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Anzahl der Lernziele und -inhalte mit Materialien aus der Materialdatenbank: 2
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Lehrplan
Fachschule
Ökologischer Landbau
Der Lehrplan ist ab 1. August 2023 freigegeben.
Der Lehrplan basiert auf der Verordnung des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus und des Sächsischen Staatsministeriums für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft über die Fachschule im Freistaat Sachsen (Schulordnung Fachschule - FSO) vom 31. Juli 2023 in der jeweils gültigen Fassung und der Rahmenvereinbarung über Fachschulen (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 7. November 2002 in der jeweils gültigen Fassung).
Der Lehrplan wurde am
Landesamt für Schule und Bildung
Standort Radebeul
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul
https://www.lasub.smk.sachsen.de
unter Mitwirkung von
Sabine Beck | Freiberg-Zug |
Maik Gebauer | Freiberg-Zug |
Andreas Golde | Freiberg-Zug |
Evelyn Hubricht | Freiberg-Zug |
erarbeitet.
HERAUSGEBER
Sächsisches Staatsministerium für Kultus
Carolaplatz 1
01097 Dresden
Die Verfassung des Freistaates Sachsen fordert in Artikel 101 für das gesamte Bildungswesen:
„(1) Die Jugend ist zur Ehrfurcht vor allem Lebendigen, zur Nächstenliebe, zum Frieden und zur Erhaltung der Umwelt, zur Heimatliebe, zu sittlichem und politischem Verantwortungsbewusstsein, zu Gerechtigkeit und zur Achtung vor der Überzeugung des anderen, zu beruflichem Können, zu sozialem Handeln und zu freiheitlicher demokratischer Haltung zu erziehen.“
Das Sächsische Schulgesetz legt in § 1 fest:
„(2) Der Erziehungs- und Bildungsauftrag der Schule wird bestimmt durch das Recht eines jeden jungen Menschen auf eine seinen Fähigkeiten und Neigungen entsprechende Erziehung und Bildung ohne Rücksicht auf Herkunft oder wirtschaftliche Lage.
(3) Die schulische Bildung soll zur Entfaltung der Persönlichkeit der Schüler in der Gemeinschaft beitragen. ...“
Für die Fachschule gilt gemäß § 10 Abs. 1 des Sächsischen Schulgesetzes:
„Die Fachschule hat die Aufgabe, nach abgeschlossener Berufsausbildung und in der Regel praktischer Bewährung oder einer ausreichenden einschlägigen beruflichen Tätigkeit eine berufliche Weiterbildung mit entsprechendem berufsqualifizierenden Abschluss zu vermitteln.“
Neben diesen landesspezifischen gesetzlichen Grundlagen sind für die Landwirtschaftlichen Fachschulen die in der Rahmenvereinbarung über Fachschulen (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 7. November 2002 in der jeweils gültigen Fassung) festgeschriebenen Ziele umzusetzen.
Die Fachschule in der Fachrichtung Ökologischer Landbau dient der beruflichen Weiterbildung. Der erfolgreiche Abschluss berechtigt zum Führen der Berufsbezeichnung „Staatlich geprüfter Techniker für Ökologischen Landbau/Staatlich geprüfte Technikerin für Ökologischen Landbau“. Die Ausbildungsdauer umfasst in Vollzeitform drei Jahre und gliedert sich in ein Jahr Praktikum und zwei Jahre berufstheoretische Ausbildung. Eine vor Beginn der Fachschule absolvierte einschlägige Berufstätigkeit von mindestens einem Jahr wird auf Antrag angerechnet. Im Rahmen eines zusätzlichen Bildungsangebotes der Fachschulen besteht die Möglichkeit, die Fachhochschulreife zu erwerben.
Staatlich geprüfte Techniker für Ökologischen Landbau/Staatlich geprüfte Technikerinnen für Ökologischen Landbau werden im Rahmen von Fach- und Führungsaufgaben im mittleren und gehobenen Bereich von vorwiegend ökologisch wirtschaftenden Unternehmen eingesetzt. Im Rahmen der eigenen Selbstständigkeit leiten sie Unternehmen in allen Bereichen des ökologischen Landbaus.
Der berufliche Einsatz von Staatlich geprüften Technikern für Ökologischen Landbau/Staatlich geprüften Technikerinnen für Ökologischen Landbau kann in vielen Bereichen erfolgen, vor allem in:
Darüber hinaus ist eine selbstständige oder eine freie berufliche Tätigkeit möglich.
Staatlich geprüfte Techniker für Ökologischen Landbau/Staatlich geprüfte Technikerinnen für Ökologischen Landbau führen Unternehmen oder Unternehmensbereiche unter marktwirtschaftlichen, rechtlichen und ökologischen Rahmenbedingungen und entwickeln diese weiter. Sie nehmen sowohl übergreifende und koordinierende als auch spezifische Aufgaben in den Prozessen von Organisation, Optimierung und Kontrolle des Produktionsprozesses wahr. Staatlich geprüfte Techniker für Ökologischen Landbau/ Staatlich geprüfte Technikerinnen für Ökologischen Landbau dokumentieren betriebliche Abläufe und werten diese aus. Sie sind beteiligt am Projektmanagement sowie bei der Umsetzung des Qualitätsmanagements in ihrem Unternehmen. Sie wirken bei Planung, Durchführung und Auswertung landwirtschaftlicher Feldversuche mit.
Wesentliche Aufgabenbereiche sind die Bewirtschaftung von landwirtschaftlichen Flächen im ökologischen Landbau sowie das Herdenmanagement in ökologisch wirtschaftenden Unternehmen. Sie vermarkten und vertreiben Produkte sowie Dienstleistungen. Dabei beraten und schulen sie ihre Kundschaft.
Darüber hinaus realisieren Staatlich geprüfte Techniker für Ökologischen Landbau/Staatlich geprüfte Technikerinnen für Ökologischen Landbau Führungsaufgaben im mittleren Management. Sie bilden Berufsnachwuchs aus und wirken an der Qualifizierung der Mitarbeiter mit.
Im Rahmen der Weiterbildung erwerben Staatlich geprüfte Techniker für Ökologischen Landbau/Staatlich geprüfte Technikerinnen für Ökologischen Landbau folgende berufliche Kompetenzen:
Staatlich geprüfte Techniker für Ökologischen Landbau/Staatlich geprüfte Technikerinnen für Ökologischen Landbau verfügen über Selbstvertrauen, Zuverlässigkeit und Verantwortungsbewusstsein. Sie sind befähigt, sowohl ihre Arbeits- und Lernprozesse als auch ihre individuellen Wertvorstellungen zu reflektieren und weiterzuentwickeln. Dadurch fördern sie ihre persönliche Motivation für ein erfolgreiches Berufsleben, lebenslanges Lernen und die Übernahme von Verantwortung in der Gesellschaft. Sie bereiten Entscheidungen vor und arbeiten lösungsorientiert. Dabei kommunizieren und kooperieren sie auf nationaler wie auf internationaler Ebene, agieren selbstständig kreativ und motiviert und entwickeln eine hohe individuelle Belastbarkeit.
Der Abschluss der beruflichen Weiterbildung zum Staatlich geprüften Techniker für Ökologischen Landbau/zur Staatlich geprüften Technikerin für Ökologischen Landbau ist im Deutschen und Europäischen Qualifikationsrahmen dem Niveau 6 zugeordnet.
Die Realisierung der Bildungs- und Erziehungsziele der Fachschule ist auf die Erweiterung und Vertiefung der in der Berufsausbildung und in der Berufspraxis erworbenen beruflichen Handlungskompetenz gerichtet. Diese entfaltet sich in den Dimensionen von Fach-, Selbst- und Sozialkompetenz sowie in Methoden- und Lernkompetenz. Methoden-, kommunikative und Lernkompetenz sind immanenter Bestandteil von Fach‑, Selbst- und Sozialkompetenz. Die beruflichen Handlungen stellen dabei den Ausgangspunkt des Lernprozesses dar.
Die Stundentafel weist einen Pflichtbereich mit einem fachrichtungsübergreifenden und einem fachrichtungsbezogenen Bereich aus. Darüber hinaus werden ein Wahlbereich und die Zusatzausbildung zum Erwerb der Fachhochschulreife aufgezeigt.
Der fachrichtungsbezogene Bereich ist in Lernfelder gegliedert. Die Lernfelder orientieren sich in Zielsetzung und Inhalt an den typischen Tätigkeitsfeldern von Staatlich geprüften Technikern für Ökologischen Landbau/Staatlich geprüften Technikerinnen für Ökologischen Landbau. Die Zielformulierungen innerhalb der Lernfelder beschreiben den Qualifikationsstand und die Kompetenzen am Ende des Lernprozesses. Vor dem Hintergrund der sich schnell entwickelnden beruflichen Anforderungen sind die Inhalte weitgehend offen formuliert. Diese Struktur fördert und fordert den Einbezug neuer Entwicklungen und Tendenzen unter Beachtung des wirtschaftlichen Umfeldes der Region in den Unterricht. Darüber hinaus setzt diese Strukturierung das didaktische Prinzip der Handlungsorientierung um. Lehr- und Lernprozesse basieren auf beruflich relevanten Handlungen. Wissen und Handeln sind aufeinander bezogen.
Die Lernfelder beinhalten vielfältige, unmittelbare Anknüpfungspunkte zur Auseinandersetzung mit globalen Themen, deren sozialen, ökonomischen und ökologischen Aspekten sowie Bezüge zur eigenen Lebens- und Arbeitswelt. Darüber hinaus bieten sich umfassende Möglichkeiten, im Unterricht den sicheren, sachgerechten, kritischen und verantwortungsvollen Umgang mit traditionellen und digitalen Medien zu thematisieren und zu vertiefen.
Ausgehend von den eigenen Lebensweltbezügen und den in der Berufspraxis gesammelten Einsichten, einschließlich ihrer Erfahrungen mit der Vielfalt und Einzigartigkeit der Natur, setzen sich die Fachschülerinnen und Fachschüler mit lokalen, regionalen und globalen Entwicklungen auseinander. Im Rahmen der Bildung für nachhaltige Entwicklung vervollkommnen sie die Fähigkeit, Auswirkungen von Entscheidungen auf das Leben der Menschen, die Umwelt und die Wirtschaft zu erkennen und zu bewerten. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse zielen auf ein bewusstes Eintreten für eine ökologisch, sozial und ökonomisch nachhaltige Entwicklung, für deren Gestaltung sie vielfältige Partizipationsmöglichkeiten kennen und wahrnehmen. Bei Inhalten mit Anknüpfungspunkten zur Bildung für nachhaltige Entwicklung eignen sich insbesondere die didaktischen Prinzipien der Visionsorientierung, des Vernetzenden Lernens sowie der Partizipation. Vernetztes Denken bedeutet hier die Verbindung von Gegenwart und Zukunft einerseits und ökologischen, ökonomischen und sozialen Dimensionen des eigenen Handelns andererseits.
Eine besondere Bedeutung kommt der politischen Bildung als aktivem Beitrag zur Stärkung der Zivilgesellschaft zu. Im Vordergrund stehen dabei die Fähigkeit und Bereitschaft, sich vor dem Hintergrund demokratischer Handlungsoptionen aktiv in die freiheitliche Demokratie einzubringen. Bei Inhalten mit politischem Gehalt werden auch die damit in Verbindung stehenden fachspezifischen Arbeitsmethoden der politischen Bildung eingesetzt. Dafür eignen sich u. a. Rollen- und Planspiele, Streitgespräche, Pro- und Kontra-Debatten, Podiumsdiskussionen oder kriterienorientierte Fall-, Konflikt- und Problemanalysen.
Im Kontext der Medienbildung nutzen die Fachschülerinnen und Fachschüler verstärkt und gezielt traditionelle sowie digitale Medien, um benötigte Informationen zu beschaffen, zu strukturieren und zu bewerten. Dies geschieht insbesondere mit dem Ziel, ihr Wissen zu erweitern, zu vertiefen und anzuwenden. Sie achten dabei auf den Schutz sensibler Daten und agieren sicher. Sie verstehen, bewerten und nutzen Medien selbstständig zum Lernen, erkennen und analysieren Medieneinflüsse und -wirkungen und verstärken ihre medienkritische Reflexion. Informations- und Kommunikationstechnologien setzen die Fachschülerinnen und Fachschüler sachgerecht, situativ-zweckmäßig und verantwortungsbewusst ein und nutzen diese zur kreativen Lösung von Problemen.
Durch das Einbeziehen der Berufserfahrungen der Fachschülerinnen und Fachschüler, von außerschulischen Partnern und Lernorten erfolgt eine beständige Reflexion und Weiterentwicklung der individuellen beruflichen Handlungskompetenz. Die kontinuierliche Abstimmung und Kooperation zwischen den beteiligten Lehrkräften des fachrichtungsübergreifenden und fachrichtungsbezogenen Bereiches ist unabdingbar.
Die Lernfelder sind für den Unterricht durch Lernsituationen, die exemplarisch für berufliche Handlungssituationen stehen, zu untersetzen. Lernsituationen konkretisieren die Vorgaben des Lernfeldes und werden mittels curricularer Analyse aus diesen abgeleitet. Die Umsetzung der Lernfelder ist in den Schulen vor Ort zu leisten. Die Orientierung an den typischen beruflichen Tätigkeiten bedingt die Integration der Informationstechnik in die Lernfelder. Die Umsetzung dieser Zielsetzungen erfordert eine angemessene technische Ausstattung und entsprechende schulorganisatorische Regelungen.
Praktische Anteile gehören unverzichtbar zur Ausbildung. Die Ausprägung beruflicher Handlungskompetenz wird durch handlungsorientierten Unterricht gefördert. Dabei werden über die Lernsituationen Aufgaben- und Problemstellungen aus der beruflichen Praxis im Unterricht aufgegriffen. Das Lernen erfolgt in vollständigen beruflichen Handlungen, bei denen die Fachschülerinnen und Fachschüler die Arbeitsprozesse selbstständig und eigenverantwortlich planen, durchführen, bewerten und reflektieren sowie die Arbeitsergebnisse präsentieren.
Dieses Unterrichten erfordert sowohl die Anwendung moderner Medien bzw. Informations- und Kommunikationssysteme als auch Methodenvielfalt, dabei insbesondere den Einsatz komplexer Lehr-/Lernarrangements wie Projekte oder Fallstudien. Die Fachschülerinnen und Fachschüler werden befähigt, Lern- und Arbeitstechniken anzuwenden und selbstständig weiterzuentwickeln sowie Informationen zu beschaffen, zu verarbeiten und zu bewerten. Es sind zielgerichtet Sozialformen auszuwählen, welche die Entfaltung der Kommunikations-, Kooperations- und Konfliktfähigkeit sowie Empathie und Toleranz fördern.
Der Bildungsgang ist in Fächer und Lernfelder gegliedert. Der Lehrplan für den fachrichtungsbezogenen Bereich ist nach Lernfeldern strukturiert. Lernfelder sind didaktisch aufbereitete berufliche Handlungsfelder. Jedes Lernfeld enthält Ziele und Mindestinhalte.
Die Ziele beschreiben Handlungskompetenzen laut Qualifikationsprofil in vollständigen beruflichen Handlungen. Verbindliche Mindestinhalte sind kursiv in diese Zielbeschreibungen integriert. Die Zielbeschreibungen bilden die entscheidende Grundlage für die didaktisch begründete Gestaltung des Lehrens und Lernens an den berufsbildenden Schulen. Sie geben verbindliche Orientierungen über die Qualität der Leistungs- und Verhaltensentwicklung der Fachschülerinnen und Fachschüler und sind damit die Voraussetzung für die eigenverantwortliche Vorbereitung des Unterrichts durch die Lehrkräfte.
Zentrales Ziel der beruflichen Schularten und damit jedes Lernfeldes ist es, die Entwicklung umfassender Handlungskompetenz zu fördern. Handlungskompetenz entfaltet sich in den Dimensionen von Fach-, Sozial-, Selbstkompetenz, deren immanenter Bestandteil Methodenkompetenz, Lern- und kommunikative Kompetenz sind.3
Die Ziele und Mindestinhalte sind verbindlich. In diesem Rahmen bestimmen die Lehrkräfte die Themen des Unterrichts und treffen ihre didaktischen Entscheidungen in freier pädagogischer Verantwortung.
In diesem Kontext wird auf die Handreichung „Umsetzung lernfeldstrukturierter Lehrpläne“4 verwiesen. Diese Handreichung bezieht sich auf die Umsetzung des Lernfeldkonzeptes in den Schularten Berufsschule, Berufsfachschule und Fachschule und enthält u. a. Ausführungen
1. zum Lernfeldkonzept,
2. zu Aufgaben der Schulleitung bei der Umsetzung des Lernfeldkonzeptes, wie
3. zu Anforderungen an die Gestaltung des Unterrichts, insbesondere zur
sowie das Glossar.
_________________________________________
3 vgl. KMK [Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland] (2021): Handreichung für die Erarbeitung von Rahmenlehrplänen der Kultusministerkonferenz für den berufsbezo¬genen Unterricht in der Berufsschule und ihre Abstimmung mit Ausbildungsordnungen des Bundes für anerkannte Ausbildungsberufe. S. 15/16. Verfügbar unter: https://www.kmk.org/fileadmin/veroeffentlichungen_beschluesse/2021/2021_06_17-GEP-Handreichung.pdf.
4 vgl. Landesamt für Schule und Bildung (Hrsg.) (2022): Umsetzung lernfeldstrukturierter Lehrpläne. Radebeul. Verfügbar unter: https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/14750.
Lernfeld 1 | Unternehmen gründen und gestalten |
Klassenstufen 1 bis 3
Zeitrichtwert: 240 Ustd. |
---|---|---|
Die Fachschülerinnen und Fachschüler besitzen die Kompetenz, ein Unternehmen unter Berücksichtigung rechtlicher und wirtschaftlicher Aspekte zu gründen und Geschäftsprozesse zu gestalten, zu überwachen und zu optimieren. Die Fachschülerinnen und Fachschüler informieren sich über die rechtlichen Rahmenbedingungen einer Unternehmensgründung. Sie verschaffen sich einen Überblick über die betriebliche Organisation von Unternehmen. Sie gestalten die Aufbau- und Ablauforganisation, wählen die geeignete Rechtsform und bereiten notwendige Verträge (Rechtsgeschäfte, Vertragsarten) vor. Sie beziehen Vorschriften des Arbeits- und Umweltschutzes in die konzeptionelle Arbeit ein. Die Fachschülerinnen und Fachschüler analysieren die Produktionsfaktoren, berechnen die Kosten des Einsatzes in landwirtschaftlichen Unternehmen und bewerten diese in Verbindung mit Investitionsentscheidungen und Rentabilitätsbetrachtungen. Sie recherchieren die Vorschriften zur Erfassung und Dokumentation betrieblicher Geschäftsprozesse (GoB, Buchführungspflicht) und machen sich mit der kaufmännischen Buchführung (Inventur, Inventar, Bilanz, Bestandskonten, Erfolgskonten, Umsatzsteuer) vertraut. Die Fachschülerinnen und Fachschüler erfassen buchhalterisch Geschäftsfälle, erstellen Bilanzen sowie die Gewinn- und Verlustrechnung. Sie bereiten den Jahresabschluss vor. Sie analysieren betriebliche Kennzahlen (Liquidität, Stabilität, Rentabilität) auf dessen Grundlage und nutzen diese im Rahmen des Controllings für die Weiterentwicklung des Unternehmens. Die Fachschülerinnen und Fachschüler treffen Entscheidungen zu Investitionen im Anlagevermögen (Boden, Gebäude, bauliche Anlagen, Maschinen) und deren Finanzierung (Finanzierungsarten, Finanzierungskosten) und zur Beschaffung. Sie leiten Konsequenzen für die Arbeitswirtschaft ab. Sie informieren sich über die aktuelle steuerliche Gesetzgebung und nutzen potentielle Gestaltungsmöglichkeiten (Steuerarten, Steuerverfahren). Die Fachschülerinnen und Fachschüler organisieren Geschäftsprozesse und setzen dafür Informations- und Kommunikationssysteme effizient ein. Sie reflektieren den Prozess der Unternehmensgründung sowie die Steuerung der Geschäftsprozesse und zeigen Optimierungsmöglichkeiten auf. |
Lernfeld 2 | Unternehmen im ökologischen Landbau wirtschaftlich führen |
Klassenstufen 1 bis 3
Zeitrichtwert: 300 Ustd. |
---|---|---|
Die Fachschülerinnen und Fachschüler besitzen die Kompetenz, rechtliche, agrarpolitische und marktwirtschaftliche Rahmenbedingungen zu analysieren, um Unternehmen im ökologischen Landbau wirtschaftlich zu führen. Die Fachschülerinnen und Fachschüler gewinnen Informationen über Agrarmärkte sowie Strukturen der vor- und nachgelagerten Bereiche der Landwirtschaft. Sie ermitteln die Marktstellung von Unternehmen im ökologischen Landbau und leiten deren Potentiale ab. Selbstständig analysieren sie die agrarpolitischen und marktwirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Unternehmensführung im ökologischen Landbau. Die Fachschülerinnen und Fachschüler diskutieren die Betriebsentwicklung unter Berücksichtigung gesellschafts- und umweltpolitischer Aspekte. Die Fachschülerinnen und Fachschüler erstellen ein Konzept zur Umstellung auf die ökologische Produktion und beachten dabei rechtliche Rahmenvorgaben (EU-Öko-Verordnung, Richtlinien von Anbauverbänden). Sie informieren sich über geeignete Fördermöglichkeiten im ländlichen Raum und beantragen diese. Die Fachschülerinnen und Fachschüler kommunizieren mit Vertragspartnern, treten in Verhandlungen sicher auf, gestalten Verträge und schließen Rechtsgeschäfte (Rechtsaufbau, Öffentliches Recht, Privatrecht, Verwaltungsrecht) ab. Die Fachschülerinnen und Fachschüler ermitteln die Wirtschaftlichkeit von Produktionsverfahren und Betriebszweigen (Kostenbegriff, Kostenarten, Teilkostenrechnung, Vollkostenrechnung, Betriebszweigabrechnung) im ökologischen Landbau. Sie nutzen die Ergebnisse der Kosten-Leistungsrechnung sowie betriebswirtschaftliche Kennzahlen für die Analyse der wirtschaftlichen Situation und zur weiteren Planung einer nachhaltigen Entwicklung des Unternehmens (Planungsanlässe, Erfolgsrechnung, Finanzierungsplan, Investitionsrechnung, investive Förderung). Sie wenden adäquate Problemlöseverfahren sowie Arbeitsmethoden der Beschaffung, Aufbereitung und Verarbeitung von Informationen und Daten an. Verantwortungsvoll reflektieren sie den Kreislauf unternehmerischen Handelns und leiten Vorschläge zur Optimierung der Produktionsverfahren ab. Sie legen geeignete Maßnahmen zur Sicherung und Verbesserung der geforderten Qualität fest (Qualitätsmanagement). Die Fachschülerinnen und Fachschüler schätzen sorgfältig Chancen und Risiken einer Umstellung auf die ökologische Wirtschaftsweise ein. Sie diskutieren ihre Entscheidungen ergebnisorientiert und präsentieren diese anschaulich unter Nutzung geeigneter Kommunikationsmittel. |
Lernfeld 3 | Mitarbeiter einstellen und führen |
Klassenstufen 1 bis 3
Zeitrichtwert: 80 Ustd. |
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Die Fachschülerinnen und Fachschüler besitzen die Kompetenz, personalrtschaftliche Maßnahmen für ihr Unternehmen zu planen und umzusetzen. Sie beachten arbeitsrechtliche Regelungen. Die Fachschülerinnen und Fachschüler analysieren den Personalbestand, um personalwirtschaftliche Entscheidungen vorzubereiten. Sie bestimmen den Personalbedarf unter Berücksichtigung betrieblicher Ziele, der konjunkturellen Situation und gesamtwirtschaftlicher Faktoren (Demografie) sowie der gesellschaftlichen Verantwortung (Inklusion, Integration). Sie informieren sich über arbeitsrechtliche Regelungen (Arbeits-, Tarif- und Sozialrecht). Die Fachschülerinnen und Fachschüler planen die bedarfsgerechte Beschaffung (extern, intern) von qualifiziertem Personal. Sie bereiten die Personalauswahl (Bewerbung, Vorstellungsgespräch) und die Personalintegration (fachlich, sozial) vor. Sie machen sich mit der rechtssicheren Gestaltung von Arbeitsverhältnissen (Arbeitsvertrag, Rechte und Pflichten, Haftung) unter Beachtung des kollektiven Arbeitsrechts vertraut. Sie sondieren für die zu besetzenden Stellen Modelle der Arbeitszeitregelung und prüfen motivationsbeeinflussende Faktoren auf ihren Anwendungskontext. Sie leiten Strategien der Personalentwicklung (Fort- und Weiterbildung) ab, die lebenslanges Lernen ermöglichen und zur Sicherung des Arbeitsplatzes beitragen. Die Fachschülerinnen und Fachschüler führen Auswahlverfahren für die Personalbeschaffung durch. Sie schließen Arbeitsverträge (Form, Inhalt) ab, setzen die arbeitsvertraglichen Pflichten um und beachten Regelungen zur Schadenshaftung der Vertragspartner. Die Fachschülerinnen und Fachschüler schätzen Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter ein. Sie führen Mitarbeitergespräche und kommunizieren professionell entsprechend den Regeln der betrieblichen Kommunikation (Gesprächsführung, Moderation, Präsentation). Sie reagieren sachgerecht, lösungsorientiert und bei Bedarf intervenierend (Konfliktmanagement). Zur Führung des Personals nutzen sie geeignete Führungsinstrumente (Führungsstile und -techniken). Sie erstellen Mitarbeiterbeurteilungen (Arbeitszeugnis) und realisieren Maßnahmen der Personalentwicklung. Sie beenden Arbeitsverhältnisse (Kündigung, Aufhebungsvertrag) auf der Grundlage des Kündigungsschutzgesetzes. Die Fachschülerinnen und Fachschüler reflektieren den Gesamtprozess des Personalmanagements im Unternehmen und in den einzelnen Abteilungen. Sie optimieren das betriebliche und das eigene Zeitmanagement in diesem Prozess. |
Lernfeld 4 | Marketingentscheidungen vorbereiten, umsetzen und reflektieren |
Klassenstufen 1 bis 3
Zeitrichtwert: 100 Ustd. |
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Die Fachschülerinnen und Fachschüler besitzen die Kompetenz, das Marketingkonzept für ein Unternehmen im ökologischen Landbau markt- und unternehmensspezifisch zu analysieren, Marketingentscheidungen zu entwickeln, umzusetzen und kontinuierlich zu reflektieren. Die Fachschülerinnen und Fachschüler analysieren die Besonderheiten des Marketings im ökologischen Landbau. Sie verinnerlichen dessen Notwendigkeit als Grundlage ihres kunden- und qualitätsorientierten Handelns sowie als Voraussetzung für die Existenzfähigkeit des Unternehmens. Die Fachschülerinnen und Fachschüler identifizieren die Elemente von Marketingkonzepten. Sie definieren ein Untersuchungsproblem im Rahmen des ökologischen Landbaus sowie den damit einhergehenden Informationsbedarf und ermitteln die Anforderungen des Marktes (Marktforschung). Auf dieser Grundlage analysieren sie die unternehmensspezifische Ausgangslage und aktuelle Marktchancen, bestimmen Zielgruppen und formulieren daraus resultierende Marketingziele. Die Fachschülerinnen und Fachschüler erstellen ein Marketingkonzept für Produkte und Dienstleistungen des ökologischen Landbaus. Sie entscheiden sich für adäquate Strategien (Marketingstrategien) und konzipieren den Einsatz von Instrumenten des Marketings (Marketingmix). Die Fachschülerinnen und Fachschüler setzen das Marketingkonzept um. Sie überprüfen sowohl den ökonomischen Erfolg (Marktanteil, Umsatz, Gewinn) als auch den außerökonomischen Erfolg (Kundenzufriedenheit) für ihr Unternehmen. Zur langfristigen Sicherung des Marketingerfolgs überwachen die Fachschülerinnen und Fachschüler kontinuierlich das Marketingkonzept, identifizieren Fehlerquellen und leiten gegebenenfalls Maßnahmen zur Optimierung ein. Sie reflektieren die Umsetzung des Marketingkonzeptes kritisch und definieren gegebenenfalls ein neues Untersuchungsproblem. |
Lernfeld 5 | Landwirtschaftliche Flächen nachhaltig bewirtschaften |
Klassenstufen 1 bis 3
Zeitrichtwert: 280 Ustd. |
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Die Fachschülerinnen und Fachschüler besitzen die Kompetenz, die vorhandenen natürlichen Ressourcen bei der Flächenbewirtschaftung effizient und nachhaltig zu nutzen sowie Ökosystemdienstleistungen zu gestalten. Die Fachschülerinnen und Fachschüler analysieren die Wirkung von abiotischen und biotischen Umweltfaktoren sowie deren Wechselwirkungen für die Entwicklung der Pflanzenbestände. Sie recherchieren zu Bodeneigenschaften und Maßnahmen zur langfristigen Erhaltung und Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit. Die Fachschülerinnen und Fachschüler informieren sich zu umweltrechtlichen Rahmenbedingungen sowie zu Gesetzmäßigkeiten der Fruchtfolgegestaltung hinsichtlich acker-, pflanzenbaulicher und phytosanitärer Grundsätze sowie betriebswirtschaftlicher Aspekte. Sie verschaffen sich einen Überblick über Ökosystemdienstleistungen sowie aktuelle rechtliche Regelungen und Vorgaben (Agrarumweltprogramme, EU-Öko-Verordnung, Richtlinien von Anbauverbänden). Die Fachschülerinnen und Fachschüler analysieren die betriebliche Nährstoffsituation und betriebliche Nährstoffströme. Sie entwickeln praxisrelevante Strategien, um Kulturpflanzenbestände unter den Vorgaben des ökologischen Landbaues effizient mit Nährstoffen zu versorgen (Nährstoffmanagement). Dabei berücksichtigen sie vorausschauend die Möglichkeiten von Nährstoffkonservierung und gezieltem Nährstoffaufschluss im Boden. Die Fachschülerinnen und Fachschüler leiten die Regeln des integrierten Pflanzenschutzes im ökologischen Landbau ab und nutzen regulierende Ökosystemdienstleistungen zur Verbesserung von Erträgen und Qualitäten in der landwirtschaftlichen Produktion. Die Fachschülerinnen und Fachschüler beziehen im Zuge der Sortenwahl den züchterischen Fortschritt ein und wägen kritisch Potenziale und Risiken der jeweiligen Sorteneigenschaften ab. Dabei wenden sie fachliche und rechtliche Rahmenbedingungen der klassischen Zuchtmethoden, des Saatgutnachbaus und -vertriebs für den ökologisch wirtschaftenden Betrieb an. Die Fachschülerinnen und Fachschüler passen die Flächenbewirtschaftung an sich ändernde klimatische Rahmenbedingungen (Agrarmeteorologie) sowie gesellschaftliche Erfordernisse an. Sie sichern damit die ökonomische Leistungsfähigkeit des Betriebes und verbessern die daran gekoppelten Ökosystemdienstleistungen. Die Fachschülerinnen und Fachschüler realisieren Maßnahmen zur langfristigen Erhaltung der Multifunktionalität der Kulturlandschaft. Sie integrieren Ziele des Biodiversitäts-, Klima-, Gewässer- und Bodenschutzes in die Flächenbewirtschaftung. Dabei agieren sie konform zu den jeweils aktuellen agrarpolitischen Rahmenbedingungen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) und berücksichtigen die aktuell gültige EU-Öko-Verordnung sowie die Richtlinien der einzelnen Anbauverbände. Die Fachschülerinnen und Fachschüler dokumentieren ihre Maßnahmen (rechtliche und verbandsspezifische Dokumentationspflichten). Bei allen Maßnahmen der Flächenbewirtschaftung gehen sie ressourcenschonend um und orientieren sich am Leitbild der Nachhaltigkeit. Sie reflektieren ihr Vorgehen kritisch, unterbreiten Optimierungsvorschläge und nehmen gegebenenfalls Anpassungen vor. |
Lernfeld 6 | Fruchfolgen im ökologischen Landbau planen und realisieren |
Klassenstufen 1 bis 3
Zeitrichtwert: 120 Ustd. |
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Die Fachschülerinnen und Fachschüler besitzen die Kompetenz, gesunde und ertragreiche Pflanzenbestände zu etablieren und bis zur Ernte zu führen. Die Fachschülerinnen und Fachschüler informieren sich über Standortansprüche und Kulturführung wesentlicher Ackerkulturen im ökologischen Landbau (Getreide, Hülsenfrüchte, Hackfrüchte, Ölfrüchte, Feldgemüse, Feldfutter). Sie leiten die Grundsätze einer erfolgreichen Anbaurangfolge der Fruchtarten auf der Basis des integrierten Pflanzenbaus ab. Die Fachschülerinnen und Fachschüler nutzen die Vorfruchteignung der einzelnen Fruchtarten, um agronomische Termine sicher umsetzen zu können sowie Anbaurisiken zu minimieren. Sie recherchieren Maßnahmen zum langfristigen Erhalt der Bodenfruchtbarkeit durch eine ausgeglichene Nährstoff- und Humusbilanz und berücksichtigen im Betrieb verfügbare Wirtschaftsdünger. Die Fachschülerinnen und Fachschüler planen Fruchtfolgen. Sie begründen die Stellung der einzelnen Fruchtfolgeglieder und berücksichtigen betriebliche Besonderheiten, Spezialisierungen und natürliche Bedingungen. Darüber hinaus beziehen sie Marktanforderungen und Verbraucherwünsche in die Planung ein. Die Fachschülerinnen und Fachschüler bauen Ackerkulturen als Reinsaat oder im Gemenge an und beziehen mehrjähriges Feldfutter, Untersaaten sowie Zwischenfrüchte in die Fruchtfolgerealisierung ein. Sie reduzieren gezielt das Schaderreger- und Krankheitspotential sowie Beikrautaufkommen und versorgen Nutztiere mit hofeigenen Futtermitteln. Die Fachschülerinnen und Fachschüler bonitieren die Kulturen und schätzen deren Entwicklungen ein. Sie reagieren auf Probleme im Rahmen der rechtlichen und verbandsspezifischen Möglichkeiten. Sie bewerten die Fruchtfolgen hinsichtlich der Sicherung der betrieblichen Produktivität sowie ihrer ökonomischen Leistungsfähigkeit und leiten Optimierungsmöglichkeiten ab. |
Lernfeld 7 | Dauergrünland im ökologischen Landbau nutzen und pflegen |
Klassenstufen 1 bis 3
Zeitrichtwert: 120 Ustd. |
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Die Fachschülerinnen und Fachschüler besitzen die Kompetenz, die Multifunktionalität des Dauergrünlandes nachhaltig zu nutzen und zu erhalten. Die Fachschülerinnen und Fachschüler informieren sich über die vielfältigen Funktionen des Grünlandes und setzen sich mit den Wirkungen von Standort- sowie Nutzungsfaktoren auf Ertrag und Zusammensetzung des Grünlandes auseinander. Sie recherchieren umweltrechtliche Rahmenbedingungen und kalkulieren den Nährstoffbedarf. Die Fachschülerinnen und Fachschüler analysieren die verschiedenen Nutzungssysteme und leiten die unterschiedlichen Perspektiven von Tierhaltern, Naturschutz und Gesellschaft ab. Die Fachschülerinnen und Fachschüler diskutieren die Notwendigkeit einer optimalen Grünlandbewirtschaftung im Rahmen der betrieblichen Stoffkreisläufe. Sie setzen sich mit den standortspezifischen Nutzungsmöglichkeiten des Dauergrünlands als Grundfutter für Wiederkäuer auseinander und leiten daraus betriebsindividuelle Qualitätsanforderungen sowie Weidenutzungs- und Fütterungsstrategien ab. Die Fachschülerinnen und Fachschüler planen eine verlustarme Futterernte und -konservierung gemäß den Qualitätsanforderungen aus der Tierproduktion. Sie nutzen dafür unterschiedliche Konservierungsverfahren entsprechend den betrieblichen Rahmenbedingungen. Die Fachschülerinnen und Fachschüler bonitieren Pflanzenbestände des Grünlandes unter Nutzung der dafür notwendigen Artenkenntnis. Sie ermitteln Wertzahlen (Nutzungswertzahlen, ökologische Wertzahlen) für das Dauergrünland und ziehen Schlussfolgerungen bezüglich der Umweltbedingungen und Nutzungspotenziale. Dabei berücksichtigen sie regionale und betriebliche Besonderheiten. Die Fachschülerinnen und Fachschüler kalkulieren notwendige Maßnahmen der Grünlandpflege und -verbesserung zur langfristigen Erhaltung der Leistungsfähigkeit des Dauergrünlandes. Sie registrieren auftretende negative Veränderungen im Pflanzenbestand und ermitteln Ursachen für Qualitätsmängel nach Futterernte und -konservierung. Die Fachschülerinnen und Fachschüler dokumentieren die Grünlandbewirtschaftungsmaßnahmen entsprechend der aktuell gültigen EU-Öko-Verordnung sowie den rechtlichen und verbandsspezifischen Regelungen. Die Fachschülerinnen und Fachschüler bewerten das Dauergrünland als eine wesentliche ökonomische Ressource für eine nachhaltige Milch- und Fleischerzeugung. Sie stellen Vorschläge zur Nutzungsanpassung und Wiederherstellung der Grünlandfunktionen zusammen. Sie formulieren Optimierungskriterien und berücksichtigen diese bei zukünftigen Ernten. Sie entwickeln und präsentieren standort- und nutzungsangepasste Bewirtschaftungskonzepte für das betriebliche Grünland, diskutieren diese und ziehen Schlussfolgerungen. Sie nehmen an Agrarumweltprogrammen teil und erhalten die Multifunktionalität des Grünlandes. Sie verbessern dessen Wertschöpfung durch Anlage und Pflege von grünlandbasierten Mehrnutzungssystemen (Streuobst). Bei allen Maßnahmen der ökologischen Grünlandbewirtschaftung gehen die Fachschülerinnen und Fachschüler sorgfältig und verantwortungsbewusst vor. Ihre Entscheidungen und ihr Vorgehen bewerten sie kritisch und ziehen Schlussfolgerungen zur Optimierung. |
Lernfeld 8 | Rinder im ökologischen Landbau halten und nutzen |
Klassenstufen 1 bis 3
Zeitrichtwert: 320 Ustd. |
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Die Fachschülerinnen und Fachschüler besitzen die Kompetenz, Rinderherden nachhaltig zu führen sowie Milch und Fleisch mit hoher Qualität zu erzeugen. Die Fachschülerinnen und Fachschüler informieren sich über den Markt für Milch und Rindfleisch sowie die Chancen und Risiken lokaler und globaler Märkte. Sie ordnen die Rinderhaltung als wichtigen Bestandteil des betrieblichen Nährstoffkreislaufes ein und analysieren deren Bedeutung in grünlandbetonten Regionen. Sie ermitteln produktionsspezifische Daten und erstellen ein individuelles Leitbild zur nachhaltigen Rinderhaltung. Die Fachschülerinnen und Fachschüler diskutieren Standortvoraussetzungen für eine nachhaltige Milch- und Fleischproduktion. Dazu informieren sie sich über die Ansprüche und Leistungsdaten der verschiedenen Rinderrassen, Nutzungsrichtungen und Nutzungsintensitäten. Sie berücksichtigen den Erhalt der Biodiversität und speziell der vom Aussterben bedrohten Rinderrassen. Sie strukturieren die Informationen, stellen komplexe Zusammenhänge zwischen diesen her und integrieren diese in den betrieblichen Entscheidungsprozess. Sie wählen geeignete Rinderrassen für verschiedene Intensitäten und Vermarktungswege aus und erstellen ein Herdenmanagementkonzept. Die Fachschülerinnen und Fachschüler ermitteln ernährungsphysiologische Besonderheiten von Rindern für die verschiedenen Nutzungsrichtungen, Laktationsstadien und Altersklassen. Sie vergleichen Futtermittel, erörtern Grundfutterprotokolle, beraten über Einflüsse auf den Futterwert und legen Bewertungskriterien fest. Damit planen sie den optimalen Einsatz und die Qualität von Grundfutter für eine nachhaltige Milch- und Fleischerzeugung. Sie informieren sich über verschiedene Weidesysteme und erstellen betriebsindividuelle Weidenutzungskonzepte. Die Fachschülerinnen und Fachschüler bereiten Entscheidungen zur Investition von Fütterungstechnik vor und planen unter Berücksichtigung der EU-Öko-Verordnung und der Richtlinien ausgewählter Anbauverbände geeignete Fütterungsstrategien. Die Fachschülerinnen und Fachschüler machen sich mit den anatomischen und physiologischen Grundlagen der Milchbildung vertraut. Sie werten die Milchgeldabrechnungen hinsichtlich der Qualitätsstandards zur Milchgüte aus und ergreifen Maßnahmen zur Optimierung. Sie interpretieren Milchmenge und Milchinhaltsstoffe als Indikatoren für die Fütterung und analysieren die Wechselwirkungen zwischen der Milchqualität und der Eutergesundheit. Dafür nutzen sie betrieblich vorhandene und selbst erhobene Daten. Die Fachschülerinnen und Fachschüler verschaffen sich einen Überblick über verschiedene Melksysteme, vergleichen diese mit Blick auf die betriebsindividuellen Anforderungsprofile und entscheiden sich für ein geeignetes System. Die Fachschülerinnen und Fachschüler sammeln Informationen zu Einflüssen auf die Fleisch- und Schlachtkörperqualität. Sie orientieren sich an den Markterfordernissen und planen ein Vermarktungskonzept für Rindfleisch. Die Fachschülerinnen und Fachschüler recherchieren zu Stoffwechselerkrankungen, planen Maßnahmen für die betriebliche Eigenkontrolle und konzipieren Handlungsanweisungen, um diese zu vermeiden. Die Fachschülerinnen und Fachschüler beschaffen Informationen zu Aufbau und Funktion von Klauen und Gliedmaßen und Zusammenhängen zwischen deren Funktionalität, der Sauberkeit und dem Tierwohl. Sie planen den Einsatz von Checklisten zur Kontrolle von Tierwohlindikatoren und schlagen Maßnahmen zur Verbesserung der Klauen-, Gliedmaßen- sowie Integumentgesundheit vor. Die Fachschülerinnen und Fachschüler informieren sich über die Physiologie der Fruchtbarkeit. Sie konzipieren Handlungsstrategien für die Milcherzeugung und die Mutterkuhhaltung. Sie entwickeln eine chronologische Übersicht über wichtige Kennzahlen, nutzen betrieblich vorhandene Daten und integrieren das Controlling in das tägliche Herdenmanagement. Die Fachschülerinnen und Fachschüler analysieren die funktionalen Merkmale von Rindern und leiten die Wechselwirkung zwischen diesen und einem tierartgerechten und nachhaltigen Herdenmanagement ab. Unter Berücksichtigung von Daten aus standardisierten Leistungsprüfungen und Wissen aus der Zuchtwertschätzung erstellen sie eine Anpaarungsplanung. Die Fachschülerinnen und Fachschüler erstellen Konzepte für die Kälber- und Jungrinderaufzucht und überprüfen diese. Sie stellen die Ansprüche der Nachzucht in den verschiedenen Altersklassen zusammen und berücksichtigen die betriebsindividuelle Eignung. Die Fachschülerinnen und Fachschüler gestalten das tägliche Herdenmanagement sowohl in Milchkuh- als auch Mutterkuhherden. Sie kontrollieren kontinuierlich das Tierverhalten und passen gegebenenfalls ihre Maßnahmen an. Sie beachten die Anforderungen an die Funktionsbereiche (Füttern, Liegen, Laufen, Melken, Sonderbereiche) je nach Nutzungsrichtung und Nutzungsintensität, berücksichtigen Tierwohl, Arbeitswirtschaftlichkeit, Ökonomie und entwickeln ein bauliches Konzept. Die Fachschülerinnen und Fachschüler prüfen ihre Konzepte für das Herdenmanagement in Bezug auf Maßnahmen zur Vermeidung von häufig wiederkehrenden Krankheiten mit bedeutsamen wirtschaftlichen Auswirkungen. Sie setzen Entscheidungsbäume zur Sicherstellung einer hohen und nachhaltigen Tiergesundheit ein. Die Fachschülerinnen und Fachschüler dokumentieren regelmäßig ihre Maßnahmen im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben und der Anforderungen an das Qualitätsmanagement. Sie reflektieren ihre Handlungen in Bezug auf Nahrungsmittelsicherheit, Umweltschutz und Tierwohl. |
Lernfeld 9 | Schafe und Ziegen im ökologischen Landbau halten und nutzen |
Klassenstufen 1 bis 3
Zeitrichtwert: 80 Ustd. |
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Die Fachschülerinnen und Fachschüler besitzen die Kompetenz, Schaf- und Ziegenherden ökologisch und wirtschaftlich zu managen. Die Fachschülerinnen und Fachschüler analysieren den Markt für Schaf- und Ziegenprodukte (Mast, Milch, Landschaftspflege). Sie ermitteln Verbraucherwünsche und recherchieren die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Schaf- und Ziegenhaltung im ökologischen Landbau. Die Fachschülerinnen und Fachschüler informieren sich über die Besonderheiten der verschiedenen Nutzungsrichtungen und Betriebsformen. Sie gleichen diese sowohl mit den Standortbedingungen als auch den individuellen betrieblichen Gegebenheiten ab und planen die optimale Gestaltung des Produktionsverfahrens. Die Fachschülerinnen und Fachschüler eruieren Tierwohlkriterien, identifizieren sich damit und leiten Anforderungen an tierschutzgerechte Haltungssysteme ab. Sie planen die einzelnen Funktionsbereiche und führen Kapazitätsberechnungen durch. Sie stellen die Ergebnisse anschaulich zusammen. Die Fachschülerinnen und Fachschüler ermitteln die ernährungsphysiologischen Besonderheiten von Schafen und Ziegen. Sie wählen geeignete Futtermittel aus, leiten Maßnahmen für Futterbereitstellung und Konservierung ab und entwickeln bedarfsorientierte Fütterungsstrategien für die verschiedenen Nutzungsrichtungen und Altersklassen. Sie prüfen Anforderungen an die Weidehaltung und erstellen ein Nutzungskonzept. Sie setzen sich aktiv mit Biodiversität auseinander und untersuchen Lösungsansätze zum Erhalt der vom Aussterben bedrohten Rassen. Die Fachschülerinnen und Fachschüler setzen sich mit der Fortpflanzungsbiologie auseinander. Sie leiten Schlussfolgerungen für die Herdenführung im Jahresverlauf ab. Sie erstellen, diskutieren und vergleichen Maßnahmepläne zum Erhalt und zur Verbesserung der Tiergesundheit. Dabei beachten sie Ursache-Wirkungs-Prinzipien und nutzen diese für ein angepasstes Herdenmanagement. Die Fachschülerinnen und Fachschüler dokumentieren rechtskonform und entsprechend den Richtlinien der Verbände. Sie setzen die Prüfkriterien für das betriebliche Qualitätsmanagement ein, um eine hohe Prozess- und Produktqualität zu sichern. Die Fachschülerinnen und Fachschüler präsentieren das Nutzungskonzept zum wirtschaftlich nachhaltigen Gestalten der jeweiligen Produktionsverfahren. Sie reflektieren den Prozess der Konzepterstellung und -umsetzung, diskutieren ihre Erfahrungen und optimieren ihr Vorgehen. |
Lernfeld 10 | Schweine und Geflügel im ökologischen Landbau halten und nutzen |
Klassenstufen 1 bis 3
Zeitrichtwert: 100 Ustd. |
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Die Fachschülerinnen und Fachschüler besitzen die Kompetenz, sowohl Schweine als auch Geflügel zu züchten und zu mästen. Sie gestalten und optimieren die Produktionsprozesse und erzeugen hochwertige Produkte. Die Fachschülerinnen und Fachschüler informieren sich über die Märkte für Schweine (Zucht, Mast) und Geflügel (Eier, Mast). Sie diskutieren Chancen und Risiken lokaler und globaler Märkte. Sie analysieren die rechtlichen Rahmenbedingungen (Tierschutzgesetz, Nutztierhaltungsverordnung, EU-Öko-Verordnung) sowie Richtlinien ausgewählter Anbauverbände. Sie ordnen die tierische Veredlung als wesentlichen Bestandteil des betrieblichen Nährstoffkreislaufes ein. Sie informieren sich über die Ansprüche und Leistungsdaten der verschiedenen Nutzungsrichtungen und Nutzungsintensitäten und leiten Standortvoraussetzungen für eine nachhaltige Eier- und Fleischproduktion ab. Sie berücksichtigen den Erhalt der Biodiversität und recherchieren, inwieweit die Haltung vom Aussterben bedrohter Rassen in das Unternehmen integriert werden kann. Sie stellen komplexe Zusammenhänge zwischen den strukturierten Informationen her und integrieren diese in den betrieblichen Entscheidungsprozess. Die Fachschülerinnen und Fachschüler informieren sich über geeignete Schweinerassen. Sie nutzen standardisierte Leistungsprüfungen, Zuchtwertschätzungen sowie Zuchtprogramme und leiten die Eignung für verschiedene Standorte, Intensitäten und Vermarktungswege ab. Die Fachschülerinnen und Fachschüler ermitteln die anatomischen und verdauungsphysiologischen Besonderheiten von Schweinen. Sie recherchieren zur Fütterung in den verschiedenen Altersklassen, Nutzungsrichtungen und -intensitäten (Bedarfswerte, Futtermittel, Fütterungsverfahren, Fütterungstechnik) und entscheiden sich für ein Fütterungskonzept. Die Fachschülerinnen und Fachschüler diskutieren die Haltungsansprüche von Sauen und Aufzuchtferkeln sowie Mastschweinen. Sie erstellen Raum- und Funktionsprogramme und überprüfen diese in Bezug auf Tierwohl, Arbeitswirtschaftlichkeit und Ökonomie. Die Fachschülerinnen und Fachschüler beschaffen Informationen über die Herden- und Bestandsführung (Biologie der Fortpflanzung und Laktation, Fruchtbarkeitsmanagement, Geburt und Aufzucht, Hygienemaßnahmen, Einstallungsprophylaxe, Ferkelbezug, Wachstum). Sie erheben Daten für das betriebliche Controlling (Tierwohlindikatoren, Fruchtbarkeitsdaten, Schlachtabrechnungen) und optimieren dadurch die tierischen Leistungen. Sie planen die Vermarktung und berücksichtigen Einflüsse auf die Fleisch- und Schlachtkörperqualität. Die Fachschülerinnen und Fachschüler informieren sich über die Organisation der Legehennenzucht und beurteilen den Einsatz von Zweinutzungshühnern für den ökologisch wirtschaftenden Betrieb. Sie machen sich mit Fütterungsansprüchen der Legehennen (Verdauungsphysiologie, Nährstoffbedarf, Futtermittelkunde, Mauserinduktion) sowie Zusammenhängen zur Eiqualität und Legeleistung vertraut und leiten ein Fütterungskonzept ab. Die Fachschülerinnen und Fachschüler setzen sich mit Haltungsansprüchen der Legehennen auseinander. Sie recherchieren zu Stalleinrichtungen (Nester, Sitzstangen, Scharrraum, Beschäftigungsmöglichkeiten) sowie Haltungssystemen (stationär, mobil) und entscheiden nach betriebsindividueller Eignung über Investitionen. Sie integrieren Checklisten zur Beurteilung von Tierwohl und Verhaltensanomalien zur Optimierung der tierischen Leistungen. Die Fachschülerinnen und Fachschüler berücksichtigen die rechtlichen Vorgaben zur Produktqualität und Kennzeichnungspflicht und vermarkten aktiv Eier und Koppelprodukte. Die Fachschülerinnen und Fachschüler untersuchen Möglichkeiten, die Geflügelmast in den landwirtschaftlichen Betrieb zu integrieren. Sie diskutieren Standortvoraussetzungen und informieren sich über Leistungs- und Marktdaten verschiedener Nutzungsrichtungen und -intensitäten. Sie analysieren Bezugsquellen für Jungtiere und vergleichen diese mit einer Eigenremontierung. Sie berücksichtigen Fütterungsansprüche der verschiedenen Mastgeflügelarten (Verdauungsphysiologie, Nährstoffbedarf, Futtermittelkunde) und leiten Fütterungskonzepte ab. Die Fachschülerinnen und Fachschüler informieren sich über die Haltungsansprüche, bewerten verschiedene Haltungskonzepte und entscheiden sich für eine betriebsindividuelle Lösung. Sie erfassen Tierwohlindikatoren und verwenden diese zur Verbesserung des Tierwohls, der Qualität von Geflügelfleisch und der Optimierung ökonomischer Leistungen. Die Fachschülerinnen und Fachschüler diskutieren Vermarktungsmöglichkeiten und entscheiden sich für ein Konzept. Die Fachschülerinnen und Fachschüler überprüfen das Herdenmanagement sowohl bei Schweinen als auch bei Geflügel, um häufig wiederkehrende Krankheiten mit bedeutsamen wirtschaftlichen Auswirkungen zu vermeiden. Sie setzen Entscheidungsbäume zur Sicherstellung einer hohen und nachhaltigen Biosicherheit ein. Die Fachschülerinnen und Fachschüler dokumentieren regelmäßig ihre Maßnahmen im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben und der Anforderungen an das Qualitätsmanagement. Sie reflektieren ihre Handlungen in Bezug auf Nahrungsmittelsicherheit, Umweltschutz sowie Tierwohl und optimieren ihr Vorgehen. |
Lernfeld 11 | Diversifizierung im ökologischen Landbau erschließen |
Klassenstufen 1 bis 3
Zeitrichtwert: 80 Ustd. |
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Die Fachschülerinnen und Fachschüler besitzen die Kompetenz, Konzepte für Einkommensalternativen im Unternehmen zu entwickeln und umzusetzen. Die Fachschülerinnen und Fachschüler analysieren den Markt in Bezug auf Diversifizierungsmöglichkeiten. Sie informieren sich über rechtliche und betriebliche Rahmenbedingungen und beurteilen die Eignung von Produktionsverfahren im ökologischen Landbau in Abhängigkeit der betrieblichen Standortfaktoren. Die Fachschülerinnen und Fachschüler diskutieren Diversifizierungsmöglichkeiten und entwickeln Konzepte zur Implementierung in das Unternehmen. Sie beurteilen die Konzepte nach produktionstechnischen und wirtschaftlichen Aspekten. Sie entscheiden sich für eine oder mehrere Diversifizierungsvarianten sowie deren Umsetzungsmöglichkeiten und realisieren diese. Die Fachschülerinnen und Fachschüler präsentieren die Diversifizierungskonzepte auch unter Verwendung digitaler Medien. Sie bewerten die grundsätzliche Eignung der gewählten Diversifizierungsvarianten für das Unternehmen und reflektieren den Prozess der Umsetzung. Sie setzen sich selbstkritisch mit den Ergebnissen auseinander. |
Lernfeld 12 | Berufsnachwuchs ausbilden |
Klassenstufen 1 bis 3
Zeitrichtwert: 120 Ustd. |
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Die Fachschülerinnen und Fachschüler besitzen die Kompetenz, die Existenz landwirtschaftlicher Unternehmen durch eine qualitativ hochwertige berufliche Ausbildung nachhaltig zu sichern. Die Fachschülerinnen und Fachschüler setzen sich mit der Struktur der Berufsbildung in Deutschland auseinander. Sie informieren sich über die Rechtsgrundlagen der Berufsausbildung. Die Fachschülerinnen und Fachschüler analysieren die Ausbildungsordnung in Verbindung mit den Voraussetzungen im Unternehmen (Eignung des Betriebes, Ausbildungsbedarf, Rechte und Pflichten von Ausbildern und Auszubildenden). Sie planen die Sicherstellung der Voraussetzungen zur Berufsausbildung. Sie erstellen einen betrieblichen und individuellen Ausbildungsplan, der auf der Ausbildungsordnung basiert, sich an berufstypischen Arbeits- und Geschäftsprozessen orientiert und die erfolgreiche Ausbildung im Unternehmen ermöglicht. Die Fachschülerinnen und Fachschüler werben und stellen Auszubildende ein (Akquisemöglichkeiten, Auswahlverfahren, Tauglichkeitsuntersuchung). Sie bereiten den Berufsausbildungsvertrag vor, veranlassen die Eintragung des Vertrages bei der zuständigen Stelle, melden die Auszubildenden an der Berufsschule an und gestalten die Probezeit. Sie motivieren die Auszubildenden zum Besuch der Berufsschule und stimmen sich inhaltlich und organisatorisch mit den Lehrkräften ab. Die Fachschülerinnen und Fachschüler ermitteln die individuellen Lernvoraussetzungen der Auszubildenden und erstellen betriebliche Lern- und Arbeitsaufgaben. Zur Sicherung einer qualitativ hochwertigen Ausbildung legen sie pädagogisch sinnvolle Lernziele fest und kontrollieren kontinuierlich den Erfolg. Die Fachschülerinnen und Fachschüler nutzen vielfältige Ausbildungsmethoden, um den Ausbildungserfolg zu sichern. Mit Hilfe von Arbeitsunterweisungen bereiten sie die Auszubildenden auf den beruflichen Einsatz vor. Sie ermitteln und bewerten die Leistungen der Auszubildenden (Leistungsfeststellung und -bewertung), führen mit den Auszubildenden konstruktive Beurteilungsgespräche und unterstützen bei Lernschwierigkeiten. Die Fachschülerinnen und Fachschüler fördern die soziale und persönliche Entwicklung der Auszubildenden. Sie führen diese zum erfolgreichen Abschluss ihrer Ausbildung (Vorbereitung auf Zwischen- und Abschlussprüfung, termingerechte Anmeldung zu den Prüfungen bei der zuständigen Stelle). Die Fachschülerinnen und Fachschüler prüfen betriebliche und berufliche Entwicklungsmöglichkeiten der Auszubildenden (Übernahme, Nichtübernahme, betriebliche Entwicklungswege, berufliche Weiterbildungsmöglichkeiten, finanzielle Förderung) und beraten individuell. Die Fachschülerinnen und Fachschüler reflektieren den Ausbildungsprozess und wirken bei der Erstellung eines schriftlichen Zeugnisses auf der Grundlage der Leistungsbeurteilungen mit. |
Lernfeld 13 | Projekte managen und Leitungsaufgaben übernehmen |
Klassenstufen 1 bis 3
Zeitrichtwert: 220 Ustd. |
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Die Fachschülerinnen und Fachschüler besitzen die Kompetenz, komplexe betriebliche Aufgabenstellungen mithilfe des Projektmanagements zu planen, durchzuführen, zu kontrollieren und Leitungsaufgaben zu übernehmen. Die Fachschülerinnen und Fachschüler analysieren im Rahmen ihrer Führungsaufgaben komplexe betriebliche Aufgabenstellungen. Sie informieren sich über die Phasen des Projektmanagements (Projektdefinition, Projektanalyse, Projektplanung, Projektdurchführung, Projektabschluss). Die Fachschülerinnen und Fachschüler entwickeln kreative Projektideen und Lösungsvorschläge, die sie strukturieren und vorbereiten. Sie leiten konkrete Zielformulierungen ab. Dabei beachten sie Zeitmanagement, Personaleinsatz, Betriebsmitteleinsatz und Finanzierung (Projektvorbereitung). Unter Beachtung eines ausgewogenen Aufwand-Nutzen-Verhältnisses planen die Fachschülerinnen und Fachschüler Projekte und setzen dabei ausgewählte Instrumente ein (Arbeitspaketbeschreibung, Projektstrukturplan, Projektablaufplan, Projektzeitplan). Die Fachschülerinnen und Fachschüler legen eine Projektakte an und dokumentieren das Vorhaben projektbegleitend (Prozess-, Produktdokumentation) auch unter Verwendung digitaler Medien. Sie führen das Projekt durch, überwachen den Projektfortschritt kontinuierlich und leiten bei Bedarf korrigierende Maßnahmen ein (Soll-Ist-Vergleiche, Projektsteuerung bei Abweichungen). Die Fachschülerinnen und Fachschüler nehmen Führungsaufgaben im mittleren Management wahr und agieren als Projektleitung mit den Projektbeteiligten entsprechend deren jeweiliger Rolle, Aufgaben, Kompetenzen und Funktionen. Sie sorgen für einen effizienten und konfliktfreien Projektablauf und beachten Regeln der Zusammenarbeit. Die Fachschülerinnen und Fachschüler reflektieren im Rahmen des Projektabschlusses kritisch alle Erfahrungswerte, evaluieren die Projektergebnisse und dokumentieren diese in einem Abschlussbericht. Sie überprüfen kontinuierlich ihre Führungstätigkeit und ziehen Schlussfolgerungen zur Optimierung. |
Lernfeld 14 | Facharbeit erstellen |
Klassenstufen 1 bis 3
Zeitrichtwert: 80 Ustd. |
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Die Fachschülerinnen und Fachschüler besitzen die Kompetenz, wissenschaftsorientiert aktuelle fachrichtungsbezogene Themen zu bearbeiten und ihre Ergebnisse zu verteidigen. Die Fachschülerinnen und Fachschüler setzen sich mit aktuellen fachrichtungs- und praxisbezogenen Themen aus ihren beruflichen Handlungsfeldern auseinander. Sie leiten fachwissenschaftliche Fragestellungen oder komplexe gestalterische Aufgaben ab und entwickeln daraus eine Themenstellung für die Facharbeit. Die Fachschülerinnen und Fachschüler analysieren das Thema und formulieren Teilaufgaben. Sie beachten die inhaltlichen und formalen Anforderungen wissenschaftlichen Arbeitens und stellen konzeptionelle Überlegungen an. Bei der Umsetzung der einzelnen Arbeitsschritte nutzen sie unterschiedliche Arbeits- und Kreativitätstechniken. Sie planen ihre Arbeitsphasen (Ablaufplan, Zeitmanagement) verantwortungsvoll und selbstständig. Die Fachschülerinnen und Fachschüler wählen geeignete Untersuchungsmethoden (Recherche, Beobachtung, Fragebogen, Interview, Messung, Versuchsreihe). Sie planen die Durchführung einer Untersuchung (Reliabilität, Validität, Objektivität, Normen) oder die Entwicklung eines Produktes sowie die Auswertung und Dokumentation der Ergebnisse. Die Fachschülerinnen und Fachschüler informieren sich aus verschiedenen Quellen (Fachliteratur, Internet, Experten), analysieren diese kritisch hinsichtlich Verlässlichkeit, Aktualität sowie Themenbezug und wählen Informationen aus (Urheberrecht). Sie stellen beginnend mit der Themenstellung Zusammenhänge formal korrekt dar, zeigen Wechselwirkungen auf, argumentieren unter Anwendung der Fachtermini und überzeugen durch kompetente ergebnisorientierte Schlussfolgerungen. Die Fachschülerinnen und Fachschüler verteidigen zielgruppenadäquat und situationsangemessen in einem Fachgespräch die Ergebnisse ihrer Arbeit (Präsentationstechniken, Kommunikationstechniken). Sie reflektieren ihr methodisches Vorgehen und setzen sich selbstkritisch mit ihren Arbeitsprozessen und Ergebnissen auseinander. |