auf Klassenstufe, Lernbereich eines anderen Faches

 

⇒ Lernkompetenz

Verweise auf ein überfachliches Bildungs- und Erziehungsziel des Gymnasiums (s. Ziele und Aufgaben des Gymnasiums)

 
Wahlpflichtbereich

Im Wahlpflichtbereich wählt der Schüler entweder ein schulspezifisches Profil (Lehrplan Schulspezifisches Profil) oder eine dritte Fremdsprache.

Beschreibung der Lernziele

Einblick gewinnen

Begegnung mit einem Gegenstandsbereich/Wirklichkeitsbereich oder mit Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden als grundlegende Orientierung, ohne tiefere Reflexion

Kennen

über Kenntnisse und Erfahrungen zu Sachverhalten und Zusammenhängen, zu Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden sowie zu typischen Anwendungsmustern aus einem begrenzten Gebiet im gelernten Kontext verfügen

Übertragen

Kenntnisse und Erfahrungen zu Sachverhalten und Zusammenhängen, im Umgang mit Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden in vergleichbaren Kontexten verwenden

Beherrschen

Handlungs- und Verfahrensweisen routinemäßig gebrauchen

Anwenden

Kenntnisse und Erfahrungen zu Sachverhalten und Zusammenhängen, im Umgang mit Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden durch Abstraktion
und Transfer in unbekannten Kontexten verwenden

Beurteilen/Sich positionieren

begründete Sach- und/oder Werturteile entwickeln und darstellen, Sach und/ oder Wertvorstellungen in Toleranz gegenüber anderen annehmen oder ablehnen, vertreten, kritisch reflektieren und ggf. revidieren

Gestalten/Problemlösen

Handlungen/Aufgaben auf der Grundlage von Wissen zu komplexen Sachverhalten und Zusammenhängen, Lern- und Arbeitstechniken, geeigneten Fachmethoden sowie begründeten Sach- und/oder Werturteilen selbstständig planen, durchführen, kontrollieren sowie zu neuen Deutungen und Folgerungen gelangen

Abkürzungen

In den Lehrplänen des Gymnasiums werden folgende Abkürzungen verwendet:

GS Grundschule
OS Oberschule
GY Gymnasium
FS Fremdsprache
Kl. Klassenstufe/n
LB Lernbereich
LBW Lernbereich mit Wahlcharakter
Gk Grundkurs
Lk Leistungskurs
SE Schülerexperiment
Ustd. Unterrichtsstunden
AST Astronomie
BIO Biologie
CH Chemie
CHI Chinesisch
DaZ Deutsch als Zweitsprache
DE Deutsch
EN Englisch
ETH Ethik
FR Französisch
G/R/W Gemeinschaftskunde/Rechtserziehung/Wirtschaft
GEO Geographie
GE Geschichte
GR Griechisch
INF Informatik
ITA Italienisch
KU Kunst
LA Latein
MA Mathematik
MU Musik
PHI Philosophie
PH Physik
POL Polnisch
P Schulspezifisches Profil
RE/e Evangelische Religion
RE/j Jüdische Religion
RE/k Katholische Religion
RU Russisch
SOR Sorbisch
SPA Spanisch
SPO Sport
TC Technik/Computer
TSC Tschechisch

Die Bezeichnungen Schüler und Lehrer werden im Lehrplan allgemein für Schülerinnen und Schüler bzw. Lehrerinnen und Lehrer gebraucht.

Ziele und Aufgaben des Gymnasiums

Bildungs- und Erziehungsauftrag

Das Gymnasium ist eine eigenständige Schulart. Es vermittelt Schülern mit entsprechenden Begabungen und Bildungsabsichten eine vertiefte allgemeine Bildung, die für ein Hochschulstudium vorausgesetzt wird; es schafft auch Voraussetzungen für eine berufliche Ausbildung außerhalb der Hochschule. Der achtjährige Bildungsgang am Gymnasium ist wissenschaftspropädeutisch angelegt und führt nach zentralen Prüfungen zur allgemeinen Hochschulreife. Der Abiturient verfügt über die für ein Hochschulstudium notwendige Studierfähigkeit. Die Entwicklung und Stärkung der Persönlichkeit sowie die Möglichkeit zur Gestaltung des eigenen Lebens in sozialer Verantwortung und die Befähigung zur Mitwirkung in der demokratischen Gesellschaft gehören zum Auftrag des Gymnasiums.

Den individuellen Fähigkeiten und Neigungen der Schüler wird unter anderem durch die Möglichkeit zur eigenen Schwerpunktsetzung entsprochen. Schüler entscheiden sich zwischen verschiedenen schulspezifischen Profilen oder der 3. Fremdsprache, treffen die Wahl der Leistungskurse und legen ihre Wahlpflicht- sowie Wahlkurse fest.

Bildungs- und Erziehungsziele

Vertiefte Allgemeinbildung, Wissenschaftspropädeutik und allgemeine Studierfähigkeit sind Ziele des Gymnasiums.

Das Gymnasium bereitet junge Menschen darauf vor, selbstbestimmt zu leben, sich selbst zu verwirklichen und in sozialer Verantwortung zu handeln. Im Bildungs- und Erziehungsprozess des Gymnasiums sind

der Erwerb intelligenten und anwendungsfähigen Wissens,

die Entwicklung von Lern-, Methoden- und Sozialkompetenz und

die Werteorientierung

in allen fachlichen und überfachlichen Zielen miteinander zu verknüpfen.

Die überfachlichen Ziele beschreiben darüber hinaus Intentionen, die auf die Persönlichkeitsentwicklung der Schüler gerichtet sind und in jedem Fach konkretisiert und umgesetzt werden müssen.

Eine besondere Bedeutung kommt der politischen Bildung als aktivem Beitrag zur Entwicklung der Mündigkeit junger Menschen und zur Stärkung der Zivilgesellschaft zu. Im Vordergrund stehen dabei die Fähigkeit und Bereitschaft, sich vor dem Hintergrund demokratischer Handlungsoptionen aktiv in die freiheitliche Demokratie einzubringen.

Als ein übergeordnetes Bildungs- und Erziehungsziel des Gymnasiums ist politische Bildung im Sächsischen Schulgesetz verankert und muss in allen Fächern angemessen Beachtung finden. Zudem ist sie integrativ insbesondere in den überfachlichen Zielen Werteorientierung, Bildung für nachhaltige Entwicklung, Reflexions- und Diskursfähigkeit sowie Verantwortungsbereitschaft enthalten.

Ausgehend vom Abschlussniveau der Grundschule werden überfachliche Ziele formuliert, die in allen Fächern zu realisieren sind.

Die Schüler eignen sich systematisch intelligentes Wissen an, das von ihnen in unterschiedlichen Zusammenhängen genutzt und zunehmend selbstständig angewendet werden kann. [Wissen]

Sie entwickeln Kommunikations- und Teamfähigkeit. Sie lernen, sich adressaten-, situations- und wirkungsbezogen zu verständigen und erkennen, dass Kooperation für die Problemlösung zweckdienlich ist. [Kommunikationsfähigkeit]

 Sie erwerben Wissen über die Gültigkeitsbedingungen spezifischer Erkenntnismethoden und lernen, dass Erkenntnisse von den eingesetzten Methoden abhängig sind. Dabei entwickeln sie ein differenziertes Weltverständnis. [Methodenbewusstsein]

Die Schüler erwerben Lernstrategien, die selbstorganisiertes und selbstverantwortetes Lernen unterstützen und auf lebenslanges Lernen vorbereiten. [Lernkompetenz]

Sie entwickeln die Fähigkeit, effizient mit Zeit und Ressourcen umzugehen, sie lernen, Arbeitsabläufe zweckmäßig zu planen und zu gestalten sowie geistige und manuelle Operationen zu automatisieren. [Arbeitsorganisation]

Sie erwerben Problemlösestrategien. Sie lernen, planvoll zu beobachten und zu beschreiben, zu analysieren, zu ordnen und zu synthetisieren. Sie entwickeln die Fähigkeit, problembezogen deduktiv oder induktiv vorzugehen, Hypothesen zu bilden sowie zu überprüfen und gewonnene Erkenntnisse zu transferieren. Sie lernen in Alternativen zu denken, Phantasie und Kreativität zu entwickeln und zugleich Lösungen auf ihre Machbarkeit zu überprüfen. [Problemlösestrategien]

Die Schüler lernen, Informationen zu gewinnen, einzuordnen und zu nutzen, um ihr Wissen zu erweitern, neu zu strukturieren und anzuwenden. Sie entwickeln Fähigkeiten, moderne Informations- und Kommunikationstechnologien sicher, sachgerecht, situativ-zweckmäßig und verantwortungsbewusst zu nutzen. Sie kennen deren Funktionsweisen und nutzen diese zur kreativen Lösung von Problemen. [informatische Bildung]

Sie erweitern und vertiefen ihre Kenntnisse über Medien sowie deren Funktions-, Gestaltungs- und Wirkungsweisen. Sie lernen Medien selbstständig für das eigene Lernen zu nutzen und mediengeprägte Probleme zu erfassen, zu analysieren und ihre medienkritischen Reflexionen zu verstärken. [Medienbildung]

Sie üben sich im interdisziplinären Arbeiten, bereiten sich auf den Umgang mit vielschichtigen und vielgestaltigen Problemen und Themen vor und lernen, mit Phänomenen mehrperspektivisch umzugehen. [Interdisziplinarität, Mehrperspektivität]

Die Schüler entwickeln die Fähigkeit zu Empathie und Perspektivwechsel und lernen, sich für die Rechte und Bedürfnisse anderer einzusetzen. Sie lernen unterschiedliche Positionen und Wertvorstellungen kennen und setzen sich mit ihnen auseinander, um sowohl eigene Positionen einzunehmen als auch anderen gegenüber Toleranz zu entwickeln. Sie entwickeln interkulturelle Kompetenz, um offen zu sein, sich mit anderen zu verständigen und angemessen zu handeln. [Empathie und Perspektivwechsel]

Die Schüler entwickeln eigene Wertvorstellungen auf der Grundlage der freiheitlichen demokratischen Grundordnung, indem sie Werte im schulischen Alltag erleben, kritisch reflektieren und diskutieren. Dazu gehören insbesondere Erfahrungen der Toleranz, der Akzeptanz, der Anerkennung und der Wertschätzung im Umgang mit Vielfalt sowie Respekt vor dem Leben, dem Menschen und vor zukünftigen Generationen. Sie entwickeln die Fähigkeit und Bereitschaft, sich vor dem Hintergrund demokratischer Handlungsoptionen aktiv in die freiheitliche Demokratie einzubringen. [Werteorientierung]

Die Schüler setzen sich, ausgehend von den eigenen Lebensweltbezügen, einschließlich ihrer Erfahrungen mit der Vielfalt und Einzigartigkeit der Natur, mit lokalen, regionalen und globalen Entwicklungen auseinander. Sie lernen, Auswirkungen von Entscheidungen auf das Leben der Menschen, die Umwelt und die Wirtschaft zu bewerten. Sie setzen sich bewusst für eine ökologisch, sozial und ökonomisch nachhaltige Entwicklung ein und wirken gestaltend daran mit. Dabei kennen und nutzen sie Partizipationsmöglichkeiten. [Bildung für nachhaltige Entwicklung]

Sie entwickeln vertiefte Reflexions- und Diskursfähigkeit, um ihr Leben selbstbestimmt und verantwortlich zu führen. Sie lernen, Positionen, Lösungen und Lösungswege kritisch zu hinterfragen. Sie erwerben die Fähigkeit, differenziert Stellung zu beziehen und die eigene Meinung sachgerecht zu begründen. Sie eignen sich die Fähigkeit an, komplexe Sachverhalte unter Verwendung der entsprechenden Fachsprache sowohl mündlich als auch schriftlich stringent darzulegen. [Reflexions- und Diskursfähigkeit]

Sie entwickeln eine persönliche Motivation für die Übernahme von Verantwortung in Schule und Gesellschaft. [Verantwortungsbereitschaft]

Gestaltung des Bildungs- und Erziehungsprozesses

Der Bildungs- und Erziehungsprozess ist individuell und gesellschaftsbezogen zugleich. Die Schule als sozialer Erfahrungsraum muss den Schülern Gelegenheit geben, den Anspruch auf Selbstständigkeit, Selbstverantwortung und Selbstbestimmung einzulösen und Mitverantwortung bei der gemeinsamen Gestaltung schulischer Prozesse zu tragen.

Die Unterrichtsgestaltung wird von einer veränderten Schul- und Lernkultur geprägt. Der Lernende wird in seiner Individualität angenommen, indem seine Leistungsvoraussetzungen, seine Erfahrungen und seine speziellen Interessen und Neigungen berücksichtigt werden. Dazu ist ein Unterrichtsstil notwendig, der beim Schüler Neugier weckt, ihn zu Kreativität anregt und Selbsttätigkeit und Selbstverantwortung verlangt. Das Gymnasium bietet den Bewegungsaktivitäten der Schüler entsprechenden Raum und ermöglicht das Lernen mit allen Sinnen. Durch unterschiedliche Formen der Binnendifferenzierung wird fachliches und soziales Lernen optimal gefördert. Ein vielfältiger Einsatz von traditionellen und digitalen Medien befähigt die Schüler, diese kritisch für das selbstständige Lernen zu nutzen.

Der altersgemäße Unterricht im Gymnasium geht von der kontinuierlichen Zunahme der Selbsttätigkeit der Schüler aus, ihren erweiterten Erfahrungen und dem wachsenden Abstraktionsvermögen. Die Schüler werden zunehmend an der Unterrichtsgestaltung beteiligt und übernehmen für die zielgerichtete Planung und Realisierung von Lernprozessen Mitverantwortung. Das verlangt von allen Beteiligten Engagement, Gemeinschaftsgeist und Verständnis für andere Positionen.

In den Klassenstufen 5 und 6 werden aus der Grundschule vertraute Formen des Unterrichts aufgenommen und erweitert. Der Unterricht ist kindgerecht, lebensweltorientiert und anschaulich. Durch entsprechende Angebote unterstützt die Schule die Kinder bei der Suche nach ihren speziellen Stärken, die ebenso gefördert werden wie der Abbau von Schwächen. Sie lernen zunehmend selbstständig zu arbeiten.

Die Selbsttätigkeit der Schüler intensiviert sich in den Klassenstufen 7 bis 10. Sie übernehmen zunehmend Verantwortung für die Gestaltung des eigenen Lernens. Der Unterricht knüpft an die Erfahrungs- und Lebenswelt der Jugendlichen an und komplexere Themen und Probleme werden zum Unterrichtsgegenstand.

Der Eintritt in die gymnasiale Oberstufe ist durch das Kurssystem nicht nur mit einer veränderten Organisationsform verbunden, sondern auch mit anderen, die Selbstständigkeit der Schüler fördernden Arbeitsformen. Der systematische Einsatz von traditionellen und digitalen Medien fördert das selbstgesteuerte, problemorientierte und kooperative Lernen. Unterricht bleibt zwar lehrergesteuert, doch im Mittelpunkt steht die Eigenaktivität der jungen Erwachsenen bei der Gestaltung des Lernprozesses. In der gymnasialen Oberstufe lernen die Schüler Problemlöseprozesse eigenständig zu organisieren sowie die Ergebnisse eines Arbeitsprozesses strukturiert und in angemessener Form zu präsentieren. Ausdruck dieser hohen Stufe der Selbstständigkeit kann u. a. die Anfertigung einer besonderen Lernleistung (BELL) sein.

Eine von Kooperation und gegenseitigem Verständnis geprägte Lernatmosphäre an der Schule, in der die Lehrer Vertrauen in die Leistungsfähigkeit ihrer Schüler haben, trägt nicht nur zur besseren Problemlösung im Unterricht bei, sondern fördert zugleich soziale Lernfähigkeit.

Unterricht am Gymnasium muss sich noch stärker um eine Sicht bemühen, die über das Einzelfach hinausgeht. Die Lebenswelt ist in ihrer Komplexität nur begrenzt aus der Perspektive des Einzelfaches zu erfassen. Fachübergreifendes und fächerverbindendes Lernen trägt dazu bei, andere Perspektiven einzunehmen, Bekanntes und Neuartiges in Beziehung zu setzen und nach möglichen gemeinsamen Lösungen zu suchen.

In der Schule lernen und leben die Schüler gleichberechtigt miteinander. Der Schüler wird mit seinen individuellen Fähigkeiten, Eigenschaften, Wertvorstellungen und seinem Lebens- und Erfahrungshintergrund respektiert. In gleicher Weise respektiert er seine Mitschüler. Unterschiedliche Positionen bzw. Werturteile können geäußert werden und sie werden auf der Basis der demokratischen Grundordnung zur Diskussion gestellt.

Wesentliche Kriterien eines guten Schulklimas am Gymnasium sind Transparenz der Entscheidungen, Gerechtigkeit und Toleranz sowie Achtung und Verlässlichkeit im Umgang aller an Schule Beteiligten. Wichtigste Partner sind die Eltern, die kontinuierlich den schulischen Erziehungsprozess begleiten und aktiv am Schulleben partizipieren sollen sowie nach Möglichkeit Ressourcen und Kompetenzen zur Verfügung stellen.

Die Schüler sollen dazu angeregt werden, sich über den Unterricht hinaus zu engagieren. Das Gymnasium bietet dazu genügend Betätigungsfelder, die von der Arbeit in den Mitwirkungsgremien bis hin zu kulturellen und gemeinschaftlichen Aufgaben reichen.

Das Gymnasium öffnet sich stärker gegenüber seinem gesellschaftlichen Umfeld und bezieht Einrichtungen wie Universitäten, Unternehmen, soziale und kommunale Institutionen in die Bildungs- und Erziehungsarbeit ein. Kontakte zu Kirchen, Organisationen und Vereinen geben neue Impulse für die schulische Arbeit. Besondere Lernorte entstehen, wenn Schüler nachbarschaftliche bzw. soziale Dienste leisten. Dadurch werden individuelles und soziales Engagement bzw. Verantwortung für sich selbst und für die Gemeinschaft verbunden.

Schulinterne Evaluation muss zu einem selbstverständlichen Bestandteil der Arbeitskultur der Schule werden. Für den untersuchten Bereich werden Planungen bestätigt, modifiziert oder verworfen. Die Evaluation unterstützt die Kommunikation und die Partizipation der Betroffenen bei der Gestaltung von Schule und Unterricht.

Jedes Gymnasium ist aufgefordert, unter Einbeziehung aller am Schulleben Beteiligten ein gemeinsames Verständnis von guter Schule als konsensfähiger Vision aller Beteiligten zu erarbeiten. Dazu werden pädagogische Leitbilder der künftigen Schule entworfen und im Schulprogramm konkretisiert.

Ganztägige Bildung und Erziehung bietet vielfältige Möglichkeiten, auf Kinder und Jugendliche und deren Interessen und Begabungen individuell einzugehen und die Persönlichkeitsentwicklung zu fördern. Jedes Gymnasium sollte eigenverantwortlich und gemeinsam mit außerschulischen Partnern ein schulspezifisches Ganztagskonzept als Teil des Schulprogrammes entwickeln.

Die Inhalte der Ganztagsangebote begründen sich in den schulspezifischen Schwerpunkten und Zielen und tragen zur Profilierung der Schule bei. Sie können unterrichtsergänzende leistungsdifferenzierte Bildungsangebote, freizeitpädagogische Angebote und offene Angebote im Rahmen der Schulklubarbeit umfassen. Gerade im sportlichen und musisch-künstlerischen Bereich können pädagogisch wertvolle unterrichtsergänzende Angebote in Kooperation mit regionalen Verbänden und Vereinen einen wichtigen Beitrag zur ganzheitlichen Bildung leisten. Die Angebote sollten schülerorientiert und bedarfsgerecht gestaltet werden. Sie berücksichtigen die Heterogenität der Schüler.

Fächerverbindender Unterricht

 

Während fachübergreifendes Arbeiten durchgängiges Unterrichtsprinzip ist, setzt fächerverbindender Unterricht ein Thema voraus, das von einzelnen Fächern nicht oder nur teilweise erfasst werden kann.

Das Thema wird unter Anwendung von Fragestellungen und Verfahrensweisen verschiedener Fächer bearbeitet. Bezugspunkte für die Themenfindung sind Perspektiven und thematische Bereiche. Perspektiven beinhalten Grundfragen und Grundkonstanten des menschlichen Lebens:

Perspektiven

Raum und Zeit
Sprache und Denken
Individualität und Sozialität
Natur und Kultur

thematische Bereiche

Die thematischen Bereiche umfassen:

Verkehr
Medien
Kommunikation
Kunst
Verhältnis der Generationen
Gerechtigkeit
Eine Welt

Arbeit
Beruf
Gesundheit
Umwelt
Wirtschaft
Technik

Politische Bildung, Medienbildung und Digitalisierung sowie Bildung für nachhaltige Entwicklung sind besonders geeignet für den fächerverbindenden Unterricht.

Konzeption

Jede Schule kann zur Realisierung des fächerverbindenden Unterrichts eine Konzeption entwickeln. Ausgangspunkt dafür können folgende Überlegungen sein:

  1. Man geht von Vorstellungen zu einem Thema aus. Über die Einordnung in einen thematischen Bereich und eine Perspektive wird das konkrete Thema festgelegt.
  2. Man geht von einem thematischen Bereich aus, ordnet ihn in eine Perspektive ein und leitet daraus das Thema ab.
  3. Man entscheidet sich für eine Perspektive, wählt dann einen thematischen Bereich und kommt schließlich zum Thema.

Nach diesen Festlegungen werden Ziele, Inhalte und geeignete Organisationsformen bestimmt.

Lernen lernen

Lernkompetenz

Die Entwicklung von Lernkompetenz zielt darauf, das Lernen zu lernen. Unter Lernkompetenz wird die Fähigkeit verstanden, selbstständig Lernvorgänge zu planen, zu strukturieren, durchzuführen, zu überwachen, ggf. zu korrigieren und abschließend auszuwerten. Zur Lernkompetenz gehören als motivationale Komponente das eigene Interesse am Lernen und die Fähigkeit, das eigene Lernen zu steuern.

Strategien

Im Mittelpunkt der Entwicklung von Lernkompetenz stehen Lernstrategien. Diese umfassen:

  • Basisstrategien, welche vorrangig dem Erwerb, dem Verstehen, der Festigung, der Überprüfung und dem Abruf von Wissen dienen
  • Regulationsstrategien, die zur Selbstreflexion und Selbststeuerung hinsichtlich des eigenen Lernprozesses befähigen
  • Stützstrategien, die ein gutes Lernklima sowie die Entwicklung von Mo-tivation und Konzentration fördern
Techniken

Um diese genannten Strategien einsetzen zu können, müssen die Schüler konkrete Lern- und Arbeitstechniken erwerben. Diese sind:

  • Techniken der Beschaffung, Überprüfung, Verarbeitung und Aufbereitung von Informationen (z. B. Lese-, Schreib-, Mnemo-, Recherche-, Strukturierungs-, Visualisierungs- und Präsentationstechniken)
  • Techniken der Arbeits-, Zeit- und Lernregulation (z. B. Arbeitsplatzgestaltung, Hausaufgabenmanagement, Arbeits- und Prüfungsvorbereitung, Selbstkontrolle)
  • Motivations- und Konzentrationstechniken (z. B. Selbstmotivation, Entspannung, Prüfung und Stärkung des Konzentrationsvermögens)
  • Kooperations- und Kommunikationstechniken (z. B. Gesprächstechniken, Arbeit in verschiedenen Sozialformen)
Ziel

Ziel der Entwicklung von Lernkompetenz ist es, dass Schüler ihre eigenen Lernvoraussetzungen realistisch einschätzen können und in der Lage sind, individuell geeignete Techniken und Medien situationsgerecht zu nutzen und für das selbstbestimmte Lernen einzusetzen.

Konzeption

Schulen entwickeln eigenverantwortlich eine Konzeption zur Lernkompetenzförderung und realisieren diese in Schulorganisation und Unterricht.

Für eine nachhaltige Wirksamkeit muss der Lernprozess selbst zum Un-terrichtsgegenstand werden. Gebunden an Fachinhalte sollte ein Teil der Unterrichtszeit dem Lernen des Lernens gewidmet sein. Die Lehrpläne bieten dazu Ansatzpunkte und Anregungen.

Teil Fachlehrplan Katholische Religion

Ziele und Aufgaben des Faches Katholische Religion

Beitrag zur allgemeinen Bildung

Für das Fach Katholische Religion ist allgemeine Bildung eine Frage des ganzen Menschen. Es geht ihm um die Bildung des Menschen als Person in der Welt. Sinnfindung und Werteorientierung sind für den heranwachsenden Schüler notwendig. Weder die vollständige Aneignung von Bildungsgütern noch die vollständige Ausbildung der Anlagen oder Kompetenzen erfüllen für sich den Anspruch der allgemeinen Bildung. Die im Fach Katholische Religion angestrebte Bildung der Person in seiner Sinnsuche integriert die unentbehrlichen Aspekte der materialen und formalen Bildung.

Gewissensbildung ist Voraussetzung für verantwortetes Handeln. Deshalb leistet das Fach Katholische Religion neben dem Wissenserwerb und der Entwicklung verschiedener Kompetenzen einen besonderen Beitrag zur Werteorientierung. Es nimmt Inhalte aus anderen Fächern auf, reflektiert diese theologisch und ethisch und trägt einen impulsgebenden, integrierenden und komplementären Charakter.

Im Verständnis der Welt als Schöpfung Gottes, deren Bewahrung in der Verantwortung der Menschen liegt, fördert das Fach Katholische Religion bei den Schülern das Bewusstsein für gesellschaftliche Herausforderungen ihrer Zeit und die Notwendigkeit nachhaltigen Handelns.

Das Fach Katholische Religion macht die Schüler mit den jüdischen und christlichen Wurzeln der abendländischen Kultur vertraut und thematisiert den Beitrag der Religionen für Kunst, Musik, Literatur, Wissenschaft sowie die Ausbildung des demokratischen Staats- und Rechtswesens.

Der Katholische Religionsunterricht ist nach Art. 7 (3) des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland, nach Art. 105 (1) der Verfassung des Freistaates Sachsen sowie § 18 des Sächsischen Schulgesetzes ordentliches Lehrfach, für das Staat und Kirche gemeinsame Verantwortung tragen. Er wird „unbeschadet des allgemeinen Aufsichtsrechtes des Freistaates Sachsen nach den Grundsätzen“ der katholischen Kirche erteilt (Art. 105 (2) LV). Er ist von ökumenischem Geist getragen.

Das Fach Katholische Religion ist ordentliches Lehrfach und offen für alle Schüler. Die Hauptbezugswissenschaft ist die Katholische Theologie.

allgemeine fachliche Ziele

Aus den vorangegangenen Überlegungen werden folgende allgemeine fachliche Ziele abgeleitet: 

  • Systematische Aneignung und selbstständige Vertiefung des Wissens über Bibel, religiöse Traditionen und Weltreligionen
  • Reflexion und Diskussion der vielperspektivischen Deutung von Gott, Welt und Mensch in der Zeit
  • Selbstständige Entwicklung von Urteilsfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein in Staat, Gesellschaft und Kirche auf der Basis des christlichen Glaubens
Strukturierung

Der Lehrplan der Klassenstufen 5 bis 10 gliedert sich in vier Lernbereiche, deren Ziele und Inhalte von Klassenstufe zu Klassenstufe zunehmend vertieft werden (Spiralcurriculum). Die Einteilung der Lernbereiche orientiert sich an den zentralen katholischen Glaubensinhalten. Zugleich spiegeln die Lernbereiche die wissenschaftlich methodische Gliederung des Faches in biblische, historische, systematische und praktische Disziplinen wider. Sie zeigen, wie sich die Entfaltungen des einen Glaubens unterscheiden lassen. So legen sich Verknüpfungen unter den Lernbereichen von selbst nahe; in welcher Reihenfolge sie unterrichtet werden, ist nicht vorgegeben. Die Formulierung der Lernbereiche „... in der Zeit“ zeigt, dass die zentralen Glaubensinhalte in ihrer Zeitbezogenheit deutlich werden.

Der Lernbereich „Gottes Wort in der Zeit“ verdeutlicht das Wort Gottes als Offenbarung, dessen Inkarnation in Jesus Christus und seine Überlieferung in Bibel und Kirche. Die Kenntnis des alt- und neutestamentlichen Umfeldes und Methoden der Schriftauslegung sind für das Verständnis grundlegend.

Der Lernbereich „Kirche in der Zeit“ verdeutlicht in einem historischen und systematischen Zugang die Bedeutung der Kirche, verschiedene Formen von Bekenntnissen zu Jesus Christus und prägende Gestalten in der Nachfolge Christi.

Der Lernbereich „Geheimnis in der Zeit“ verdeutlicht verschiedene Wege der Annäherung an das göttliche Geheimnis und vergleicht Konfessionen, Religionen, philosophische Ansätze, sprachliche und künstlerische Ausdrucksformen.

Der Lernbereich „Leben und Handeln in der Zeit“ verdeutlicht, wie sich das Leben in der Nachfolge Christi ethisch, moralisch und sozial gestalten lässt.

Die gymnasiale Oberstufe gliedert sich in Grund- und Leistungskurs mit jeweils 4 Lernbereichen.

Der Grundkurs stellt wesentliche religiöse, religionskundliche, theologische, kirchliche und spirituelle Fragen in den Vordergrund. Er führt die Schüler in wissenschaftspropädeutisches Arbeiten ein und ermöglicht ihnen eigenständige Antworten auf die Frage nach dem Sinn ihres Lebens.

Im Leistungskurs wird das wissenschaftspropädeutische Arbeiten vertieft. Die Schüler setzen sich in komplexer, interdisziplinärer und selbstständiger Weise mit Themen, Inhalten und Modellen zur Welterfassung und Weltdeutung auseinander. Dadurch erwerben sie vertiefte Kenntnisse, stärken ihr Methodenbewusstsein und gelangen zu einer reflektierteren Sicht auf Theologie und Philosophie, Kirche, Welt, Politik und Gesellschaft.

Der Lehrplan ist entsprechend der Stundentafel konzipiert. Kann der Unterricht nur reduziert stattfinden, trifft der Lehrer unter Berücksichtigung der fachlichen Ziele eigenverantwortlich eine Auswahl aus jedem Lernbereich.

Alle Schriftstellen aus der Bibel werden nach den Loccumer Richtlinien angegeben.

didaktische Grundsätze

Im Zentrum religionsdidaktischer Bemühungen steht die Befähigung der Schüler, die religiösen Dimensionen der Wirklichkeit zu erschließen sowie Sinn und Orientierung für ihr Leben zu finden.

Voraussetzung für eine bestmögliche Entwicklungsförderung aller Schüler ist die Analyse ihrer Eigenheiten, Stärken und Schwächen, Ängste und Hoffnungen. Die besondere Beachtung der individuellen Lernvoraussetzungen, Leistungsmöglichkeiten, Interessen und ihrer religiösen Entwicklung ist Grundlage eines altersgerechten Lehrens und Lernens. Sie hilft den Heranwachsenden, ihre jeweils eigenen Zugänge zur religiösen Überlieferung sowie ihre persönlichen Deutungsweisen und Weltzugänge einzubringen und in einem gemeinsamen Prozess aktiven Deutens und Konstruierens miteinander auszubauen. Der Unterrichtende begleitet und unterstützt ihre religiöse Weiterentwicklung und fördert den Erwerb eines intelligenten inhaltlichen Wissens.

Das Lehren und Lernen im Katholischen Religionsunterricht ist immer multiperspektivisch. Der Reichtum und die Vielfältigkeit des Religiösen erfordern ebenso wie die Struktur des vorliegenden Lehrplans eine Vielfalt didaktischer Ansätze und Methoden. Neben die sehr allgemeinen didaktischen Prinzipien: vom Nahen zum Fernen, vom Einfachen zum Komplexen, vom Konkreten zum Abstrakten und vom Besonderen zum Allgemeinen treten die Ansätze der Korrelationsdidaktik, der Symboldidaktik, der Didaktik des anamnetischen Lernens, der Didaktik des mystagogischen Lernens sowie der Didaktik des interreligiösen bzw. ökumenischen Lernens.

Die prinzipielle Orientierung an den Fragen und der Lebenswelt der Schüler, die sich auszeichnet durch große Unterschiede in der religiösen Prägung und Sozialisation, wird ergänzt durch eine der Begegnung und der Auseinandersetzung mit Fremdem und Unbekanntem sowie der Nachhaltigkeit verpflichteten Didaktik.

Das Fach Katholische Religion ist von ökumenischem Geist getragen und offen für alle Schüler. Die Lehrkräfte des Faches setzen die zwischen der katholischen und evangelischen Kirche vereinbarten Möglichkeiten der konfessionellen Kooperation im Religionsunterricht in die Praxis um. Dabei geht es darum, die Gemeinsamkeiten zwischen den Konfessionen zu stärken und den konfessionellen Unterschieden gerecht zu werden. Voraussetzungen sind die Beheimatung des Lehrenden in der katholischen Kirche, differenzierte Einblicke in die eigene und die andere Konfession sowie die Bereitschaft zur Verständigung.

Die Person des katholischen Religionslehrers und seine Glaubwürdigkeit ist für Heranwachsende sehr wichtig. Sie bietet den Schülern durch ihre Authentizität Orientierung, ermöglicht aber auch die nötige Rollendistanz.

Jede Religionsdidaktik bleibt dem Grundsatz verpflichtet: „Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt, die euch erfüllt“ (1 Petr 3,15).

Übersicht über die Lernbereiche und Zeitrichtwerte

Zeitrichtwert

Klassenstufe 5

Lernbereich 1 Leben und Handeln in der Zeit 12 Ustd.
Lernbereich 2 Gottes Wort in der Zeit 15 Ustd.
Lernbereich 3 Geheimnis in der Zeit 15 Ustd.
Lernbereich 4 Kirche in der Zeit 8 Ustd.

Lernbereiche mit Wahlcharakter

Wahlbereich 1 Das Kirchenjahr
Wahlbereich 2 Von der Hauskirche zur Basilika
Wahlbereich 3 Beten
Wahlbereich 4 Das Kirchenlied

Klassenstufe 6

Lernbereich 1 Leben und Handeln in der Zeit 8 Ustd.
Lernbereich 2 Gottes Wort in der Zeit 15 Ustd.
Lernbereich 3 Geheimnis in der Zeit 15 Ustd.
Lernbereich 4 Kirche in der Zeit 12 Ustd.

Lernbereiche mit Wahlcharakter

Wahlbereich 1 Fastenzeit
Wahlbereich 2 Kirchen der Romanik
Wahlbereich 3 Monastisches Chorgebet
Wahlbereich 4 Gregorianik

Klassenstufe 7

Lernbereich 1 Leben und Handeln in der Zeit 8 Ustd.
Lernbereich 2 Gottes Wort in der Zeit 18 Ustd.
Lernbereich 3 Geheimnis in der Zeit 12 Ustd.
Lernbereich 4 Kirche in der Zeit 12 Ustd.

Lernbereiche mit Wahlcharakter

Wahlbereich 1 Die Ortsgemeinde
Wahlbereich 2 Kirchen der Gotik
Wahlbereich 3 Beten im Judentum und im Islam
Wahlbereich 4 Religiöse musikalische Großformen

Klassenstufe 8

Lernbereich 1 Leben und Handeln in der Zeit 12 Ustd.
Lernbereich 2 Gottes Wort in der Zeit 10 Ustd.
Lernbereich 3 Geheimnis in der Zeit 14 Ustd.
Lernbereich 4 Kirche in der Zeit 14 Ustd.

Lernbereiche mit Wahlcharakter

Wahlbereich 1 Die evangelische Ortsgemeinde
Wahlbereich 2 Kirchen des Barock
Wahlbereich 3 Ostasiatische Gebetspraxis
Wahlbereich 4 Religiöse ethnologische Musik

Klassenstufe 9

Lernbereich 1 Leben und Handeln in der Zeit 14 Ustd.
Lernbereich 2 Gottes Wort in der Zeit 12 Ustd.
Lernbereich 3 Geheimnis in der Zeit 12 Ustd.
Lernbereich 4 Kirche in der Zeit 12 Ustd.

Lernbereiche mit Wahlcharakter

Wahlbereich 1 Reden mit und über Gott
Wahlbereich 2 Kirchenbau im 18. und 19. Jahrhundert
Wahlbereich 3 Besondere Gebete
Wahlbereich 4 Rockmusik und Religion

Klassenstufe 10

Lernbereich 1 Leben und Handeln in der Zeit 20 Ustd.
Lernbereich 2 Gottes Wort in der Zeit 9 Ustd.
Lernbereich 3 Geheimnis in der Zeit 9 Ustd.
Lernbereich 4 Kirche in der Zeit 12 Ustd.

Lernbereiche mit Wahlcharakter

Wahlbereich 1 Hospizbewegung
Wahlbereich 2 Kirchen im 20. und 21. Jahrhundert
Wahlbereich 3 Meditation
Wahlbereich 4 Religiöse Themen bei Liedermachern

Jahrgangsstufe 11 - Grundkurs

Lernbereich 1 Erlösung 26 Ustd.
Lernbereich 2 Tradition 26 Ustd.

Lernbereiche mit Wahlcharakter

Wahlbereich 1 Christentum und Globalisierung
Wahlbereich 2 Umgang mit der Zeit
Wahlbereich 3 Mystik als religiöse Erfahrung
Wahlbereich 4 Kirchenrecht

Jahrgangsstufe 12 - Grundkurs

Lernbereich 1 Geheimnis und Offenbarung 26 Ustd.
Lernbereich 2 Gottesdienst 18 Ustd.

Lernbereiche mit Wahlcharakter

Wahlbereich 1 Maria – Mutter der Kirche
Wahlbereich 2 Ökumene und Interreligiosität heute
Wahlbereich 3 Der Missionsauftrag der Kirche
Wahlbereich 4 Religionspädagogik

Jahrgangsstufe 11 - Leistungskurs

Lernbereich 1 Menschsein – Gabe und Aufgabe 65 Ustd.
Lernbereich 2 Christlicher Gottesglaube im Diskurs 65 Ustd.

Lernbereiche mit Wahlcharakter

Wahlbereich 1 Christentum und Globalisierung
Wahlbereich 2 Umgang mit der Zeit
Wahlbereich 3 Mystik als religiöse Erfahrung
Wahlbereich 4 Kirchenrecht

Jahrgangsstufe 12 - Leistungskurs

Lernbereich 1 Jesus der Christus und die Botschaft vom Reich Gottes 65 Ustd.
Lernbereich 2 Heiliger Geist und Kirche 45 Ustd.

Lernbereiche mit Wahlcharakter

Wahlbereich 1 Maria – Mutter der Kirche
Wahlbereich 2 Ökumene und Interreligiosität heute
Wahlbereich 3 Der Missionsauftrag der Kirche
Wahlbereich 4 Religionspädagogik

Klassenstufe 5

Ziele

Die Schüler lernen, individuelle Lebensformen im Kontext ihres Lebens im Vergleich zu christlicher Lebensgestaltung in der Tradition von Freiheit und Erlösung wahrzunehmen. Sie erschließen sich neue Möglichkeiten für ein Leben in Eigenständigkeit und Freiheit im Rahmen der christlichen Gemeinschaft. Sie können sich anhand christlicher Maßstäbe zu Lebensentwürfen anderer positionieren und in Respekt vor Andersdenkenden und in Verantwortung für die Gemeinschaft für sich selbst zu individuellen Lebens- und Ausdrucksformen finden.

Lernbereich 1: Leben und Handeln in der Zeit 12 Ustd.

Sich positionieren zu den Besonderheiten des eigenen Lebens und des Lebens Gleichaltriger vor dem Hintergrund neutestamentarischer Zusagen

Wünsche, Träume, Sehnsüchte

Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Mitschülern

Migranten, Asylbewerber, Kriegsflüchtlinge, familiäre Situationen, kulturelle Herkunft und Religiosität, Leben im Kinderheim

Fähigkeiten und Talente als Geschenk Gottes

Mt 25,14-30; Lk 19,11-27

Von der falschen und der rechten Sorge

Mt 6,19-34

Segnung der Kinder, Selbstverständnis als Kind Gottes

Lk 18,15-17

Kennen von Lebensformen in der Nachfolge Jesu

das eigene Leben als persönliche und auf Gemeinschaft hingeordnete Nachfolge Jesu

Petrus – ein Weg mit Jesus

Mt 4,18ff.; Mk 1,16ff.

Berufung der Jünger

Mt 16ff.; Mk 1,27; Lk 9ff.

Messiasbekenntnis des Petrus

Sozialprojekt

Erfahrungen über die Arbeit in einer Sozialeinrichtung

Übertragen göttlicher Zusagen und ethischer Ansprüche der Bibel auf das Zusammenleben der Menschen

Dekalog

Gliederung, Aufbau, Entstehung, historisches Umfeld des Dekalogs

Ex 20

Goldene Regel

Mt 7,12

Schülersprecherwahl, Klassengemeinschaft, Familie, Arbeitsgemeinschaft, Freundeskreis

Lernbereich 2: Gottes Wort in der Zeit 15 Ustd.

Kennen ausgewählter biblischer Geschichten von Jahwe und dem Volk Israel und der Erfüllung göttlicher Verheißungen in Jesus Christus

Offenbarung in Wort und Tat

Ex 3,14

Väter-, Exodus-, Königsgeschichten

Vergleich mit Gottesvorstellungen im historischen Umfeld

Bundesschluss

Weg- und Lichtmetaphorik von Heil und Befreiung

Auserwählung

Propheten

Jesus Christus als Erfüllung der Heilszusage:

Mt 5,1-7, 29; Lk 6,20-49; Röm 9,1-11. 36

Sich positionieren zum Anspruch Jesu an sich selbst und seine Jünger

Kontinuität und Erneuerung gegenüber jüdischen Vorstellungen

Vaterunser-Bitte um das Kommen des Reich Gottes

„Ich-bin“-Worte im Johannesevangelium

kreative Gestaltung des Vaterunser

Kennen des Aufbaus und der Entstehungsgeschichte der Bibel und ausgewählter exegetischer Methoden

Entstehung und Gattungen des Pentateuch

Erzähltraditionen, Erinnerung, Vergegenwärtigung, mündliche und schriftliche Sammlungen im Alten und Neuen Testament

Kanonbildung

synoptische Vergleiche

Quellenarbeit

Lernbereich 3: Geheimnis in der Zeit 15 Ustd.

Anwenden der Kenntnisse der Vielfalt religiöser Sprache und Symbole auf eigene und fremde Lebenszusammenhänge

Bedeutung von Gleichnissen, Parabeln, Metaphern und Symbolen

Bedeutung von Träumen und Visionen

Vergleich zu Märchen und Ursprungserzählungen der Völker

Naturreligionen

Schreibgespräch, Rollenspiel, Bibliodrama, Bibliolog, Bibelerzählen

Collage

Einblick gewinnen in die Feier des Kirchenjahres und der Liturgie als gestalteter Raum und gestaltete Zeit

Bedeutung der Feier als Grundform des Lebens

Ursprünge des christlichen Gottesdienstes

Abendmahlsfeier Jesu und der Urgemeinde

Joh 13; 1Kor 11,17-34; Apg 2,46

Aufbau, Inhalt und Vielfalt der katholischen Liturgie

Raum, Architektur, Musik, bildende Kunst

Beziehung zwischen Kirchenjahr und Kalenderjahr

Gestaltung eines Kindergottesdienstes

Phantasiereise

Meditation

Kennen ausgewählter Aspekte der Religion des Judentums

Monotheismus

Geschichte vor und nach Jesus Christus

Bund

Tora als Weisung

Messiaserwartung

Synagoge und Ethik

Bedeutung des Gesetzes

Gründung des Staates Israel

Das Heilige Land und die Diaspora

Exkursion: Synagoge, jüdisches Museum, jüdischer Friedhof, jüdische Gemeinde

Video

Einblick gewinnen in die Wurzeln und Auswirkungen des Antisemitismus in Deutschland

Verhältnis von Juden und Christen

Shoa, Holocaust

Gedenken: Stolpersteine, Weg der Erinnerung

aktuelle Erscheinungsformen des Antisemitismus

Lernbereich 4: Kirche in der Zeit 8 Ustd.

Einblick gewinnen in die Geschichte der christlichen Kunst und Architektur und deren theologischer Bedeutung

Christusdarstellungen, Katakomben, Symbole, Sprache des Kirchenraumes

Filmdokumente

Beurteilen der Bedeutung konfessioneller Gemeinsamkeiten für das Zusammenleben der Menschen

Taufe und Bekenntnis; Gebet; Heilige Schrift

historische Wurzeln

konfessionelle Kooperation im Religionsunterricht

Formen ökumenischer Zusammenarbeit

Projekte, Exkursionen, Andachten

gemeinsame Aktionen der Kirchen

Kennen der Bedeutung des Begriffs Kirche als Gebäude, Gemeinschaft und Institution

Pfingsten als „Geburtstag“ der Kirche

biblische Bilder für Kirche

Aufbau, Struktur, rechtliche Verfasstheit, Geschichtlichkeit

Konfessionen

Wahlbereich 1: Das Kirchenjahr

Gestalten eines Jahreskalenders

Reflexion des Zusammenhangs von Religion und Zeit

Finden von Symbolen für wichtige Feste im Kirchenjahr

kreative Arbeit mit unterschiedlichen Materialien und unter Einsatz digitaler Medien

Wahlbereich 2: Von der Hauskirche zur Basilika

Einblick gewinnen in den Zusammenhang von Gemeindeentwicklung und Kirchbau

Vergleich Hauskirche und Basilika

Grundrisse lesen und zeichnen

Beispiele vor Ort

Zusammenarbeit mit KU

Wahlbereich 3: Beten

Einblick gewinnen in die Praxis des Betens mit eigenen Worten

Unterschiede zwischen Gebetsformeln und Gebeten mit eigenen Worten

Tagesgebete, Hauptgebete, Stoßgebete

Stilleübungen

Voraussetzungen für das Beten mit eigenen Worten

Beten in der Klasse

Wahlbereich 4: Das Kirchenlied

Kennen von Kirchenliedern aus Tradition und Moderne

Psalmen, Hymnen

Entstehungsgeschichte von Kirchenliedern

Kirchenlieder der Reformation

Kirchenliedautoren

Lieder der religiösen Kinderwochen

Singen und Spielen von Liedern aus kirchlichen Gesangbüchern

Taizégesänge

musikalische Gestaltung eines Gottesdienstes

Klassenstufe 6

Ziele

Die Schüler machen sich mit den Spezifika einer christlichen Gemeinschaft vertraut, die sich an Christus orientiert und in der Geschichte tradiert wird. Sie vergleichen diese mit dem religiösen Entwurf des Islam. Sie reflektieren, inwiefern menschliches Verhalten einer Gemeinschaft zu- oder abträglich ist. Orientiert an Jesu Botschaft von Erlösung und Heilung können sie mit eigenen Beiträgen das Leben in der Gemeinschaft bereichern.

Lernbereich 1: Leben und Handeln in der Zeit 8 Ustd.

Beurteilen der Notwendigkeit von Kinderrechten

UNO – Kinderrechte

täglicher Überlebenskampf

Spannungsverhältnis von Rechten und Pflichten

Flüchtlingskinder aus Kriegsgebieten

Kinderpornografie, Kinderprostitution, Kinderarbeit, Kinderhandel, sexueller Missbrauch

UNHCR Flüchtlingshilfswerk, Caritas, Diakonie, Rotes Kreuz, Roter Halbmond, adveniat, Sternsingeraktion

Projekt Weltethos

Internetrecherche

Kommunikation mit Verantwortungsträgern aus Politik und Gesellschaft durch Nutzung digitaler Medien

Kennen verschiedener Formen gemeinschaftsschädigender und gemeinschaftszerstörender Verhaltensweisen

Lüge

Formen, Ursachen und Auswirkungen

Geldgier

Beispielerzählungen, Internetrecherche, Zeitungsrecherche, Filmdiskussion

Machtmissbrauch

Drogenmissbrauch

Übertragen von Konfliktlösungsmodellen auf Alltagssituationen

Begriffsbestimmungen: Konflikt, Kompromiss, Win – Win

gewaltfreie Kommunikation, Mediation

Konflikte in Schule, Freundeskreis und Familie

Streitschlichterprojekt

Rollenspiel

Lernbereich 2: Gottes Wort in der Zeit 15 Ustd.

Sich positionieren zur Botschaft Jesu in Wort und Tat

Reich Gottes

Mk 1,14f.

Versöhnung

Doppelgebot der Liebe

Gleichnisse

Mt 8,1 – 9,34

Lk 8,22-56

Heilungen, Dämonenaustreibungen

Wunder als Erweise göttlicher Kraft

Joh 2,1-12; 6,1-15

Kennen der Motivation und der Ziele paulinischer Mission und Gemeindearbeit

Biografie des Paulus

Selbstverständnis der Gemeinden

1Kor 6,19; 1Petr 2,17f.

Heidenchristentum und Judenchristentum

Übertragen der Kenntnisse von der Situation der Urkirche auf die gegenwärtige Situation der Kirche

von Pfingsten bis zur Heidenmission; Apostelkonzil

Apostelgeschichte

Begriff des Mitarbeiters Gottes, 1Kor 3,9

Kontinuität und Erneuerung;

Verbreitung und Verfolgung

Verhältnis zwischen Orts- und Weltkirche

II. Vatikanum und seine Wirkungsgeschichte

Lernbereich 3: Geheimnis in der Zeit 15 Ustd.

Kennen literarischer Gattungen religiösen Inhalts

Schöpfungsmythen, Enuma Elisch

Heiligengeschichten und Legenden

Unterscheidung von historischer und religiöser Wahrheit

Kennen von Gebeten und Gebetsformen

Psalmen, Vaterunser, Ave Maria, Litaneien, Beten ohne Worte, freies Beten

gregorianische Gesänge, Taizégesänge und andere moderne Gesänge

interreligiöses Beten

Stilleübungen, Meditation

Einblick gewinnen in die Mehrdimensionalität von Zeit

unterschiedliche Wahrnehmung von Zeit

Zeiteinteilung

Zeit für mich, Zeit für andere, Zeit für Gott

Veranschaulichung von Zeit

Rollenspiel, Collage, Zeitmaschine

Michael Ende: „Momo"

Kennen ausgewählter Aspekte der Religion des Islam

Spezifikum des muslimischen Monotheismus

Glaubensbekenntnis

religiöse Grundsätze, Aufbau und Inhalt des Koran

Bedeutung des Wortes Allah

Aufbau, Menschenbild, Schöpfung

Biografie und Bedeutung Mohammeds

Vergleich Tora/Bibel/Koran

Muslime in Deutschland

islamische Gemeinden in Deutschland

Leben von jugendlichen Muslimen in Deutschland

Darstellung des Islam in den Medien und im Internet: Umgang mit Stereotypen und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit

Internetrecherche

Besuch einer Moschee, Begegnung mit Muslimen, Debatte

Lernbereich 4: Kirche in der Zeit 12 Ustd.

Kennen ausgewählter Stationen der Geschichte der Kirche bis zum abendländischen Schisma

Stiftung der Kirche durch Jesus Christus

Paulus und seine Zeit; Christenverfolgung

313 Mailänder Edikt, 325 Konzil von Nicäa

Bedeutungsgewinn des Bischofs von Rom, Papsttum

Folgen der Ausbreitung des Islam für die Kirche

800 Krönung Karls des Großen

Reichskirchensystem

1054 abendländisches Schisma

Erstellen einer Zeittafel

Heiligengeschichten

Beurteilen der historischen und der religiösen Bedeutung ausgewählter Zeugen des Glaubens

Martyria als Auftrag und Haltung

Biografien, Sagen und Legenden

Elisabeth von Thüringen, Benno von Meißen, Norbert von Xanten

Gemeindepatron, Namenspatron

Übertragen der Kenntnisse über die Taufe auf andere Sakramente

Eucharistie

Merkmale eines Sakramentes

Firmung

Bezug zum Neuen Testament, äußeres Zeichen, innere Wirkung, Deutungswort, Spender und Empfänger

Bedeutung der persönlichen Entscheidung für ein Sakrament

Konfirmation

Initiationsriten in anderen Religionen

Jugendweihe

Fotografien, Einladungs- und Gratulationskarten

Teilnahme an einem Sakramentsgottesdienst

Wahlbereich 1: Fastenzeit

Gestalten einer Fastenaktion

Jahresthema einer Hilfsorganisation

Schule, Stadtteil, Stadt, Region einbeziehen

Wahlbereich 2: Kirchen der Romanik

Kennen der Romanik als Kirchenbaustil des frühen Mittelalters

Symbolsprache romanischer Kirchen

Zusammenhang von Weltbild und Architektur

Veranschaulichen örtlicher und überregional bedeutender Beispiele

virtueller Besuch von Kirchenbauten durch Nutzung von 3D-Animationen

Modelle bauen

Zusammenarbeit mit KU

Wahlbereich 3: Monastisches Chorgebet

Einblick gewinnen in Ablauf und Bedeutung des Chorgebetes

monastische Lebensweise

spirituelle Gestaltung der Zeit

Exkursion in ein Kloster

Teilnahme am Chorgebet

Wahlbereich 4: Gregorianik

Einblick gewinnen in den Gregorianischen Choral

Bedingungen der Entstehung und Gestaltung der Gregorianik

hören und singen gregorianischer Choräle

Exkursion in ein Kloster, Teilnahme am Chorgebet

Zusammenarbeit mit MU

Klassenstufe 7

Ziele

In Auseinandersetzung mit dem Verständnis von Gottes Wort im Alten und Neuen Testament und dessen Konsequenzen für die individuelle Lebensführung stellen sich die Schüler dem einzigartigen Anspruch Jesu. Am Beispiel des Mönchtums sehen sie sich der Herausforderung und Infragestellung durch Jesu Leben und Botschaft gegenübergestellt und finden ihre eigenen Antworten.

Lernbereich 1: Leben und Handeln in der Zeit 8 Ustd.

Kennen des Spannungsverhältnisses zwischen Schöpfungsgestaltung und Schöpfungsbewahrung und kennen der eschatologischen Hoffnung für die Welt

Schöpfungsauftrag als Gestaltungs-, Schutz-, und Fürsorgeauftrag

Gen 1 und 2

Enzyklika „Laudato si“

Mensch als Natur- und Kulturwesen

Ursachen zerstörter Lebensräume

Ökonomie, Ökologie, Nachhaltigkeit

Ideologisierungen

Kraft der Hoffnung; Röm 8, 18-30

Collage

Sich positionieren zu Beispielen des Umgang mit der Schöpfung

Kontroversen in der Klimaforschung

Tierschutz

Autobahnbau, Abholzung der Regenwälder

Pro- und Kontra-Diskussion, Expertenbefragung

Kennen neutestamentlicher Zeugnisse von der Gerechtigkeit und Barmherzigkeit Gottes

Gleichnis vom barmherzigen Vater

Lk 15,11-32

Mt 9,9-13; Mt 25; Joh, 4,1-42; 8,1-11

Verleugnung des Petrus, Trauer und Reue über das Fehlverhalten, Vergebung, Neubeginn, Liebe zu Jesus

Mt 26,57ff.; Mk 14,53ff.; Lk 22,54ff.

Joh 21,15-23

Anwenden der Kenntnisse über die Barmherzigkeit Gottes auf Beispiele aus dem eigenen Leben und aus der Gesellschaft

Umgang mit Schuld im eigenen Leben

Zusammenhang zwischen der Bereitschaft, Schuld einzugestehen und der Aussicht auf Vergebung und neue Lebenschancen

Notwendigkeit, Möglichkeiten und Grenzen der Wiedergutmachung

Ehe-, Familien- und Schwangerschaftskonfliktberatungsstellen

Gesetzgebung und Rechtsprechung

Täter – Opfer – Ausgleich

Resozialisierung von Straftätern

Besuch einer Gerichtsverhandlung

Gespräch mit Gefängnisseelsorger

Lernbereich 2: Gottes Wort in der Zeit 18 Ustd.

Beurteilen der Bedeutung und Wirkung von Gottes Wort im Alten Testament

Schöpfungserzählungen, Mensch als Abbild Gottes

Propheten

Berufung, Auftrag und Heiligkeit

Zusammenhang von Wort und Tat

Verheißung eines neuen Geistes

Verheißung des Immanuel und des messianischen Reiches

Jes 7,1-14; 9,1-6; 11,1-16

Kennen ausgewählter biblischer Belege und theologischer Bekenntnistexte über die Inkarnation

Verheißung bei den Propheten

neutestamentliche Zeugnisse

Lk 1,26-38; Lk 2; Joh 1,1-18; Offb 12,1-6

Apostolisches Glaubensbekenntnis

Nicaeno – Konstantinopolitanum

Rezeption von Weihnachten in Kunst, Musik und Literatur

Beherrschen ausgewählter Entstehungstheorien der Evangelien und des Gebrauches von Synopsen und Konkordanzen

Textkritik, Zwei-Quellen-Theorie

Evangelisten als Redakteure

grafische Vergleiche

Lernbereich 3: Geheimnis in der Zeit 12 Ustd.

Sich positionieren zur Frage nach der Wahrheit

Mythos und Logos

Naturreligionen, Mythos, Mythologie

Unterscheidung von religiöser, philosophischer und wissenschaftlicher Wahrheit

Gottesfrage, biblischer Monotheismus

Abwehr einer skeptischen und verneinenden Weltauffassung

Anspruch der Vernunft und des Glaubens auf Wahrheit

Sich positionieren zu Person und Sendung von Jesus Christus

Einzigartigkeit von Jesus Christus

Inhalt, Intention und Bedeutung der Botschaft vom Reich Gottes

Zeugnisse seiner Gottessohnschaft

Offenbarung göttlicher Kraft

künstlerische Darstellungen von Jesus Christus

Lernbereich 4: Kirche in der Zeit 12 Ustd.

Beurteilen der Bedeutung des abendländischen Mönchtums

Augustinus, Benedikt von Nursia

Ordensleben: Regeln, Gelübde

religiöse, missionarische, kulturelle und wirtschaftliche Bedeutung von Klöstern

Bedeutung des Zisterzienserordens

Bettelordensbewegung

Besuch eines Klosters

Gespräch mit Ordensangehörigen

Anwenden der Kenntnisse über die Geschichte der Glaubensausbreitung in Mitteleuropa auf die gegenwärtige Situation

Germanenmission: Iroschottische Mönche, Bonifatius

Klostergründungen in der Zeit der Völkerwanderung

Gliederung der Kirche in Bistümer

gewaltsame Christianisierung

Bedeutung der Inkulturation bei der Glaubensweitergabe und Mission

Neuevangelisierung Europas und Zivilisation der Liebe als Forderung von Papst Johannes Paul II.

Bedeutung des digitalen Raumes für die Ausbreitung des Glaubens

Internetrecherche

statistisches Material aufarbeiten

Interviews

Erfahrungsberichte aus der Mission

Wahlbereich 1: Die Ortsgemeinde

Einblick gewinnen in die katholische Ortsgemeinde

Recherchen vor Ort

Gemeindestrukturen, Öffentlichkeitsarbeit, Seelsorge

Interviews mit Gemeindevertretern

Wahlbereich 2: Kirchen der Gotik

Übertragen der Kenntnisse über Romanik als Baustil auf die Gotik

Symbolsprache gotischer Kirchen

Zusammenhang zwischen der Lebenswelt mittelalterlicher Menschen und der Gotik

romanische und gotische Kirchen vergleichen, 3D-Animationen analysieren

Zusammenarbeit mit KU

Wahlbereich 3: Beten im Judentum und im Islam

Einblick gewinnen in die Gebetspraxis des Judentums und des Islam

Reflexion der Gebetspraxis monotheistischer Religionen

Wahlbereich 4: Religiöse musikalische Großformen

Einblick gewinnen in musikalische Großformen mit religiösen Inhalten

Messen, Oratorien, Kantaten

Rock-Oper: „Jesus Christ Superstar"

Zusammenarbeit mit MU

Klassenstufe 8

Ziele

In Auseinandersetzung mit dem Gemeindeverständnis bei den Evangelisten und bei Paulus und dessen Konsequenzen für das Leben in einer christlichen Gemeinschaft stellen sich die Schüler dem einzigartigen Anspruch der Kirche. Sie reflektieren Infragestellungen des christlichen Gemeinschaftsverständnisses und Anspruchs durch die Reformation, den Hinduismus und die Fülle von Angeboten auf dem religiösen Markt. Sie wissen in Situationen der Angst die Bedeutung des Glaubens und der christlichen Gemeinschaft für sich einzuschätzen.

Lernbereich 1: Leben und Handeln in der Zeit 12 Ustd.

Beurteilen der Bedeutung eigener ethischer Positionen und Handlungsoptionen

Verantwortung für das eigene Leben; Ichstärke Abhängigkeiten und Süchte

Verantwortung für andere übernehmen

Engagement in Gemeinde, Vereinen und politischen Jugendorganisationen

Kennen der Besonderheiten des Erwachsenwerdens und sich positionieren zu ethischen Ansprüchen an Beziehungen

Liebeslyrik, Märchen, Liedtexte, Poplyrik

Umgang mit sexueller Vielfalt: Heterosexualität, Homosexualität, Intersexualität

 Das Hohelied der Liebe

 Auseinandersetzung mit Jugendzeitschriften

 Gen 1,27

 Ehesakrament

 Familienplanung

 Schwangerschaftsabbruch

 Problem der Pornographie und des Cybergroomings im Internet

 sexueller Missbrauch, Prostitution

 zölibatäre Lebensweise

Sexualität und Liebe

Generationskonflikte

Bedeutungsgewinn von Freundschaften

Ehe

Sich positionieren zum Umgang mit Ängsten

Begriffsbestimmung Angst nach S. Kierkegaard

Grenzsituationen menschlichen Lebens

Seligpreisungen, Mt 5

Krankheiten und Behinderungen

Paralympics, Aktion Mensch

Th. Morus, M. Kolbe, E. Stein, D. Bonhoeffer, H. und S. Scholl, J. Korczak

Lernbereich 2: Gottes Wort in der Zeit 10 Ustd.

Kennen des Verständnisses von Gemeinde und Kirche als

Leib Christi

1Kor 12, 12-31a

Einheit und Vielfalt im Geist, Charismen

Vergleich mit Leibgleichnissen der römischen und griechischen Antike

Communio und Hierarchie

Taufe als Eingliederung in den Leib Christi

Volk Gottes

2Kor 6,16; 1Petr 2,9

Röm 9,1 – 11,36

Braut Christi

Hld, Eph 5

Kirchenkonstitution des II. Vatikanum

Sich positionieren zu verschiedenen Ansätzen christlicher Lebensgestaltung

Nachfolge Jesu

Erfüllung der Gottes- und Nächstenliebe

Weltgestaltung nach der Verheißung des Reiches

Gottes

Imitatio Christi

Mt 5,13-16; 26,31-46; Lk 10,25-37

1Kor 3,5 – 4,16; Phil 2; Eph 5,6

spirituelle Neuaufbrüche

Kennen ausgewählter gattungskritischer Methoden

Schöpfungserzählungen

Berufungserzählungen, Verheißungen

Psalmen, Hymnen

Tugendkataloge bei Paulus

Sitz im Leben, Überlieferungskritik

Unterscheidung von Bitt-, Verkündigungs-, Mitteilungs-, Belehrungs-, Erzähltexten

Vergleiche, Analyse

Lernbereich 3: Geheimnis in der Zeit 14 Ustd.

Beurteilen des religiösen Marktes

Vielfalt und Unübersichtlichkeit der religiösen und pseudoreligiösen Angebote

Astrologie, Okkultismus, Jugendreligionen, New Age

charismatische Gruppen

Dogmatismus, Fundamentalismus

Atheismus und Agnostizismus

Beratungsstellen für Weltanschauungsfragen, Internetrecherche, Websiteanalysen

Einblick gewinnen in die Religion des Hinduismus

Polytheismus

Götterwelt des Hinduismus

Tempel

Reinkarnation

Kreislauf der Wiedergeburten

religiöses Leben

Lehren, religiöse Ethik

Lebensalltag, Feste und Gebräuche

Subkontinent Indien: Geschichte, Geographie, Bevölkerung, Sprachen

Politik und Wirtschaft

M. Gandhi

Meditation

Yoga

Anwenden verschiedener Formen christlicher Spiritualität auf Alltag und Lebensentwurf

Wegweiser in Glaubens- und Wahrheitsfragen

Augustinus, Thomas v. Aquin, Ignatius von Loyola

Gebet, Meditation, Stilleübung, Exerzitien im Alltag

Lernbereich 4: Kirche in der Zeit 14 Ustd.

Beurteilen von Ursachen, Inhalten und Verlauf der Reformation

Verweltlichung der Kirche, religiöse Desorientierung, fehlende religiöse Bildung, Proletarisierung des Klerus

Erstarrung und mangelnde Reformbereitschaft

Ablasshandel

Bedeutung des Buchdruckes

Johann Calvin und sein Werk

Rolle der deutschen Fürsten und des Kaisers, Rolle der römischen Kurie

Begriff des Protestantismus

Augsburger Bekenntnis

Einblick gewinnen in die Biografie Martin Luthers und sich zu dessen Person und zum Ereignis der Reformation positionieren

Leben und Werk

Gottesvorstellung, Rechtfertigungslehre, Gnadenlehre

Bedeutung des Römerbriefes für Luther

Kirchenverständnis

Ablehnung von Weihepriestertum, Mönchtum, kirchlicher Hierarchie, Autorität des Papstes

Exkursion zu Luthers Wirkungsstätten

Gespräch mit einem ev. Pfarrer, einer Pastorin

Einblick gewinnen in die Biografie Martin Luthers und sich zu dessen Person und zum Ereignis der Reformation positionieren

Leben und Werk

Gottesvorstellung, Rechtfertigungslehre, Gnadenlehre

Bedeutung des Römerbriefes für Luther

Kirchenverständnis

Ablehnung von Weihepriestertum, Mönchtum, kirchlicher Hierarchie, Autorität des Papstes

Exkursion zu Luthers Wirkungsstätten

Gespräch mit einem ev. Pfarrer, einer Pastorin

Einblick gewinnen in Reformbemühungen der katholischen Kirche

Konzil von Trient, Bedeutung des Jesuitenordens, Gegenreformation

II. Vatikanum

Muttersprache in der Liturgie, gemeinsames Priestertum, Wertschätzung des Wortes Gottes

Gottesdienstformen und Segensspendung im digitalen Raum – Möglichkeiten und Grenzen

Begriff der „Ecclesia semper reformanda“

Quellenstudium

Kennen der Folgen der Reformation in Sachsen

Einführung der Reformation 1539

Konfessionen in Sachsen

Konversion Augusts des Starken

katholische Sorben

Neuerrichtung des Bistums Meißen (1921), Verlegung des Bischofssitzes nach Dresden

Besuch der Dresdner Kathedrale, des Domes in Bautzen (Simultankirche)

Recherche der Geschichte des Franziskanerklosters in Görlitz

Internetrecherche

Kennen eines ausgewählten Beispieles kirchlichen Machtmissbrauches

Kreuzzüge, Inquisition, Hexenprozesse, Ablasshandel

Machtmissbrauch in der Kirche heute

Textarbeit an Quellen

Pro- und Kontra-Diskussion

Wahlbereich 1: Die evangelische Ortsgemeinde

Einblick gewinnen in das Leben der evangelische Ortsgemeinde und anwenden konfessioneller und ökumenischer Kenntnisse bei einer Begegnung mit evangelischen Christen

Gemeindestrukturen, Öffentlichkeitsarbeit, Seelsorge

Interviews mit Gemeindevertretern

evangelischen Gottesdienst besuchen

ökumenischer Gottesdienst

Recherchen vor Ort

konfessionell – kooperativ

Wahlbereich 2: Kirchen des Barock

Übertragen der Kenntnisse über Kirchenbau auf den Barock

Reformation und Gegenreformation als historischer Hintergrund

St. Peter in Rom als Bindeglied zwischen Renaissance und Barock, virtueller Rundgang durch die St. Peters-Basilika durch Nutzung von 3D-Animation

Religion und Prachtentfaltung

Wahlbereich 3: Ostasiatische Gebetspraxis

Einblick gewinnen in die Gebetspraxis ostasiatischer Religionen

Praxis des Betens im Hinduismus und Buddhismus

Vergleich mit christlicher Gebetspraxis

Wahlbereich 4: Religiöse ethnologische Musik

Einblick gewinnen in die religiöse Musik der Völker

Gospels; Spirituals

Musik aus asiatischen Klöstern

Musik in afrikanisch-karibischer Tradition

Sufismus

Musik der Aborigines

Zusammenarbeit mit MU

Klassenstufe 9

Ziele

Die Schüler erkennen die besondere Bedeutung der Frage nach dem Sinn des Lebens und des christlichen Verständnisses von Gott, Welt und Mensch in existenziellen und globalen Grenzsituationen. Sie erfahren in Jesu Passion und Auferstehung Merkmale spezifisch christlicher Auseinandersetzung mit dem Bösen, mit Leid und mit Tod. Angeregt vom ökumenischen Spektrum christlicher Deutungen beschreiten sie eigene Wege beim Umgang mit Krisen.

Lernbereich 1: Leben und Handeln in der Zeit 14 Ustd.

Beurteilen ausgewählter ethischer Probleme

Frieden und Gerechtigkeit

Begriffsbestimmung und Zusammenhang von Frieden und Gerechtigkeit

biblische Begründungen

Botschaften der Päpste, M. Gandhi, M. L. King

konziliarer Prozess für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung

Globalisierung

Planspiel

Bioethik

Recht auf Leben, GG Art. 1

Lebensanfang und Lebensende, Organspende

GG Art. 2 (2)

Fragen der Gentechnologie: Embryonenforschung und -transplantation, Genmanipulation, Klonen

Erklärungen der DBK und der EKD

R. Günzel-Horatz: „Katharinas Entscheidung“

Dilemma-Diskussion

Übertragen von Kenntnissen über soziale Verhaltensweisen auf das Zusammenleben an der Schule und bei Begegnungen außerhalb der Schule

Schulordnung, Diskussion der Hausordnung

Verantwortung für sich und andere, Interessenartikulation, Schülermitwirkung

Sozialpraktika; Projekte zum sozialen Lernen

gesellschaftliches und politisches Engagement in Gemeinde, Vereinen und Jugendorganisationen

Kennen verschiedener Möglichkeiten des Umgangs mit dem Tod

Phasen des Sterbens

Umgang mit dem Tod in unserer Gesellschaft

Vergänglichkeit und Kostbarkeit des Lebens

Suizid, Sterbehilfe

Schwangerschaftsabbruch

Lernbereich 2: Gottes Wort in der Zeit 12 Ustd.

Beurteilen von Formen alttestamentlicher Auseinandersetzung mit Gott im Angesicht von Zweifel, Leid und Tod

Ringen mit Gott

Exodus- und Wüstenerfahrungen

Gottverlassenheit

Gottesknechtslieder

Hiob

Kennen biblischer Zeugnisse des Umgangs Jesu mit dem Bösen, dem Leid und dem Tod

Versuchung Jesu in der Wüste

Verrat, Auslieferung, Verhör vor dem Hohen Rat, Verhandlung vor Pilatus, Tod am Kreuz

Jesu Leben als Pro-Existenz; Hingabe aus Liebe

Konsequenzen für ein Leben in der Nachfolge Jesu

Rezeption der Passion Jesu in Kunst, Musik und Literatur

Gestaltung eines Kreuzweges

Sich positionieren zu Jesu Auferstehung als äußerste Offenbarung Gottes

Auferstehungsberichte bei den Synoptikern und bei Johannes

Erscheinungserzählungen

Anwenden ausgewählter formkritischer Methoden auf die Beschäftigung mit biblischen Texten

prophetische Reden, Weisheitsliteratur

Passionsberichte, Erscheinungserzählungen

Lernbereich 3: Geheimnis in der Zeit 12 Ustd.

Sich positionieren zur Frage nach dem Guten und dem Schönen

Begriffsbestimmungen: Gutes und Böses, Schönes und Hässliches, Erhabenes und Niedriges

Gewissensbildung, Geschmacksbildung

Lebensbilder: Sokrates, Thomas Morus, Maximilian Kolbe, Mutter Teresa

Grundwerte: Freiheit, Gerechtigkeit, Frieden

Zusammenhang von Religion und Ethik

Pro- und Kontra-Diskussion

Collage

Kennen der theologischen Bedeutung der Tat Jesu Christi

 Universalität des Heils

 Begriff der Stellvertretung

 Christus – der Mensch für andere Menschen

 Christliche Deutung von Jes 53,4ff.

 Mk 10,45; 2Kor 8,9; 1Tim 2,3-6

 Begriffsbestimmungen: Schuld, Sünden, Erbsünde

 christlicher Freiheitsbegriff, christliches Erlö­sungsverständnis

 Reue, Vergebung, Umkehr; Wiedergutmachung

 persönliche Schuld, strukturelle Schuld

 Gesamtlektüre Hebräerbrief

 Interpretation von Passagen aus dem apostoli­schen Glaubensbekenntnis

 Aussagen des II. Vatikanums analysieren: Dei verbum, Lumen gentium

 Befreiungstheologie

 J. B. Metz, J. Moltmann

 

Hingabe und Stellvertretung

Vergebung und Versöhnung

Erlösung und Befreiung

Lernbereich 4: Kirche in der Zeit 12 Ustd.

Beurteilen des Spannungsverhältnisses zwischen der der Kirche wesenhaften Einheit und der gegenwärtigen ökumenischen Situation

Einheit und Vielfalt der christlichen Kirchen

Joh 17,9-26

Gemeinsamkeiten: Glaubensbekenntnis, Taufe, Heilige Schrift

Unterschiede: Amtsverständnis, Papsttum, Abendmahlsverständnis

Ökumene-Modelle: Einheit in Vielfalt, Versöhnte Verschiedenheit

II. Vatikanum, Aussagen zum Ökumenismus

praktische Ökumene vor Ort

konfessionell – kooperativ

Beurteilen ausgewählter Funktionen der Kirche in einer digitalisierten und globalisierten Welt

Orientierung, Kritik, Mission, Diakonie

Stimme der Schwachen, Dienst an den Schwachen

Recherche aktueller Verlautbarungen der Kirchen zu gesellschaftsrelevanten Themen

Glaubwürdigkeit und Zukunftsfähigkeit der Kirche

Rolle der Kirche in einer sich verändernden Arbeitswelt, Zukunftsvision einer Gesellschaft ohne Erwerbsarbeit

neue Formen religiöser Kommunikation, Rolle sozialer Netzwerke

Pro- und Kontra-Diskussion: Kirche zwischen Anspruch und Wirklichkeit

Wahlbereich 1: Reden mit und über Gott

Gestalten einer Literaturwerkstatt zum Thema Gott

Literatur verschiedener Genres

Analyse, Schülerreferat

kreatives Schreiben

Wahlbereich 2: Kirchenbau im 18. und 19. Jahrhundert

Beurteilen der Kirchenbaustile des 18. und 19. Jahrhunderts

kirchengeschichtliche Entwicklungen

Krise der Säkularisierung; Klassizismus, Neoromanik und -gotik als epigonale Architekturen

Exkursion

Zusammenarbeit mit KU

Wahlbereich 3: Besondere Gebete

Sich positionieren zum Inhalt christlicher Hauptgebete

Vaterunser, Ave Maria, Hochgebete

Rosenkranz, Litaneien

sich bekreuzigen

Textanalyse

Beurteilen verschiedener Formen der Anrufung Gottes

Gebrauch des Wortes „Gott“

Segnen, Fluchen

Ex 20,7; Mt 6,7

Beispiele aus der Umgangssprache

Wahlbereich 4: Rockmusik und Religion

Sich positionieren zu religiös geprägter Rockmusik

Zusammenarbeit mit MU

Klassenstufe 10

Ziele

Die Schüler bewerten gesellschaftliche Erscheinungen nach christlichen Maßstäben. Dabei geben ihnen Krisensituationen Aufschluss über das in Gott begründete Verständnis von Freiheit und Erlösung und dessen Konsequenzen für das Leben des Einzelnen und der Gemeinschaft. Auf der Basis des christlichen Glaubens, in Auseinandersetzung mit dem Buddhismus und den vielfältigen Möglichkeiten der pluralistischen Gesellschaft entwickeln die Schüler eine eigene religiöse, ethische und politische Haltung.

Lernbereich 1: Leben und Handeln in der Zeit 20 Ustd.

Kennen der Prinzipien der Katholischen Soziallehre

Personalität

Individualnatur, Sozialnatur, Würde des Menschen

Rerum novarum 5 und 6

II. Vatikanum, Gaudium et spes (GS) 12

Solidarität

wechselseitiges Verbunden- und Verpflichtetsein

Ergänzungsbedürftigkeit des Menschen

Gen 2

Gebot der Nächstenliebe

Subsidiarität

Recht der kleinen Lebenskreise

Hilfe zur Selbsthilfe

Entwicklungshilfe; Föderalismus

Quadragesimo anno 78, 79

II. Vatikanum, GS 86

Nachhaltigkeit

weltweite Verflechtung politischen, ökonomischen und ökologischen Handelns

Globalisierung

Verantwortung für die Folgegenerationen

Enzyklika „Laudato si“

Ziel der Prinzipien: Gemeinwohl

II. Vatikanum, GS 25 und 30;

Populorum progressio 43-48

Analyse ausgewählter Projekte von Hilfsorganisationen

Umsetzung der Soziallehre

Anwenden der Kenntnisse der Prinzipien der katholischen Soziallehre auf sozial- und wirtschaftspolitische Fragen

soziale Frage im 19. Jahrhundert

katholische und evangelische Sozialinitiativen: A. Kolping, J. Wichern

Rerum novarum

Theologie der Befreiung, vorrangige Option für die Armen

Kampf um die Gleichstellung der Frau

Wirtschaftspolitik, aktuelle Lage auf dem Arbeitsmarkt, Unternehmenskultur, Ethos von Unternehmern

Probleme des shareholder value capitalism

Erarbeitung einer Schautafel

Expertengespräche, Untersuchung von Parteiprogrammen

Pro- und Kontra-Diskussion

Lernbereich 2: Gottes Wort in der Zeit 9 Ustd.

Übertragen der Botschaft vom befreienden Gott auf das eigene Leben

Treue und Liebe Gottes

kreative Auseinandersetzung mit biblischen Gottesbildern

Kennen ausgewählter Begrifflichkeiten und Vorstellungen paulinischer Kreuzes- und Erlösungstheologie

Kreuz als Zeichen der Erlösung

1Kor 15,22

Befreiung von Schuld und Hoffnungslosigkeit

Auferweckung Jesu; Verheißung für den glaubenden Menschen

Beurteilen ausgewählter exegetischer Ansätze

tiefenpsychologische, feministische, linguistische, befreiungstheologische Ansätze

biblische Ganzschrift bearbeiten

Lernbereich 3: Geheimnis in der Zeit 9 Ustd.

Sich positionieren zu Fragen von Immanenz und Transzendenz

Sehnsucht nach Vollendung und Heil

Tod als letzte Sinnkrise menschlichen Lebens

Erfahrungen im Umgang mit Alter, Sterben und Tod

Vorstellungen der Religionen und Philosophie über ein Leben nach dem Tod

Reinkarnationsglaube

Weiterleben in sozialen und politischen Ideen

Beurteilen der Bedeutung der christlichen Botschaft über die Zukunft

eschatologische Spannung

Jesu Botschaft vom Reich Gottes in der Spannung des: Schon und Noch nicht

Offb

Auferstehung der Toten und ewiges Leben

Theologische Begriffsklärungen:
Wiederkunft Christi, Gericht über Lebende und Tote, Ewigkeit, Himmel, Hölle, „Fegefeuer“

Mt 25,31-46

Hoffnung auf Vollendung durch Gott; neuer Himmel und neue Erde

Engagement in der Gegenwart für eine bessere Welt

künstlerische Gestaltung einer christlichen Vision von der Zukunft

Sich positionieren zu ausgewählten Aspekten des Buddhismus

Siddharta Gautama, der „Buddha“

Biografie

Ethik

Lehre, Zielsetzung des Buddhismus

Toleranz, Feindesliebe, Achtung vor dem Leben

Erleuchtung, Wege der Erkenntnis, Nirwana

Sicht des Leids

Vergleich mit dem Christentum

gegenwärtige Strömungen des Buddhismus, Verbreitung des Buddhismus in der westlichen Welt

Zentren in Deutschland

geographischer Überblick

Lernbereich 4: Kirche in der Zeit 12 Ustd.

Beurteilen der Rolle der Kirche in den Diktaturen

Nationalsozialismus

Reichskonkordat; Rolle der Bischöfe

Anpassung und Widerstand

Enzyklika „Mit brennender Sorge“

Stellung der Kirche zur Euthanasie, Rassenlehre, zur Verfolgung und Vernichtung der Juden

Widerstand von Einzelpersönlichkeiten

Besuch eines Gedenkortes

Podiumsdiskussion

Sozialismus in der DDR

Auseinandersetzung mit der atheistischen Staatsideologie des Marxismus – Leninismus

Distanz zu Staat und Gesellschaft

Konfliktfelder: Jugendweihe, Wehrkundeunterricht

Teilnahme am konziliaren Prozess für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung

vielfältige Unterstützung aus der Bundesrepublik

Rolle der Kirchen 1989/90

Gespräch mit Zeitzeugen

Besuch eines Gedenkortes oder der Behörde des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR

Online-Recherche in der Mediathek der Stasi-Unterlagenbehörde

Beurteilen der Rolle der katholischen Kirche im zusammenwachsenden Europa

Kirchen in Europa:
Strukturen in den europäischen Ländern

Möglichkeiten und Grenzen des politischen und gesellschaftlichen Einflusses

Formen der Zusammenarbeit: Europäische Bischofskonferenz

Perspektiven für ein friedliches Zusammenleben in Europa

Bedeutung geistlicher Bewegungen

Wahlbereich 1: Hospizbewegung

Kennen der Hospizbewegung

Geschichte und Praxis des Hospizdienstes

Sterben in der modernen Gesellschaft

Diskussion des Begriffs Euthanasie

Reflexion der Ars Moriendi

Interview mit Mitarbeitern im Hospizdienst

Wahlbereich 2: Kirchen im 20. und 21. Jahrhundert

Beurteilen des modernen Kirchenbaus sowie der Umgestaltung von Kirchen

moderne Kirchenbauten

Bedeutung der liturgischen Bewegung

Bedeutung des II. Vatikanums

Entwurf einer modernen Kirche

Fotodokumentation moderner Kirchen

Le Corbusier, Propsteikirche St. Trinitatis in Leipzig

Sich positionieren zur Vision einer digitalen Kirche

Zukunftsvisionen, Gemeindeleben im digitalen Raum

Wahlbereich 3: Meditation

Anwenden verschiedener Meditationsformen

Eutonie, Bibelmeditation, naturale Meditation

Entwurf und Gestaltung einer eigenen Meditation

konfessionell – kooperativ

Wahlbereich 4: Religiöse Themen bei Liedermachern

Einblick gewinnen in die Vielfalt religiös geprägter Songs

Gestaltung einer religiösen Playlist

Textanalyse

Zusammenarbeit mit MU

Jahrgangsstufe 11 - Grundkurs

Ziele

Ausgehend von der menschlichen Sehnsucht nach Erlösung und Geborgenheit und der Angst vor Enttäuschung und Einsamkeit setzen sich die Schüler mit verschiedenen Versprechen für Befreiung und Identifikation auseinander. Sie erfassen die Bedeutung von Tradition für das menschliche Leben und seine individuelle, soziale, kulturelle und transzendentale Entfaltung: Hingabe, Aufgabe, Weitergabe und das Bewusstsein für Geschichtlichkeit als Grundzüge und -bedürfnisse menschlichen Lebens. Sie erkennen in der Menschwerdung Gottes das Bild christlichen Erlösungs- und Traditionsverständnisses und den Maßstab für dessen Umsetzung und Bewährung in Familie, Schule und Gesellschaft. Sie vergleichen dieses Verständnis und diesen Maßstab mit anderen Weltanschauungen und Religionen. Von hier aus entwickeln sie eine eigene religiöse, ethische und politische Position.

Lernbereich 1: Erlösung 26 Ustd.

Kennen verschiedener Zugänge zur Theologie der Erlösung

Erfahrungen

Kontingenzerfahrungen

Ursehnsucht nach Erlösung, Freiheit und Glück

Filmbesprechung

R. Benigni: „Das Leben ist schön“

Inneres Tagebuch

Analyse von Werbespots, Videoclips

Begriff

Erlösung und Selbsterlösung

Bedürfnis nach Erlösung als anthropologische Grundkonstante

Leugnung der Erlösungsbedürftigkeit des Menschen

Unverständnis der Frage nach Erlösungsbedürftigkeit

Arbeit mit Lexika als Printmedien und in digitaler Form

Analyse von Texten

A. Camus, S. Kierkegaard, M. Heidegger, E. Wiesel, S. Beckett, J. P. Sartre

Kennen von biblischen Zeugnissen von der Erlösung als Tat Gottes

Vergebung der Schuld und Erneuerung

Erlösung als endzeitliche und kosmische Erneuerung, messianische Erwartung: Jes 9,2-7

Frieden unter den Völkern: Mi 4,1-4

Abschluss eines neuen und ewigen Bundes: Jer 31,31-34

stellvertretendes Leiden des Gottesknechtes: Jes 52,13-52

Jesus Christus als Erlöser

Gegenwart Gottes in Jesus

Verkündigung der angebrochenen und kommenden Gottesherrschaft

Jesus als der endgültige Heilsbringer: Lk 10,23f.

Zuwendung Gottes zu allen Menschen: Lk 15,11-22

Zeichenhandlungen Jesu:
Krankenheilungen, Tischgemeinschaft

Deutung der Abendmahlsworte Jesu: Mk 14,22-24

Tod Jesu als Erlösungstat für alle Menschen

Kreuzes- und Erlösungslehre bei Paulus, Befreiung von Gesetz, Sünde und Tod: Röm 6,15 – 7, 6

Heilsbedeutung des Weges Jesu: Apg 1,21f.

kosmisches Erlösungsgeschehen: Joh 1,1ff.; Joh 14,1 – 16,21

Antwort auf die Menschheitsfrage nach Sinn und Unsinn unverschuldeten Leides, Theodizee

Passionsspiele, Kreuzweg

Einblick gewinnen in ausgewählte Beispiele kirchlicher Erlösungstheologien und christlicher Lebensgestaltung

nicaeno – konstantinopolitanisches Glaubensbekenntnis

Propter nostram salutem

Textarbeit

politische Verantwortung

Theologie der Befreiung

Jesus als Revolutionär und Anwalt der Armen

Einheit und Differenz von Theorie und Praxis

Textarbeit: L. Boff, G. Gutiérrez

Frankfurter Schule

Recherche zur sozialen und kirchlichen Situation in Lateinamerika

Bußsakrament

Lebenshilfe

Befreiung von persönlicher Schuld

Gewissensbildung

persönliches Bekenntnis und Zusage der Vergebung Gottes durch das Handeln der Kirche

Beurteilen der Erlösungsvorstellung des Buddhismus und einer ausgewählten säkularen Heilslehre auf der Grundlage der christlichen Erlösungstheologie

Befreiung aus dem Rad des Lebens, Erkenntnis

Leid und der Weg zur Aufhebung des Leids, Selbsterlösung des Menschen

Quellenstudium: II. Vatikanum, Nostra Aetate

H. Waldenfels: „An der Grenze des Denkbaren"

Säkularisierung und Instrumentalisierung christlicher Erlösungsvorstellungen in den politischen und sozialen Bewegungen des 20. Jahrhunderts: Kommunismus und Nationalsozialismus

Gestalten einer österlichen Feier

Kunst des Feierns – Ars Celebrandi

Erlösung und Befreiung als Geschenk erfahren, Wahrnehmung und Aufnehmen des Schönen

Danken, Loben

Lernbereich 2: Tradition 26 Ustd.

Kennen von Tradition als Grundvollzug und Grundbedürfnis menschlichen Lebens

Formen von Tradition

Definitionen, Ausprägungen, Bedeutungen

Prägungen

Determinismus, Behaviorismus

Vorbilder, Idole, Ideale

ethische und soziale Aspekte von Tradition

biographische und Milieustudien

soziokulturelle Analysen

Vergleich von Darstellungen bedeutender Personen in Gemälden, Skulpturen, Werbung

Exkursion

Zusammenarbeit mit Landesamt für Archäologie

Zusammenarbeit mit MU und KU

der Mensch als geschichtliches Wesen

historische Bedingtheit

Kulturkreise als Phänomen von Tradition

Heimatlosigkeit

Material zu einem außereuropäischen Kulturkreis

Internetrecherche

Gespräch über kulturelle Unterschiede mit Ausländern und Migranten

Begründung von Werten und Normen

teleologische und deontologische Ethik

Dekalog, Bergpredigt

Selbst-, Fremd-, Mitbestimmung

Existentialismus

ethischer Relativismus

Analyse sich wandelnder Wert- und Normvorstellungen

Fragebögen zur Selbst- und Fremdwahrnehmung

Kennen von Traditionselementen der Bibel

der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs

Patriarchenerzählungen

Bundesschlüsse Exodus: Pascha, Ex 12; Dekalog

Sh’ma Israel: Dtn 6; Dtn 26,5

Gottesknechtslieder

Hos 11

Exegese der Lesungen der Osternacht

Textvergleich

Kennen der traditio Jesu

Jesus – der Jude, Messias, Gottesknecht, Sohn Gottes

„Ich bin“ - Worte im Johannesevangelium

Manna – Brot des Lebens: Joh 6,48

Paschalamm – Osterlamm – das geschlachtete Lamm: Offb 5; 14,1-5

Joh 13,1ff.

begriffliches Arbeiten

Bibliodrama, Bibliolog, Bibelerzählen

Aufgabe, Hingabe, Weitergabe, Übergabe

traditio bei Paulus:
Gott gibt seinen Sohn für uns: Röm 4,25; Röm 8,32

Selbstauslieferung des Sohnes:
Eph 5,2; Eph 5,25; Gal 2,20; Phil 2

Liebe bis zur Vollendung

traditio als Antwort auf die Sehnsucht des Menschen nach Liebe, Heilung und Würdigung

H. Verweyen: „Gottes letztes Wort“

Textarbeit

Textvergleich biblischer spiritueller, fachwissenschaftlicher Texte

Schreibwerkstatt

Botschaft vom Reich Gottes

Gleichnisse, Wunder, Predigt, Beispielhandlungen

Anwenden der historisch-kritischen Methode auf ausgewählte Perikopen

Text-, Form-, Gattungs-, Überlieferungskritik

H. U. v. Balthasar: „Fächer der Stile"

Sich positionieren zur Teilhabe an der traditio Jesu Christi

Tradition als Maßstab für die Kirche

Überlieferung in und durch Kirche: 1Kor 11,23

der Heilige Geist als Mahner und Garant der traditio: Joh 14,18; Joh 16,4-15

gelebte Tradition: Bekenntnis und Zeugnis in der Nachfolge Christi in Wort und Tat

Mk 13,11; Kol 1,24 – 2,7

institutionelle Teilhabe

sozialpolitische Teilhabe

Beurteilen des Traditionsverständnisses anderer Weltanschauungen und Religionen auf der Grundlagen des christlichen Traditionsverständnisses

philosophische, religiöse, atheistische und nihilistische Deutung und Praktizierung von Traditionen

Hinduismus, Dharma und Karma

Verlust von Tradition, Beliebigkeit, Orientierungslosigkeit

Globalisierung

Internetrecherche

Quellenarbeit

Wahlbereich 1: Christentum und Globalisierung

Einblick gewinnen in ausgewählte Aspekte der Globalisierung

Pop- und Unterhaltungskultur; Lebensstil

global player, shareholder value capitalism, global village

Bedeutung des Internets

globale Demokratisierung, UNO

Globalisierungsgegner

Katholizismus

Arbeit kirchlicher Hilfswerke

Internetrecherche, Interviews mit Politikern und Ökonomen

Wahlbereich 2: Umgang mit der Zeit

Kennen verschiedener Konstrukte von Zeit

Zeitverständnis: zyklisch, linear

Zeitbegriff in den Naturwissenschaften

Möglichkeiten der Zeitmessungen

Weltbilder und Zeit

apokalyptische Vorstellungen

Daniel, Offb

Zeitgefühl und -bewusstsein:

Historizität und Kultur

carpe diem, Rhythmik, Zeitlosigkeit

kairos, chronos

Meditation

Wahlbereich 3: Mystik als religiöse Erfahrung

Einblick gewinnen in die Mystik

Gott als Geheimnis

Meister Eckhart, Johannes vom Kreuz, Hildegard von Bingen, Theresa von Avila, Edith Stein, Anthony de Mello, Anselm Grün

Mystik in den Weltreligionen

Meditationsübungen

Betrachtungen, Kontemplation

mystische Erfahrungen in der Bibel

Quellenlektüre

Wahlbereich 4: Kirchenrecht

Einblick gewinnen in das Kirchenrecht

CIC von 1983

„Salus animarum suprema lex”

Begriffsklärungen: Kleriker, Laien

Amtsverständnis, Hierarchien

Zuständigkeits- und Aufgabenbereiche

Gerichtsbarkeit; Eherecht

Textarbeit

Jahrgangsstufe 12 - Grundkurs

Ziele

Ausgehend von der menschlichen Sehnsucht nach Sinn und Aufgabe und der Angst vor Leere und Nutzlosigkeit setzen sich die Schüler mit Formen verschiedener Sinnerschließungen und Sinngebungen auseinander. Sie lernen verschiedene Versuche kennen, sich das Absolute und sein Geheimnis zu erschließen und können über Möglichkeiten und Grenzen, ihm zu dienen, urteilen. Sie erkennen an Gottes Dienst an den Menschen in der Menschwerdung Jesu Christi, in den Sakramenten und der Kirche, wie Offenbarung und Geheimnis Gottes nach christlichem Verständnis individuell und gemeinschaftlich gelebt und gefeiert werden kann. Sie lernen, sich für einen eigenen Umgang mit dem Geheimnis Gottes, der Welt und des Menschen und eine dem entsprechende Lebensgestaltung zu entscheiden.

Lernbereich 1: Geheimnis und Offenbarung 26 Ustd.

Anwenden der Begriffe Wahrheit und Wirklichkeit

Wissenschaftsbegriff, Verhältnis von Glauben und Wissen, Mythos-Logos-Relation

Kennen der menschlichen Vorstellung vom Geheimnis Gottes

Begriffsklärung: Mysterium

Naturreligionen, Kulte

mysterium tremendum et faszinosum

Traum, Orakel

Kennen der Möglichkeiten der Rede von Gott

in der Theologie

Analogienlehre, dogmatisches Reden

in der Mystik

Mystiker

Gebet und Schweigen, Meditation

in anderen Religionen

Texte anderer Religionen

Kennen ausgewählter biblischer Zeugnisse von der Offenbarung Gottes

in der Schöpfung

Urgeschichten

Textvergleich

in der Geschichte

Vätergeschichten, Propheten

eschatologische Ankündigung, Dan 2,28

Heilsgeschichte

in Jesus Christus

verborgene Weisheit und Erlösung in Jesus Christus: 1Kor 2,6-16; Kol 2,2f.; Röm 4; 1Kor, 1,23 ff.

Heilsplan Gottes: Eph 1,3-14; Offb

II. Vatikanum: Dei Verbum

im Wort

Joh 1; Hebr 1,1-3

Heilige Schrift

Gotteswort in Menschenwort

Offenbarungsverständnis im Islam

als Vater, Sohn und Heiliger Geist

Mk1,9-11; Mt 28,16-20; Joh 16,4b-15; Offb

Trinitätstheologie

Sich positionieren zum Zusammenhang zwischen der grundsätzlichen Offenheit des Menschen und der Offenbarung Gottes

Unbegreiflichkeit Gottes als Grundaussage des christlichen Glaubens

Gottesbeweise nach Thomas von Aquin

K. Rahner: Mensch – Geheimnis der Leere

B. Welte: Verwiesensein des Menschen auf Grund, Ursprung und Ziel seines Daseins

M. Blondel: Die Tat

M. Luther: Deus absconditus

W. Kasper: Der Gott Jesu Christi

Textarbeit

Gottesbeweise

Anselm von Canterbury, Thomas von Aquin, Bernhard Welte

Religionskritik

Feuerbach, Marx, Nietzsche, Freud

Hirnforschung

Sich positionieren zum Mysterium des Menschseins und der daraus erwachsenden ethischen Konsequenzen

Lebensbeginn und Lebensende

Wunder der Geburt

Lebens- und Familienplanung

Gentechnologie

Schwangerschaftsabbruch

Enzyklika Humanae vitae

Grenzerfahrung, Kontingenzerfahrung

Sterben als intensives Leben

Sterbephasen nach E. Kübler-Ross

Sterbebegleitung, Sterbehilfe

Hospizdienst

Euthanasie

Dilemma-Diskussion

Kultur der Liebe

Umgang mit Gefühlen

Papst Franziskus: „Amoris Laetitia“

Umgang mit sexueller Vielfalt: Heterosexualität, Homosexualität, Intersexualität

sexueller Missbrauch

Darstellungen in der bildenden Kunst

Analyse von Werbespots

Pro- und Kontra-Diskussion

Lernbereich 2: Gottesdienst 18 Ustd.

Beherrschen der Begriffe des Gott-Dienens

Rituale, kultische Handlungen, Magie

Beten, Opfern, Fasten, Gutes tun

Entwerfen eines Programms für die Fastenzeit

Kennen biblischer Begründungen des Gott-Dienens

Altes Testament: Tier- und Menschenopfer

gottgefälliges Leben nach den Gesetzen; alttestamentliches Priestertum

Kultkritik der Propheten: Amos soziale Fragen der Gegenwart

Messiasverheißung der Propheten: Jes 35,1-10; Daniel 7,13f.

Neues Testament: Jesus Christus als Vorbild des bedingungslosen Gott-Dienens: Lk 2,49; Mk 14,36; Joh 1,6f.

Mitarbeiter: Mt 8,18-22; Lk 8,1-3

Berufungen der Apostel: Mt 4,18-22; Lk 5,1-11

Nachfolge des Paulus: Röm 16,3-23; 1Kor 3,7-23

Frauen in der Nachfolge: Lk 8,1-3

Sich positionieren zu den Grundvollzügen des Gott-Dienens im Christentum

christlicher Gemeindebegriff

Leben und Handeln der Urgemeinde

Zeugnisse in der Apostelgeschichte

Paulusbriefe

Gemeindestrukturen heute, Ortsgemeinde, digitale Gemeinde

diaconia

Dienst am Nächsten

Diakone, Kommunionhelfer, Kommunionhelferinnen, Ehrenamt

Hospizbewegung, Kranken- und Altenpflege, Kinderbetreuung, Beratungsstellen

Praktika in einer Einrichtung mit diakonischem Charakter

liturgia

Liturgie als Versammlung, Verkündigung, heiliges Spiel, Feier der Gegenwart Gottes

Handeln der Menschen

Handeln Gottes an den Menschen

verschiedene Formen der Anteilnahme an Gottesdiensten

Weihesakrament in seiner Dreigliedrigkeit

Liturgiekonstitution des II. Vatikanums

R. Guardini: „Vom Geist der Liturgie“

Erarbeitung eines Gottesdienstes mit Lied und Textauswahl

martyria

Glaubenszeugen, Märtyrer

E. Stein; D. Bonhoeffer

Heilige, Selige

Prozess zur Selig- und Heiligsprechung

Sich positionieren zu Formen des Gott-Dienens in einer anderen Religion

Vergleich zum Christentum

Gestalten eigener Formen des Gott-Dienens und des Dienstes an den Menschen

Beruf und Familie als Berufung

Soziales Jahr, Ökologisches Jahr, Ehrenämter

Exkursion in eine Sozialeinrichtung

Wahlbereich 1: Maria – Mutter der Kirche

Einblick gewinnen in die Mariologie

Maria in der Bibel: Lk 1,26-38; Lk 1,46-55; Joh 2,1-12; Joh 19,25-27; Apg 1,14

Maria in der frühchristlichen Dogmatik

marianische Dogmen des 19. und 20. Jahrhunderts

Marienfeste und Brauchtum

feministische Theologie

Rolle der Frau in der katholischen Kirche und in der Ostkirche

Schutzmantelmadonna

neuere theologische Ansätze in der Mariologie

Bildbetrachtung

Wahlbereich 2: Ökumene und Interreligiosität heute

Kennen verschiedener Formen der Ökumene und interreligiöser Zusammenarbeit

Begriffsanalyse

Internetrecherche

Gesprächsabend, Gebetsgottesdienst, Podiumsdiskussion in der Schule

Gemeinschaft von Taizé

Zusammenarbeit vor Ort

konfessionell – kooperativ

Wahlbereich 3: Der Missionsauftrag der Kirche

Kennen von Aspekten der Mission

Biblische Begründung des Missionsauftrages

Mission in der Geschichte

Missionstätigkeit heute

Inkulturation, Enkulturation

Zusammenarbeit mit kirchlichen Ämtern und Organisationen

Wahlbereich 4: Religionspädagogik

Einblick gewinnen in die religionspädagogische Bildung und Erziehung

Bedeutung von religiöser Bildung und Erziehung

Staatliche Wertschätzung durch Gesetze

Ausbildungsinhalte und -möglichkeiten

Erstellung neuer Materialien für den Religionsunterricht

Jahrgangsstufe 11 - Leistungskurs

Ziele

Ausgehend vom christlichen Menschenbild, das sich aus Bibel, Tradition und in der Auseinandersetzung mit säkularen Entwürfen kreiert, diskutieren die Schüler die anthropologische Grundproblematik von Freiheit und Verantwortung bzw. Schuld und Vergebung des Menschen. Sie beurteilen ethische Modelle und finden in Wertediskussionen eine eigene Position. Dabei werden sie dialogfähig und erkennen die Bedeutung persönlicher Gewissensentscheidungen.

Die Schüler sind in der Lage zu einer religionsgeschichtlich und sprachhermeneutisch reflektierten Auseinandersetzung mit der biblischen Rede von Gott und ihrer theologischen und anthropologischen Dimension. Sie positionieren sich zu Argumenten der Vernunft für oder gegen die Existenz Gottes und zu Gottesbildern in anderen Religionen als Herausforderung für den persönlichen Glauben. Sie erkennen die Bedeutung der Theodizeeproblematik. Propädeutisch setzen sich die Schüler mit dem Religionsbegriff und dem Verhältnis von Glauben und Wissen in Bezug auf die Wahrheitsfrage auseinander.

Lernbereich 1: Menschsein – Gabe und Aufgabe 65 Ustd.

Beherrschen des Begriffs Religion

Definitionen:
Religion, Religionswissenschaft

Religionskritik, Religionsphänomenologie

Arbeit mit Fachliteratur, Internetrecherche

Beurteilen des biblischen Menschenbildes im Vergleich zu anderen Menschenbildern und in seiner Entwicklung

Grundzüge des biblischen Menschenbildes

Ps 8: Krone der Schöpfung

Gen 1,26-28: Gottesebenbildlichkeit; Würde

Gen 2,15f.: Mitschöpfer, Bewahrer der Schöpfung

Gen 2,18-24: soziales Wesen, Geschlechtlichkeit

Gen 3 – 4: Sündhaftigkeit

Gen 12: Bundespartner Gottes

Lk 2; Joh 1: Inkarnationsgeheimnis

Gal 5,13-26: Freiheit

Röm 8,21-24: Freiheit über den Tod hinaus

Exegese

Menschenbilder ausgewählter Epochen

Protagoras: Maß aller Dinge

Platon: Höhlengleichnis, Gesellschaftslehre

Augustinus: Erbsündenlehre

M. Luther: Sünde und Rechtfertigung

Th. Hobbes: homo homini lupus est

F. Nietzsche: Übermensch

Faschismus, Rassismus, Marxismus – Leninismus

Quellenlektüre, Ganzlesestoff

Menschenbilder in Wissenschaft, Literatur, Kunst, traditionellen und digitalen Medien

Psychologie: S. Freud, C. G. Jung, V. Frankl

Biologie: Ch. Darwin, K. Lorenz

Kunst: Michelangelo, S. Dalí, P. Picasso

Literatur: J. W. v. Goethe, M. Frisch, J. P. Sartre, A. Camus

künstliche Intelligenz

Werbung, Fotografie

soziale Netzwerke

Gruppenarbeit mit Präsentation

Zusammenarbeit mit KU

Sich positionieren zum Spannungsfeld von Freiheit und Verantwortung im ethischen Diskurs

Interdependenz von Werten und Normen und ihre Begründung

Epikur, I. Kant, Max Stirner, Th. Hobbes, J. Mill, J. Bentham, H. Jonas, J. Rawls, J. Gründel, O. v. Nell-Breuning

Textarbeit

Pro- und Kontra-Diskussion

Hedonismus

Pflichtethik

ethischer Relativismus

Utilitarismus

Verantwortungsethik

Spieltheorie

Moraltheologie

christliche Sozialethik

Sich positionieren zu Schuld und Vergebung

strukturelle und individuelle Schuld

Diskussion um den Begriff der Kollektivschuld

Erbsünde

Versöhnung; Buße und Umkehr

Bergpredigt

Dilemmata-Geschichten nach L. Kohlberg

Güterabwägung

J. W. Fowler, Stadien der Gewissensbildung

II. Vatikanum, Gaudium et spes 16

Rollenspiel

Gestalten einer Aktion zum Thema Menschsein

Weltverfassung entwerfen

Betrachtung und Besinnung

Rollenspiel Weltregierung

MISEREOR – Projekt

Bibliodrama, Bibliolog, Bibelerzählen

Performance

soziales Projekt

Zusammenarbeit mit MU und KU

Lernbereich 2: Christlicher Gottesglaube im Diskurs 65 Ustd.

Sich positionieren zum Spannungsfeld von Glauben und Wissen

Psychologie

Tiefenpsychologie, Traumdeutung

H.-E. Richter, E. Drewermann

V. E. Frankl, C. G. Jung, E. Fromm

Hirnforschung, Emotionale Intelligenz

Naturwissenschaft

Glaubensbegriff, Wissensbegriff, Wahrheitsbegriff

naturwissenschaftliche Modelle

Geschichte der Auseinandersetzung zwischen Religion und Naturwissenschaft

Kennen verschiedener Formen der Rede von Gott

Zusammenhang von Gottesvorstellungen und Lebensalter

Gottesvorstellungen in der Literatur: E. Wiesel, M. Buber, H. Böll, W. Borchert

dogmatisches Reden

Aussagekraft von Dogmen

Anliegen, Bedeutung, Grenzen

K. Rahner: Einheit von Theologie und Anthropologie

philosophisches Reden

griechische Sprachbilder:

gnostisches und dualistisches Denken

Agnostizismus, Atheismus

Gott – Sprachhülse und Leerformel:
M. Bense, L. Wittgenstein

mythisches Reden

Mythen in den Religionen

Mythen in der Bibel

mystisches Reden

Schweigen von Gott

Gott als Mysterium

analoges Reden

Augustinus, T. v. Aquin

via eminentiae, via affirmativa, via negativa

Sich positionieren zum Gottesverständnis in der jüdisch-christlichen Tradition

Hermeneutik biblischer Texte

Schöpfer, Gott des Bundes: Dtn 6,20-25; Lk 22,14-20

Gott der Befreiung: Exodus

Gott der Unverständliche: Gen 22,1-14; Hiob

Gott ist der ganz Andere: Ex 3,1-14; Ex 20,2-4; 1Kön 19,1-13

Gott ist Liebe: Hos 11,1-11; 1Joh 4,7-12

Gott fordert, richtet und vollendet: Mt 25,31-46; Röm 8,31-39; 1Kor 15,20-28

Gott offenbart sich durch und in Jesus Christus

Trinitätstheologie

Monotheismus

Dreieinigkeit Gottes

Anwenden ausgewählter Methoden der Quellenscheidung

Urgeschichten, Exodus

Sich positionieren zur Theodizeefrage

Hiob

Kreuzestheologie

Die Gottesfrage nach Auschwitz

Die philosophische Theodizee: G. W. Leibniz

Das Leid in der Welt lindern – als biblischer Auftrag, Mt 25,31-46

Meditation

Beurteilen des Gottesbildes in nichtchristlichen Religionen

Polytheismus, Naturreligionen, Pantheismus

nicht-personales Gottesbild

Beurteilen des Glaubens an Gott vor dem Forum der Vernunft

Gottesbeweise

Weish 13,1-9

Röm 1,19-22

Scholastische Theologie:
Th. v. Aquin, A. v. Canterbury

I. Kant

Wege der Gotteserkenntnis: B. Welte

Auseinandersetzung mit der Religionskritik von L. Feuerbach, F. Nietzsche, S. Freud und K. Marx

Gott als Projektion

Positivismus

Materialismus

Agnostizismus

Gottesglaube – Hindernis auf dem Weg zu einer besseren Welt

H. Zahrnt: „Stammt Gott vom Menschen ab?"

Textarbeit

Sich positionieren zu Formen der Funktionalisierung Gottes

Gott als Lückenbüßer, Ordnungsinstanz, Vertröster

krankmachende Gottesbilder

Religion und Macht

Begriff des „von Gottes Gnaden“

Magie

T. Moser: Gottesvergiftung

Sich positionieren zur Lebensgestaltung aus dem Glauben an Gott

Vertrauen auf Gottes Nähe, Liebe und Hilfe

Gott als Bürge für Sinn

Bedeutung des Glaubens in Grenzerfahrungen

Vielfalt christlicher Spiritualität

Beten

Wahlbereich 1: Christentum und Globalisierung

Sich positionieren zur Globalisierung

Pop- und Unterhaltungskultur; Lebensstil

Begriffe: global player, shareholder value capitalism, global village

Bedeutung des Internet

globale Demokratisierung, UNO

Globalisierungsgegner

Katholizismus

Arbeit kirchlicher Hilfswerke

Internetrecherche

Interviews mit Politikern und Ökonomen

Wahlbereich 2: Umgang mit der Zeit

Kennen verschiedener Konstrukte von Zeit

Zeitverständnis: zyklisch, linear

Zeitbegriff in den Naturwissenschaften

Möglichkeiten der Zeitmessung

Weltbilder und Zeit

apokalyptische Vorstellungen, Daniel, Offb

Zeitgefühl und Zeitbewusstsein:

Historizität und Kultur

carpe diem, Rhythmik, Zeitlosigkeit

kairos, chronos

Meditation

Wahlbereich 3: Mystik als religiöse Erfahrung

Beurteilen der Mystik

Gott als Geheimnis

Meister Eckhart, Johannes vom Kreuz, Hildegard von Bingen, Theresa von Avila, Edith Stein, Anthony de Mello, Anselm Grün

Mystik in den Weltreligionen

Meditationsübungen

Betrachtungen, Kontemplation, mystische Erfahrungen in der Bibel

Quellenlektüre

Wahlbereich 4: Kirchenrecht

Kennen ausgewählter Fragestellungen des Kirchenrechts

CIC von 1983

„Salus animarum suprema lex“

Strukturen; Hierarchien; Zuständigkeits- und Aufgabenbereiche, Gerichtsbarkeit; Eherecht

Amtsverständnis

Textarbeit

Jahrgangsstufe 12 - Leistungskurs

Ziele

Die Schüler setzen sich mit Jesus Christus als Menschen- und Gottessohn auseinander. Sie kennen auf der Basis fundamentaler Kenntnisse der biblisch-exegetischen Methodik, kirchlicher Texte und Traditionen, literarischer und ästhetischer Rezeption die Vielfalt der biblischen und historischen Zeugnisse und Bekenntnisse zu Jesus, dem Christus. Ebenso kennen sie den Zusammenhang der biblischen und dogmengeschichtlichen Rede vom Heiligen Geist und der Kirche. Sie positionieren sich zum Anspruch Jesu und seiner Jünger auf Vollmacht und Kraft zu Verwandlung und Heilung von Mensch und Welt. Die Botschaft vom Reich Gottes und die Ostererfahrung erkennen die Schüler in ihrer kritischen, motivierenden und befreienden Kraft ebenso wie die Entfaltung des trinitarischen Gottes in der Kirche als Leib Christi mit den Gaben des Heiligen Geistes in den Sakramenten. Sie positionieren sich im ökumenischen Dialog lokal und global und gestalten konfessionelle Kooperation.

Lernbereich 1: Jesus der Christus und die Botschaft vom Reich Gottes 65 Ustd.

Sich positionieren zu Zeugnis und Bekenntnis zu Jesus, dem Christus, in Bibel und früher Kirche

Menschwerdung Gottes in Jesus Christus bei den Autoren des Neuen Testamentes

Synoptiker, Johannes und Paulus

christologische Titel: Messias, Gottes Sohn

Wort vom Kreuz: 1Kor 1,23

Selbstoffenbarung Gottes in Jesus Christus

Jesus Christus und sein historisches Umfeld

das christologische Dogma in der Tradition: wahrer Mensch und wahrer Gott

dogmatische Traditions- und Entwicklungslinien der Kirche

Verwendung und Hermeneutik der Hoheitstitel

implizite und explizite Christologie

Rückfrage nach dem historischen Jesus

Ursprung, Sinn und Ergebnis der Frage nach dem historischen Jesus

Kennen der Umwelt Jesu

historische und politische Eckdaten

Geographie Palästinas

religiöse Gruppen und Parteiungen

Anwenden ausgewählter Methoden der historisch-kritischen Exegese auf neutestamentarische Texte

synoptischer Vergleich

Intention der Autoren, Adressatenkreis

Text-, Form-, Gattungs-, Überlieferungskritik

frühkirchliche Gattungen: Hymnen, Ermahnungen, Gleichniserzählungen

Kanonbildung

Sich positionieren zur Botschaft vom Reich Gottes

neues Gebot und neue Gerechtigkeit

Zusammenhang von Jesu Wort und Tat

das neue Gebot: Joh 13

die neue Gerechtigkeit: Bergpredigt

Option für die Sünder und Außenseiter

universaler Heilsanspruch

Vollmacht Jesu Christi

Weinstock und Rebzweige: Joh 15

Licht der Welt und Salz der Erde: Mt 5,13

Hoffnung auf Vollendung des Heils: 1Kor 15

Erlösung der Welt: Röm 8

Grundlegung der Kirche

Nachfolge, Mitarbeit, Verkündigungs-, Missionsauftrag und Katholizität

Pfingsten: Geistsendung

der eine Geist und die vielen Gaben: 1Kor 12

Sonderstellung und Beauftragung des Petrus,

Mt 16,13-20; Joh 21,1-14

geistliche Bewegungen in Geschichte und Gegenwart

Beurteilen moderner Auffassungen von Jesus Christus

Theologie der Befreiung

Option für die Armen

Medellin 1968, Puebla 1979

Basisgemeinden, integrierte Gemeinden

L. Boff

Recherche zu Projekten der Entwicklungszusammenarbeit

Feministische Theologie

Rolle der Frau in der Zeit Jesu und heute

Umgang Jesu mit Frauen

D. Sölle, L. Schottroff, C. Halkes

Interview mit einer Ordensfrau

tiefenpsychologische Deutungen

Tiefenpsychologie und Exegese

E. Drewermann u. a

Einblick gewinnen in Christusdarstellungen in Kunst, Musik, Literatur und Film

Katakomben, Ikonen

Darstellungen Christi als Weltenrichter

Hymnen, Oratorien, Passionen

Michelangelo, Rembrandt, J. Beuys, G. Rouault, M. Triegel

M. Scorsese: Die letzte Versuchung Christi

Gestalten eines Bekenntnisses zu Jesus Christus als Maßstab für das eigene Leben

konfessionell – kooperativ

Lernbereich 2: Heiliger Geist und Kirche 45 Ustd.

Kennen der Geistdimensionalität des menschlichen Lebens

christliches Menschenbild

Geistigkeit und Leiblichkeit

Transzendenzerfahrungen

Faktisches und Positivistisches

Mystik des Alltags und Gotteserfahrung

Gebetspraxis der Religionen

Meditationen, Selbstzeugnisse

Kennen der biblischen Grundlegung der Rede vom Heiligen Geist

als göttliches Lebensprinzip im Alten Testament

Ruach, Pneuma

Ps 104,27-30; Koh 12,7; Jes 31,3

Wirken des Geistes in der Geschichte

Ri 3,10; 1Sam 11,8

Theophanien

Prophetische Tradition, Berufung und Sendung: Elija: 1Kön 18,12; 2Kön 2,1-15

Altorientalische und biblische Lebenssymbole

Aphorismen

als christologische Geistlehre bei den Synoptikern und bei Johannes

Taufe mit Heiligem Geist und Feuer,

Mk 1,8; Mt 3,11

Mk 1,12; Mt 4,1

Einzigartigkeit der Geistbegabung Jesu

Sendung des Parakleten, Joh 14,15-17

Geist der Wahrheit, Joh 14,17

Pfingsten, Apg 2

bei Paulus

Der Gekreuzigte und Auferstandene, 1Kor 15

Leib Christi und geistbestimmte christliche Existenz, Gal 5,16ff.

Charisma und Amt, 1Kor 12

Geist und „Geister“, Unterscheidung der Geister,

Gal 5,16-23

biblische Quellenarbeit Selbstreflexion

Beherrschen des Umgangs mit schriftlichen Quellen

patristische, scholastische Texte

kirchenamtliche Texte, Enzykliken, Konzilstexte

Einblick gewinnen in die dogmatische Lehre vom Heiligen Geist

Göttlichkeit und Personalität des Geistes

Konzil von Konstantinopel 381

Trinitätstheologie des Augustinus

Orthodoxe Kirche

Trinitätssymbole und künstlerische Darstellung

Geschichte und Gegenwart des Geistes

charismatische Bewegung des Mittelalters

Joachim von Fiore

deutscher Idealismus

Geistlehre im New Age, F. Capra

moderne theistische Physik, F. Tipler

Naturphilosophie

Quellenstudium

Vergleich naturwissenschaftlicher und geisteswissenschaftlicher Texte und Methoden

Beurteilen der Bedeutung des Heiligen Geistes für das Leben der Menschen

innerhalb der Kirche

Ecclesia und communio

Papst und Konzilien

Texte aus Lumen Gentium, Gaudium et Spes

im Dialog der Ökumene

Einheit und Verschiedenheit

eschatologische Dimension der Kirche

Erfahrungsaustausch über evangelische und katholische Zusammenarbeit

im Dialog mit Weltreligionen

Christentum und Judentum

Christentum und Islam

universaler Anspruch der Kirche

internationale Gebets- und Friedenstreffen

im Dienst an der Welt

Mission

Inkulturation, Enkulturation

Sozialethik

karitative Institutionen

konfessionell – kooperativ

Gestalten einer geistlichen Feier

Abschlussgottesdienst

Gaben des Geistes in den Sakramenten

Sinn von Sonn- und Feiertagen

Lesenacht

Gebete und Lieder kreieren

Besinnungswochenende

konfessionell – kooperativ

Wahlbereich 1: Maria – Mutter der Kirche

Sich positionieren zu ausgewählten Aspekten der Mariologie

Maria in der Bibel:
Lk 1,26-38; Lk 1,46-55; Joh 2,1-12;
Joh 19,25-27

Maria in der frühchristlichen Dogmatik

marianische Dogmen des 19. und 20. Jahrhunderts

Marienfeste und Brauchtum

feministische Theologie

Rolle der Frau in der katholischen Kirche und in der Ostkirche

Schutzmantelmadonnen

neuere theologische Ansätze zur Mariologie

Bildbetrachtung

Wahlbereich 2: Ökumene und Interreligiosität heute

Gestalten einer ökumenischen oder interreligiösen Begegnung

Begriffsanalyse

Besuch einer evangelischen Gemeinde

Kontakt zu einer jüdischen Gemeinde

Kontakt zu einer islamischen Gemeinde

Internetrecherche

Gesprächsabend, Gebetsgottesdienst

Podiumsdiskussion in der Schule

konfessionell – kooperativ

Wahlbereich 3: Der Missionsauftrag der Kirche

Beurteilen von Theologie und Praxis von Mission

biblische Begründung des Missionsauftrages

Mission in der Geschichte

Missionstätigkeit heute

Inkulturation, Enkulturation

Wahrhaftigkeit und Anpassung

Deutschland als Missionsland

Neuevangelisierung Europas

Zusammenarbeit mit dem Referat Weltkirche des Bischöflichen Ordinariats

Wahlbereich 4: Religionspädagogik

Sich positionieren zur religionspädagogischen Bildung und Erziehung

Bedeutung von religiöser Bildung und Erziehung

staatliche Wertschätzung durch Gesetze

Ausbildungsinhalte und -möglichkeiten

Berufsbilder: Religionslehrer, Religionslehrerin, Gemeindereferent, Gemeindereferentin

Besuch einer theologischen Fakultät

Erstellung neuer Materialien für den Religionsunterricht

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