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Arbeitsmaterial

Berufsschule - duale Berufsausbildung

Kunststoff- und Kautschuktechnologe / Kunststoff- und Kautschuktechnologin

2023

 

Impressum

Das Arbeitsmaterial ist ab 1. August 2024 freigegeben.

 

Das Arbeitsmaterial basiert auf dem Rahmenlehrplan für den Ausbildungsberuf Kunststoff- und Kautschuktechnologe/Kunststoff- und Kautschuktechnologin (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 22. März 2012 in der Fassung vom 31. März 2023) und der Verordnung zur Neuordnung der Berufsausbildung zum Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik und zur Verfahrensmechanikerin für Kunststoff- und Kautschuktechnik vom 14. Juni 2023, Artikel 1 (BGBl. Teil I, Nr. 151 vom 19. Juni 2023).

 

Das Arbeitsmaterial wurde am

Landesamt für Schule und Bildung
Standort Radebeul
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul

https://www.lasub.smk.sachsen.de/

unter Mitwirkung von

André Clemens Radeberg 
Axel Dominick Radeberg 
Anke Mono Radeberg 

erarbeitet.

 

 

 

HERAUSGEBER

Sächsisches Staatsministerium für Kultus
Carolaplatz 1
01097 Dresden
https://www.smk.sachsen.de

Vorbemerkungen

Die Verfassung des Freistaates Sachsen fordert in Artikel 101 für das gesamte Bildungswesen:

„(1) Die Jugend ist zur Ehrfurcht vor allem Lebendigen, zur Nächstenliebe, zum Frieden und zur Erhaltung der Umwelt, zur Heimatliebe, zu sittlichem und politischem Verantwortungsbewusstsein, zu Gerechtigkeit und zur Achtung vor der Überzeugung des anderen, zu beruflichem Können, zu sozialem Handeln und zu freiheitlicher demokratischer Haltung zu erziehen.“

Das Sächsische Schulgesetz legt in § 1 fest:

„(2) Der Erziehungs- und Bildungsauftrag der Schule wird bestimmt durch das Recht eines jeden jungen Menschen auf eine seinen Fähigkeiten und Neigungen entsprechende Erziehung und Bildung ohne Rücksicht auf Herkunft oder wirtschaftliche Lage.

(3) Die schulische Bildung soll zur Entfaltung der Persönlichkeit der Schüler in der Gemeinschaft beitragen. …“

Für die Berufsschule gilt gemäß § 8 Abs. 1 des Sächsischen Schulgesetzes:

„Die Berufsschule hat die Aufgabe, im Rahmen der Berufsvorbereitung, der Berufsausbildung oder Berufsausübung vor allem berufsbezogene Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten zu vermitteln und die allgemeine Bildung zu vertiefen und zu erweitern. Sie führt als gleichberechtigter Partner gemeinsam mit den Ausbildungsbetrieben und anderen an der Berufsausbildung Beteiligten zu berufsqualifizierenden Abschlüssen.“

Neben diesen landesspezifischen gesetzlichen Grundlagen sind die in der „Rahmenvereinbarung über die Berufsschule“ (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 12. März 2015 in der jeweils geltenden Fassung) festgeschriebenen Ziele umzusetzen.

Kurzcharakteristik des Bildungsganges

Technologische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen erforderten die Neuordnung des vormaligen Ausbildungsberufes Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik/Verfahrensmechanikerin für Kunststoff- und Kautschuktechnik. Das Berufsbild erfuhr eine Wandlung vor allem durch die Digitalisierung von Produktionsabläufen und den Anspruch zur verstärkten Berücksichtigung von Nachhaltigkeit. Die neugeordnete Berufsausbildung zum Kunststoff- und Kautschuktechnologen/zur Kunststoff- und Kautschuktechnologin bezieht Möglichkeiten der Nutzung nachwachsender Rohstoffe in der Kunststoffproduktion ein und berücksichtigt den verstärkten Einsatz unterschiedlicher digitaler Medien im Produktionsprozess.

Wie beim Vorgängerberuf erfolgt die Berufsausbildung zum Kunststoff- und Kautschuktechnologen und zur Kunststoff- und Kautschuktechnologin in den sieben Fachrichtungen: 

  • Formteile
  • Halbzeuge
  • Compound- und Masterbatchherstellung
  • Mehrschichtkautschukteile
  • Bauteile
  • Faserverbundtechnologie
  • Kunststofffenster

Kunststoff- und Kautschuktechnologen/Kunststoff- und Kautschuktechnologinnen werden in Unternehmen der Kunststoff und Kautschuk verarbeitenden Industrie und der chemischen Industrie eingesetzt. Sie sind in der Produktion einer großen Palette verschiedenartiger Erzeugnisse aus Kunststoff und Gummi, technischen Geweben und speziellen chemischen Produkten, wie Farbstoffen, tätig. Weitere Einsatzbereiche stellen Labors oder Lager dar.  

Die berufliche Tätigkeit von Kunststoff- und Kautschuktechnologen/Kunststoff- und Kautschuktechnologinnen erfordert neben technischem Verständnis, handwerklichem Geschick und logischem Denken vor allem Sorgfalt, Genauigkeit und Aufmerksamkeit. Daneben sind Eigenschaften wie Selbstständigkeit, Eigeninitiative, Flexibilität, Teamfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit, Konfliktfähigkeit, Verantwortungsbewusstsein und Zuverlässigkeit sowie die Fähigkeit, das eigene Entscheiden und Handeln reflektieren und weiterentwickeln zu können, Voraussetzung für die berufliche Tätigkeit von Kunststoff- und Kautschuktechnologen/Kunststoff- und Kautschuktechnologinnen.

Im Rahmen der Ausbildung zum Kunststoff- und Kautschuktechnologen/zur Kunststoff- und Kautschuktechnologin werden insbesondere folgende berufliche Qualifikationen erworben:

  • Produktionsprozesse planen, steuern und begleiten, Arbeitsergebnisse kontrollieren und beurteilen, Projekt- und Qualitätsmanagementsysteme anwenden, Auftragsdurchführung dokumentieren
  • Fertigungstechniken und Verfahren der Kunststoff- und Kautschukbe- und -verarbeitung analysieren und nutzen, Bauteile und Baugruppen herstellen
  • berufsübliche Werkzeuge, Maschinen, Formen und Peripheriegeräte gezielt einsetzen
  • Geräte, Maschinen und Anlagen zur Be- und Verarbeitung von polymeren Werkstoffen in Betrieb nehmen und instand halten
  • Automatisierungstechniken nutzen und prüfen
  • Fehler systematisch analysieren und beheben
  • polymere Werkstoffe sowie Hilfs- und Zusatzstoffe unterscheiden und handhaben
  • Materialeinsatz und Energienutzung hinsichtlich der Aspekte der Nachhaltigkeit prüfen
  • grundlegende Berechnungen unter Beachtung technischer und betriebswirtschaft­licher Größen durchführen 
  • bei der Organisation und Durchführung der Arbeit ergonomische, ökonomische, ökologische und gesellschaftliche Aspekte beachten
  • allgemeine und berufsspezifische Vorschriften von Arbeits- und Gesundheitsschutz sowie Sicherheitsregeln und Unfallverhütungsvorschriften einhalten
  • analoge und digitale Medien zur Information und Kommunikation nutzen, prüfen und bewerten
  • Vorschriften zu Datenschutz, Datensicherheit und Urheberrecht beachten
  • technische Unterlagen in deutscher Sprache und in der Fremdsprache auswerten

Kunststoff- und Kautschuktechnologen und Kunststoff- und Kautschuktechnologinnen der Fachrichtung Formteile (FT) erwerben die nachfolgend genannten berufsprofilgebenden Qualifikationen:

  • Verfahrenstechniken zur Herstellung von Formteilen und verfahrensspezifische Steuerungs- und Automatisierungstechnik anwenden
  • polymere Werkstoffe zur Herstellung von Formteilen aufbereiten
  • Betriebsmittel zur Herstellung von Formteilen handhaben und damit Formteile be- und nachbearbeiten

Kunststoff- und Kautschuktechnologen und Kunststoff- und Kautschuktechnologinnen der Fachrichtung Halbzeuge (HZ) eignen sich diese fachrichtungsspezifischen Qualifikationen an:

  • Verfahrenstechniken zur Herstellung von Halbzeugen und verfahrensspezifische Steuerungs- und Automatisierungstechnik anwenden
  • polymere Werkstoffe zur Herstellung von Halbzeugen aufbereiten
  • Betriebsmittel zur Herstellung von Halbzeugen handhaben und damit Formteile be- und nachbearbeiten

Berufsprofilgebende Qualifikationen der Kunststoff- und Kautschuktechnologen und Kunststoff- und Kautschuktechnologinnen der Fachrichtung Compound- und Masterbatchherstellung (CM) sind: 

  • Verfahrenstechniken zur Herstellung von Compounds und Masterbatches anwenden
  • polymere Werkstoffe aufbereiten
  • Prüfverfahren einsetzen
  • Maßnahmen zum werkstofflichen Recycling durchführen

Kunststoff- und Kautschuktechnologen und Kunststoff- und Kautschuktechnologinnen der Fachrichtung Mehrschichtkautschukteile (MK) erlangen die nachfolgend aufgeführten fachrichtungsspezifischen Qualifikationen:

  • Verfahrenstechniken zur Herstellung von Mehrschichtkautschukteilen und verfahrensspezifische Steuerungs- und Automatisierungstechnik anwenden
  • polymere Werkstoffe und Festigkeitsträger zur Herstellung von Mehrschichtkautschukteilen aufbereiten
  • Betriebsmittel zur Herstellung von Mehrschichtkautschukteilen handhaben und Mehrschichtkautschukteile be- und nachbearbeiten

Die fachrichtungsspezifischen Qualifikationen von Kunststoff- und Kautschuktechnologen und Kunststoff- und Kautschuktechnologinnen der Fachrichtung Bauteile (BT) sind:

  • Rohrleitungssysteme, Bauteile und Baugruppen fügen, montieren und demontieren sowie be- und nachbearbeiten
  • technische Unterlagen erstellen und anwenden

Kunststoff- und Kautschuktechnologen und Kunststoff- und Kautschuktechnologinnen der Fachrichtung Faserverbundtechnologie (FV) eignen sich diese berufsprofilgebenden Qualifikationen an:

  • Verfahrenstechniken zur Herstellung von Faserverbundbauteilen und verfahrens­spezifische Steuerungs- und Automatisierungstechnik sowie Prüfverfahren anwenden
  • polymere Werkstoffe, Fasermaterialien, Stütz- und Hilfsstoffe handhaben
  • Bauteile und Baugruppen aus Faserverbundwerkstoffen fügen, montieren, demontieren sowie be- und nachbearbeiten 
  • Werkzeuge und Vorrichtungen handhaben 

Kunststoff- und Kautschuktechnologen und Kunststoff- und Kautschuktechnologinnen der Fachrichtung Kunststofffenster (KF) erwerben folgende berufsprofilgebenden Qualifikationen:

  • Fenster-, Tür- und Fassadenelemente fügen, montieren und demontieren sowie be- und nachbearbeiten
  • verfahrensspezifische Steuerungs- und Automatisierungstechnik sowie Prüfverfahren anwenden

Die Realisierung der Bildungs- und Erziehungsziele der Berufsschule ist auf den Erwerb beruflicher Handlungskompetenz gerichtet. Diese entfaltet sich in den Dimensionen von Fach-, Selbst- und Sozialkompetenz sowie in Methoden- und Lernkompetenz. Den Ausgangspunkt des Unterrichts und des Lernens der Schülerinnen und Schüler bilden berufliche Handlungen. Diese Handlungen sollen im Unterricht didaktisch reflektiert als Lernhandlungen gedanklich nachvollzogen oder exemplarisch ausgeführt, selbstständig geplant, durchgeführt, überprüft, ggf. korrigiert und schließlich bewertet werden. Damit fördern sie ein ganzheitliches Erfassen der beruflichen Wirklichkeit und integrieren technische, sicherheitstechnische, ökonomische, ökologische und rechtliche Aspekte, nutzen die berufspraktischen Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler und berücksichtigen soziale Prozesse, z. B. der Interessenklärung oder der Konfliktbewältigung.

Der KMK-Rahmenlehrplan des Ausbildungsberufes ist vor diesem Hintergrund nach Lernfeldern gegliedert. Die Stundentafeln des Bildungsganges gliedern sich in den Pflichtbereich mit dem berufsübergreifenden Bereich und dem berufsbezogenen Bereich sowie den Wahlbereich.

Die Lernfelder der sächsischen Stundentafel sind mit den Lernfeldern des KMK-Rah­men­lehrplanes identisch.

Für die vom wöchentlichen Teilzeitunterricht abweichenden Organisationsformen Blockunterricht und 2-2-1-Modell sind die Stundentafeln für den berufsbezogenen Bereich basierend auf der VwV Stundentafeln bbS in der jeweils geltenden Fassung von den Schulen in eigener Verantwortung anzupassen.

Die Struktur der Lernfelder orientiert sich in Aufbau und Zielsetzung an Arbeitsprozessen der Branche. Die Zielformulierungen innerhalb der Lernfelder des KMK-Rahmen­lehrplanes beschreiben den Qualifikationsstand und die Kompetenzen am Ende des Lern­prozesses. Ergänzt durch die Inhalte umfassen sie den Mindestumfang zu vermittelnder Kompetenzen.

Auf Grund der sich schnell entwickelnden beruflichen Anforderungen sind die Inhalte weitgehend offen formuliert. Diese Struktur fördert und fordert die Einbeziehung neuer Entwicklungen und Tendenzen der Branche in den Unterricht.

Die Lernfelder sind logisch angeordnet und bauen spiralcurricular aufeinander auf. Die Umsetzung sowie die zeitliche Abfolge der Lernfelder sind unter Beachtung des spiralcurricularen Aufbaus im Lehrerteam abzustimmen.

Die Ausbildung wird durch die aus zwei Teilen bestehende Abschlussprüfung in zwei Ausbildungsphasen gegliedert. Die Lernfelder 1 bis 6 sind Grundlage für den Teil 1 der Abschlussprüfung. Die Abgrenzung zwischen den Ausbildungsjahren ist hinsichtlich der zeitlichen Planung in der Ausbildungsordnung und in Bezug auf die Prüfungen einzuhalten.

Die Lernfelder 1 bis 8 des 1. und 2. Ausbildungsjahres sind für alle Fachrichtungen einheitlich. Eine gemeinsame Beschulung kann deshalb im 1. und 2. Ausbildungsjahr unter Berücksichtigung der jeweiligen berufstypischen Anforderungen erfolgen. 

Die Differenzierung der Ausbildung zum Kunststoff- und Kautschuktechnologen/zur Kunststoff- und Kautschuktechnologin in den sieben Fachrichtungen erfolgt im 3. Ausbildungsjahr in den Lernfeldern 9 bis 14. Die Beschulung im 3. Ausbildungsjahr soll nach Fachrichtungen differenziert erfolgen. Falls wegen zu geringer Schülerzahlen keine Fachklassen gebildet werden können, ist eine gemeinsame Beschulung in den nachfolgend genannten Lernfeldern möglich. In solchen Fällen muss eine differenzierte, fachrichtungsspezifische Ausgestaltung der Lernfelder gewährleistet werden.

  • Die Fachrichtungen Halbzeuge und Compound- und Masterbatchherstellung werden grundsätzlich gemeinsam beschult. Nur in Lernfeld 13 ist eine Spezifizierung notwendig. Lernfeld 13A HZ „Halbzeuge durch Schäumen herstellen“ wird in der Fachrichtung Halbzeuge unterrichtet, Lernfeld 13B CM „Compounds und Masterbatches herstellen, prüfen und modifizieren“ in der Fachrichtung Compound- und Masterbatchherstellung.
  • Gemeinsam beschult werden kann in den Lernfeldern 10 FT und 10 MK „Formteile durch Pressen herstellen“ der Fachrichtungen Formteile sowie Mehrschicht-Kautschukteile.
  • Ebenso ist das gemeinsame Beschulen in den Lernfeldern 13 FT „Formteile durch Schäumen herstellen“ und 13A HZ „Halbzeuge durch Schäumen herstellen“ der Fachrichtungen Formteile sowie Halbzeuge/Compound- und Masterbatchherstellung möglich.
  • Schülerinnen und Schüler der Fachrichtungen Bauteile und Kunststofffenster können gemeinsam in den Lernfeldern 9 BT „Fertigungsvoraussetzungen für Bauteile schaffen“ und 9 KF „Fertigungsvoraussetzungen für Kunststofffenster schaffen“ unterrichtet werden.
  • Gemeinsamer Unterricht ist für die Fachrichtungen Bauteile, Faserverbundtechnologie sowie Kunststofffenster jeweils möglich in den Lernfeldern 10 BT und 10 KF „Bauteile durch Bearbeiten von Halbzeugen herstellen“ und 10 FV „Bauteile durch Bearbeiten von Faserverbundwerkstoffen herstellen“ sowie 11 BT, 11 FV und 11 KF „Produkte durch Fügen herstellen“. Im letztgenannten Fall sind die unterschiedlichen Zeitrichtwerte zu berücksichtigen.
  • In den Lernfeldern 12 BT und 12 FV „Bauteile durch Laminieren herstellen“ kann gemeinsamer Unterricht für Schülerinnen und Schüler der Fachrichtungen Bauteile sowie Faserverbundtechnologie geplant werden.
  • Die Lernfelder 14 FT, 14 HZ/CM, 13 MK, 13 BT, 13 FV, 13 KF „Produkt- und Prozessqualität überwachen und optimieren“ können für alle Fachrichtungen gemeinsam unterrichtet werden. 

Die Ausgestaltung und Umsetzung der Lernfelder des KMK-Rahmenlehrplanes ist in den Schulen vor Ort zu leisten. Die Lernfelder sind für den Unterricht durch Lernsituationen, die exemplarisch für berufliche Handlungssituationen stehen, zu untersetzen. Lernsituationen konkretisieren die Vorgaben des Lernfeldes und werden mittels curricularer Analyse aus diesen abgeleitet.

Der berufsbezogene Unterricht knüpft an das Alltagswissen und an die Erfahrungen des Lebensumfeldes an und bezieht die Aspekte der Medienbildung, der Bildung für nachhaltige Entwicklung sowie der politischen Bildung ein. Die Lernfelder bieten umfassende Möglichkeiten, den sicheren, sachgerechten, kritischen und verantwortungsvollen Umgang mit traditionellen und digitalen Medien zu thematisieren. Sie beinhalten vielfältige, unmittelbare Möglichkeiten zur Auseinandersetzung mit globalen, gesellschaftlichen und politischen Themen, deren sozialen, ökonomischen und ökologischen Aspekten sowie Bezügen zur eigenen Lebens- und Arbeitswelt. Die Umsetzung der Lernsituationen unter Einbeziehung dieser Perspektiven trägt aktiv zur weiteren Lebens­orientierung, zur Entwicklung der Mündigkeit der Schülerinnen und Schüler, zum selbstbestimmten Handeln und damit zur Stärkung der Zivilgesellschaft bei.

Inhalte mit politischem Gehalt werden mit den damit in Verbindung stehenden fachspezifischen Arbeitsmethoden der politischen Bildung umgesetzt. Dafür eignen sich u. a. Rollen- und Planspiele, Streitgespräche, Pro- und Kontra-Debatten, Podiumsdiskussionen oder kriterienorientierte Fall-, Konflikt- und Problemanalysen.

Bei Inhalten mit Anknüpfungspunkten zur Bildung für nachhaltige Entwicklung eignen sich insbesondere die didaktischen Prinzipien der Visionsorientierung, des Vernetzenden Lernens sowie der Partizipation. Vernetztes Denken bedeutet hier die Verbindung von Gegenwart und Zukunft einerseits und ökologischen, ökonomischen und sozialen Dimensionen des eigenen Handelns andererseits.

Die Digitalisierung und der mit ihr verbundene gesellschaftliche Wandel erfordern eine Vertiefung der informatischen Bildung. Ausgehend von den Besonderheiten des Bildungsganges begründet der Charakter der beruflichen Qualifikationen einen permanenten Einsatz moderner Informations- und Kommunikationstechnik sowie berufs­bezogener Software, die zur Entwicklung beruflicher Handlungskompetenz erforderlich sind. 

Unter Beachtung digitaler Arbeits- und Geschäftsprozesse ergibt sich die Notwendigkeit einer angemessenen Hard- und Softwareausstattung und entsprechender schulorganisatorischer Regelungen. Bis zu 25 % der Unterrichtsstunden des berufsbezogenen Unterrichtes in jedem Ausbildungsjahr können für den anwendungsbezogenen gerätegestützten Unterricht genutzt werden, wobei eine Klassenteilung möglich ist. Die konkrete Planung obliegt der Schule.

Die Ausprägung beruflicher Handlungskompetenz wird durch handlungsorientierten Unterricht gefördert. Dabei werden beispielhafte Aufgabenstellungen aus der beruflichen Praxis im Unterricht aufgegriffen. Das Lernen erfolgt in vollständigen Handlungen, bei denen die Schülerinnen und Schüler das Vorgehen selbstständig planen, durchführen, überprüfen, gegebenenfalls korrigieren und schließlich bewerten.

Dieses Unterrichten erfordert vielfältige Sozialformen und Methoden, insbesondere den Einsatz komplexer Lehr-/Lernarrangements wie Projektarbeit oder kooperatives Lernen. Des Weiteren ist eine kontinuierliche Abstimmung zwischen den beteiligten Lehrkräften des berufsübergreifenden und berufsbezogenen Bereiches sowie der in einem Lernfeld unterrichtenden Lehrkräfte notwendig.

Die Schülerinnen und Schüler werden befähigt, Lern- und Arbeitstechniken anzuwenden und selbstständig weiterzuentwickeln sowie Informationen zu beschaffen, zu verarbeiten und zu bewerten. Darüber hinaus ist bei den Schülerinnen und Schülern das Bewusstsein zu entwickeln, dass Bereitschaft und Fähigkeit zum selbstständigen und lebenslangen Lernen wichtige Voraussetzungen für ein erfolgreiches Berufsleben sind.

Stundentafeln

Fachrichtung Formteile

Unterrichtsfächer und Lernfelder Wochenstunden in den Klassenstufen
1 2 3
Pflichtbereich 12 12 12
Berufsübergreifender Bereich 41 5 5
Deutsch 1 1 1
Englisch 1 - -
Gemeinschaftskunde 1 1 1
Wirschaftskunde 1 1 1
Evangelische Religion, Katholische Religion oder Ethik 1 1 1
Sport - 1 1
Berufsbezogener Bereich 8 7 7
1 Werkstoffe nach anwendungsbezogenen Kriterien auswählen 2 - -
2 Bauelemente aus berufsbezogenen Werkstoffen herstellen 2 - -
3 Einfache Baugruppen herstellen 2 - -
4 Anlagenbezogene Steuerungstechniken anwenden 2 - -
5 Fertigungsvoraussetzungen für die Polymerverarbeitung schaffen - 2 -
6 Werkzeuge, Maschinen und Zusatzgeräte instand halten - 1,5 -
7 Eigenschaften von polymeren Werkstoffen prüfen und analysieren - 2 -
8 Steuerungstechnische Systeme für die Be- und Verarbeitung von Polymeren anwenden und prüfen - 1,5 -
9 FT Formteile durch Spritzgießen herstellen - - 2
10 FT Formteile durch Pressen herstellen - - 1
11 FT Formteile durch Blasformen herstellen - - 1
12 FT Formteile durch Thermoformen herstellen - - 1
13 FT Formteile durch Schäumen herstellen - - 1
14 FT Produkt- und Prozessqualität überwachen und optimieren - - 1
Wahlbereich2 2 2 2
 
  • 1
    Es obliegt den Schulen im Rahmen ihrer Eigenverantwortung, in welchem Fach des berufsübergreifenden Bereiches in der Klassenstufe 1 unter Beachtung der personellen und sächlichen Ressourcen Unterricht um eine Wochenstunde gekürzt wird. In Abhängigkeit von der vorgenommenen Kürzung verringert sich die Anzahl der Gesamtausbildungsstunden nach Dauer der Ausbildung in dem jeweiligen Fach. In der Summe der Ausbildungsstunden aller Fächer im berufsübergreifenden Bereich ist dies bereits berücksichtigt. Eine Reduzierung in den Fächern Englisch und Gemeinschaftskunde soll nicht erfolgen. Des Weiteren ist sicherzustellen, dass die zum Bestehen der Abschlussprüfung Wirtschafts- und Sozialkunde notwendigen Inhalte im Unterricht vermittelt werden.
  • 2
    Der Wahlbereich steht den Schulen im Rahmen ihrer Eigenverantwortung zur Vertiefung der berufsbezogenen Inhalte sowie zur weiteren Spezialisierung und Förderung zur Verfügung. Die Möglichkeit, das Fach Sport im Wahlbereich der Klassenstufe 1 anzubieten, ist ebenso gegeben.

Fachrichtung Halbzeuge/Compound und Masterbatchherstellung

Unterrichtsfächer und Lernfelder Wochenstunden in den Klassenstufen
1 2 3
Pflichtbereich 12 12 12
Berufsübergreifender Bereich 43 5 5
Deutsch 1 1 1
Englisch 1 - -
Gemeinschaftskunde 1 1 1
Wirtschaftskunde 1 1 1
Evangelische Religion, Katholische Religion oder Ethik 1 1 1
Sport - 1 1
Berufsbezogener Bereich 8 7 7
1 Werkstoffe nach anwendungsbezogenen Kriterien auswählen 2 - -
2 Bauelemente aus berufsbezogenen Werkstoffen herstellen 2 - -
3 Einfache Baugruppen herstellen 2 - -
4 Anlagenbezogene Steuerungstechniken anwenden 2 - -
5 Fertigungsvoraussetzungen für die Polymerverarbeitung schaffen - 2 -
6 Werkzeuge, Maschinen und Zusatzgeräte instand halten - 1,5 -
7 Eigenschaften von polymeren Werkstoffen prüfen und analysieren - 2 -
8 Steuerungstechnische Systeme für die Be- und Verarbeitung von Polymeren anwenden und prüfen - 1,5 -
9 HZ/CM Halbzeuge durch Extrudieren herstellen - - 2
10 HZ/CM Halbzeuge durch Kalandrieren herstellen - - 1
11 HZ/CM Halbzeuge durch Beschichten herstellen - - 1
12 HZ/CM Compounds und Masterbatches herstellen - - 1
13A HZ Halbzeuge durch Schäumen herstellen - - 1
13B CM Compounds und Masterbatches herstellen, prüfen und modifizieren - - 1
14 HZ/CM Produkt- und Prozessqualität überwachen und optimieren - - 1
Wahlbereich4 2 2 2
 
  • 3
    Es obliegt den Schulen im Rahmen ihrer Eigenverantwortung, in welchem Fach des berufsübergreifenden Bereiches in der Klassenstufe 1 unter Beachtung der personellen und sächlichen Ressourcen Unterricht um eine Wochenstunde gekürzt wird. In Abhängigkeit von der vorgenommenen Kürzung verringert sich die Anzahl der Gesamtausbildungsstunden nach Dauer der Ausbildung in dem jeweiligen Fach. In der Summe der Ausbildungsstunden aller Fächer im berufsübergreifenden Bereich ist dies bereits berücksichtigt. Eine Reduzierung in den Fächern Englisch und Gemeinschaftskunde soll nicht erfolgen. Des Weiteren ist sicherzustellen, dass die zum Bestehen der Abschlussprüfung Wirtschafts- und Sozialkunde notwendigen Inhalte im Unterricht vermittelt werden.
  • 4
    Der Wahlbereich steht den Schulen im Rahmen ihrer Eigenverantwortung zur Vertiefung der berufsbezogenen Inhalte sowie zur weiteren Spezialisierung und Förderung zur Verfügung. Die Möglichkeit, das Fach Sport im Wahlbereich der Klassenstufe 1 anzubieten, ist ebenso gegeben.

Fachrichtung Mehrschicht-Kautschukteile

Unterrichtsfächer und Lernfelder Wochenstunden in den Klassenstufen
1 2 3
Pflichtbereich 12 12 12
Berufsübergreifender Bereich 45 5 5
Deutsch/Kommunikation 1 1 1
Englisch 1 - -
Gemeinschaftskunde 1 1 1
Wirtschaftskunde 1 1 1
Evangelische Religion, Katholische Religion oder Ethik 1 1 1
Sport - 1 1
Berufsbezogener Bereich 8 7 7
1 Werkstoffe nach anwendungsbezogenen Kriterien auswählen 2 - -
2 Bauelemente aus berufsbezogenen Werkstoffen herstellen 2 - -
3 Einfache Baugruppen herstellen 2 - -
4 Anlagenbezogene Steuerungstechniken anwenden 2 - -
5 Fertigungsvoraussetzungen für die Polymerverarbeitung schaffen - 2 -
6 Werkzeuge, Maschinen und Zusatzgeräte instand halten - 1,5 -
7 Eigenschaften von polymeren Werkstoffen prüfen und analysieren - 2 -
8 Steuerungstechnische Systeme für die Be- und Verarbeitung von Polymeren anwenden und prüfen - 1,5 -
9 MK Halbzeuge für Mehrschicht-Kautschukteile herstellen - - 2
10 MK Mehrschicht-Kautschukteile durch Pressen herstellen - - 1
11 MK Mehrschicht-Kautschukteile durch ausgewählte Verfahren herstellen - - 2
12 MK Mehrschicht-Kautschukteile prüfen und recyceln - - 1
13 MK Produkt- und Prozessqualität überwachen und optimieren - - 1
Wahlbereich6 2 2 2
 
  • 5
    Es obliegt den Schulen im Rahmen ihrer Eigenverantwortung, in welchem Fach des berufsübergreifenden Bereiches in der Klassenstufe 1 unter Beachtung der personellen und sächlichen Ressourcen Unterricht um eine Wochenstunde gekürzt wird. In Abhängigkeit von der vorgenommenen Kürzung verringert sich die Anzahl der Gesamtausbildungsstunden nach Dauer der Ausbildung in dem jeweiligen Fach. In der Summe der Ausbildungsstunden aller Fächer im berufsübergreifenden Bereich ist dies bereits berücksichtigt. Eine Reduzierung in den Fächern Englisch und Gemeinschaftskunde soll nicht erfolgen. Des Weiteren ist sicherzustellen, dass die zum Bestehen der Abschlussprüfung Wirtschafts- und Sozialkunde notwendigen Inhalte im Unterricht vermittelt werden.
  • 6
    Der Wahlbereich steht den Schulen im Rahmen ihrer Eigenverantwortung zur Vertiefung der berufsbezogenen Inhalte sowie zur weiteren Spezialisierung und Förderung zur Verfügung. Die Möglichkeit, das Fach Sport im Wahlbereich der Klassenstufe 1 anzubieten, ist ebenso gegeben.

Fachrichtung Bauteile

Unterrichtsfächer und Lernfelder Wochenstunden in den Klassenstufen
1 2 3
Pflichtbereich 12 12 12
Berufsübergreifender Bereich 47 5 5
Deutsch/Kommunikation 1 1 1
Englisch 1 - -
Gemeinschaftskunde 1 1 1
Wirtschaftskunde 1 1 1
Evangelische Religion, Katholische Religion oder Ethik 1 1 1
Sport - 1 1
Berufsbezogener Bereich 8 7 7
1 Werkstoffe nach anwendungsbezogenen Kriterien auswählen 2 - -
2 Bauelemente aus berufsbezogenen Werkstoffen herstellen 2 - -
3 Einfache Baugruppen herstellen 2 - -
4 Anlagenbezogene Steuerungstechniken anwenden 2 - -
5 Fertigungsvoraussetzungen für die Polymerverarbeitung schaffen - 2 -
6 Werkzeuge, Maschinen und Zusatzgeräte instand halten - 1,5 -
7 Eigenschaften von polymeren Werkstoffen prüfen und analysieren - 2 -
8 Steuerungstechnische Systeme für die Be- und Verarbeitung von Polymeren anwenden und prüfen - 1,5 -
9 BT Fertigungsvoraussetzungen für Bauteile schaffen - - 1
10 BT Bauteile durch Bearbeiten von Halbzeugen herstellen - - 2
11 BT Produkte durch Fügen herstellen - - 1
12 BT Bauteile durch Laminieren herstellen - - 2
13 BT Produkt- und Prozessqulität überwachen und optimieren - - 1
Wahlbereich8 2 2 2
 
  • 7
    Es obliegt den Schulen im Rahmen ihrer Eigenverantwortung, in welchem Fach des berufsübergreifenden Bereiches in der Klassenstufe 1 unter Beachtung der personellen und sächlichen Ressourcen Unterricht um eine Wochenstunde gekürzt wird. In Abhängigkeit von der vorgenommenen Kürzung verringert sich die Anzahl der Gesamtausbildungsstunden nach Dauer der Ausbildung in dem jeweiligen Fach. In der Summe der Ausbildungsstunden aller Fächer im berufsübergreifenden Bereich ist dies bereits berücksichtigt. Eine Reduzierung in den Fächern Englisch und Gemeinschaftskunde soll nicht erfolgen. Des Weiteren ist sicherzustellen, dass die zum Bestehen der Abschlussprüfung Wirtschafts- und Sozialkunde notwendigen Inhalte im Unterricht vermittelt werden.
  • 8
    Der Wahlbereich steht den Schulen im Rahmen ihrer Eigenverantwortung zur Vertiefung der berufsbezogenen Inhalte sowie zur weiteren Spezialisierung und Förderung zur Verfügung. Die Möglichkeit, das Fach Sport im Wahlbereich der Klassenstufe 1 anzubieten, ist ebenso gegeben.

Fachrichtung Faserverbundtechnologie

Unterrichtsfächer und Lernfelder Wochenstunden in den Klassenstufen
1 2 3
Pflichtbereich 12 12 12
Berufsübergreifender Bereich 49 5 5
Deutsch/Kommunikation 1 1 1
Englisch 1 - -
Gemeinschaftskunde 1 1 1
Wirtschaftskunde 1 1 1
Evangelische Religion, Katholische Religion oder Ethik 1 1 1
Sport - 1 1
Berufsbezogener Bereich 8 7 7
1 Werkstoffe nach anwendungsbezogenen Kriterien auswählen 2 - -
2 Bauelemente aus berufsbezogenen Werkstoffen herstellen 2 - -
3 Einfache Baugruppen herstellen 2 - -
4 Anlagenbezogener Steuerungstechniken anwenden 2 - -
5 Fertigungsvoraussetzungen für die Polymerverarbeitung schaffen - 2 -
6 Werkzeuge, Maschien und Zusatzgeräte instand halten - 1,5 -
7 Eigenschaften von polymeren Werkstoffen prüfen und analysieren - 2 -
8 Steuerungstechnische Systeme für die Be- und Verarbeitung von Polymeren anwenden und prüfen - 1,5 -
9 FV Faserverbundstoffe prüfen und recyceln - - 1
10 FV Bauteile durch Bearbeiten von Faserverbundwerkstoffen herstellen - - 2
11 FV Produkte durch Fügen herstellen - - 1
12 FV Bauteile durch Laminieren herstellen - - 2
13 FV Produkt- und Prozessqualität überwachen und optimieren - - 1
Wahlbereich10 2 2 2
 
  • 9
    Es obliegt den Schulen im Rahmen ihrer Eigenverantwortung, in welchem Fach des berufsübergreifenden Bereiches in der Klassenstufe 1 unter Beachtung der personellen und sächlichen Ressourcen Unterricht um eine Wochenstunde gekürzt wird. In Abhängigkeit von der vorgenommenen Kürzung verringert sich die Anzahl der Gesamtausbildungsstunden nach Dauer der Ausbildung in dem jeweiligen Fach. In der Summe der Ausbildungsstunden aller Fächer im berufsübergreifenden Bereich ist dies bereits berücksichtigt. Eine Reduzierung in den Fächern Englisch und Gemeinschaftskunde soll nicht erfolgen. Des Weiteren ist sicherzustellen, dass die zum Bestehen der Abschlussprüfung Wirtschafts- und Sozialkunde notwendigen Inhalte im Unterricht vermittelt werden.
  • 10
    Der Wahlbereich steht den Schulen im Rahmen ihrer Eigenverantwortung zur Vertiefung der berufsbezogenen Inhalte sowie zur weiteren Spezialisierung und Förderung zur Verfügung. Die Möglichkeit, das Fach Sport im Wahlbereich der Klassenstufe 1 anzubieten, ist ebenso gegeben.

Fachrichtung Kunststofffenster

Unterrichtsfächer und Lernfelder Wochenstunden in den Klassenstufen
1 2 3
Pflichtbereich 12 12 12
Berufsübergreifender Bereich 411 5 5
Deutsch 1 1 1
Englisch 1 - -
Gemeinschaftskunde 1 1 1
Wirtschaftskunde 1 1 1
Evangelische Religion, Katholische Religion oder Ethik 1 1 1
Sport - 1 1
Berufsbezogener Bereich 8 7 7
1 Werkstoffe nach anwendungsbezogenen Kriterien auswählen 2 - -
2 Bauelemente aus berufsbezogenen Werkstoffen herstellen 2 - -
3 Einfache Baugruppen herstellen 2 - -
4 Anlagenbezogene Steuerungstechniken anwenden 2 - -
5 Fertigungsvoraussetzungen für die Polymerverarbeitung schaffen - 2 -
6 Werkzeuge, Maschinen und Zusatzgeräte instand halten - 1,5 -
7 Eigenschaften von polymeren Werkstoffen prüfen und analysieren - 2 -
8 Steuerungstechnische Systeme für die Be- und Verarbeitung von Polymeren anwenden und prüfen - 1,5 -
9 KF Fertigungsvoraussetzungen für Kunststofffenster schaffen - - 1
10 KF Bauteile durch Bearbeiten von Halbzeugen herstellen - - 2
11 KF Produkte durch Fügen herstellen - - 2
12 KF Bauelemente montieren, demontieren und instand setzen - - 1
13 KF Produkt- und Prozessqualität überwachen und optimieren - - 1
Wahlbereich12 2 2 2
 
  • 11
    Es obliegt den Schulen im Rahmen ihrer Eigenverantwortung, in welchem Fach des berufsübergreifenden Bereiches in der Klassenstufe 1 unter Beachtung der personellen und sächlichen Ressourcen Unterricht um eine Wochenstunde gekürzt wird. In Abhängigkeit von der vorgenommenen Kürzung verringert sich die Anzahl der Gesamtausbildungsstunden nach Dauer der Ausbildung in dem jeweiligen Fach. In der Summe der Ausbildungsstunden aller Fächer im berufsübergreifenden Bereich ist dies bereits berücksichtigt. Eine Reduzierung in den Fächern Englisch und Gemeinschaftskunde soll nicht erfolgen. Des Weiteren ist sicherzustellen, dass die zum Bestehen der Abschlussprüfung Wirtschafts- und Sozialkunde notwendigen Inhalte im Unterricht vermittelt werden.
  • 12
    Der Wahlbereich steht den Schulen im Rahmen ihrer Eigenverantwortung zur Vertiefung der berufsbezogenen Inhalte sowie zur weiteren Spezialisierung und Förderung zur Verfügung. Die Möglichkeit, das Fach Sport im Wahlbereich der Klassenstufe 1 anzubieten, ist ebenso gegeben.

Hinweise zur Umsetzung

In diesem Kontext wird auf die Handreichung „Umsetzung lernfeldstrukturierter Lehr­pläne“ (LaSuB 2022) verwiesen.

Diese Handreichung bezieht sich auf die Umsetzung des Lernfeldkonzeptes in den Schul­arten Berufsschule, Berufsfachschule und Fachschule und enthält u. a. Ausführungen

  1. zum Lernfeldkonzept,
  2. zu Aufgaben der Schulleitung bei der Umsetzung des Lernfeldkonzeptes, wie
    • Information der Lehrkräfte über das Lernfeldkonzept und über die Ausbildungsdokumente,
    • Bildung von Lehrerteams,
    • Gestaltung der schulorganisatorischen Rahmenbedingungen,
  3. zu Anforderungen an die Gestaltung des Unterrichts, insbesondere zur
    • kompetenzorientierten Planung des Unterrichts,
    • Auswahl der Unterrichtsmethoden und Sozialformen

sowie das Glossar.

Beispiele für Lernsituationen

Lernfeld 1 Werkstoffe nach anwendungsbezogenen Kriterien auswählen
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
1.1
Werkstoffgruppen nach Aufbau und Eigenschaftsprofil unterscheiden
20 Ustd.
1.2
Stähle und andere Metalle nach Eigenschaften und Anwendung auswählen
20 Ustd.
1.3
Kunststoffe nach Herstellungsverfahren und Struktur unterscheiden
40 Ustd.
Lernsituation
1.3
Kunststoffe nach Herstellungsverfahren und Struktur unterscheiden
40 Ustd.
Auftrag

Sie erhalten die Aufgabe, künftige Schülerpraktika für die Gewinnung von Fachkräfte­nachwuchs zu betreuen. Eine besondere Problematik des Fachgebietes besteht in der Unterscheidbarkeit optisch ähnlicher Kunststoffe.

Entwickeln Sie Anschauungsmaterial und Anleitungen für einfache Identifikations­methoden, die Sie in den Schülerpraktika durchführen. Gehen Sie von den verschiede­nen Polymerisationsverfahren und der unterschiedlichen Struktur der Kunststoffarten Thermoplaste, Duroplaste und Elastomere aus und beschreiben Sie die Identifika­tionsmethoden. Führen Sie diese probeweise aus und erstellen Sie dazu Protokolle mit den Erwartungswerten.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
1.3.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

15

Anschauungsmaterial entwerfen

Kunststoffarten und gebräuchliche Kunststoffe unterscheiden

Thermoplaste

Duroplaste

Elastomere

Additive

Sich über Herstellungsverfahren informieren und diese unterscheiden

Polymerisation

Polykondensation

Polyaddition

Sich mit dem Aufbau von Kunststoffen auseinandersetzen

chemische Bindungsarten

Haupt- und Nebenvalenzkräfte

Molekülstruktur

Zu Zustandsdiagrammen recherchie­ren

digitale Medien, Kunststoffdatenbanken
berufsbezogene Informationsverarbeitung

Identifikationsmöglichkeiten von Kunststoffen ermitteln

Hilfsmittel, Geräte

Kriterien zur Einschätzung des Anschauungsmaterials zusammen­stellen

1.3.2 Entscheiden/
Durchführen

Geeignete Kunststoffe für die Durch­führung der Identifikationsversuche auswählen

21

Eigenschaften ausgewählter Kunst­stoffe durch einfache Methoden untersuchen

gerätegestützter Unterricht
Tabellenbuch

Klangprobe

Brennprobe

Schwimmprobe

Ergebnisse protokollieren

Sorgfalt

Kunststoffe entsprechend den Unter­suchungsergebnissen identifizieren

Eigenschaften und Kunststoffarten zusammenstellen

Thermoplaste, Duroplaste, Elastomere, Additive

Eignung der Kunststoffe für bestimmte Anforderungen ableiten

elektrische Eigenschaften, Wärmebeständigkeit

Anleitungsmaterial für Schüler­praktika zusammenstellen

berufsbezogene Informationsverarbeitung

1.3.3 Bewerten/
Reflektieren

Arbeitsergebnisse mit Hilfe der Bewertungskriterien vergleichen und diskutieren

4

Protokolle

Vollständigkeit, Übersichtlichkeit und Korrektheit des Anschauungs­materials

Sauberkeit

Vorgehen reflektieren

Wertschätzend kommunizieren

Lernfeld 5 Fertigungsvoraussetzungen für die Polymerverarbeitung schaffen
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
5.1
Kunststoffformmassen und -stoffe annehmen und verteilen
26 Ustd.
5.2
Fertigungsverfahren für Lichtschalter auswählen
26 Ustd.
5.3
PVC unter Einsatz von Rezyklat compoundieren
28 Ustd.
Lernsituation
5.1
Kunststoffformmassen und -stoffe annehmen und verteilen
26 Ustd.
Auftrag

Sie sind in der Abteilung Qualitätssicherung Ihres Unternehmens eingesetzt, um im Bereich der Warenannahme zu unterstützen und Qualitätsprüfungen bei der Eingangs­kontrolle durchzuführen. Sie erhalten den Auftrag, den Lagerbedarf für die angelieferten Formmassen zu ermitteln. Sie entwickeln Vorgaben für die Verteilung und Trocknung des Polyamid-Granulats (PA-Granulat). 

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
5.1.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

15

Angaben aus dem Lieferschein ablesen

Material

Bezeichnung der Formmasse

PA-Granulat
DIN-Norm, Tabellenbuch

Menge

Sich über weitere Lieferformen von Thermoplasten informieren

Lernsituation (LS) 5.2

Pasten

Pulver

thermoplastische Formstoffe

Unterschiede zu Formmassen und -stoffen von Duroplasten und Elastomeren ermitteln

Überblick
LS 5.2

Kautschukformmassen - Flüssig-Elastomere, Walzfell, Ballen

Faserhalbzeuge, Verstärkungs­stoffe

Laminier- und Gießharze, Press­massen

Qualitätsprüfungen beim Waren­eingang bestimmen

unternehmensinterne Fest­legungen

Lagerung des Kunststoffgranulats vorbereiten und Lagerort festlegen

Schüttdichte

Volumenbedarf

Lagermöglichkeiten – Bigbag, Sack, Silo

Möglichkeiten des innerbetrieblichen Transports von Formmassen eruieren und vergleichen

Optimale Transportmöglichkeit aus­wählen

manuell

maschinenbezogene Förderung

materialbezogene Förderung

5.1.2 Entscheiden/
Durchführen

Eingangsprüfungen zur Qualitäts­sicherung vornehmen und ermittelte Werte dokumentieren

8

gerätegestützter Unterricht

Rieselfähigkeit

Schüttdichte

Schmelzefließrate

Prüfergebnisse mit Materialdatenblatt oder Online-Datenbank abgleichen

berufsbezogene Informationsverarbeitung

Entscheidungen zum Lagerort und zur Förderung des Granulats treffen und Geräte prüfen

Druckförderer

Saugförderer

Kräne und Hebewagen

Handhabung

Materialanschlüsse

Sicherheitsvorschriften beachten und bei Bedarf in Regelwerken nachschlagen

Bedienungsanleitungen, Sicherheitsvorgaben
traditionelle und digitale Medien
berufsbezogene Informationsverarbeitung

Geeigneten Trockner für die Trock­nung des Granulats bestimmen, Einstellungen zur Auslegung des Trocknungsvorgangs berechnen und festlegen

Ausprägung der Hygroskopie der Kunststoffe

Trockner

Trocknungszeit, Durchsatz, Luft­bedarf

5.1.3 Bewerten/
Reflektieren

Qualitätsgerechte Lagerung des Gra­nulats einschätzen

3

Organisatorische und persönliche Fehlerquellen bei Warenaufnahme und Lagerung reflektieren

Aussagekraft der Qualitätsprüfung diskutieren

Fachsprache

Lernsituation
5.3
PVC unter Einsatz von Rezyklat compoundieren
28 Ustd.
Auftrag

Ein Hersteller von Installationsmaterial möchte mit einer neuen, nachhaltig hergestellten Serie werben. Er hat Ihr Unternehmen mit der Herstellung der Kunststoffteile beauftragt.

Sie sollen die Compoundierung der PVC-Formmasse für einen Lichtschalter aus PVC‑U planen und die Compoundierschritte umsetzen. Neben Neumaterial und Addi­tiven soll auch Recyclingmaterial eingearbeitet werden. Prüfen Sie innerbetrieblich den Einfluss auf den Compoundierprozess.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
5.3.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

5

Sich über die Besonderheiten und Rezepturen von PVC informieren

betriebsinterne Daten, Abläufe

Zur Verwendung von Rezyklat und Additiven für Thermoplaste recher­chieren

Hilfs- und Zusatzstoffe

Sich mit der Aufbereitung für Thermo­plaste vertraut machen

Compoundierung

Abfolge der Verfahren zur auftrags­gerechten Aufbereitung des PVC-Materials festlegen

5.3.2 Entscheiden/
Durchführen

Recyclingmaterial zerkleinern

10

Grob- und Feinzerkleinerung

Zerkleinerungsmechanismen

Additive dem Neumaterial zusetzen

Anteile verschiedener Komponenten für die Mischung des PVC festlegen

Mischungsberechnung

Dosierung des Materials gravime­trisch und volumetrisch kalkulieren

Maschinendatenblätter

Alt- und Neumaterial mischen

Mischextruder

diskontinuierliche Mischer

Heiz-Kühlmischer

Betriebsinterne Rezepturen, Daten und Abläufe schützen

Urheberrecht

5.3.3 Bewerten/
Reflektieren

Ergänzungen und Alternativen zum durchgeführten Compoundiervorgang diskutieren

13

gerätegestützter Unterricht

Heißgranulierung

Kaltgranulierung

Einfluss der Verwendung von Rezy­klat evaluieren

Vor- und Nachteile

Kosten

Nachhaltigkeit

Energieverbrauch, Wiederverwertung

Einfluss des Rezyklats auf die Compoundiervorgänge beurteilen

Materialfluss, Störungsanfälligkeit

Optimierungen ableiten

Mit der Compoundierung anderer Thermoplast-Formmassen und -stoffe sowie Duroplasten und Elastomeren vergleichen und Schlussfolgerungen ziehen

weitere Mischer, Zerkleinerer, Additive

Lernfeld FT9 Formteile durch Spritzgießen herstellen
3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
FT9.1
Formteile gemäß Kundenanforderungen fertigen
28 Ustd.
FT9.2
Maschinentechnik zur Herstellung der Ablageschalen auftragsgemäß auswählen
20 Ustd.
FT9.3
Prozessparameter ermitteln und Prozess optimieren
32 Ustd.
Lernsituation
FT9.1
Formteile gemäß Kundenanforderungen fertigen
28 Ustd.
Auftrag

Das Unternehmen, in dem Sie beschäftigt sind, hat den Serienauftrag zur Fertigung von Ablageschalen für ein Fahrzeugmodell erhalten. Dafür stellt der Kunde das serienfähige Spritzgießwerkzeug zur Verfügung. Die Prozess- und Maschinenfähigkeit für das bereitgestellte Werkzeug und die in Ihrem Unternehmen vorhandenen Spritzgieß­maschinen sind erbracht. Der Kunde wird künftig regelmäßig Teilmengen zu seinem Auftrag abrufen.

Sie werden beauftragt, die Fertigung nach Vorgaben der Arbeitsvorbereitung durchzuführen.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
FT9.1.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

10

Spritzgießverfahren unterscheiden

Kautschukverarbeitung

Thermo- und Duroplastverarbei­tung

Sonderverfahren

Mehrkomponenten­verfahren, Gasinjektions­verfahren

Anforderungen des Kunden an das Produkt aus dem Fertigungsauftrag ermitteln

Herstellerunterlagen

Sich zum Aufbau von Spritzguss­maschinen sowie zu Hauptbauteilen und Zusatzgeräten informieren

Drei-Zonen-Schnecke

Rückstromsperre

offene Düse, Verschlussdüse

Temperierungssysteme

Automatisierungssystem

Handhabungsgeräte

Arbeitsablauf festlegen und Arbeits­plan erstellen

Arbeitsschritte

Arbeitsteilung

Vorbereitung des Werkstoffs

Maschinenausrüstung auswählen

Werkzeuge

Peripherien

Sicherheitseinrichtungen

Technologische Parameter festlegen

Datenblätter

Drücke

Temperaturen

Geschwindigkeiten

Zeiten

FT9.1.2 Entscheiden/
Durchführen

Ausrüstung der Maschine und erforderliche Zusatzgeräte nach technischen Vorgaben zusammenstellen

15

Funktion der Sicherheitseinrichtungen an der Spritzgussmaschine prüfen

NOT-AUS

Endschalter

Schutzgitter

Werkzeug in die Spritzgießmaschine einbauen

Einbauvorschrift

Ausgewählte Peripherien anschließen und in Betrieb nehmen

Materialfluss gewährleisten

Festgelegte technologische Para­meter einstellen

Drücke

Temperaturen

Geschwindigkeiten

Zeiten

Maschine in Betrieb nehmen

Ordnungsgemäße Funktion der Maschine in einem Probelauf prüfen

Füllstudie erstellen und Siegelpunkt ermitteln

Technologische Parameter prüfen und bei Bedarf anpassen

Freigabeteil herstellen

Formteile nach Qualitätsmerkmalen prüfen

Prüfplan

Freigabe beantragen

Nach Freigabe Formteile fertigen

FT9.1.3 Bewerten/
Reflektieren

Vorgehen bei der Umsetzung des Fertigungsauftrages kritisch reflek­tieren

3

Technologische Parameter nach wirtschaftlichen und ökologischen Gesichtspunkten beurteilen

Schlussfolgerungen für zukünftiges Handeln ableiten und dokumentieren

Lernfeld BT9 Fertigungsvoraussetzungen für Bauteile schaffen
3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 40 Ustd.
Lernsituationen
BT9.1
Fertigungsunterlagen zur Herstellung von Übergangskörpern nach Kundenauftrag erstellen
25 Ustd.
BT9.2
Übergangskörper aus PVC-Plattenmaterial fertigen
15 Ustd.
Lernsituation
BT9.2
Übergangskörper aus PVC-Plattenmaterial fertigen
15 Ustd.
Auftrag

Sie sind in der Fertigungsabteilung eines Unternehmens beschäftigt, in dem Klein­serien von Sonderbauteilen aus Kunststoff produziert werden. Ein Kunde hat den Auftrag erteilt, eine Kleinserie von Übergangskörpern aus PVC-Plattenmaterial für Lüftungs­anlagen herzustellen.

Ihr Vorgesetzter überträgt Ihnen die Verantwortung für die Vorbereitung und Fertigung.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
BT9.2.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

4

Anforderungen an das zu fertigende Produkt ableiten

Kundenauftrag

Sich zu Fertigungstechnologien für die Herstellung von Bauteilen infor­mieren

Umformverfahren

Trennverfahren

Fügeverfahren

Eigenschaften des Materials in Bezug auf die Fertigung ermitteln

DIN-Normen
Tabellenbuch

Werkstoffspezifische Fügeverfahren und Fertigungsdaten vergleichen

Schweißverfahren

Sich einen Überblick zur Schablo­nenherstellung verschaffen

Materialien

Oberflächenbeschaffenheit

traditionelle und aktuelle Entwick­lungen im Formenbau

BT9.2.2 Entscheiden/
Durchführen

Fertigungstechnologien für die Übergangskörper festlegen

8

Werkzeuge, Vorrichtungen, Maschinen, Hilfsmittel bestimmen

Arbeitsplan für die Herstellung des Fertigungsauftrages erstellen

Nummerierung der Arbeitsschritte

richtige und realitätsnahe Reihen­folge

benötigte Werkzeuge

Sicherheits- und Arbeitsplatz­bestimmungen

Schablone herstellen

LS BT 9.1
gerätegestützter Unterricht
berufsbezogene Informationsverarbeitung

Abwicklung

Biegelinie

Halbzeuge vorbereiten

PVC-Plattenmaterial

Material- und Schnittverluste berechnen und beachten

Abwicklung und Biegelinien auf Kunststoffplatte übertragen

Übergangskörper nach Arbeitsplan herstellen

gerätegestützter Unterricht

Betriebsanweisungen von Maschinen und Vorrichtungen beachten

Qualität des Übergangskörpers prüfen und dokumentieren

Kundenauftrag

BT9.2.3 Bewerten/
Reflektieren

Arbeitsplanung und Fertigungs­unterlagen beurteilen

3

wertschätzende Kritik, Kritikfähigkeit

Einflüsse des Fertigungsprozesses auf Maßhaltigkeit und Oberflächen­güte erörtern

technische Unterlagen

Technische Entscheidungen reflektieren

Zeitaufwand, Arbeitsorganisation

Ressourcen, sparsamer Material­einsatz, Verschnitt

Lernfeld FV12 Bauteile durch Laminieren herstellen
3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
FV12.1
Wassertankfertigung vorbereiten und realisieren
30 Ustd.
FV12.2
Notwendige Hilfsstoffe auftragsgemäß auswählen und bereitstellen
22 Ustd.
FV12.3
Voraussetzungen zum Laminieren schaffen
28 Ustd.
Lernsituation
FV12.1
Wassertankfertigung vorbereiten und realisieren
30 Ustd.
Auftrag

Ein Kunde hat Ihrem Unternehmen den Auftrag zur Herstellung eines Wassertanks erteilt. Dem Auftrag sind die Fertigungszeichnung und das Lastenheft beigefügt. Außerdem werden die Werkzeugformen übergeben.

Ihr Vorgesetzter erteilt Ihnen den Auftrag zur Fertigungsvorbereitung und -durchführung.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
FV12.1.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

16

Anforderungen an den Wassertank aus dem Lastenheft ableiten

Werkstoff

Maße

Qualitätsvorgaben

Informationen einholen zu

Verbundwerkstoffen

Sandwichkonstruktionen

Faserarten

Gewebearten

Matrix

Sich mit Laminierverfahren vertraut machen

berufsbezogene Informationsverarbeitung

Druckverfahren

Pressverfahren

Wickelverfahren

Rotationsverfahren

Ziehverfahren

Handlaminieren

Faserharzspritzen

Tapelegetechniken

Werkzeuge, Geräte und Hilfsmittel zum Laminieren ermitteln

berufsbezogenes Englisch

Laminierverfahren entsprechend Anforderungen des Wassertanks bestimmen

Arbeitsschritte festlegen

Arbeitsplan erstellen und dem Vor­gesetzten präsentieren

Prüfverfahren und Prüfmittel recherchieren

LF 7

FV12.1.2 Entscheiden/
Durchführen

Werkstoffe und Hilfsstoffe bereit­stellen

8

Werkzeugform vorbereiten und ein­bauen

Zuschnitt- und Legeplan anwenden

Wassertank mittels festgelegtem Laminierverfahren herstellen

Qualität des Wassertanks mit geeignetem Verfahren prüfen

FV12.1.3 Bewerten/
Reflektieren

Produktqualität einschätzen

6

Sich mit der Realisierung des Arbeits­auftrages und den Unter­lagen auseinandersetzen

Schlussforderungen zur Optimie­rung des Arbeitsablaufes ziehen und dokumentieren

Berufsbezogenes Englisch

Berufsbezogenes Englisch bildet die Integration der Fremdsprache in die Lernfelder ab. Der Englischunterricht im berufsübergreifenden Bereich gemäß den Vorgaben der Stundentafel und der Unterricht im berufsbezogenen Englisch stellen eine Einheit dar. Es werden gezielt Kompetenzen entwickelt, die die berufliche Mobilität der Schülerinnen und Schüler in Europa und in einer globalisierten Lebens- und Arbeitswelt unterstützen.

Der Englischunterricht orientiert auf eine weitgehend selbstständige Sprachverwendung mindestens auf dem Niveau B1 des KMK-Fremdsprachenzertifikats13, das sich an den Referenzniveaus des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen: lernen, lehren, beurteilen (GeR) orientiert. Dabei werden die vorhandenen fremdsprachlichen Kompetenzen in den Bereichen Rezeption, Produktion, Mediation und Interaktion um berufliche Handlungssituationen erweitert.14 Leistungsstarke Schülerinnen und Schüler sollten motiviert werden, sich den Anforderungen des Niveaus B2 zu stellen.

Grundlage für den berufsbezogenen Englischunterricht bilden die in den Lernfeldern des KMK-Rahmenlehrplans formulierten fremdsprachlichen Aspekte. Der in den Lernfeldern integrativ erworbene Fachwortschatz wird in vielfältigen Kommunikationssituationen angewandt sowie orthografisch und phonetisch gesichert. Relevante grammatische Strukturen werden aktiviert. Der Unterricht strebt den Erwerb grundlegender interkultureller Handlungsfähigkeit mit dem Ziel an, mehr Sicherheit im Umgang mit fremdsprachigen Kommunikationspartnern zu entwickeln. Damit werden die Schülerinnen und Schüler befähigt, im beruflichen Kontext erfolgreich zu kommunizieren.

Der Unterricht im berufsbezogenen Englisch ist weitgehend in der Fremdsprache zu führen und handlungsorientiert auszurichten. Dies kann u. a. durch Projektarbeit, Gruppenarbeit und Rollenspiele geschehen. Dazu sind die Simulation wirklichkeitsnaher Situationen im Unterricht, die Nutzung von Medien und moderner Informations- und Kommunikationstechnik sowie das Einüben und Anwenden von Lern- und Arbeitstechniken eine wesentliche Voraussetzung. 

Vertiefend kann berufsbezogenes Englisch im Wahlbereich angeboten werden. Empfehlungen dazu werden in den berufsgruppenbezogenen Modulen des Lehrplans Englisch für die Berufsschule/Berufsfachschule sowie nachfolgend in diesem Arbeitsmaterial gegeben.

Die Teilnahme an den Prüfungen zur Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen Niveau B1 oder Niveau B2 in der beruflichen Bildung in einem berufsrelevanten Bereich kann von den Schülerinnen und Schülern in Abstimmung mit der Lehrkraft für Fremdsprachen individuell entschieden werden.

___________________________
13 Rahmenvereinbarung über die Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen in der beruflichen Bildung unter https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/veroeffentlichungen_beschluesse/1998/1998_11_20-Fremdsprachen-berufliche-Bildung.pdf
14     Kompetenzbeschreibungen der Anforderungsniveaus siehe Anhang

3. Ausbildungsjahr

Berufsbezogenes Englisch mit Bezug zu
Lernfeld FT 9 Formteile durch Spritzgießen herstellen

Die Schülerinnen und Schüler entnehmen aus englischsprachigen Quellen Informationen zur Technologie des Spritzgießens (Phasen des Spritzgießvorgangs, Werkzeuge). Sie beschreiben den Maschinenaufbau (Spritzeinheit, Schließeinheit) und benennen technologische Daten (Maschinen­parameter) sowie mögliche Formteilfehler in englischer Sprache.

Sie informieren sich über das angloamerikanische System und nehmen Umrechnungen von Abmes­sungen, Masse- und Volumeneinheiten aus dem Dezimalsystem vor. Sie verinnerlichen die Größen­ordnungen üblicher Längenmaße dieses Systems.

Die Schülerinnen und Schüler formulieren Ablaufbeschreibungen zu relevanten Tätigkeiten (Anschluss der Peripheriegeräte, Materialanschlüsse, Sicherheitsprüfung). Sie tragen dazu Informationen aus englischsprachigen Anleitungen zum Einsatz der Geräte oder Anlagen zusammen.

Die Schülerinnen und Schüler veranschaulichen ökologische Aspekte der Fertigung in englischer Sprache (Kreislaufwirtschaft, Arten des Recyclings).

Didaktisch-methodische Hinweise:

Im Fokus steht der Aufbau eines Wortschatzes mit fachspezifischem Vokabular. Der Grundwortschatz wird durch die Arbeit mit englischsprachigen Daten- und Maschinenblättern erweitert. Zudem festigen stichpunktartige Ablaufbeschreibungen in englischer Sprache häufig verwendete Vokabeln und Idiome.

Zum Veranschaulichen ökologischer Aspekte der Fertigung von Kunststoff- und Kautschukprodukten empfiehlt sich die Anfertigung schematischer Darstellungen. Dazu können die Schülerinnen und Schüler Erfahrungen aus den Ausbildungsbetrieben einbringen.

Anhang

Die Niveaubeschreibung des KMK-Fremdsprachenzertifikats15 weist folgende Anforderungen in den einzelnen Kompetenzbereichen aus:

Rezeption:  Gesprochenen und geschriebenen fremdsprachigen Texten Informationen entnehmen

Hör- und Hörsehverstehen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können geläufigen Texten in berufstypischen Situationen Einzelinformationen und Hauptaussagen entnehmen, wenn deutlich und in Standard­sprache gesprochen wird. 

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können komplexere berufstypische Texte global, selektiv und detailliert verstehen, wenn in natürlichem Tempo und in Standardsprache gesprochen wird, auch wenn diese leichte Akzentfärbungen aufweist. 

Leseverstehen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können geläufigen berufstypischen Texten zu teilweise weniger vertrauten Themen aus bekannten Themenbereichen Einzelinformationen und Hauptaussagen entnehmen. 

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können komplexe berufstypische Texte, auch zu wenig vertrauten und abstrakten Themen aus bekannten Themenbereichen, global, selektiv und detailliert verstehen. 

Produktion:  Fremdsprachige Texte erstellen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung elementarer und auch komplexer sprachlicher Mittel geläufige berufstypische Texte zu vertrauten Themen verfassen. 

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung vielfältiger, auch komplexer sprachlicher Mittel berufstypische Texte aus bekannten Themenbereichen verfassen. 

Mediation:   Textinhalte in die jeweilige Sprache übertragen und in zweisprachigen Situationen vermitteln

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können fremdsprachlich dargestellte berufliche Sachverhalte aus bekannten Themenbereichen sinngemäß und adressatengerecht auf Deutsch wiedergeben. Sie können unter Verwendung elementarer und auch komplexer sprachlicher Mittel in deutscher Sprache dargestellte Sachverhalte aus bekannten Themenbereichen sinngemäß und adressatengerecht in die Fremdsprache übertragen. 

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können den Inhalt komplexer fremdsprachlicher berufsrelevanter Texte aus bekannten Themenbereichen sinngemäß und adressatengerecht auf Deutsch sowohl wiedergeben als auch zusammenfassen. Sie können unter Verwendung vielfältiger, auch komplexer sprachlicher Mittel den Inhalt komplexer berufsrelevanter Texte aus bekannten Themenbereichen in deutscher Sprache sinngemäß und adressatengerecht in die Fremdsprache sowohl übertragen als auch zusammenfassen. 

Interaktion:  Gespräche in der Fremdsprache führen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung elementarer und auch komplexer sprachlicher Mittel geläufige berufsrelevante Gesprächssituationen, in denen es um vertraute Themen geht, in der Fremdsprache weitgehend sicher bewältigen, sofern die am Gespräch Beteiligten kooperieren, dabei auch eigene Meinungen sowie Pläne erklären und begründen. 

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung vielfältiger, auch komplexer sprachlicher Mittel berufsrelevante Gesprächssituationen, in denen es um komplexe Themen aus bekannten Themenbereichen geht, in der Fremdsprache sicher bewältigen, dabei das Gespräch aufrechterhalten, Sachverhalte ausführlich erläutern und Standpunkte verteidigen. 

______________________
15 Rahmenvereinbarung über die Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen in der beruflichen Bildung unter https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/veroeffentlichungen_beschluesse/1998/1998_11_20-Fremdsprachen-berufliche-Bildung.pdf

Hinweise zur Literatur

KMK – Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bun­des­republik Deutschland: Handreichung für die Erarbeitung von Rahmenlehrplänen der Kultusministerkonferenz für den berufsbezogenen Unterricht in der Berufsschule und ihre Abstimmung mit Ausbildungsordnungen des Bundes für anerkannte Ausbildungs­berufe. Bonn. Stand: Juni 2021.
https://www.kmk.org/fileadmin/veroeffentlichungen_beschluesse/2021/2021_06_17-GEP-Handreichung.pdf 

Landesamt für Schule und Bildung: Umsetzung lernfeldstrukturierter Lehrpläne. 2022.
https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/14750 

Landesamt für Schule und Bildung: Operatoren in der beruflichen Bildung. 2021.
https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/39372 

 

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