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Arbeitsmaterial

Berufsschule - duale Berufsausbildung

Steuerfachangestellter / Steuerfachangestellte

2023

 

Impressum

Das Arbeitsmaterial ist ab 1. August 2023 freigegeben.

Das Arbeitsmaterial basiert auf dem Rahmenlehrplan für den Ausbildungsberuf Steuerfachangestellter und Steuerfachangestellte (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 10. Juni 2022) und der Verordnung über die Berufsausbildung zum/zur Steuerfachangestellten vom 3. August 2022 (BGBl. Teil I, Nr. 30 vom 22. August 2022).


Das Arbeitsmaterial wurde am

Landesamt für Schule und Bildung
Standort Radebeul
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul

https://www.lasub.smk.sachsen.de

unter Mitwirkung von

Carmita Hübner Löbau
Susanne Tischer        Dresden
Tim Veit Leipzig

2022 erarbeitet.

HERAUSGEBER

Sächsisches Staatsministerium für Kultus 
Carolaplatz 1
01097 Dresden
https://www.smk.sachsen.de

Vorbemerkungen

Die Verfassung des Freistaates Sachsen fordert in Artikel 101 für das gesamte Bildungswesen:

„(1) Die Jugend ist zur Ehrfurcht vor allem Lebendigen, zur Nächstenliebe, zum Frieden und zur Erhaltung der Umwelt, zur Heimatliebe, zu sittlichem und politischem Verantwortungsbewusstsein, zu Gerechtigkeit und zur Achtung vor der Überzeugung des anderen, zu beruflichem Können, zu sozialem Handeln und zu freiheitlicher demokratischer Haltung zu erziehen.“

Das Sächsische Schulgesetz legt in § 1 fest:

„(2) Der Erziehungs- und Bildungsauftrag der Schule wird bestimmt durch das Recht eines jeden jungen Menschen auf eine seinen Fähigkeiten und Neigungen entsprechende Erziehung und Bildung ohne Rücksicht auf Herkunft oder wirtschaftliche Lage.

(3) Die schulische Bildung soll zur Entfaltung der Persönlichkeit der Schüler in der Gemeinschaft beitragen. …“

Für die Berufsschule gilt gemäß § 8 Abs. 1 des Sächsischen Schulgesetzes:

„Die Berufsschule hat die Aufgabe, im Rahmen der Berufsvorbereitung, der Berufsausbildung oder Berufsausübung vor allem berufsbezogene Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten zu vermitteln und die allgemeine Bildung zu vertiefen und zu erweitern. Sie führt als gleichberechtigter Partner gemeinsam mit den Ausbildungsbetrieben und anderen an der Berufsausbildung Beteiligten zu berufsqualifizierenden Abschlüssen.“

Neben diesen landesspezifischen gesetzlichen Grundlagen sind die in der „Rahmenvereinbarung über die Berufsschule“ (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 12. März 2015 in der jeweils geltenden Fassung) festgeschriebenen Ziele umzusetzen.

Kurzcharakteristik des Bildungsganges

Mit der Neuordnung des Ausbildungsberufes Steuerfachangestellter und Steuerfachangestellte wird den umfassenden Weiterentwicklungen und Umstrukturierungen sowie damit einhergehenden grundlegend veränderten Geschäftsprozessen und Arbeitsformen, die in besonderem Maße durch digitale Technologien neuerer Generation angetrieben werden, Rechnung getragen. Neben der Nutzung digitaler Technologien, die die Interaktion mit Mandantinnen und Mandanten ermöglichen oder bei Entscheidungen unterstützen, steht die Mandantenorientierung, das persönliche Gespräch und die ganzheitliche Betreuung der Mandantinnen und Mandanten stärker im Vordergrund. 

Der Steuerfachangestellte und die Steuerfachangestellte kann in Kanzleien von Steuerberatern, Wirtschaftsprüfern und vereidigten Buchprüfern tätig sein. Sie arbeiten beispielsweise bei Steuerberatungs-, Wirtschaftsprüfungs- und Buchprüfungsgesell­schaf­ten sowie bei Unternehmen in den Bereichen Rechnungswesen, Buch­führung und Personalsachbearbeitung oder in der öffentlichen Verwaltung. 

Steuerfachangestellte beraten und betreuen gemeinsam mit Steuerberatern und Wirtschaftsprüfern private sowie gewerbliche Mandantinnen und Mandanten in steuerrechtlichen und betriebswirtschaftlichen Angelegenheiten. Sie übernehmen zudem organisatorische und kaufmännische Tätigkeiten.

Die berufliche Tätigkeit des Steuerfachangestellten und der Steuerfachangestellten erfordert neben Selbstständigkeit, Flexibilität, Konfliktfähigkeit und Verantwortungs­bewusstsein insbesondere Kommunikationsfähigkeit, vernetztes Denken und analytische Fähigkeiten. Die Dynamik digitaler Techniken und elektronischer Anwendungen in Unternehmen und Kanzleien sowie die sich permanent ändernden rechtlichen Vorschriften verlangen ein hohes Maß an Selbstorganisation und Lernkompetenz. Steuerfachangestellte arbeiten teamorientiert. Sie reflektieren eigene Entscheidungen und Handlungen. Dabei gehen sie konstruktiv mit Kritik um.

Im Rahmen der Ausbildung zum Steuerfachangestellten und zur Steuerfachangestellten werden insbesondere folgende berufliche Qualifikationen erworben:

  • ihre Rolle innerhalb des Betriebes mitgestalten 
  • ihre Aufgaben und Rechte im Wirtschaftsleben und in der Gesellschaft verantwortlich wahrnehmen
  • Buchführungsarbeiten für Mandantinnen und Mandanten durchführen
  • umsatzsteuerrelevante Sachverhalte der Mandantinnen und Mandanten unter Berücksichtigung des Umsatzsteuergesetzes erfassen 
  • Umsatzsteuererklärungen erstellen
  • Einkommensteuer von Beschäftigten ermitteln
  • Einkommensteuererklärungen erstellen
  • Entgelte von Beschäftigten unter Berücksichtigung von steuer- und sozialversicherungsrechtlichen Besonderheiten berechnen
  • Entgelte von Beschäftigten buchhalterisch erfassen
  • umsatzsteuerrelevante grenzüberschreitende Sachverhalte sowie umsatzsteuerliche Sonderfälle der Mandantinnen und Mandanten mit Hilfe des Umsatzsteuergesetzes bearbeiten und erfassen
  • Beschaffung, Abschreibung und Verkauf von Anlagevermögen unter Beachtung der handels- und steuerrechtlichen Vorschriften buchen
  • Gewinneinkünfte und weitere Überschusseinkünfte ermitteln und die Einkommen­steuer unter Berücksichtigung der Besonderheiten dieser Einkünfte berechnen
  • die zu zahlende Körperschaftsteuer und Gewerbesteuer ermitteln und die entspre­chenden Steuererklärungen erstellen
  • Jahresabschlüsse aufgrund von bestehenden Buchführungen vorbereiten und Abschlussbuchungen vornehmen 
  • Jahresabschlüsse erstellen und auswerten
  • Verwaltungsakte prüfen und Maßnahmen zur Sicherung der Ansprüche der Mandantinnen und Mandanten einleiten
  • die betriebswirtschaftliche und steuerrechtliche Beratung von Mandantinnen und Mandanten im Team vorbereiten und unterstützen
  • in einer Fremdsprache kommunizieren

Die Realisierung der Bildungs- und Erziehungsziele der Berufsschule ist auf den Erwerb beruflicher Handlungskompetenz gerichtet. Diese entfaltet sich in den Dimensionen von Fach-, Selbst- und Sozialkompetenz sowie in Methoden- und Lernkompetenz. Den Ausgangspunkt des Unterrichts und des Lernens der Schülerinnen und Schüler bilden berufliche Handlungen. Diese Handlungen sollen im Unterricht didaktisch reflektiert als Lernhandlungen gedanklich nachvollzogen oder exemplarisch ausgeführt, selbstständig geplant, durchgeführt, überprüft, ggf. korrigiert und schließlich bewertet werden. Damit fördern sie ein ganzheitliches Erfassen der beruflichen Wirklichkeit und integrieren technische, sicherheitstechnische, ökonomische, ökologische und rechtliche Aspekte, nutzen die berufspraktischen Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler und berücksichtigen soziale Prozesse, z. B. der Interessenklärung oder der Konfliktbewältigung.

Der KMK-Rahmenlehrplan des Ausbildungsberufes ist vor diesem Hintergrund nach Lernfeldern strukturiert. Die Stundentafel des Bildungsganges gliedert sich in den Pflichtbereich mit dem berufsübergreifenden Bereich und dem berufsbezogenen Bereich sowie den Wahlbereich.

Die Lernfelder der sächsischen Stundentafel sind mit den Lernfeldern des KMK-Rah­menlehrplanes identisch.

Für die vom wöchentlichen Teilzeitunterricht abweichenden Organisationsformen Blockunterricht und 2-2-1-Modell ist die Stundentafel für den berufsbezogenen Bereich basierend auf der VwV Stundentafeln bbS in der jeweils geltenden Fassung von den Schulen in eigener Verantwortung anzupassen.

Die Struktur der Lernfelder orientiert sich in Aufbau und Zielsetzung an Arbeitsprozessen der Branche. Die Zielformulierungen innerhalb der Lernfelder des KMK-Rahmenlehr­planes beschreiben den Qualifikationsstand und die Kompetenzen am Ende des Lernprozesses. Ergänzt durch die Inhalte umfassen sie den Mindestumfang zu vermittelnder Kompetenzen. 

Auf Grund der sich schnell entwickelnden beruflichen Anforderungen sind die Inhalte weitgehend offen formuliert. Diese Struktur fördert und fordert die Einbeziehung neuer Entwicklungen und Tendenzen in den Unterricht.

Die Lernfelder sind logisch angeordnet und bauen spiralcurricular aufeinander auf. Die Umsetzung sowie die zeitliche Abfolge der Lernfelder sind unter Beachtung des spiralcurricularen Aufbaus im Lehrerteam abzustimmen.

Lernfeld 2 und Lernfeld 3 sind bezüglich der Umsatzsteuerbuchungen zeitlich abzustimmen.

Kommunikative und fremdsprachliche Kompetenzen werden integrativ in den Lernfeldern entwickelt und im Lernfeld 12 vertieft.

Die Ausbildung wird in zwei Ausbildungsphasen gliedert. Die Lernfelder 1 bis 4 bilden die Grundlage für die Zwischenprüfung. Die Abgrenzung zwischen den Ausbildungsjahren ist hinsichtlich der zeitlichen Planung in der Ausbildungsordnung und in Bezug auf die Prüfungen einzuhalten.

Die Ausgestaltung und Umsetzung der Lernfelder des KMK-Rahmenlehrplanes ist in den Schulen vor Ort zu leisten. Die Lernfelder sind für den Unterricht durch Lernsituationen, die exemplarisch für berufliche Handlungssituationen stehen, zu untersetzen. Lernsituationen konkretisieren die Vorgaben des Lernfeldes und werden mittels curricularer Analyse aus diesen abgeleitet.

Der berufsbezogene Unterricht knüpft an das Alltagswissen und an die Erfahrungen des Lebensumfeldes an und bezieht die Aspekte der Medienbildung, der Bildung für nachhaltige Entwicklung sowie der politischen Bildung ein. Die Lernfelder bieten umfassende Möglichkeiten, den sicheren, sachgerechten, kritischen und verantwortungsvollen Umgang mit traditionellen und digitalen Medien zu thematisieren. Sie beinhalten vielfältige, unmittelbare Möglichkeiten zur Auseinandersetzung mit globalen, gesellschaftlichen und politischen Themen, deren sozialen, ökonomischen und ökologischen Aspekten sowie Bezüge zur eigenen Lebens- und Arbeitswelt. Die Umsetzung der Lernsituationen unter Einbeziehung dieser Perspektiven trägt aktiv zur weiteren Lebensorientierung, zur Entwicklung der Mündigkeit der Schülerinnen und Schüler, zum selbstbestimmten Handeln und damit zur Stärkung der Zivilgesellschaft bei. 

Inhalte mit politischem Gehalt werden mit den damit in Verbindung stehenden fachspezifischen Arbeitsmethoden der politischen Bildung umgesetzt. Dafür eignen sich u. a. Rollen- und Planspiele, Streitgespräche, Pro- und Kontra-Debatten, Podiumsdiskussionen oder kriterienorientierte Fall-, Konflikt- und Problemanalysen. 

Für Inhalte mit Anknüpfungspunkten zur Bildung für nachhaltige Entwicklung eignen sich insbesondere die didaktischen Prinzipien der Visionsorientierung, des Vernetzenden Lernens sowie der Partizipation. Vernetztes Denken bedeutet hier die Verbindung von Gegenwart und Zukunft einerseits und ökologischen, ökonomischen und sozialen Dimensionen des eigenen Handelns andererseits.

Die Digitalisierung und der mit ihr verbundene gesellschaftliche Wandel erfordern eine Vertiefung der informatischen Bildung. Ausgehend von den Besonderheiten des Bildungsganges begründet der Charakter der beruflichen Qualifikationen einen permanenten Einsatz moderner Informations- und Kommunikationstechnik sowie berufs­bezogener Software, die zur Entwicklung beruflicher Handlungskompetenz erforderlich sind. 

Unter Beachtung digitaler Arbeits- und Geschäftsprozesse ergibt sich die Notwendigkeit einer angemessenen Hard- und Softwareausstattung und entsprechender schulorganisatorischer Regelungen. Bis zu 25 % der Unterrichtsstunden des berufsbezogenen Unterrichtes in jedem Ausbildungsjahr können für den anwendungsbezogenen gerätegestützten Unterricht genutzt werden, wobei eine Klassenteilung möglich ist. Die konkrete Planung obliegt der Schule.

Die Ausprägung beruflicher Handlungskompetenz wird durch handlungsorientierten Unterricht gefördert. Dabei werden beispielhafte Aufgabenstellungen aus der beruflichen Praxis im Unterricht aufgegriffen. Das Lernen erfolgt in vollständigen Handlungen, bei denen die Schülerinnen und Schüler das Vorgehen selbstständig planen, durchführen, überprüfen, gegebenenfalls korrigieren und schließlich bewerten. 

Dieses Unterrichten erfordert vielfältige Sozialformen und Methoden, insbesondere den Einsatz komplexer Lehr-/Lernarrangements wie Projektarbeit oder kooperatives Lernen. Des Weiteren ist eine kontinuierliche Abstimmung zwischen den beteiligten Lehrkräften des berufsübergreifenden und berufsbezogenen Bereiches sowie der in einem Lernfeld unterrichtenden Lehrkräfte notwendig. 

Die Schülerinnen und Schüler werden befähigt, Lern- und Arbeitstechniken anzuwenden und selbstständig weiterzuentwickeln sowie Informationen zu beschaffen, zu verarbeiten und zu bewerten. Darüber hinaus ist bei den Schülerinnen und Schülern das Bewusstsein zu entwickeln, dass Bereitschaft und Fähigkeit zum selbstständigen und lebenslangen Lernen wichtige Voraussetzungen für ein erfolgreiches Berufsleben sind.

 

Stundentafel

Unterrichtsfächer und Lernfelder Wochenstunden in den Klassenstufen
1 2 3
Pflichtbereich 12 12 12
Berufsübergreifender Bereich 41 5 5
Deutsch/Kommunikation 1 1 1
Englisch 2 1 1
Gemeinschaftskunde 1 1 1
Evangelische Religion, Katholische Religion oder Ethik 1 1 1
Sport - 1 1
Berufsbezogener Bereich 8 7 7
1 Die eigene Rolle im Betrieb mitgestalten und am Wirtschaftsleben teilnehmen 2 - -
2 Buchführungsarbeiten durchführen 2 - -
3 Umsatzsteuerrechtliche Sachverhalte bearbeiten 2 - -
4 Einkommensteuererklärungen von Beschäftigten erstellen 2 - -
5 Arbeitsentgelte berechnen und buchen - 1,5 -
6 Grenzüberschreitende Sachverhalte und Sonderfälle umsatzsteuerrechtlich bearbeiten und erfassen - 1 -
7 Beschaffung und Verkauf von Anlagevermögen erfassen - 1,5 -
8 Gewinneinkünfte und weitere Überschusseinkünfte ermitteln - 3 -
9 Körperschaftsteuer und Gewerbesteuer ermitteln - - 1,5
10 Jahresabschlüsse erstellen und auswerten - - 3
11 Verwaltungsakte prüfen, Rechtsbehelfe und Anträge vorbereiten - - 1,5
12 Beratung von Mandantinnen und Mandanten im Team mitgestalten - - 1
Wahlbereich2 2 2 2
 
  • 1
    Es obliegt den Schulen im Rahmen ihrer Eigenverantwortung, in welchem Fach des berufsübergreifenden Bereiches in der Klassenstufe 1 unter Beachtung der personellen und sächlichen Ressourcen der Unterricht um eine Wochenstunde gekürzt wird. In Abhängigkeit von der vorgenommenen Kürzung verringert sich die Anzahl der Gesamtausbildungsstunden nach Dauer der Ausbildung in dem jeweiligen Fach. In der Summe der Ausbildungsstunden aller Fächer im berufsübergreifenden Bereich ist dies bereits berücksichtigt. Eine Reduzierung im Fach Gemeinschaftskunde soll nicht erfolgen.
  • 2
    Der Wahlbereich steht den Schulen im Rahmen ihrer Eigenverantwortung zur Vertiefung der berufsbezogenen Inhalte sowie weiteren Spezialisierung und Förderung zur Verfügung. Die Möglichkeit, das Fach Sport im Wahlbereich der Klassenstufe 1 anzubieten, ist ebenso gegeben.

Hinweise zur Umsetzung

In diesem Kontext wird auf die Handreichung „Umsetzung lernfeldstrukturierter Lehr­pläne“ (LaSuB 2022) verwiesen.

Diese Handreichung bezieht sich auf die Umsetzung des Lernfeldkonzeptes in den Schul­arten Berufsschule, Berufsfachschule und Fachschule und enthält u. a. Ausführungen

  1. zum Lernfeldkonzept,
  2. zu Aufgaben der Schulleitung bei der Umsetzung des Lernfeldkonzeptes, wie
    • Information der Lehrkräfte über das Lernfeldkonzept und über die Ausbildungsdokumente,
    • Bildung von Lehrerteams,
    • Gestaltung der schulorganisatorischen Rahmenbedingungen,
  3. zu Anforderungen an die Gestaltung des Unterrichts, insbesondere zur
    • kompetenzorientierten Planung des Unterrichts,
    • Auswahl der Unterrichtsmethoden und Sozialformen

sowie das Glossar.

Beispiele für Lernsituationen

Lernfeld 1 Die eigene Rolle im Betrieb mitgestalten und am Wirtschaftsleben teilnehmen
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
1.1
Sich mit rechtlichen Grundlagen im Berufsausbildungsverhältnis und im Arbeitsverhältnis vertraut machen
12 Ustd.
1.2
Betriebliche Abläufe in der Kanzlei analysieren
10 Ustd.
1.3
Steuerberatende Berufe im gesellschaftlichen Kontext erfassen
18 Ustd.
1.4
Sich über rechtliche Grundlagen des Zivilrechts informieren
24 Ustd.
1.5
Betriebliche und rechtliche Aspekte steuerberatender Berufe präsentieren
16 Ustd.
Lernsituation
1.1
Sich mit rechtlichen Grundlagen im Berufsausbildungsverhältnis und im Arbeitsverhältnis vertraut machen
12 Ustd.
Auftrag

Als Steuerfachangestellter/Steuerfachangestellte sind Sie Mitglied einer Arbeitsgruppe in der Kanzlei, die eine Informationsveranstaltung für die künftigen Auszubildenden vorbereiten soll. Sie erhalten den Auftrag, in einer Präsentation die duale Berufsausbildung vorzustellen sowie die Rechte und Pflichten des Auszubildenden/der Auszu­bildenden im Vergleich zu denen des Arbeitnehmers/der Arbeitnehmerin darzu­stellen.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
1.1.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

6

Sich über Merkmale und recht­liche Grundlagen der dualen Berufsausbildung informieren

www.gesetze-im-internet.de 
Gesetzessammlungen
BBiG
Ausbildungsordnung
Rahmenlehrplan
Fachliteratur

Vertragspartner

Inhalte des Berufsausbildungsvertrages gem. § 11 BBiG

Rechte und Pflichten der Vertragspartner

Zwischen- und Abschluss­prüfung

Beendigung des Berufsausbildungsver­hältnisses

Für die Berufsausbildung zuständige Stelle recherchieren

Steuerberaterkammer Sachsen
www.sbk-sachsen.de 

Besonderen Schutz der jugendlichen Auszu­bildenden im Jugendarbeitsschutzgesetz (JArbSchG) eruieren

Berufsausbildungsvertrag analysieren

eigener Berufsausbildungsvertrag

Eigene Position in der Kanzlei bestimmen

Ausbildungsbetrieb

Rechtliche Grundlagen des Arbeitsverhältnisses ermitteln

Abgrenzung zum Berufsausbildungsverhältnis

Vertragspartner

Arbeitsvertrag

Nachweisgesetz (NachwG)

Rechte und Pflichten der Vertragspartner 

Beendigung des Arbeitsverhältnisses

Anhand der Merkmale den Arbeitsver­trag dem Berufsausbil­dungsvertrag gegen­überstellen

Musterverträge
Gruppenarbeit

Sozialen und technischen Arbeitsschutz im Rahmen des Arbeitsverhältnisses diskutieren

Rechtliche Grundlagen des Arbeitsrechts und ausgewählte Regelungen recherchieren

www.gesetze-im-internet.de  
Gesetzessammlungen
Fachliteratur

Bürgerliches Gesetzbuch (BGB)

Arbeitszeitgesetz (ArbZG)

Bundesurlaubsgesetz (BUrlG)

Kündigungsschutzgesetz (KSchG)

Mutterschutzgesetz (MuSchG)

Form der Präsentation auswählen

Kriterien zur Bewertung der Präsentation festlegen

Bewertungsbogen

1.1.2 Entscheiden/
Durchführen

Inhalte für die Präsentation aus­wählen und strukturieren 

4

Gruppenarbeit

Im Team konstruktiv diskutieren und begründete Entscheidungen treffen

Deutsch/Kommunikation

Präsentation erstellen

Präsentationstechniken berufsbezogene
Informationsverarbeitung

Arbeitsergebnisse vorstellen

digitaler Galerierundgang

1.1.3 Bewerten/
Reflektieren

Präsentation einschätzen

2

Bewertungsbogen

Teamarbeit reflektieren, konstruk­tive Kritik äußern und begründen

Kritik und Selbstkritik

Eigene Ausbildungssituation unter rechtlichen Aspekten diskutieren

Realistisches Selbstbild entwickeln 

Lernfeld 2 Buchführungsarbeiten durchführen
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
2.1
Sich mit den Grundlagen der mandatsgerechten Buchführung auseinandersetzen
14 Ustd.
2.2
Buchführungsarbeiten vorbereiten
21 Ustd.
2.3
Buchführungsarbeiten für Mandantinnen und Mandanten realisieren
34 Ustd.
2.4
Ergebnis der Buchführungsarbeiten auswerten
11 Ustd.
Lernsituation
2.1
Sich mit den Grundlagen der mandatsgerechten Buchführung auseinandersetzen
14 Ustd.
Auftrag

Ein Unternehmensgründer bittet um ein Informationsgespräch hinsichtlich der Gestaltung seiner Buchführung und der damit verbundenen gesetzlichen Verpflichtungen. Bereiten Sie das Informationsgespräch vor. Erstellen Sie als Grundlage für das Gespräch eine Checkliste zur Prüfung der Buchführungspflicht. Unterscheiden Sie in diesem Zusammenhang die Arten der Gewinnermittlung. Teilen Sie dem Unternehmensgründer Ihr Ergebnis gesetzlich begründet mit und weisen Sie auf die Grundsätze ordnungsmäßiger Buch­führung (GoB) und die Grundsätze zur ordnungsmäßigen Führung und Aufbe­wahrung von Büchern, Aufzeichnungen und Unterlagen in elektronischer Form sowie zum Datenzugriff (GoBD) hin.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
2.1.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

8

Sich über den Mandanten informieren

berufsbezogenes Englisch

Unternehmen (Gegenstand, Rechtsform)

Arbeits- und Geschäftsprozesse

Grundlegende Kommunikationsregeln der Kanzlei erfragen 

Deutsch/Kommunikation
Ausbildungsbetrieb

Fragetechniken

aktives Zuhören

Mitschriften

nonverbale Kommunikation

Sich mit der steuer- und handelsrecht­lichen Buchführungspflicht vertraut machen

Handelsgesetzbuch (HGB) 
Abgabenordnung (AO)
Internetrecherche
Fachliteratur

Sich einen Überblick über ausgewählte Kaufmannsarten verschaffen

Istkaufmann

Kannkaufmann

Formkaufmann

Pflicht zur Buchführung von den Auf­zeichnungspflichten abgrenzen

Arten der Gewinnermittlung recherchieren

Betriebsvermögensvergleich (BVV)

Einnahmen-Überschussrechnung (EÜR)

GoB und GoBD eruieren

HGB, AO
Internetrecherche
Fachliteratur

Sich mit Folgen von Verstößen gegen GoB und GoBD auseinandersetzen

Struktur der Checkliste für die Ermitt­lung der Buchführungspflicht abstimmen

Gruppenarbeit

2.1.2 Entscheiden/
Durchführen

Gesammelte Informationen strukturie­ren und für die Checkliste auswählen

4

Checkliste erstellen 

berufsbezogene Informationsverarbeitung

Auf Grundlage der vorliegenden Man­danteninformationen dessen Pflicht zur Buchführung ermitteln

Zutreffende Gewinnermittlungsart ab­leiten

Informationsgespräch vorbereiten

Informationsgespräch führen und Checkliste einsetzen

Deutsch/Kommunikation
berufsbezogenes Englisch

Ergebnisse dem Mandanten erläutern, auf rechtliche Grundlagen hinweisen und die Folgen von Verstößen gegen GoB und GoBD darstellen

2.1.3 Bewerten/
Reflektieren

Arbeitsprozess reflektieren

2

Selbstkritik

Ergebnis zur Buchführungspflicht dis­kutieren

Eignung der Checkliste einschätzen

ggf. Optimierung

Gesprächsphasen reflektieren sowie konstruktiv Kritik äußern und annehmen

Deutsch/Kommunikation
berufsbezogenes Englisch

Lernfeld 3 Umsatzsteuerrechtliche Sachverhalte bearbeiten
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
3.1
Sich über das System der Umsatzsteuer informieren
8 Ustd.
3.2
Vorgehen zur Ermittlung der Umsatzsteuerzahllast für den Mandanten planen, Umsatzart bestimmen und Steuerbarkeit überprüfen
30 Ustd.
3.3
Steuerpflicht für steuerbare Umsätze untersuchen
8 Ustd.
3.4
Umsatzsteuertraglast berechnen
12 Ustd.
3.5
Umsatzsteuerzahllast unter Berücksichtigung des Vorsteuerabzuges ermitteln
12 Ustd.
3.6
Umsatzsteuerrechtliche Sachverhalte buchen
4 Ustd.
3.7
Umsatzsteuervoranmeldung ausfertigen, Umsatzsteuererklärung erstellen und dem Mandanten erläutern
6 Ustd.
Lernsituation
3.5
Umsatzsteuerzahllast unter Berücksichtigung des Vorsteuerabzuges ermitteln
12 Ustd.
Auftrag

Ein Mandant beauftragt Sie, die Umsatzsteuervoranmeldung vorzubereiten. Klären Sie dazu, welche Eingangsrechnungen zum Vorsteuerabzug berechtigen. Entwickeln Sie für den Mandanten eine Übersicht zum Prüfen der Rechnungsinhalte. Er soll damit Ausgangsrechnungen den gesetzlichen Angaben entsprechend erstellen und Eingangsrechnungen hinsichtlich des Vorsteuerabzuges überprüfen können, um ggf. eine Rechnungskorrektur zu veranlassen. Prüfen Sie die vorliegenden Rechnungen des Mandanten und ermitteln Sie den Vorsteuerabzug. Berechnen Sie basierend auf der Umsatzsteuertraglast und dem Vorsteuerabzug die Umsatzsteuerzahllast. 

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
3.5.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

4

Begriff Rechnung definieren

Umsatzsteuergesetz (UStG)
Umsatzsteuer-Durchführungs­verordnung (UStDV)
Fachliteratur
Internet

Inhalte von Rechnungen gem. § 14 Abs. 4 UStG recherchieren

Pflichtangaben 
Ausbildungsbetrieb 
Gruppenarbeit

Vorgehensweise zur Prüfung einer Rechnung auf Vollständigkeit festlegen

Sich über Verpflichtung bzw. Berech­tigung zur Erstellung einer Rechnung informieren

Aufbewahrungsfristen für Rechnungen gem. § 14b Abs. 1 UStG eruieren

Lernfeld (LF) 1

Anwendungsbereiche des § 14c UStG und Folgen des fehlerhaften Ausweises der Steuer analysieren

Voraussetzungen des Vorsteuerabzuges gem. § 15 UStG bestimmen

Zeitpunkt der Geltend­machung

Sich Informationen zu Grundlagen der Vorsteuerberichtigung gem. § 15a UStG und -berechnung beschaffen

Umsatzsteuertraglast des Mandanten hinzuziehen

Lernsituation (LS) 3.4

Struktur der Übersicht abstimmen

Deutsch/Kommunikation

3.5.2 Entscheiden/
Durchführen

Informationen strukturieren und für die Übersicht auswählen

6

Gruppenarbeit

Übersicht für den Mandanten erstellen

berufsbezogene Informationsverarbeitung

Rechnungen des Mandanten auf Voll­ständigkeit überprüfen und ggf. Korrektur veranlassen

Fallbeispiele

Verpflichtung bzw. Berechtigung zur Erstellung einer Rechnung feststellen

Mandanten die Folgen fehlerhafter Rechnungen aufzeigen und die Verpflichtung bzw. Berechtigung zur Erstellung einer Rechnung erklären 

Deutsch/Kommunikation

Aufbewahrungsfristen für Rechnungen beachten

LF 1

Über Anwendbarkeit des § 14c UStG entscheiden und Folgen für den Rech­nungsaussteller ableiten

Voraussetzungen des Vorsteuerabzuges prüfen und Vorsteuerbeträge berechnen

§ 15 UStG

Umsatzsteuerzahllast unter Berück­sich­tigung des Vorsteuerabzuges ermitteln

Berechnungsschema
LS 3.4

Anwendung der Vorsteuerberichtigung prüfen und ggf. Korrekturbeträge berechnen

§ 15a UStG

3.5.3 Bewerten/
Reflektieren

Übersicht hinsichtlich der Anwendbar­keit beurteilen

2

Fachliche Richtigkeit auf Basis der geltenden Rechtsgrundlagen kritisch diskutieren und ggf. Korrekturen vornehmen

UStG
Deutsch/Kommunikation

Gruppenarbeit reflektieren, konstruktiv Kritik äußern und begründen

Feedbackregeln

Lernfeld 4 Einkommensteuererklärungen von Beschäftigten erstellen
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
4.1
Einkommensteuer in das Steuersystem einordnen und Steuerpflicht ableiten
10 Ustd.
4.2
Einkommensteuererklärung vorbereiten
6 Ustd.
4.3
Einnahmen aus nichtselbstständiger Arbeit rechnerisch bestimmen
12 Ustd.
4.4
Gesamtbetrag der Einkünfte berechnen
12 Ustd.
4.5
Einkommen und zu versteuerndes Einkommen des Mandanten ermitteln
26 Ustd.
4.6
Festzusetzende Einkommensteuer sowie Einkommensteuernachzahlung bzw. -erstattung dem Mandanten erläutern
8 Ustd.
4.7
Einkommensteuererklärung prüfen und Arbeitsprozess reflektieren
6 Ustd.
Lernsituation
4.1
Einkommensteuer in das Steuersystem einordnen und Steuerpflicht ableiten
10 Ustd.
Auftrag

Eine potenzielle Mandantin bittet um ein Erstgespräch. Sie möchte wissen, ob ihre Einkünfte der persönlichen und sachlichen Steuerpflicht unterliegen und welche Veranlagungsart für sie relevant ist. Bereiten Sie sich auf das Gespräch vor und erarbeiten Sie einen Leitfaden für das Erstgespräch.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
4.1.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

6

Sich einen Überblick zur Einordnung der Einkommensteuer in das Steuersystem verschaffen

Fachliteratur

Ertragshoheit 

Gegenstand der Besteuerung 

Überwälzbarkeit 

Abzugsfähigkeit bei der Gewinnermittlung 

Erhebungsformen

Sich über erforderliche Angaben der potenziellen Mandantin informieren

Kriterien der persönlichen Steuerpflicht recherchieren

§§ 1, 1a EStG

Problematik der Doppelbesteu­erung

§§ 8, 9 AO

natürliche Person 

Wohnsitz/gewöhnlicher Aufenthalt

Veranlagungsarten eruieren

§§ 25, 26, 26a, 26b, 46 EStG

Sich im Rahmen der sachlichen Steuer­pflicht mit dem Schema zur Ermittlung des zu versteuernden Einkommens vertraut machen

§ 2 EStG

Steuerfreiheit von Einnahmen diskutieren

§ 3 EStG

Abgabefristen sondieren

§§ 169 f. AO

Struktur und Inhalt des Gesprächsleit­fadens abstimmen

4.1.2 Entscheiden/
Durchführen

Erforderliche Angaben der potenziellen Mandantin erfragen

3

Erfassungsbogen
Ausbildungsbetrieb

Angaben der potenziellen Mandantin aus dem Erfassungsbogen strukturieren

Gesprächsleitfaden ableiten, erstellen und gestalten

berufsbezogene
Informationsverarbeitung

persönliche Einkommensteuerpflicht 

sachliche Einkommensteuerpflicht 

Veranlagungsart 

steuerfreie Einnahmen 

Abgabefristen

4.1.3 Bewerten/
Reflektieren

Gesprächsleitfaden auf Vollständigkeit überprüfen

1

Ggf. Optimierungsvorschläge unter-breiten

Arbeitsweise reflektieren

Kritik und Selbstkritik

Lernsituation
4.4
Gesamtbetrag der Einkünfte berechnen
12 Ustd.
Auftrag

Ein Mandant bittet Sie, gemeinsam mit ihm seine Einkommensteuererklärung vorzubereiten. Er möchte wissen, welche seiner Aufwendungen als Werbungskosten in welcher Höhe zu berücksichtigen sind. Außerdem fragt er, welche Summe der Einkünfte aus nichtselbstständiger Arbeit sowie welcher Gesamtbetrag der Einkünfte zugrunde gelegt werden. Erstellen Sie für den Mandanten eine Übersicht seiner abziehbaren Werbungskosten. Ermitteln Sie nachvollziehbar die Summe seiner Einkünfte aus nichtselbstständiger Arbeit sowie den Gesamtbetrag seiner Einkünfte.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
4.4.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

6

Sich über die abziehbaren Werbungs­kosten im Rahmen der Einkünfte aus nichtselbstständiger Arbeit informieren

Einkommensteuergesetz (EStG)
Fachliteratur
Internet
Ausbildungsbetrieb
Gruppenarbeit

Aufwendungen für Wege zwischen Wohnung und erster Tätigkeitsstätte 

Aufwendungen für beruflich veranlasste Fahrten, die nicht Fahrten zwischen Wohnung und erster Tätigkeitsstätte oder Familienheimfahrten sind 

notwendige Mehraufwendungen für beruflich veranlasste Übernachtungen 

Mehraufwendungen für Verpflegung 

Aufwendungen für Arbeitsmittel 

Aufwendungen für Arbeitszimmer 

Home-Office-Pauschale 

Aufwendungen für eigene Berufsaus­bildung oder Studium

Binnendifferenzierung: doppelte Haushaltsführung 

Werbungskostenpauschbetrag als Alternative zu tatsächlichen Werbungskosten eruieren

LS 4.2

Voraussetzungen für Berücksichtigung des Altersentlastungsbetrages und des Entlastungsbetrages für Alleinerziehende recherchieren

EStG
Fachliteratur
Internet
Ausbildungsbetrieb

Relevante Informationen beim Mandanten erfragen

Mandantenbelege
Deutsch/Kommunikation

Bewertungskriterien für die Übersicht festlegen

Bewertungsbogen

4.4.2 Entscheiden/
Durchführen

Informationen strukturieren

4

Fallbeispiele
Gruppenarbeit

Tatsächliche Werbungskosten berechnen und deren abziehbare Höhe bestimmen

Über die Nutzung des Werbungskosten­pauschbetrages als Alternative entscheiden

EStG 

Summe der Einkünfte aus nichtselbstständiger Arbeit ermitteln

LS 4.3

Ggf. Altersentlastungsbetrag bzw. Entlastungsbetrag für Alleinerziehende be­rücksichtigen

Gesamtbetrag der Einkünfte feststellen

LS 4.1 Berechnungsschema
berufsbezogene Informationsverarbeitung

Übersicht der abziehbaren Werbungskosten des Mandanten erstellen

Summe der Einkünfte aus nichtselbstständiger Arbeit sowie Gesamtbetrag der Einkünfte dem Mandanten mitteilen

4.4.3 Bewerten/
Reflektieren

Übersicht gemäß Bewertungskriterien beurteilen

2

Bewertungsbogen

Fachliche Richtigkeit auf Basis der geltenden Rechtsgrundlagen kritisch diskutieren und Übersicht ggf. optimieren

EStG
Deutsch/Kommunikation

Gruppenarbeit reflektieren, konstruktiv Kritik äußern und begründen

  Feedbackregeln

Lernfeld 5 Arbeitsentgelte berechnen und buchen
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 60 Ustd.
Lernsituationen
5.1
Sich rechtliche Grundlagen zur Erstellung einer Entgeltabrechnung erschließen
12 Ustd.
5.2
Entgeltabrechnung für das Mandat erstellen und erläutern
32 Ustd.
5.3
Daten der Entgeltabrechnung für das Mandat buchen, Meldungen vornehmen und ggf. Anträge stellen
16 Ustd.
Lernsituation
5.1
Sich rechtliche Grundlagen zur Erstellung einer Entgeltabrechnung erschließen
12 Ustd.
Auftrag

In der Steuerberaterkanzlei sind Sie im Bereich Lohn- und Gehaltsabrechnung eingesetzt. Sie erhalten den Auftrag, Informationsmaterial für die Mandantinnen und Mandanten zu entwickeln, das die rechtlichen Grundlagen zur Erstellung der Entgeltabrechnung zusammenfasst.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
5.1.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

6

Sich einen Überblick über relevante Tätigkeiten und Daten für die Erstellung einer Entgeltabrechnung verschaffen

Mustermandate
LF 4 ELStAM 

Bruttoentgelt eines Arbeitnehmers eruieren sowie zwischen Lohn und Gehalt unterscheiden

Fachliteratur
Ausbildungsbetrieb

Ggf. vermögenswirksame Leistungen des Arbeitgebers berücksichtigen

Internetrecherche

Sich die Ermittlung des steuerpflichtigen sowie des sozialversicherungspflichtigen Entgeltes erschließen

Steuerrechtliche Abzüge des Arbeit­neh­mers recherchieren

Lohnsteuer 

Solidaritätszuschlag 

aktuelle Entwicklungen

Kirchensteuer

Sich über Lohnsteuerklassen sowie mögliche Freibeträge informieren

Sozialversicherungsabzüge des Arbeit­nehmers zur 

Internetrecherche
Gruppenarbeit

Krankenversicherung, 

Pflegeversicherung, 

Rentenversicherung, 

Arbeitslosenversicherung erkunden

Abrechnungsschema vom Bruttoentgelt über das Nettoentgelt bis zum Auszah­lungsbetrag eruieren

Ggf. gezahlte Vorschüsse einbeziehen

Relevante Informationen zur Sozialver­sicherung in Deutschland recherchieren

Internetrecherche
Gemeinschaftskunde

Bereiche und Träger der Sozial­ver­sicherung 

Leistungen im Überblick 

Versicherungspflichtgrenze 

Beitragssätze einschließlich Beitragsbemessungsgrenzen

Umlagen hinsichtlich ihrer Bedeutung unterscheiden

U1 – Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall 

U2 - Mutterschaft 

Insolvenzgeldumlage

Kriterien für das Informationsmaterial festlegen

  Feedbackbogen

5.1.2 Entscheiden/
Durchführen

Inhalte für das Informationsmaterial auswählen und strukturieren

4

Gruppenarbeit
Gruppenpuzzle

Im Team konstruktiv diskutieren

Deutsch/Kommunikation

Informationen optisch ansprechend aufbereiten und Informationsmaterial gestalten

berufsbezogene
Informationsverarbeitung

5.1.3 Bewerten/
Reflektieren

Informationsmaterial beurteilen

2

Feedbackbogen

Fachliche Richtigkeit kritisch diskutieren und ggf. Informationsmaterial korrigieren

Deutsch/Kommunikation

Gruppenarbeit reflektieren, konstruktive Kritik üben und begründen

Personalaufwendungen des Arbeitgebers thematisieren und dessen Anteile zur Sozialversicherung berücksichtigen 

LS 5.3

Lernfeld 6 Grenzüberschreitende Sachverhalte und Sonderfälle umsatzsteuerrechtlich bearbeiten und erfassen
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 40 Ustd.
Lernsituationen
6.1
Umsatzsteuerliche Bearbeitung grenzüberschreitender Sachverhalte und Sonderfälle vorbereiten
15 Ustd.
6.2
Grenzüberschreitende Sachverhalte und Sonderfälle buchhalterisch aufbereiten und erfassen
6 Ustd.
6.3
Umsatzsteuererklärung erstellen und dem Mandanten erläutern
19 Ustd.
Lernsituation
6.1
Umsatzsteuerliche Bearbeitung grenzüberschreitender Sachverhalte und Sonderfälle vorbereiten
15 Ustd.
Auftrag

Sie sind in einer Kanzlei tätig, die u. a. auf Mandate mit grenzüberschreitendem Lieferverkehr spezialisiert ist. Für deren Betreuung ist es notwendig, die einzelnen grenz­überschreitenden Sachverhalte und Sonderfälle umsatzsteuerrechtlich einzu­ordnen. Sie sind beauftragt worden, für einen Mandanten die Umsatzsteuer­erklärung vorzubereiten. Analysieren Sie grenzüberschreitende Sachverhalte und Sonderfälle. Entwickeln Sie eine Übersicht, in der wesentliche Merkmale für den grenzüberschreitenden Lieferverkehr ersichtlich sind. Diese Übersicht soll in der Kanzlei zukünftig Grundlage für die umsatzsteuerrechtliche Bearbeitung grenz­überschreitender Sachverhalte und Sonderfälle werden.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
6.1.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

8

Unterlagen des Mandanten sichten und grenzüberschreitende Sachverhalte und Sonderfälle identifizieren

Bestimmungsland- und Ursprungs­land­prinzip mit Auswirkung auf die Steuer­barkeit definieren 

Umsatzsteuergesetz (UStG)
Abschnitt 1.10 UStAE
Fachliteratur
Internet
geographische Karte
Ausbildungsbetrieb
Gruppenarbeit

Zugrunde liegende Begriffe unterscheiden

UStG
LF 3

Inland  

Ausland  

Gemeinschaftsgebiet  

Drittlandsgebiet

Grenzüberschreitende Umsatzarten mit der entsprechenden Ortsbestimmung differenzieren

Steuerbare und nicht steuerbare Um-sätze unterscheiden

Vorgehen zur umsatzsteuerlichen Beur­teilung der grenzüberschreitenden Sachverhalte abstimmen

Berechnungsschema

Bewertungskriterien für die Übersicht festlegen

6.1.2 Entscheiden/
Durchführen

Informationen für die Übersicht aus­wählen und strukturieren

6

Übersicht zur Bearbeitung grenzüber­schreitender Sachverhalte und Sonder­fälle erstellen und gestalten

UStG
berufsbezogene Informationsverarbeitung

Wesentliche Merkmale der Umsatzarten feststellen und in der Übersicht hervor­heben

6.1.3 Bewerten/
Reflektieren

Übersicht hinsichtlich deren Anwend­barkeit beurteilen

1

Fachliche Richtigkeit mit Hilfe der gel­tenden Rechtsgrundlagen kritisch dis­kutieren und ggf. korrigieren

UStG
Deutsch/Kommunikation

Konstruktiv Kritik äußern und begründen

Feedbackregeln

Lernfeld 7 Beschaffung und Verkauf von Anlagevermögen erfassen
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 60 Ustd.
Lernsituationen
7.1
Tätigkeiten im Kontext von Beschaffung und Verkauf von Anlage-vermögen erkunden
6 Ustd.
7.2
Sich einen Überblick über Finanzierungsarten sowie Kreditsicher-heiten verschaffen und finanzwirtschaftliche Geschäftsprozesse buchen
7 Ustd.
7.3
Sich über die Anlagenbuchhaltung des Mandats informieren
6 Ustd.
7.4
Sich mit handels- und steuerrechtlichen Vorschriften im Zusammenhang mit Abschreibungsmöglichkeiten vertraut machen
4 Ustd.
7.5
Anlagenverzeichnis für das Mandat einrichten und führen
12 Ustd.
7.6
Beschaffung und Verkauf von Anlagevermögen buchhalterisch er-fassen
16 Ustd.
7.7
Arbeitsergebnisse des Mandats präsentieren und erläutern
9 Ustd.
Lernsituation
7.4
Sich mit handels- und steuerrechtlichen Vorschriften im Zusammenhang mit Abschreibungsmöglichkeiten vertraut machen
4 Ustd.
Auftrag

Als Steuerfachangestellte/r sind Sie Mitglied einer Arbeitsgruppe in der Kanzlei, die eine interne Fortbildungsveranstaltung für die Auszubildenden vorbereitet. Sie erhalten in diesem Kontext den Auftrag, die handels- und steuerrechtlichen Vor­schriften zu den planmäßigen Abschreibungsmöglichkeiten für das Anlagever­mögen übersichtlich zu visualisieren.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
7.4.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

2

Sich über handels- und steuerrechtliche Vorschriften zu planmäßigen Abschreibungsmöglichkeiten für das Anlagever­mögen informieren

Fachliteratur
Internet
außerplanmäßige Abschrei­bung im LF 10

lineare Abschreibung bzw. Absetzung für Abnutzung (AfA) 

Sonderabschreibung

Voraussetzungen für das Vorliegen ge­ringwertiger Wirtschaftsgüter (GWG) und deren Abschreibungsmöglichkeiten recherchieren

ohne Sammelposten

Form der Visualisierung fest­legen

Kriterien zur Bewertung eruieren und abstimmen

Bewertungsbogen

7.4.2 Entscheiden/
Durchführen

Inhalte für die Visualisierung auswählen und strukturieren

1

Gruppenarbeit

Im Team konstruktiv diskutieren und begründete Entscheidungen treffen

Arbeitsergebnisse visualisieren

berufsbezogene Informationsverarbeitung

7.4.3 Bewerten/
Reflektieren

Visualisierung vorstellen und einschätzen

1

Plenum

Teamarbeit reflektieren, konstruktive Kritik äußern und begründen

Deutsch/Kommunikation

Internes Vorgehen hinsichtlich der An­wendung von Abschreibungsmöglich­keiten diskutieren

Ausbildungsbetrieb

Lernfeld 8 Gewinneinkünfte und weitere Überschusseinkünfte ermitteln
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 120 Ustd.
Lernsituationen
8.1
Sich in steuerrelevanten Unterlagen über die betrieblichen und persönlichen Verhältnisse des Mandats informieren
12 Ustd.
8.2
Sich einen Überblick zu relevanten Einkunftsarten verschaffen
10 Ustd.
8.3
Vorgehensweise zur Ermittlung der Einkommensteuer planen und Einkunftsarten des Mandats ermitteln
6 Ustd.
8.4
Gewinneinkünfte mandatsbezogen berechnen
28 Ustd.
8.5
Überschusseinkünfte mandatsbezogen ermitteln
38 Ustd.
8.6
Zu versteuerndes Einkommen und Einkommensteuer für das Mandat bestimmen
14 Ustd.
8.7
Einkommensteuerberechnung für das Mandat aufbereiten, prüfen und Arbeitsergebnis sowie -prozess reflektieren
12 Ustd.
Lernsituation
8.6
Zu versteuerndes Einkommen und Einkommensteuer für das Mandat bestimmen
14 Ustd.
Auftrag

Für ein Mandat haben Sie bereits die Ermittlung der einzelnen Einkünfte vorgenommen. Nun möchte Ihre Mandantin wissen, ob mit einer Einkommensteuernachzahlung oder -erstattung zu rechnen ist. Ermitteln Sie für das bevorstehende Mandantengespräch übersichtlich und nachvollziehbar die Summe der Einkünfte, den Gesamtbetrag der Einkünfte, das Einkommen, das zu versteuernde Einkommen sowie die zu erwartende Einkommensteuernachzahlung bzw. -erstattung. Visualisieren Sie die Berechnung.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
8.6.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

6

Unterlagen des Mandats beschaffen

LS 8.1 bis LS 8.5

Sich über die Voraussetzungen für horizontalen und vertikalen Verlustausgleich informieren

Grundlagen für die Berücksichtigung eines Freibetrages für Land- und Forstwirte gem. § 13 Abs. 3 EStG sowie für einen Altersentlastungsbetrag gem. 
§ 24a EStG eruieren

Altersentlastungsbetrag für Alleinerziehende gem. § 24b EStG im LF 4

Bedingungen für den Verlustabzug nach § 10d EStG ermitteln 

LF 4

Voraussetzungen für die Berücksichtigung von Vorsorgeaufwendungen für Selbstständige gem. § 10 Abs. 1 Nr. 2 sowie § 10 Abs. 4 EStG analysieren

Ermittlung des zu versteuernden Einkommens recherchieren

LF 4
EStR R 2.

Tarifliche und festzusetzende Einkommensteuer begrifflich voneinander abgrenzen

Mögliche Steuerermäßigungen gem. 
§ 35 EStG erkunden

Weitere Abzugsbeträge bei der Ermittlung der Einkommensteuernachzahlung oder -erstattung eruieren

8.6.2 Entscheiden/
Durchführen

Informationen strukturieren und aufbereiten

6

Ggf. Verlustausgleich für das Mandat vor­nehmen und die Summe der Einkünfte ermitteln

Ggf. Freibetrag für Land- und Forstwirte gem. § 13 Abs. 3 EStG sowie Altersentlastungsbetrag gem. § 24a EStG berechnen

LF 4

Gesamtbetrag der Einkünfte feststellen

Ggf. Verlustabzug nach § 10d EStG berücksichtigen

Vorsorgeaufwendungen für Selbstständige gem. § 10 Abs. 1 Nr. 2 sowie 
§ 10 Abs. 4 EStG bei der Berechnung des Einkommens einbeziehen

LF 4

Zu versteuerndes Einkommen ermitteln

Tarifliche Einkommensteuer gem. 
§ 32a EStG unter Nutzung branchenspezifischer Software bestimmen

berufsbezogene Informationsbearbeitung

Ggf. mögliche Steuerermäßigungen gem. § 35 EStG ermitteln sowie unter Berücksichtigung weiterer Abzugsbeträge Einkommensteuernachzahlung oder -erstattung berechnen

Berechnung und Ergebnisse für die Mandantin visualisieren

analog oder digital

8.6.3 Bewerten/
Reflektieren

Arbeitsprozess reflektieren

2

Ergebnis der Einkommensteuernachzahlung oder -erstattung diskutieren

Deutsch/Kommunikation

Übersichtlichkeit und Nachvollziehbarkeit des Berechnungsschemas überprüfen

Fachliche Richtigkeit der Berechnungen anhand aktueller Rechtsgrundlagen kritisch beurteilen

Kritik und Selbstkritik

Lernfeld 9 Körperschaftsteuer und Gewerbesteuer ermitteln
3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 60 Ustd.
Lernsituationen
9.1
Sich mit dem Mandat und dessen körperschaftsteuerlicher sowie gewerbesteuerlicher Situation vertraut machen
7 Ustd.
9.2
Sich gesellschaftsrechtliche Vorschriften der GmbH erschließen
4 Ustd.
9.3
Berechnung von Körperschaftsteuer und Gewerbesteuer für die Mandantin planen
14 Ustd.
9.4
Körperschaftsteuerbelastung und Gewerbesteuerschuld für die Mandantin rechnerisch ermitteln
18 Ustd.
9.5
Gewerbesteuerrückstellung berechnen und buchhalterisch erfassen
5 Ustd.
9.6
Körperschaftsteuererklärung und Gewerbesteuererklärung erstellen und der Mandantin erläutern
12 Ustd.
Lernsituation
9.4
Körperschaftsteuerbelastung und Gewerbesteuerschuld für die Mandantin rechnerisch ermitteln
18 Ustd.
Auftrag

Sie haben in der Kanzlei die Buchführung für eine Mandantin, die ihr Unternehmen in der Rechtform der GmbH betreibt, durchgeführt. Das Mandat umfasst neben der Buchführung die Erstellung der Körperschaftsteuererklärung und der Gewerbe­steuererklärung. Sie sind beauftragt worden, die Körperschaftsteuerbelastung und die Gewerbesteuerschuld für die Mandantin zu berechnen. Visualisieren Sie diese Berechnung für spätere Erläuterungen in Mandantengesprächen anschaulich und nachvoll­ziehbar. Ergänzen Sie darin auch die Anrechnung der Gewerbesteuer auf die Einkommensteuerschuld bei Gewerbetreibenden, die dem EStG unterliegen.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
9.4.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

2

Unterlagen der Mandantin sichten

Vorgehen zur Berechnung der Körper­schaftsteuer recherchieren

LS 9.3 
Berechnungsschema

Auf Basis des körperschaftsteuerlichen Gewinns das Schema zur Berechnung der Gewerbesteuer vorbereiten

Sich einen Überblick über Visualisie­rungsmöglichkeiten verschaffen

9.4.2 Entscheiden/
Durchführen

Informationen aus den Unterlagen der Mandantin aufbereiten

14

Übungsfälle
Gruppenarbeit

Art der Visualisierung festlegen

Zu versteuerndes Einkommen der Kör­perschaft berechnen

KStG, EStG
berufsbezogene 
Informationsverarbeitung

Steuer­sätze gem. § 23 KStG und § 4 SolZG bei der Berechnung der Kör­per­schaftsteuer und des Solidaritäts­zu­schlages anwenden 

Zu erwartende Steuernachzahlung bzw. -erstattung rechnerisch ermitteln

Körperschaftssteuerrückstellung bilden

Berechnung des Gewerbesteuer­mess­betrages vornehmen

GewStG

Ermittlung des maßgeblichen, vorläu­figen und endgültigen Gewerbeertrages realisieren

berufsbezogene Informationsverarbeitung

Voraussetzungen der Zerlegung des Steuermessbetrages gem. § 28 GewStG prüfen und ggf. Zerlegungsmaßstäbe gem. § 29 GewStG bilden

Hebesatz der Gemeinde bei der Ermitt­lung der Gewerbesteuerschuld anwen­den

Berechnungen und Ergebnisse für die Mandantin visualisieren 

berufsbezogene Informationsverarbeitung

Berechnung des Ermäßigungsbetrages gem. § 35 EStG für Gewerbetreibende, die dem EStG unterliegen, ergänzen

9.4.3 Bewerten/
Reflektieren

Arbeitsprozess einschätzen

2

Berechnun­gen und Ergebnisse präsen­tieren

Plenum
Deutsch/Kommunikation

Berechnungsergebnisse zur Körper­schaftsteuer und Gewerbesteuer unter Anwendung der Berufssprache überprü­fen, diskutieren und ggf. korri­gieren

Konstruktiv Kritik äußern und begründen

Feedbackregeln

Lernfeld 10 Jahresabschlüsse erstellen und auswerten
3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 120 Ustd.
Lernsituationen
10.1
Sich einen Überblick über die steuerliche Situation des Mandats verschaffen
8 Ustd.
10.2
Sich über handels- und steuerrechtliche Regelungen bezüglich Bilanzierung und Bewertung beim Jahresabschluss informieren
12 Ustd.
10.3
Vorgehensweise bei der Jahresabschlusserstellung planen
6 Ustd.
10.4
Bilanzierung nach handels- und steuerrechtlichen Regelungen prüfen
34 Ustd.
10.5
Bilanzierung durchführen und entsprechende Buchungen vornehmen
10 Ustd.
10.6
Zeitliche Abgrenzungen eruieren und buchen
10 Ustd.
10.7
Jahresabschluss anfertigen
14 Ustd.
10.8
Jahresabschluss prüfen sowie Jahresabschlussbesprechung vor-bereiten und durchführen
20 Ustd.
10.9
Vorgehensweise bei der Erstellung des Jahresabschlusses reflek-tieren, dokumentieren und auf andere Unternehmensformen über-tragen
6 Ustd.
Lernsituation
10.6
Zeitliche Abgrenzungen eruieren und buchen
10 Ustd.
Auftrag

Als Steuerfachangestellte/r sind Sie Mitglied einer Arbeitsgruppe in der Kanzlei, die einen kurzen Fachartikel für das Deutsche Handwerksblatt der Hand­werkskammer zu Leipzig anfertigen soll. Sie erhalten den Auftrag, die Vorschriften zur zeitlichen Abgrenzung sowie die entsprechenden Buchungen verständlich und prägnant darzustellen.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
10.6.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

5

Sich über Aufwendungen bzw. Erträge eines Geschäftsjahres, deren Zahlun­gen in einem anderen Geschäftsjahr geleis­tet werden, informieren

https://www.gesetze-im-internet.de
Fachliteratur 
§ 252 Abs. 1 Nr. 5 HGB

Notwendigkeit zeitlicher Abgrenzung ableiten 

Zwischen transitorischen und antizipa­tiven Posten unterscheiden

§ 250 HGB 
§ 5 Abs. 5 EStG
R 5.6 EStR

Aktive Rechnungsabgrenzung 

Passive Rechnungsabgrenzung 

Sonstige Forderungen 

Sonstige Verbindlichkeiten

Vor- bzw. Umsatzsteuer berücksich­tigen

§ 15 Abs. 1 Nr. 1 UStG
§ 13 Abs. 1 Nr. 1.a) UStG
LF 3

Buchungen zur zeitlichen Abgrenzung recherchieren

Zielgruppen des Fachartikels bestimmen

Kriterien zur Bewertung des Fachartikels festlegen

Bewertungsbogen

10.6.2 Entscheiden/
Durchführen

Inhalte für den Fachartikel auswählen und strukturieren

3

Gruppenarbeit

Exemplarisch Buchungssätze für zeit­liche Abgrenzungen aufstellen

Im Team konstruktiv diskutieren und begründete Entscheidungen treffen

Fachartikel anfertigen 

Formatvorgabe, maximale Wörteranzahl
berufsbezogene
Informationsverarbeitung

10.6.3 Bewerten/
Reflektieren

Arbeitsergebnisse vorstellen

2

Fachartikel einschätzen und Einhal­tung der Formatvorgaben prüfen

Bewertungsbogen

Teamarbeit reflektieren, konstruktive Kritik äußern und begründen

Deutsch/Kommunikation

Eigenes Vorgehen hinsichtlich der zeitlichen Abgrenzung in der Kanzlei diskutieren

Lernfeld 11 Verwaltungsakte prüfen, Rechtsbehelfe und Anträge vorbereiten
3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 60 Ustd.
Lernsituationen
11.1
Sich mit dem Mandat zur Prüfung eines Verwaltungsaktes sowie den Phasen des Besteuerungsverfahrens vertraut machen
10 Ustd.
11.2
Sich über Art und Weise der Steuererklärung, -festsetzung und -bescheidung informieren
14 Ustd.
11.3
Mandat im Ermittlungsverfahren zielorientiert unterstützen
8 Ustd.
11.4
Erlassene Verwaltungsakte im Festsetzungsverfahren kontrollieren
14 Ustd.
11.5
Notwendige Schritte im Erhebungsverfahren einleiten
14 Ustd.
Lernsituation
11.3
Mandat im Ermittlungsverfahren zielorientiert unterstützen
8 Ustd.
Auftrag

Als Steuerfachangestellte/r betreuen Sie einen neuen Mandanten in der Kanzlei.  Legen Sie den Mandanten zur Erstellung der Steuererklärungen und Steuer­anmeldungen in einer branchenspezifischen Software an und wählen Sie relevante steuerliche Rechtsgrundlagen aus. Erstellen Sie eine Übersicht nach der Steuerart sowie für gesonderte und ggf. ein­heitliche Feststellungen von Besteuerungs­grund­lagen, um ihm die örtlichen Zustän­digkeiten der Finanzämter zu erklären.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
11.3.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

4

Sich über die Stammdaten des Man­danten informieren

LS 11.1

Relevante steuerliche Rechtsgrund­la­gen auswählen

Örtliche Zuständigkeit nach der Steuer­art festlegen

§§ 19 bis 22 AO

Örtliche Zuständigkeit für gesonderte Feststellungen und ggf. einheitliche Feststellungen von Besteuerungs­grund­lagen ermitteln

§ 18 AO
§§ 179 f. AO

Erklärungsfristen recherchieren

LS 11.2

Kriterien für die Übersicht festlegen

11.3.2 Entscheiden/
Durchführen

Mandanten in einer branchenspezifi­schen Software anlegen

3

berufsbezogene Informationsverarbeitung

Inhalte für die Übersicht auswählen und strukturieren

Erklärungsfristen beachten

Übersicht erstellen

berufsbezogene Informationsverarbeitung

11.3.3 Bewerten/
Reflektieren

Arbeitsergebnisse vorstellen und ver­gleichen

1

Plenum

Fachliche Richtigkeit kritisch diskutieren und Übersicht ggf. optimieren

Eigene Arbeit reflektieren und einschätzen

Lernfeld 12 Beratung von Mandantinnen und Mandanten im Team mitgestalten
3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 40 Ustd.
Lernsituationen
12.1
Beratungsgespräch planen und vorbereiten
16 Ustd.
12.2
Beratungsgespräch führen
18 Ustd.
12.3
Beratungsgespräch auswerten und Arbeitsprozess reflektieren
6 Ustd.
Lernsituation
12.1
Beratungsgespräch planen und vorbereiten
16 Ustd.
Auftrag

Sie betreuen Mandate selbstständig und sind u. a. für die Einkommensteuer-, Umsatz­steuer- und Gewerbesteuerklärung eines ortsansässigen kleinen Malerfachbetriebes zuständig. Bereiten Sie im Rahmen der Mandatsbetreuung ein Beratungsgespräch vor, um dem Mandanten den ermittelten Gewinn gem. § 4 Abs. 3 EStG zu erläutern. Dieser dient als Grundlage für die Einkommensteuer- und Gewerbesteuererklärung. Nehmen Sie zunächst die Gewinnermittlung vor und visualisieren Sie diese für den Mandanten. Erstellen Sie zur Vorbereitung auf das Beratungsgespräch einen Leitfaden.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
12.1.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

6

Unterlagen des Mandanten sichten 

diverse Sachverhalte 
Fallanalyse 
Gruppenarbeit

Unterlagen und Angaben sachlich ordnen

Gesprächsanlass analysieren

Sich zu inhaltlichen, organisatorischen und technischen Voraussetzungen für das Beratungsgespräch erkundigen

Sich mit verbaler und nonverbaler Mandantenkommunikation vertraut machen

Deutsch/Kommunikation

Nutzen und Ziel einer professionellen Kommunikation diskutieren

Sich betriebsinterne Kommunikations- und Verhaltensregeln erschließen

Ausbildungsbetrieb

Sich über notwendige Tätigkeiten zur Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung des Beratungsgesprächs informieren

Phasen des Gesprächs und Gesprächs­techniken recherchieren

Mögliche Kommunikationskanäle eruieren

Sich die praktische Bedeutung der digi­talen Mandantenkommunikation verge­genwärtigen

Sich mit Visualisierungstechniken sowie deren Vor- und Nachteilen vertraut machen

Aufgaben strukturieren und Vorgehens­weise abstimmen

Aufgaben im Team verteilen

12.1.2 Entscheiden/
Durchführen

Gewinn gem. § 4 Abs. 3 EStG ermitteln

8

LF 8
EStG
Gruppenarbeit

Inhalte und Form der Visualisierung für das Beratungsgespräch festlegen

Berechnung nachvollziehbar visuali­sieren

berufsbezogene Informationsverarbeitung

Kriterien für das Beratungsgespräch formulieren

Leitfaden für das Beratungsgespräch erstellen

12.1.3 Bewerten/
Reflektieren

Gesprächsleitfaden hinsichtlich dessen Anwendbarkeit beurteilen

2

Fachliche Richtigkeit der Gewinner­mitt­lung als Gesprächsgegenstand mit Hilfe der Rechtsgrundlagen kritisch diskutieren und ggf. korrigieren

Deutsch/Kommunikation
EStG
UStG

Konstruktiv Kritik äußern und begründen

Feedbackregeln

Berufsbezogenes Englisch

Berufsbezogenes Englisch bildet die Integration der Fremdsprache in die Lernfelder ab. Der Englischunterricht im berufsübergreifenden Bereich gemäß den Vorgaben der Stundentafel und der Unterricht im berufsbezogenen Bereich stellen eine Einheit dar. Es werden gezielt Kompetenzen entwickelt, die die berufliche Mobilität der Schülerinnen und Schüler in Europa und in einer globalisierten Lebens- und Arbeitswelt unterstützen.

Der Englischunterricht orientiert auf eine weitgehend selbstständige Sprachverwendung mindestens auf dem Niveau B1 des KMK-Fremdsprachenzertifikats3, das sich an den Referenzniveaus des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen: lernen, lehren, beurteilen (GeR) orientiert. Dabei werden die vorhandenen fremdsprachlichen Kompetenzen in den Bereichen Rezeption, Produktion, Mediation und Interaktion um berufliche Handlungssituationen erweitert.4 Leistungsstarke Schülerinnen und Schüler sollten motiviert werden, sich den Anforderungen des Niveaus B2 zu stellen.

Grundlage für den berufsbezogenen Englischunterricht bilden die in den Lernfeldern des KMK-Rahmenlehrplans formulierten fremdsprachlichen Aspekte. Der in den Lernfeldern integrativ erworbene Fachwortschatz wird in vielfältigen Kommunikationssituationen angewandt sowie orthografisch und phonetisch gesichert. Relevante grammatische Strukturen werden aktiviert. Der Unterricht strebt den Erwerb grundlegender interkultureller Handlungsfähigkeit mit dem Ziel an, mehr Sicherheit im Umgang mit fremdsprachigen Kommunikationspartnern zu entwickeln. Damit werden die Schülerinnen und Schüler befähigt, im beruflichen Kontext erfolgreich zu kommunizieren.

Der Unterricht im berufsbezogenen Englisch ist weitgehend in der Fremdsprache zu führen und handlungsorientiert auszurichten. Dies kann u. a. durch Projektarbeit, Grup­pen­arbeit und Rollenspiele geschehen. Dazu sind die Simulation wirklichkeitsnaher Situationen im Unterricht, die Nutzung von Medien und moderner Informations- und Kommunikationstechnik sowie das Einüben und Anwenden von Lern- und Arbeitstechniken eine wesentliche Voraussetzung.

Vertiefend kann berufsbezogenes Englisch im Wahlbereich angeboten werden. Empfehlungen dazu werden in den berufsgruppenbezogenen Modulen des Lehrplans Englisch für die Berufsschule/Berufsfachschule gegeben.

Die Teilnahme an den Prüfungen zur Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen Niveau B1 oder Niveau B2 in der beruflichen Bildung in einem berufsrelevanten Bereich kann von den Schülerinnen und Schülern in Abstimmung mit der Lehrkraft für Fremdsprachen individuell entschieden werden.  

                           
3   Rahmenvereinbarung über die Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen in der beruflichen Bildung unter https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/veroeffentlichungen_beschluesse/1998/1998_11_20-Fremdsprachen-berufliche-Bildung.pdf
4    Kompetenzbeschreibungen der Anforderungsniveaus siehe Anhang

1. Ausbildungsjahr

Berufsbezogenes Englisch mit Bezug zu
Lernfeld 1 Die eigene Rolle im Betrieb mitgestalten und am Wirtschaftsleben teilnehmen

Zielformulierung:

Die Schülerinnen und Schüler präsentieren ihre Arbeitsergebnisse, unter Verwendung von Berufssprache, in der Fremdsprache. Sie stellen ihren Ausbildungsbetrieb in der Fremdsprache vor (Unternehmensgeschichte, Lage, Aufbauorganisation, Rechtsform, Leistungsprofil) und informieren über die Inhalte der beruflichen Ausbildung (Ausbildungsberuf, Tätigkeiten, Anforderungen, Einsatzmöglichkeiten). Dabei reflektieren sie ihre eigene Rolle im Betrieb und mögliche berufliche Perspektiven. Sie nutzen adressatengerecht und situationsbezogen geeignete Präsentationstechniken und digitale Medien.

Didaktisch-methodische Hinweise:

Im Vordergrund sollte die Entwicklung des Sprechens stehen. Besonderes Augenmerk liegt auf der normgerechten Aussprache und Intonation. Neben der Vertiefung des Grundwortschatzes spielt der Erwerb von fachspezifischem Vokabular eine große Rolle. Bei dessen Erschließung können sowohl Fachwörterbücher, Lehrbücher und Arbeitshefte als auch Software und Internetquellen genutzt werden. Die relevanten Begriffe der Berufssprache können in ihrer Schreibweise und Aussprache in vielfältigen Übungen gefestigt werden.

Für die Unternehmenspräsentation empfiehlt es sich, authentische Materialien wie vorliegende Präsentationen, Prospekte, Flyer bzw. Homepages als Unterstützung zu nutzen. Das Thema Unternehmensgeschichte ist gut geeignet, um relevante grammatische Strukturen (Satzgliedstellung, Zeitformen) je nach Bedarf zu festigen und zu vertiefen. 

In Vorbereitung der Präsentation eigener Arbeitsergebnisse können englisch­spra­chige Dokumente als Grundlage für die Erarbeitung inhaltlicher und sprachlicher Schwerpunkte eingesetzt werden. Das Textverständnis kann durch Übertragung von Textelementen in die deutsche Sprache überprüft werden. Die Arbeits- und Sozialformen sind dem Leistungsstand und dem Thema entsprechend zu wählen.

Berufsbezogenes Englisch mit Bezug zu
Lernfeld 2 Buchführungsarbeiten durchführen

Zielformulierung:

Die Schülerinnen und Schüler erfragen betriebliche Abläufe und Prozesse (Arbeits- und Geschäftsprozesse) im Unternehmen (Gegenstand, Rechtsform) der Mandantinnen und Mandanten in der Fremdsprache. Dazu setzen sie die betrieblichen Kommunikationsregeln der Kanzlei (Fragetechniken, Aktives Zuhören, Mitschriften, nonverbale Kommunikation) situations- und adressatengerecht um.

Zur Kommunikation mit Mandantinnen und Mandanten nutzen sie relevante Fachbegriffe (Buchführungspflicht, Aufzeichnungspflichten, Kaufmannsarten, Arten der Gewinnermittlung, Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung, Grundsätze zur ordnungsmäßigen Führung und Aufbewahrung von Büchern, Aufzeichnungen und Unterlagen in elektronischer Form sowie zum Datenzugriff) und erläutern ihnen Folgen von Verstößen gegen die Rechtsvorschriften.

Didaktisch-methodische Hinweise:

Die typischen Gesprächssituationen können als Telefonate oder persönliche Gespräche geübt werden. Zunächst sind der Einsatz von Hörtexten und die Erarbeitung der sprachlichen Mittel empfehlenswert. Darüber hinaus sind landestypische Umgangsformen in der Gesprächsführung wie Handzeichen und andere nonverbale Äußerungen fremdsprachiger Mandantinnen und Mandanten zu berücksichtigen. Schwerpunkt der grammatischen Übungen kann die Wiederholung der Fragestellung sein, um die Sprechabsichten situationsadäquat umsetzen zu können.

Berufsbezogenes Englisch mit Bezug zu
Lernfeld 4 Einkommensteuererklärungen von Beschäftigten erstellen

Zielformulierung:

Die Schülerinnen und Schüler kommunizieren anlassbezogen mündlich mit Mandantinnen und Mandanten in der Fremdsprache. Dazu nutzen sie berufssprachliche Fachbegriffe (nichtselbständige Arbeit, Einnahmen, Einkünfte, Einkommen, Veranlagungsart). Sie ermitteln durch gezielte Fragestellungen die benötigten Informationen (persönliche und berufliche Informationen). Aufwendungen der Mandantinnen und Mandanten (Werbungskosten, Sonderausgaben, außer­gewöhnliche Belastungen) unterscheiden sie sicher. Sie erläutern die Einkommen­steuererklärung, ausgewählte steuerrechtliche Vorschriften und weisen auf die Möglichkeit der Steueroptimierung hin. Dabei reagieren sie angemessen und zeigen im Umgang mit Mandantinnen und Mandanten mit Migrationshintergrund Empathie für kulturbedingte Besonderheiten.

Didaktisch-methodische Hinweise:

Im Vordergrund sollte die Entwicklung des Sprechens stehen. Besonderes Augenmerk liegt auf der korrekten Aussprache und Intonation, wobei auf einzelne Begriffe situationsgerecht eingegangen wird. Dazu bietet es sich an, relevante Fachbegriffe recherchieren zu lassen. Beim Mandantengespräch, das in Form von Rollenspielen umgesetzt werden kann, stehen einkommensteuerrechtliche Aspekte im Mittelpunkt. Nach der Vermittlung der Fachlexik empfiehlt es sich, das verstehende Hören einzusetzen und die Fragebildung zu wiederholen. Dabei können ggf. digitale Medien bei der Kommunikation, z. B. E-Mail, einbezogen werden.

2. Ausbildungsjahr

Berufsbezogenes Englisch mit Bezug zu
Lernfeld 6 Grenzüberschreitende Sachverhalte und Sonderfälle umsatz- steuerrechtlich bearbeiten und erfassen

Zielformulierung:

Die Schülerinnen und Schüler führen Mandantengespräche zu den umsatzsteuer­rechtlichen Konsequenzen von grenzüberschreitenden Sachverhalten (innergemein­schaftlicher Erwerb, Ausfuhrlieferung, Einfuhr) und von Sonderfällen (Fernverkauf, Internetdienstleistungen, Kleinunternehmerstatus). Sie erläutern deren umsatzsteuer­liche Bewertung, zeigen im Gespräch Optionen für Mandantinnen und Mandanten auf und nutzen dazu die Berufssprache in der Fremdsprache.

Didaktisch-methodische Hinweise:

Besondere Bedeutung sollte auf die Erarbeitung der Fachlexik für grenzüberschreitende Sachverhalte und Sonderfälle im Umsatzsteuerrecht (z. B. Steuerschuldner, Bestimmungslandprinzip, Ursprungslandprinzip, Umsatzarten, Steuerbarkeit) liegen. Dazu bietet es sich an, diese mit Hilfe von Fachwörterbüchern, Lehrbüchern oder Internetquellen zu erarbeiten.

Für die Bearbeitung grenzüberschreitender Sachverhalte ist es notwendig, authentische Materialien wie fremdsprachige Originaldokumente (z. B. Rechnungen und Bescheinigungen) sowie internationale Online-Portale einzubeziehen. Die Verwendung von fremdsprachigen Rechnungen ist gut geeignet, den praktischen Umgang mit Ein- und Ausgangsrechnungen zu wiederholen bzw. zu festigen.

Es empfiehlt sich, die Vorbereitung, Umsetzung und Nachbereitung der Besprechungen mit den Mandantinnen oder Mandanten alltagstauglich zu strukturieren.

Um die Gesprächsführung praxisnah zu gestalten, wird die Durchführung von Rollenspielen empfohlen. Dabei können analoge oder digitale Unterstützungsmaterialien zum Einsatz kommen. Das Beherrschen des Wortschatzes und der Regeln für die mündliche Kommunikation soll weiter trainiert werden.

3. Ausbildungsjahr

Berufsbezogenes Englisch mit Bezug zu
Lernfeld 9 Körperschaftsteuer und Gewerbesteuer ermitteln

Zielformulierung:

Die Schülerinnen und Schüler erklären den Mandantinnen und Mandanten die erstellten Körperschaftsteuererklärungen und Gewerbesteuererklärungen (grundsätz­liche Abgabepflicht) sowie deren wesentliche Inhalte in der Fremdsprache. 

Sie visualisieren nachvollziehbar ihre Ergebnisse unter Verwendung branchen­spezifischer Software (Datenübernahme, vorausgefüllte Steuererklärung, E-Daten, Vollmachtdatenbank). 

Unter Einsatz digitaler Medien präsentieren sie diese im Mandantengespräch in der Fremdsprache. Dabei gehen sie auf Rückfragen fachlich korrekt und fremdsprachlich sicher ein.

Didaktisch-methodische Hinweise:

Im Vordergrund sollte die Weiterentwicklung des Sprechens stehen. Besonderes Augenmerk liegt auf der normgerechten Aussprache und Intonation. Für die Erläu­terung und Visualisierung der erstellten Steuererklärungen empfiehlt es sich, vorhandene fremdsprachige Materialien und branchenspezifische Software als Unter­stützung im Gespräch zu nutzen und diese situationsbezogen einzusetzen. Relevante grammatische Strukturen (Satzstellung, Zeitformen, Verneinung) können je nach Bedarf gefestigt und vertieft werden. Das Thema bietet außerdem die Möglichkeit, regionale Unterschiede und Besonderheiten der Mandate zu berücksichtigen.

Der Schwerpunkt sollte auch auf der Übertragung von Fachbegriffen in die Fremd­sprache liegen. Hier empfiehlt es sich, fremdsprachige Originaldokumente, z. B. steuerrelevante Belege, Unterlagen und Formulare zu nutzen. Sie dienen als Grundlage für die Erarbeitung inhaltlicher und sprachlicher Aspekte. Außerdem kann die Handhabung fremdsprachiger Software und Datenbanken geübt werden, indem mandatsbezogene Daten eingegeben, abgefragt und übertragen werden.

Bei der Präsentation in der Fremdsprache unter Nutzung digitaler Medien ist auf den korrekten und angemessenen Einsatz von Präsentationstechniken sowie eine adressatengerechte Kommu­nikation zu achten.

Anhang

Die Niveaubeschreibung des KMK-Fremdsprachenzertifikats[1] weist folgende Anforderungen in den einzelnen Kompetenzbereichen aus:

Rezeption:  Gesprochenen und geschriebenen fremdsprachigen Texten Informationen entnehmen

Hör- und Hörsehverstehen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können geläufigen Texten in berufstypischen Situationen Einzelinformationen und Hauptaussagen entnehmen, wenn deutlich und in Standard­sprache gesprochen wird.

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können komplexere berufstypische Texte global, selektiv und detailliert verstehen, wenn in natürlichem Tempo und in Standardsprache gesprochen wird, auch wenn diese leichte Akzentfärbungen aufweist.

Leseverstehen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können geläufigen berufstypischen Texten zu teilweise weniger vertrauten Themen aus bekannten Themenbereichen Einzelinformationen und Hauptaussagen entnehmen.

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können komplexe berufstypische Texte, auch zu wenig vertrauten und abstrakten Themen aus bekannten Themenbereichen, global, selektiv und detailliert verstehen.

Produktion:  Fremdsprachige Texte erstellen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung elementarer und auch komplexer sprachlicher Mittel geläufige berufstypische Texte zu vertrauten Themen verfassen.

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung vielfältiger, auch komplexer sprachlicher Mittel berufstypische Texte aus bekannten Themenbereichen verfassen.

Mediation:   Textinhalte in die jeweilige Sprache übertragen und in zweisprachigen Situationen vermitteln

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können fremdsprachlich dargestellte berufliche Sachverhalte aus bekannten Themenbereichen sinngemäß und adressatengerecht auf Deutsch wiedergeben. Sie können unter Verwendung elementarer und auch komplexer sprachlicher Mittel in deutscher Sprache dargestellte Sachverhalte aus bekannten Themenbereichen sinngemäß und adressatengerecht in die Fremdsprache übertragen.

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können den Inhalt komplexer fremdsprachlicher berufsrelevanter Texte aus bekannten Themenbereichen sinngemäß und adressatengerecht auf Deutsch sowohl wiedergeben als auch zusammenfassen. Sie können unter Verwendung vielfältiger, auch komplexer sprachlicher Mittel den Inhalt komplexer berufsrelevanter Texte aus bekannten Themenbereichen in deutscher Sprache sinngemäß und adressatengerecht sowohl in die Fremdsprache übertragen als auch zusammenfassen.

Interaktion:  Gespräche in der Fremdsprache führen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung elementarer und auch komplexer sprachlicher Mittel geläufige berufsrelevante Gesprächssituationen, in denen es um vertraute Themen geht, in der Fremdsprache weitgehend sicher bewältigen, sofern die am Gespräch Beteiligten kooperieren, dabei auch eigene Meinungen sowie Pläne erklären und begründen.

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung vielfältiger, auch komplexer sprachlicher Mittel berufsrelevante Gesprächssituationen, in denen es um komplexe Themen aus bekannten Themenbereichen geht, in der Fremdsprache sicher bewältigen, dabei das Gespräch aufrechterhalten, Sachverhalte ausführlich erläutern und Standpunkte verteidigen. 

                                   
5   Rahmenvereinbarung über die Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen in der beruflichen Bildung unter https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/veroeffentlichungen_beschluesse/1998/1998_11_20-Fremdsprachen-berufliche-Bildung.pdf

Hinweise zur Literatur

KMK – Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bun­des­republik Deutschland: Handreichung für die Erarbeitung von Rahmenlehrplänen der Kultusministerkonferenz für den berufsbezogenen Unterricht in der Berufsschule und ihre Abstimmung mit Ausbildungsordnungen des Bundes für anerkannte Ausbildungs­berufe. Bonn. Stand: Juni 2021.
https://www.kmk.org/fileadmin/veroeffentlichungen_beschluesse/2021/2021_06_17-GEP-Handreichung.pdf 

Landesamt für Schule und Bildung: Umsetzung lernfeldstrukturierter Lehrpläne. 2022.
https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/14750 

Landesamt für Schule und Bildung: Operatoren in der beruflichen Bildung. 2021.
https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/39372 

 

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