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Arbeitsmaterial

Berufsschule - duale Berufsausbildung

Industriekaufmann / Industriekauffrau

2024

 

Impressum

Das Arbeitsmaterial ist ab 1. August 2024 freigegeben.

Das Arbeitsmaterial basiert auf dem Rahmenlehrplan für den Ausbildungsberuf Industriekaufmann und Industriekauffrau (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 15. Dezember 2023) und der Verordnung über die Berufsausbildung zum Industriekaufmann und zur Industriekauffrau (IndKflAusbV) vom 12. März 2024 (BGBl. I Nr. 94).


Das Arbeitsmaterial wurde am

Landesamt für Schule und Bildung
Standort Radebeul
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul

https://www.lasub.smk.sachsen.de


unter Mitwirkung von

Caroline Meyer-Abstoß   Chemnitz
Ellen Paukert   Dresden
Sylke Schmidt   Hoyerswerda
Karen Wittig   Leipzig


2024 erarbeitet.

 

HERAUSGEBER

Sächsisches Staatsministerium für Kultus 
Carolaplatz 1
01097 Dresden

https://www.smk.sachsen.de

Vorbemerkungen

Die Verfassung des Freistaates Sachsen fordert in Artikel 101 für das gesamte Bildungswesen:

„(1) Die Jugend ist zur Ehrfurcht vor allem Lebendigen, zur Nächstenliebe, zum Frieden und zur Erhaltung der Umwelt, zur Heimatliebe, zu sittlichem und politischem Verantwortungsbewusstsein, zu Gerechtigkeit und zur Achtung vor der Überzeugung des anderen, zu beruflichem Können, zu sozialem Handeln und zu freiheitlicher demokratischer Haltung zu erziehen.“

Das Sächsische Schulgesetz legt in § 1 fest:

„(2) Der Erziehungs- und Bildungsauftrag der Schule wird bestimmt durch das Recht eines jeden jungen Menschen auf eine seinen Fähigkeiten und Neigungen entsprechende Erziehung und Bildung ohne Rücksicht auf Herkunft oder wirtschaftliche Lage.

(3) Die schulische Bildung soll zur Entfaltung der Persönlichkeit der Schüler in der Gemeinschaft beitragen. …“

Für die Berufsschule gilt gemäß § 8 Abs. 1 des Sächsischen Schulgesetzes:

„Die Berufsschule hat die Aufgabe, im Rahmen der Berufsvorbereitung, der Berufsausbildung oder Berufsausübung vor allem berufsbezogene Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten zu vermitteln und die allgemeine Bildung zu vertiefen und zu erweitern. Sie führt als gleichberechtigter Partner gemeinsam mit den Ausbildungsbetrieben und anderen an der Berufsausbildung Beteiligten zu berufsqualifizierenden Abschlüssen.“

Neben diesen landesspezifischen gesetzlichen Grundlagen sind die in der „Rahmenvereinbarung über die Berufsschule“ (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 12. März 2015 in der jeweils geltenden Fassung) festgeschriebenen Ziele umzusetzen.

Kurzcharakteristik des Bildungsganges

Mit der Neuordnung des Ausbildungsberufes Industriekaufmann und Industriekauffrau wird den veränderten Anforderungen der beruflichen Praxis infolge vielfältiger wirtschaftlicher, technologischer und arbeitsorganisatorischer Entwicklungen Rechnung getragen. Auch künftig gewährleistet die Ausbildung eine breite, schnittstellenübergreifende und betriebswirtschaftlich fundierte Kernqualifi­kation entlang der industriellen Wertschöpfungskette. Zusätzlich bietet sie im ausbildenden Unternehmen die Möglichkeit zur Vertiefung der Kompetenzen in einem spezifischen Einsatzgebiet.

Die fortschreitende Digitalisierung verändert die Arbeits- und Geschäftsprozesse grundlegend, was eine Anpassung des Spektrums der beruflichen Handlungsfähigkeit erfordert, beispielsweise hinsichtlich des Umgangs mit großen Datenmengen sowie der Anforderungen an Datenschutz und Datensicherheit.

Der Industriekaufmann und die Industriekauffrau können in Unternehmen unter­schiedlicher Wirtschaftszweige und Größen tätig sein, die nicht nur Produkte herstellen, sondern auch umfangreiche Dienst- und Serviceleistungen kunden-, geschäftsprozess- und projektorientiert anbieten. Sie arbeiten vorwiegend in Büroräumen und ggf. auch im Homeoffice bzw. mobil.

Industriekaufleute sind an der Planung, Steuerung und Kontrolle betriebswirtschaft­licher Abläufe in Unternehmen beteiligt. In der Materialwirtschaft vergleichen sie Angebote, verhandeln mit Lieferanten und betreuen die Warenannahme und -lagerung. In der Produktionswirtschaft begleiten sie die Herstellung von Waren oder Dienstleistungen und erstellen prozessrelevante Dokumente. Zu ihren Zuständigkeitsbereichen im Verkauf gehören die Ausarbeitung von Kalkulationen und Preislisten sowie das Führen von Verkaufsverhandlungen mit den Kundinnen und Kunden. Außerdem entwickeln sie Marketingstrategien. Im Bereich Rechnungswesen und Controlling bearbeiten und kontrollieren sie im Geschäftsverkehr anfallende Vorgänge. Im Personalbereich wirken sie bei Personalbeschaffung, Personalauswahl, Personaleinsatz, Personalentwicklung und Personalfreisetzung mit.

Die berufliche Tätigkeit des Industriekaufmannes und der Industriekauffrau erfordert neben Selbstständigkeit, Flexibilität, Konfliktfähigkeit und Verantwortungsbewusst­sein insbesondere Kommunikationsfähigkeit, Kontaktbereitschaft, Verhandlungs­geschick, Durchsetzungsvermögen, Kunden- und Serviceorientierung sowie kauf­männisches und vernetztes Denken. Die Dynamik digitaler Techniken und elektro­nischer Anwendungen in Unternehmen verlangt ein hohes Maß an Selbst­organisation und Lernkompetenz. Industriekaufleute arbeiten sorgfältig, konzentriert, kollaborativ und teamorientiert. Sie reflektieren eigene Entscheidungen und Handlungen. Dabei gehen sie konstruktiv mit Kritik um.

Im Rahmen der Ausbildung zum Industriekaufmann und zur Industriekauffrau werden insbesondere folgende berufliche Qualifikationen erworben:

  • ihr Unternehmen und dessen Leistungsprogramm vorstellen
  • eigene Rolle im Unternehmen selbstverantwortlich wahrnehmen und mitgestalten
  • Projekte vom Projektauftrag bis zur Projektauswertung durchführen
  • Aufträge kundenorientiert und unter Berücksichtigung der Unternehmensziele bearbeiten und überwachen
  • Beschaffungsvorgänge im Unternehmen nachhaltig und kostenorientiert planen, durchführen und überwachen
  • Wertströme des Unternehmens identifizieren, ordnungsmäßig erfassen sowie deren Auswirkungen auf das Unternehmensergebnis beurteilen
  • Leistungserstellung kundenorientiert planen, steuern und kontrollieren
  • logistische Prozesse als intelligente Vernetzung von Systemen und Abläufen planen und steuern
  • Kosten- und Leistungsrechnung durchführen und die Ergebnisse zur Vorbereitung unternehmerischer Entscheidungen nutzen
  • an Kundenbedürfnissen ausgerichtete Marketingkonzepte planen und umsetzen
  • Jahresabschluss vorbereiten und Schlussfolgerungen für unternehmerische Entscheidungen ziehen
  • gesamtwirtschaftliche Einflüsse auf Unternehmen erschließen und Geschäfts­prozesse daran ausrichten
  • Personal beschaffen und verwalten sowie bei der Personalentwicklung und der Beendigung von Arbeitsverhältnissen mitwirken
  • Problemlösungsprozesse für komplexe betriebliche Fragestellungen unter Berücksichtigung von Entwicklungstrends und sich ändernden Einflussfaktoren des betrieblichen Umfelds strukturiert planen, erstellen, kontrollieren und beurteilen
  • in einer Fremdsprache kommunizieren und internationale Handlungskompetenz entwickeln

Die Realisierung der Bildungs- und Erziehungsziele der Berufsschule ist auf den Erwerb beruflicher Handlungskompetenz gerichtet. Diese entfaltet sich in den Dimensionen von Fach-, Selbst- und Sozialkompetenz sowie in Methoden- und Lernkompetenz. Den Ausgangspunkt des Unterrichts und des Lernens der Schülerinnen und Schüler bilden berufliche Handlungen. Diese Handlungen sollen im Unterricht didaktisch reflektiert als Lernhandlungen gedanklich nachvollzogen oder exemplarisch ausgeführt, selbstständig geplant, durchgeführt, überprüft, ggf. korrigiert und schließlich bewertet werden. Damit fördern sie ein ganzheitliches Erfassen der beruflichen Wirklichkeit und integrieren technische, sicherheits­technische, ökonomische, ökologische und rechtliche Aspekte, nutzen die berufs­praktischen Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler und berücksichtigen soziale Prozesse, z. B. der Interessenklärung oder der Konfliktbewältigung.

Der KMK-Rahmenlehrplan des Ausbildungsberufes ist vor diesem Hintergrund nach Lernfeldern strukturiert. Die Stundentafel des Bildungsganges gliedert sich in den Pflichtbereich mit dem berufsübergreifenden Bereich und dem berufsbezogenen Bereich sowie den Wahlbereich.

Die Lernfelder der sächsischen Stundentafel sind mit den Lernfeldern des KMK-Rah­menlehrplanes identisch.

Für die vom wöchentlichen Teilzeitunterricht abweichenden Organisationsformen Blockunterricht und 2-2-1-Modell ist die Stundentafel für den berufsbezogenen Bereich basierend auf der VwV Stundentafeln bbS in der jeweils geltenden Fassung von den Schulen in eigener Verantwortung anzupassen.

Die Struktur der Lernfelder orientiert sich in Aufbau und Zielsetzung an Arbeits- und Geschäftsprozessen eines Industrieunternehmens. Die Zielformulierungen innerhalb der Lernfelder des KMK-Rahmenlehrplanes beschreiben den Qualifikationsstand und die Kompetenzen am Ende des Lernprozesses. Ergänzt durch die Inhalte umfassen sie den Mindestumfang zu vermittelnder Kompetenzen.

Auf Grund der sich schnell entwickelnden beruflichen Anforderungen sind die Inhalte weitgehend offen formuliert. Diese Struktur fördert und fordert die Einbeziehung neuer Entwicklungen und Tendenzen in den Unterricht.

Die Lernfelder sind logisch angeordnet und bauen spiralcurricular aufeinander auf. Die Lernfelder 3 bis 12 orientieren sich ausgehend vom Kundenauftrag in ihrer Anordnung an den betrieblichen Grundfunktionen bzw. Geschäftsprozessen. Die Umsetzung sowie die zeitliche Abfolge der Lernfelder sind unter Beachtung des spiralcurricularen Aufbaus im Lehrerteam abzustimmen.

Das Lernfeld 2 dient als übergeordnetes Lernfeld der umfassenden Kompetenz­entwicklung im Sinne einer lösungsorientierten Projektbearbeitung, die insbesondere im Lernfeld 13 genutzt werden kann.

Darüber hinaus sind weitere Verknüpfungen zwischen den Lernfeldern möglich.

Kommunikative und fremdsprachliche Kompetenzen werden integrativ in den Lernfeldern entwickelt.

Die Ausbildung wird durch die gestreckte Abschlussprüfung in zwei Ausbildungs­phasen gliedert. Die Lernfelder 1 bis 7 sind Grundlage für Teil 1 der Abschluss­prüfung. Die Abgrenzung zwischen den Ausbildungsjahren ist hinsichtlich der zeitlichen Planung in der Ausbildungsordnung und in Bezug auf die Prüfungen einzuhalten.

Die Ausgestaltung und Umsetzung der Lernfelder des KMK-Rahmenlehrplanes ist in den Schulen vor Ort zu leisten. Die Lernfelder sind für den Unterricht durch Lernsituatio­nen, die exemplarisch für berufliche Handlungssituationen stehen, zu untersetzen. Die Branchenvielfalt sollte dabei Berücksichtigung finden. Lernsituationen konkretisieren die Vorgaben des Lernfeldes und werden mittels curri­cularer Analyse aus diesen abgeleitet.

Der berufsbezogene Unterricht knüpft an das Alltagswissen und an die Erfahrungen des Lebensumfeldes an und bezieht die Aspekte der Medienbildung, der Bildung für nachhaltige Entwicklung sowie der politischen Bildung ein. Die Lernfelder bieten umfassende Möglichkeiten, den sicheren, sachgerechten, kritischen und verantwortungsvollen Umgang mit traditionellen und digitalen Medien zu thematisieren. Sie beinhalten vielfältige, unmittelbare Möglichkeiten zur Auseinander­setzung mit globalen, gesellschaftlichen und politischen Themen, deren sozialen, ökonomischen und ökologischen Aspekten sowie Bezüge zur eigenen Lebens- und Arbeitswelt. Die Umsetzung der Lernsituationen unter Einbeziehung dieser Perspektiven trägt aktiv zur weiteren Lebensorientierung, zur Entwicklung der Mündigkeit der Schülerinnen und Schüler, zum selbstbestimmten Handeln und damit zur Stärkung der Zivilgesellschaft bei.

Inhalte mit politischem Gehalt werden mit den damit in Verbindung stehenden fachspezifischen Arbeitsmethoden der politischen Bildung umgesetzt. Dafür eignen sich u. a. Rollen- und Planspiele, Streitgespräche, Pro- und Kontra-Debatten, Podiumsdiskussionen oder kriterienorientierte Fall-, Konflikt- und Problemanalysen.

Für Inhalte mit Anknüpfungspunkten zur Bildung für nachhaltige Entwicklung eignen sich insbesondere die didaktischen Prinzipien der Visionsorientierung, des Vernetzenden Lernens sowie der Partizipation. Vernetztes Denken bedeutet hier die Verbindung von Gegenwart und Zukunft einerseits und ökologischen, ökonomischen und sozialen Dimensionen des eigenen Handelns andererseits.

Die Digitalisierung und der mit ihr verbundene gesellschaftliche Wandel erfordern eine Vertiefung der informatischen Bildung. Ausgehend von den Besonderheiten des Bildungsganges begründet der Charakter der beruflichen Qualifikationen einen permanenten Einsatz moderner Informations- und Kommunikationstechnik sowie berufsbezogener Software, die zur Entwicklung beruflicher Handlungskompetenz erforderlich sind.

Unter Beachtung digitaler Arbeits- und Geschäftsprozesse ergibt sich die Notwendigkeit einer angemessenen Hard- und Softwareausstattung und entsprechender schulorganisatorischer Regelungen. Bis zu 25 % der Unterrichts­stunden des berufsbezogenen Unterrichtes in jedem Ausbildungsjahr können für den anwendungsbezogenen gerätegestützten Unterricht genutzt werden, wobei eine Klassenteilung möglich ist. Die konkrete Planung obliegt der Schule.

Die Ausprägung beruflicher Handlungskompetenz wird durch handlungsorientierten Unterricht gefördert. Dabei werden beispielhafte Aufgabenstellungen aus der beruflichen Praxis im Unterricht aufgegriffen. Das Lernen erfolgt in vollständigen Hand­lungen, bei denen die Schülerinnen und Schüler das Vorgehen selbstständig planen, durchführen, überprüfen, gegebenenfalls korrigieren und schließlich bewerten.

Dieses Unterrichten erfordert vielfältige Sozialformen und Methoden, insbesondere den Einsatz komplexer Lehr-/Lernarrangements wie Projektarbeit oder kooperatives Lernen. Des Weiteren ist eine kontinuierliche Abstimmung zwischen den beteiligten Lehrkräften des berufsübergreifenden und berufsbezogenen Bereiches sowie der in einem Lernfeld unterrichtenden Lehrkräfte notwendig.

Die Schülerinnen und Schüler werden befähigt, Lern- und Arbeitstechniken anzuwenden und selbstständig weiterzuentwickeln sowie Informationen zu beschaffen, zu verarbeiten und zu bewerten. Darüber hinaus ist bei den Schülerinnen und Schülern das Bewusstsein zu entwickeln, dass Bereitschaft und Fähigkeit zum selbstständigen und lebenslangen Lernen wichtige Voraussetzungen für ein erfolgreiches Berufsleben sind.

Stundentafel

Unterrichtsfächer und Lernfelder Wochenstunden in der Klassenstufe
1 2 3
Pflichtbereich 12 12 12
Berufsübergreifender Bereich 41 5 5
Deutsch/Kommunikation 1 1 1
Englisch 2 1 1
Gemeinschaftskunde 1 1 1
Evangelische Religion, Katholische Religion oder Ethik 1 1 1
Sport - 1 1
Berufsbezogener Bereich 8 7 7
1 Das Unternehmen vorstellen und die eigene Rolle mitgestalten 2 - -
2 Projekte planen und durchführen 1 - -
3 Kundenaufträge bearbeiten und überwachen 2 - -
4 Beschaffungsprozesse planen und steuern 1 - -
5 Wertströme buchhalterisch dokumentieren und auswerten 2 - -
6 Leistungserstellung planen, steuern und kontrollieren - 2 -
7 Logistik- und Lagerprozesse koordinieren, umsetzen und überwachen - 1 -
8 Kosten- und Leistungsrechnung zur Vorbereitung unternehmerischer Entscheidungen durchführen - 2 -
9 Marketingkonzepte planen und umsetzen - 2 -
10 Jahresabschluss vorbereiten, auswerten und für Finanzierungsentscheidungen nutzen - - 2
11 Geschäftsprozesse an gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen ausrichten - - 2
12 Personalprozesse planen, steuern und kontrollieren - - 2
13 Betriebliche Problemlösungsprozesse innovativ durchführen - - 1
Wahlbereich2 2 2 2
 
  • 1
    Es obliegt den Schulen im Rahmen ihrer Eigenverantwortung, in welchem Fach des berufsübergreifenden Bereiches in der Klassenstufe 1 unter Beachtung der personellen und sächlichen Ressourcen der Unterricht um eine Wochenstunde gekürzt wird. In Abhängigkeit von der vorgenommenen Kürzung verringert sich die Anzahl der Gesamtausbil-dungsstunden nach Dauer der Ausbildung in dem jeweiligen Fach. In der Summe der Ausbildungsstunden aller Fächer im berufsübergreifenden Bereich ist dies bereits berücksichtigt. Eine Reduzierung in den Fächern Englisch und Gemeinschaftskunde soll nicht erfolgen. Des Weiteren ist sicherzustellen, dass die zum Bestehen der Abschlussprüfung im Fach Wirtschafts- und Sozialkunde notwendigen Inhalte im Unterricht vermittelt werden.
  • 2
    Der Wahlbereich steht den Schulen im Rahmen ihrer Eigenverantwortung zur Vertiefung der berufsbezogenen Inhalte sowie weiteren Spezialisierung und Förderung zur Verfügung. Die Möglichkeit, das Fach Sport im Wahlbereich der Klassenstufe 1 anzubieten, ist ebenso gegeben.

Hinweise zur Umsetzung

In diesem Kontext wird auf die Handreichung „Umsetzung lernfeldstrukturierter Lehr­pläne“ (LaSuB 2022) verwiesen.

Diese Handreichung bezieht sich auf die Umsetzung des Lernfeldkonzeptes in den Schul­arten Berufsschule, Berufsfachschule und Fachschule und enthält u. a. Ausführungen

  1. zum Lernfeldkonzept,
  2. zu Aufgaben der Schulleitung bei der Umsetzung des Lernfeldkonzeptes, wie
    • Information der Lehrkräfte über das Lernfeldkonzept und über die Ausbildungsdokumente,
    • Bildung von Lehrerteams,
    • Gestaltung der schulorganisatorischen Rahmenbedingungen,
  3. zu Anforderungen an die Gestaltung des Unterrichts, insbesondere zur
    • kompetenzorientierten Planung des Unterrichts,
    • Auswahl der Unterrichtsmethoden und Sozialformen

sowie das Glossar.

Darüber hinaus wird die Verwendung der Handreichung „Operatoren in der beruflichen Bildung“ (LaSuB 2021) empfohlen. Das Material unterstützt die Standardisierung von Operatoren in Aufträgen und Aufgaben sowie die Transparenz in den Anforderungen bei der Umsetzung von beruflichen Handlungssituationen im Unterricht und bei der Leistungsbewertung.

Sächsische Lehrkräfte können in der dynamischen Lehrplandatenbank ergänzend zu den Lehrplänen und Arbeitsmaterialien auf eine vielfältige Auswahl von Dokumenten und Web-Links sowohl für die Unterrichtsgestaltung als auch für das Selbstlernen der Schülerinnen und Schüler zurückgreifen. 

Ansicht der Dynamischen Lehrplandatenbank

Die Verfügbarkeit dieser Materialien in den Lehrplänen, Arbeitsmaterialien und Stundentafeln ist durch ein Symbol gekennzeichnet, welches sich rechts neben den Lehrplanzielen und -inhalten oder Lernfeldern befindet. Das Materialangebot ist ausschließlich nach der Anmeldung im Schulportal für sächsische Lehrkräfte abrufbar. Es wird sukzessive erweitert.

Ein wichtiges Unterstützungsmaterial stellen die verknüpften curricularen Analysen und exemplarischen Lernsituationen dar. Die Mitglieder der sächsischen Lehrplankommissionen leiten aus dem Rahmenlehrplan detaillierte curriculare Analysen ab, die die im Rahmenlehrplan festgelegten Kompetenzen konkretisieren. Die zu entwickelnden Teilkompetenzen sowie die zu unterrichtenden Inhalte der Lernfelder sind präzisiert und mit Zeitrichtwerten versehen.

Auf der Grundlage der curricularen Analysen werden didaktisch aufbereitete exemplarische Lernsituationen entwickelt. Ausgangspunkte dieser Lernsituationen sind geeignete Aufträge und Handlungsergebnisse unter Beachtung der Abläufe von Arbeits- bzw. Geschäftsprozessen. 

Für die Lernfelder, die Kompetenzbeschreibungen zum berufsbezogenen Fremdsprachenerwerb enthalten, haben die Lehrplankommissionen Hinweise zur Umsetzung entwickelt, die ebenfalls in der Lehrplandatenbank zur Verfügung gestellt werden.

Hinweise zum berufsbezogenen Englisch

Berufsbezogenes Englisch bildet die Integration der Fremdsprache in die Lernfelder ab. 

Der Englischunterricht im berufsübergreifenden Bereich gemäß den Vorgaben der Stundentafel und der Unterricht im berufsbezogenen Englisch stellen eine Einheit dar. Es werden gezielt Kompetenzen entwickelt, die die berufliche Mobilität der Schülerinnen und Schüler in Europa und in einer globalisierten Lebens- und Arbeitswelt unterstützen.

Der Englischunterricht orientiert auf eine weitgehend selbstständige Sprachverwendung mindestens auf dem Niveau B1 des KMK-Fremdsprachenzertifikats[1], das sich an den Referenzniveaus des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen: lernen, lehren, beurteilen (GeR) orientiert. Dabei werden die vorhandenen fremdsprachlichen Kompetenzen in den Bereichen Rezeption, Produktion, Mediation und Interaktion um berufliche Handlungssituationen erweitert. Leistungsstarke Schülerinnen und Schüler sollten motiviert werden, sich den Anforderungen des Niveaus B2 zu stellen.

Grundlage für den berufsbezogenen Englischunterricht bilden die in den Lernfeldern des KMK-Rahmenlehrplans formulierten fremdsprachlichen Aspekte. Der in den Lernfeldern integrativ erworbene Fachwortschatz wird in vielfältigen Kommunikationssituationen angewandt sowie orthografisch und phonetisch gesichert. Relevante grammatische Strukturen werden aktiviert. Der Unterricht strebt den Erwerb grundlegender interkultureller Handlungsfähigkeit mit dem Ziel an, mehr Sicherheit im Umgang mit fremdsprachigen Kommunikationspartnern zu entwickeln. Damit werden die Schülerinnen und Schüler befähigt, im beruflichen Kontext erfolgreich zu kommunizieren.

Der Unterricht im berufsbezogenen Englisch ist weitgehend in der Fremdsprache zu führen und handlungsorientiert auszurichten. Dies kann u. a. durch Projektarbeit, Gruppenarbeit und Rollenspiele geschehen. Dazu sind die Simulation wirklichkeitsnaher Situationen im Unterricht, die Nutzung von Medien und moderner Informations- und Kommunikationstechnik sowie das Einüben und Anwenden von Lern- und Arbeitstechniken eine wesentliche Voraussetzung. 

Vertiefend kann berufsbezogenes Englisch im Wahlbereich angeboten werden. Empfehlungen dazu werden in den berufsgruppenbezogenen Modulen des Lehrplans Englisch für die Berufsschule/Berufsfachschule gegeben.

Die Teilnahme an den Prüfungen zur Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen Niveau B1 oder Niveau B2 in der beruflichen Bildung in einem berufsrelevanten Bereich kann von den Schülerinnen und Schülern in Abstimmung mit der Lehrkraft für Fremdsprachen individuell entschieden werden.

Die Niveaubeschreibung des KMK-Fremdsprachenzertifikats weist folgende Anforderungen in den einzelnen Kompetenzbereichen aus:

Rezeption:  Gesprochenen und geschriebenen fremdsprachigen Texten Informationen entnehmen

Hör- und Hörsehverstehen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können geläufigen Texten in berufstypischen Situationen Einzelinformationen und Hauptaussagen entnehmen, wenn deutlich und in Standard­sprache gesprochen wird. 

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können komplexere berufstypische Texte global, selektiv und detailliert verstehen, wenn in natürlichem Tempo und in Standardsprache gesprochen wird, auch wenn diese leichte Akzentfärbungen aufweist. 

Leseverstehen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können geläufigen berufstypischen Texten zu teilweise weniger vertrauten Themen aus bekannten Themenbereichen Einzelinformationen und Hauptaussagen entnehmen. 

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können komplexe berufstypische Texte, auch zu wenig vertrauten und abstrakten Themen aus bekannten Themenbereichen, global, selektiv und detailliert verstehen. 

Produktion:  Fremdsprachige Texte erstellen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung elementarer und auch komplexer sprachlicher Mittel geläufige berufstypische Texte zu vertrauten Themen verfassen. 

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung vielfältiger, auch komplexer sprachlicher Mittel berufstypische Texte aus bekannten Themenbereichen verfassen. 

Mediation:  Textinhalte in die jeweilige Sprache übertragen und in zweisprachigen Situationen vermitteln

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können fremdsprachlich dargestellte berufliche Sachverhalte aus bekannten Themenbereichen sinngemäß und adressatengerecht auf Deutsch wiedergeben. Sie können unter Verwendung elementarer und auch komplexer sprachlicher Mittel in deutscher Sprache dargestellte Sachverhalte aus bekannten Themenbereichen sinngemäß und adressatengerecht in die Fremdsprache übertragen. 

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können den Inhalt komplexer fremdsprachlicher berufsrelevanter Texte aus bekannten Themenbereichen sinngemäß und adressatengerecht auf Deutsch sowohl wiedergeben als auch zusammenfassen. Sie können unter Verwendung vielfältiger, auch komplexer sprachlicher Mittel den Inhalt komplexer berufsrelevanter Texte aus bekannten Themenbereichen in deutscher Sprache sinngemäß und adressatengerecht in die Fremdsprache sowohl übertragen als auch zusammenfassen. 

Interaktion:  Gespräche in der Fremdsprache führen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung elementarer und auch komplexer sprachlicher Mittel geläufige berufsrelevante Gesprächssituationen, in denen es um vertraute Themen geht, in der Fremdsprache weitgehend sicher bewältigen, sofern die am Gespräch Beteiligten kooperieren, dabei auch eigene Meinungen sowie Pläne erklären und begründen. 

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung vielfältiger, auch komplexer sprachlicher Mittel berufsrelevante Gesprächssituationen, in denen es um komplexe Themen aus bekannten Themenbereichen geht, in der Fremdsprache sicher bewältigen, dabei das Gespräch aufrechterhalten, Sachverhalte ausführlich erläutern und Standpunkte verteidigen. 

[1] Rahmenvereinbarung über die Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen in der beruflichen Bildung unter https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/veroeffentlichungen_beschluesse/1998/1998_11_20-Fremdsprachen-berufliche-Bildung.pdf 

Unterstützungsmaterialien

1. Ausbildungsjahr

Lernfeld 1 Das Unternehmen vorstellen und die eigene Rolle mitgestalten 80 Ustd.
Lernfeld 2 Projekte planen und durchführen 40 Ustd.
Lernfeld 3 Kundenaufträge bearbeiten und überwachen 80 Ustd.
Lernfeld 4 Beschaffungsprozesse planen und steuern 40 Ustd.
Lernfeld 5 Wertströme buchhalterisch dokumentieren und auswerten 80 Ustd.

2. Ausbildungsjahr

Lernfeld 6 Leistungserstellung planen, steuern und kontrollieren 80 Ustd.
Lernfeld 7 Logistik- und Lagerprozesse koordinieren, umsetzen und überwachen 40 Ustd.
Lernfeld 8 Kosten- und Leistungsrechnung zur Vorbereitung unternehmerischer Entscheidungen durchführen 80 Ustd.
Lernfeld 9 Marketingkonzepte planen und umsetzen 80 Ustd.

3. Ausbildungsjahr

Lernfeld 10 Jahresabschluss vorbereiten, auswerten und für Finanzierungsentscheidungen nutzen 80 Ustd.
Lernfeld 11 Geschäftsprozesse an gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen ausrichten 80 Ustd.
Lernfeld 12 Personalprozesse planen, steuern und kontrollieren 80 Ustd.

Übersicht Lernfelder

Lernfeld 1 Das Unternehmen vorstellen und die eigene Rolle mitgestalten 80 Ustd.
Lernfeld 2 Projekte planen und durchführen 40 Ustd.
Lernfeld 3 Kundenaufträge bearbeiten und überwachen 80 Ustd.
Lernfeld 4 Beschaffungsprozesse planen und steuern 40 Ustd.
Lernfeld 5 Wertströme buchhalterisch dokumentieren und auswerten 80 Ustd.
Lernfeld 6 Leistungserstellung planen, steuern und kontrollieren 80 Ustd.
Lernfeld 7 Logistik- und Lagerprozesse koordinieren, umsetzen und überwachen 40 Ustd.
Lernfeld 8 Kosten- und Leistungsrechnung zur Vorbereitung unternehmerischer Entscheidungen durchführen 80 Ustd.
Lernfeld 9 Marketingkonzepte planen und umsetzen 80 Ustd.
Lernfeld 10 Jahresabschluss vorbereiten, auswerten und für Finanzierungsentscheidungen nutzen 80 Ustd.
Lernfeld 11 Geschäftsprozesse an gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen ausrichten 80 Ustd.
Lernfeld 12 Personalprozesse planen, steuern und kontrollieren 80 Ustd.
Lernfeld 13 Betriebliche Problemlösungsprozesse innovativ durchführen 40 Ustd.

Lernfeld 1

Lernfeld 1 Das Unternehmen vorstellen und die eigene Rolle mitgestalten
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
1.1
Sich im System der dualen Berufsausbildung orientieren
9 Ustd.
1.2
Grundfunktionen des Industriebetriebes beschreiben
16 Ustd.
1.3
Prozesse im Industriebetrieb erschließen und darstellen
13 Ustd.
1.4
Handelsrechtliche Grundlagen eruieren
14 Ustd.
1.5
Eigene Rolle im Unternehmen mitgestalten
12 Ustd.
1.6
Arbeitsergebnisse dokumentieren, beurteilen und reflektieren
16 Ustd.
Lernsituation
1.1
Sich im System der dualen Berufsausbildung orientieren
9 Ustd.
Auftrag

Zur Auftaktveranstaltung für die neuen Auszubildenden erhalten Sie den Auftrag, die Merkmale der dualen Berufsausbildung vorzustellen. Gehen Sie dabei auf die Beteiligten und deren Aufgaben im dualen System ein. Erläutern Sie die rechtlichen Grundlagen am Beispiel des Berufsausbildungsvertrages. Erarbeiten Sie dafür eine Präsentation unter Nutzung digitaler Medien.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
1.1.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

4

Sich im Industriebetrieb orientieren und die Stellung von Auszubildenden im Unter­nehmen erkunden

Ausbildungsbetrieb

Sich einen Überblick über Aufgaben und Kompetenzbe­reiche im Betrieb verschaffen

Sich über die duale Berufsausbildung informieren

Lernorte Berufsschule und Ausbildungs­betrieb unterscheiden

IHK als eine zuständige Stelle identifizieren

Rechtliche Grundlagen der dualen Berufs­ausbildung zu Industriekaufleuten ermitteln

www.gesetze-im-internet.de
Berufsbildungsgesetz (BBiG)

Rahmenlehrplan Industriekaufmann und Industriekauffrau

Industriekaufleuteausbildungverordnung (IndKflAusbV)

Ausbildungsvertrag analysieren

Vertragspartner Ausbildender und Auszu­bildender identifizieren

In den rechtlichen Grundlagen der dualen Berufs­ausbildung recherchieren

Arbeit mit Gesetzestexten

Inhalte des Ausbildungsvertrages

Rechte und Pflichten der Vertragspartner

Struktur und Inhalte der Abschluss­prüfung

Möglichkeiten der Beendigung des Ausbildungsverhältnisses

Im Jugendarbeitsschutzgesetz (JArbSchG) die besonderen rechtlichen Schutzvor­schriften für Jugendliche im Rahmen der Berufsausbildung eruieren

Fallbeispiele

Layout-Regeln und Vorgaben für die Präsentation abstimmen

Plenum

Bewertungskriterien festlegen

1.1.2 Entscheiden/
Durchführen

Inhalt und Gestaltung der Präsentation abstimmen

3

Gruppenarbeit

Informationen strukturieren

Präsentation erstellen

berufsbezogene Informationsverarbeitung

1.1.3 Bewerten/
Reflektieren

Präsentation vorstellen

2

Plenum

Arbeitsprozess und Präsentation auswerten

Bewertungskriterien

Sich bewusst machen, dass mit der Berufs­ausbildung die aktive Teilnahme am gesell­schaftlichen und wirtschaftlichen Leben auch im beruflichen Kontext beginnt

Lernfeld 1: Das Unternehmen vorstellen und die eigene Rolle mitgestalten

Die Schülerinnen und Schüler verfügen über die Kompetenz, ihr Unternehmen und dessen Leistungsprogramm vorzustellen sowie die eigene Rolle im Unternehmen selbstverantwortlich wahrzunehmen und mitzugestalten.

Kompetenz aus dem Lehrplan Berufliche Handlung Zeit-
richtwert
LS
Hinweise

Die Schülerinnen und Schüler orientieren sich im Unternehmen und in ihrer Rolle im Betrieb. 

Die SuS orientieren sich im Industriebetrieb und erkunden ihre Stellung als Auszubildende im Unternehmen. 

1 Ustd.
1.1

Ausbildungsbetrieb

Sie machen sich bewusst, dass sie mit Beginn ihrer Berufsausbildung auch im beruflichen Kontext aktiv am gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben teilnehmen. 

Sie verschaffen sich einen Überblick über ihre Aufgaben und Kompetenzbereiche im Betrieb. 

Sie erkundigen sich über die Beteiligten, die Aufgaben, die Abläufe sowie die Rechtsgrundlagen im dualen System der Berufsausbildung.

Die SuS informieren sich über die duale Berufsausbildung und die rechtlichen Grundlagen. Dabei unterscheiden sie die Lernorte Berufsschule und Ausbildungsbetrieb. Sie identifizieren die IHK als eine zuständige Stelle.

2 Ustd.
1.1

IHK Chemnitz, IHK Dresden, IHK zu Leipzig

HWK Chemnitz, HWK Dresden, HWK zu Leipzig

Die SuS erkunden

den Rahmenlehrplan als Grundlage für die berufstheoretische Ausbildung in der Berufsschule 

die Ausbildungsordnung als Grundlage für die berufspraktische Ausbildung im Ausbildungsbetrieb 

Sie identifizieren das Berufsbildungsgesetz (BBiG) als Rechtsgrundlage der Berufsausbildung.

Aus vertraglichen und gesetzlichen Grundlagen (Berufsbildungsgesetz, Ausbildungsordnung, Jugendarbeitsschutzgesetz) leiten sie die Rechte und Pflichten in der Ausbildung ab.

Die SuS analysieren ihren eigenen Berufsausbildungsvertrag. Sie bestimmen die Vertragspartner Auszubildender und Ausbildender.

6 Ustd.
1.1

www.gesetze-im-internet.de

Im BBiG und in der Verordnung über die Berufsausbildung zum Industriekaufmann und zur Industriekauffrau (IndKflAusbV) recherchieren die SuS 

Arbeit mit Gesetzestexten

Inhalte des Berufsausbildungsvertrages,

Rechte und Pflichten der Vertragspartner, 

Inhalte und Struktur der Abschlussprüfung, 

Möglichkeiten der Beendigung des Ausbildungsverhältnisses.

Im Jugendarbeitsschutzgesetz (JArbSchG) eruieren die SuS die besonderen rechtlichen Schutzvorschriften für Jugendliche im Rahmen der Berufsausbildung.  

Fallbeispiele

Sie beachten die mit den betrieblich erteilten Vollmachten verbundenen Grenzen.

Die SuS systematisieren im Unternehmen erteilte Vollmachten nach Art und Umfang der übertragenen Aufgaben. 

2 Ustd.
1.4

Sie unterscheiden Handlungsvollmacht und Prokura.  

Bürgerliches Gesetzbuch (BGB)

Handelsgesetzbuch (HGB)

In diesem Kontext leiten sie Folgen für ihre eigenen Aufgaben und Kompetenzbereiche ab.

Die Schülerinnen und Schüler erkunden ihr Unternehmen und ordnen dieses als Industriebetrieb in die Gesamtwirtschaft ein. 

Die SuS verschaffen sich anhand der betrieblichen Grundfunktionen Einblicke in ihr Unternehmen. 

2 Ustd.
1.2

Ausbildungsbetrieb

Sie unterscheiden die Wirtschaftssektoren in der Gesamtwirtschaft und ordnen den Ausbildungsbetrieb zu.

Sie beziehen das betriebliche Leistungsprogramm und die zu dessen Erstellung eingesetzten betrieblichen Produktionsfaktoren aufein­ander.

Die SuS erkundigen sich im Ausbildungsbetrieb über dessen betriebliches Leistungsprogramm. 

2 Ustd.
1.2

Sie ermitteln die zur Leistungserstellung benötigten betriebswirtschaftlichen Produktionsfaktoren.

Dabei stellen sie die Güter-, Dienstleistungs-, Geld- und Informationsströme des Unternehmens von der Beschaffung bis zum Absatz dar.

Die SuS identifizieren entlang der Wertschöpfungskette im Industriebetrieb die verschiedenen Ströme von der Beschaffung bis zum Absatz. 

2 Ustd.
1.2

Dabei unterscheiden und visualisieren sie

Güter-, 

Dienstleistungs-, 

Geld- und 

Informationsströme.

Sie informieren sich über die Aufbauorganisation des Unternehmens unter Berücksichtigung von Organisationsformen.

Die SuS analysieren die Aufbauorganisation ihres Ausbildungsbetriebes und nutzen dazu Organigramme.

5 Ustd.
1.3

Ausbildungsbetrieb

Dabei unterscheiden sie die Organisationsformen, z. B.

Funktionsorganisation,

Spartenorganisation,

Sie bestimmen Abteilungen und unterscheiden Stellenarten, z. B.

Instanzen/leitende Stellen,

Stabstellen,

ausführende Stellen. 

Die SuS entnehmen Organigrammen mögliche Weisungssysteme und diskutieren deren Vor- und Nachteile. 

exemplarische Organigramme

i. V. m. Deutsch/Kommunikation

Sie erfassen Arbeits- und Geschäftsprozesse auch mithilfe von ereignisgesteuerten Prozessketten und kategorisieren sie als Kern- und Supportprozesse.

Die SuS erschließen sich Arbeits- und Geschäftsprozesse sowie die Ablauforganisation in einem Musterbetrieb. 

4 Ustd.
1.3

Sie grenzen Kern- und Support-/Unterstützungsprozesse vonein­ander ab und erläutern deren wesentliche Merkmale. 

Die SuS machen sich mit dem Aufbau von ereignisgesteuerten Prozessketten (EPK) vertraut. 

keine eigenständige Erstellung von EPK

Dabei betrachten sie die Abläufe aus

Ereignis-,

Funktions-,

Informations- und

Organisationssicht.

Sie diskutieren die Notwendigkeit der Erstellung von EPK für Industriebetriebe und berücksichtigen aktuelle Entwicklungen.

i. V. m. Deutsch/Kommunikation

Sie nehmen das betriebliche Umfeld in den Blick.

Hierfür vergleichen sie die Interessen verschiedener Anspruchsgruppen und betrachten internationale Verflechtungen.

Die SuS identifizieren verschiedene Gruppen, die im betrieblichen Umfeld agieren.

4 Ustd.
1.3

i. V. m. Gemeinschaftskunde

Sie unterscheiden stakeholder value von shareholder value. In diesem Kontext ordnen sie z. B. Kunden, Mitarbeitende, Vertragspartner, Anteilseigner und Unternehmensinhaber diesen zu. Dabei beachten sie mögliche internationale Einflüsse.

Sie informieren sich über die Eigentümerstruktur sowie die Rechtsform ihres Unternehmens.

Die SuS recherchieren im HGB den Kaufmannsbegriff und die Firmierung von Unternehmen. 

12 Ustd.
1.4

Arbeit mit Gesetzestexten

Sie grenzen Kaufmannsarten voneinander ab.

Die SuS unterscheiden grundlegend Einzelunternehmung, Personengesellschaft und Kapitalgesellschaft.

Sie charakterisieren Rechtsformen der Unternehmung anhand wesentlicher Merkmale, z. B. 

i. V. m. LF 2

Fallbeispiele

Gründung

Haftung

Geschäftsführung und Vertretung

Kapital

Gewinnverteilung

Für ihren Ausbildungsbetrieb bestimmen sie die Rechtsform und begründen ihre Aussage.

Sie gleichen Unternehmenskultur, -philosophie und -leitbild mit dem betrieblichen Zielsystem (ökonomische, soziale, ökologische, ethische Ziele) ab.

Die SuS analysieren Unternehmenskultur, -philosophie und -leitbild des ausbildenden Unternehmens.

6 Ustd.
1.2

i. V. m. LF 2 

Am Beispiel ihres Ausbildungsbetriebes erläutern sie exemplarisch ökonomische, soziale, ökologische, ethische Ziele.

Sie schlussfolgern und erläutern mögliche Zielbeziehungen:

Zielharmonie 

Zielkonflikt

Zielindifferenz

Hinsichtlich der ökonomischen Ziele ermitteln sie Kennzahlen (Produktivität, Wirtschaftlichkeit und Rentabilität).

Die SuS berechnen betriebswirtschaftliche Kennzahlen, interpretieren diese und vergleichen sie mit den Unternehmenszielen.

4 Ustd.
1.2

Branchenvergleich

Zeitvergleich

Bei der Rentabilität betrachten sie Eigen-, Fremd-, Gesamt- und Umsatzrentabilität.

Die Schülerinnen und Schüler planen die Mitgestaltung ihrer Rolle und ihres Arbeitsplatzes im Betrieb. Sie berücksichtigen dabei die Anforderungen an ergonomisches, sicheres und gesundheitsgerechtes Arbeiten.

Die SuS planen, sich aktiv ins Unternehmen einzubringen und ihre Rolle mitzugestalten. 

6 Ustd.
1.5

i. V. m. LF 2

Sie beteiligen sich bei der normgerechten Einrichtung ihres Arbeits­platzes. Dabei beachten sie geltende Vorschriften, z. B. 

www.gesetze-im-internet.de

Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG)

Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV)

Richtlinien der Berufsgenossenschaften

Vorgaben der DGUV

Sie planen die Vorstellung ihres Unternehmens und gestalten ihre Kommunikation innerhalb des Unternehmens ziel- und adressatengerecht.

Die SuS planen die Präsentation ihres Unternehmens. Dazu strukturieren sie ihre bereits gewonnenen Informationen und wählen relevante Inhalte für die Präsentation aus. Dabei beachten sie das Urheberrecht sowie die Wahrung der Geschäfts- und Betriebsgeheimnisse.

4 Ustd.
1.6

i. V. m. LF 2

Sie wählen geeignete Präsentationsmedien zielgruppenorientiert aus.

Präsentationstechniken

Die SuS gestalten die Kommunikation mit Vorgesetzten und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern adressatengerecht. 

i. V. m. Deutsch/Kommunikation

Auf der Basis des Betriebsverfassungsgesetzes nehmen sie eine aktive und gestaltende Rolle innerhalb ihrer Berufsausbildung wahr. Hierzu nutzen sie Mitbestimmungs­möglichkeiten im Rahmen der Jugend- und Auszubildendenvertretung.

Die SuS eruieren Möglichkeiten der betrieblichen Mitbestimmung und Mitwirkung im Rahmen des Betriebsverfassungsgesetzes (BetrVG), u. a. durch Einrichtung von Betriebsräten.

4 Ustd.
1.5

www.gesetze-im-internet.de

Fallbeispiele

In diesem Kontext engagieren sie sich in der Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV). 

Sie wägen ab, in welchen Fällen sie sich an den Betriebsrat bzw. die JAV wenden.

Die Schülerinnen und Schüler dokumentieren ihre Arbeitsergebnisse und stellen diese vor, auch mit digitalen Medien. 

Die SuS formulieren ihre Arbeitsergebnisse und werten diese kritisch aus.  

4 Ustd.
1.6

Advanced Organizer

Sie wählen für die Vorstellung geeignete Medien und Präsentationstechniken aus.

i. V. m. Deutsch/Kommunikation

Sie handeln teamorientiert, selbstständig, verantwortungsbewusst und wenden dabei Arbeits- und Lernstrategien an.

Die SuS arbeiten wertschätzend, eigenverantwortlich und konstruktiv im Team. 

2 Ustd.
1.6

i. V. m. Deutsch/Kommunikation

i. V. m. LF 2

Dabei wenden sie personen- und aufgabenbezogen verschiedene Lern- und Arbeitsstrategien an, z. B.

Karteikarten

Zusammenfassungen

Lern-Apps

Mindmaps

Grafiken und Diagramme

Sie beachten die Vorschriften zum Datenschutz in Bezug auf betriebliche Daten und das Urheberrecht.

Sie erschließen sich die rechtlichen Vorschriften zum Datenschutz bei der Verarbeitung personenbezogener Daten und beachten diese.

3 Ustd.
1.6

Datenschutzgrundverordnung (EU-DSGVO)

Bundesdatenschutzgesetz (BDSG-neu) 

Ausbildungsbetrieb

Bei Nutzung innerbetrieblicher Informationen beachten sie das Urheberrecht und geben die Quellen korrekt an.

Die Schülerinnen und Schüler bewerten ihre Arbeitsergebnisse, leiten daraus Konsequenzen ab und übertragen ihre Erkenntnisse auf zukünftige Situationen. 

Die SuS beurteilen die Arbeitsergebnisse und ihre eigene Arbeitsweise sowie die Arbeitsweise im Team kritisch. 

1 Ustd.
1.6

i. V. m. Deutsch/Kommunikation

Feedbackkultur

Sie zeigen Probleme im Arbeitsprozess auf und leiten Strategien für ihr künftiges Handeln ab.

Die Schülerinnen und Schüler reflektieren ihre Rolle im Unternehmen in einem sich wandelnden digitalen und globalen Umfeld. 

Die SuS machen sich ihre Verantwortung für das eigene Unternehmen bewusst und agieren entsprechend. 

2 Ustd.
1.5

Sie diskutieren Chancen und Risiken in Folge von Digitalisierung und Globalisierung. In diesem Kontext betrachten sie auch deren Auswirkungen auf ihren Ausbildungsberuf und ihr Handeln als Industriekaufleute.

aktuelle Entwicklungen

i. V. m. Deutsch/Kommunikation

Sie leiten Strategien zum Selbstmanagement ab und erkennen die Notwendigkeit lebenslangen Lernens.

Die SuS verinnerlichen die Bedeutung von lebenslangem Lernen für die eigene Entwicklung und die Perspektive des Unternehmens.

2 Ustd.
1.6

Sie leiten Möglichkeiten zum Selbstmanagement, z. B. bei:

Selbstmotivation,

Zielsetzung, 

Planung,

Zeitmanagement, 

Organisation, 

Erfolgskontrolle durch Feedback 

ab.

Lernfeld 2

Lernfeld 2: Projekte planen und durchführen

Die Schülerinnen und Schüler verfügen über die Kompetenz, Projekte vom Projektauftrag bis zur Projektauswertung durchzuführen.

Kompetenz aus dem Lehrplan Berufliche Handlung Zeit-
richtwert
LS
Hinweise

Die Schülerinnen und Schüler analysieren den Projektauftrag im Hinblick auf die Rahmenbedingungen und die Ziele des Auftraggebenden. 

Die SuS klären den Projektbegriff und beschreiben die Projektphasen.

1 Ustd.

DIN 69901

Sie entnehmen dem Projektauftrag die vom Auftraggebenden gesetzten Rahmenbedingungen und Ziele, z. B.

Lastenheft

Termin

Kosten

Inhalt

rechtliche Vorgaben

Die Schülerinnen und Schüler informieren sich auch mithilfe digitaler und fremdsprachiger Medien über Projektmanagementmethoden und dazu passende Informations- und Kommunikationsstrukturen.

Die SuS recherchieren Projektmanagementmethoden und unterscheiden

3 Ustd.

klassische Projektmanagementmethoden

agile Projektmanagementmethoden

hybride Projektmanagementmethoden

Sie stellen ausgewählte Methoden und deren Merkmale gegenüber.

Dazu nutzen sie digitale, auch fremdsprachige, Medien und recherchieren selbstständig.

i. V. m. Englisch

Die SuS eruieren Möglichkeiten des Informationsaustausches und der Kommunikation in Abhängigkeit von der jeweiligen  Projektmanagementmethode.

i. V. m. Deutsch/Kommunikation

Sie tragen die für das Erreichen der Projektziele notwendigen Inhalte zusammen und strukturieren diese.

Die SuS diskutieren im Team und einigen sich auf die für die Zielerreichung erforderlichen Inhalte des Projektes.

2 Ustd.

Brainstorming 

Sie strukturieren die Inhalte, indem sie Teilaufgaben bilden und diese zu Arbeitspaketen zusammenstellen. Diese bilden sie in einem Strukturplan ab.

Dazu nutzen sie geeignete Software.

Projektmanagement-Tools

Die Schülerinnen und Schüler organisieren sich im Projektteam selbstständig. 

Die SuS organisieren sich im Team und legen ihre Rollen sowie ihre Verantwortlichkeiten fest.

1 Ustd.

i. V. m. Deutsch/Kommunikation

Sie dokumentieren ihre Festlegungen in einer analogen oder digitalen Projektmappe und legen die Struktur von Sitzungsprotokollen fest.

Sie planen und strukturieren den Projektablauf eigenverantwortlich mit Hilfe einer Projektmanagementmethode.

Die SuS entscheiden sich in Abhängigkeit vom Projektauftrag für eine Projektmanagementmethode.

3 Ustd.

Sie definieren im Team Meilensteine und legen den Projektablauf fest:

Ablauf- und Terminplan

Kapazitätsplan

Kostenplan

Diese Pläne visualisieren sie und ergänzen ihre Projektmappe. 

Sie übernehmen im Team unterschiedliche Aufgaben und legen Regeln für die Zusammenarbeit fest, erkennen Konflikte und tragen zu deren Lösung bei.

Zum kollaborativen Arbeiten im Team und zur Sicherstellung des Informations- und Kommunikationsflusses nutzen sie auch digitale Medien unter Beachtung der Vorschriften zum Datenschutz und zur Datensicherheit.

Die Schülerinnen und Schüler bearbeiten den Projektauftrag selbstgesteuert und lösungsorientiert. 

Sie kommunizieren dabei mit allen am Projekt Beteiligten auf Grundlage von Wertschätzung, gegenseitigem Respekt und Vertrauen und setzen sich für den Erfolg des Projekts ein.

Die SuS setzen im Team das Projekt entsprechend der zuvor festgelegten Rollen zielorientiert und eigenverantwortlich um.

10 Ustd.

i. V. m. Deutsch/Kommunikation

Sie legen Kommunikationsregeln fest und protokollieren diese.

Im Team kommunizieren sie respektvoll und lösungsorientiert miteinander. 

Die SuS nutzen dazu auch digitale Medien und beachten dabei die Vorschriften zum Schutz personenbezogener Daten. 

Datenschutzgrundverordnung (DSGVO)

Bundesdatenschutzgesetz (BDSG-neu)

Eigenverantwortlich organisieren sie die Sicherung ihrer Daten.

Sie wenden Kreativitätstechniken an, dokumentieren den Arbeitsfortschritt und überwachen den Projektstatus im Hinblick auf die Termine und die Zielerreichung auch unter Nutzung digitaler Medien.

Die SuS nutzen bei der Umsetzung des Projektauftrages ausgewählte zielführende Kreativitätstechniken, z. B.

8 Ustd.

i. V. m. Deutsch/Kommunikation

6-3-5 Methode

Platzdeckchen-Methode

Kopfstand-Methode

Grafiz-Methode

De Bono Hüte

Advocatus Diaboli

morphologischer Kasten

Sie stellen den Projektfortschritt übersichtlich dar und protokollieren diesen analog oder digital. Dabei gleichen sie die Ergebnisse am Ende einer Projektphase mit den geplanten Meilensteinen ab.

Projektmanagement-Tools

Bei Abweichungen analysieren sie Ursachen, reagieren flexibel und leiten Anpassungen ein.

Die SuS stellen aktuellen Projektfortschritt und Projektplanung gegenüber und ermitteln ggf. Abweichungen.

3 Ustd.

Projektmanagement-Tools

Bei Abweichungen eruieren sie deren mögliche Ursachen und diskutieren Maßnahmen zur Anpassung des Prozesses. Sie entscheiden operativ und passen den Prozess an.

i. V. m. Deutsch/Kommunikation

Sie entwickeln Kriterien zur Erstellung von Präsentationen und stellen Projektergebnisse zielgruppengerecht auch in digitaler Form vor.

Die SuS stimmen die Anforderungen an die Erstellung und die Durchführung von Präsentationen im Team ab, z. B.

4 Ustd.

i. V. m. Deutsch/Kommunikation

fachlicher Inhalt

Layout

Aufbau und inhaltliche Struktur

sprachliche Gestaltung

kommunikative Kompetenz

zielgruppengerechte Darstellung 

Zeitmanagement

Dazu entwickeln sie ein einheitliches Erscheinungsbild für die Darstellung der Projektergebnisse ihres Teams nach außen. 

Sie stellen ihre Projektergebnisse zusammen, bereiten diese adressatengerecht auf und präsentieren sie dem Auftraggeber im vorher festgelegten Rahmen. Dazu nutzen sie geeignete Präsentationsmedien.

Präsentationssoftware

Sie erstellen Regeln für ein konstruktives Feedback und wenden diese an.

Die SuS stellen Feedbackregeln zusammen. 

2 Ustd.

i. V. m. Deutsch/Kommunikation

Sie setzen diese bei Feedbackgabe und Feedbackannahme zur Einschätzung der Präsentation um.

Die Schülerinnen und Schüler bewerten die Projektergebnisse hinsichtlich der Projektziele.

Die SuS vergleichen ihre Projektergebnisse mit den Projektzielen des Auftraggebenden und schließen auf die Zielerreichung.

1 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler beurteilen den Projektablauf und reflektieren das eigene Handeln und die Zusammenarbeit im Team.

Sie nehmen Feedback offen entgegen und nutzen die Rückmeldung konstruktiv.

Sie entwickeln Vorschläge zur Optimierung der Projektabläufe.

Die SuS schätzen den Projektablauf, ihren eigenen Beitrag zum Projekterfolg sowie die Zusammenarbeit im Team kritisch ein.

2 Ustd.

i. V. m. Deutsch/Kommunikation

Sie geben ein Feedback zur Projektdurchführung und beachten die von ihnen vereinbarten Kommunikationsregeln. Dabei reflektieren sie auch die Eignung ihrer gewählten Projektmanagementmethode. 

Ein konstruktives Feedback nehmen sie anerkennend an und nutzen dieses zur Optimierung künftiger Projektabläufe.

Lernfeld 2 Projekte planen und durchführen
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 40 Ustd.
Lernsituation
2.1
Ein branchenbezogenes Projekt im Industriebetrieb managen
40 Ustd.
Auftrag

Sie sind beauftragt, im Team selbstständig und eigenverantwortlich ein Projekt in Ihrem Industriebetrieb zu managen.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
2.1.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

17

Projektbegriff klären

DIN 69901-5

Sich über Projektphasen informieren

Projektmanagementmethoden, auch in fremdsprachigen Medien, recherchieren und unterscheiden

berufsbezogenes Englisch
Internetrecherche

klassisch

agil

hybrid

Ausgewählte Projektmanagementmethoden und deren Merkmale gegenüberstellen

Möglichkeiten des Informationsaustausches und der Kommunikation  in Abhängigkeit von der jeweiligen Projektmanagementmethode eruieren

Deutsch/Kommunikation

Struktur von Projektmappe und Sitzungs­protokollen festlegen

Gruppenarbeit

Kommunikationsregeln festlegen und protokollieren

Feedbackregeln zusammentragen

Anforderungen an Erstellung und Durch­führung von Präsentationen im Team abstimmen

Kriterien

Sich im Team für die Projektarbeit organisieren und Rollen sowie Verantwort­lichkeiten festlegen

Festlegungen in einer Projektmappe dokumentieren

Rahmenbedingungen des Auftraggebenden aus Projektauftrag entnehmen

Lastenheft

Termin/e

Kosten

Inhalt

rechtliche Vorgaben

Sich auf die für die Zielerreichung des Projektes erforderlichen Inhalte einigen

Inhalte strukturieren, Teilaufgaben bilden und Arbeitspakete zusammenstellen

Projektstrukturplan erstellen

berufsbezogene Informationsverarbeitung
Projektmanagement-Tools

Sich in Abhängigkeit vom Projektauftrag für eine Projektmanagementmethode entscheiden

Meilensteine im Team definieren

Projektablauf gemeinsam festlegen

Ablauf- und Terminplan

Kapazitätsplan

Kostenplan

Pläne visualisieren und in Projektmappe ergänzen

berufsbezogene Informationsverarbeitung

2.1.2 Entscheiden/
Durchführen

Projekt im Team zielorientiert und eigen­verantwortlich umsetzen

20

Deutsch/Kommunikation
Gruppenarbeit

Im Team respektvoll und lösungsorientiert kommunizieren

Kommunikationsregeln

Digitale Medien nutzen und Vorschriften zum Schutz personenbezogener Daten beachten

Datenschutzgrundverordnung (DSGVO)
Bundesdatenschutzgesetz (BDSG-neu)

Datensicherung eigenverantwortlich organisieren

Zielführende Kreativitätstechniken einsetzen

Deutsch/Kommunikation

Projektfortschritt übersichtlich darstellen und analog oder digital protokollieren

berufsbezogene Informationsverarbeitung
Projektmanagement-Tools
Projektmappe

Ergebnisse am Ende einer Projektphase mit den geplanten Meilensteinen abgleichen

Durch Gegenüberstellung von aktuellem Projektfortschritt und Projektplanung ggf. Abweichungen ermitteln

Ursachen von Abweichungen eruieren

Maßnahmen zur Anpassung des Prozesses diskutieren

Deutsch/Kommunikation

Operativ entscheiden und Prozess ggf. anpassen

Einheitliches Erscheinungsbild für die Darstellung der Projektergebnisse des Teams nach außen entwickeln

Projektergebnisse zusammenstellen und adressatengerecht aufbereiten

Geeignete Präsentationsmedien festlegen

Abgestimmte Präsentationskriterien beachten

Projektergebnisse Auftraggebenden im vorher festgelegten Rahmen präsentieren und sich der Diskussion stellen

Präsentationstechniken
berufsbezogene Informationsverarbeitung Präsentationssoftware
Deutsch/Kommunikation

2.1.3 Bewerten/
Reflektieren

Projektergebnisse mit den Projektzielen des Auftraggebenden vergleichen und auf Zielerreichung schließen

3

Gruppenarbeit
Deutsch/Kommunikation

Präsentation einschätzen und Feedback­regeln umsetzen

Projektablauf, eigenen Beitrag zum Projekt­erfolg sowie Zusammenarbeit im Team kritisch einschätzen

Kritik und Selbstkritik

Feedback zur Projektdurchführung geben

Kommunikationsregeln

Eignung der gewählten Projektmanage­mentmethode reflektieren

Konstruktives Feedback zur Optimierung künftiger Projektabläufe nutzen

Lernfeld 3

Lernfeld 3: Kundenaufträge bearbeiten und überwachen

Die Schülerinnen und Schüler verfügen über die Kompetenz, Aufträge kundenorientiert und unter Berücksichtigung der Unternehmensziele zu bearbeiten und zu überwachen.

Kompetenz aus dem Lehrplan Berufliche Handlung Zeit-
richtwert
LS
Hinweise

Die Schülerinnen und Schüler analysieren eine Kundenanfrage im Hinblick auf den Kundenstatus, den Kundenbedarf und das vorhandene betriebliche Leistungsangebot.

Die SuS bestimmen den Kundenstatus zu der eingehenden Kundenanfrage. Dabei unterscheiden sie z. B. nach

8 Ustd.
3.1

Musterunternehmen

Dauer der Kundenbeziehung zwischen Neukunden und Stammkunden

Rechtsstatus und Güterverwendung zwischen Geschäftskunden und Privatkunden

Umsatz zwischen A-, B- und C-Kunden

Kundentreue zwischen aktiven Kunden und passiven Kunden

Sie entnehmen der Kundenanfrage die Bestell-/Bedarfs­anforderung (BANF/eBANF), z. B.

vgl. LF 4

Art, Güte und Menge der benötigten Güter und Materialien

Bedarfszeitpunkt

Erfüllungsort

Bezogen auf die Anfrage verschaffen sie sich einen Überblick über das betriebliche Leistungsangebot des Unternehmens

vgl. LF 6

Produktprogramm (Breite, Tiefe)

Handelswaren

Dienstleistungen

Die Schülerinnen und Schüler verschaffen sich einen Überblick über die Teilprozesse der Auftragsabwicklung. 

Die SuS erkundigen sich zu den Teilprozessen der Auftragsabwicklung im Unternehmen. Sie identifizieren diese als alle Aktivitäten, die zur Bearbeitung eines Kundenauftrags erforderlich sind:

8 Ustd.
3.1

LF 6: Fertigung

LF 7: Lagerhaltung

Auftragserfassung

Auftragsbearbeitung

Lieferung

Rechnungserstellung

Zahlungsüberwachung

Kundenbetreuung

Zur Veranschaulichung visualisieren sie die Teilprozesse der Auftragsabwicklung in einer Prozesskette.

Ereignisgesteuerte Prozesskette (EPK) als Vorlage

Sie informieren sich über die rechtlichen Grundlagen im Rahmen der Auftragsabwicklung von Unternehmen zu Unternehmen (Zustandekommen und Inhalte eines Kauf­vertrages, Besitz, Eigentum, Allgemeine Geschäftsbedingungen).

Die SuS recherchieren die rechtlichen Grundlagen zur Auftragsabwicklung. Sie leiten ab, dass der Kaufvertrag ein Rechtsgeschäft darstellt und zu dessen Abschluss mindestens zwei übereinstimmende Willenserklärungen – Antrag und Annahme ­– vorliegen müssen.

14 Ustd.
3.2

§§ 433 ff. BGB

HGB

 

ausschließlich B2B

Differenzierung: B2C

Sie definieren den Begriff Willenserklärung. In diesem Kontext unterscheiden sie Rechtsfähigkeit und Geschäftsfähigkeit von natürlichen bzw. juristischen Personen.

Die SuS eruieren die Inhalte eines Kaufvertrags:

Art, Beschaffenheit, Qualität der Ware

Warenmenge

Warenpreis und Preisnachlässe

Erfüllungsort

Gerichtsstand

Beförderungskosten

Verpackungskosten

Lieferbedingungen

Zahlungsbedingungen

Eigentumsübergang

Regelungen zu Kaufvertragsstörungen

Sie identifizieren den Kaufvertrag als Verpflichtungs- und Erfüllungsgeschäft.

Die SuS differenzieren typische Kaufvertragsarten, z. B.

Kauf auf Probe, Kauf nach Probe, Kauf zur Probe

Stückkauf, Gattungskauf

Kauf auf Abruf

Sie interpretieren ggf. im Kaufvertrag enthaltene Freizeichnungsklauseln. Dazu grenzen sie die Begriffe Besitz und Eigentum voneinander ab.

Die SuS verinnerlichen, dass vorhandene Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) des Unternehmens ggf. Bestandteil des Kaufvertrages werden.

AGB-Beispiele

Die Schülerinnen und Schüler bearbeiten die Kundenanfrage auch mithilfe digitaler Medien, …

Die SuS bearbeiten die Kundenanfrage, erstellen computergestützt ein Formular und geben die auftragsrelevanten Daten ein. Sie erfassen den Eingang der Anfrage und bestimmen den Kundenstatus.

4 Ustd.
3.3

branchenspezifische Software

… prüfen die Bonität …

Die SuS prüfen die Kreditwürdigkeit des Kunden. Dazu machen sie sich mit den Aufgaben von gewerblichen Auskunfteien sowie den von diesen erfassten Informationen vertraut.

2 Ustd.
3.3

Fallbeispiel Zahlungsziel

vertiefend im LF 10

Sie diskutieren in diesem Kontext die Kostenpflichtigkeit einer Bonitäts­prüfung sowie deren Bedeutung für das eigene Unternehmen.

i. V. m. Deutsch/Kommunikation

… und planen das Leistungsangebot, zusätzliche Services, …

Die SuS prüfen, ob der Kundenbedarf mit dem vorhandenen Leistungsangebot des Unternehmens erfüllt werden kann.

4 Ustd.
3.3

Dazu stellen sie die relevanten Daten zur Kundenanfrage zusammen:

Anforderungen der Kundenanfrage

entsprechendes Leistungsangebot

geeignete zusätzliche Serviceleistungen

Sie überprüfen die Lieferfähigkeit, die Lieferwilligkeit und die Lagervorräte des Unternehmens. 

Übersicht über Lagerbestände

Die SuS ermitteln eine mögliche Lieferzeit und legen den Liefertermin fest.

… Zahlungs- und Lieferbedingungen für inländische Kunden auch unter Berücksichtigung der Nachhaltigkeit.

Die SuS verschaffen sich einen Überblick zu  Lieferbedingungen, z. B.

8 Ustd.
3.3

Incoterms im LF 9

Lieferzeit

Lieferart

Beförderungskosten

Gefahrenübergang

und möglichen Zahlungsbedingungen, z. B.

Zahlungsziel

Finanzierungsmöglichkeiten

Sie legen die Lieferungs- und Zahlungsbedingungen für die Kundenanfrage fest.

Unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit diskutieren sie z. B. die Vereinbarung von Mindestabnahmemengen sowie die Nutzung von Leihverpackungen und Sammeltransporten.

i. V. m. Deutsch/Kommunikation

Die Schülerinnen und Schüler kalkulieren auf Grundlage der Selbstkosten den Verkaufspreis, erstellen ein Angebot und schließen den Kaufvertrag ab. 

Die SuS erkunden die Grundlagen der Verkaufskalkulation und machen sich mit dem Kalkulationsschema vertraut.

10 Ustd.
3.4

Bezugskalkulation LF 4

Vorwärtskalkulation

Sie tragen die benötigten Konditionen für die Kalkulation zusammen.

ERP-System

Ausgehend von den Selbstkosten kalkulieren sie unter Berücksichtigung der festgelegten Zahlungsbedingungen den Verkaufspreis.

Tabellenkalkulationssoft­ware

Mit Hilfe des zuvor entwickelten Formulars erstellen sie computergestützt das Angebot zu der Kundenanfrage. 

Textverarbeitungssoftware

Zum wirksamen Abschluss des Kaufvertrages kontaktieren sie den Kunden.

i. V. m. Deutsch/Kommunikation

Bei der Auftragserfassung berücksichtigen sie die Vorschriften zum Datenschutz und zur Datensicherheit.

Die SuS berücksichtigen bei der Verarbeitung personenbezogener Daten im Rahmen der Auftragserfassung die Vorschriften der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) und des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG).

2 Ustd.
3.4

Sie sichern die Daten gemäß den betrieblichen Vorgaben und gewährleisten damit die Datensicherheit.

Unter Berücksichtigung interkultureller Aspekte kommunizieren sie situationsgerecht mündlich und schriftlich auch in einer Fremdsprache.

Die SuS kommunizieren mit fremdsprachigen Kunden, Lieferanten oder Mitarbeitern sicher in einer Fremdsprache. Dabei beachten sie ggf. interkulturelle Besonderheiten.

2 Ustd.
3.4

i. V. m. Deutsch/Kommunikation

i. V. m. Englisch

Situationsgerecht nutzen sie geeignete Formen der mündlichen und schriftlichen Kommunikation.

Sie überwachen kontinuierlich den Prozess der Auftragsbearbeitung in Abstimmung mit relevanten Schnittstellen.

Die SuS nutzen die EPK mit den Teilprozessen der Auftragsabwicklung als Grundlage für die Überwachung der Auftragsbearbeitung.

4 Ustd.
3.5

Dabei beziehen sie die relevanten Schnittstellen ein und stimmen sich mit den verantwortlichen Mitarbeitern ab

i. V. m. Deutsch/Kommunikation

Einkauf

Fertigung

Absatz

Lagerhaltung

Buchhaltung

Bei Bedarf reagieren sie auf Abweichungen.

Bei Kaufvertragsstörungen (Schlechtleistung, Nicht-Rechtzeitig-Zahlung) entwickeln sie Lösungen unter Berücksichtigung von rechtlichen Grundlagen und betrieblichen Zielen (Verjährung, außergerichtliches Mahnverfahren, aktives Beschwerdemanagement, Kundenzufriedenheit, Kundenbindung).

Die SuS prüfen die ordnungsgemäße Vertragserfüllung im Hinblick auf Mangelfreiheit der Lieferung und Einhaltung der Zahlungsbedingungen. Sie holen das Kundenfeedback zur Auftragsabwicklung ein.

8 Ustd.
3.5

Im Falle einer Nicht-Rechtzeitig-Zahlung machen sie abhängig vom jeweiligen Vertrag die Rechte des Verkäufers geltend. Entsprechend den betrieblichen Vorgaben formulieren sie in den Stufen des außergerichtlichen Mahnverfahrens die Mahnschreiben adressaten- und normgerecht nach DIN 5008. Sie ermitteln und beachten die geltenden Verjährungsfristen für Forderungen.

Textverarbeitungssoftware

i. V. m. Deutsch/Kommunikation

 

vgl. LF 4

Die SuS unterscheiden Mängelarten und erörtern im Fall der Schlechtleistung die Möglichkeiten des Unternehmens im Beschwerdemanagement. 

Dabei ergreifen sie lösungsorientiert Maßnahmen im Sinne von Kundenzufriedenheit und Kundenbindung sowie unter Berücksichtigung der betrieblichen Zielsetzungen. Sie beziehen ökonomische und ökologische Aspekte im Rahmen eines verantwortungsvollen Retourenmanagements ein. Ggf. diskutieren sie Möglichkeiten des Schadenersatzes und dessen Ermittlung.

Die Schülerinnen und Schüler bewerten und optimieren den Prozess der Auftragsabwicklung hinsichtlich der Unternehmensziele und Kundenzufriedenheit.

Die SuS beurteilen den Prozess der Auftragsabwicklung in Bezug auf die realisierten Teilprozesse.

2 Ustd.
3.5

EPK

Sie schätzen die Effizienz der Prozessabläufe ein, optimieren diese ggf. und ziehen Schlussfolgerungen für ihr künftiges Vorgehen im Rahmen der Auftragsabwicklung. Dabei beachten sie die Ziele des Unternehmens und die Kundenzufriedenheit.

Die Schülerinnen und Schüler reflektieren ihre Entscheidungen und ihr eigenes Handeln und leiten Maßnahmen zur Verbesserung der Kundenorientierung ab.

Die SuS reflektieren ihre Kommunikation und Zusammenarbeit mit Kunden auch in Hinblick auf die Nachhaltigkeit der Geschäftsbeziehungen. Dabei hinterfragen sie kritisch die getroffenen Entscheidungen, z. B. Bonitätsbeurteilung, Festlegung der Lieferungs- und Zahlungsbedingungen. 

4 Ustd.
3.5

Sie diskutieren Maßnahmen zur Verbesserung der Kundenorientierung, z. B. Qualität durch Zusatzleistungen und Serviceleistungen in der Kundenpflege.

Brainstorming

i. V. m. Deutsch/Kommunikation

Lernfeld 3 Kundenaufträge bearbeiten und überwachen
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
3.1
Kundenanfrage analysieren und Prozess der Auftragsabwicklung eruieren
16 Ustd.
3.2
Rechtliche Grundlagen im Rahmen der Auftragsabwicklung recherchieren und visualisieren
14 Ustd.
3.3
Kundenanfrage bearbeiten
18 Ustd.
3.4
Angebot erstellen und Kaufvertrag abschließen
14 Ustd.
3.5
Prozess der Auftragsbearbeitung überwachen, bei Kaufvertragsstörungen lösungsorientiert reagieren und Prozess optimieren
18 Ustd.
Lernsituation
3.2
Rechtliche Grundlagen im Rahmen der Auftragsabwicklung recherchieren und visualisieren
14 Ustd.
Auftrag

Als Mitarbeiterin bzw. Mitarbeiter im Verkauf sind Sie mit der Bearbeitung von Kundenanfragen beauftragt. Im Rahmen seiner Ausbildung zum Industriekaufmann ist Ihrer Abteilung ein Auszubildender zugeteilt worden. Erstellen Sie für diesen eine Info-Pinnwand, die über die rechtlichen Grundlagen im Rahmen der Auftrags­abwicklung von Unternehmen zu Unternehmen (B2B) informiert.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
3.2.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

8

Rechtliche Grundlagen zur Auftragsabwicklung B2B recher­chieren

§§ 433 ff. BGB
HGB

Kaufvertrag als Rechtsgeschäft einordnen

Fachliteratur

Zustandekommen des Kaufver­trages recherchieren

Begriff Willenserklärung definieren

Rechtsfähigkeit und Geschäfts­fähigkeit von natürlichen bzw. juris­tischen Personen unterscheiden

Inhalte eines Kaufvertrages eruieren

Kaufvertrag als Verpflichtungs- und Erfüllungsgeschäft identifizieren

Typische Kaufvertragsarten differenzieren

Begriffe Besitz und Eigentum voneinander abgrenzen

Freizeichnungsklauseln im Kauf­vertrag interpretieren

Bedeutung und Inhalt von Allge­meinen Geschäftsbedingungen (AGB) recherchieren

AGB-Beispiele

Struktur und Inhalt der Info-Pinn­wand abstimmen

Bewertungskriterien festlegen

Bewertungsbogen

3.2.2 Entscheiden/
Durchführen

Informationen auswählen und für die Info-Pinnwand strukturieren

4

Gruppenarbeit

Info-Pinnwand erstellen

berufsbezogene Informationsverarbeitung

Im Team konstruktiv diskutieren und gemeinsam Entscheidungen treffen

Deutsch/Kommunikation

3.2.3 Bewerten/
Reflektieren

Arbeitsergebnis vorstellen und Feedback einholen

2

Bewertungsbogen
Plenum

Arbeitsprozess und Arbeit im Team kritisch reflektieren

Selbstkritik

Bedeutung der rechtlichen Grund­lagen für den Prozess der Auftragsabwicklung diskutieren

Deutsch/Kommunikation

Lernfeld 4

Lernfeld 4: Beschaffungsprozesse planen und steuern

Die Schülerinnen und Schüler verfügen über die Kompetenz, Beschaffungsvorgänge im Unternehmen nachhaltig und kostenorientiert zu planen, durchzuführen und zu überwachen.

Kompetenz aus dem Lehrplan Berufliche Handlung Zeit-
richtwert
LS
Hinweise

Die Schülerinnen und Schüler analysieren die Bedarfsanforderungen für die zur Leistungserstellung benötigten Güter und Materialien.

Die SuS verschaffen sich einen Überblick über die zur Leistungserstellung benötigten Güter und Materialien. 

4 Ustd.
4.1

Ausbildungsbetrieb

Sie klären die Begriffe Bestand und Bedarf.

Die SuS recherchieren Bedarfs-/Bestellanforderungen (BANF) und analysieren deren Inhalte, z. B.

eBANF

Art der benötigten Güter und Materialien

Güte der benötigten Güter und Materialien

Menge der benötigten Güter und Materialien

Bedarfszeitpunkt

In diesem Kontext unterscheiden sie relevante Bestandsarten, z. B.

verfügbarer Bestand

Sicherheitsbestand

reservierter Bestand

Sie differenzieren zwischen verbrauchsgesteuerter und plangesteuerter Bedarfsermittlung. Dabei definieren sie ausgewählte Bedarfsarten, z. B.

Bruttobedarf

Nettobedarf

Primärbedarf

Sekundärbedarf

Die SuS leiten die Aufgaben und Ziele des Beschaffungsmanagements im Unternehmen ab:

gesicherte Versorgung der Verbrauchsstellen der Leistungserstellung mit Gütern und Materialien

Kostenminimierung

geringe Kapitalbindung

Beschaffungsflexibilität

Nachhaltigkeit

Dabei berücksichtigen sie den wert- und mengenmäßigen Anteil am Gesamtbedarf sowie die Verbrauchsstruktur auch mithilfe digitaler Medien.

Die SuS ermitteln mit Hilfe der ABC-Analyse die Güter und Materialien, denen besondere Aufmerksamkeit bei der Beschaffung gewidmet werden muss. Dabei unterscheiden sie zwischen wert- und mengenmäßigem Anteil am Gesamtbedarf.

3 Ustd.
4.1

Tabellenkalkulationssoftware

Sie beziehen bei der Beschaffungssteuerung die Verbrauchsstruktur mittels XYZ-Analyse ein.

Die Schülerinnen und Schüler informieren sich über Materialbereitstellungsverfahren mit und ohne Vorratshaltung. 

Die SuS erschließen sich unterschiedliche Beschaffungsprinzipien und unterscheiden grundsätzlich zwischen Einzelbeschaffung, Vorratsbeschaffung und fertigungssynchroner Beschaffung.

2 Ustd.
4.1

In diesem Zusammenhang stellen sie deren Vor- und Nachteile gegenüber und schließen auf die Anwendungsfälle.

Sie unterscheiden Bestellpunkt- und Bestellrhythmusverfahren und bestimmen Bestellzeitpunkte. 

Die SuS stellen im Rahmen der Zeitplanung die Beschaffung nach Bestellpunktverfahren und Bestellrhythmusverfahren gegen­über.

4 Ustd.
4.1

Sie bestimmen mit Hilfe von Melde-, Höchst- und Mindestbestand die Bestellzeitpunkte für die benötigten Güter und Materialien. Dazu nutzen sie auch die Ergebnisse der ABC-Analyse.

Sägezahnkurve

Sie ermitteln die optimale Bestellmenge und visualisieren das Ergebnis.

Die SuS ermitteln im Rahmen der Mengenplanung durch Einbeziehung von Lager- und Bestellkosten die optimale Bestellmenge rechnerisch und grafisch.

3 Ustd.
4.1

Tabellenkalkulationssoftware 

Die Schülerinnen und Schüler wählen Materialbereitstellungsverfahren und Bestellverfahren unter ökonomischen, ökologischen und sozialen Zielsetzungen aus.

Die SuS legen Beschaffungsprinzip und Bestellverfahren für die zu beschaffenden Güter und Materialien auf Basis ihrer gewonnenen Informationen fest.

1 Ustd.
4.1

Diskussion

i. V. m. Deutsch/Kommunikation

Dabei berücksichtigen sie ökonomische, ökologische und soziale Aspekte.

Sie ermitteln Bezugsquellen (regional, national, international) und planen die Beschaffung bei einem, zwei oder mehreren Lieferanten.

Die SuS eruieren regionale, nationale und internationale Bezugsquellen für die zu beschaffenden Güter und Materialien.

1 Ustd.
4.2

Online-Datenbanken

Differenzierung:

Artikeldatei

Lieferantendatei

Sie entscheiden sich für single sourcing oder multiple sourcing als Beschaffungsstrategien. Dabei beziehen sie auch Möglichkeiten des global sourcing ein.

Dabei berücksichtigen sie auch digitale Beschaffungsmöglichkeiten von Unternehmen zu Unternehmen.

Die SuS nutzen elektronische Plattformen als Wege der Beschaffung bei Business-to-Business (B2B) - Geschäften.

1 Ustd.
4.2

https://www.wlw.de

E-Commerce, Onlineshops

digitale Marktplätze

Die Schülerinnen und Schüler formulieren auch in einer Fremdsprache Anfragen an potenzielle Lieferanten.

Die SuS holen Angebote für die zu beschaffenden Güter und Materialien ein.

2 Ustd.
4.2

Dazu formulieren sie schriftlich Anfragen an ausgewählte Lieferanten.

i. V. m. Deutsch/Kommunikation

Dabei beachten sie die Schreib- und Gestaltungsregeln für die Text- und Informationsverarbeitung nach DIN 5008.

Geschäftsbrief

Textverarbeitungssoftware

Anfragen im internationalen Kontext formulieren sie in der Fremdsprache.

i. V. m. Englisch 

Sie führen einen quantitativen Angebotsvergleich durch.

Dabei berücksichtigen sie beim weltweiten Handel unterschiedliche Währungen und das Wechselkursrisiko.

Die SuS vergleichen im Rahmen der Preisplanung die Angebote der angefragten Lieferanten für Güter und Materialien zunächst nach quantitativen Merkmalen. 

4 Ustd.
4.2

Tabellenkalkulationssoftware

Sie führen eine Bezugskalkulation durch und ermitteln jeweils den Einstandspreis.

Bei internationalen Angeboten in der Fremdwährung ermitteln sie auf Basis geltender Wechselkurse die vergleichbaren Preise in Euro.

Währungsrechnen

aktuelle Kursinformationen der Kreditinstitute

Die SuS diskutieren und veranschaulichen das Wechselkursrisiko.

Sie erarbeiten unter ökologischen, ökonomischen, rechtlichen und sozialen Aspekten der Nachhaltigkeit einen qualitativen Angebotsvergleich (Nutzwertanalyse).

Die SuS führen ergänzend einen qualitativen Angebotsvergleich durch.

2 Ustd.
4.2

Dazu entwickeln sie Auswahlkriterien, erstellen Checklisten, ergänzen vorhandene Informationen sowie Daten und führen die Nutzwertanalyse durch. Ggf. kommunizieren sie nochmals mit den Lieferanten.

i. V. m. Deutsch/Kommunikation

Sie bestellen die Materialien, überwachen den Wareneingang und kontrollieren die Wareneingangsprotokolle.

Die SuS entscheiden sich begründet für einen Lieferanten und ordern die benötigten Güter und Materialien.

3 Ustd.
4.3

vgl. LF 3

Kaufvertrag

Dazu erstellen sie analog oder digital die Bestellungen. Sie thematisieren in diesem Zusammenhang die wesentlichen Bestandteile und Inhalte einer Bestellung. 

i. V. m. Deutsch/Kommunikation

DIN 5008

Textverarbeitungssoftware

Tabellenkalkulationssoftware

Sie nehmen die Lieferung entgegen, führen im Beisein des Überbringers eine äußere Prüfung durch und dokumentieren ggf. festgestellte Mängel.

Belege

Unverzüglich vergleichen sie im Rahmen der inneren Prüfung die Übereinstimmung zwischen Bestellung und Lieferung. 

Wareneingangsdokumente

Dabei berücksichtigen sie Prüf- und ggf. Rügepflichten.

Handelsgesetzbuch (HGB)

Sie überprüfen Eingangsrechnungen und veranlassen die Zahlung.

Die SuS kontrollieren die Eingangsrechnungen auf sachliche und rechnerische Richtigkeit.

2 Ustd.
4.3

Rechnungsbestandteile

Umsatzsteuergesetz (UStG)

Bei fehlerhaften Rechnungen kommunizieren sie mit dem Lieferanten und fordern eine korrigierte Rechnung an.

i. V. m. Deutsch/Kommunikation

Sie veranlassen die Bezahlung der korrekten Rechnung durch die Buchhaltung.

Buchungen im LF 5

Bei den Vertragsstörungen Nicht-Rechtzeitig-Lieferung sowie Schlecht­leistung identifizieren sie rechtliche und ökonomische Handlungsspielräume innerhalb der betrieblichen Vorgaben.

Die SuS prüfen die ordnungsgemäße Vertragserfüllung im Hinblick auf Einhaltung des Liefertermins und Mangelfreiheit.

4 Ustd.
4.4

Verpflichtungs- und Erfüllungsgeschäft

Im Falle einer Nicht-Rechtzeitig-Lieferung machen sie, abhängig vom jeweiligen Vertrag und vom Vorliegen des Liefererverschuldens, die Rechte des Käufers geltend.

Bürgerliches Gesetzbuch (BGB)

Die SuS unterscheiden Mängelarten und erörtern im Fall der Schlechtleistung vorrangige und nachrangige Rechte des Käufers gemäß BGB.

i. V. m. LF 3

i. V. m. Deutsch/Kommunikation

Dabei berücksichtigen sie ökonomische und ökologische Aspekte im Rahmen eines verantwortungsvollen Retourenmanagements. Ggf. diskutieren sie Möglichkeiten des Schadenersatzes und dessen Ermittlung.

 

 

vgl. LF 3

Im Interesse der Lieferantenbindung erwägen sie die Nutzung betrieblicher Kulanzregelungen.

Sie kommunizieren intern und extern wertschätzend und lösungsorientiert.

Die SuS kommunizieren intern mit Vorgesetzten und Kollegen sowie extern mit Lieferanten und Kunden adressatengerecht und lösungsorientiert. Dabei beachten sie geltende Kommunikationsregeln.

1 Ustd.
4.4

i. V. m. Deutsch/Kommunikation

Kommunikationsmodelle

Sie formulieren Mahnschreiben und Mängelrügen.

Die SuS formulieren bei Nicht-Rechtzeitig-Lieferung Mahnschreiben, um ggf. den Lieferer in Verzug zu setzen. Dabei beachten sie betriebliche Absprachen und Vorgaben.

1 Ustd.
4.4

i. V. m. Deutsch/Kommunikation

i. V. m. LF 3

Im Fall der Schlechtleistung erstellen sie unter Beachtung der DIN 5008 eine Mängelrüge.

Textverarbeitungssoftware

Die Schülerinnen und Schüler bewerten den Beschaffungsprozess im Hinblick auf die Ziele der Beschaffung und die Zusammenarbeit mit den Lieferanten. 

Die SuS beurteilen den Beschaffungsprozess in Bezug auf die realisierten Planungs-, Durchführungs- und Kontrollprozesse.

1 Ustd.
4.4

i. V. m. Deutsch/Kommunikation

Dabei beurteilen sie, ob sie die Ziele der Beschaffung erreichen konnten und hinterfragen kritisch die getroffenen Entscheidungen, z. B. zu den ausgewählten Lieferanten. 

Sie schätzen die Effizienz der Prozessabläufe ein und ziehen Schlussfolgerungen für ihr künftiges Vorgehen im Rahmen des Beschaffungsmanagements.

Die SuS reflektieren ihre Kommunikation und Zusammenarbeit mit dem Lieferanten auch in Hinblick auf die Nachhaltigkeit der Geschäftsbeziehungen.

Die Schülerinnen und Schüler optimieren den Beschaffungsprozess im Sinne eines nachhaltigen Wirtschaftens, auch unter Beachtung der globalen und soziokulturellen Auswirkungen.

Die SuS analysieren ggf. aufgetretene Zielkonflikte, z. B. zwischen Liefertermintreue, niedrigen Kosten, hoher Qualität und Nachhaltigkeit sowie deren Auswirkungen auf alle am Beschaffungsprozess Beteiligten. Sie diskutieren Vorschläge zu dessen Optimierung.

1 Ustd.
4.4

i. V. m. Deutsch/Kommunikation

Abschließend thematisieren sie die globalen und soziokulturellen Auswirkungen ihres Beschaffungsprozesses. 

i. V. m. Ethik, Gemeinschaftskunde

Lernfeld 4 Beschaffungsprozesse planen und steuern
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 40 Ustd.
Lernsituationen
4.1
Bedarfsanforderungen analysieren und Beschaffungsprozess vorbereiten
17 Ustd.
4.2
Bezugsquellen ermitteln und Lieferanten auswählen
10 Ustd.
4.3
Bestellung auslösen und Wareneingang überwachen
5 Ustd.
4.4
Bei Vertragsstörungen angemessen und lösungsorientiert reagieren
8 Ustd.
Lernsituation
4.3
Bestellung auslösen und Wareneingang überwachen
5 Ustd.
Auftrag

Sie sind Mitarbeiter bzw. Mitarbeiterin der Abteilung Einkauf. Die Geschäftsleitung plant eine Erweiterung des bestehenden Sortiments. Sie erhalten den Auftrag, auf Basis des durch­geführten Angebotsvergleichs den künftigen Lieferanten auszuwählen und die benötigten Güter und Materialien zu bestellen. Führen Sie bei Lieferung die Wareneingangs­kontrolle durch, überprüfen Sie die Eingangsrechnung und veranlassen Sie anschließend die Zahlung. Veranschaulichen Sie Ihr Vorgehen in einer ereignisgesteuerten Prozesskette (EPK).

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
4.3.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

2

Quantitativen und qualitativen Angebotsvergleich hinzuziehen

LS 4.2

Vorgehen und Dokumente bei der Wareneingangskontrolle recherchieren

Ausbildungsbetrieb

Sich über Prüf- und Rügepflichten informieren

Handelsgesetzbuch (HGB)

Bestandteile einer Rechnung erkunden

LF 5

Sich einen Überblick über Lieferungs- und Zahlungs­bedingungen verschaffen

LF 3

Wesentliche Bestandteile und Inhalte einer Bestellung thematisieren

analog oder digital

Adressat der Zahlungsanweisung ermitteln

Erstellung einer EPK eruieren

LF 1

4.3.2 Entscheiden/
Durchführen

Sich begründet für einen Lieferan­ten entscheiden

2

Bestellungen über benötigte Güter und Materialien analog oder digital auslösen

Deutsch/Kommunikation
DIN 5008
berufsbezogene Informationsverarbeitung

Lieferung entgegennehmen

Im Beisein des Überbringers eine äußere Prüfung der Lieferung vornehmen und ggf. festgestellte Mängel doku­mentieren 

Bestellung und Lieferung abgleichen

Prüf- und ggf. Rügepflichten beachten

LS 4.4

Eingangsrechnungen auf sach­liche und rechnerische Richtigkeit kontrollieren

Bei fehlerhaften Rechnungen mit Lieferanten kommunizieren und korrigierte Rechnung anfordern

Deutsch/Kommunikation

Zahlung der Rech­nung durch die Buchhaltung veranlassen

EPK erstellen

berufsbezogene Informationsverarbeitung

4.3.3 Bewerten/
Reflektieren

Arbeitsergebnisse auswerten

1

Beschaffungsprozess im Hinblick auf die Ziele der Beschaffung und die Zusammenarbeit mit den Lieferanten reflektieren

Bedeutung der Veranschau­lichung in der EPK für die Gestal­tung betrieblicher Prozesse und für Aufzeigen von Optimierungs­ansätzen diskutieren

Deutsch/Kommunikation

Berufsbezogenes Englisch mit Bezug zu
Lernfeld 4 Beschaffungsprozesse planen und steuern

Die Schülerinnen und Schüler holen Angebote für die zu beschaffenden Güter und Materialien ein. Dazu formulieren sie schriftlich Anfragen an potenzielle internationale Lieferanten in der Fremdsprache.

Sie kommunizieren schriftlich ziel- und adressatenorientiert und berücksichtigen interkulturelle Unter­schiede (Anredeformen, Grußformeln, Feiertage, Maßeinheiten).

 

Sie beachten dabei die Schreib- und Gestaltungsregeln für die Text- und Informationsverarbeitung nach DIN 5008 (Geschäftsbrief) und nutzen Textverarbeitungssoftware (Textbausteine, Layout).

 

Die Schülerinnen und Schüler entnehmen aus fremdsprachigen Dokumenten des Beschaffungs­prozesses (Auftragsbestätigung, Angebot, Lieferschein, Rechnung) gezielt Informationen. Sie vergleichen Angebote, wählen kriteriengeleitet ein Angebot aus und formulieren die Be­stellung. 

Didaktisch-methodische Hinweise:

Der Schwerpunkt liegt auf der schriftlichen Kommunikation in der Fremdsprache. Dafür können relevante Begriffe in ihrer Schreibweise und Aus­sprache in vielfältigen Übungen gefestigt werden. Es ist empfehlenswert, englischsprachige Originaldokumente des Beschaffungsprozesses als Grundlage für die Erarbeitung inhaltlicher und sprachlicher Schwerpunkte einzusetzen.

 

Zur Informationsbeschaffung kann eine eigenständige Online-Recherche bei bedeutenden fremd­sprachigen Lieferanten genutzt werden. Es bietet sich hierbei eine Arbeitsgruppendifferenzierung hinsichtlich des Leistungsspektrums der Ausbildungsbetriebe an.

 

Bei der Erstellung eines Geschäftsbriefes spielt das gelenkte Schreiben eine Rolle. Schwerpunktmäßig soll sich auf die Auftragsbearbeitung beschränkt werden. Lexikalische Mittel zu Anfragen und Vertragserfüllung können in Verbindung mit Lernfeld 3 vermittelt werden. Das Textverständnis sollte im Wesentlichen durch Übertragung von Textelementen in die deutsche Sprache überprüft werden. Die relevanten Fachbegriffe sind in ihrer Anwendung zu festigen.

 

Das Thema bietet die Möglichkeit, regionale Unterschiede und Besonderheiten der Lieferanten zu berücksichtigen. Für die Umrechnung von Maßeinheiten, z. B. Längen-, Gewichts-, Mengenangaben, können analoge oder digitale Umrechnungstabellen verwendet werden. Bei der Erschließung kultureller Besonderheiten und der fachspezifischen Lexik empfiehlt sich die Nutzung von Internetquellen, Lehrbüchern und Software. Es empfiehlt sich, interkulturelles Wissen bezüglich Höflichkeit und Angemessenheit von For­mulierungen zu vertiefen.

 

Die Wahl geeigneter Arbeits- und Sozialformen hängt von Leistungsstand und Thema ab. 

Lernfeld 5

Lernfeld 5: Wertströme buchhalterisch dokumentieren und auswerten

Die Schülerinnen und Schüler verfügen über die Kompetenz, Wertströme des Unternehmens zu identifizieren, ordnungsmäßig zu erfassen sowie deren Auswirkungen auf das Unternehmensergebnis zu beurteilen.

Kompetenz aus dem Lehrplan Berufliche Handlung Zeit-
richtwert
LS
Hinweise

Die Schülerinnen und Schüler analysieren den Auftrag zur buchhalterischen Erfassung von Geschäftsfällen. 

Die SuS informieren sich über die Hauptaufgaben und die Bereiche des Rechnungswesens. Dabei gehen sie insbesondere auf die Buchführung im Rahmen der Finanzbuchhaltung ein.

2 Ustd.
5.1

wertorientierte Finanzbuchhaltung

Sie machen sich damit vertraut, dass mittels Buchführung alle Geschäftsfälle des Unternehmens laufend, lückenlos und sachlich geordnet erfasst und aufgezeichnet werden müssen. 

Sie ordnen den Auftrag hinsichtlich der unternehmerischen Zielsetzungen der Finanzbuchhaltung sowie der gesetzlichen Verpflichtung zur Dokumentation von Wertströmen ein.

Die SuS benennen wirtschaftliche Ziele des Unternehmens, z. B.

2 Ustd.
5.1

vgl. LF 1

Umsatzsteigerung

Kostenminimierung

Marktanteilgewinnung

Gewinnmaximierung

und ordnen die Finanzbuchhaltung in diesem Kontext ein.

Sie machen sich die Bedeutung der Dokumentation von Wertströmen im Unternehmen bewusst. 

Die SuS setzen sich mit gesetzlichen Vorschriften zur ordnungsmäßigen Buchführung auseinander und analysieren die Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung (GoB). Dabei realisieren sie, dass nur eine ordnungsmäßige Buchführung Beweiskraft besitzt.

§ 238 HGB

§ 154 AO

Unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit recherchieren die SuS in digitalen Medien zu den „Grundsätzen zur ordnungsmäßigen Führung und Aufbewahrung von Büchern, Aufzeichnungen und Unterlagen in elektronischer Form sowie zum Datenzugriff“ (GoBD) und der Verpflichtung der Unternehmen zur Arbeit mit Dokumentenmanagementsystemen.

§§ 258 f. HGB

Die Schülerinnen und Schüler verschaffen sich anhand von Geschäftsprozessen einen Überblick über die Wertströme des Unternehmens. 

Die SuS beschreiben die Güter- und Geldströme, über die das Unternehmen mit den Märkten verbunden ist. 

4 Ustd.
5.1

Sie stellen die Geschäftsprozesse im Unternehmen zusammen und analysieren jeweils den betrieblichen Wertfluss.

Visualisierung

Auf der Grundlage der gesetzlichen Vorgaben erkunden sie deren Dokumentation mithilfe der Bestands- und Erfolgskonten. 

Die SuS beschaffen sich relevante Unterlagen der Finanzbuchhaltung.

6 Ustd.
5.2

Ausbildungsbetrieb

Musterunternehmen

Sie grenzen Grund-, Haupt- und Nebenbücher, insbesondere dabei die Debitoren- und Kreditorenbuchhaltung, voneinander ab. Dazu nutzen sie auch das Modul der Finanzbuchhaltung im ERP-System.

Die SuS unterscheiden Inventar und Bilanz. Sie beschreiben deren Aufbau sowie die Ordnungskriterien. Ausgehend von der Bilanz leiten sie die Begriffe aktive und passive Bestandskonten ab und erläutern deren Merkmale. 

Differenzierung:

Inventur

Sie identifizieren die vier Arten der Wertveränderung einer Bilanz und machen sich grundlegend mit dem Aufstellen von Buchungssätzen vertraut.

Doppelte Buchführung

Die SuS leiten ab, dass Erfolgsvorgänge das Eigenkapital ändern. Dabei unterscheiden sie Aufwendungen und Erträge, die auf Erfolgskonten, den Unterkonten des Eigenkapitalkontos (EK), erfasst werden.

Sie eruieren die Zusammenhänge zwischen Erfolgskonten, GuV-Konto und Eigenkapitalkonto. Je nach Art des Erfolges schlussfolgern die SuS, dass der Saldo des GuV-Kontos zu einer Mehrung oder einer Minderung des Eigenkapitals führt.

Dabei informieren sie sich über die Organisation der Buchführung.

Die SuS verstehen den Kontenrahmen als Organisationsmittel in der Buchführung und informieren sich über den Aufbau des Kontenrahmens des Industriebetriebs. 

2 Ustd.
5.2

Industrie-Kontenrahmen (IKR)

Differenzierung:

Kontenplan

Die Schülerinnen und Schüler identifizieren die Belege und ermitteln alle benötigten Daten für deren Erfassung. 

Die SuS sichten vorliegende Belege, sortieren diese und differenzieren sie nach Eigen- und Fremdbelegen.

6 Ustd.
5.3

Postkorbmethode

Sie ermitteln die für die Buchung relevanten Daten, z. B.

Belegart

Belegnummer

Datum

angesprochene Konten

Beträge im Soll und im Haben.

Dabei leiten die SuS ab, dass Belege die Grundlage jeder Buchung sind. 

Darauf aufbauend planen sie die Abläufe zur buchhalterischen Erfassung dieser Belege und berücksichtigen dabei die rechtlichen Vorgaben zur Umsatzbesteuerung.

Die SuS planen die Bearbeitung der Belege in den Stufen Belegvorbereitung, Belegbuchung und Belegablage.

2 Ustd.
5.3

Sie diskutieren die zunehmende Bedeutung der Digitalisierung und Automatisierung in der Buchhaltung sowie die besonderen Anforderungen hinsichtlich des Datenschutzes und der Datensicherheit.

DSGVO

BDSG

Die SuS identifizieren die Umsatzsteuer als auszuweisenden Bestandteil einer Rechnung an Privatpersonen (B2C). 

§ 14 UStG

Sie grenzen Vorsteuer und Umsatzsteuer voneinander ab. Dabei verdeutlichen sie, dass die Umsatzsteuer für das Unternehmen einen durchlaufenden Posten darstellt.

Die Schülerinnen und Schüler führen die laufende Buchführung auch unter Verwendung digitaler Medien durch. 

Auf Basis der vorhandenen Ausgangsdaten erfassen sie die Wertströme (Eingangs- und Ausgangsrechnungen, Bezugskosten, planmäßige Wertminderung des Anlagevermögens, Bestandsveränderungen, Preisnachlässe, Rücksendungen) und ermitteln Anschaffungskosten. 

Die SuS buchen im Unternehmen anfallende Geschäftsfälle und nutzen dabei auch digitale Medien, z. B.

50 Ustd.
5.4

Eingangs- und Ausgangsrechnungen

Zahlungsein- und -ausgänge

Personalaufwendungen

Miet-, Zinserträge

Materialentnahmen

Steuerzahlungen 

Preisnachlässe

Rücksendungen

Sie erfassen diese in Bestands- und Erfolgskonten. 

Die Geschäftsfälle buchen sie unter Berücksichtigung der Umsatzsteuer. Dazu wenden sie die Prozentrechnung sicher an.

bestandsorientierte und aufwandsorientierte Buchung

Die SuS erfassen den Einsatz vorrätiger Werkstoffe und die Bestandsveränderungen an fertigen und unfertigen Erzeugnissen. 

Die Erfolgskonten schließen sie über das GuV-Konto und anschließend zum EK-Konto ab. 

Sie ermitteln buchhalterisch die Zahllast bzw. den Vorsteuerüberhang.

Die SuS führen Buchungen im Anlagenbereich durch. Sie ermitteln anhand von Belegen die Anschaffungskosten des Anlagevermögens und deren Wertminderungen. Dazu berechnen sie Abschreibungsbeträge und bestimmen die Methoden der Abschreibung in Abhängigkeit von der Unternehmenssituation.

§ 253 Abs. 2 HGB

AfA-Tabellen

nur planmäßige Abschreibungen

Sie vergleichen die Ergebnisse der Finanzbuchhaltung mit den tatsächlichen Bestandswerten und führen die notwendigen Korrekturen durch.

Die SuS gleichen Soll-Bestände der Finanzbuchhaltung mit Ist-Beständen der Inventur ab und führen ggf. Korrekturbuchungen durch. 

2 Ustd.
5.5

Musterunternehmen

Sie analysieren Ursachen von Inventurdifferenzen und schlagen Maßnahmen zu deren Reduzierung vor.

Die Schülerinnen und Schüler beurteilen das Ergebnis der Finanzbuchhaltung unter Berücksichtigung unternehmerischer Zielsetzungen.

Die SuS beurteilen das Ergebnis der Finanzbuchhaltung und berücksichtigen dabei die Unternehmensziele.

2 Ustd.
5.5

Sie schätzen die Erfüllung der wirtschaftlichen Ziele des Unternehmens ein, indem sie z. B. eine erreichte Umsatzsteigerung, das Unternehmensergebnis, die Entwicklung des Eigenkapitals sowie die Veränderung der Bilanzsumme ermitteln bzw. mit anderen Abrechnungsperioden vergleichen.

wirtschaftliche Kenngrößen vgl. LF 1

Die Schülerinnen und Schüler reflektieren den Arbeitsprozess und werden sich der Notwendigkeit der sorgfältigen und verantwortungsbewussten Dokumentation der Finanzbuchhaltung für unterschiedliche Anspruchsgruppen innerhalb und außerhalb des Unternehmens bewusst.

Die SuS reflektieren den Arbeitsprozess und schlussfolgern, dass die Finanzbuchhaltung nur mit der ordnungsmäßigen Erfassung der Geschäftsfälle ihrer Dokumentationsfunktion gerecht wird. Sie vollziehen nach, dass diese Informationen für Adressaten innerhalb und außerhalb des Unternehmens zur Verfügung stehen müssen. 

2 Ustd.
5.5

i. V. m. Deutsch/Kommunikation

In diesem Kontext diskutieren sie ihren eigenen Beitrag innerhalb der Finanzbuchhaltung eines Unternehmens, insbesondere hinsichtlich Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit. Sie machen sich ihre Verantwortung in diesem Kontext bewusst. 

Lernfeld 5 Wertströme buchhalterisch dokumentieren und auswerten
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
5.1
Sich einen Überblick über Wertströme des Unternehmens und deren Erfassung sowie Dokumentation mittels Finanzbuchhaltung verschaffen
8 Ustd.
5.2
Sich über die Organisation der Buchführung informieren
8 Ustd.
5.3
Buchhalterische Erfassung von Belegen vorbereiten
8 Ustd.
5.4
Geschäftsfälle des Unternehmens buchen
50 Ustd.
5.5
Ergebnisse der Finanzbuchhaltung auswerten
6 Ustd.
Lernsituation
5.3
Buchhalterische Erfassung von Belegen vorbereiten
8 Ustd.
Auftrag

Sie sind in der Buchhaltung eingesetzt. Ihre Vorgesetzte hat Ihnen einen Stapel mit Belegen gegeben, welche sortiert und bearbeitet werden sollen. Sie erhalten den Auftrag, die buchhalterische Erfassung dieser Belege vorzubereiten. Da Sie bisher noch keinerlei Erfahrungen mit der Bearbeitung von Belegen gemacht haben, informieren Sie sich umfassend. Setzen Sie sich auch mit der Umsatzsteuer als Rechnungs­bestandteil auseinander. Fertigen Sie zur Nutzung bei zukünftigen Belegbearbeitungen eine Checkliste mit den vorbereitenden Arbeitsschritten an. Nutzen Sie Ihre Checkliste und bereiten Sie die vorliegenden Belege für die buchhalterische Erfassung vor.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
5.3.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

3

Eigene berufliche Erfahrungen in der Buchhaltung austauschen

Ausbildungsbetrieb 
Deutsch/Kommunikation

Belege als Grundlage jeder Buchung identifizieren

LS 5.2

Sich über Belegarten informieren

Fachliteratur

Eigenbelege

Fremdbelege

Für die Buchung relevante Daten ermitteln, z. B.

Belegart

Belegnummer

Datum

angesprochene Konten

Beträge im Soll und im Haben

Schritte der Belegbearbeitung recherchieren

Belegvorbereitung

Belegbuchung

Belegablage

Umsatzsteuer als Rechnungs­bestandteil diskutieren

Umsatzsteuergesetz (UStG)
B2B, B2C

Vorsteuer und Umsatzsteuer abgrenzen

Struktur und Inhalt der Checkliste abstimmen

Vorgehen zur Belegbearbeitung im Team festlegen

Gruppenarbeit

5.3.2 Entscheiden/
Durchführen

Inhalte für die Checkliste zusammentragen

3

Gruppenarbeit

Checkliste erstellen

berufsbezogene Informationsverarbeitung

Belege prüfen

lernfeldübergreifendes Musterunternehmen

rechnerische und sachliche Richtigkeit

Vollstän­digkeit − Datum, Betrag, Vorgangsbezeichnung

Belege sortieren

Ersatzbeleg Binnendifferenzierung

Eigenbelege, z. B. Ausgangs­rechnung

Fremdbelege, z. B. Eingangs­rechnung

Belege nummerieren

Belege kontieren

Ggf. Belege scannen

5.3.3 Bewerten/
Reflektieren

Checkliste vorstellen

2

Plenum

Feedback einholen

Arbeitsprozess reflektieren und Kompetenzentwicklung selbstkritisch einschätzen

Methoden: Zielscheibe, Blitzlicht

Umsatzsteuer als durchlaufenden Posten für das Unternehmen begreifen

Zunehmende Bedeutung der Digitalisierung und Automatisie­rung in der Buchhaltung diskutieren

Deutsch/Kommunikation

Besondere Anforderungen hin­sichtlich des Datenschutzes und der Datensicherheit thematisieren

Lernfeld 6

Lernfeld 6: Leistungserstellung planen, steuern und kontrollieren

Die Schülerinnen und Schüler verfügen über die Kompetenz, die Leistungserstellung kundenorien-tiert zu planen, zu steuern und zu kontrollieren.

Kompetenz aus dem Lehrplan Berufliche Handlung Zeit-
richtwert
LS
Hinweise

Die Schülerinnen und Schüler analysieren einen Auftrag zur Leistungserstellung unter inhaltlichen, technischen und zeitlichen Aspekten. 

Die SuS entnehmen einem vorliegenden Fertigungsauftrag die zu erstellenden Produkte und den Fertigstellungstermin.

2 Ustd.
6.1

Musterauftrag

Leistungserstellung im Industriebetrieb i. S. v. Produktion von Sachgütern

Sie diskutieren mögliche Schnittstellen bei der Planung der Leistungserstellung sowie benötigte Maschinen und Anlagen.

Sie machen sich mit den Zielen und Aufgaben im Bereich der Leistungserstellung vertraut. 

Die SuS verschaffen sich einen Überblick über den Leistungserstellungsprozess.

2 Ustd.
6.1

Sie benennen Ziele der Leistungserstellung und charakterisieren diese als ökonomisch, sozial bzw. ökologisch. Dabei diskutieren sie mögliche Zielkonflikte.

Die SuS ordnen Teilaufgaben der Produktion den Phasen Produktionsplanung, Produktionsdurchführung und der Produktionskontrolle zu.

Sie identifizieren die Auswirkungen veränderter Kundenbedürfnisse auf die Leistungserstellung.

Die SuS machen sich bewusst, dass die Leistungserstellung auf veränderte Kundenbedürfnisse flexibel reagieren und ggf. angepasst werden muss.

8 Ustd.
6.1

Sie schätzen die Auswirkungen der Kundenbedürfnisse auf den zeitlichen und den organisatorischen Ablauf der Leistungserstellung ein, z. B. auf

Produktionsprogrammbreite und -tiefe

Fertigungstiefe

Stufen des Planungsprozesses ­­- strategisch, taktisch, operativ­ 

Auftrags- und Lagerfertigung

Produktlebenszyklus

Produktentwicklung

Differenzierung: gewerbliche Schutzrechte

Die Schülerinnen und Schüler informieren sich über das Produktionsprogramm und die Fertigungsverfahren aus ökonomischer Sicht sowie unter den Aspekten der Digitalisierung, der Nachhaltigkeit und des Gesundheitsschutzes. 

Die SuS setzen sich mit dem Produktionsprogramm des Unternehmens und seinen Bestimmungsgrößen auseinander, z. B. 

10 Ustd.
6.2

Ausbildungsbetrieb

Marktchancen

Kosten

Stand der Technik

Vertretbarkeit der Sachgüter.

Sie verschaffen sich einen Überblick über die Fertigungsverfahren und unterscheiden diese nach

Fertigungstyp,

Fertigungsorganisation,

Grad der Beteiligung menschlicher Arbeitskraft.

Sie stellen die Vor- und Nachteile der Fertigungsverfahren gegenüber, insbesondere hinsichtlich Wirtschaftlichkeit, Möglichkeit der Digitalisierung und Nachhaltigkeit. 

Darüber hinaus informieren sie sich über relevante Bestimmungen des technischen Arbeitsschutzes sowie über die Gefahrstoffverordnung (GefStoffV).

Gesetzestext

Sie verschaffen sich einen Überblick über die Arbeitspläne und Stücklisten für den vorliegenden Auftrag.

Die SuS recherchieren für den vorliegenden Fertigungsauftrag die zur Verfügung stehenden Pläne, z. B. 

12 Ustd.
6.3

Musterauftrag

Arbeitsplan 

Fertigungsplan

Zeitplan

Betriebsmittelbedarfsplan

Personalbedarfsplan

Materialbedarfsplan.

Sie analysieren vorhandene Stücklisten und unterscheiden z. B.

Erzeugnisstruktur

Mengenübersichtsstückliste

vgl. Bedarfe im LF 4

Strukturstückliste

Baukastenstückliste

Die Schülerinnen und Schüler planen die Umsetzung des Fertigungsauftrags im Hinblick auf die verfügbaren Ressourcen, ermitteln die Durchlaufzeiten und erstellen die Kapazitätspläne. 

Die SuS pflegen den Fertigungsauftrag in vorhandene Werkstätten- und Maschinenbelegungspläne ein.

10 Ustd.
6.4

Beschäftigungsgrad

Projektmanagementsoftware

Bei Bedarf erstellen sie einen Fließbandabgleich mit der benötigten Anzahl an Personal. 

Sie veranschaulichen Durchlaufzeiten, z. B. mit Hilfe eines Balkendiagramms.

Vorwärts- und Rückwärtsterminierung

vgl. LF 2

Die SuS führen eine Bedarfsplanung für Betriebsmittel, Personal und Material durch. 

Sie bestimmen die optimale Losgröße.

Die SuS klären den Begriff optimale Losgröße und ermitteln diese tabellarisch, rechnerisch und grafisch. Dazu nutzen sie auch Standardsoftware.

6 Ustd.
6.4

Sie vergleichen die Ergebnisse der Ermittlungsverfahren und interpretieren diese.

Modellbetrachtung

Abweichungsgründe

Die Schülerinnen und Schüler veranlassen die Produktion. 

Die SuS identifizieren die Auftragsfreigabe als Schnittstelle zwischen Produktionsplanung und -steuerung und geben den Fertigungsauftrag an die Produktion frei. 

2 Ustd.
6.5

z. B. Kanban

Sie machen sich bewusst, dass der Produktionsprozess mit dem Push- oder Pull-Prinzip gesteuert werden kann.

Im Rahmen des Qualitätsmanagements überwachen sie den Auftrag auch hinsichtlich der Termine, Kosten, Mengen und Qualität. 

Die SuS thematisieren Aufgaben und Bestandteile des betrieblichen Qualitätsmanagementsystems. 

8 Ustd.
6.5

Musterauftrag

Sie besprechen die durch das Betriebsdatenerfassungs-System (BDE) aufgezeichneten Maschinen-, Auftrags-, Lager-, Personaldaten und realisieren diese als Basis der Auftragsfortschrittskontrolle sowie der Möglichkeit zeitnaher Korrekturen.

Die SuS unterscheiden die Bereiche der Produktionskontrolle und nutzen die Daten zur

Qualitätskontrolle,

Mengen- und Terminkontrolle,

Auslastungskontrolle,

Kostenkontrolle.

Sie beurteilen Fehlerkosten und Rechtsfolgen bei auftretenden Störungen.

Für auftretende Störungen in der Fertigung entwickeln sie Lösungsvorschläge und kommunizieren diese mit den zuständigen Schnittstellen. 

Sie setzen auch informationstechnische Systeme aus der Produktion ein und arbeiten selbstorganisiert im Team.

Die SuS ordnen auftretende Fertigungsstörungen den jeweiligen Gruppen zu: 

4 Ustd.
6.5

Musterauftrag

betriebsmittelbedingte Störungen

arbeitsbedingte Störungen

materialbedingte Störungen

organisationsbedingte Störungen

vorgabenbedingte Störungen 

Sie analysieren die Ursachen der Störungen im Team und schlagen Korrekturmaßnahmen vor. Dazu nutzen sie auch die Daten der BDE und kommunizieren lösungsorientiert mit den verantwortlichen Mitarbeitenden der zuständigen Schnittstellen.

i. V. m. 

Deutsch/Kommunikation

Die Schülerinnen und Schüler kontrollieren den Erfolg der Leistungserstellung mithilfe von Kennzahlen und analysieren Abweichungen. 

Die SuS nutzen zur Kontrolle des Erfolges der Leistungserstellung ausgewählte Kennzahlen, z. B.

6 Ustd.
6.6

Musterauftrag

Produktivität

Wirtschaftlichkeit

Beschäftigungsgrad

Rentabilität

Qualitätskennzahlen

Diese ermitteln sie rechnerisch und interpretieren sie im Branchen- und Zeitvergleich. Ggf. auftretende Abweichungen analysieren sie und diskutieren mögliche Ursachen.

i. V. m. 

Deutsch/Kommunikation

Zur Optimierung der Leistungserstellung entwickeln sie Maßnahmen zur Rationalisierung und beziehen unterstützende kostenrechnerische Verfahren (Gewinnschwellenanalyse, Eigenfertigung, Fremdbezug) ein.

Die SuS setzen sich mit Möglichkeiten der Rationalisierung im Rahmen der Leistungserstellung auseinander.

8 Ustd.
6.7

Ausbildungsbetrieb

Sie unterscheiden zwischen Einzelmaßnahmen, z. B.

Standardisierung

Produktspezialisierung

Arbeitsteilung und Arbeitszerlegung

ergonomische Arbeitsgestaltung

Humanisierung des Arbeitsinhalts

und ganzheitlichen Rationalisierungskonzepten, z. B.

Lean-Konzepte

Ganzheitliches Qualitätsmanagement (TQM)

Kaizen.

Unterstützend führen sie exemplarisch eine Gewinnschwellenanalyse durch und stellen die Kosten bei Eigenfertigung und Fremdbezug gegenüber.

einfache lineare Funktionen

Teilkostenrechnung im LF 8

Die Schülerinnen und Schüler prüfen die Leistungserstellung unter Aspekten der Nachhaltigkeit. 

Die SuS überprüfen Nachhaltigkeitsaspekte in der Leistungserstellung, z. B. hinsichtlich

1 Ustd.
6.7

Musterauftrag

Ausbildungsbetrieb

Gesetz zur Förderung der Kreislaufwirtschaft und Sicherung der umweltverträglichen Bewirtschaftung von Abfällen (KrWG)

verwendeter Materialien, 

Vermeidung, Verwendung, Verwertung und Beseitigung von Produktionsrückständen im Sinne der Kreislaufwirtschaft 

Umweltverträglichkeit der erzeugten Produkte und des Leistungserstellungsprozesses

Sie reflektieren ihre Arbeitsweise in Bezug auf das selbstständige Lernen und die Zusammenarbeit im Team mit dem Ziel, ihr Vorgehen für künftige Arbeits- und Lernprozesse zu optimieren.

Rückblickend schätzen die SuS ihre Zusammenarbeit im Team und ihren Erfolg beim selbstständigen Lernen ein.

1 Ustd.
6.7

Feedbackkultur

Sie leiten optimierende Maßnahmen für ihre künftige Gestaltung der Lern- und Arbeitsprozesse ab.

Lernfeld 6 Leistungserstellung planen, steuern und kontrollieren
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
6.1
Auswirkungen veränderter Kundenbedürfnisse auf die Leistungserstellung identifizieren
12 Ustd.
6.2
Über Produktionsprogramm und Fertigungsverfahren informieren
10 Ustd.
6.3
Sich einen Überblick über Arbeitspläne und Stücklisten eines Fertigungsauftrages verschaffen
12 Ustd.
6.4
Umsetzung eines Fertigungsauftrages planen
16 Ustd.
6.5
Produktion auftragsbezogen veranlassen und überwachen
14 Ustd.
6.6
Erfolg der Leistungserstellung kontrollieren
6 Ustd.
6.7
Leistungserstellung optimieren
10 Ustd.
Lernsituation
6.2
Über Produktionsprogramm und Fertigungsverfahren informieren
10 Ustd.
Auftrag

Sie sind Mitarbeiterin bzw. Mitarbeiter in der Abteilung Leistungserstellung und erhalten den Auftrag, Präsentationsmaterial für die neuen Auszubildenden zu erstellen. Ge­stalten Sie dazu verschiedene Roll-ups mit Informationen zum Produktionsprogramm des Unternehmens, zu Fertigungsverfahren und zu relevanten Bestimmungen des technischen Arbeitsschutzes sowie zur Gefahrstoffverordnung (GefStoffV). Präsen­tieren Sie Ihre Ergebnisse vorab im Kollegium und holen Sie sich ein Feedback ein.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
6.2.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

6

Produktionsprogramm des Unter­nehmens eruieren und vom Absatz­programm abgrenzen

Ausbildungsbetrieb

Musterunternehmen

LS 6.1

LF 9

Sich mit Bestimmungsgrößen für das Produktionsprogramm aus­einandersetzen

Deutsch/Kommunikation

Sich einen Überblick über Fertigungsverfahren verschaffen

Fachliteratur

Fertigungsverfahren unterscheiden nach

Fertigungstyp

Fertigungsorganisation

Grad der Beteiligung mensch­licher Arbeitskraft

Vor- und Nachteile der Fertigungs­verfahren gegenüberstellen

Sich über relevante Bestimmungen des technischen Arbeitsschutzes sowie der GefStoffV informieren

Rechtsvorschriften

Sich zu Vorgehen und Form der Darstellung sowie Abmessungen der Roll-ups abstimmen

Deutsch/Kommunikation

Bewertungskriterien festlegen

6.2.2 Entscheiden/
Durchführen

Informationen zusammenstellen und für die Roll-ups auswählen

3

Gruppenarbeit berufsbezogene Informationsverarbeitung

Roll-ups gestalten 

Roll-ups vorab im Kollegium präsentieren und Feedback einholen

Deutsch/Kommunikation

6.2.3 Bewerten/
Reflektieren

Roll-ups beurteilen

1

Galerierundgang

Bewertungskriterien

Optimierungsvorschläge diskutieren

Deutsch/Kommunikation

Produktionsprogramm und Fertigungsverfahren des Unter­nehmens einordnen

Ausbildungsbetrieb

Eigene Arbeitsweise und Arbeit im Team einschätzen

Lernfeld 7

Lernfeld 7: Logistik- und Lagerprozesse koordinieren, umsetzen und überwachen

Die Schülerinnen und Schüler verfügen über die Kompetenz, logistische Prozesse als intelligente Vernetzung von Systemen und Abläufen zu planen und zu steuern.

Kompetenz aus dem Lehrplan Berufliche Handlung Zeit-
richtwert
LS
Hinweise

Die Schülerinnen und Schüler analysieren den Auftrag zur Untersuchung eines bestehenden Logistikkonzeptes und zur Optimierung dessen Abläufe. 

Die SuS verschaffen sich aufgrund des Auftrages einen Überblick über das Logistikkonzept des Unternehmens. 

2 Ustd.
7.1

Ausbildungsbetrieb

Musterunternehmen

Sie definieren Logistik als Planung, Steuerung und Optimierung von Güter-, Informations- und Personenströmen.

Dabei betrachten sie insbesondere im Güterstrom die Teilprozesse 

Transportieren

Umschlagen

TUL-Prozess

Lagern

Kommissionieren

Sortieren

Verpacken

Verteilen

und analysieren diese hinsichtlich des Optimierungspoten­zials.

Sie machen sich dazu mit den Aufgaben und Zielen der Logistik vertraut. 

Die SuS informieren sich über die Ziele der Logistik, um Güterströme leistungsfähig und wirtschaftlich zu gestalten sowie zu entwickeln. 

1 Ustd.
7.1

vgl. LF 4, LF 6

Unterscheidung zwischen Versorgungslogistik und Entsorgungslogistik

Dabei berücksichtigen sie, dass zu den Aufgaben der Logistik die Planung, die Koordinierung und die Kontrolle der Wertschöpfungskette zählen.

Die Ziele der Logistik umfassen die Sicherung der Verfügbarkeit 

des richtigen Gutes,

in der richtigen Menge,

in der richtigen Qualität,

am richtigen Ort,

für den richtigen Kunden,

zum richtigen Preis.

Sie beschreiben den Zusammenhang zwischen Informations- und Materialfluss.

Die SuS erklären den Informationsfluss im Unternehmen und stellen den Zusammenhang zum Materialfluss her.

2 Ustd.
7.1

vgl. LF 1

Visualisierung

Sie beschreiben den Informations- und Materialfluss ausgehend von der Nachfrage am Markt und den daraus abgeleiteten zu beschaffenden betriebswirtschaftlichen Produktionsfaktoren für die Leistungserstellung. 

Im Rahmen der Versorgungslogistik identifizieren sie die Teilbereiche Beschaffungslogistik, Produktionslogistik und Absatzlogistik.

Die Schülerinnen und Schüler informieren sich über die logistischen Teilaufgaben Transport, Umschlag und Lagerung als Bestandteile eines Logistikkonzeptes. 

Die SuS eruieren den TUL-Prozess – Transport, Umschlag, Lagerung – im Logistikkonzept und erstellen eine EPK für die Darstellung der Prozessabläufe.

2 Ustd.
7.1

Ausbildungsbetrieb

Musterunternehmen

Dazu verschaffen sie sich einen Überblick über Lagersysteme und Lagereinrichtungen sowie Kommissioniermethoden.

Die SuS machen sich mit den Aufgaben/Funktionen der Lagerhaltung vertraut:

5 Ustd.
7.2

Überblick

Versorgungssicherung und Zeitüberbrückung

Preisausgleich

Kosteneinsparung

Umformung, Veredlung

Sie informieren sich über Lagersysteme, deren Merkmale und Einsatzgebiete:

Festplatzsystem und Freiplatzsystem/chaotische Lagerung

zentrale und dezentrale Lagerung

Konsignationslager 

Eigenlager und Fremdlager

Die SuS machen sich bewusst, dass die Lagereinrichtung von verschiedenen Faktoren abhängig ist, z. B.

vom physikalischen Zustand der Güter

von der äußeren Form der Güter

von den sonstigen Eigenschaften der Güter

von der Menge der Güter

von der Gestaltung der Lagerung und des Materialflusses entsprechend der Organisation der Fertigung

Daraus leiten sie die erforderlichen Lagereinrichtungen ab:

Räumlichkeiten

Lagervorrichtungen

Bodenlagerung, Regallagerung

Schutz-, Spezial- und Sicherungseinrichtungen

Die SuS erkunden die Möglichkeiten der Kommissionierung und stellen Vor- und Nachteile gegenüber:

vgl. LF 4, LF 6

statische Bereitstellung

dynamische Bereitstellung

vollautomatische Bereitstellung

Sie erkunden innerbetriebliche Transportmittel und Transportsysteme, auch vernetzte und autonome sowie multimodale Verkehrswege.

Die SuS informieren sich über innerbetriebliche Transportmittel und Transportsysteme.

2 Ustd.
7.2

Ausbildungsbetrieb

Musterunternehmen

Dabei erfassen sie auch vernetzte Verkehrswege, z. B.

innerbetriebliches Straßen- und Verkehrswegenetz

Verkehrswege in und zwischen Produktionsstätten

und multimodale Transportmöglichkeiten im Werkverkehr, z. B.

Verknüpfung von Straße und Schiene

Verknüpfung von Straße und Wasserstraße

Sie eruieren Möglichkeiten des Einsatzes autonomer Verkehrsmittel im innerbetrieblichen Transport.

aktuelle Entwicklungen

Sie berücksichtigen die Möglichkeiten des Supply-Chain-Manage­ments.

Die SuS erklären das Konzept Supply-Chain-Management (SCM). 

1 Ustd.
7.2

Ausbildungsbetrieb

Musterunternehmen

Sie betrachten die umfassenden Aktivitäten des SCM in den Bereichen Beschaffung, Produktion, Lagerhaltung, Versand und Vertrieb.

Sie beachten den verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen (Energie), die Umweltverträglichkeit, die Entsorgung, die gesetzlichen Rahmenbedingungen sowie soziale Aspekte.

Im Rahmen der Logistikprozesse thematisieren die SuS deren Umweltverträglichkeit, die Entsorgung von Abfallprodukten und Betriebsstoffen sowie den sparsamen und effizienten Umgang mit Ressourcen. Insbesondere setzen sie sich mit dem Problem der Bereitstellung von Energie auseinander.

2 Ustd.
7.2

Diskussion

i. V. m. Deutsch/Kommunikation

i. V. m. Gemeinschaftskunde

Sie stellen ausgewählte gesetzliche Rahmenbedingungen des Logistikprozesses heraus. Dazu recherchieren sie in den relevanten Gesetzestexten.

Lieferkettensorgfaltspflichten­gesetz (LkSG)

Die SuS diskutieren die zugrunde liegenden sozialen Aspekte hinsichtlich der Wahrung der Menschenrechte entlang der weltweiten Lieferketten.

Die Schülerinnen und Schüler wählen Maßnahmen zur Optimierung des Logistikkonzeptes aus. 

Die SuS legen Kriterien für ein geeignetes Logistikkonzept fest und schätzen auf dieser Grundlage das aktuelle Logistikkonzept des Unternehmens kritisch ein. Sie schlagen Maßnahmen zur Optimierung vor.

1 Ustd.
7.2

Ausbildungsbetrieb

Musterunternehmen

Dabei berücksichtigen sie die Anforderungen der Beschaffung, der Produktion (Push- und Pull-Prinzipien) und der Distribution und beachten auch die Lagerhaltungskosten und Transportkosten. 

Die SuS eruieren die Anforderungen der Beschaffung, Produktion und Distribution. Dabei unterscheiden sie die Produktionsprozesssteuerung nach dem Push-Prinzip und Pull-Prinzip. 

4 Ustd.
7.3

i. V. m. LF 4, LF 6, LF 9

Sie informieren sich über verschiedene Lagerhaltungskosten, z. B.:

Kosten der Lagerkapazität

Kosten der Lagerbereitschaft

Kosten der Lagervor- und -nachbereitung

Kosten der Lagervorräte

Kosten des Lagerrisikos

Die SuS recherchieren mögliche Transportkosten infolge nationaler Lieferbedingungen, z. B.:

Beispielberechnungen

Incoterms im LF 9

Bereitstellung ab Werk

Rollgeld I

Beladung/Verladung

Fracht

Entladung

Rollgeld II

Sie diskutieren Möglichkeiten der Reduzierung von Lagerkosten und Transportkosten.

i. V. m. 

Deutsch/Kommunikation

Sie wählen Logistikdienstleister nach ihren Anforderungen aus.

Die SuS vergleichen in Bezug auf die Produkte des Unternehmens geeignete Logistikdienstleister. Dazu legen sie charakteristische Kriterien fest, um eine quantitative und qualitativ fundierte Entscheidung zu treffen.

4 Ustd.
7.3

Ausbildungsbetrieb

Musterunternehmen

vgl. Lieferantenauswahl LF 4

Die Schülerinnen und Schüler setzen die Maßnahmen zur Optimierung auch in Zusammenarbeit mit Logistikdienstleistern um. 

Die SuS kommunizieren die gewählten Maßnahmen zur Optimierung des Logistikkonzeptes im Unternehmen und initiieren deren Umsetzung.

1 Ustd.
7.3

Ausbildungsbetrieb

Musterunternehmen

Dazu kontaktieren sie auch die Logistikdienstleister und stimmen sich mit diesen zu den Konditionen ab.

i. V. m. Deutsch/Kommunikation

Dabei verfolgen und koordinieren sie auch digital den Informations- und Materialfluss mithilfe der begleitenden Dokumente. 

Die SuS vollziehen den Informations- und Materialfluss im Unternehmen nach. Dazu nutzen sie die Lagerbestandsinformationen und begleitende Dokumente analog bzw. digital, z. B.:

2 Ustd.
7.3

Ausbildungsbetrieb

Musterunternehmen

vgl. LF 4

Lieferschein, Rechnung

i. V. m. Deutsch/Kommunikation

Gefahrgutdokumente

Außenhandelsdokumente LF 9

Zertifikate

Exkurs: ERP-System

Frachtdokumente

Exkurs: ERP-System

Sie beachten gesetzliche Vorgaben zum Umgang mit Gefahrstoffen, zur Sicherheit und zur Nachhaltigkeit sowie die Vorschriften zum Datenschutz und zur Datensicherheit.

Die SuS machen sich mit den rechtlichen Vorschriften über den Umgang mit Gefahrenstoffen vertraut und erschließen sich die relevanten Gefahrstoffsymbole.

2 Ustd.
7.3

Gefahrenstoffverordnung (GefStoffV) 

Technischen Regeln für Gefahrenstoffe (TRGS 510) 

Sie identifizieren für Logistikprozesse zutreffende Arbeitsschutzmaßnahmen und organisieren deren Umsetzung. 

vgl. LF 1 Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV)

Darüber hinaus orientieren sie sich an den gesetzlichen Vorgaben zum Umweltschutz und initiieren Maßnahmen zur fachgerechten Entsorgung, zur Wiederverwendung und zum Recycling – Entsorgungslogistik.

Die SuS beachten bei der Verarbeitung personenbezogener Daten die rechtlichen Vorgaben zum Datenschutz. Sie berücksichtigen bei der Speicherung die betrieblichen Vorgaben zur Datensicherheit.

Datenschutzgrundverordnung (DSGVO)

Bundesdatenschutzgesetz (BDSG)

Die Schülerinnen und Schüler überprüfen das Konzept hinsichtlich der gesetzten Ziele entlang der Lieferkette, auch mithilfe der Lagerkennzahlen.

Die SuS kontrollieren das optimierte Logistikkonzept und führen einen Soll-Ist-Vergleich durch. Dazu betrachten sie erzielte Kosteneinsparungen, z. B. durch Auswahl des Logistikdienstleisters bzw. durch Optimierung der Arbeitsprozesse im Lager.

8 Ustd.
7.4

Ausbildungsbetrieb

Musterunternehmen

Ergänzend berechnen sie z. B. folgende Lagerkennzahlen:

durchschnittlicher Lagerbestand

Lagerumschlagshäufigkeit

durchschnittliche Lagerdauer

Lagerzinssatz

Lagerzinsen

Sie vergleichen ihre Ergebnisse mit denen anderer Abrechnungsperioden und dem Branchendurchschnitt.

Die Schülerinnen und Schüler reflektieren ihren Arbeitsprozess und ihre Zusammenarbeit im Team sowie mit externen Schnittstellen.

Die SuS schätzen die getroffenen Entscheidungen bei der Optimierung des Logistikkonzeptes kritisch ein.

1 Ustd.
7.4

i. V. m. Deutsch/Kommunikation

Sie beurteilen ihren eigenen Beitrag im Arbeitsprozess und die Zusammenarbeit im Team sowie mit externen Schnittstellen, z. B. mit Kunden, Lieferanten, Logistikdienstleistern.

Lernfeld 7 Logistik- und Lagerprozesse koordinieren, umsetzen und überwachen
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 40 Ustd.
Lernsituationen
7.1
Ein bestehendes Logistikkonzept analysieren
7 Ustd.
7.2
Maßnahmen zur Optimierung des Logistikkonzeptes auswählen
11 Ustd.
7.3
Maßnahmen zur Optimierung des Logistikkonzeptes umsetzen
13 Ustd.
7.4
Optimiertes Logistikkonzept hinsichtlich der Zielerreichung überprüfen
9 Ustd.
Lernsituation
7.1
Ein bestehendes Logistikkonzept analysieren
7 Ustd.
Auftrag

Sie sind Mitarbeiterin bzw. Mitarbeiter in der Logistikabteilung. Von der Geschäfts­leitung erhalten Sie den Auftrag, das bestehende Logistikkonzept zu analysieren, da es vermehrt zu Problemen mit Kundinnen und Kunden sowie mit Lieferunter­nehmen gekommen ist. Stellen Sie die TUL-Prozesse in einem Teilbereich der Versorgungslogistik anhand einer ereignisgesteuerten Prozesskette (EPK) dar, analysieren Sie diese hinsichtlich des Optimierungspotenzials und erläutern Sie Ihre Vorschläge der Geschäftsleitung.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
7.1.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

3

Ausbildungsbetrieb

Musterunternehmen

Informationen über Ziele und Aufgaben der Logistik beschaffen

Logistik als Planung, Steuerung und Optimierung von Güter-, Informations- und Personalströmen definieren 

Logistische Teilprozessen im Güterstrom recherchieren

Fachliteratur

Transportieren

Umschlagen

Lagern

Kommissionieren

Sortieren

Verpacken

Verteilen

TUL-Prozesse begrifflich ableiten

Versorgungslogistik und Entsor­gungslogistik unterscheiden

Teilbereiche der Versorgungs­logistik identifizieren 

Beschaffungslogistik

Produktionslogistik

Absatzlogistik 

Zusammenhang von Informations- und Materialfluss klären

Vorgehen bei der Erstellung einer EPK vertiefen

LF 1, LF 3

Bewertungskriterien für die Arbeitsergebnisse festlegen

7.1.2 Entscheiden/
Durchführen

Logistikkonzept und TUL-Prozesse des Unternehmens eruieren

3

Ausbildungsbetrieb

Musterunternehmen

Gruppenarbeit

Informationen zusammenfassen und strukturieren

Analyse des Logistikkonzeptes erstellen

EPK zu den TUL-Prozessen in einem Teilbereich der Versorgungs­logistik anfertigen

analog oder digital

berufsbezogene Informationsverarbeitung

Optimierungs­potenziale  in der EPK identifizieren und markieren

Arbeitsergebnisse der Geschäfts­leitung präsentieren

Galerierundgang 

Präsentation im Plenum

7.1.3 Bewerten/
Reflektieren

Feedback einholen und Arbeits­ergebnisse beurteilen

1

Bewertungskriterien

Feedbackregeln

Deutsch/ Kommunikation

LF 

Analyse Logistikkonzept

EPK

Präsentation

Aufgezeigte Optimierungs­poten­ziale diskutieren

Schnittstellen der Logistik zu anderen Geschäftsprozessen  thematisieren

Zusammenarbeit im Team reflektieren

Lernfeld 8

Lernfeld 8: Kosten- und Leistungsrechnung zur Vorbereitung unternehmerischer Entscheidungen durchführen

Die Schülerinnen und Schüler verfügen über die Kompetenz, die Kosten- und Leistungsrechnung durchzuführen und die Ergebnisse zur Vorbereitung unternehmerischer Entscheidungen zu nutzen.

Kompetenz aus dem Lehrplan Berufliche Handlung Zeit-
richtwert
LS
Hinweise

Die Schülerinnen und Schüler erschließen sich den Auftrag zur Analyse der Erfolgssituation des Unternehmens.

Die SuS sichten Daten aus der Finanzbuchhaltung des Unternehmens und schließen auf die Bedeutung der Gewinn- und Verlustrechnung für die Analyse der Erfolgssituation.

1 Ustd.
8.1

vgl. LF 5

Sie analysieren die Notwendigkeit der Abgrenzung vorhandener Daten des externen Rechnungswesens zur Vorbereitung unternehmerischer Entscheidungen.

Die SuS machen sich bewusst, dass Aufwendungen und Erträge betrieblich oder nicht betrieblich bedingt sein können. Sie leiten die Notwendigkeit der Abgrenzungsrechnung ab.

2 Ustd.
8.1

Zu diesem Zweck definieren sie Grundbegriffe der Kosten- und Leistungsrechnung (KLR):

Aufwendungen und Kosten

Erträge und Leistungen

Sie klären die Abgrenzung neutraler Aufwendungen und Erträge als

Fallbeispiele

betriebsfremd,

außerordentlich bzw. 

periodenfremd.

Die Schülerinnen und Schüler informieren sich über die Aussagekraft der Ausgangsgrößen des externen Rechnungswesens und die Aufgaben des internen Rechnungs­wesens. 

Die SuS unterscheiden zwischen Finanzbuchhaltung und KLR als Vollkostenrechnung hinsichtlich:

2 Ustd.
8.1

vgl. LF 5

Rechnungskreis I und Rechnungskreis II

externes Rechnungswesen und internes Rechnungswesen 

Aufgaben

Adressaten

Sie recherchieren die Bedeutung des internen Rechnungswesens bei der Planung und Kontrolle der Wirtschaftlichkeit und Rentabilität betrieblicher Prozesse.

Sie ermitteln mithilfe der Abgrenzungsrechnung die Kosten und Leistungen.

Die SuS übernehmen die Aufwendungen und Erträge der Finanzbuchhaltung in eine Ergebnistabelle. Sie grenzen neutrale Aufwendungen und Erträge ab. 

14 Ustd.
8.2

Tabellenkalkulationssoftware

Darüber hinaus berücksichtigen sie Kosten, die zusätzlich oder mit einem anderen Wert in die KLR übernommen werden müssen. In diesem Zusammenhang unterscheiden sie Grundkosten, Anderskosten, Zusatzkosten. 

Sie berechnen die kostenrechnerischen Korrekturen und ergänzen diese in der Ergebnistabelle:

kalkulatorische Abschreibungen

kalkulatorische Zinsen

kalkulatorische Wagnisse

Verrechnungspreise

kalkulatorischer Unternehmerlohn

kalkulatorische Miete

Aus dem Ergebnis aus unternehmensbezogenen Abgrenzungen und dem Ergebnis aus kostenrechnerischen Korrekturen ermitteln sie das neutrale Ergebnis.

In der Ergebnistabelle ermitteln sie das Betriebsergebnis als Saldo von Kosten und Leistungen.

Die Schülerinnen und Schüler bereiten die verursachungsgerechte Weiterverrechnung der Kosten auf Kostenstellen und Kostenträger vor. 

Dabei strukturieren sie die erfassten Werte nach entscheidungsrelevanten Kostenkategorien (variable und fixe Kosten, Einzel- und Gemeinkosten).

Die SuS differenzieren Kosten nach entscheidungsrelevanten Kostenkategorien, z. B. 

6 Ustd.
8.3

keine Berechnungen

nach Verursachung bzw. Werteverzehr der Produktionsfaktoren im Kerngeschäft – z. B. Werkstoffkosten, Personalkosten, Umweltkosten

nach Zurechnung auf Kostenstellen und Kostenträger – Einzelkosten, Sondereinzelkosten, Gemeinkosten

nach Abhängigkeit von der Beschäftigung – fixe Kosten, variable Kosten, Mischkosten

grafische Darstellung, Kostenverläufe

Sie ordnen den Begriffen relevante Kostenbeispiele zu.

Die Schülerinnen und Schüler führen eine mehrstufige Kostenstellenrechnung auch unter Berücksichtigung von Maschinenstundensätzen durch. 

Die SuS gliedern das Unternehmen funktionsorientiert in die Hauptkostenstellen

16 Ustd.
8.4

Material

Fertigung

Verwaltung

Vertrieb

Sie übernehmen die Gemeinkosten aus der Ergebnistabelle in einen einfachen Betriebsabrechnungsbogen (BAB). Basierend auf Verteilungsvorgaben weisen sie diese den Kostenstellen zu, in denen sie entstanden sind.

Aufgrund gegebener bzw. ermittelter Zuschlagsgrundlagen berechnen die SuS die Gemeinkostenzuschlagssätze für die Hauptkostenstellen.

Bei Bedarf erweitern die SuS den BAB für unterschiedliche Fertigungsbereiche um weitere Fertigungshauptkostenstellen. 

Für die zunehmend automatisierte Fertigung richten sie im erweiterten BAB eine weitere Fertigungshauptkostenstelle ein, die den kostenintensiven Maschineneinsatz als Zuschlagsgrundlage für die Gemeinkosten berücksichtigt. 

Differenzierung: Maschinenstundensatz­berechnung

Im mehrstufigen BAB berücksichtigen die SuS zudem allgemeine Kostenstellen und Fertigungshilfsstellen. Sie legen deren Gemeinkosten auf die Hauptkostenstellen um.

Sie kalkulieren auf Vollkostenbasis die Selbstkosten der Kostenträger des Unternehmens. 

Dabei nutzen sie auch digitale Medien. 

Die SuS kalkulieren im Rahmen der Kostenträgerzeitrechnung die Gesamtkosten des Kostenträgers im Abrechnungszeitraum. 

6 Ustd.
8.5

Industriekalkulation

Tabellenkalkulationssoftware

Sie berücksichtigen Bestandsveränderungen bei fertigen und unfertigen Erzeugnissen.

Die SuS übertragen ihr Wissen auf die Kostenträgerstückrechnung und ermitteln die Selbstkosten des Kostenträgers als Grundlage für die Angebotskalkulation.

Angebotskalkulation im LF 9

Sie verwenden sowohl Istwerte als auch gegebene Planwerte (Normalkosten, Plankosten).

Rückblickend vergleichen die SuS durchschnittlich geplante Kosten, d. h. Normalkosten, mit den tatsächlichen Kosten, d. h. Istkosten. 

6 Ustd.
8.5

keine Plankostenberechnung

Sie identifizieren im BAB Kostenunter- bzw. Kostenüberdeckungen und diskutieren mögliche Ursachen.

Differenzierung: Kostenträgerblatt

BAB II

Ergänzend vergleichen sie die Istkosten mit den Plankosten und interpretieren ggf. vorhandene Abweichungen – Gesamtabweichung.

i. V. m. Deutsch/Kommunikation

Mithilfe der Verfahren der Deckungsbeitragsrechnung bereiten sie kurzfristige unternehmerische Entscheidungen vor (Zusatzaufträge, Preisuntergrenzen, optimales Produktionsprogramm bei einem Engpass)

Die SuS grenzen die Vollkostenrechnung von der Teilkostenrechnung/Deckungs­beitragsrechnung (DBR) ab. 

15 Ustd.
8.6

Sie berechnen aufgrund vorgegebener fixer und variabler Kosten Gesamt- und Stückdeckungsbeiträge.

DBR als Periodenrechnung und als Stückkostenrechnung

Zur Entscheidung über die Annahme von Zusatzaufträgen bei frei verfügbaren Kapazitäten prüfen sie mittels DBR, ob dadurch das Betriebsergebnis des Unternehmens verbessert werden kann.

Hinsichtlich der Verkaufspreisgestaltung bestimmen sie kurz- und langfristige Preisuntergrenzen (PUG), um am Markt zu bestehen.

Die SuS ermitteln in Engpasssituationen auf Basis des relativen Deckungsbeitrages das optimale Produktionsprogramm.

Sie wenden statische Verfahren der Investitionsrechnung zur Vorbereitung langfristiger Investitionsentscheidungen an.

Die SuS führen in Vorbereitung von Investitionsvorhaben ausgehend vom Kapitalbedarf die statische Investitionsrechnung nach folgenden Verfahren durch: 

6 Ustd.
8.7

Finanzierung im LF 10

Kostenvergleichsrechnung

Gewinnvergleichsrechnung

Rentabilitätsvergleichsrechnung

Amortisationsrechnung 

Sie stellen Vor- und Nachteile sowie Anwendungsbereiche der genannten Verfahren gegenüber.

Die Schülerinnen und Schüler bewerten ihre Ergebnisse im Hinblick auf die zu treffenden unternehmerischen Entscheidungen unter Berücksichtigung quantitativer und qualitativer Unternehmensziele.  

Sie setzen sich dabei mit möglichen Zielkonflikten auseinander.

Die SuS analysieren ihre Ergebnisse aus der KLR. 

4 Ustd.
8.8

betriebswirtschaftliche Kennzahlen im LF 1

Sie beurteilen die mit Hilfe der mehrstufigen DBR ermittelten anteiligen Kosten und weisen diese den jeweiligen Bereichen im Industriebetrieb zu.

Die SuS thematisieren die Auswirkungen ihrer Entscheidungen auf ökonomische, ökologische und soziale Unternehmensziele, z. B. durch Preisgestaltung, Auswirkungen des Produktionsprogrammes auf Mitarbeiterbestand bzw. -bedarf, Umweltinvestitionen.

In diesem Kontext diskutieren sie mögliche Zielkonflikte und leiten Schlussfolgerungen für unternehmerische Entscheidungen ab. 

Die Schülerinnen und Schüler reflektieren ihren Arbeitsprozess und bereiten Vorschläge zu dessen Optimierung vor.

Die SuS reflektieren den Arbeitsprozess und schlussfolgern, dass die KLR der internen Überwachung der Wirtschaftlichkeit des Leistungsprozesses dient.

2 Ustd.
8.8

Sie vollziehen nach, dass die Ergebnisse der KLR Grundlage unternehmerischer Entscheidungen sind. 

In diesem Kontext diskutieren sie ihren eigenen Beitrag innerhalb der KLR des Unternehmens.

i. V. m. Deutsch/Kommunikation

Sie bereiten Vorschläge zur Optimierung des Arbeitsprozesses vor, z. B. durch die Nutzung digitaler Formatvorlagen und dem Einsatz von Tabellenkalkulationssoftware. 

Differenzierung: Softwareanwendung

Lernfeld 8 Kosten- und Leistungsrechnung zur Vorbereitung unternehmerischer Entscheidungen durchführen
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
8.1
Betriebliche Kosten-/Leistungsrechnung und unternehmerische Finanzbuchhaltung differenzieren
5 Ustd.
8.2
Abgrenzungsrechnung durchführen
14 Ustd.
8.3
Kosten unterscheiden und Kostenarten zuordnen
6 Ustd.
8.4
Kostenstellen festlegen, Gemeinkosten zurechnen und Zuschlagssätze ermitteln
8.5
Selbstkosten im Abrechnungszeitraum und je Stück ermitteln
12 Ustd.
8.6
Teilkosten- bzw. Deckungsbeitragsrechnung durchführen
15 Ustd.
8.7
Investitionsentscheidungen vorbereiten
6 Ustd.
8.8
Getroffene Kosten- und Investitionsentscheidungen analysieren, beurteilen und reflektieren
6 Ustd.
Lernsituation
8.3
Kosten unterscheiden und Kostenarten zuordnen
6 Ustd.
Auftrag

Sie sind im Controlling eingesetzt. Ihr Vorgesetzter beauftragt Sie, die Weiter­verrechnung der Kosten vorzubereiten. Gliedern Sie die im Unternehmen erfassten Kosten nach Kostenkategorien und erstellen Sie einen Kostenartenplan als Über­sicht. Aus diesem sollen Höhe, Struktur und Entwicklung der im Unternehmen angefallenen Kosten ersichtlich sein. Stellen Sie Kostenanteile und Kosten­verläufe grafisch dar.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
8.3.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

1

Eigene berufliche Erfahrungen im Controlling austauschen

Ausbildungsbetrieb

Deutsch/Kommunikation

Im Unternehmen angefallene Kosten  eruieren und entsprechende Daten beschaffen

Ergebnistabelle 

LS 8.2

Entscheidungsrelevante Kosten­kategorien recherchieren

Fachliteratur 

LF 3, LF 4, LF 5, LF 6, LF 7

nach Art der verbrauchten Produktionsfaktoren, z. B.

Werkstoffkosten

Betriebsmittelkosten

Personalkosten

Umweltkosten

nach Zurechnung auf Kosten­ stellen und Kostenträger

Einzelkosten

Sondereinzelkosten

Gemeinkosten

nach Abhängigkeit von der Beschäftigung

fixe Kosten

variable Kosten

Mischkosten

Bewertungskriterien für den Kosten­artenplan und die Visualisierung abstimmen

Deutsch/Kommunikation

8.3.2 Entscheiden/
Durchführen

Vorlage für den Kostenartenplan erstellen

3

Gruppenarbeit 

berufsbezogene Informationsverarbeitung

Kosten aus der Ergebnistabelle nach recherchierten Kostenkate­gorien gliedern

Musterunternehmen

LS 8.2

Angefallene Kosten den Kosten­kategorien zu­ordnen und in den erstellten Kostenartenplan über­tragen

Kosten je Kostenkategorie ermitteln

Kostenanteile und Kostenverläufe  grafisch darstellen

analog oder digital 

Diagrammarten

berufsbezogene Informationsverarbeitung

8.3.3 Bewerten/
Reflektieren

Arbeitsergebnisse vorstellen und Kostenanteile der Kostenkategorien analysieren

2

Deutsch/Kommunikation 

Ergebnisse interpretieren

Zeit- und Branchenvergleich 

Zunehmende Bedeutung der Digi­talisierung in der KLR reflektieren

Anforderungen an Datenschutz und Datensicherheit insbesondere im Controlling thematisieren

Datenschutzgrundverordnung (DSGVO)

Bundesdatenschutzgesetz (BDSG)

Lernfeld 9

Lernfeld 9: Marketingkonzepte planen und umsetzen

Die Schülerinnen und Schüler verfügen über die Kompetenz, an Kundenbedürfnissen ausgerichtete Marketingkonzepte zu planen und umzusetzen.

Kompetenz aus dem Lehrplan Berufliche Handlung Zeit-
richtwert
LS
Hinweise

Die Schülerinnen und Schüler erschließen sich den Auftrag zur Erstellung eines Marketingkonzepts und verschaffen sich einen Überblick über dessen Bestandteile.  

Die SuS analysieren den Arbeitsauftrag zur Erstellung eines Marketingkonzepts. 

2 Ustd.
9.1

Musterunternehmen 

Sie definieren den Begriff Marketing und verschaffen sich einen Überblick über die wesentlichen Bestandteile eines Marketingkonzeptes:

Marketing-Landkarte

Advance Organizer

strategische Analysen

Marketingziele

Marketingstrategien

Marketinginstrumente und Maßnahmen

Marketingcontrolling

Sie strukturieren ihre Arbeitsschritte mithilfe der Methoden des Projektmanagements.

Die SuS planen die Entwicklung eines Marketingkonzeptes und strukturieren ihr Vorgehen.

1 Ustd.
9.1

vgl. LF 2

Bei der Formulierung der Arbeitsschritte nutzen sie die Methoden des Projektmanagements, um Risiken bei der Projektumsetzung zu minimieren.

Die Schülerinnen und Schüler untersuchen den Markt (Zielgruppen, Marktsegmente, Wettbewerbssituation) und die damit verbundene Unternehmenssituation (Produktlebenszyklus, Portfolioanalyse, SWOT-Ana­lyse)

Die SuS beschaffen sich Informationen zur Analyse und Beurteilung des Marktes.

8 Ustd.
9.1

Musterunternehmen

Sie erfassen die Marktteilnehmenden und deren Interessen.

Die SuS eruieren Kundinnen und Kunden des Unternehmens und ordnen diese verschiedenen Zielgruppen zu. Dazu beschreiben sie die Merkmale ausgewählter Zielgruppen. Sie segmentieren den Markt und analysieren Marktpotenzial, Marktvolumen sowie die Marktanteile der einzelnen Marktteilnehmenden. Diese stellen sie grafisch, auch unter Nutzung digitaler Medien, dar.

Die SuS vergleichen im Rahmen der Konkurrenzforschung die Marktanteile des Unternehmens mit denen von Wettbewerbern und schließen auf die Wettbewerbssituation. 

Sie ordnen die Produkte des Unternehmens in die Phasen des Produktlebenszyklus ein und erstellen eine Portfoliomatrix. Dabei gehen sie auf die Unterschiede dieser strategischen Analysemethoden ein.

vgl. LF 6

Die SuS führen eine SWOT-Analyse durch, indem sie Stärken und Schwächen des Unternehmens sowie Chancen und Risiken am Markt einschätzen. 

Zur Gewinnung von Informationen zur marktgerechten Positionierung verwenden sie hierbei auch Ergebnisse der Marktforschung (Marktanalyse, Marktbeobachtung, Primär- und Sekundärforschung), auch in digitaler Form.

Die SuS wählen produktbezogen eine Zielgruppe, die das Unternehmen mit seinen marketingstrategischen Maßnahmen erreichen will.

5 Ustd.
9.1

Musterunternehmen

Marketingkonzept anhand eines konkreten Produktes

Sie grenzen die Begriffe Markterkundung, Marktforschung und Marktprognose voneinander ab. Dabei unterscheiden sie im zeitlichen Kontext Marktbeobachtung und Marktanalyse. 

Zur Gewinnung der Informationen nutzen sie die Methoden Primärforschung und Sekundärforschung. Dazu, sowie zur Auswertung der Ergebnisse, setzen sie digitale Medien ein.

Die Schülerinnen und Schüler legen Marketingziele fest und planen auch unter Nutzung von Kreativitätstechniken Marketingstrategien für das Unternehmen. 

Die SuS legen anhand der durchgeführten Positionsbestimmungen und der Ergebnisse der Marktforschung strategische Marketingziele für das Unternehmen fest, z. B.

2 Ustd.
9.2

Musterunternehmen

Gewinnmaximierung durch Umsatzsteigerung und/oder Kostenreduzierung

Erhöhung des Marktanteils

Steigerung des Bekanntheitsgrades 

Sie planen unter Einsatz von Kreativitätstechniken Marketingstrategien für das Unternehmen, z. B.

vgl. LF 2

Segmentierungsstrategie

Differenzierungsstrategie

Influencer-Marketingstrategie

Darauf aufbauend wählen sie Instrumente der Produktpolitik, der Preis- und Konditionenpolitik, der Kommunikationspolitik und der Distributionspolitik aus.

Die SuS machen sich mit den Bereichen des klassischen Marketing-Mix vertraut, um eine größtmögliche zielorientierte Wirkung des Marketingkonzeptes zu erreichen:

40 Ustd.
9.2

Musterunternehmen

Produktpolitik

Preis- und Konditionenpolitik

Distributionspolitik

Kommunikationspolitik.

Produktpolitik

(10)

Die SuS analysieren das Produktprogramm des Unternehmens und leiten Sortimentstiefe und -breite ab. 

vgl. LF 6

Sie informieren sich über Instrumente der Produktpolitik:

Produktinnovation

Produktdiversifikation

Produktvariation

Produktdifferenzierung

Produktelimination

Unter Beachtung der strategischen Ziele des Unternehmens legen sie das Vorgehen produktbezogen fest und entscheiden sich für ein jeweils geeignetes Instrument der Produktpolitik.

Die SuS entwickeln ein neues Produkt, d. h. sie führen eine Produktinnovation durch. Hierfür konzipieren sie die Produktgestaltung:

Qualität 

Aufmachung – Design, Farbe, Größe

Markierung

Verpackung

In diesem Zusammenhang differenzieren sie zwischen Grund- und Zusatznutzen des Produktes.

Die SuS beziehen kaufmännische und technische Serviceleistungen sowie Kundenpflege ein und machen sich deren Bedeutung für das Unternehmen bewusst.

Preis- und Konditionenpolitik

(10)

Die SuS diskutieren die Wirkung von Preisänderungen auf die Nachfrage.

Brainstorming

Differenzierung: Preiselastizität der Nachfrage

Sie verschaffen sich einen Überblick über die Einflussgrößen der Preisgestaltung:

Kosten (cost-pluspricing)

Nachfragende (demand-based-pricing)

Konkurrenz (competition-based-pricing)

sowie mögliche Arten der Preissetzung:

Kostenorientierung

vgl. LF 

Nachfrageorientierung

DBR - Preisuntergrenze

Konkurrenzorientierung

Die SuS differenzieren zwischen Bruttosystem und Nettosystem als Preisstellungssysteme.

Weiterführend erschließen sich die SuS mögliche Preisstrategien:

Preisdifferenzierung

Festpreisstrategie – statische Preisstrategie

Preisabfolgestrategie – dynamische Preisstrategie

psychologische Preisstrategien

Preispositionierung

und legen produktbezogen Preisstrategien fest.

In diesem Zusammenhang unterscheiden sie Formen der Preisdifferenzierung und schließen auf deren Bedeutung für das Unternehmen:

räumliche Preisdifferenzierung

sachliche Preisdifferenzierung

zeitliche Preisdifferenzierung

personelle Preisdifferenzierung

mengenmäßige Preisdifferenzierung

Die SuS beziehen mögliche Verkaufskonditionen, die Unternehmen im Rahmen der Konditionenpolitik als zusätzlichen Preisvorteil bei der Kaufentscheidung anbieten können, ein:

Preisnachlässe

verlängerte Zahlungsfristen

Übernahme der Verpackungskosten

Rückgaberecht

Garantieleistungen

Übernahme der Transportkosten

Die SuS kalkulieren den Verkaufspreis, indem sie die Angebotskalkulation, ausgehend von den Selbstkosten durchführen.

Musterunternehmen

i. V. m. LF 8 Selbstkosten­kalkulation

Sie kalkulieren dabei auf Vollkosten- und Teilkostenbasis.

Kommunikationspolitik

(10)

Die SuS diskutieren die Bedeutung der Coporate Identity und die Bestandteile Corporate Design und Corporate Behavior.

i. V. m. Deutsch/Kommunikation

Sie machen sich mit den Instrumenten der Kommunikationspolitik vertraut, z. B.:

Absatzwerbung

Verkaufsförderung (sales promotion)

Öffentlichkeitsarbeit (public relations)

Sponsoring

Produktplatzierung (product placement)

Sie unterscheiden die Instrumente der Kommunikationspolitik hinsichtlich deren Zielsetzung und Anwendung. 

Ausbildungsbetrieb

Bei der für alle Unternehmen relevanten Absatzwerbung betrachten sie die Anzahl der Werbenden, die Technik der Beeinflussung und die Werbebudgetierung sowie die Einhaltung der Werbegrundsätze:

alternativ andere Instrumente der Kommunikationspolitik 

Fallbeispiele

Wirksamkeit

Wirtschaftlichkeit

Wahrheit

Klarheit

Originalität

Die SuS bereiten eine Werbekampagne vor, wählen Werbemittel und Werbeträger aus und erstellen produktbezogen einen Werbeplan. Die Entscheidungen im Rahmen der Werbeplanung überprüfen sie mit Hilfe der AIDA-Formel unter Berücksichtigung der Defizite des Modells.

Musterunternehmen

Distributionspolitik

(10)

Die SuS diskutieren die Bedeutung einer optimalen Vertriebsorganisation für das Unternehmen. 

i. V. m. Deutsch/Kommunikation

Differenzierung: innere Absatzorganisation

Sie unterscheiden zwischen akquisitorischer Distribution

Absatzorgane

Absatzwege – direkter und indirekter Absatz

und physischer Distribution – Absatzlogistik

Transportmittel

i. V. m. LF 7

Lagersysteme 

Sie stellen rechnerisch ausgewählte Absatzorgane, z. B. Handlungsreisende und Handelsvertretende gegenüber und diskutieren deren Vor- und Nachteile für das Unternehmen.

Im Rahmen der Distributionslogistik treffen die SuS Entscheidungen über Verpackung und Nutzung von Lademitteln.

Differenzierung: Kommissionierung

Dabei berücksichtigen sie Instrumente des Online-Marketings, interkulturelle Besonderheiten, auch in ihrer fremdsprachlichen Kommunikation, und beachten die wettbewerbsrechtlichen Grenzen.

Die SuS erkunden mögliche Maßnahmen des Online-Marketings und ordnen diese den Instrumenten der Kommunikationspolitik zu, z. B.:

4 Ustd.
9.2

i. V. m. Englisch

 

E-Mail-Marketing

E-Commerce

Social Media Marketing

Musterunternehmen

Suchmaschinenmarketing

Website

Word-of-Mouth-Marketing

Produktbezogen stellen sie den passenden Marketing-Mix für die Erreichung der Marketingziele durch die zielgerichtet abgestimmte Auswahl der absatzpolitischen Instrumente und deren Kombination zusammen.

Werbebotschaften für fremdsprachige Kundinnen und Kunden formulieren sie zielgruppengerecht in einer Fremdsprache.

Bei der Auswahl der Maßnahmen beachten sie interkulturelle Besonderheiten und passen die Werbebotschaft entsprechend an, z. B. durch Sprachstil, Auswahl geeigneter Bilder, Videos. 

Sie prüfen kritisch, ob die gewählten Maßnahmen den wettbewerbsrechtlichen Regelungen entsprechen.

Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG)

Sie prüfen die Chancen und Risiken des Außenhandels und wählen Sicherungsmöglichkeiten (Incoterms, Dokumentenakkreditiv, Dokumenteninkasso) aus.

Die SuS stellen Chancen und Risiken des Außenhandels für das Unternehmen gegenüber. Vertiefend analysieren sie Risiken, die Außenhandelsgeschäfte für das Unternehmen mit sich bringen können: 

5 Ustd.
9.3

vgl. LF 3

i. V. m. Englisch

politische Risiken 

Währungsrisiken 

Kreditrisiken 

Transportrisiken

Zur Begrenzung der Risiken nutzen sie Möglichkeiten der Absicherung, z. B.

Dokumenteninkasso, bestätigtes Dokumentenakkreditiv, Exportkreditsicherung zur Absicherung der politischen Risiken und des Kreditrisikos

Transportversicherung (Einzel- und Generalversicherung) zur Absicherung der Transportrisiken

Sie eruieren in diesem Zusammenhang den Gefahrenübergang und sonstige durch Incoterms geregelte Pflichten. 

Die SuS treffen für den Einzelfall eine begründete Entscheidung, welche Sicherungsmöglichkeit gewählt wird. 

Die Schülerinnen und Schüler kombinieren die marketingpolitischen Instrumente zu einem zielgerichteten Marketing-Mix. 

Sie erstellen ein Marketingkonzept und arbeiten hierbei mit den entsprechenden Schnittstellen zusammen. 

Die SuS entwickeln exemplarisch ein Marketingkonzept und verknüpfen die gewählten absatzpolitischen Instrumente zu einem ziel- und adressatengerechten Marketing-Mix.

6 Ustd.
9.4

Sie planen exemplarisch die Umsetzung ihrer Marketingstrategie, auch unter Einbeziehung von Online-Marketing-Maßnahmen. Dabei halten sie Budgetvorgaben ein. Dazu nutzen sie auch digitale Medien.

Die SuS arbeiten eng mit den relevanten Schnittstellen, z. B. Management, Einkauf, Lagerhaltung, Produktion zusammen.

Bei der Präsentation des Marketingkonzepts nutzen sie adressatengerechte auch digitale Informations-, Kommunikations- und Präsentationstechniken unter Beachtung der Vorschriften zum Urheberrecht sowie zum Datenschutz und der Datensicherheit.

Die SuS stimmen die Anforderungen an die Erstellung und die Durchführung der Präsentation ihres Marketingkonzeptes im Team ab, z. B.

4 Ustd.
9.4

i. V. m. Deutsch/Kommunikation

vgl. LF 2

fachlicher Inhalt

Aufbau und inhaltliche Struktur

sprachliche Gestaltung

zielgruppengerechte Darstellung 

Zeitmanagement

Dazu entwickeln sie ein einheitliches Erscheinungsbild nach außen. 

Sie bereiten ihr Marketingkonzept adressatengerecht auf und präsentieren dieses im vorher festgelegten Rahmen. Dazu nutzen sie geeignete Präsentationsmedien und -techniken. 

Präsentationssoftware

Die SuS kennzeichnen normgerecht die verwendeten Quellen und beachten die Vorschriften zur Verarbeitung personenbezogener Daten. 

Urheberrechtsgesetz (UrhG)

Bundesdatenschutzgesetz (BDSG)

Sie gewährleisten die Sicherheit der gespeicherten Daten gemäß den betrieblichen Vorgaben.

Datenschutzgrundverordnung (DSGVO)

Die Schülerinnen und Schüler überwachen, bewerten und dokumentieren das Erreichen der Marketingziele mithilfe von Kennzahlen auch im Hinblick auf die übergeordneten Unternehmensziele (ökonomisch, ökologisch, sozial).

Die SuS eruieren Möglichkeiten der Überwachung und Bewertung des Erreichens der Marketingziele, z. B.

2 Ustd.
9.4

SMART-Regel 

Werbeerfolgskontrolle

Imagebildung

Entwicklung der Marktanteile

Anhand von Kennzahlen, z. B. Wirtschaftlichkeit, Rentabilität, beurteilen sie den Erfolg des Marketingkonzeptes und dokumentieren ihre Ergebnisse. Dabei nehmen sie auch Bezug auf die Unternehmensziele.

Vorgabe fiktiver Zahlen für ein Musterunternehmen

vgl. LF 1

Sie prüfen permanent die Einhaltung der Budgetvorgaben und reagieren ggf. mit einer Anpassung des Budgets. 

Die Schülerinnen und Schüler reflektieren ihre Auswahlentscheidungen sowie ihr Vorgehen auch unter Berücksichtigung der Teamarbeit, Kommunikation und Präsentation und leiten Verbesserungsvorschläge ab. 

Die SuS schätzen die Auswahlentscheidungen, ihren eigenen Beitrag zum Erfolg des Marketingkonzeptes sowie die Zusammenarbeit im Team kritisch ein.

1 Ustd.
9.4

i. V. m. Deutsch/Kommunikation

Sie geben ein Feedback zur Auswahlentscheidung und beachten die von ihnen vereinbarten Kommunikationsregeln. 

Ein konstruktives Feedback nehmen sie anerkennend an und nutzen dieses zur Optimierung künftiger Prozessabläufe.

vgl. LF 2

Lernfeld 9 Marketingkonzepte planen und umsetzen
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
9.1
Markt auftragsbezogen erforschen und Unternehmenssituation analysieren
16 Ustd.
9.2
Absatzpolitische Instrumente eines Marketing-Mix eruieren
46 Ustd.
9.3
Außenhandel einbeziehen und dessen Besonderheiten berücksichtigen
5 Ustd.
9.4
Marketingkonzept erstellen, präsentieren und dessen Erfolg beurteilen
13 Ustd.
Lernsituation
9.1
Markt auftragsbezogen erforschen und Unternehmenssituation analysieren
16 Ustd.
Auftrag

Sie sind Mitarbeiterin bzw. Mitarbeiter in der Marketingabteilung und erhalten den Auftrag, zur Vorbereitung eines Marketingkonzeptes den aktuellen Markt zu unter­suchen sowie die Unternehmenssituation zu analysieren. Verschaffen Sie sich dazu einen Überblick zu den Bestandteilen eines Marketingkonzeptes. Nutzen Sie zur marktgerechten Positionierung die Ergebnisse der Marktforschung und planen Sie Ihr Vorgehen. Stellen Sie Ihre Ergebnisse analog oder digital für die Geschäfts­leitung zusammen.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
9.1.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

4

Begriff Marketing definieren 

Fachliteratur

Wesentlichen Bestandteile eines Marketingkonzeptes recherchieren

Marketing-Landkarte

strategische Analysen

Marketingziele

Marketingstrategien

Marketinginstrumente und Maßnahmen

Marketingcontrolling

Informationen zur Beurteilung des Marktes beschaffen

Musterunternehmen mit fiktiven Produkten

Marktteilnehmende und deren Interessen erfassen

Kundinnen und Kunden des Unter­nehmens eruieren und verschiede­nen Zielgruppen zuordnen

Begriffe Markterkundung und Markt­forschung voneinander abgrenzen

Fachliteratur

Marktbeobachtung und Markt­analyse unterscheiden

Marktprognose als Voraussetzung für die Abschätzung zukünftiger Marktverhältnisse benennen

Bewertungskriterien für die Dar­stellung der Ergebnisse abstimmen

Deutsch/Kommunikation

9.1.2 Entscheiden/
Durchführen

Markt segmentieren und Informa­tionen zu Marktpotenzial, Markt­volumen sowie Marktanteilen der Marktteilnehmenden zusammen­tragen

10

Gruppenarbeit 

berufsbezogene Informationsverarbeitung

Primärforschung und Sekundär­forschung zur Gewinnung von Informationen nutzen 

Marktforschungsergebnisse strukturieren

Auf die Wettbe­werbssituation am Markt schließen

Konkurrenzforschung

Produkte des Unternehmens in die Phasen des Produktlebens­zyklus einordnen

LF 6

Portfoliomatrix erstellen

SWOT-Analyse durchführen

Beurteilung der Unternehmens­situation auch unter Nutzung digitaler Medien visualisieren

Vorgehen bei der Entwicklung eines Marketingkon­zepts planen

LF 2

Methoden des Projektmanage­ments bei der Formulierung der Arbeitsschritte nutzen 

Arbeitsergebnisse für die Geschäftsleitung zusammenstellen

analog oder digital

9.1.3 Bewerten/
Reflektieren

Zusammengestellte Arbeitsergeb­nisse vorstellen und Feedback einholen

2

Plenum

Galerierundgang

Darstellung der Ergebnisse beur­teilen

Bewertungskriterien

Bedeutung der permanenten Ein­schätzung des Marktes und der Unternehmenssituation diskutieren

Deutsch/Kommunikation

Berufsbezogenes Englisch mit Bezug zu
Lernfeld 9 Marketingkonzepte planen und umsetzen

Die Schülerinnen und Schüler beschreiben die Instrumente des Online-Marketings (Website, E-Mail, Social Media) sowie deren Anwendung in der Fremdsprache und nutzen diese zielgruppenorientiert bei der Planung sowie Umsetzung eines Marketingkonzeptes. Sie formulieren Werbebotschaften (Werbeanzeigen, Werbetexte) zielgruppen­gerecht und passen diese den Erfordernissen von Online-Marketing-Maßnahmen an.

 

Bei ihrer fremdsprachigen Kommunikation (Werbung, Verkaufsförderung, Öffentlichkeitsarbeit) beachten sie interkulturelle Besonderheiten sowie die wett­bewerbsrechtlichen Grenzen im In- und Ausland. 

 

Sie machen sich mit relevanten Fachbegriffen und Redewendungen in der Fremdsprache sowie mit Dokumenten des Außenhandels (Incoterms, Dokumentenakkreditiv, Dokumenteninkasso) vertraut.

 

Die Schülerinnen und Schüler wirken an der zielgruppenadäquaten Dokumentation und Präsentation von Online-Marketing-Maßnahmen mit.

Didaktisch-methodische Hinweise:

Es empfiehlt sich, bei der Formulierung von englischsprachigen Werbebotschaften zunächst entsprechende Originaltexte erfolgreicher Online-Marketing-Kampagnen zu analysieren und auf die zugrundeliegende Copy-Strategie sowie auf die Zielgruppe zu schließen. Zur Recherche können Online-Tools und soziale Medien genutzt werden.

 

Der Schwerpunkt sollte auf der Erarbeitung typischer Wendungen in Form von Textbausteinen liegen, bei denen die AIDA-Formel zum Einsatz kommt. Zusätzlich können Internetrecherchen zu branchenspezifischen Originaldokumenten einbezogen werden, die sicherstellen, dass die Werbebotschaften zielgruppengerecht formuliert werden. Hierbei ist es möglich, Videos, Podcasts und Blogs einzubinden, die aktuelle Trends im Online-Marketing behandeln.

 

Für die Kommunikation in interkulturellen Kontexten sind einheitliche Fachtermini und die Kenntnis wettbewerbsrechtlicher Rahmenbedingungen im internationalen Marketing hilfreich. Es können dabei Unterschiede in der Werbung und Markenwahrnehmung in verschiedenen Kulturen herausgearbeitet werden. 

 

Als Arbeits- und Sozialform eignet sich branchenbezogene Gruppenarbeit, um die Zusammenarbeit in den Teams, den Ideenaustausch und die konstruktive Diskussion zu fördern. In diesem Kontext bietet das Peer-Feedback die Möglichkeit zur Verbesserung der Kommunikationsfähigkeit und zur Reflexion über die eigene Lernentwicklung. Regelmäßige Reflexion über das Erlernte und den Anwendungs­prozess durch die Einbindung von Feedbackschleifen, sowohl individuell als auch im Plenum, fördert die Verbesserung der Fremdsprachenkompetenz.

 

Die Umsetzung ist mit Bezug zu den Lernsituationen 9.2 und 9.3 bzw. im Rahmen eines Projektes möglich.

Lernfeld 10

Lernfeld 10: Jahresabschluss vorbereiten, auswerten und für Finanzierungsentscheidungen nutzen

Die Schülerinnen und Schüler verfügen über die Kompetenz, den Jahresabschluss vorzubereiten und Schlussfolgerungen für unternehmerische Entscheidungen zu ziehen.

Kompetenz aus dem Lehrplan Berufliche Handlung Zeit-
richtwert
LS
Hinweise

Die Schülerinnen und Schüler analysieren den Auftrag zur Aufbereitung der Ergebnisse der Inventur und der Buchführung für den Jahresabschluss einer Kapitalgesellschaft. 

Die SuS analysieren den Arbeitsauftrag zur Aufbereitung von Inventurergebnissen sowie erfassten und buchhalterisch dokumentierten Wertströmen. 

2 Ustd.
10.1

Musterunternehmen 

GmbH, AG

Auf Grundlage gesetzlicher Bestimmungen setzen sich die SuS mit den Bestandteilen des Jahresabschlusses einer Kapitalgesellschaft auseinander:

vgl. LF 5

§§ 264 – 335 HGB

Bilanz gem. § 266 HGB

GuV-Rechnung gem. § 275 HGB

Anhang gem. § 284 HGB

ggf. Lagebericht gem. § 289 HGB

In diesem Zusammenhang machen sie sich die Publizitäts- und Prüfungspflicht für Kapitalgesellschaften in Abhängigkeit von deren Größe gem. § 267 HGB bewusst.

Dazu erschließen sie sich die Inhalte der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung.

Die SuS unterscheiden die ausgewählten Bestandteile eines Jahresabschlusses für Kapitalgesellschaften und charakterisieren diese:

2 Ustd.
10.1

Musterunternehmen

GmbH, AG

Bilanz als Zeitpunktrechnung zum Bilanzstichtag mit deren Gliederung gem. § 266 HGB 

vgl. LF 5

Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) als Zeitraumrechnung mit der Gliederung in Staffelform gem. § 275 Abs. 2 HGB

Die SuS informieren sich über die Aufgaben des Jahresabschlusses:

Dokumentation durch Erfassung und Darstellung der Vermögens-, Ertrags- und Finanzlage am Bilanzstichtag

Selbstinformation sowie Information Dritter

Gewinnermittlung als Feststellung des Unternehmenserfolgs für das Geschäftsjahr und somit Grundlage für die Verteilung und Besteuerung des Gewinns

Dabei benennen sie mögliche Interessenten des Jahresabschlusses.

Die Schülerinnen und Schüler informieren sich anhand der handelsrechtlichen Vorschriften über allgemeine Bewertungsgrundsätze und die daraus abgeleiteten Bewertungsprinzipien (Niederstwertprinzip, Anschaffungswertprinzip, Realisations- und Imparitätsprinzip)

Die SuS recherchieren im HGB allgemeine Bewertungsgrundsätze nach § 252 Abs. 1 HGB:

6 Ustd.
10.1

Musterunternehmen

GmbH, AG

Grundsatz der Bilanzidentität 

Grundsatz der Unternehmensfortführung 

Grundsatz der Einzelbewertung 

Grundsatz der Vorsicht

Grundsatz der periodengerechten Abgrenzung

Grundsatz der Bewertungsstetigkeit

Sie berücksichtigen dabei das grundsätzlich geltende Stichtagsprinzip.

Die SuS leiten aus den allgemeinen Bewertungsgrundsätzen anzuwendende Bewertungsprinzipien ab:

für Anlagevermögen: gemildertes Niederstwertprinzip bzw. Anschaffungswertprinzip

für Umlaufvermögen: strenges Niederstwertprinzip 

für Fremdkapital/Schulden: Höchstwertprinzip 

Dabei eruieren sie, dass im Rahmen der kaufmännischen Vorsicht das Imparitätsprinzip zu beachten ist.

Sie erkunden dabei auch die infrage kommenden Bewertungsmaßstäbe (Anschaffungs- und Herstellungskosten, Tageswert).

Die SuS berechnen Anschaffungs- und Herstellungskosten (AK/HK) von Gegenständen des Anlagevermögens.

14 Ustd.
10.2

vgl. LF 8

Sie beachten dabei, dass sich Vermögensgegenstände abnutzen können und unterscheiden zwischen abnutzbarem und nicht abnutzbarem Anlagevermögen (AV). 

Die SuS beziehen den Wertverlust des AV in Form von Abschreibungen bei der Bewertung ein. Dabei differenzieren sie zwischen planmäßigen und außerplanmäßigen Abschreibungen. 

Sie nutzen jeweils geeignete Abschreibungsmethoden und ermitteln die fortgeführten AK/HK. Bei außerplanmäßigen Abschreibungen berücksichtigen die SuS das gem. § 253 Abs. 5 HGB geltende Wert­aufholungsgebot.

vgl. LF 5

Differenzierung: Geringwertige Wirtschaftsgüter (GWG)

Bei Gegenständen des Umlaufvermögens beachten die SuS, dass der Bewertungsansatz der ermittelten Kosten stets mit Tageswerten, z. B. Markt-, Börsen-, Wiederbeschaffungswert zum Bilanzstichtag zu vergleichen und das strenge Niederstwertprinzip anzuwenden ist.

Im Kontext der Bewertung von Vorräten machen sie sich mit der Durchschnittsbewertung gem. § 240 Abs. 4 HGB und der Verbrauchsfolgebewertung gem. § 256 HGB vertraut. Sie unterscheiden zwischen Fifo- und Lifo-Methode.

Vergleich mit Tageswert

Die Schülerinnen und Schüler planen die den Jahresabschluss vorbereitenden Tätigkeiten.

Hierbei verwenden sie die von Inventurdifferenzen bereinigten Salden der Bestands- und Erfolgskonten.

Die SuS planen abschlussvorbereitende Tätigkeiten:

10 Ustd.
10.3

vgl. LF 5

zeitraumgerechte Erfassung und Abgrenzung der Aufwendungen und Erträge

Buchung der Abschreibungen

Buchung von Bestandsveränderungen

buchhalterische Erfassung der Inventurdifferenzen, z. B Kassenfehlbestände

Abschluss der Unterkonten über die entsprechenden Hauptkonten, z. B. Ermittlung der Zahllast bzw. des Vorsteuerüberhangs 

ordnungsmäßige Gliederung der Bilanz und der GuV-Rechnung

Sie nehmen ggf. die entsprechenden Buchungen bzw. Korrekturbuchungen vor.

Die Schülerinnen und Schüler ordnen Aufwendungen und Erträge der Periode zu, in der sie wirtschaftlich verursacht wurden (antizipative und transitorische Posten, Rückstellungen).

Die SuS bestimmen antizipative und transistorische Posten und ordnen Aufwendungen und Erträge bzw. Forderungen und Verbindlichkeiten periodengerecht zu:

8 Ustd.
10.3

Musterunternehmen

GmbH, AG 

antizipative Posten – Sonstige Forderungen und Sonstige Verbindlichkeiten

transistorische Posten – Aktive Jahresabgrenzung (ARA) und Passive Jahresabgrenzung (PRA)

Bei der Bildung von Rückstellungen gem. § 249 Abs. 1 HGB unterscheiden sie zwischen Passivierungspflicht und Passivierungswahlrecht.

Sie weisen in der Bilanz die Rückstellungen nach § 266 HGB aus:

Pensionsrückstellungen

Steuerrückstellungen

Sonstige Rückstellungen

Sie bewerten Vermögensteile, Schulden und Eigenkapital unter Anwendung der handelsrechtlichen Vorschriften und wirken bei der Erstellung der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung einer Kapitalgesellschaft mit.

Die SuS vergleichen fortgeschriebene AHK mit geltenden Tageswerten und treffen Entscheidungen hinsichtlich des Bewertungsansatzes für Anlage- und Umlaufvermögen in der Bilanz.

10 Ustd.
10.4

Beispielberechnungen

Bei der Bewertung des Umlaufvermögens wenden die SuS Bewertungsvereinfachungsverfahren, z. B. gleitende Durchschnittsbewertung, Verbrauchsfolgebewertung, an.

Sie ermitteln unter Beachtung handelsrechtlicher Vorschriften den bilanziellen Wertansatz für Eigen- und Fremdkapital einer Kapitalgesellschaft.

Die SuS führen die abschlussvorbereitenden Tätigkeiten durch und wirken bei der Erstellung von Bilanz und GuV-Rechnung mit.

Musterunternehmen

GmbH, AG

Sie bereiten den Jahresabschluss auf und ermitteln Kennzahlen zur Beurteilung des Unternehmens (Vermögens- und Kapitalstruktur, Anlagenfinanzierung, Liquidität, Rentabilität, Cash-Flow) auch unter Verwendung digitaler Medien und Beachtung der Vorschriften zum Datenschutz und zur Datensicherheit.

Die SuS bereiten die erstellte Bilanz einer Kapitalgesellschaft für die Auswertung mittels Kennzahlen vor und erstellen eine Strukturbilanz.

16 Ustd.
10.5

Musterunternehmen

GmbH, AG

Sie ermitteln zur Beurteilung der Kapitalausstattung (Finanzierung)

Grad der finanziellen Unabhängigkeit/EK-Quote 

Grad der Verschuldung/FK-Quote

Anteil des langfristigen Fremdkapitals

Anteil des kurzfristigen Fremdkapitals

Grad der Selbstfinanzierung

Zur Beurteilung der Anlagenfinanzierung (Investierung) ermitteln sie

Deckungsgrad I

Deckungsgrad II

Die SuS ermitteln zur Beurteilung des Vermögensaufbaus (Konstitution), z. B.

Anlagenintensität

Umlaufintensität

Vorratsquote

Forderungsquote

Zur Beurteilung der Zahlungsfähigkeit (Liquidität) ermitteln sie

Liquidität 1. Grades

Liquidität 2. Grades

Liquidität 3. Grades

Die SuS erstellen zur Auswertung der Erfolgsrechnung die GuV-Rechnung in Staffelform.

Sie ermitteln als Maßstab für die Ertragskraft des Unternehmens 

vgl. LF 1

Eigenkapitalrentabilität/Unternehmer-Rentabilität

Gesamtkapitalrentabilität/Unternehmungs-Rentabilität

Umsatzrentabilität/Umsatzverdienstrate

Als Messgröße für die Ertrags- und Selbstfinanzierungskraft bestimmen sie den Cash-Flow und berechnen die Cash-Flow-Umsatzverdienstrate.

Die SuS berechnen die ROI-Kennzahl (Return of Investment) zur Offenlegung der Umsatzrentabilität und die Kapitalumschlagshäufigkeit im Hinblick auf die Beurteilung der Wirtschaftlichkeit.

Sie nutzen bei ihren Berechnungen digitale Medien und beachten geltende Vorschriften zum Datenschutz und zur Datensicherheit.

Tabellenkalkulation

DSGVO, BDSG

Die Schülerinnen und Schüler untersuchen auf Basis des Jahresabschlusses und der daraus abgeleiteten Kennzahlen die finanzielle Lage des Unternehmens.

Die SuS beurteilen die ermittelten Kennzahlen, indem sie diese mit Sollwerten bzw. Vorjahresergebnissen vergleichen. Dazu erstellen sie ggf. eine Bewegungsbilanz.

2 Ustd.
10.5

Sie ziehen u. a. anhand der Goldenen Bilanzregel und der Goldenen Finanzierungsregel Rückschlüsse auf die Unternehmenssituation.

Die SuS schätzen die Erfolgs- und Ertragslage des Unternehmens ein. 

Auf Grundlage der Finanzsituation prüfen sie unternehmerische Entscheidungen (Finanz- und Liquiditätsplanung, Innen- und Außenfinanzierung, Eigen- und Fremdfinanzierung) und wägen hierbei Kosten und Risiken von Kreditsicherheiten (Sicherungsübereignung, Eigentumsvorbehalt, Grundschuld) von Personen- und Kapitalgesellschaften ab.

Die SuS prüfen mit Hilfe ihrer Ergebnisse finanziell getroffene Entscheidungen hinsichtlich

8 Ustd.
10.6

Musterunternehmen

GmbH, AG

Finanz- und Liquiditätsplanung

Innen- und Außenfinanzierung

Eigen- und Fremdfinanzierung.

Dabei grenzen sie Finanzierungsarten bei Personengesellschaften von denen der Kapitalgesellschaften ab.

Sie beziehen Kosten und Risiken verschiedener Kreditsicherheiten bei einer Fremdfinanzierung in ihre Betrachtung ein, z. B.

Differenzierung: Zession

Sicherungsübereignung

Grundschuld

Eigentumsvorbehalt

vgl. LF 3

Die SuS diskutieren Maßnahmen zur Verbesserung bzw. Stabilisierung der finanziellen Lage des Unternehmens.

i. V. m. Deutsch/Kommunikation

Die Schülerinnen und Schüler reflektieren den Prozess der vorbereitenden Tätigkeiten zur Erstellung des Jahresabschlusses. 

Die SuS schätzen die Bewertungsentscheidungen, ihren eigenen Beitrag zur Erstellung eines Jahresabschlusses sowie die Zusammenarbeit im Team kritisch ein.

1 Ustd.
10.6

i. V. m. Deutsch/Kommunikation

Sie geben Feedback und beachten die von ihnen vereinbarten Kommunikationsregeln.

Ein konstruktives Feedback nehmen sie anerkennend an und nutzen dieses zur Optimierung künftiger Abläufe.

Sie setzen sich dabei kritisch mit seinem Informationsgehalt aus externer Sicht auseinander.

Die SuS thematisieren Ansprüche interner und externer Interessenten des Jahresabschlusses. Sie setzen sich kritisch mit dessen Informationsgehalt auseinander. 

1 Ustd.
10.6

i. V. m. Deutsch/Kommunikation

Dabei betrachten sie auch die in Ergänzung zu Bilanz und GuV-Rechnung von Kapitalgesellschaften zu erstellenden Dokumente:

Anhang mit Erläuterungen zu Bilanz und GuV-Rechnung

Lagebericht gem. § 289 HGB mit Informationen zum Geschäftsverlauf im Abschlussjahr, die Darstellung der wirtschaftlichen und finanziellen Lage am Bilanzstichtag sowie von Chancen und Risiken des Unternehmens 

Lernfeld 10 Jahresabschluss vorbereiten, auswerten und für Finanzierungsentscheidungen nutzen
3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
10.1
Sich mit den rechtlichen Grundlagen der Aufbereitung von Inventur und Buchführung für den Jahresabschluss vertraut machen
10 Ustd.
10.2
Bewertungsmaßstäbe recherchieren
14 Ustd.
10.3
Jahresabschluss vorbereiten
18 Ustd.
10.4
Bewertung vornehmen und bei der Erstellung von Bilanz und GuV-Rechnung mitwirken
10 Ustd.
10.5
Kennzahlen des Jahresabschlusses ermitteln und beurteilen
18 Ustd.
10.6
Unternehmerische Entscheidungen zur Finanzierungs- und Liquiditätsplanung prüfen und Jahresabschluss kritisch reflektieren
10 Ustd.
Lernsituation
10.3
Jahresabschluss vorbereiten
18 Ustd.
Auftrag

Sie sind in der Abteilung Bilanzbuchhaltung einer Kapitalgesellschaft eingesetzt. In Vorbereitung des zu erstellenden Jahresabschlusses beauftragt Sie Ihre Vorge­setzte mit der Planung und Durchführung der abschlussvorbereitenden Tätigkeiten zur Erstellung von Bilanz und GuV-Rechnung. Entwickeln Sie auf Basis Ihrer Vorgehensweise einen Leitfaden, aus dem alle abschlussvorbereitenden Tätig­keiten, Hinweise zu erforderlichen Berechnungen von Buchungsbeträgen sowie konkrete Buchungsanweisungen für die einzelnen Tätigkeiten ersichtlich sind.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
10.3.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

4

Im Unternehmen angefallene Aufwendungen und Erträge sowie Ist- und Sollbestände eruieren und entsprechende Daten beschaffen

Musterunternehmen Kapitalgesellschaft

vorläufige GuV-Rechnung

Bestandssaldenlisten

Notwendige abschlussvorberei­tende Tätigkeiten recherchieren

Fachliteratur

LF 5

zeitraumgerechte Erfassung und Abgrenzung von Aufwendungen und Erträgen

Buchung der Abschreibungen

Buchung von Bestandsverän­derungen

buchhalterische Erfassung der Inventurdifferenzen

Abschluss der Unterkonten über die entsprechenden Hauptkonten

Bildung und Buchung von Rückstellungen

ordnungsmäßige Gliederung von Bilanz und GuV-Rechnung

Struktur und Inhalt des Leitfadens abstimmen

Deutsch/Kommunikation

Bewertungskriterien für den Leitfaden festlegen

10.3.2 Entscheiden/
Durchführen

Antizipative und transistorische Posten bestimmen

12

Aufwendungen und Erträge bzw. Forderungen und Verbindlich­keiten periodengerecht zuordnen und buchen

vorläufige GuV-Rechnung

Bestandssaldenlisten

Partnerarbeit

Weitere abschlussvorbereitende Tätigkeiten vornehmen und Ergebnisse buchhalterisch erfassen 

berufsbezogene Informationsverarbeitung

Zwischen Passivierungspflicht und Passivierungswahlrecht bei Rückstellungen unterscheiden

Rückstellungen bilden und buchen

Pensionsrückstellungen

Steuerrückstellungen

Sonstige Rückstellungen

Informationen für den Leitfaden auswählen

Deutsch/Kommunikation

Leitfaden entwickeln

berufsbezogene Informationsverarbeitung

abschlussvorbereitende Tätig­keiten

Hinweise zu erforderlichen Berechnungen von Buchungs­beträgen

konkrete Buchungsanweisungen 

10.3.3 Bewerten/
Reflektieren

Leitfaden vorstellen und erläutern

2

Plenum

Deutsch/Kommunikation

Arbeitsergebnis beurteilen

Bewertungskriterien

Feedback

Zunehmende Bedeutung der Digitalisierung in der Bilanzbuch­haltung reflektieren

Anforderungen an Datenschutz und Datensicherheit thematisieren

Datenschutzgrundverordnung (DSVGO)

Bundesdatenschutzgesetz (BDSG)

Lernfeld 11

Lernfeld 11: Geschäftsprozesse an gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen ausrichten

Die Schülerinnen und Schüler verfügen über die Kompetenz, gesamtwirtschaftliche Einflüsse auf Unternehmen zu erschließen und Geschäftsprozesse daran auszurichten.

Kompetenz aus dem Lehrplan Berufliche Handlung Zeit-
richtwert
LS
Hinweise

Die Schülerinnen und Schüler analysieren den Auftrag zur Untersuchung und Gestaltung eines Geschäftsprozesses im Hinblick auf gesamtwirtschaftliche und internationale Einflüsse. 

Die SuS analysieren den Arbeitsauftrag. 

4 Ustd.
11.1

exemplarische Geschäftsprozesse

Dabei charakterisieren sie einen ausgewählten Geschäftsprozess und diskutieren mögliche gesamtwirtschaftliche Einflüsse. Außerdem betrachten sie internationale Kontexte.

Sie stellen dafür die wechselseitigen Beziehungen der Wirtschaftssubjekte mithilfe des Modells des Wirtschaftskreislaufes einer offenen Volkswirtschaft dar.

Die SuS machen sich mit den Subjekten im Wirtschaftskreislauf vertraut und analysieren deren Wechselwirkungen in einer offenen Volkswirtschaft.

12 Ustd.
11.2

Modellbetrachtung

Sie beschreiben ausgehend vom einfachen Wirtschaftskreislauf, weiterführend über den erweiterten bis zum vollständigen Wirtschaftskreislauf die Geldströme zwischen den Sektoren Unternehmen, private Haushalte, Staat, Banken und Ausland. 

Diese veranschaulichen sie zeichnerisch und rechnerisch. Dabei stellen sie Zahlungseingänge und Zahlungsausgänge in den Sektoren gegenüber. 

In diesem Zusammenhang klären sie die Begriffe 

stationäre Wirtschaft 

evolutorische Wirtschaft 

Sie leiten ab, dass die Zusammenhänge in der offenen Volkswirtschaft durch den vollständigen Wirtschaftskreislauf veranschaulicht werden können.

Basierend auf dem vollständigen Wirtschaftskreislauf entwickeln sie das Nationale Produktionskonto (NPK) und ermitteln im Rahmen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (VGR) das Bruttoinlandsprodukt (BIP)

aktuelle Daten

www.destatis.de

Entstehungsrechnung

Verteilungsrechnung

Verwendungsrechnung

Die SuS unterscheiden nominales und reales BIP.

Die Schülerinnen und Schüler informieren sich über die Wirtschaftsordnung in der Bundesrepublik Deutschland und untersuchen den Einfluss dieses Ordnungsrahmens auf einzelbetriebliches Handeln. 

Die SuS machen sich bewusst, dass die Wirtschaftsordnung den langfristigen rechtlichen Rahmen einer Volkswirtschaft bestimmt. Sie stellen die Idealtypen Freie Marktwirtschaft und Zentralverwaltungswirtschaft gegenüber und vergleichen deren charakteristische Merkmale. Daraus leiten sie Vor- und Nachteile ab.

6 Ustd.
11.3

Sie erschließen sich die Soziale Marktwirtschaft als Wirtschaftsordnung in der Bundesrepublik Deutschland, indem sie sich über deren Ordnungsmerkmale informieren.

Grundgesetz (GG)

Für ein exemplarisches Unternehmen untersuchen sie den Einfluss der realen Wirtschaftsordnung auf das Unternehmen mit seinem Zielsystem. Dabei betrachten sie u. a. Standortfaktoren in der BRD, staatliche Markteingriffe und sozialstaatliche Ziele.

Musterunternehmen

Ausbildungsbetrieb

Sie analysieren das Auftreten ihres Unternehmens sowohl als Anbieter als auch als Nachfrager auf Märkten.

Die SuS identifizieren den Markt als das Zusammentreffen von Angebot und Nachfrage mit dem Ziel des Güteraustausches. Dabei unterscheiden sie Faktor- und Gütermarkt bzw. Beschaffungs- und Absatzmarkt. 

8 Ustd.
11.4

Sie grenzen die Begriffe Bedürfnis, Bedarf, Nachfrage ab und zeigen deren Zusammenhang.

Die SuS diskutieren Bestimmungsgründe von Angebot und Nachfrage.

Sie stellen Angebots- und Nachfragekurve p = f(x) grafisch dar.

Ergänzend berechnen sie die Elastizität der Nachfrage.

Für das ausgewählte Unternehmen charakterisieren sie z. B.

Musterunternehmen

Marktart(en), Marktteilnehmende

Ausbildungsbetrieb

angebotene und nachgefragte Güter und Dienstleistungen

Marktposition, Konkurrenz

Preisgefüge

Dabei berücksichtigen sie die Abhängigkeit des Spielraums für preis- und mengenpolitische Entscheidungen von der Anzahl der Mitbewerber (Polypol, Angebotsoligopol).

Die SuS eruieren die Merkmale des vollkommenen Marktes. Sie leiten ab, dass bei Fehlen mindestens eines dieser Merkmale ein unvollkommener Markt vorliegt.

10 Ustd.
11.4

realer Markt

Sie unterscheiden die Marktformen Polypol und Angebotsoligopol und erklären deren Merkmale. 

Exkurs: Marktformenschema

Ausgehend vom vollkommenen Polypol ermitteln sie grafisch und rechnerisch den Gleichgewichtspreis. Sie erläutern in diesem Zusammenhang den Preismechanismus.

Die SuS leiten ab, dass bei unvollkommener polypolistischer Konkurrenz das Unternehmen durch den Einsatz absatzpolitischer Instrumente persönliche und sachliche Präferenzen schaffen kann.

i. V. m. LF 9

Bei der Betrachtung des realen Marktes stellen sie fest, dass Angebotsoligopole die vorherrschende Marktform sind. 

Sie diskutieren Möglichkeiten von Preis- und Mengenpolitik in den genannten Marktformen.

i. V. m. Deutsch/Kommunikation

Sie sondieren die Chancen und Risiken von Kooperation und Konzentration für das eigene Unternehmen.

Die SuS informieren sich über Kooperation und Konzentration von Unternehmen sowie die damit verfolgten Ziele. Dabei differenzieren sie grundsätzlich horizontale, vertikale und anorganische Zusammenschlüsse.

6 Ustd.
11.5

Sie unterscheiden ausgewählte Formen der Kooperation

Kartelle

Interessengemeinschaften

Arbeitsgemeinschaften

Die SuS grenzen ausgewählte Formen der Konzentration voneinander ab

Konzern

Trust

Sie eruieren in diesem Kontext für das ausgewählte Unternehmen mögliche Chancen 

Musterunternehmen

Ausbau der Marktmacht 

Kostensenkung bei Beschaffung und Lagerung

Verringerung des Absatzrisikos

und Risiken 

Einschränkungen der Preisfunktionen 

Verlust der rechtlichen und wirtschaftlichen Selbstständigkeit 

Sie beachten dabei wettbewerbsrechtliche Vorgaben (nationales und europäisches Wettbewerbsrecht, Kartellrecht).

Die SuS erschließen sich Vorschriften des nationalen und europäischen Wettbewerbsrechtes. Dazu recherchieren sie in digitalen Medien.

4 Ustd.
11.5

Sie machen sich mit wesentlichen Bestimmungen des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) vertraut, z. B. bezüglich

Kartellrecht

Missbrauchsaufsicht

Fusionskontrolle

Darüber hinaus beachten sie relevante Regelungen des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG), z. B. hinsichtlich

vgl. LF 9

Verbraucherschutz

Mitbewerberschutz

Schutz vor irreführenden geschäftlichen Handlungen

Schutz vor unzumutbaren Belästigungen

Einschränkung vergleichender Werbung

In diesem Kontext eruieren sie Regelungen des EU-Wettbewerbsrechts und berücksichtigen die Hierarchie der Rechtsnormen.

Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union (AEUV)

Die Schülerinnen und Schüler konzipieren den Geschäftsprozess unter Berücksichtigung der konjunkturellen Phasen und der staatlichen Maßnahmen zur Förderung der Stabilität und des Wachstums der Wirtschaft. 

Die SuS stellen den idealtypischen Konjunkturzyklus mit seinen charak­teristischen Phasen dar. 

10 Ustd.
11.6

Exkurs: strukturelle Schwankungen, saisonale Schwankungen

Sie identifizieren Konjunkturindikatoren und beschreiben deren Ausprägung im Konjunkturverlauf. Dabei unterscheiden sie Früh-, Präsenz- und Spätindikatoren. Dazu recherchieren sie in digitalen Medien.

www.destatis.de

https://ec.europa.eu

Sie bestimmen die aktuell vorliegende Konjunkturphase in der nationalen Wirtschaft.

Die SuS eruieren die unter dem Oberziel des gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts formulierten wirtschaftspolitischen Ziele im Gesetz zur Förderung der Stabilität und des Wachstums der Wirtschaft (StabG). 

§ 1 StabG

Dabei benennen sie die Ziele des magischen Vierecks bzw. des magischen Sechsecks. Sie erläutern mögliche Zielbeziehungen:

Zielkonflikt

Zielharmonie

Zielindifferenz

Für den betrachteten Geschäftsprozess diskutieren sie in Abhängigkeit von der ermittelten Konjunkturphase mögliche wirtschaftspolitische Maßnahmen zur Förderung der Stabilität und des Wachstums der Wirtschaft. Dabei berücksichtigen sie die Auswirkungen auf die Geschäftsprozesse im Unternehmen.

Musterunternehmen

Sie richten Entscheidungen auch an der Wirtschaftspolitik (Konjunkturpolitik, Prozesspolitik, Strukturpolitik und Fiskalpolitik) und Geldpolitik (Offenmarktpolitik der Europäischen Zentralbank) aus und antizipieren deren Auswirkung auf das Unternehmen.

Die SuS machen sich mit den staatlichen Eingriffsmaßnahmen im Rahmen der Prozesspolitik vertraut. Dabei betrachten sie sowohl konjunkturpolitische, z. B. antizyklische Fiskalpolitik, als auch strukturpolitische Maßnahmen, z. B. Förderung bestimmter Branchen und Regionen.

8 Ustd.
11.6

Sie machen sich bewusst, dass der Staat mit seiner Wirtschaftspolitik die Ordnung des Wirtschaftslebens sichern, die Entwicklung der Wirtschaftsstruktur beeinflussen und den Wirtschaftsablauf lenken kann.

Auf verschiedenen Ebenen benennen sie die Träger der Wirtschaftspolitik, z. B. auf nationaler Ebene Bundesregierung und Deutsche Bundesbank (DBB), auf supranationaler Ebene Europäische Kommission und Europäische Zentralbank (EZB).

www.bpb.de

Die SuS verschaffen sich einen Überblick über die geldpolitischen Instrumente der EZB. Vertiefend eruieren sie die Offenmarktpolitik der EZB und deren Wirkung auf die Gesamtwirtschaft sowie das einzelne Unternehmen.

aktuelle Maßnahmen

Dabei berücksichtigen sie Aspekte der Globalisierung sowie die Einflüsse europäischer und weltweiter Organisationen.

Die SuS thematisieren Vor- und Nachteile der internationalen Arbeitsteilung bzw. der Globalisierung aus betrieblicher und gesellschaftlicher Sicht.

2 Ustd.
11.1

aktuelle Entwicklungen

Sie diskutieren exemplarisch die Einflussmöglichkeiten europäischer und weltweiter Organisationen, z. B. WHO, NATO, Greenpeace.

Die Schülerinnen und Schüler präsentieren den Auftraggebenden den angepassten Geschäftsprozess adressatengerecht.

Die SuS passen den ausgewählten Geschäftsprozess, auch unter Beachtung europäischer und internationaler Kontexte, an die derzeitigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen an. 

4 Ustd.
11.7

Sie präsentieren ihr Ergebnis adressatengerecht den Auftraggebenden. Dabei stellen sie den ursprünglichen und den angepassten Geschäftsprozess gegenüber und erläutern die vorgenommenen Anpassungen.

i. V. m. Deutsch/Kommunikation

Die Schülerinnen und Schüler diskutieren die Realisierbarkeit des gestalteten Geschäftsprozesses unter den gegenwärtigen gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen und die Entsprechung zu den Unternehmenszielen.

Die SuS diskutieren im Team die zwingende Berücksichtigung der aktuellen gesamtwirtschaftlichen Lage sowie der Unternehmensziele bei der Anpassung von Geschäftsprozessen. 

2 Ustd.
11.7

i. V. m. Deutsch/Kommunikation

Dabei machen sie sich bewusst, dass deren Realisierbarkeit permanent hinterfragt und der Geschäftsprozess ggf. immer wieder neu angepasst werden muss.

Die Schülerinnen und Schüler reflektieren den Einfluss des wirtschaftlichen Handelns des Staates auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung ihres Unternehmens und auf ihr persönliches Leben.

Die SuS verinnerlichen, dass die Einflussnahme des Staates auf die wirtschaftliche Situation einer Volkswirtschaft Auswirkungen sowohl auf die einzelnen Unternehmen als auch auf das persönliche Leben der Individuen hat, z. B. hinsichtlich Kaufkraft, Wettbewerbssituation auf den Märkten, internationaler Krisen, Zölle.

4 Ustd.
11.7

i. V. m. Deutsch/Kommunikation

Lernfeld 11 Geschäftsprozesse an gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen ausrichten
3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
11.1
Auftrag zur Untersuchung und Gestaltung eines Geschäftsprozesses im Hinblick auf gesamtwirtschaftliche und internationale Einflüsse analysieren
6 Ustd.
11.2
Beziehungen der Wirtschaftssubjekte in einer offenen Volkswirtschaft darstellen
12 Ustd.
11.3
Sich über die Wirtschaftsordnung in der Bundesrepublik Deutschland informieren
6 Ustd.
11.4
Preis- und mengenpolitische Entscheidungen am Markt nachvollziehen
18 Ustd.
11.5
Chancen und Risiken von Kooperation und Konzentration sondieren und wettbewerbsrechtliche Vorgaben beachten
10 Ustd.
11.6
Geschäftsprozess unter Berücksichtigung der konjunkturellen Phasen und wirtschaftspolitischer Entscheidungen konzipieren
18 Ustd.
11.7
Angepassten Geschäftsprozess präsentieren und Realisierbarkeit diskutieren
10 Ustd.
Lernsituation
11.2
Beziehungen der Wirtschaftssubjekte in einer offenen Volkswirtschaft darstellen
12 Ustd.
Auftrag

Sie sind als Mitarbeiterin bzw. Mitarbeiter in eine Projektgruppe berufen worden, die Geschäftsprozesse im Unternehmen an die aktuellen wirtschaftlichen Rahmen­bedingungen anpassen soll. In diesem Zusammenhang erhalten Sie den Auftrag, die Beziehungen der Wirtschaftssubjekte im vollständigen Wirtschaftskreislauf darzustellen und die Ermittlung des Bruttoinlandsproduktes zu veranschaulichen. Erstellen Sie dazu für Ihre Projektgruppe eine Präsentation.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
11.2.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

6

Subjekte im Wirtschaftskreislauf und deren Wechselwirkungen diskutieren

Brainstorming

Deutsch/Kommunikation

Geld- und Güterströme im einfachen Wirtschaftskreislauf erkunden

Fachliteratur

Sich bewusst machen, dass im erweiterten und im vollständigen Wirtschaftskreislauf ausschließ­lich Geldströme dargestellt werden

Darstellung der Beziehungen zwischen den Sektoren im erweiterten und vollständigen Wirtschaftskreislauf eruieren

zeichnerisch und rechnerisch

Begriffe klären

stationäre Wirtschaft

evolutorische Wirtschaft

Entwicklung des Nationalen Produktionskontos (NPK) nachvollziehen

Sich über die Berechnungsarten zur Ermittlung des Bruttoinlands­produktes (BIP) erkundigen

Fachliteratur

Onlinerecherche

Aktuelle Daten zum BIP recherchieren

www.destatis.de

Nominales und reales BIP unterscheiden

Form und Inhalt der Präsentation abstimmen

Deutsch/Kommunikation

Bewertungskriterien festlegen

11.2.2 Entscheiden/
Durchführen

Beziehungen der Wirtschafts­subjekte im vollständigen Wirtschaftskreislauf darstellen

4

Informationen und Daten für die Präsentation zusammenstellen und strukturieren

Präsentation erstellen und gestalten

berufsbezogene Informationsverarbeitung

11.2.3 Bewerten/
Reflektieren

Präsentation vorstellen und beurteilen

2

Bewertungskriterien

Konstruktives Feedback geben und annehmen

Deutsch/Kommunikation

Einfluss gesamtwirtschaftlicher Rahmenbedingungen auf das einzelne Unternehmen diskutieren

Lernfeld 12

Lernfeld 12: Personalprozesse planen, steuern und kontrollieren

Die Schülerinnen und Schüler verfügen über die Kompetenz, Personal zu beschaffen und zu verwalten sowie bei der Personalentwicklung und der Beendigung von Arbeitsverhältnissen mitzuwirken.

Kompetenz aus dem Lehrplan Berufliche Handlung Zeit-
richtwert
LS
Hinweise

Die Schülerinnen und Schüler analysieren den Auftrag zur Optimierung des Personalbestands auf Grundlage von Bedarfsanfragen der Unternehmensbereiche. 

Die SuS machen sich mit Aufgaben und Zielen des Personalmanagements vertraut. 

2 Ustd.
12.1

Musterunternehmen

Sie analysieren den Arbeitsauftrag zur Optimierung des Personalbestandes. Dazu nutzen sie Bedarfsanfragen der Unternehmensbereiche.

Unter Berücksichtigung des vorhandenen Personalbestandes und vorliegender Stellenbeschreibungen ermitteln sie den quantitativen und qualitativen Personalbedarf. 

Die SuS machen sich bewusst, dass die Personalbestandsanalyse die Voraussetzung für die Personalbedarfsplanung ist.

4 Ustd.
12.1

Musterunternehmen

Sie erkundigen sich über den vorhandenen Personalbestand. Dazu nutzen sie Stellenanalysen, Strukturanalysen sowie Mitarbeiteranalysen, um Aufgabenverteilung, Anzahl, Qualifikation und Einsatzort des Personals zu ermitteln. 

Die vorliegenden Stellenbeschreibungen dienen neben Stellenplänen und Stellenbesetzungsplänen als Analyseinstrument.

Die SuS informieren sich über Arten des Personalbedarfs: 

Neubedarf

Ersatzbedarf

Zusatzbedarf

Dabei unterscheiden sie begrifflich zwischen Brutto- und Nettobedarf.

Um den quantitativen Personalbedarf zu bestimmen, nutzen sie zunächst die Kennzahlenmethode oder die Stellenmethode zur Bruttobedarfsermittlung. Unter Berücksichtigung etwaiger Personalbewegungen berechnen sie den Nettobedarf.

Die SuS leiten im Rahmen der qualitativen Personalbedarfsplanung Anforderungsmerkmale für die mögliche Stellenbesetzung ab. Dazu unterscheiden sie ungelernte, angelernte, gelernte und hoch qualifizierte Arbeit.

Anforderungsprofil

Dabei beachten sie interne und externe Einflussfaktoren sowie die gesellschaftliche Verantwortung.

Die SuS identifizieren für die Personalbedarfsplanung interne Einflussfaktoren, z. B.

2 Ustd.
12.1

Fehlzeiten, Fluktuation

Rationalisierungsmaßnahmen

Veränderungen in der Arbeitsorganisation

Veränderungen des Leistungsprogramms

technologische Veränderungen

Outsourcing

und externe Einflussfaktoren, z. B.

Konkurrenz, Branche

rechtliche Rahmenbedingungen

demografischer Wandel

politische Veränderungen. 

Sie diskutieren in diesem Kontext die gesellschaftliche Verantwortung der Unternehmen.

i. V. m. Deutsch/Kommunikation

Die Schülerinnen und Schüler informieren sich über Möglichkeiten der Personalbeschaffung und der Instrumente der Personalauswahl. 

Die SuS grenzen interne und externe Personalbeschaffungswege voneinander ab und stellen die Vor- und Nachteile beider Alternativen heraus. 

4 Ustd.
12.3

Musterunternehmen

Ausbildungsbetrieb

Sie ordnen Möglichkeiten der Personalbeschaffung den Personalbeschaffungswegen zu.

Die SuS informieren sich über Instrumente der Personalauswahl, z. B.

exemplarische Übungen

Analyse der Bewerbungsunterlagen

Auswertung des Vorstellungsgesprächs

Ergebnisse von Tests u. a. Überprüfungen

ggf. ärztliche Untersuchung und Vorlage einer Arbeitserlaubnis

Sie erkunden die personalrechtlichen Regelungen aus dem Individual- und Kollektivarbeitsrecht und verschaffen sich einen Überblick zu den Chancen und Erfordernissen der Inklusion und Integration. 

Die SuS grenzen das Individualarbeitsrecht vom Kollektivarbeitsrecht ab. 

6 Ustd.
12.2

Sie recherchieren in gesetzlichen Grundlagen und Regelungen des Individualarbeitsrechts, z. B.:

Abgrenzung zum  Berufsbildungsgesetz (BBiG)

Nachweisgesetz (NachwG)

vgl. LF 1

Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz (AGG)

Arbeitszeitgesetz (ArbZG) 

Teilzeit- und Befristungsgesetz (TzBfG)

Bundesurlaubsgesetz (BUrlG)

Entgeltfortzahlungsgesetz (EntgFG)

Mutterschutzgesetz (MuSchG) 

Kündigungsschutzgesetz (KSchG)

Außerdem eruieren sie die relevanten gesetzlichen Grundlagen des Kollektivarbeitsrechts, z. B.:

Betriebsverfassungsgesetz (BetrVG)

Tarifvertragsgesetz (TVG)

Mitbestimmungsgesetz (MitbestG)

Sie informieren sich über Inklusion und Integration und grenzen die Begrifflichkeiten voneinander ab. Dabei diskutieren sie Chancen für und Anforderungen an Unternehmen.

i. V. m. Deutsch/Kommunikation

Sie sondieren für die zu besetzenden Stellen flexible Modelle zur Regelung der Arbeitszeit und des Arbeitsortes und dazu passende Formen des betrieblichen Entgelts.

Die SuS klären anhand des Stellenplans die zu besetzenden Stellen und orientieren sich an der jeweiligen Stellenbeschreibung.

8 Ustd.
12.2

Musterunternehmen 

Sie erkunden klassische und flexible Arbeitszeitmodelle, z. B.

ArbZG

Work-Life-Balance

9-to-5-Job

Schichtarbeit

Gleitzeit

Teilzeit

Arbeit auf Abruf

Jobsharing 

Jahresarbeitszeit

Hinsichtlich des Arbeitsortes unterscheiden sie räumlich flexible und starre Modelle, z. B.

Begriff: Home-Office

Arbeit vor Ort/Präsenz

Telearbeit

mobile Arbeitsformen

Dabei diskutieren sie Vor- und Nachteile für die Beteiligten und machen sich bewusst, dass es keinen gesetzlichen Anspruch auf mobiles Arbeiten gibt. 

aktuelle Entwicklungen 

Die SuS informieren sich über Lohn und Gehalt als Formen des Arbeitsentgeltes. Sie unterscheiden grundsätzlich die Lohnformen Zeitlohn und Leistungs­lohn sowie Sonderformen, z. B. Prämienlohn, Provision und Gewinnbeteiligung.

Soziallohn

Basierend auf den Erfordernissen der zu besetzenden Stelle benennen sie passende Formen des Arbeitsentgeltes.

Die Schülerinnen und Schüler entwerfen auf der Grundlage einer vorliegenden Stellenbeschreibung eine Stellenausschreibung auch in digitaler Form, die ebenso fremdsprachige Bewerberinnen und Bewerber anspricht. 

Die SuS analysieren eine vorhandene Stellenbeschreibung hinsichtlich der Anforderungen der zu besetzenden Stelle.

4 Ustd.
12.3

Musterunternehmen

exemplarische Stellenbeschreibungen

Unter Nutzung von Textverarbeitungssoftware entwickeln und gestalten sie eine Stellenausschreibung auch in einer Fremdsprache.

i. V. m. Englisch

Dabei beachten sie auch die Bedeutung der Arbeitgebermarke im Rahmen der Personalgewinnung.

Die SuS machen sich bewusst, dass ein attraktiver Arbeitgeber Spitzenkräfte anzieht und Arbeitnehmende langfristig an sich bindet. 

4 Ustd.
12.3

High Potentials

Demzufolge muss die Arbeitgebermarke strategisch aufgebaut werden. Zu diesem Zweck machen sie sich mit der Employer-Branding-Strategie vertraut.

Die Schülerinnen und Schüler setzen Personalprozesse auch in digitaler Form um.

Die SuS nutzen für die verschiedenen Personalprozesse, z. B. Personalsuche, Personalauswahl, Entgeltermittlung oder Personalbeurteilung, digitale Medien.

6 Ustd.
12.4

Personalverwaltungsprogramm

Tabellenkalkulationssoftware

Sie organisieren das Auswahl- und Einstellungsverfahren und wirken bei der Durchführung mit.

Die SuS bereiten das Auswahlverfahren vor und organisieren den Einsatz der Instrumente der Personalauswahl. Sie wirken bei der Umsetzung aktiv mit.

4 Ustd.
12.4

Musterunternehmen

Mitwirkung Betriebsrat

Sie planen die Auswahl- und Einstellungstests, z. B.

i. V. m. Deutsch/Kommunikation

Eignungstests

Vorstellungsgespräche

Gruppendiskussionen

Assessment-Center

Auf Basis der Ergebnisse leiten sie das Einstellungsverfahren ein und informieren die Bewerbenden über die Entscheidung des Unternehmens.

Sie berücksichtigen dabei die erforderlichen Dokumente und erstellen die Arbeitsverträge.

Die SuS tragen die erforderlichen Daten und Dokumente für die Personaleinstellung zusammen, z. B

4 Ustd.
12.4

Musterunternehmen

ggf. standardisierter Personalfragebogen des Unternehmens

Steuer-Identifikationsnummer

Sozialversicherungsausweis

Versicherungsbestätigung der Krankenkasse

elektronische Lohnsteuerabzugsmerkmale (ELStAM)

Sie erstellen unter Beachtung der rechtlichen Vorschriften sach- und formgerecht den Arbeitsvertrag.

NachwG

Sie legen Personalakten an und führen diese unter Beachtung der Vorgaben des Datenschutzes und der Datensicherheit.

Die SuS eruieren die Bestandteile von Personalakten. Dabei unterscheiden sie 

4 Ustd.
12.4

Musterunternehmen

personenbezogene Unterlagen, 

vertragliche Vereinbarungen und Unterlagen zur Tätigkeit, 

Unterlagen zu Bezügen und Abwesenheiten sowie 

sonstige Unterlagen.

Für den eingestellten Mitarbeitenden legen sie eine Personalakte an. Hierfür nutzen sie auch digitale Medien.

digitale Personalakte 

Die SuS achten bei der Erstellung der Personalakte auf die Vorgaben des Datenschutzes und gewährleisten die Datensicherheit.

Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) 

Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) 

Sie unterstützen die Planung des Personaleinsatzes und berücksichtigen dabei Arbeitszeitregelungen und Urlaubsansprüche.

Die SuS erläutern die Aufgaben der Personaleinsatzplanung und unterscheiden Arten des qualitativen und quantitativen Personaleinsatzes.

4 Ustd.
12.5

Musterunternehmen

Sie wirken bei der Zuordnung der im Unternehmen verfügbaren Beschäftigten zu Arbeits- und Geschäftsprozessen mit. Dabei beachten sie, dass die Mitarbeitenden entsprechen ihrer Qualifikation eingesetzt und vereinbarte Arbeitszeit- und Urlaubsregelungen berücksichtigt werden.

Sie nutzen Informationen u. a. aus Organigrammen, Stellenplänen, Arbeitsplatzbewertungen und visualisieren ihre Planungsergebnisse, z. B. in Arbeitsablaufdiagrammen.

Sie ermitteln unter Einbeziehung gesetzlicher und tarifrechtlicher Grundlagen das Bruttoentgelt und berechnen das Nettoentgelt.

Die SuS unterscheiden zwischen Lohn und Gehalt und führen eine Entgeltabrechnung durch. 

8 Ustd.
12.5

Musterunternehmen

Dazu ermitteln sie das Bruttoentgelt und davon ausgehend das Nettoentgelt. Dabei berücksichtigen sie u. a. Sachbezüge, vermögenswirksame Leistungen, steuerliche Abzüge und Sozialversicherungsabzüge.

Zweige der Sozialversicherung

Die SuS unterscheiden zwischen Beitragsbemessungsgrenze und Versicherungspflichtgrenze.

aktuelle Sachlage

Sie begleiten die regelmäßige Beurteilung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur aktiven Gestaltung der Personalentwicklung und zur Verbesserung der Arbeitszufriedenheit, Motivation und Kommunikation.

Die SuS bereiten Mitarbeiterbeurteilungen vor, wirken bei deren Erstellung mit und übernehmen nachbereitende Tätigkeiten. Sie eruieren Beurteilungsanlässe, das Vorgehen und mögliche Beurteilungsfehler.

6 Ustd.
12.6

Musterunternehmen

Mitwirkung Betriebsrat

vgl. LF 1

In diesem Kontext identifizieren sie die Beurteilung als Instrument der Personalentwicklung und machen sich mit weiteren Instrumenten vertraut:

Laufbahnpläne

Fördergespräche

Personalentwicklungsmaßnahmen

Die SuS differenzieren mögliche Personalentwicklungsmaßnahmen:

Training-on-the-Job

Training-near-the-Job

Training-off-the-Job 

Sie erstellen das Beurteilungsschreiben und organisieren die Kommunikation der Beteiligten. Dabei erhalten die Beurteilten die Möglichkeit zur Einsicht und Stellungnahme sowie Informationen zur individuellen Förderung.

Beurteilungsformular 

 

§ 83 BetrVG

§ 82 Abs. 2 BetrVG

Die SuS diskutieren die Notwendigkeit von Personalbeurteilungen und Personalentwicklungsmaßnahmen, indem sie verschiedene Sichtweisen einnehmen und dabei die Zielstellungen Arbeitszufriedenheit, Motivation und Kommunikation betrachten.

i. V. m. Deutsch/Kommunikation

Differenzierung: Führungsstile

Sie wirken bei der Beendigung von Arbeitsverhältnissen sowie dem Erstellen von Abmahnungen, Kündigungsschreiben und Arbeitszeugnissen mit.

Hierbei berücksichtigen sie die rechtlichen Vorschriften. 

Die SuS diskutieren die Notwendigkeit von Personalfreisetzungen und unterscheiden Möglichkeiten der Beendigung von Arbeitsverhältnissen:

4 Ustd.
12.6

Musterunternehmen

i. V. m. Deutsch/Kommunikation

Kündigung – ordentliche und außerordentliche Kündigung

§§ 622, 626 BGB

Aufhebungsvertrag

Fristablauf

Tod des Arbeitnehmenden 

Sie verfassen Abmahnungs- und Kündigungsschreiben und berücksichtigen diesbezügliche Vorschriften des BGB, des BetrVG sowie des KSchG. Dazu nutzen sie digitale Medien.

Die SuS machen sich den Rechtsanspruch des Arbeitnehmenden auf ein Arbeitszeugnis bewusst. Dabei unterscheiden sie zwischen einfachem und qualifiziertem Arbeitszeugnis. Bei der Formulierung des Arbeitszeugnisses beachten sie, dass dieses wahrheitsgemäß und wohlwollend abzufassen ist.

§ 630 BGB

Sie erstellen Personalstatistiken mithilfe von quantitativen und qualitativen Kriterien.

Die SuS machen sich mit der Personalstatistik vertraut, die Aussagen über die Gesamtheit des Personals und einzelner Personalgruppen ermöglicht. 

4 Ustd.
12.7

Musterunternehmen

Sie unterscheiden die Bereiche der Personalstatistik:

Strukturstatistik

Bewegungsstatistik

Zeitstatistik

Kostenstatistik

Die SuS erstellen Personalstatistiken und werten diese anhand von Kennzahlen aus. Dabei unterscheiden sie quantitative Kriterien, z. B.

Abteilungsgröße, Personalzusammensetzung

Fluktuationsquote, Versetzungsquote

Teilzeitquote, Krankheitszeitquote, Mehrarbeitszeitquote

Leistungsquote, Personalkosten je Mitarbeitende

Die SuS diskutieren qualitative Kriterien der Personalstatistik, z. B. 

i. V. m. Deutsch/Kommunikation

Berufserfahrung, 

Qualifikation, 

Skills

Motivation, 

Mitarbeiterzufriedenheit, 

und nutzen diese für die Analyse.

Die Schülerinnen und Schüler überwachen und bewerten die Erreichung personalpolitischer Ziele mithilfe von Kennzahlen und leiten Optimierungsmöglichkeiten ab.

Die SuS werten anhand der ermittelten Kennzahlen die Zielerreichung im Personalbereich aus. Dabei wägen sie die personalpolitischen Ziele des Unternehmens mit denen der Arbeitnehmenden ab.

1 Ustd.
12.7

Musterunternehmen

Sie leiten aus den Ergebnissen Optimierungspotenziale bei Planung, Umsetzung und Kontrolle von Personalmaßnahmen ab.

Die Schülerinnen und Schüler reflektieren ihr Auftreten und Verhalten gegenüber den Mitarbeitenden und nehmen konstruktive Rückmeldungen selbstkritisch an. 

Dabei würdigen sie unterschiedliche Interessenlagen und kulturelle Hintergründe der Beteiligten.

Die SuS reflektieren ihr Auftreten und Verhalten gegenüber den Mitarbeitenden im Rahmen der Personalprozesse.

1 Ustd.
12.7

Musterunternehmen

Ein konstruktives Feedback nehmen sie anerkennend an und nutzen dieses zur Optimierung künftiger Personalmaßnahmen.

i. V. m. Deutsch/Kommunikation

Die SuS versetzen sich in die Interessenslage des Gegenübers und achten ggf. auf kulturelle Hintergründe.

Lernfeld 12 Personalprozesse planen, steuern und kontrollieren
3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
12.1
Personalbestand ermitteln und Personalbedarf ableiten
8 Ustd.
12.2
Personalrechtliche Regelungen erkunden und Rahmenbedingungen der zu besetzenden Stellen sondieren
14 Ustd.
12.3
Personalbeschaffung vorbereiten und Stellenausschreibung entwerfen
12 Ustd.
12.4
Bei Personaleinstellungen mitwirken, Arbeitsverträge erstellen und Personalakten anlegen
18 Ustd.
12.5
Planung des Personaleinsatzes unterstützen und Arbeitsentgelt ermitteln
12 Ustd.
12.6
Mitarbeiterbeurteilungen begleiten und bei der Beendigung von Arbeitsverhältnissen mitwirken
10 Ustd.
12.7
Personalstatistiken erstellen und auswerten
6 Ustd.
Lernsituation
12.1
Personalbestand ermitteln und Personalbedarf ableiten
8 Ustd.
Auftrag

Als Mitarbeiterin bzw. Mitarbeiter der Personalabteilung gehört die Personalbestands­planung zu Ihren regelmäßigen Aufgaben. Bereits mehrere Vorgesetzte aus den Abteilungen haben Personalengpässe gemeldet. Deshalb erhalten Sie den Auftrag, den Personalbestand der Abteilungen des Unternehmens zu analysieren und den Personalbedarf zu ermitteln. Fassen Sie Ihr Ergebnis als Entscheidungsgrundlage für die Geschäftsführung nachvollziehbar zusammen.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
12.1.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

2

Sich mit Aufgaben und Zielen des Personalmanagements vertraut machen 

Personalbestandsanalyse als Vor­aussetzung für die Personalbe­darfsplanung diskutieren

Deutsch/Kommunikation

Quantitative und qualitative Perso­nalbedarfsplanung unterscheiden

Informationen zum vorhandenen Personalbestand sowie vorliegende Stellenbeschreibungen beschaffen

Musterunternehmen

Bedarfsanfragen der Abteilungen sichten

Sich über Arten des Personal­bedarfs informieren

Fachliteratur

Neubedarf

Ersatzbedarf

Zusatzbedarf

Form der Zusammenfassung der Ergebnisse für die Geschäfts­führung festlegen

12.1.2 Entscheiden/
Durchführen

Vorhandenen Personalbestand ermitteln durch

5

Musterunternehmen Gruppenarbeit für einzelne Unternehmen oder einzelne Abteilungen

Stellenanalyse

Strukturanalyse

Mitarbeiteranalyse

Quantitativen Bruttopersonal­bedarf bestimmen unter Verwendung der

Kennzahlenmethode

Stellenmethode

Nettopersonalbedarf berechnen

Tätigkeiten stellenbezogen unter­scheiden nach

ungelernter

angelernter

gelernter

hoch qualifizierter Arbeit

Anforderungsmerkmale für Stellen­besetzung im Rahmen der qualita­tiven Personalbedarfsplanung ableiten

Ergebnis als Entscheidungsgrund­lage für die Geschäftsführung nachvollziehbar zusammenstellen

berufsbezogene Informationsverarbeitung

12.1.3 Bewerten/
Reflektieren

Arbeitsergebnisse vorstellen und Bedeutung der Personalbedarfs­ermittlung reflektieren

1

Plenum 

Deutsch/ Kommunikation

Interne und externe Einflussfak­toren für die Personalbedarfs­planung identifizieren

Gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen in diesem Kontext diskutieren

Möglichkeiten der Kommunikation von Arbeitsergebnissen mit der Geschäftsführung besprechen

Ausbildungsbetrieb

Berufsbezogenes Englisch mit Bezug zu
Lernfeld 12 Personalprozesse planen, steuern und kontrollieren

Die Schülerinnen und Schüler analysieren im Rahmen der Personalbeschaffung eine vorhandene Stellenbeschreibung hinsichtlich der Anforderungen der zu besetzenden Stelle. Dabei erfassen sie die Wirkung der eigenen Arbeitgebermarke im Wettbewerbskontext und stellen die besondere Attraktivität des Unternehmens für potenzielle Bewerberinnen und Bewerber heraus.

 

Sie machen sich mit den relevanten Fachbegriffen und Redewendungen in der Fremdsprache sowie mit zu beachtenden interkulturellen Besonderheiten vertraut. 

 

Auf der Grundlage der vorliegenden Stellenbeschreibung formulieren und gestalten sie eine  Stellenausschreibung (Stellenanzeige) in der Fremdsprache, auch in digitaler Form. Diese soll fremdsprachige Bewerberinnen und Bewerber inhaltlich sowie gestalterisch ansprechen bzw. bereits bei der Personalgewinnung auf die internationale Ausrichtung des Unternehmens hinweisen. 

 

Sie setzen digitale Medien zielführend und adressatengerecht ein.

Didaktisch-methodische Hinweise:

Einführend kann eine Präsentation oder ein Fachvortrag über die Grundlagen von Employer-Branding, evtl. von externen Referentinnen und Referenten aus der Industrie, organisiert werden.

 

Als Vorbereitung auf die Formulierung von fremdsprachigen Stellenausschreibungen empfiehlt sich zunächst die Analyse aktueller authentischer Materialien. Die Schülerinnen und Schüler können konkrete Stellenausschreibungen verschiedener Branchen und Zielgruppen aus dem Industriebereich analysieren. Dabei ist besonderes Augenmerk auf die Darstellung der Arbeitgebermarke zu legen. Es bietet sich hierzu an, gegenüberstellend Stellenanzeigen von Unternehmen mit starker Arbeit­gebermarke zu betrachten und typische Merkmale, z. B. Unternehmenskultur, Leitwerte, Karriere­möglichkeiten, Benefits und Work-Life-Balance, herauszuarbeiten. 

 

Hierbei können das globale und detaillierte Erfassen von Inhalten geübt und typische Formulierungen unter Einbeziehung relevanter Fachbegriffe und Branchenspezifika herausgearbeitet werden. Es empfiehlt sich, eventuelle Unterschiede im Aufbau deutsch- und fremdsprachiger Stellenausschrei­bungen zu analysieren.

 

In einem nächsten Schritt können eigenständig Stellenausschreibungen in der Fremdsprache formuliert werden. Der Übertragung von Berufsbezeichnungen in die Fremdsprache ist besondere Beachtung zu schenken. Empfehlenswert ist, dass sich die Schülerinnen und Schüler mit besonders relevanten Aspekten der Arbeitgebermarke für das ausgewählte Unternehmen auseinandersetzen. Ausgehend davon können Design, Sprache und Inhalt der Stellenausschreibung je nach Zielgruppe angepasst werden.

 

Als Arbeits- und Sozialform empfiehlt es sich, in zielgruppen- oder branchenbezogenen Teams zu arbeiten, um eine Stellenausschreibung zu entwerfen. Dabei lassen sich arbeitsteilig Strategien zur Anpassung von Texten für unterschiedliche Zielgruppen, auch mit Sensibilisierung für die Ansprache internationaler Bewerberinnen und Bewerber, entwickeln.

 

Ergänzend können digitale Tools zur Erstellung und Präsentation der Stellenausschreibungen genutzt und die Funktionsweise moderner Recruiting-Tools und Plattformen diskutiert werden. 

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