Zugriff auf die fachspezifischen Materialien nur nach Anmeldung im Schulportal!

 

Lehrplan

Oberschule

Geschichte

2004/2009/2019

 

Impressum

Die überarbeiteten Lehrpläne für die Oberschule treten am 1. August 2019 in Kraft.

Für den Lehrplan im Fach Gemeinschaftskunde/Rechtserziehung (GK) gilt folgende Regelung:

für die Klassenstufen 7 und 8  am 1. August 2019
für die Klassenstufe 9  am 1. August 2020
für die Klassenstufe 10  am 1. August 2021

 

Die Lehrpläne traten 2004 bis 2007 in Kraft und wurden durch Lehrerinnen und Lehrer der Mittelschulen in Zusammenarbeit mit dem Sächsischen Staatsinstitut für Bildung und Schulentwicklung - Comenius-Institut - erstellt.

Eine teilweise Überarbeitung der Lehrpläne von Lehrerinnen und Lehrern der Oberschulen erfolgte nach Abschluss der Phase der begleiteten Lehrplaneinführung 2009 sowie 2019 in Zusammenarbeit mit dem Sächsischen Bildungsinstitut bzw. dem

Landesamt für Schule und Bildung
Standort Radebeul
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul
https://www.lasub.smk.sachsen.de/

Herausgeber
Sächsisches Staatsministerium für Kultus
Carolaplatz 1
01097 Dresden
www.sachsen-macht-schule.de

Teil Grundlagen

Aufbau und Verbindlichkeit der Lehrpläne

Grundstruktur

Im Teil Grundlagen enthält der Lehrplan Ziele und Aufgaben der Oberschule, Aussagen zum fächerverbindenden Unterricht sowie zur Entwicklung von Lernkompetenz.

Im fachspezifischen Teil werden für das Fach die allgemeinen fachlichen Ziele ausgewiesen, die für eine Klassenstufe oder für mehrere Klassenstufen als spezielle fachliche Ziele differenziert beschrieben sind und dabei die Prozess- und Ergebnisorientierung sowie die Progression des schulischen Lernens ausweisen.

Lernbereiche, Zeitrichtwerte

In jeder Klassenstufe sind in der Regel Lernbereiche mit Pflichtcharakter im Umfang von 25 Wochen verbindlich festgeschrieben. Zusätzlich kann in jeder Klassenstufe ein Lernbereich mit Wahlcharakter im Umfang von zwei Wochen bearbeitet werden.

Entscheidungen über eine zweckmäßige zeitliche Reihenfolge der Lernbereiche innerhalb einer Klassenstufe bzw. zu Schwerpunkten innerhalb eines Lernbereiches liegen in der Verantwortung des Lehrers. Zeitrichtwerte können, soweit das Erreichen der Ziele gewährleistet ist, variiert werden.

tabellarische Darstellung der Lernbereiche

Die Gestaltung der Lernbereiche erfolgt in tabellarischer Darstellungsweise.

Bezeichnung des Lernbereiches Zeitrichtwert

Lernziele und Lerninhalte

Bemerkungen

Verbindlichkeit der Lernziele und Lerninhalte

Lernziele und Lerninhalte sind verbindlich. Sie kennzeichnen grundlegende Anforderungen in den Bereichen Wissenserwerb, Kompetenzentwicklung, Werteorientierung.

Im Sinne der Vergleichbarkeit von Lernprozessen erfolgt die Beschreibung der Lernziele in der Regel unter Verwendung einheitlicher Begriffe. Diese verdeutlichen bei zunehmendem Umfang und steigender Komplexität der Lernanforderungen didaktische Schwerpunktsetzungen für die unterrichtliche Erarbeitung der Lerninhalte.

Bemerkungen

Bemerkungen haben Empfehlungscharakter. Gegenstand der Bemerkungen sind inhaltliche Erläuterungen, Hinweise auf geeignete Lehr- und Lernmethoden und Beispiele für Möglichkeiten einer differenzierten Förderung der Schüler. Sie umfassen Bezüge zu Lernzielen und Lerninhalten des gleichen Faches, zu anderen Fächern und zu den überfachlichen Bildungs- und Erziehungszielen der Oberschule.

Verweisdarstellungen

Verweise auf Lernbereiche des gleichen Faches und anderer Fächer sowie auf überfachliche Ziele werden mit Hilfe folgender grafischer Elemente veranschaulicht:

➔ LB 2

Verweis auf Lernbereich des gleichen Faches der gleichen Klassenstufe

 

➔ Kl. 5, LB 2

Verweis auf Lernbereich des gleichen Faches einer anderen Klassenstufe

 

➔ MU, Kl. 5, LB 2

Verweis auf Klassenstufe, Lernbereich eines anderen Faches

 

⇒ Sozialkompetenz

Verweise auf ein Bildungs- und Erziehungsziel der Oberschule (s. Ziele und Aufgaben der Oberschule)

 
Wahlbereich

Das Angebot zum Erwerb einer 2. Fremdsprache ist abschlussorientiert. Die Ausgestaltung der Angebote zur individuellen Förderung und der Komplexen Lernleistung liegen in der Verantwortung der Schule.

Beschreibung der Lernziele

Einblick gewinnen

Begegnung mit einem Gegenstandsbereich/Wirklichkeitsbereich oder mit Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden als grundlegende Orientierung, ohne tiefere Reflexion

Kennen

über Kenntnisse und Erfahrungen zu Sachverhalten und Zusammenhängen, zu Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden sowie zu typischen Anwendungsmustern aus einem begrenzten Gebiet im gelernten Kontext verfügen

Übertragen

Kenntnisse und Erfahrungen zu Sachverhalten und Zusammenhängen, im Umgang mit Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden in vergleichbaren Kontexten verwenden

Beherrschen

Handlungs- und Verfahrensweisen routinemäßig gebrauchen

Anwenden

Kenntnisse und Erfahrungen zu Sachverhalten und Zusammenhängen, im Umgang mit Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden durch Abstraktion und Transfer in unbekannten Kontexten verwenden

Beurteilen/ Sich positionieren

begründete Sach- und/oder Werturteile entwickeln und darstellen, Sach- und/oder Wertvorstellungen in Toleranz gegenüber anderen annehmen oder ablehnen, vertreten, kritisch reflektieren und ggf. revidieren

Gestalten/ Problemlösen

Handlungen/Aufgaben auf der Grundlage von Wissen zu komplexen Sachverhalten und Zusammenhängen, Lern- und Arbeitstechniken, geeigneten Fachmethoden sowie begründeten Sach- und/oder Werturteilen selbstständig planen, durchführen, kontrollieren sowie zu neuen Deutungen und Folgerungen gelangen

Abkürzungen

In den Lehrplänen der Oberschule werden folgende Abkürzungen verwendet:

GS Grundschule
OS Oberschule
LB Lernbereich
LBW Lernbereich mit Wahlcharakter
Ustd. Unterrichtsstunden
HS/RS Hauptschulbildungsgang/Realschulbildungsgang
BIO Biologie
CH Chemie
DaZ Deutsch als Zweitsprache
DE Deutsch
EN Englisch
ETH Ethik
GK Gemeinschaftskunde/Rechtserziehung
GEO Geographie
GE Geschichte
HU Herkunftssprache
KU Kunst
MA Mathematik
MU Musik
PH Physik
RE/e Evangelische Religion
RE/j Jüdische Religion
RE/k Katholische Religion
SOR Sorbisch
SPO Sport
TC Technik/Computer
WTH Wirtschaft-Technik-Haushalt/Soziales
2. FS Zweite Fremdsprache

Die Bezeichnungen Schüler und Lehrer werden im Lehrplan allgemein für Schülerinnen und Schüler bzw. Lehrerinnen und Lehrer gebraucht.

Ziele und Aufgaben der Oberschule

Bildungs- und Erziehungsauftrag

Die Oberschule ist eine differenzierte Schulart der Sekundarstufe I, die den Bildungs- und Erziehungsprozess der Grundschule auf der Grundlage von Fachlehrplänen systematisch fortführt. Sie integriert Hauptschulbildungsgang und Realschulbildungsgang und umfasst die Klassenstufen 5 bis 9 bzw. 5 bis 10.

Für die Oberschule ist als Leistungsauftrag bestimmt, dass sie eine allgemeine und berufsvorbereitende Bildung vermittelt und Voraussetzungen beruflicher Qualifizierung schafft. Sie bildet einen flexiblen Rahmen für individuelle Leistungsförderung, spezifische Interessen- und Neigungsentwicklung der Schüler, die Entwicklung der Ausbildungsfähigkeit und die Schaffung von Grundlagen für lebenslanges Lernen. Als Sozialraum bietet sie verlässliche Bezugspersonen und erzieherische Unterstützung für die Heranwachsenden.

Die Klassenstufen 5 und 6 orientieren dabei auf den weiteren Bildungsgang bzw. Bildungsweg (orientierende Funktion). In den Klassenstufen 7 bis 9 stehen eine auf Leistungsentwicklung und Abschlüsse bezogene Differenzierung sowie eine verstärkte individuelle Förderung im Mittelpunkt (Differenzierungsfunktion). Die Klassenstufe 10 zielt auf eine Vertiefung und Erweiterung der Bildung (Vertiefungsfunktion).

Bildungs- und Erziehungsziele

Diesen Auftrag erfüllt die Oberschule, indem sie Wissenserwerb und Kompetenzentwicklung sowie Werteorientierung und deren Verknüpfung miteinander in allen fachlichen und überfachlichen Zielen sichert.

Die überfachlichen Ziele beschreiben darüber hinaus Intentionen, die auf die Persönlichkeitsentwicklung der Schüler gerichtet sind und in jedem Fach konkretisiert und umgesetzt werden müssen.

Eine besondere Bedeutung kommt dabei der politischen Bildung als aktivem Beitrag zur Mündigkeit junger Menschen und zur Stärkung der Zivilgesellschaft zu. Im Vordergrund stehen dabei die Fähigkeit und Bereitschaft, sich vor dem Hintergrund demokratischer Handlungsoptionen aktiv in die freiheitliche Demokratie einzubringen.

Als ein übergeordnetes Bildungs- und Erziehungsziel der Oberschule ist politische Bildung im Sächsischen Schulgesetz verankert und muss in allen Fächern angemessen Beachtung finden. Zudem ist sie integrativ insbesondere in den überfachlichen Zielen Werteorientierung und Bildung für nachhaltige Entwicklung sowie Sozialkompetenz enthalten.

In der Oberschule eignen sich die Schüler Wissen an, mit dem sie sich die wesentlichen Bereiche der Gesellschaft und Kultur erschließen, um Anforderungen in Schule und künftigem Erwachsenenleben gerecht zu werden. Sie erwerben strukturiertes und anschlussfähiges Wissen, das sie flexibel und gezielt anwenden können. [Wissen]

Die Schüler beherrschen zunehmend die Kulturtechniken. In allen Fächern entwickeln sie ihre Sprachfähigkeit und ihre Fähigkeit zur situationsangemessenen, partnerbezogenen Kommunikation. Sie eignen sich grundlegende Ausdrucks- und Argumentationsweisen der jeweiligen Fachsprache an und verwenden sachgerecht grundlegende Begriffe. [Kommunikationsfähigkeit]

Die Schüler der Oberschule nutzen zunehmend selbstständig Methoden des Wissenserwerbs und des Umgangs mit Wissen. Sie wenden zielorientiert Lern- und Arbeitstechniken an und lernen, planvoll mit Zeit, Material und Arbeitskraft umzugehen und Arbeitsabläufe effektiv zu gestalten. [Methodenkompetenz]

Die Schüler sind zunehmend in der Lage, sich individuelle Ziele zu setzen, das eigene Lernen selbstständig und in Zusammenarbeit mit anderen zu organisieren und zu kontrollieren. [Lernkompetenz]

In der Auseinandersetzung mit Personen und Problemen prägen die Schüler ihre Sensibilität, Intelligenz und Kreativität aus. Sie werden sich ihrer individuellen Stärken und Schwächen bewusst und lernen damit umzugehen. Gleichzeitig stärken sie ihre Leistungsbereitschaft. [Bewusstsein für individuelle Stärken und Schwächen]

Im Prozess der Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur bilden die Schüler ihr ästhetisches Empfinden weiter aus und entwickeln Achtung vor der Leistung anderer. [ästhetisches Empfinden]

Die Schüler entwickeln Fähigkeiten, Informationen zu beschaffen und zu bewerten sowie moderne Informations- und Kommunikationstechnologien sicher, sachgerecht, situativ-zweckmäßig und verantwortungsbewusst zu nutzen. Sie kennen deren Funktionsweisen und nutzen diese zur kreativen Lösung von Problemen. [informatische Bildung]

Die Schüler erwerben Kenntnisse zum sicheren, sachgerechten, kritischen und verantwortungsvollen Umgang mit vielfältigen Medien. In der Auseinandersetzung mit Medien lernen sie, diese im Hinblick auf eigene Bedürfnisse und insbesondere zum selbstständigen Lernen, funktionsbezogen auszuwählen, zu nutzen und selbst herzustellen. Sie erkennen bei sich selbst und anderen, dass Medien sowie das eigene mediale Handeln Einfluss auf Vorstellungen, Gefühle und Verhaltensweisen ausüben.[Medienbildung]

Die Schüler lernen, Themen und Probleme mehrperspektivisch zu erfassen. [Mehrperspektivität]

Die Schüler entwickeln eigene Wertvorstellungen auf der Grundlage der freiheitlichen demokratischen Grundordnung, indem sie Werte im schulischen Alltag erleben, kritisch reflektieren und diskutieren. Dazu gehören insbesondere Erfahrungen der Toleranz, der Akzeptanz, der Anerkennung und der Wertschätzung im Umgang mit Vielfalt sowie Respekt vor dem Leben, dem Menschen und vor zukünftigen Generationen. Sie entwickeln die Fähigkeit und Bereitschaft, sich vor dem Hintergrund demokratischer Handlungsoptionen aktiv in die freiheitliche Demokratie einzubringen. [Werteorientierung]

Ausgehend von der eigenen Lebenswelt, einschließlich ihrer Erfahrungen mit der Vielfalt und Einzigartigkeit der Natur, setzen sich die Schüler zunehmend mit lokalen, regionalen und globalen Entwicklungen auseinander. Dabei lernen sie, Auswirkungen von Entscheidungen auf das eigene Leben, das Leben anderer Menschen, die Umwelt und die Wirtschaft zu erkennen und zu bewerten. Sie sind zunehmend in der Lage, sich bewusst für Nachhaltigkeit einzusetzen und gestaltend daran mitzuwirken. Sie lernen dabei Partizipationsmöglichkeiten zu nutzen. [Bildung für nachhaltige Entwicklung]

In der Oberschule erleben die Schüler im sozialen Miteinander Regeln und Normen, erkennen deren Sinnhaftigkeit und streben deren Einhaltung an. Sie lernen dabei verlässlich zu handeln, Verantwortung zu übernehmen, Kritik zu üben und konstruktiv mit Kritik umzugehen. [Sozialkompetenz]

Gestaltung des Bildungs- und Erziehungsprozesses

Spezifisch für die Oberschule sind Lehr- und Lernverfahren, die ein angemessenes Verhältnis zwischen fachsystematischem Lernen und praktischem Umgang mit lebensbezogenen Problemen schaffen. Lehren und Lernen an der Oberschule ist daher eher konkret und praxisbezogen - weniger abstrakt und theoriebezogen. Dabei sind die Schüler als handelnde und lernende Individuen zu aktivieren sowie in die Unterrichtsplanung und -gestaltung einzubeziehen. Erforderlich sind differenzierte Lernangebote, die vorrangig an die Erfahrungswelt der Schüler anknüpfen, die Verbindung von Kognition und Emotion berücksichtigen sowie Schüler Lerngegenstände aus mehreren Perspektiven und in vielfältigen Anwendungszusammenhängen betrachten lassen. Verschiedene Kooperationsformen beim Lernen müssen in allen Fächern intensiv genutzt werden. Intensive methodisch vielfältige Phasen von Übung, Wiederholung und Systematisierung sowie sinnvolle Hausaufgaben festigen die erreichten Lernerfolge.

Ein vielfältiger Einsatz von traditionellen und digitalen Medien befähigt die Schüler, diese kritisch für das selbstständige Lernen zu nutzen.

Eine Rhythmisierung des Unterrichts, mit der zusammenhängende Lerneinheiten und ein Wechsel von Anspannung und Entspannung, Bewegung und Ruhe organisiert sowie individuelle Lernzeiten berücksichtigt werden, ist von zunehmender Bedeutung. Die Oberschule bietet den Bewegungsaktivitäten der Schüler entsprechenden Raum.

Ganztägige Bildung und Erziehung bietet vielfältige Möglichkeiten, auf Kinder und Jugendliche und deren Interessen, Begabungen und Bedürfnisse individuell einzugehen und die Persönlichkeitsentwicklung zu fördern. Die Oberschule entwickelt eigenverantwortlich und gemeinsam mit außerschulischen Partnern ein Ganztagskonzept als Teil des Schulprogrammes.

Die Inhalte der Ganztagsangebote orientieren sich an den schulspezifischen Schwerpunkten und Zielen. Sie können unterrichtsergänzende leistungsdifferenzierte Bildungsangebote, freizeitpädagogische Angebote und offene Angebote im Rahmen der Schulclubarbeit umfassen. Gerade im sportlichen und musisch-künstlerischen Bereich können pädagogisch wertvolle unterrichtsergänzende Angebote in Kooperation mit regionalen Verbänden und Vereinen einen wichtigen Beitrag zur ganzheitlichen Bildung leisten. Ganztagsangebote sollen schülerorientiert und bedarfsgerecht gestaltet werden. Sie berücksichtigen die Heterogenität der Schüler und knüpfen an deren individuelle Interessen und Bedürfnisse an.

Für die Oberschule ist die Zusammenarbeit mit Unternehmen und Handwerksbetrieben der Region von besonderer Bedeutung. Kontakte zu anderen Schulen, Vereinen, Organisationen, Beratungsstellen geben neue Impulse und schaffen Partner für die schulische Arbeit. Feste, Ausstellungs- und Wettbewerbsteilnahmen sowie Schülerfirmen fördern die Identifikation mit der Schule, die Schaffung neuer Lernräume und die Öffnung der Schule in die Region.

Toleranz, Transparenz, Verlässlichkeit sind handlungsleitende Prinzipien schulischer Arbeit. Regeln und Normen des Verhaltens in der Schule werden gemeinschaftlich erarbeitet. Im besonderen Maße richtet sich der Blick auf die Bedeutung authentischer Bezugspersonen für Heranwachsende.

Fächerverbindender Unterricht

 

Während fachübergreifendes Arbeiten durchgängiges Unterrichtsprinzip ist, setzt fächerverbindender Unterricht ein Thema voraus, das von einzelnen Fächern nicht oder nur teilweise erfasst werden kann.

Das Thema wird unter Anwendung von Fragestellungen und Verfahrensweisen verschiedener Fächer bearbeitet. Bezugspunkte für die Themenfindung sind Perspektiven und thematische Bereiche. Perspektiven beinhalten Grundfragen und Grundkonstanten des menschlichen Lebens:

Perspektiven

Raum und Zeit
Sprache und Denken
Individualität und Sozialität
Natur und Kultur

thematische Bereiche

Die thematischen Bereiche umfassen:

Verkehr
Medien
Kommunikation
Kunst
Verhältnis der Generationen
Gerechtigkeit
Eine Welt

Arbeit
Beruf
Gesundheit
Umwelt
Wirtschaft
Technik

Politische Bildung, Medienbildung und Digitalisierung sowie Bildung für nachhaltige Entwicklung sind besonders geeignet für den fächerverbindenden Unterricht.

Konzeption

Jede Schule kann zur Realisierung des fächerverbindenden Unterrichts eine Konzeption entwickeln. Ausgangspunkt dafür können folgende Überlegungen sein:

  1. Man geht von Vorstellungen zu einem Thema aus. Über die Einordnung in einen thematischen Bereich und eine Perspektive wird das konkrete Thema festgelegt.
  2. Man geht von einem thematischen Bereich aus, ordnet ihn in eine Perspektive ein und leitet daraus das Thema ab.
  3. Man entscheidet sich für eine Perspektive, wählt dann einen thematischen Bereich und kommt schließlich zum Thema.

Nach diesen Festlegungen werden Ziele, Inhalte und geeignete Organisationsformen bestimmt.

Lernen lernen

Lernkompetenz

Die Entwicklung von Lernkompetenz zielt darauf, das Lernen zu lernen. Unter Lernkompetenz wird die Fähigkeit verstanden, selbstständig Lernvorgänge zu planen, zu strukturieren, durchzuführen, zu überwachen, ggf. zu korrigieren und abschließend auszuwerten. Zur Lernkompetenz gehören als motivationale Komponente das eigene Interesse am Lernen und die Fähigkeit, das eigene Lernen zu steuern.

Strategien

Im Mittelpunkt der Entwicklung von Lernkompetenz stehen Lernstrategien. Diese umfassen:

  • Basisstrategien, welche vorrangig dem Erwerb, dem Verstehen, der Festigung, der Überprüfung und dem Abruf von Wissen dienen
  • Regulationsstrategien, die zur Selbstreflexion und Selbststeuerung hinsichtlich des eigenen Lernprozesses befähigen
  • Stützstrategien, die ein gutes Lernklima sowie die Entwicklung von Motivation und Konzentration fördern
Techniken

Um diese genannten Strategien einsetzen zu können, müssen die Schüler konkrete Lern- und Arbeitstechniken erwerben. Diese sind:

  • Techniken der Beschaffung, Überprüfung, Verarbeitung und Aufbereitung von Informationen (z. B. Lese-, Schreib-, Mnemo-, Recherche-, Strukturierungs-, Visualisierungs- und Präsentationstechniken)
  • Techniken der Arbeits-, Zeit- und Lernregulation (z. B. Arbeitsplatzgestaltung, Hausaufgabenmanagement, Arbeits- und Prüfungsvorbereitung, Selbstkontrolle)
  • Motivations- und Konzentrationstechniken (z. B. Selbstmotivation, Entspannung, Prüfung und Stärkung des Konzentrationsvermögens)
  • Kooperations- und Kommunikationstechniken (z. B. Gesprächstechniken, Arbeit in verschiedenen Sozialformen)
Ziel

Ziel der Entwicklung von Lernkompetenz ist es, dass Schüler ihre eigenen Lernvoraussetzungen realistisch einschätzen können und in der Lage sind, individuell geeignete Techniken und Medien situationsgerecht zu nutzen und für das selbstbestimmte Lernen einzusetzen.

Konzeption

Schulen entwickeln eigenverantwortlich eine Konzeption zur Lernkompetenzförderung und realisieren diese in Schulorganisation und Unterricht.

Für eine nachhaltige Wirksamkeit muss der Lernprozess selbst zum Unterrichtsgegenstand werden. Gebunden an Fachinhalte sollte ein Teil der Unterrichtszeit dem Lernen des Lernens gewidmet sein. Die Lehrpläne bieten dazu Ansatzpunkte und Anregungen.

Teil Fachlehrplan Geschichte

Ziele und Aufgaben des Faches Geschichte

Beitrag zur allgemeinen Bildung

Im Fach Geschichte steht ein reflektiertes Geschichtsbewusstsein der Schüler im Mittelpunkt. Es verbindet Wissen über Vergangenes und dessen Darstellung als Geschichte mit Erfahrungen der Gegenwart und mit Zukunftsperspektiven.

Die Schüler erarbeiten sich ein Verständnis für das historisch gewachsene Zusammenleben der Menschen sowie Vorstellungen von Zeit und Zeitverlauf. Dabei setzen sie sich mit der Vielfalt der Werte, Normen und Traditionen auseinander, erkennen zeittypische Bedingungen, analysieren und beurteilen Veränderungsprozesse und die in ihnen wirkenden Faktoren und Handlungsträger.

Geschichtsunterricht trägt somit zur Identitätsfindung sowie zu Entwicklung von Urteilsfähigkeit und selbstbestimmtem Handeln bei. Er bietet Orientierungshilfen für Gegenwart und Zukunft und eröffnet zahlreiche Angebote zur Entfaltung von Interessen und Neigungen.

Durch die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen, politischen, rechtlichen und ökonomischen Sachverhalten fördert das Fach Geschichte das Interesse der Schüler für Politik und schafft bei ihnen ein Bewusstsein für lokale, regionale und globale Herausforderungen ihrer Zeit. Lösungsansätze müssen eine nachhaltige Entwicklung ermöglichen und damit zu zukunftsfähigem Denken und Handeln anregen. Hierbei kommt der Bildung für nachhaltige Entwicklung eine Schlüsselrolle zu.

Erkenntnisintensive Denkprozesse und eine selbstständige Nutzung von fachspezifischen und fachübergreifenden Arbeitsweisen werden durch den Geschichtsunterricht gefördert. Er leistet damit Beiträge zur Entwicklung von Lernkompetenz und beruflicher Ausbildungsfähigkeit.

allgemeine fachliche Ziele

Daraus ergeben sich für das Fach Geschichte folgende allgemeine fachliche Ziele:

  • Entwickeln eines Verständnisses für zeittypische Bedingungen und Veränderungsprozesse in Vergangenheit und Gegenwart
  • Erlernen fachspezifischer Arbeitsmethoden
  • Einsicht in die Bedeutung von Geschichte für das eigene Leben
  • Entwickeln der Fähigkeit, begründete Urteile über Vergangenes, über Geschichtsdarstellungen und über Geschichtsbezüge der Gegenwart zu fällen 
  • Entwickeln der Bereitschaft zur Mitgestaltung der freiheitlich-demokratischen Grundordnung
Strukturierung

Angesichts der gegenwärtigen und künftigen Bedeutung der europäischen Integration für die Lebenswelt der Schüler stehen im Geschichtsunterricht Wurzeln und Perspektiven der europäischen Geschichte im Vordergrund, denen ausgewählte Inhalte von Welt-, National- und Regionalgeschichte zugeordnet werden. Geschichte ist nicht als Ganzes darstellbar und verlangt eine Reduktion auf Exemplarisches. Die Reflektion über die Vergangenheit im Unterricht erfordert z. B. die Einbindung von Aspekten politischer Geschichte, der Wirtschafts- und Sozialgeschichte, der Geistes- und Kulturgeschichte sowie der Mentalitäts-, Alltags- und Geschlechtergeschichte.

Historisches Wissen sowie Erkenntnisverfahren und fachspezifische Denk- und Arbeitsweisen sind die Basis jedes Geschichtsverständnisses. Sie bilden die Grundlage für die Gestaltung der Lernbereiche. Es werden Schwerpunkte sowohl auf ausgewählte geschichtliche Inhalte, als auch auf Methodenkompetenz und Medienbildung gesetzt.

In den Klassenstufen 5 bis 9 sind die Themen chronologisch angeordnet. Es gibt jeweils mindestens einen Lernbereich zu einer übergreifenden historischen Themenstellung, der auf ein komplexes Erkenntnisverfahren, wie Längs- und Querschnitt oder Fallbeispiel, orientiert. In der Klassenstufe 10 mit Vertiefungsfunktion sind nur derartige Lernbereiche ausgewiesen.

Um dem Wert der Regional- bzw. Heimatgeschichte für ein lebensweltbezogenes Verständnis von Geschichte Rechnung zu tragen, fordern die Lernbereiche mit Wahlcharakter in jeder Klassenstufe die Integration regional- bzw. heimatgeschichtlicher Themen. Sie sind an die Lernbereiche mit Pflichtcharakter zu binden. Dies schließt auch die Möglichkeit ein, Regional- bzw. Heimatgeschichte von Schülern, deren Herkunftssprache nicht oder nicht ausschließlich Deutsch ist, einzubeziehen.

didaktische Grundsätze

Der geschichtsdidaktische Ansatz dieses Lehrplanes basiert auf einer Vorstellung von Geschichte als aus Quellen rekonstruierte sowie gedeutete Darstellung von Ereignissen und Prozessen der Vergangenheit. In diesem Sinne sind nicht nur Kenntnisse zu historischen Fakten, Daten, Personen und Begriffen wichtig, sondern historische Erkenntnisverfahren und fachspezifische Denk- und Arbeitsweisen entscheidend.

Methodenkompetenz im Fach Geschichte hat eine Schlüsselfunktion bei der Ausbildung von reflektiertem Geschichtsbewusstsein: Einführung, Festigung, Übung und Anwendung historischer Erkenntnisverfahren und fachspezifischer Denk- und Arbeitsweisen sind daher zentrale Bestandteile des Geschichtsunterrichts. Neben dem Umgang mit Quellen (Re-Konstruktion) spielt das Analysieren und Hinterfragen von Geschichtsdarstellungen (De-Konstruktion) eine entscheidende Rolle. Eine stete zeitliche Einordnung historischen Wissens unter Nutzung der Vielfalt von Darstellungsmöglichkeiten des Zeitverlaufs ist zudem erforderlich, um Entwicklungen und Zusammenhänge zu verdeutlichen.

Dem allgemeinen didaktischen Prinzip der Kontroversität folgend, müssen bei Inhalten mit politischem Gehalt auch die damit in Verbindung stehenden fachspezifischen Arbeitsmethoden der politischen Bildung eingesetzt werden. Dafür eignen sich u. a. Rollen- und Planspiele, Streitgespräche, Pro- und Kontra-Debatten, Podiumsdiskussionen oder kriterienorientierte Fall-, Konflikt- und Problemanalysen. Für die Entwicklung eines reflektierten Geschichtsbewusstseins und zur Stärkung des Welt- und Selbstverständnisses wird ergänzend zum Lehrplan für den Unterricht in der Klassenstufe 8 das Modul 2 „Menschenrechte und Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ angeboten.

Bei Inhalten mit Anknüpfungspunkten zur Bildung für nachhaltige Entwicklung eignen sich insbesondere die didaktischen Prinzipien der Visionsorientierung, des Vernetzenden Lernens sowie der Partizipation. Vernetztes Denken bedeutet hier die Verbindung von Gegenwart und Zukunft einerseits und ökologischen, ökonomischen und sozialen Dimensionen des eigenen Handelns andererseits.

Die Unterrichtsgestaltung verlangt dabei eine Orientierung auf Inhalte, die exemplarische Bedeutung im Sinne von Verallgemeinerung und Lebensweltorientierung besitzen, regional- und heimatgeschichtliche Bezüge sollten deshalb außer im Wahlbereich auch in den Lernbereichen mit Pflichtcharakter Berücksichtigung finden.

Aus allgemeindidaktischer Perspektive sind für die Gestaltung des Geschichtsunterrichts folgende Grundsätze maßgeblich:

  • Schülerorientierung bei der Auswahl der Themen und der Erarbeitung der Methoden
  • Handlungsorientierung beim Umgang mit Quellen und bei der Darstellung von Geschichte
  • Soziales Lernen zur Entwicklung von Fremdverstehen, zur Diskussion verschiedener Perspektiven und Bedeutungen, zur Kommunikation über Geschichtsdarstellungen und Geschichtsdeutungen
  • Nutzung außerschulischer Lernorte, um Geschichte lebensweltlich zu verorten
  • Ausgewogenheit von prozess- und ergebnisorientierter Leistungsermittlung und -bewertung

Übersicht über die Lernbereiche und Zeitrichtwerte

Zeitrichtwert

Klassenstufe 5

Lernbereich 1 Alltägliche Begegnungen mit Geschichte 4 Ustd.
Lernbereich 2 Längsschnitt: Auf den Spuren der frühen Menschen 14 Ustd.
Lernbereich 3 Griechenland als Wurzel der europäischen Kultur 7 Ustd.

Lernbereiche mit Wahlcharakter

Wahlbereich Regional- bzw. Heimatgeschichte

Klassenstufe 6

Lernbereich 1 Rom auf dem Weg zur Weltmacht 11 Ustd.
Lernbereich 2 Die römische Zivilisation und ihre prägenden Wirkungen für Europa 12 Ustd.
Lernbereich 3 Fallbeispiel: Die Stadt im europäischen Mittelalter 10 Ustd.
Lernbereich 4 Querschnitt: Zusammentreffen der Religionen im europäischen Mittelalter 7 Ustd.
Lernbereich 5 Längsschnitt: Freiheit und Unfreiheit in der Geschichte 10 Ustd.

Lernbereiche mit Wahlcharakter

Wahlbereich Regional- bzw. Heimatgeschichte

Klassenstufe 7

Lernbereich 1 Entdeckung und Eroberung der Welt für Europa 10 Ustd.
Lernbereich 2 Das Europa der Reformationszeit 10 Ustd.
Lernbereich 3 Revolution und Reform im Europa der Neuzeit 10 Ustd.
Lernbereich 4 Deutsche Staaten und Europa im 19. Jahrhundert 10 Ustd.
Lernbereich 5 Längsschnitt: Fortschritt und Stagnation in Wirtschaft und Gesellschaft 10 Ustd.

Lernbereiche mit Wahlcharakter

Wahlbereich Regional- bzw. Heimatgeschichte

Klassenstufe 8

Lernbereich 1 Krieg und Kriegserfahrung der Völker Europas 8 Ustd.
Lernbereich 2 Wege aus dem Krieg – Europa im Umbruch 8 Ustd.
Lernbereich 3 Querschnitt: Demokratie und Diktatur in Europa 10 Ustd.
Lernbereich 4 Herrschaft und Alltag im Nationalsozialismus 14 Ustd.
Lernbereich 5 Völkermord und Kriegsverbrechen 10 Ustd.

Lernbereiche mit Wahlcharakter

Wahlbereich Regional- bzw. Heimatgeschichte

Klassenstufe 9

Lernbereich 1 Die Mauer – ein Symbol für die Teilung Deutschlands, Europas und der Welt 17 Ustd.
Lernbereich 2 Längsschnitt: Europa im Aufbruch 13 Ustd.
Lernbereich 3 USA und Europa 10 Ustd.
Lernbereich 4 Fallbeispiel: Historische Wurzeln eines aktuellen Konflikts 10 Ustd.

Lernbereiche mit Wahlcharakter

Wahlbereich Regional- bzw. Heimatgeschichte

Klassenstufe 10

Lernbereich 1 Querschnitt: Ost und West – Jugend im geteilten Deutschland 10 Ustd.
Lernbereich 2 Längsschnitt: Migration und Integration – Flucht und Vertreibung in der Geschichte 10 Ustd.
Lernbereich 3 Fallbeispiel: Held oder Tyrann – Die Rolle der Persönlichkeit in der Geschichte 10 Ustd.
Lernbereich 4 Fallbeispiel: „Wahrheit“ und „Manipulation“ – Instrumentalisierung der Vergangenheit 10 Ustd.

Lernbereiche mit Wahlcharakter

Wahlbereich Regional- bzw. Heimatgeschichte

Klassenstufe 5

Ziele

Entwickeln eines Verständnisses für zeittypische Bedingungen und Veränderungsprozesse in Vergangenheit und Gegenwart

Die Schüler erwerben Wissen über sich verändernde Arbeits- und Lebensformen der Menschen in der Ur- und Frühgeschichte. Sie lernen Ägypten als eine frühe Hochkultur kennen und erarbeiten sich Aspekte der Lebenswelt im antiken Griechenland.

Erlernen fachspezifischer Arbeitsmethoden

Die Schüler gewinnen einen Einblick in die Arbeit von Archäologen und die Bedeutung gegenständlicher Quellen. Sie kennen den Quellenbegriff und wissen um die Vielfalt von Quellen. Sie sind anhand einfacher Beispiele in der Lage, Ereignisse und Sachverhalte zeitlich einzuordnen. Die Schüler erfahren, wie sie sich mit Hilfe von traditionellen und digitalen Medien über die Vergangenheit informieren können.

Einsicht in die Bedeutung von Geschichte für das eigene Leben

Die Schüler lernen, dass ihre Heimat zu verschiedenen Zeiten besiedelt wurde. Am Beispiel des antiken Griechenlands erfahren sie, dass historisches Geschehen ihre Lebenswelt beeinflusst. Die Schüler lernen, dass die frühen Menschen aufbauend auf ihren Erfahrungen ihr Leben verändert haben.

Entwickeln der Fähigkeit, begründete Urteile über Vergangenes, über Geschichtsdarstellungen und über Geschichtsbezüge der Gegenwart zu fällen

Den Schülern wird bewusst, dass der Mensch als eigenständiges Individuum nur in der Gemeinschaft überleben kann. Sie lernen, Fragen zur Vergangenheit und zu Geschichtsdarstellungen zu stellen.

Entwickeln der Bereitschaft zur Mitgestaltung der freiheitlich-demokratischen Grundordnung

Die Schüler erarbeiten sich anhand des antiken Griechenlands eine Vorstellung von Demokratie und politischer Willensbildung.

Lernbereich 1: Alltägliche Begegnungen mit Geschichte 4 Ustd.

Einblick gewinnen in verschiedene Medien, die Informationen über Vergangenheit enthalten

Vielfalt und Nutzen: Fernsehen, Printmedien, Internet

interessendifferenzierendes Arbeiten

Informationen aus Zeitschriften, Broschüren und dem Internet einbeziehen

Kennen des Quellenbegriffes und der Vielfalt historischer Quellen

Begegnungen mit gegenständlichen Quellen, Bildquellen, Schriftquellen, mündlichen Quellen

Stationenlernen

Lernbereich 2: Längsschnitt: Auf den Spuren der frühen Menschen 14 Ustd.

Kennen von Unterschieden in der Lebensweise früher Menschen

Vergleich einiger Aspekte der Lebensweise der Menschen von der Altsteinzeit bis zur Eisenzeit

Nomaden, Sesshaftigkeit

Wohnen: Höhlen, Hütten, Häuser

Nahrungserwerb, Kleidung, Totenkult, Höhlenmalerei

Entstehung und Entwicklung der Arbeitsteilung

Natürliche Arbeitsteilung, Ackerbauern und Viehzüchter, Handwerker und Händler

Kennen verschiedener Aspekte einer Hochkultur am Beispiel Ägyptens

Schrift, Kalender, Bauwerke, Religion, Pharao, Gesetze, Wissenschaften, städtisches Leben, Staatswesen

Mindmap, Collage

Kennen verschiedener Formen des zeitlichen Einordnens

Zeitleiste

Ordnen von Bildern

Lernbereich 3: Griechenland als Wurzel der europäischen Kultur 7 Ustd.

Kennen von Gemeinsamkeiten des Lebens im antiken Griechenland und unserer Zeit

Stationenlernen

Kunst, Kultur, Religion, Wortschatz

Olympische Spiele, Baukunst, Theater, Mode

um 500 v.Chr. Herausbildung der Demokratie

Volksversammlung, Scherbengericht

Rollenspiel

Einblick gewinnen in die Arbeit von Archäologen und in den Umgang mit gegenständlichen Quellen

H. Schliemann – Troja, aktuelles Beispiel

Nutzung digitaler und virtueller Lernorte zur Archäologie

Wahlbereich: Regional- bzw. Heimatgeschichte

Einblick gewinnen in einen Aspekt der Regional- und Heimatgeschichte

Besiedlung des Heimatraumes

Besiedlung Sachsens

„kleine Archäologen“ oder „Geschichtsdetektive“ am Werk

Exkursionen zu Museen und Denkmälern

Klassenstufe 6

Ziele

Entwickeln eines Verständnisses für zeittypische Bedingungen und Veränderungsprozesse in Vergangenheit und Gegenwart

Die Schüler entwickeln Vorstellungen über Leben, Staatsformen und zivilisatorische Leistungen im antiken Rom. Sie lernen eine mittelalterliche Stadt als ein Beispiel für das Alltagsleben im Mittelalter kennen. Sie erkennen, dass Kirche und Religion eine bestimmende Rolle gespielt haben.

Erlernen fachspezifischer Arbeitsmethoden

Die Schüler erkennen die Bedeutung von Geschichtskarten für die Lokalisierung historischer Ereignisse und können sich Karteninhalte erschließen. Sie erweitern ihre Fähigkeiten zum zeitlichen Einordnen und sind in der Lage, Sachverhalte in angemessener fachlicher Begrifflichkeit wiederzugeben. Die Schüler erkennen, dass Darstellungen über römische Geschichte Unterschiede aufweisen können.

Einsicht in die Bedeutung von Geschichte für das eigene Leben

Die Schüler erkennen Bezüge zwischen dem antiken Rom und der Gegenwart und verstehen religiöses Leben und kirchliche Traditionen als eine Wurzel heutiger europäischer Kulturen.

Entwickeln der Fähigkeit, begründete Urteile über Vergangenes, über Geschichtsdarstellungen und über Geschichtsbezüge der Gegenwart zu fällen

Die Schüler erkennen an einfachen Beispielen, dass historische Auffassungen an die jeweilige Zeit und den Standort der Betrachtenden gebunden sind. Sie lernen autoritäre Machtstrukturen kennen und verstehen, dass diese gegen die Freiheitsrechte anderer gesichert werden.

Entwickeln der Bereitschaft zur Mitgestaltung der freiheitlich-demokratischen Grundordnung

Die Schüler entwickeln ihr Demokratieverständnis in Auseinandersetzung mit der römischen Antike weiter. Sie erarbeiten sich ein Bewusstsein für den Wert von Religionsfreiheit und religiöser Toleranz.

Lernbereich 1: Rom auf dem Weg zur Weltmacht 11 Ustd.

Einblick gewinnen in wichtige Stationen der Entstehung des römischen Imperiums

sagenhafte Gründung, um 500 v. Chr. Römische Republik, 44 v. Chr. Alleinherrschaft Caesars

Kennen verschiedener Gesichtspunkte des Alltagslebens im römischen Kaiserreich zu Beginn unserer Zeitrechnung unter Kaiser Augustus

Herrschaftshaus, Mietskaserne, Straßenbau, Brot und Spiele, Legionäre

Gruppenarbeit

Sich positionieren zu Darstellungen römischer Geschichte in Massenmedien

Kennen der Arbeit mit traditionellen und digitalen Geschichtskarten

Punische Kriege

Lernbereich 2: Die römische Zivilisation und ihre prägenden Wirkungen für Europa 12 Ustd.

Einblick gewinnen in den Übergangsprozess von der römischen Antike zum europäischen Mittelalter

Aspekte der prägenden Wirkung der römischen Zivilisation

Handel, Recht, Sprachen, Kaisertum, christlicher Glaube, Ortsnamen, Lehnwörter, Kulturgüter

Erkundungen im Alltag

Kulturaustausch in Germanien

Limes

Informationsbeschaffung und -verarbeitung

Einblick gewinnen in die Entstehung der mittelalterlichen Reichsstruktur

Frankenreich

Staatenbildung auf dem Boden des Frankenreichs

Völkerwanderung, Karl der Große, Reisekönig, Pfalz, Karlspreis der Stadt Aachen

Reichsteilung

Übertragen von Informationen aus Geschichtskarten zur Rekonstruktion einfacher historischer Entwicklungen

Lernbereich 3: Fallbeispiel: Die Stadt im europäischen Mittelalter 10 Ustd.

Kennen von Aspekten des Lebens in einer mittelalterlichen Stadt

Stadtansichten und Stadtplan

Merkmale einer mittelalterlichen Stadt

virtueller Rundgang

Bevölkerungsstruktur und Alltag

„Stadtluft macht frei nach Jahr und Tag.“

Zunft, Gilde, Minderheiten, Kampf um Stadtherrschaft, Rechte der Stadtbürger

Rollenspiel

Städtebünde und ihre Bedeutung

Handelsbeziehungen früher, Städtepartnerschaften heute

digitale Medienangebote nutzen

Differenzierung: Hansestadt, Reichsstadt, Freie Stadt

Beherrschen der Arbeit mit traditionellen und digitalen Geschichtskarten

Lernbereich 4: Querschnitt: Zusammentreffen der Religionen im europäischen Mittelalter 7 Ustd.

Einblick gewinnen in verschiedene Formen religiösen Lebens

Frömmigkeit, Durchdringung aller Lebensbereiche, Kloster

Sich Positionieren zum Zusammentreffen der
Religionen

Kreuzzüge als Zusammenstoß von Kulturen

Ausbildung zum Ritter, Kreuzritter, Ritterorden, Sultan Saladin, Richard Löwenherz

Collage mit Gegenüberstellung der Ansichten

Einblick gewinnen in das Zusammenleben der Kulturen in Südspanien

Bedeutung jüdischer, christlicher und islamischer Einflüsse für die europäische Kultur

Einbeziehen von aktuellen Themen mit gesellschaftlicher und politischer Relevanz

Anwenden von Verfahren zur Auswertung von traditionellen und digitalen Geschichtskarten

Verbreitung von Judentum, Christentum und Islam

Lernbereich 5: Längsschnitt: Freiheit und Unfreiheit in der Geschichte 10 Ustd.

Kennen von Formen der Freiheit und Unfreiheit in Antike, Mittelalter und Gegenwart

Freie und Sklaven

freie und abhängige Bauern

Lehnswesen, Grundherrschaft

Differenzierung: Vasallentum

zeitgeschichtliches Beispiel

politische, rassische, religiöse Diskriminierung, Vertreibung oder Verfolgung, Kinderarbeit

Einblick gewinnen in Formen des Aufbegehrens gegen die Unfreiheit

Sklavenaufstände, Bauernaufstände

Beherrschen von Vorstellungen von Zeit und Zeitverlauf

Kalender, Zeitrechnung

Nutzung traditioneller und digitaler Medien

Wahlbereich: Regional- bzw. Heimatgeschichte

Einblick gewinnen in verschiedene Aspekte der Regional- und Heimatgeschichte

Ostkolonisation

Heimatort im Mittelalter

Mittelalter erleben

Ritterburgen in Sachsen

außerschulische Lernorte

Klassenstufe 7

Ziele

Entwickeln eines Verständnisses für zeittypische Bedingungen und Veränderungsprozesse in Vergangenheit und Gegenwart

Die Schüler lernen, dass es in der europäischen Neuzeit in der Folge von neuartigen Denkweisen und humanistischen Idealen sowie von geographischen Entdeckungen und wissenschaftlich-technischen Entwicklungen vielfältige Veränderungen im Zusammenleben der Menschen gab. Sie erkennen darin Grundlagen moderner europäischer Gesellschaften.

Erlernen fachspezifischer Arbeitsmethoden

Die Schüler analysieren verschiedene Bildquellen aus traditionellen und digitalen Medien zu einem Thema. Sie erfassen Ereignisse und Personen in diachroner und synchroner Betrachtungsweise. Die Schüler beherrschen das zeitliche Einordnen anhand von Jahreszahlen. Sie sind in der Lage, Sachverhalte und Prozesse mit Fachbegriffen zu bezeichnen.

Einsicht in die Bedeutung von Geschichte für das eigene Leben

Die Schüler lernen, dass Ereignisse aus der Vergangenheit bis zum heutigen Tag nachwirken können. Sie erleben, dass ihre Heimat in die Veränderungsprozesse eingebunden war.

Entwickeln der Fähigkeit, begründete Urteile über Vergangenes, über Geschichtsdarstellungen und über Geschichtsbezüge der Gegenwart zu fällen

Die Schüler wissen, dass unterschiedliche Kulturen verschiedene religiöse, politische und kulturelle Werte entwickelt haben. Zu historischen Ereignissen und Personen kennen sie verschiedene Sichtweisen. Die Schüler vergleichen diese mit heutigen Vorstellungen und bilden sich eine begründete Meinung.

Entwickeln der Bereitschaft zur Mitgestaltung der freiheitlich-demokratischen Grundordnung

Die Schüler erarbeiten sich ein Verständnis von Menschen- und Bürgerrechten am Beispiel von Absolutismus, Aufklärung und der Französischen Revolution.

Lernbereich 1: Entdeckung und Eroberung der Welt für Europa 10 Ustd.

Kennen von Entdeckungsfahrten der Europäer

Kolumbus 1492

technische Voraussetzungen, neues Weltbild,

Weltumsegelung Magellan

Suche nach neuen Seewegen, Ausdehnen des Machtbereichs

Sich positionieren zum Umgang der Eroberer mit den Ureinwohnern

Azteken, Inka, Maya, Cortez, Pizzarro, Missionierung, Traum von El Dorado, Karl V., Kolonien

Rollenspiel

Zerstörung einer indianischen Hochkultur

Sklaverei und Dreieckshandel

Kolonialisierung Afrikas

Rechtfertigung der europäischen Kolonialmächte

Einblick gewinnen in die ökologischen Veränderungen in der alten und neuen Welt

Übernahme von Kulturpflanzen, Verdrängung amerikanischer Tierwelt durch Rinderzucht, Einschleppung von Krankheiten

Kennen des Umgangs mit Bildquellen

zeitgenössische Darstellungen

Lernbereich 2: Das Europa der Reformationszeit 10 Ustd.

Kennen grundlegender Sichtweisen zu Beginn der Neuzeit im Vergleich zum Mittelalter

Mindmap

Kopernikus und Leonardo da Vinci

Renaissance, Humanismus

Martin Luther

Thesenanschlag, Bibelübersetzung

Nutzung altersgerechter traditioneller und digitaler Medienangebote

Sachsen als Kernland der Reformation

Exkursion

Übertragen der Leistung Gutenbergs auf die Medienentwicklung der Gegenwart

Buchdruck mit beweglichen Lettern, Brechen von Wissensmonopolen, Wissensgesellschaft

Einblick gewinnen in die Folgen der Reformation

Gegenreformation, Glaubensspaltung, Kriege

Anwenden von Kenntnissen zur Auswertung von Bildquellen

Bibelillustrationen, Altarbilder, Gestaltung von Flugschriften

Lernbereich 3: Revolution und Reform im Europa der Neuzeit 10 Ustd.

Kennen unterschiedlicher Reaktionen auf den Absolutismus

Frankreich unter Ludwig XIV

Machtstützen: stehendes Heer, Beamtentum, Merkantilismus, höfisches Leben

Reformversuche der Aufklärung

Absolutismus unter Friedrich II. in Preußen

Differenzierung: Voltaire und Friedrich II.

Französische Revolution 1789 – 1794

Sturm auf Bastille, Republik, Gewaltenteilung, Jakobinerdiktatur

Differenzierung: Säkularisierung

Übertragen der Kenntnisse zum Umgang mit Bildquellen auf Herrscherporträts

Ludwig XIV., Peter der Große, Katharina die Große, August der Starke, Friedrich II.

Lernbereich 4: Deutsche Staaten und Europa im 19. Jahrhundert 10 Ustd.

Einblick gewinnen in die politische und territoriale Neuordnung Europas und Deutschlands im 19. Jahrhundert

Ordnung Europas durch Napoleon und den Wiener Kongress

Code Civil, Deutscher Bund

Differenzierung: Judenemanzipation

Europäische Revolution 1848/49

bürgerliche Revolution, Liberalismus, Nationalbewusstsein: Wartburgfest, Hambacher Fest

Nationalversammlung: Paulskirche, Verfassung

Kennen von Aspekten der deutschen Reichsgründung 1871

Deutsch-Französischer Krieg

Differenzierung: Deutsch-Dänischer Krieg, Deutscher Krieg

Übertragen der Kenntnisse zum Umgang mit Bildquellen auf Karikaturen

Napoleon, Bismarck

Lernbereich 5: Längsschnitt: Fortschritt und Stagnation in Wirtschaft und Gesellschaft 10 Ustd.

Einblick gewinnen in den Umgang mit Krankheiten und Seuchen in Mittelalter und Neuzeit

Pest, Cholera, Tuberkulose

mittelalterliche Erklärungsversuche

medizinische Entdeckungen und Erfindungen und deren Auswirkungen

Professionalisierung der Heilberufe, Frauen als Ärzte, Robert Koch, Bevölkerungsexplosion

interessendifferenzierende Gruppenarbeit

Einblick gewinnen in die Zeit der Industrialisierung

England, Deutschland

Dampfmaschine, Eisenbahn, Fabriken

Kennen von Aspekten der sozialen Frage und einiger Lösungsversuche

Streiks, Vereine, Gewerkschaften, Parteien, Lösungsversuche der Kirchen, Karl Marx

Beherrschen des Umgangs mit Bildquellen aus der Zeit der Industriellen Revolution

Adolph Menzel, Heinrich Zille

Nutzung traditioneller und digitaler Medien

Wahlbereich: Regional- bzw. Heimatgeschichte

Kennen von Aspekten der Regional- und Heimatgeschichte

Reformation im Heimatort, Absolutismus in Sachsen

Industrialisierung in Sachsen

Erfindungen verändern den Alltag

außerschulische Lernorte

Klassenstufe 8

Ziele

Entwickeln eines Verständnisses für zeittypische Bedingungen und Veränderungsprozesse in Vergangenheit und Gegenwart

Die Schüler erwerben Wissen über das Zeitalter der Weltkriege und dessen Auswirkungen für Europa. Sie erfassen epochentypische Merkmale. Die Schüler erkennen, dass es Wechselwirkungen zwischen historischen Entwicklungen, Ereignissen und Erfahrungen gibt.

Erlernen fachspezifischer Arbeitsmethoden

Die Schüler lernen Möglichkeiten und Grenzen der Arbeit mit schriftlichen Quellen kennen. Sie kennen Dokumentarfilme als gedeutete Vergangenheit und als Mischform unterschiedlicher historischer Quellen. Sie lernen, Geschichte aus Bildquellen zu rekonstruieren. Die Schüler nutzen bewusst Fachbegriffe.

Einsicht in die Bedeutung von Geschichte für das eigene Leben

Die Schüler erkennen in der Auseinandersetzung mit Kriegsverbrechen und Völkermord, dass es einen Zusammenhang zwischen Vergangenheitsdeutung, Gegenwartsverständnis und Zukunftserwartung gibt. Sie erkennen, dass Propaganda eine Möglichkeit der Beeinflussung und Manipulation der Menschen ist.

Entwickeln der Fähigkeit, begründete Urteile über Vergangenes, über Geschichtsdarstellungen und über Geschichtsbezüge der Gegenwart zu fällen

Die Schüler sind in der Lage, bei Kriegsgründen zwischen Anlass und Ursachen zu unterscheiden. Sie bewerten Kriegsverbrechen und Völkermord auf der Grundlage der Freiheits- und Menschenrechte und können Auswirkungen politischer Ideologien im historischen Kontext verstehen.

Entwickeln der Bereitschaft zur Mitgestaltung der freiheitlich-demokratischen Grundordnung

Die Schüler lernen den Gegensatz von Demokratie und Diktatur kennen. Sie leiten daraus eine Bereitschaft ab, an der Gestaltung der freiheitlich-demokratischen Grundordnung mitzuwirken.

Lernbereich 1: Krieg und Kriegserfahrung der Völker Europas 8 Ustd.

Kennen von Anlass und Ursachen des Ersten Weltkrieges 1914 – 1918

Imperialismus, Militarismus, Nationalismus, Rassismus

Sendungsbewusstsein und Versagen der politischen Führer und militärischen Eliten

Kriegserfahrung

Kriegsbegeisterung, Stellungskrieg, Materialschlachten, Kohlrübenwinter, Frauenarbeit, Antikriegsbewegungen, Streiks

Nutzung altersgerechter traditioneller und digitaler Medienangebote

Sich positionieren zu Reaktionen der Menschen in der Zeit um den Ersten Weltkrieg am Beispiel des Expressionismus

überfachliches Epochenverständnis

exemplarische Erarbeitung, zu realisieren in Verbindung mit DE, KU, MU

Differenzierung: Epochenbegriff in der Geschichte des 20. Jahrhunderts

Kennen von Verfahren zur Rekonstruktion von Geschichte aus Bildquellen

Lernbereich 2: Wege aus dem Krieg – Europa im Umbruch 8 Ustd.

Übertragen der Kenntnisse über Kriegserfahrungen auf die Veränderungen nach dem Krieg

Gruppenpuzzle

Revolution 1917 in Russland

Lenin, Trotzki, Kriegsaustritt Russlands, Gründung der Sowjetunion

Revolution 1918 in Deutschland

Kriegsende, Ende der Monarchie, doppelte Ausrufung der Republik

Kennen wichtiger Bestimmungen des Versailler Vertrages von 1919 und nationalstaatliche Gründungen

Völkerbund

Anwenden der Kenntnisse im Umgang mit Bild und Tonquellen auf Dokumentarfilme

Lernbereich 3: Querschnitt: Demokratie und Diktatur in Europa 10 Ustd.

Einblick gewinnen in wesentliche Etappen der Entwicklung der Weimarer Republik und der Sowjetunion zwischen den Weltkriegen

Krisenjahre, „Goldene Zwanziger“, Weltwirtschaftskrise

Kollektivierung, Industrialisierung, Bürgerkrieg,

Kennen von Unterschieden zwischen Demokratien und Diktaturen in der Zeit zwischen den Weltkriegen am Beispiel der Weimarer Republik und der Sowjetunion

Mitbestimmung des Volkes

Weimarer Verfassung, Volksabstimmung, Personenkult

Umgang mit politischen Gegnern

Hitlerprozess, Verleumdungsklagen, politisch motivierte Morde

Schauprozesse, Verbannung, Gulag, Stalin

Kennen von Möglichkeiten und Grenzen der Quellenkritik

Einbeziehen traditioneller und digitaler Medien

Lernbereich 4: Herrschaft und Alltag im Nationalsozialismus 14 Ustd.

Kennen von Herrschaftsstrukturen der nationalsozialistischen Diktatur unter Hitler 1933 – 1945

nationalsozialistische Ideologie

rassischer Antisemitismus, Sozialdarwinismus, Streben nach Weltherrschaft

Machtübernahme

„Ermächtigungsgesetz“, Gleichschaltung

Führerstaat

NSDAP, SA, SS, Gestapo, Volksgerichtshof

Ausgrenzung, Entrechtung und Verfolgung

Nürnberger Gesetze, „Schutzhaft“, Konzentrationslager, Zwangssterilisation und Ermordung „unwerten Lebens“

Exkursion zu einer Gedenkstätte

Einblick gewinnen in den Verlauf des Zweiten Weltkrieges

Verträge, Expansionspolitik, Alliierte, Kapitulation

Kennen von Formen des Widerstandes

Rote Kapelle, Weiße Rose, 20. Juli 1944, Alois Andritzki, Janusz Korczak, Carl-Friedrich Goerdeler

Beurteilen des Alltagslebens von Kindern und Jugendlichen im NS-Staat

Hitlerjugend, BDM, nicht organisierte Jugendliche, jüdische Kinder, Schulausschluss, Tragen des gelben Sterns

Sich positionieren zu Formen von Propaganda

Olympische Spiele, Krieg, Antisemitismus

Lernbereich 5: Völkermord und Kriegsverbrechen 10 Ustd.

Kennen der Einmaligkeit der Shoa/des Holocaust

Prozess der Ausgrenzung, Entrechtung und Verfolgung der Juden

Nürnberger Gesetze 1935, Reichspogromnacht 09./10.11.1938, Deportation, Ghetto

Wannsee-Konferenz 1942

Theresienstadt

Massenerschießungen, Vernichtungslager, Todesmärsche

Auschwitz, Treblinka, Majdanek, Babi Jar

Kennen von Möglichkeiten juristischer Aufarbeitung von Kriegsverbrechen und Völkermord

leistungsdifferenzierende Aufgabenstellungen

Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit im Zweiten Weltkrieg 1939 – 1945

Kommissarbefehl, Zwangsarbeit, Ermordung Kriegsgefangener, Städtebombardierungen

Nürnberger Prozesse

UN-Strafgerichtshof für Verbrechen gegen Frieden und Menschenrechte in Den Haag

UN-Tribunal für den Völkermord in Ruanda, Milosevic-Prozess

Einbeziehen aktueller Themen mit politischer Relevanz

Beurteilen von Schriftquellen

Wahlbereich: Regional- bzw. Heimatgeschichte

Übertragen der Kenntnisse auf Aspekte der Regional- und Heimatgeschichte

auf den Spuren des Ersten oder Zweiten Weltkrieges im Heimatort

Sachsen zwischen den Weltkriegen

außerschulische Lernorte: Besuch einer Gedenkstätte, Spurensuche im Archiv

Klassenstufe 9

Ziele

Entwickeln eines Verständnisses für zeittypische Bedingungen und Veränderungsprozesse in Vergangenheit und Gegenwart

Die Schüler lernen Grundzüge der Entwicklung der beiden deutschen Staaten kennen. Die Schüler eignen sich dabei Wissen zu Konfrontation und Einigung in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg an. Sie verstehen, dass für den Fortgang der Geschichte das Verhältnis Europas zu den Vereinigten Staaten bedeutsam ist. Am Beispiel eines aktuellen Konfliktes begreifen die Schüler heutige Problemlagen.

Erlernen fachspezifischer Arbeitsmethoden

Die Schüler lernen Möglichkeiten und Grenzen der Nutzung von Spielfilmen als Informationsquelle über die Vergangenheit kennen. Sie gewinnen Einblick in die Methode der Zeitzeugenbefragung. Mit verschiedenen traditionellen und digitalen Medien können sich die Schüler historische Sachverhalte erarbeiten.

Einsicht in die Bedeutung von Geschichte für das eigene Leben

Die Schüler erkennen historische Hintergründe gegenwärtiger Konfliktlagen und aktueller politischer Entscheidungen.

Entwickeln der Fähigkeit, begründete Urteile über Vergangenes, über Geschichtsdarstellungen und über Geschichtsbezüge der Gegenwart zu fällen

Die Schüler beurteilen Problemlösungsversuche in aktuellen Krisensituationen in ihrer Bedeutung für Europa. Sie können aus der Gegenwart heraus Entwicklungen der Vergangenheit kritisch betrachten und bewerten.

Entwickeln der Bereitschaft zur Mitgestaltung der freiheitlich-demokratischen Grundordnung

Die Schüler vertiefen ihr Wissen über Ausgrenzung und Unterdrückung in Diktaturen. Sie erweitern ihr Verständnis für Möglichkeiten demokratischer Mitbestimmung.

Lernbereich 1: Die Mauer – ein Symbol für die Teilung Deutschlands, Europas und der Welt 17 Ustd.

Kennen von Grundzügen der Teilung Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg

Mindmap, Collage

Potsdamer Konferenz 1945

Vertreibung, Besatzungszonen, Speziallager

Gründung der beiden deutschen Staaten 1949

Konrad Adenauer, Walter Ulbricht

Vergleich der Verfassungen

Aufbau der Demokratie, Aufbau des Sozialismus, Parteien, Wahlen

Nutzung altersgerechter traditioneller und digitaler Medienangebote

MfS, SED-Herrschaft, „Abstimmung mit den Füßen“

Volksaufstand am 17. Juni 1953

Mauerbau am 13. August 1961

Kennen des Alltags in Ost und West

Wirtschaftswunder, soziale Marktwirtschaft,

Planwirtschaft, MfS

Medien, Urlaub, Freizeit, Kunst und Kultur

Übertragen der Kenntnisse von der politischen Teilung Deutschlands auf Europa oder ein außereuropäisches Beispiel

Kalter Krieg, Blockbildung: NATO – Warschauer Vertrag, Korea-Krieg, Vietnam-Krieg, Kuba-Krise

interessendifferenzierendes Arbeiten

Kennen von Möglichkeiten und Grenzen der Nutzung von Spielfilmen als Informationsquelle über die Vergangenheit

„Spur der Steine“, „Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett“, „Eins, zwei, drei“, „Berlin - Ecke Schönhauser“, „Sabine Kleist, 7 Jahre“

Lernbereich 2: Längsschnitt: Europa im Aufbruch 13 Ustd.

Kennen des Prozesses der europäischen Integration in Grundzügen

Aussöhnung und Annäherung nach dem Zweiten Weltkrieg

Elysee-Vertrag, Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe, Neue Ostpolitik

Reformversuche und Zusammenbruch des Ostblocks

Prager Frühling, Solidarnoscz, Gorbatschow, friedliche Revolution 1989, Öffnung des „Eisernen Vorhangs“, Ablösung der kommunistischen Parteien

Einblick gewinnen in wesentliche Etappen der Europäischen Union

Notwendigkeit wirtschaftlicher Kooperation, westeuropäische Integration, EU-Vertrag von Maastricht und weitere Verträge

Sich positionieren zur deutschen Wiedervereinigung

friedliche Revolution in der DDR 1989

Montagsdemonstrationen, Fall der Mauer

Exkursion

Deutsche Einheit 3. Oktober 1990

Einigungsvertrag

Differenzierung: Zwei-Plus-Vier-Vertrag

Einblick gewinnen in die Methode der Zeitzeugenbefragung

Lernbereich 3: USA und Europa 10 Ustd.

Kennen ausgewählter Aspekte des Aufstiegs der USA zur Weltmacht im 20. Jahrhundert und des gegenwärtigen Verhältnisses zu Europa

Rolle der USA im Ersten und Zweiten Weltkrieg, Marshall-Plan 1949, NATO

Wertegemeinschaft, 11. September 2001, „Kampf gegen den Terror“, Rolle in der NATO

Sich positionieren zu prägenden Wirkungen US-amerikanischer Wertevorstellungen auf Europa

religiöse, machtpolitische, ökonomische, ökologische, kulturelle Aspekte

„American Way of Life“, Musik, Mode, Sprache

Problemdiskussion: Antiamerikanismus

Übertragen der Kenntnisse über die Nutzung von Spielfilmen als historische Quelle im Hinblick auf den Einfluss US-amerikanischer Wertevorstellungen

Schulkino

ausgewählte Filmausschnitte

„Easy Rider“ in Ausschnitten

Lernbereich 4: Fallbeispiel: Historische Wurzeln eines aktuellen Konflikts 10 Ustd.

Kennen von Lösungsversuchen zu einem aktuellen Konflikt

Bezüge zu Herkunftsländern von Schülern, deren Herkunftssprache nicht oder nicht ausschließlich Deutsch ist

historische Wurzeln

religiöse, machtpolitische, ökonomische, ökologische, kulturelle Aspekte

Rolle Europas

Verantwortung, Perspektiven europäischer Außenpolitik

NATO

interessendifferenzierendes Arbeiten

Friedensmissionen, Hilfsprojekte, Weltsicherheitsrat

Rolle der Vereinten Nationen

Beurteilen zeitgeschichtlicher Ereignisse in traditionellen und digitalen Medien

Wahlbereich: Regional- bzw. Heimatgeschichte

Anwenden von Kenntnissen auf Aspekte der Regional- und Heimatgeschichte

Nachkriegszeit in Sachsen, Alltag in der DDR, friedliche Revolution im Heimatort

Partnerstädte und -gemeinden

außerschulische Lernorte: Besuch von Gedenkstätten

Klassenstufe 10

Ziele

Entwickeln eines Verständnisses für zeittypische Bedingungen und Veränderungsprozesse in Vergangenheit und Gegenwart

Die Schüler erwerben Wissen über die Sozialisierung Jugendlicher im geteilten Deutschland. Sie erfahren, dass es zu allen Zeiten Formen der Wanderungsbewegung gab, die die heutige Gesellschaft beeinflussen und kennen deren Ursachen.

Erlernen fachspezifischer Arbeitsmethoden

Die Schüler verfügen über ein weitgehend gesichertes methodisches Instrumentarium, mit dem sie zunehmend selbstständig verschiedene Aspekte der Vergangenheit aus traditionellen sowie digitalen Quellen und Medien rekonstruieren. Sie erkennen Dokumentar- und Spielfilme als aus der Vergangenheit rekonstruierte Geschichte und erhalten eine vertiefende Anleitung zu deren Dekonstruktion.

Einsicht in die Bedeutung von Geschichte für das eigene Leben

Die Schüler erkennen Geschichte als Konstrukt der Vergangenheit, mit deren Hilfe Ziele und Vorstellungen vermittelt werden. Sie greifen Erfahrungen der Vergangenheit auf, um sie mit gegenwärtigen zu vergleichen. Die Schüler nutzen daraus gewonnene Kenntnisse begründet für eigene Interessen, Entscheidungen und Überzeugungen.

Entwickeln der Fähigkeit, begründete Urteile über Vergangenes, über Geschichtsdarstellungen und über Geschichtsbezüge der Gegenwart zu fällen

Die Schüler setzen sich mit dem Wirken historischer Persönlichkeiten und deren Einfluss auf die Geschichte auseinander und erkennen, dass eine Persönlichkeit aus verschiedenen Perspektiven beurteilt werden kann. Sie deuten die Darstellung historischer Persönlichkeiten in künstlerischen und wissenschaftlichen Werken.

Entwickeln der Bereitschaft zur Mitgestaltung der freiheitlich-demokratischen Grundordnung

Die Schüler vertiefen ihr Wissen zu unterschiedlich geprägten Wertesystemen und erweitern ihr Verständnis der Vorzüge einer freiheitlichen und demokratischen Staatsordnung.

Lernbereich 1: Querschnitt: Ost und West – Jugend im geteilten Deutschland 10 Ustd.

Anwenden von Kenntnissen der politischen Geschichte auf das Leben junger Menschen im geteilten Deutschland

Nutzung digitaler Medien

Rolle von Jungen und Mädchen

Schulalltag

Bildungswege, FDJ, kirchliche Jugendgruppen, Pfadfinder, Popkultur

Probleme der Identitätsfindung

Kennen der Methode der Zeitzeugenbefragung

Lernbereich 2: Längsschnitt: Migration und Integration – Flucht und Vertreibung in der Geschichte 10 Ustd.

Sich positionieren zu Migrationsursachen und Integrationsbemühungen

Pro- und Kontra-Diskussion: Einwanderung

Auswanderung von Deutschen/Sorben nach Amerika im 19. Jahrhundert

Motive, Wege, Identität in der neuen Heimat

Flucht und Vertreibung im Gefolge des Zweiten Weltkrieges

Lebensumstände, Aufnahme bei der einheimischen Bevölkerung, Traditionspflege

aktuelles Beispiel

Asylrecht, Gastarbeiter, Umgang mit Minderheiten

Bezüge zu Herkunftsländern von Schülern, deren Herkunftssprache nicht oder nicht ausschließlich Deutsch ist

Anwenden der vergleichenden Arbeit mit verschiedenen Quellen

Lernbereich 3: Fallbeispiel: Held oder Tyrann – Die Rolle der Persönlichkeit in der Geschichte 10 Ustd.

Sich positionieren zu Urteilen über eine historische Persönlichkeit

Jeanne d’Arc, Katharina die Große, Gräfin Cosel, Friedrich der Große, Napoleon, Bismarck

Einfluss der Persönlichkeit auf das gesellschaftliche Leben

Möglichkeiten und Grenzen des Handelns: Politik, Kultur, Wirtschaft

Rollenverhalten und -verständnis als Mann/Frau

Mätressentum, Zwangsheirat

Bewertungsmaßstäbe von Urteilenden

Beurteilen der Darstellung von Vergangenheit in Dokumentarfilm/Spielfilm

Lernbereich 4: Fallbeispiel: „Wahrheit“ und „Manipulation“ – Instrumentalisierung der Vergangenheit 10 Ustd.

Kennen von Beispielen der Manipulation und Instrumentalisierung von Geschichte

Dolchstoßlegende

ein weiteres Beispiel

„Erfundenes“ Mittelalter, Konstantinische Schenkung, „Protokolle der Weisen von Zion“, Holocaustleugnung

Sich positionieren zum Verhältnis von Vergangenheit und Geschichte

Geschichte als Konstrukt

interessendifferenzierendes Arbeiten

Möglichkeiten und Grenzen der Erforschung der Vergangenheit

Quellenlage, Perspektive: „Mauer“ – „Antifaschistischer Schutzwall“ oder „Wiedervereinigung“ – „Zwangsvereinigung“

Fake News

Anwenden von Kenntnissen zur Quellenkritik

Wahlbereich: Regional- bzw. Heimatgeschichte

Beurteilen von Aspekten der Regional- und Heimatgeschichte

Kriegserfahrungen von Menschen der Region

Warum Menschen unseren Ort verließen/in unseren Ort kamen? – Schüler beachten, deren Herkunftssprache nicht oder nicht ausschließlich Deutsch ist

Namensgebung und -änderung von Straßen, Schulen, öffentlichen Plätzen erforschen

Umgang mit DDR-Geschichte im Heimatort

außerschulische Lernorte: Besuch von Gedenkstätten

Zurück zum Seitenanfang